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Die Erfindung betrifft ein Dichtheitsprüfset zur Überprüfung der Dichtheit und/oder Festigkeit von Rohr- und/oder Schlauchsystemen für Branderkennungsansaugvorrichtungen. Die Erfindung betrifft ferner einen Prüfverschluss für ein derartiges Dichtheitsprüfset sowie ein Rohr- und/oder Schlauchsystem, welches mit einem solchen Dichtheitsprüfset verbunden ist.
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Im Bereich Brandschutz ist neben der aktiven Brandbekämpfung eine frühzeitige Erkennung von Bränden oder deren Entstehung ein wichtiges Thema. Gerade in geschlossenen Bereichen, in welchen sich Personen aufhalten, bspw. in Räumen von Gebäuden oder im Fahrgastbereich von Schienenfahrzeugen, aber auch in Technikschränken oder in Räumen mit hochwertiger oder wichtiger Einrichtung, wie bspw. Serverräumen, ist eine Frühesterkennung eines Brandes, vorzugsweise bereits während dessen Entstehungsphase, von maßgeblicher Bedeutung.
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Verwendung finden hierfür sogenannte Rauchansaugsysteme, welche ununterbrochen eine ausreichend repräsentative Luftmenge aus dem zu überwachenden Raum oder Bereich ansaugen und einem integrierten Detektor zuführen. Als Detektoren kommen beispielsweise Streulichtdetektoren, welche im Ansaugweg integriert sind und die durch Rauchpartikel in einem Streulichtzentrum des Detektors hervorgerufene Lichtstreuung wahrnehmen oder auch punktförmige Rauchmelder zur Anwendung, welche die durch Rauchaerosole hervorgerufene Lichttrübung in einer Detektionskammer des Detektors messen. Ein probates Mittel zum Entnehmen der repräsentativen Luftmenge und zum Zuführen dieser zu dem Detektor ist ein Rohr- und/oder Schlauchsystem in der Gestalt von Rohr- und/oder Schlauchleitungen mit entsprechenden Komponenten, wie bspw. Verbindungsstücken, Ventilen, Abzweigungen und/oder sonstigen Armaturen. Bspw. mittels eines Lüfters wird ein Unterdruck innerhalb des Rohr- und/oder Schlauchsystems erzeugt, sodass über sogenannte Ansaugöffnungen zu einem auf Rauch zu überwachenden Raum, dem sogenannten Überwachungsbereich,- Luftproben entnommen und zu dem Detektor geführt werden. Im Idealfall wird das Rohr- und/oder Schlauchsystem bereits während der Bauphase eines Gebäudes oder eines Verkehrsmittels, bspw. eines Schienenfahrzeugs in die Raumdecke bzw. in die Deckenverkleidung integriert, sodass die Leitungen nach Bauabschluss nicht mehr sichtbar sind. Um einen störungsfreien Betrieb des Rauchansaugsystems zu gewährleisten, wird dessen Funktionsfähigkeit, insbesondere die Dichtheit und/oder Festigkeit bzw. die fachgerechte Montage vor der Inbetriebnahme geprüft.
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Aus dem Stand der Technik sind bereits Verfahren zur Überprüfung der Funktionsfähigkeit von Rauchansaugsystemen bekannt. Ein solches Prüfverfahren beruht auf der Messung der Zeitspanne, die ein an das Rohr- und/oder Schlauchsystem angeschlossener Rauchmelder benötigt, um ein Prüfaerosol, welches in Richtung einer der Ansaugöffnungen gesprüht wird, zu erkennen. Hierbei ist bereits ein Rauchmelder an das Rohrsystem angeschlossen und ein Prüfaerosol wird in Richtung einer oder mehrerer der Ansaugöffnungen gesprüht. Beispielweise beschreibt die
EP 2 260 479 B1 ein Ansaugsystem zum Erkennen der Anwesenheit von Rauch, mit voneinander beabstandete Öffnungen aufweisenden Rohrleitungen, einer Ansaugvorrichtung zum Einsaugen von Luft und einem Detektor zum Erkennen der Anwesenheit von Rauch in der eingesaugten Luft. Zum Prüfen der Funktionsfähigkeit werden mittels eines elektrisch betriebenen Generators Testreize erzeugt, welche die Anwesenheit von Rauch in der eingesaugten Luft simulieren. Eine Einrichtung misst die Zeit, welche der Detektor zum Erkennen des Testreizes benötigt.
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Nachteilig ist hierbei, dass die Funktionsprüfung erst mit Anschluss des Rauchmelders an das Rohrsystem erfolgen kann. Zwischen der Verlegung der Rohr- und/oder Schlauchsysteme im Rohbau und der tatsächlichen Inbetriebnahme des Rauchansaugsystems, also dem Anschluss des Rauchmelders nach Fertigstellung des Innenausbaus, vergehen oftmals mehrere Wochen bis Monate. Da die Rohre und/oder Schläuche des Ansaugsystems jedoch vorzugsweise innerhalb der Wände, Decken oder Zwischendecken und/oder hinter entsprechenden Verkleidungen verlegt sind, ist ein Austausch bzw. eine Reparatur im Falle von Undichtigkeiten oder ein Nachjustieren im Falle von nicht fachgerechter Montage, nicht mehr oder nur noch mit hohem Aufwand möglich.
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Dichtheitsprüfverfahren von Rohr- und/oder Schlauchsystemen, welche ohne angeschlossene Rauchmelder auskommen, sind ebenfalls aus dem Stand der Technik bekannt. Durch Erzeugen eines Über- und/oder Unterdrucks innerhalb der Leitungen mit anschließender Messung des gegebenenfalls auftretenden Leckage-Luftstroms oder anschließender Messung des Druckverlusts wird die Dichtheit und Festigkeit bzw. fachgerechte Montage von herkömmlichen Rohr- und/oder Schlauchsystemen geprüft.
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Ein derartiges Dichtprüfgerät zur Überprüfung von Rohrleitungen auf ihre Festigkeit und Dichtheit ist z.B. aus der
DE 78 138 11 U1 bekannt. Das Dichtprüfgerät besteht aus einem Gehäuseblock, welcher eine Luftpumpe und ein Rückschlagventil aufweist. Zur Überprüfung der Rohrleitungsanlage wird das Dichtprüfgerät mittels eines Anschlussstutzens mit der Rohrleitungsanlage verbunden. Über die Luftpumpe kann die Rohrleitungsanlage mit einem Druck beaufschlagt werden. Die Dichtheitsprüfung wird zumeist in Verbindung mit den angeschlossenen Geräten vorgenommen und bezieht sich auf den jeweiligen Betriebsdruck. Zur Festigkeitsprüfung hingegen wird ein Druck angelegt, welcher über dem Betriebsdruck liegt. Der bei der jeweiligen Messung anliegende Druck kann mittels des Manometers abgelesen und über eine Entlüftungsschraube nachgeregelt werden.
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Ein Verfahren und eine mobil einsetzbare Vorrichtung zum Prüfen der Dichtheit von Leitungen sind aus der
CH 652 502 A5 bekannt. Die Vorrichtung besteht im Wesentlichen aus einem Prüfrohr, welches über eine Kupplung an die zu prüfende Leitung anschließbar ist. Eine zugehörige Pumpe ist mittels zweier Ventile derart mit dem Prüfrohr verbunden, dass dieses eine Überdruckseite und eine Unterdruckseite aufweist. Je nach Ventileinstellung lässt sich mittels der Pumpe somit ein Überdruck bzw. ein Unterdruck innerhalb des Prüfrohrs und über die Kupplung innerhalb der zu prüfenden Leitung erzeugen. Die Überdruckseite und die Unterdruckseite sind jeweils mit einem Druckmesser zur Anzeige des innerhalb des Prüfrohrs bzw. innerhalb der zu prüfenden Leitung anliegenden Drucks versehen. Zur Dichtheitsprüfung wird zunächst ein Überdruck durch Pumpen bei entsprechender Einstellung der Ventile erzeugt und anhand des Druckmessers ein etwaiger Druckabfall nachvollzogen. Anschließend wird der Druck abgelassen, die Ventile umgestellt und über Betätigung der Pumpe nun ein Unterdruck erzeugt. Auch bei der Unterdruckprüfung wird eine etwaige Druckveränderung anhand des Druckmessers überprüft.
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Nachteilig an einer Dichtheitsprüfung anhand des Leckage-Luftstroms bzw. durch Messung des Druckverlustes ist, dass die entsprechenden Vorrichtungen und zugehörigen Prüfverfahren nicht zur Überprüfung der Dichtheit und/oder Festigkeit bzw. einer fachgerechten Montage von Rohr- und/oder Schlauchsystemen mit Ansaugöffnungen geeignet sind.
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In dem Artikel von Jürgen Luft, Dichtheitsprüfung von Luftleitungen in der Praxis, in: Klima/Lüftung Fach.Journal 2008 90-95 wird ein Dichtheitstest von Luftleitungen einer Heizungs- oder Klima- und Lüftungsanlage anhand eines Leck-Luftstroms beschrieben. Hierzu wird mittels eines Gebläses oder eines Ventilators ein Überdruck bei Zuluftleitungen und ein Unterdruck bei Abluftleitungen erzeugt. Der Autor des Artikels schlägt außerdem vor, nicht näher spezifizierte „Öffnungen“ des Luftleitungssystems vor der Durchführung des Dichtheitstests mit systemkonformen Bauteilen zu verschließen. Bei runden Luftleitungen sind demnach aufblasbare Absperrballons verwendbar, während bei eckigen Luftleitungen nur Endböden zum Verschließen angebracht werden können.
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Die vorgeschlagenen Verschlüsse sind aufwendig anzubringen und zudem für Ansaugöffnungen ungeeignet. Außerdem kann es leicht passieren, dass derartige Verschlüsse innerhalb der Öffnungen des Leitungssystems vergessen werden, wodurch dieses nicht mehr oder nur eingeschränkt funktionsfähig ist. Gebläse oder Ventilatoren zur Erzeugung des Druckunterschieds benötigen außerdem eine externe Energieversorgung, wie Stromanschlüsse, insgesamt sind die vorgeschlagenen Dichtheitsprüfsysteme in ihrer Handhabung umständlich bzw. aufwändig und können nicht einfach transportiert werden.
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Eine Aufgabe der Erfindung ist es daher, verbesserte Mittel zur Überprüfung der Dichtheit und/oder Festigkeit von Rohr- und/oder Schlauchsystemen mit Ansaugöffnungen für Branderkennungsansaugvorrichtungen zu schaffen.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch ein Dichtheitsprüfset mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Die Aufgabe wird außerdem erfindungsgemäß durch einen Prüfverschluss nach Anspruch 17 und ein Rohr- und/oder Schlauchsystem nach Anspruch 18 gelöst.
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Ein erfindungsgemäßes Dichtheitsprüfset der eingangs beschriebenen Art eignet sich zur Überprüfung der Dichtheit und/oder Festigkeit und/oder fachgerechten Montage von Rohr- und/oder Schlauchsystemen für Branderkennungsansaugvorrichtungen, wobei das Rohr- und/oder Schlauchsystem eine oder mehrere Ansaugöffnungen zur fluidleitenden Verbindung eines Innenvolumens des Rohr- und/oder Schlauchsystems mit einem Überwachungsbereich aufweist. Das Dichtheitsprüfset weist einen Verbindungsadapter zum Anschließen des Dichtheitsprüfsets an einen Ausgang des Rohr- und/oder Schlauchsystems, ein Druckerzeugungsmittel zur Erzeugung eines Druckunterschieds zwischen dem Innenvolumen des Rohr- und/oder Schlauchsystems und dem Überwachungsbereich sowie eine Dichtheitsprüfeinheit zur Messung des Druckunterschieds zwischen dem Innenvolumen des Rohr- und/oder Schlauchsystems und dem Überwachungsbereich und/oder zur Messung eines Druckverlusts bezüglich eines im Innenvolumen anliegenden Innendrucks auf.
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Rohr- und/oder Schlauchsysteme für Branderkennungsansaugvorrichtungen sind insbesondere zur Installation in dem Überwachungsbereich, beispielsweise einem Innenraum eines Gebäudes oder einem Fahrgastabteil, Maschinenraum oder Führerstand eines Schienenfahrzeugs vorgesehen, wobei vielfältige weitere Arten von Überwachungsbereichen denkbar sind. Über eine oder mehrere Ansaugöffnungen zum Überwachungsbereich ist das Innenvolumen, insbesondere ein Hohlvolumen, des Rohr- und/oder Schlauchsystems fluidleitend mit dem Überwachungsbereich verbunden. Vorzugsweise führt eine Ausgangsleitung des Rohr- und/oder Schlauchsystems zu einem Ausgang, welcher im Betriebszustand fluidleitend mit der Branderkennungsansaugvorrichtung verbunden ist. Die zu prüfende Luft wird mittels der Ansaugöffnungen aus dem Überwachungsbereich entnommen, über das Rohr- und/oder Schlauchsystem der Ausgangsleitung, und schließlich dem Ausgang mit der angeschlossenen Branderkennungsansaugvorrichtung zugeführt.
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Ein Verbindungsadapter, beispielsweise ein mit einer Schnellkupplung versehener Schlauch- und/oder Rohradapter, des Dichtheitsprüfsets kann, insbesondere anstelle der Branderkennungsansaugvorrichtung, fluidleitend mit dem Ausgang des Rohr- und/oder Schlauchsystems verbunden werden, um das Dichtheitsprüfset anzuschließen. Das Dichtheitsprüfset verfügt außerdem über ein, beispielsweise als Pumpe oder Ventilator ausgebildetes, Druckerzeugungsmittel zur Erzeugung eines Druckunterschieds, insbesondere eines Überdrucks oder Unterdrucks, zwischen dem Innenvolumen des Rohr- und/oder Schlauchsystems und dem Überwachungsbereich. Mittels der erfindungsgemäßen Dichtheitsprüfeinheit kann zum einen der Druckunterschied, d.h. der Unterschied zwischen dem in dem Überwachungsbereich herrschenden Druck und dem in dem Innenvolumen des Rohr- und/oder Schlauchsystems anliegenden Druck gemessen werden. Zum anderen lässt sich ein Druckverlust, d.h. eine Änderung des im Innenvolumen anliegenden Drucks, insbesondere eines anliegenden Unterdrucks oder Überdrucks, messen.
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Das erfindungsgemäße Dichtheitsprüfset kennzeichnet sich durch einen oder mehrere Prüfverschlüsse, die zum fluiddichten Verschließen der einen oder mehreren Ansaugöffnungen gegenüber dem Überwachungsbereich geeignet sind.
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Zur Vermeidung von Messfehlern ist es notwendig, sämtliche Öffnungen des Rohr- und/oder Schlauchsystems vor der Durchführung einer Dichtheitsprüfung zu verschließen, um mit der angeschlossenen Dichtheitsprüfeinheit ein geschlossenes System zu bilden. Auf diese Weise lässt sich sicherstellen, dass eine, im Zuge der Dichtheitsprüfung vorgenommene, Messung einer etwaigen Veränderung des Druckunterschieds zwischen dem Überwachungsbereich und dem Innenvolumen und/oder eine Messung eines Druckverlusts auch tatsächlich auf eine Undichtigkeit des Systems und nicht etwa auf unverschlossene Ausgänge und/oder Öffnungen, insbesondere Ansaugöffnungen, zurückzuführen ist. Nach einer erfinderischen Idee sind daher einer oder mehrere Prüfverschlüsse vorgesehen, deren Anzahl vorzugsweise der Anzahl der Ansaugöffnungen entspricht oder diese übersteigt. Die Prüfverschlüsse sind zum fluiddichten Verschließen der Ansaugöffnungen ausgebildet, sodass keine Luft aus dem Überwachungsbereich in das Innenvolumen des Rohr- und/oder Schlauchsystems bzw. keine Luft aus dem Innenvolumen des Rohr- und/oder Schlauchsystems in den Überwachungsbereich gelangen kann. An den Ausgang des Rohr- und/oder Schlauchsystems, welcher zum Anschluss der Branderkennungsansaugvorrichtung oder eines der Branderkennungsansaugvorrichtung vorgeschalteten Luftfilters vorgesehen ist, kann mittels des Verbindungsadapters die Dichtheitsprüfeinheit und/oder das Druckerzeugungsmittel angeschlossen werden, um das Rohr- und/oder Schlauchsystem zu schließen. Alternativ kann die Dichtheitsprüfeinheit und/oder das Druckerzeugungsmittel mittels des Verbindungsadapters auch an einer anderen geeigneten Anschlussstelle des Rohr- und/oder Schlauchsystems angeschlossen werden, beispielsweise an einem Reinigungsanschluss des Rohr- und/oder Schlauchsystems. Ein solcher Reinigungsanschluss kann sich beispielsweise an einem dem Ausgang des Rohr- und/oder Schlauchsystems gegenüberliegenden Ende befinden. An einen solchen Reinigungsanschluss ist wahlweise eine Reinigungsvorrichtung, z.B. Freiblas- oder Absaugvorrichtung, oder der erfindungsgemäße Verbindungsadapter zum Anschluss der Dichtheitsprüfeinheit und/oder des Druckerzeugungsmittels anschließbar. Eine Prüfung der Dichtheit und/oder Festigkeit und/oder fachgerechten Montage kann dann durch Erzeugen eines Druckunterschieds und anschließendes Messen einer Veränderung dieses Druckunterschieds und/oder eines etwaigen Druckverlusts durchgeführt werden.
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Nach einer vorteilhaften Ausführungsvariante des Dichtheitsprüfsets ist das Druckerzeugungsmittel zur Erzeugung eines Unterdrucks zwischen dem Innenvolumen des Rohr- und/oder Schlauchsystems und dem Überwachungsbereich über eine Unterdruckseite mit dem Rohr- und/oder Schlauchsystem verbindbar. Bei Rohr- und/oder Schlauchsystemen, welche überwiegend oder ausschließlich Ansaugleitungen aufweisen, ist es vorteilhaft, Dichtheitsprüfungen mittels eines Unterdrucks durchzuführen. D.h., dass innerhalb des Rohr- und/oder Schlauchsystems ein Druck erzeugt wird, welcher geringer ist als der in dem Überwachugnsbereich herrschende Druck. Hierzu wird eine Unterdruckseite des Druckerzeugungsmittels, welches für gewöhnlich eine Überdruck- und eine Unterdruckseite aufweist, mittels des Verbindungsadapters mit dem Ausgang des Rohr- und/oder Schlauchsystems verbunden. Durch Betätigung des Druckerzeugungsmittels lässt sich ein Unterdruck, also ein gegenüber dem Überwachungsbereich erniedrigter Druck, innerhalb des Innenvolumens des Rohr- und/oder Schlauchsystems erzeugen. Die Dichtheitsprüfung erfolgt durch anschließende Messung dieses Druckunterschieds bzw. einer Veränderung des Druckunterschieds und/oder eines Druckverlusts, d.h. einer Erhöhung des innerhalb des Innenvolumens herrschenden Drucks.
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Zur Durchführung einer Druckverlust-Dichtheitsprüfung ist das Druckerzeugungsmittel, gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung, mittels des Verbindungsadapters und über die Dichtheitsprüfeinheit mittelbar mit dem Ausgang oder einer anderen geeigneten Anschlussstelle des Rohr- und/oder Schlauchsystems verbindbar. Insbesondere wird zur statischen Dichtheitsprüfung des Rohr- und/oder Schlauchsystems, welche auf einer Messung des Druckverlusts beruht, die Dichtheitsprüfeinheit zwischen das Druckerzeugungsmittel und den Ausgang oder die andere geeignete Anschlussstelle des Rohr- und/oder Schlauchsystems zwischengeschaltet und mittels des Verbindungsadapters angeschlossen.
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Vorteilhafterweise ist das Druckerzeugungsmittel zur Durchführung einer Hör-Dichtheitsprüfung mittels des Verbindungsadapters unmittelbar mit dem Ausgang des Rohr- und/oder Schlauchsystem verbindbar. Bei der Hör-Dichtheitsprüfung, welche auf der akustischen Wahrnehmung von Leckage-Strömungen beruht, kann somit auf die Verwendung der Dichtheitsprüfeinheit verzichtet werden. Hierzu ist das Dichtheitsprüfset variabel ausgebildet, sodass sich die Dichtheitsprüfeinheit mittels weniger Handgriffe aus dem Dichtheitsprüfset entfernen lässt, wodurch das Druckerzeugungsmittel unmittelbar über den Adapter mit dem Ausgang des Rohr- und/oder Schlauchsystems verbindbar ist.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist das Dichtheitsprüfset mittels des Verbindungsadapters nicht nur am Ausgang oder einem Reinigungsanschluss des Rohr- und/oder Schlauchsystems anschließbar, sondern auch an dazwischenliegenden Abschnitten des Rohr- und/oder Schlauchsystems. Beispielsweise ist der Verbindungsadapter mit Verbindungselementen des Rohr- und/oder Schlauchsystems, z.B. mit T-Stücken verbindbar. Somit können bei Feststellung eines auf einen Defekt des Rohr- und/oder Schlauchsystems hinweisenden Druckverlusts während einer Dichtheitsprüfung nachfolgend einzelne Abschnitte des Rohr- und/oder Schlauchsystems auf ihre Dichtheit überprüft werden, indem die Verbindung zweier Abschnitte des Rohr- und/oder Schlauchsystems kurzzeitig getrennt und durch eine Verbindung mit der Dichtheitsprüfeinheit und/oder dem Druckerzeugungsmittel ersetzt wird. Dadurch kann ein Defekt, eine Undichtigkeit oder ein Montagefehler schneller und zuverlässiger lokalisiert werden.
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Vorteilhafterweise ist auch die Dichtheitsprüfeinheit selbst auf ihre Funktionsfähigkeit, insbesondere die Dichtheit ihrer Bestandteile überprüfbar. Hierzu ist anstelle des Verbindungsadapters eine Blindkupplung an die Dichtheitsprüfeinheit und das Druckerzeugungsmittel anschließbar. Durch Aufbau eines Über- oder Unterdrucks mithilfe des Druckerzeugungsmittels und anschließendes Messen einer Druckveränderung ist ein Defekt oder eine Undichtigkeit des Dichtheitsprüfsets feststellbar.
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Der eine oder die mehreren Prüfverschlüsse sind in einer vorteilhaften Ausführung der Erfindung jeweils rotationssymmetrisch zum fluiddichten Verschließen der einen oder mehreren Ansaugöffnungen ausgebildet, wobei jeweils ein Prüfverschluss in eine Ansaugöffnung einschiebbar ist. Die Ansaugöffnungen des Rohr- und/oder Schlauchsystems weisen vorzugsweise eine kreisrunde Querschnittsfläche auf und sind länglich, insbesondere nadelartig ausgebildet. Hierdurch lassen sich die Prüfverschlüsse einfach in die Ansaugöffnungen einschieben und sind daher unkompliziert und fehlerunanfällig zu handhaben.
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Die Erfindung zeichnet sich auch dadurch aus, dass der eine oder die mehreren Prüfverschlüsse vorzugsweise jeweils konisch zum fluiddichten Verschließen der einen oder mehreren Ansaugöffnungen ausgebildet sind, wobei jeweils ein Prüfverschluss in eine Ansaugöffnung einschiebbar ist. Ausgehend von einem vorderen Ende, welches zum Einschieben in die jeweilige Ansaugöffnung vorgesehen ist, hin zu einem hinteren Ende, ist ein Prüfverschluss mit einem gleichmäßig zunehmenden Durchmesser der Querschnittsfläche ausgebildet. Verglichen mit einer ebenfalls möglichen zylindrischen Gestaltung, bei welcher der Durchmesser unverändert bleibt, bietet eine konische Ausbildung der Prüfverschlüsse den Vorteil, dass der Durchmesser der Querschnittsfläche entlang einer Längsachse des Prüfverschluss zu bzw. abnimmt, wodurch sich eine verbesserte Abdichtung der Ansaugöffnungen erzielen lässt. Auch kann ein konisch ausgebildeter Prüfverschluss für unterschiedliche Ansaugöffnungen mit jeweils abweichendem Durchmesser verwendet werden.
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Eine vorteilhafte Ausführung der Erfindung sieht vor, dass der eine oder die mehreren Prüfverschlüsse jeweils einen Durchmesser in einem Bereich von 1-10 mm, insbesondere in einem Bereich von 3-4 mm, aufweisen. Die genannten Durchmesser-Bereiche entsprechen üblichen Durchmessern der Querschnittsfläche von Ansaugöffnungen. Im Falle einer konischen Ausbildung der Prüfverschlüsse können die Durchmesser der jeweiligen Querschnittsfläche entlang der Längsachse der Prüfverschlüsse auch innerhalb der genannten Bereiche variieren. Vorteilhafterweise sind die Prüfverschlüsse gleichartig und/oder austauschbar ausgebildet, sodass ein beliebiger Prüfverschluss in eine beliebige Ansaugöffnung einschiebbar ist. Optional, zur Erhöhung der Einsatzmöglichkeiten, ist es aber auch möglich, dass ein Dichtheitsprüfset unterschiedlich ausgebildete Prüfverschlüsse, insbesondere mit unterschiedlichen Durchmessern ausgebildete Prüfverschlüsse, aufweist.
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Der eine oder die mehreren Prüfverschlüsse sind bevorzugt aus Metall, beispielsweise aus Stahl oder Aluminium. Selbstverständlich sind auch Prüfverschlüsse aus Kunststoff denkbar, beispielsweise mit einem duroplastischen oder elastomeren Kegel- oder Zylinderabschnitt.
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Die Erfindung sieht in einer vorteilhaften Ausgestaltung ebenfalls vor, dass der eine oder die mehreren Prüfverschlüsse jeweils einen Markierungsanhänger mit einer zur Wiedergabe von Informationen geeigneten Fläche aufweisen. Die Markierungsanhänger dienen zum einen der Markierung verschlossener Ansaugöffnungen und können hierzu einen Entfernungshinweis auf der zur Wiedergabe von Informationen geeigneten Fläche aufweisen. Hierdurch kann das Risiko, dass Prüfverschlüsse nach beendeter Dichtheitsprüfung innerhalb der Ansaugöffnung vergessen werden, was zu einer Störung und/oder Beeinträchtigung der Funktionsweise der Branderkennungsansaugvorrichtungen führen würde, verringert werden. Die zur Wiedergabe von Informationen geeignete Fläche kann für zusätzliche oder alternative Hinweise zur Verwendung, insbesondere auch für Angaben zur Größe des Durchmessers, verwendet werden.
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Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist die Dichtheitsprüfeinheit ein Druckmessmittel, insbesondere Manometer, zur Messung eines Relativdrucks auf. Insbesondere ist das Manometer in die Dichtheitsprüfeinheit integriert und zur Messung des innerhalb des Innenvolumens des Rohr- und/oder Schlauchsystems mittels des Verbindungsadapters fluidleitend mit diesem verbunden. Der innerhalb des Innenvolumens anliegende Druck wird dann in Relation zum, auch in dem Überwachungsbereich herrschenden, Atmosphärendruck gemessen.
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Vorzugsweise weist das Dichtheitsprüfset ein, insbesondere in die Dichtheitsprüfeinheit integriertes, Absperrorgan, welches zur Erzeugung des Druckunterschieds in eine geöffnete Position stellbar und zum Halten des Druckunterschieds in eine geschlossene Position stellbar ist, auf. Zur Durchführung einer Druckunterschied-Dichtheitsprüfung ist das Druckerzeugungsmittel mittelbar über die Dichtheitsprüfeinheit mit dem Ausgang des Rohr- und/oder Schlauchsystems verbindbar. Um einen Druckunterschied, insbesondere einen Unterdruck, im Innenvolumen des Rohr- und/oder Schlauchsystems zu erzeugen, ist das Absperrorgan in eine geöffnete Position stellbar, wodurch das Druckerzeugungsmittel, insbesondere eine Unterdruckseite des Druckerzeugungsmittels, fluidleitend mit dem Innenvolumen des Rohr- und/oder Schlauchsystems verbunden ist. Zur Messung des Druckunterschieds und/oder eines etwaigen Druckverlusts ist das Absperrorgan in eine geschlossene Position stellbar, wodurch das Druckerzeugungsmittel nicht länger fluidleitend mit dem Rohr- und/oder Schlauchsystem verbunden ist. Auf diese Weise können gegebenenfalls vorkommende Leckage-Strömungen am Druckerzeugungsmittel, die zu einer Verfälschung der Dichtheitsprüfung führen könnten, ausgeschlossen werden. Das Absperrorgan ist gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung in die Dichtheitsprüfeinheit integriert, kann alternativ jedoch auch an anderer Stelle des Dichtheitsprüfsets, vorzugsweise zwischen dem Druckmessmittel und dem Druckerzeugungsmittel, untergebracht und insbesondere auch als separates Bauteil ausgeführt sein.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist das Druckerzeugungsmittel als Handpumpe, insbesondere Doppelhubpumpe, ausgeführt und/oder manuell betätigbar ist. Die Idee ist, dass das komplette Dichtheitsprüfset ohne zusätzliche Energiequellen, wie beispielsweise Stromanschlüsse oder Ähnliches auskommt. Da es sich bei der Messung eines Druckunterschieds und/oder eines etwaigen Druckverlusts um eine statische, energieunabhängige Überprüfung handelt, zu der keine elektrische Funktion oder Branderkennung notwendig ist, kann sofort nach Fertigstellung der Installation des Rohr- und/oder Schlauchsystems eine Qualitätsprüfung, d.h. eine Prüfung der Dichtheit und/oder Festigkeit und/oder fachgerechten Montage durchgeführt werden, bevor Verkleidungen und dergleichen den Zugang erschweren oder unmöglich machen.
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Optional weist das Dichtheitsprüfset einen Transportkoffer, der zur Aufnahme und zum Transport des Dichtheitsprüfsets geeignet ist, auf. Vorzugsweise ist das Dichtheitsprüfset mobil einsetzbar und/oder transportierbar ausgebildet und beansprucht insbesondere wenig Platz bzw. weist ein geringes Gewicht auf, sodass dieses einfach und mit geringem Aufwand innerhalb eines Transportkoffers verstaut und zum jeweiligen Einsatzort transportiert werden kann.
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Die Erfindung richtet sich außerdem auf einen Prüfverschluss für ein Dichtheitsprüfset, insbesondere nach einem der Ansprüche 1 - 16, welches Dichtheitsprüfset zur Überprüfung der Dichtheit und/oder Festigkeit von Rohr- und/oder Schlauchsystemen für Branderkennungsansaugvorrichtungen geeignet ist. Derartige Rohr- und/oder Schlauchsysteme weisen üblicherweise eine oder mehrere Ansaugöffnungen zur fluidleitenden Verbindung eines Innenvolumens des Rohr- und/oder Schlauchsystems mit einem Überwachungsbereich auf. Ein erfindungsgemäßer Prüfverschluss ist zum fluiddichten Verschließen einer solchen Ansaugöffnung des Rohr- und/oder Schlauchsystems ausgebildet.
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Zweckmäßigerweise sind die Prüfverschlüsse mit einer rotationssymmetrischen, insbesondere konischen, nadelartigen Geometrie versehen, welche formschlüssig in das Innere der Ansaugöffnungen einbringbar ist. Vorzugsweise können die Prüfverschlüsse jeweils in verschiedenen Größen ausgeführt sein, wobei der Durchmesser bei einer konischen Ausbildung ausgehend von dessen Spitze, welche zuvorderst in die Ansaugöffnung eingeschoben wird, hin zu dessen Ende zunimmt. Sofern der Prüfverschluss zylindrisch ausgebildet ist, weist dieser einen gleich bleibenden Durchmesser auf. Die Durchmesser verschiedener Prüfverschlüsse bzw. innerhalb des konischen Verlaufs eines Prüfverschlusses liegen in einem Bereich zwischen 1-10 mm, bevorzugt 3-4 mm. Der Prüfverschluss ist bevorzugt aus Metall, beispielsweise aus Stahl oder Aluminium. Selbstverständlich sind auch Prüfverschlüsse aus Kunststoff denkbar, beispielsweise mit einem duroplastischen oder elastomeren Kegel- oder Zylinderabschnitt. Zur Kennzeichnung und/oder Kenntlichmachung eines Prüfverschlusses ist dieser gemäß einer weiterbildenden Ausführung mit einem Markierungsanhänger versehen. Der Markierungsanhänger befindet sich vorzugsweise am Ende des Prüfverschlusses und weist eine Fläche auf, die zur Wiedergabe von Informationen, insbesondere von Verwendungs- und/oder Warnhinweisen, geeignet ist. Aufgrund der geringen Größe der Prüfverschlüsse kann es leicht passieren, dass diese am Ende der Durchführung einer Dichtheitsprüfung innerhalb der jeweiligen Ansaugöffnungen vergessen werden. Der Markierungsanhänger kann aus diesem Grunde zum Beispiel mit einer Signalfarbe, insbesondere Rot, versehen sein, wodurch verschlossene Ansaugöffnungen dem Betrachter wesentlich leichter ins Auge fallen. Ferner ist der Markierungsanhänger vorzugsweise in seinen Abmessungen größer als der Prüfverschluss.
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Schließlich bezieht sich die Erfindung auf ein Rohr- und/oder Schlauchsystem für Branderkennungsansaugvorrichtungen mit einer oder mehreren Ansaugöffnungen, die zur fluidleitenden Verbindung eines Innenvolumens des Rohr- und/oder Schlauchsystems mit einem Überwachungsbereich vorgesehen sind. Zur Überprüfung der Dichtheit und/oder Festigkeit ist das Rohr- und/oder Schlauchsystem mit einem Dichtheitsprüfset, insbesondere nach einem der Ansprüche 1-16, verbunden. Hierzu ist ein Verbindungsadapter an einen Ausgang oder eine andere geeignete Anschlussstelle, beispielsweise einen Reinigungsanschluss des Rohr- und/oder Schlauchsystems angeschlossen. Mit dem Verbindungsadapter ist eine Dichtheitsprüfeinheit zur Messung eines Druckunterschieds zwischen dem Innenvolumen des Rohr- und/oder Schlauchsystems und dem Überwachungsbereich und/oder zur Messung eines Druckverlusts eines innerhalb des Innenvolumens anliegenden Innendrucks fluidleitend verbunden. Zur Erzeugung des Druckunterschieds zwischen dem Innenvolumen des Rohr- und/oder Schlauchsystems und dem Überwachungsbereich ist ein Druckerzeugungsmittel fluidleitend mit der Dichtheitsprüfeinheit verbunden. Erfindungsgemäß sind die eine oder mehreren Ansaugöffnungen jeweils mit einem Prüfverschluss fluiddicht gegenüber dem Überwachungsbereich verschlossen.
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Es ist darauf hinzuweisen, dass die in der vorangegangenen und nachfolgenden Beschreibung einzeln aufgeführten Merkmale sowie Maßnahmen in beliebiger, technisch sinnvoller Weise miteinander kombiniert werden können und weitere Ausgestaltungen der Erfindung aufzeigen. Die Beschreibung charakterisiert und spezifiziert die Erfindung insbesondere im Zusammenhang mit den Figuren zusätzlich.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in der folgenden Figurenbeschreibung offenbart. Es zeigen
- 1a eine schematische Darstellung eines Rohr- und/oder Schlauchsystems für Branderkennungsansaugvorrichtungen mit Ansaugöffnungen, wie es im Stand der Technik und insbesondere in Schienenfahrzeugen verwendet wird,
- 1b eine schematische Darstellung eines Rohr- und/oder Schlauchsystems für Branderkennungsansaugvorrichtungen mit Ansaugöffnungen und mit einem Reinigungsanschluss,
- 2 eine beispielhafte Ausführung eines erfindungsgemäßen Dichtheitsprüfsets in einerschematischen Darstellung,
- 3 eine beispielhafte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Prüfverschlusses in einer perspektivischen Ansicht.
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In den unterschiedlichen Figuren sind gleiche Teile stets mit denselben Bezugszeichen versehen, weswegen diese in der Regel auch nur einmal beschrieben werden.
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In der 1a ist eine beispielhafte Ausführung eines Rohr- und/oder Schlauchsystems 100, wie es aus dem Stand der Technik bekannt ist, in einer schematischen Ansicht dargestellt. Ein Ausgang 101 des Rohr- und/oder Schlauchsystems 100 ist über einen optionalen Luftfilter 102 mit einer Branderkennungsansaugvorrichtung 103 verbunden. Grundsätzlich kann der Luftfilter 102 auch in die Branderkennungsansaugvorrichtung 103 integriert sein. Das Rohr- und/oder Schlauchsystem 100 weist mehrere Mündungsleitungen 104 auf, deren jeweilige Ansaugöffnung 105 in einen Überwachungsbereich 200 mündet. Das Rohr- und/oder Schlauchsystem 100 weist außerdem Verbindungselemente 107, z.B. T-Stücke, diverse Kupplungen und sonstige Rohr- und/oder Schlauchverbindungselemente bzw. -armaturen auf. Im Falle einer nicht fachgerechten Montage können an diesen Elementen Undichtigkeiten auftreten. Im betriebsbereiten Zustand sind einige oder sämtliche Rohr- und/oder Schlauchleitungen hinter den Überwachungsbereich 200 begrenzenden Decken und/oder Wänden bzw. entsprechenden Verkleidungen verborgen. Die in den Überwachungsbereich 200 mündenden Ansaugöffnungen 105 stellen eine fluidleitende Verbindung zwischen einem Innenvolumen 106 des Rohr- und/oder Schlauchsystems 100 und dem Überwachungsbereich 200 zum Ansaugen der auf etwaige Brandindikatoren, insbesondere Rauch, zu prüfenden Umgebungsluft her.
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Die 1b zeigt ebenfalls eine beispielhafte Ausführungs eines Rohr- und/oder Schlauchsystems 100. Die Rohr- und/oder Schlauchsysteme der 1a und 1b stimmen in großen Teilen überein, sodass die Beschreibung der 1a analog auch für die 1b gilt. Der Unterschied in der 1b liegt in einem zusätzlichen Verbindungselement 107, hier in Form eines zusätzlichen T-Stücks, das einen Reinigungsanschluss 108 enthält. An einen solchen Reinigungsanschluss 108 ist beispielsweise eine Reinigungsvorrichtung, z.B. Freiblas- oder Absaugvorrichtung anschließbar.
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2 zeigt eine beispielhafte Ausführung eines erfindungsgemäßen Dichtheitsprüfsets 300 in einer schematischen Darstellung. Das Dichtheitsprüfset 300 weist einen Verbindungsadapter 310, ein Druckerzeugungsmittel 320, eine Dichtheitsprüfeinheit 330 sowie einen oder mehrere Prüfverschlüsse 340 (hier nicht dargestellt, s. 3) auf. Der Verbindungsadapter 310 ist zum Anschluss an den Ausgang 101 des Rohr- und/oder Schlauchsystems 100 ausgebildet und wird, insbesondere anstelle des Luftfilters 102 under/oder der Branderkennungsansaugvorrichtung 103, dort angeschlossen. Alternativ ist der Verbindungsadapter 310 auch an dem Reinigungsanschluss 108 anschließbar. Bei einer Dichtheitsprüfung mit an dem Reinigungsanschluss 108 angeschlossenen Verbindungsadapter 310 ist es bevorzugt, dass nicht nur die Ansaugöffnungen 105 mit Prüfverschlüssen 340 verschlossen sind, sondern auch die Verbindung zum Luftfilter 102 und/oder der Branderkennungsansaugungsvorrichtung 103 mit einem nicht gezeigten Verschlussstopfen getrennt ist. Dadurch werden Schäden an dem Luftfilter 102 und/oder der Branderkennungsansaugungsvorrichtung 103 durch unzulässigen Über- oder Unterdruck bei der Dichtheitsprüfung vermieden. Der Verbindungsadapter 310 ist austauschbar ausgebildet, sodass beispielsweise zur Verwendung mit Rohr- und/oder Schlauchsystemen 100 unterschiedlicher Durchmesser entsprechende Verbindungsadapter 310 verwendet werden können. Hierzu ist ein erstes Ende des Verbindungsadapters 310 mit einem Teil einer Schnellkupplung versehen. Der andere Teil der Schnellkupplung befindet sich an einem Ende eines ersten Verbindungsschlauchs 301, welcher den Verbindungsadapter 310 und die Dichtheitsprüfeinheit 330 fluidleitend miteinander verbindet. Ein zweites Ende des Verbindungsadapters 310 wird zum Anschließen des Dichtheitsprüfsets 300 an das Rohr- und/oder Schlauchsystem 100 über dessen Ausgang 101 oder Reinigungsanschluss 108 gestülpt.
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Das Druckerzeugungsmittel 320 ist hier als manuell betreibbare Doppelhubpumpe ausgebildet. Zur Erzeugung eines Druckunterschieds, insbesondere eines Unterdrucks zur Durchführung einer Dichtheitsprüfung ist das Druckerzeugungsmittel 320 mit einer Unterdruck- bzw. Saugseite 321 mit den übrigen Komponenten des Dichtheitsprüfsets 300 verbunden. Vorzugsweise ist ein Ausgangsschlauch 322 des Druckerzeugungsmittels 320 über eine Schnellkupplung mit einem zweiten Verbindungsschlauch 302 verbunden, welcher das Druckerzeugungsmittel 320 und die Dichtheitsprüfeinheit 330 fluidleitend miteinander verbindet. Die Dichtheitsprüfeinheit 330 ist vorzugsweise als Relativdrucksensor, insbesondere Manometer, ausgebildet und weist ein von einer geschlossenen Stellung in eine geöffnete Stellung verstellbares Absperrorgan 331 und eine Druckanzeige 332 auf. Die Dichtheitsprüfeinheit 330 ist mittels zweier Schnellkupplungen mit dem ersten Verbindungsschlauch 301 und dem zweiten Verbindungsschlauch 302 verbunden bzw. zwischen den Verbindungsadapter 310 und das Druckerzeugungsmittel 320 geschaltet.
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Eine beispielhafte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Prüfverschlusses 340 ist in der 3 dargestellt. Der Prüfverschluss 340 ist beispielsweise aus Stahl oder Gummi hergestellt und weist eine nadelartige, konische Form auf. Der Durchmesser des Prüfverschlusses 340 nimmt von dessen vorderen Ende 341, welches zum Einstecken entlang einer Richtung R in eine Ansaugöffnung 105 eines Rohr- und/oder Schlauchsystems 100 ausgebildet ist, bis hin zu dessen hinteren Ende 342 zu. Mittels der konischen Ausbildung des Prüfverschlusses 340 lässt sich eine verbesserte Dichtwirkung, zur Abdichtung der Ansaugöffnungen 105 gegenüber dem Überwachungsbereich 200 erzielen. Ein Markierungsanhänger 343 ist mit dem hinteren Ende 342 des Prüfverschlusses 340 verbunden. Der Markierungsanhänger 343 weist eine Fläche auf, die zur Wiedergabe von Informationen, insbesondere von Warn- und/oder Verwendungshinweisen geeignet ist. Die Prüfverschlüsse 340 sind vorzugsweise mit einem Durchmesser von 3 mm oder 4 mm ausgebildet, um gängigen Abmessungen bzw. Durchmessern der Querschnittsfläche von Ansaugöffnungen 105 zu entsprechen.
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Zur Durchführung einer Druckunterschieds-Dichtheitsprüfung werden zunächst sämtliche Ansaugöffnungen 105 des Rohr- und/oder Schlauchsystems 100 (siehe 1a, 1b) mit jeweils einem in entsprechender Größe ausgeführten Prüfverschluss 340 fluiddicht gegenüber dem Überwachungsbereich 200 verschlossen. Hierzu werden die Prüfverschlüsse 340 in die jeweilige Ansaugöffnung 105 eingeschoben. Anschließend wird der Verbindungsadapter 310 mit dem Ausgang 101 des Rohr- und/oder Schlauchsystems 100 verbunden bzw. über den Ausgang 101 gestülpt (siehe 2). Alternativ wird der Verbindungsadapter 310 mit dem Reinigungsanschluss 108 verbunden und die Verbindung des Rohr- und/oder Schlauchsystems 100 mit dem Luftfilter 102 und/oder der Branderkennungsansaugungsvorrichtung 103 mit einem in einen Eingang des Luftfilters 102 und/oder in einen Eingang der Branderkennungsansaugungsvorrichtung 103 einzuführenden Verschlussstopfen getrennt. Das Absperrorgan 331 befindet sich entweder bereits in der geöffneten Stellung oder wird in die geöffnete Stellung gestellt. Durch Betätigung des mit der Unterdruck- und/oder Saugseite 321 angeschlossenen Druckerzeugungsmittels 320 wird ein Unterdruck, z. B. - 90mbar, innerhalb des Innenvolumens 106 des Rohr- und/oder Schlauchsystems 100 gegenüber dem Überwachungsbereich 200 erzeugt (siehe 1a, 1b). Der innerhalb des Innenvolumens 106 anliegende Unterdruck lässt sich anhand der Druckanzeige 332 ablesen. Sobald der gewünschte Unterdruck erreicht ist, kann die Betätigung des Druckerzeugungsmittels 320 eingestellt werden und das Absperrorgan 331 wird in die geschlossene Stellung gestellt. In dieser Stellung ist die Verbindung zwischen der Dichtheitsprüfeinheit 330 und dem Druckerzeugungsmittel 320 fluiddicht geschlossen. Die Druckanzeige 332 zeigt weiterhin den im Innenvolumen 106 des Rohr- und/oder Schlauchsystems anliegenden Unterdruck an. Bei einem fehlerfrei angeschlossenen Dichtheitsprüfset weist eine Veränderung des im Innenvolumen 106 anliegenden Unterdrucks und/oder ein Druckverlust, welche/welcher anhand der Druckanzeige 332 beobachtbar ist, auf eine Undichtigkeit und/oder nicht fachgerechte Montage des Rohr- und/oder Schlauchsystems 100 hin.
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Eine Hör-Dichtheitsprüfung lässt sich ebenfalls mit dem erfindungsgemäßen Dichtheitsprüfset 300 durchführen. Das Dichtheitsprüfset 300 ist modular aufgebaut, wobei insbesondere die Dichtheitsprüfeinheit 330 mittels zweier Schnellkopplungen zwischen den Verbindungsadapter 310 und das Druckerzeugungsmittel 320 geschaltet ist. Zur Durchführung der Hör-Dichtheitsprüfung wird die Dichtheitsprüfeinheit 330 aus dem Dichtheitsprüfset 300 entfernt und das Druckerzeugungsmittel 320 direkt bzw. unmittelbar über den Verbindungsadapter 310 an den Ausgang 101 des Rohr- und/oder Schlauchsystems 100 angeschlossen. Das Innenvolumen 106 des Rohr- und/oder Schlauchsystems 100 wird mit einem Unterdruck beaufschlagt und anschließend etwaige Leckage-Strömungen mittels einer akustischen Prüfung ermittelt.
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Mit dem erfindungsgemäßen Dichtheitsprüfset 300 lässt sich außerdem eine abschnittsweise Prüfung des Rohr- und/oder Schlauchsystems 100 durchführen. Hierzu wird das Rohr- und/oder Schlauchsystem 100 an einem Verbindungselement 107, beispielsweise einem T-Stück geöffnet und die Dichtheitsprüfeinheit 330 und/oder das Druckerzeugungsmittel 320 mit dem Verbindungsadapter 310 an das Verbindungselement 107 angeschlossen. Anschließend kann die Dichtheitsprüfung für den angeschlossenen Abschnitt des Rohr- und/oder Schlauchsystems 100 durchführt werden. Dadurch ist ein Defekt, eine Undichtigkeit oder ein Montagefehler schneller und zuverlässiger lokalisierbar.
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Vorteilhafterweise ist auch die Dichtheitsprüfeinheit 330 selbst auf ihre Funktionsfähigkeit, insbesondere die Dichtheit ihrer Bestandteile überprüfbar. Hierzu ist anstelle des Verbindungsadapters 310 eine nicht gezeigte Blindkupplung an die Dichtheitsprüfeinheit 330 und das Druckerzeugungsmittel 320 anschließbar. Durch Aufbau eines Über- oder Unterdrucks mithilfe des Druckerzeugungsmittels 320 und anschließendes Ablesen einer Druckveränderung auf der Druckanzeige 332 ist ein Defekt oder eine Undichtigkeit der Dichtheitsprüfeinheit 330 feststellbar.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- Rohr- und/oder Schlauchsystem
- 101
- Ausgang
- 102
- Luftfilter
- 103
- Branderkennungsansaugvorrichtung
- 104
- Mündungsleitung
- 105
- Ansaugöffnung
- 106
- Innenvolumen
- 107
- Verbindungselement
- 108
- Reinigungsanschluss
- 200
- Überwachungsbereich
- 300
- Dichtheitsprüfset
- 301
- erster Verbindungsschlauch
- 302
- zweiter Verbindungsschlauch
- 310
- Verbindungsadapter
- 320
- Druckerzeugungsmittel
- 321
- Unterdruck- und/oder Saugseite
- 322
- Ausgangsschlauch
- 330
- Dichtheitsprüfeinheit
- 331
- Absperrorgan
- 332
- Druckanzeige
- 340
- Prüfverschluss
- 341
- vorderes Ende
- 342
- hinteres Ende
- 343
- Markierungsanhänger
- R
- Richtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 2260479 B1 [0004]
- DE 7813811 U1 [0007]
- CH 652502 A5 [0008]