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Einleitung
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Set aus einem Fluidkörper und einer Vorrichtung zur Prüfung einer Dichtigkeit des Fluidkörpers, wobei der Fluidkörper zumindest teilweise, vorzugsweise ausschließlich, mit einem gasförmigen Fluid befüllbar oder befüllt ist, der Fluidkörper umfassend eine elastische Hülle, mittels derer ein Innenraum des Fluidkörpers zumindest teilweise dichtend umschlossen oder umschließbar ist, wobei ein Volumen des Fluidkörpers mittels einer Erhöhung eines Drucks innerhalb des Innenraums des Fluidkörpers vergrößerbar ist, wobei der Fluidkörper einen Anschlussstutzen aufweist, der dazu geeignet ist, eine strömungstechnische Verbindung zwischen dem Innenraum des Fluidkörpers und einer Umgebung des Fluidkörpers herzustellen, die Vorrichtung zur Prüfung des Fluidkörpers umfassend mindestens eine Drucksonde zur Erfassung eines mechanischen Drucks, wobei der Anschlussstutzen des Fluidkörpers zumindest mittelbar strömungstechnisch mit der Drucksonde verbunden ist, sodass mittels der Drucksonde ein innerhalb des Innenraums des Fluidkörpers herrschender Druck erfassbar ist.
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Unter einer „Drucksonde“ wird im Sinne der vorliegenden Anmeldung ein Bauteil verstanden, mittels dessen ein Druck, das heißt eine auf eine Fläche wirkende Kraft, erfassbar ist. Hierbei spielt es grundsätzlich keine Rolle, ob der gemessene Druck, das heißt das erfasste mechanische Signal, mittels der Drucksonde in ein elektrisches Signal umgewandelt wird oder nicht. Beispielsweise ist es denkbar, dass die Drucksonde von einem handelsüblichen Manometer gebildet ist, das den Druck mittels einer Anzeigenadel auf einer Druckskala analog anzeigt.
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Ein „Fluidkörper“ kann im Sinne der vorliegenden Anmeldung jede Art von Körper umfassen, der einen dicht umschlossenen oder umschließbaren Innenraum aufweist, wobei eine Einfassung dieses Innenraums zumindest teilweise mittels eines elastischen Raumbegrenzungselements erfolgt, das im Zuge einer Veränderung eines Drucks innerhalb des Fluidkörpers seine Ausdehnung ändert. Ein Fluidkörper kann insbesondere von einem Dichtkörper eines Rohrabsperrgeräts oder einem Hebekissen gebildet sein.
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Stand der Technik
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Sets der eingangs beschriebenen Art sind im Stand der Technik bereits bekannt. Sie werden beispielsweise dazu eingesetzt, ein Rohrabsperrgerät bzw. dessen Dichtkörper auf seine Dichtigkeit hin zu überprüfen. Der Dichtkörper eines solchen Rohrabsperrgeräts stellt einen Fluidkörper im Sinne der vorliegenden Anmeldung dar. Es versteht sich, dass die Prüfung der Dichtigkeit derartiger Dichtkörper von besonderer Bedeutung ist, da bei einer eventuell auftretenden Undichtigkeit durch Entweichen eines innerhalb des Dichtkörpers befindlichen Fluids das Volumen des Dichtkörpers mit der Zeit abnehmen kann und der Dichtkörper dadurch seine Dichtwirkung verlieren würde.
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Ein in einem Rohrabsperrgerät zum Einsatz kommender Dichtkörper wird typischerweise zur Abdichtung eines Rohres eingesetzt, wobei der Dichtkörper in einem Anfangszustand in das Rohr eingesetzt wird und sodann durch Einbringung eines Fluids, insbesondere Luft, in seinem Volumen vergrößert wird, sodass er schließlich einen Endzustand erreicht. Die Volumenvergrößerung des Dichtkörpers erfolgt infolge einer Aufdehnung der elastischen Hülle des Dichtkörpers. In dem Endzustand des Dichtkörpers legt sich dessen äußere Oberfläche an die Kontur des abzudichtenden Rohres an und verschließt dieses.
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Die Prüfung eines Fluidkörpers umfasst in einem ersten Schritt in aller Regel eine sogenannte Sichtprüfung, bei der der Fluidkörper mit einer Seifenlauge beschichtet wird. Eine Undichtigkeit des Fluidkörpers würde sich nach Aufbringen der Seifenlauge in einer Blasenbildung an der Oberfläche des Fluidkörpers niederschlagen. Auf diese Weise ist optisch kontrollierbar, ob der Fluidkörper tatsächlich fluiddicht ausgestaltet ist und keine Defekte aufweist.
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Ebenso ist es bekannt, an den Anschlussstutzen eines Fluidkörpers bzw. an einen mit dem Anschlussstutzen strömungstechnisch verbundenen Befüllschlauch eines Rohrabsperrgeräts ein Manometer anzuschließen, mittels dessen der Druck im Innenraum des dortigen Fluidkörpers erfassbar ist. Der jeweils angezeigte Innendruck des Fluidkörpers ist sodann durch Ablesen der Druckanzeige auf eine Veränderung hin überprüfbar.
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Die bekannten Verfahren weisen den Nachteil auf, dass eine Dichtigkeitsprüfung lediglich qualitativ durchgeführt wird. Somit steht am Ende einer durchgeführten Dichtigkeitsprüfung lediglich die Aussage „dicht“ oder „nicht dicht“, was in einem Prüfprotokoll mittels des Ankreuzens eines entsprechenden Abfragekästchens festgehalten wird. Dem fertigen Prüfprotokoll ist jedoch keine quantitative Aussage über die Dichtigkeit des Fluidkörpers entnehmbar. Das heißt eine Aussage darüber, „wie dicht“ ein Prüfkörper ist, ist mittels bekannter Sets nicht ohne weiteres möglich.
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Aufgabe
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Set der eingangs beschriebenen Art dahingehend weiterzuentwickeln, dass mittels des Sets die Dichtigkeit eines Fluidkörpers quantitativ beurteilbar ist.
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Lösung
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Die zugrunde liegende Aufgabe wird ausgehend von dem Set der eingangs beschriebenen Art erfindungsgemäß durch mindestens eine elektrische Messeinheit gelöst, die mit der Drucksonde zusammenwirkt und mittels derer eine Mehrzahl von mittels der Drucksonde erfasster Daten über einen Messzeitraum hinweg erfassbar ist. Vorteilhafterweise ist mittels der erfassten Daten ein Druck-Zeit-Verlauf des innerhalb des Innenraums des Fluidkörpers vorliegenden Drucks aufgetragen über einen Messzeitraum ermittelbar, wobei mittels der Drucksonde ein erfasster Druck in ein elektrisches Signal wandelbar ist, das mittels der Messeinheit erfassbar ist.
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Das „Zusammenwirken“ zwischen Drucksonde und Messeinheit ist im Sinne der vorliegenden Anmeldung so zu verstehen, dass es der Drucksonde und der Messeinheit möglich ist, elektrische Signale auszutauschen. Hierbei kommt es zunächst nur darauf an, dass die Drucksonde dazu geeignet ist, ein elektrisches Signal zu senden und die Messeinheit dazu geeignet ist, dieses elektrische Signal zu empfangen. Zwischen beiden Bauteilen muss demzufolge eine elektrische Verbindung vorliegen.
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Unter einer „Mehrzahl erfasster Daten“ sind mindestens zwei Datenpunkte zu verstehen, insbesondere solche, die zumindest einen Druckwert und einen Zeitwert beinhalten. Hierbei versteht es sich, dass die Erfassung einer Vielzahl von Daten, insbesondere von mehr als 5 Datenpunkten, vorzugsweise mehr als 10 Datenpunkten, weiter vorzugsweise mehr als 20 Datenpunkten, besonders vorteilhaft sein kann, um einen aussagekräftigen und gut aufgelösten Druck-Zeit-Verlauf erstellen zu können.
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Das erfindungsgemäße Set hat viele Vorteile. Insbesondere wird die Überwachung der Entwicklung des Drucks innerhalb des Fluidkörpers ermöglicht. Mittels der Drucksonde wird über einen gewissen Messzeitraum hinweg der Innendruck des Fluidkörpers überwacht und in bestimmten Intervallen ein jeweils aktuell erfasster Messwert an die Messeinheit weitergeleitet.
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Mittels der erfassten Daten ist es möglich, die Entwicklung des Drucks innerhalb des Fluidkörpers auszuwerten. Auf diese Weise ist zusätzlich zu der reinen Feststellung, dass ein Fluidkörper dicht ist, ferner eine Aussage darüber möglich, wie dicht der jeweilige Fluidkörper tatsächlich ist. Somit ist es grundsätzlich vorstellbar, dass ein Fluidkörper bei Durchführung der reinen Sichtprüfung für dicht befunden wird, jedoch gleichwohl eine minimale Undichtigkeit aufweist, die bei der reinen Sichtprüfung aufgrund ihrer Geringfügigkeit nicht auffällt, über die Dauer des Einsatzes des Fluidkörpers jedoch sehr wohl zu einem nennenswerten Austritt des in dem Innenraum des Fluidkörpers befindlichen Fluids führt.
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Insbesondere am Beispiel eines Dichtkörpers eines Rohrabsperrgeräts wird deutlich, dass ein solcher Unterschied von Bedeutung sein kann, da ein sich über die Dauer „entleerender“ Dichtkörper zu einem Verlust seiner Dichtwirkung in dem abzusperrenden Bauteil führen kann. Auch eine einmalige Erfassung eines Messwerts mittels eines Manometers bzw. einer Drucksonde vermag das Vorliegen einer geringen Undichtigkeit nicht aufzudecken.
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Die Erfassung einer Mehrzahl von Messwerten über den Messzeitraum hinweg ermöglicht hingegen die Beobachtung einer Entwicklung des Innendrucks über die Zeit, wobei selbst geringere Undichtigkeiten anhand des erfassten Kurvenverlaufs offenbar werden.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Sets ist die Messeinheit in Form eines Handmessgeräts ausgebildet, das eine Masse von weniger als 2 kg, vorzugsweise von weniger als 1 kg, weiter vorzugsweise von weniger als 0,5 kg, aufweist. Die Ausbildung der Messeinheit in dieser Art ist für einen mobilen Einsatz besonders gut geeignet. Insbesondere ist es für die Durchführung einer mittels des erfindungsgemäßen Sets ermöglichten detaillierten Prüfung eines Fluidkörpers nicht notwendig, eine besonders aufwendige oder sperrige Vorrichtung oder Armatur vorzuhalten.
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Das erfindungsgemäße Set weiter ausgestaltend umfasst selbiges eine Datenverarbeitungsanlage, die mit der Messeinheit verbunden ist. Diese Verbindung zwischen Messeinheit und Datenverarbeitungsanlage, die vorzugsweise als unmittelbare Verbindung ausgestaltet ist, ist dazu geeignet, elektrische Signale zwischen der Messeinheit und der Datenverarbeitungsanlage zu übertragen.
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Mittels der Datenverarbeitungsanlage ist es besonders einfach möglich, die erfassten Daten, die der Datenverarbeitungsanlage von der Messeinheit übertragen werden, weiter zu verarbeiten. Diese Weiterverarbeitung kann insbesondere in einer langfristigen Speicherung, der Erstellung von Statistiken und dergleichen dienen.
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Vorteilhafterweise sind die mittels der Datenverarbeitungsanlage zu verarbeitenden Daten derart aufbereitbar, dass ein jeweils erforderliches Prüfprotokoll über den jeweils geprüften Fluidkörper automatisch erstellbar ist. Die händische Erstellung eines Prüfprotokolls durch einen jeweiligen Prüfer des Fluidkörpers kann somit weitestgehend, vorteilhafterweise vollständig, entfallen.
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Grundsätzlich ist es vorstellbar, dass die Drucksonde des erfindungsgemäßen Sets an den bereits in einem Endzustand vorliegenden Fluidkörper angeschlossen ist, wobei der Fluidkörper in seinem Endzustand bereits mit einem Innendruck beaufschlagt ist. In einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Sets umfasst selbiges jedoch zusätzlich eine Druckerhöhungsanlage, insbesondere eine Luftpumpe, mittels derer der zu prüfende Fluidkörper im Vorfeld seiner Dichtigkeitsprüfung mit einem Innendruck beaufschlagbar ist. Das erfindungsgemäße Set ist auf diese Weise autark und unabhängig von externen Bedingungen und/oder Maschinen einsetzbar.
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Es versteht sich, dass die Druckerhöhungsanlage strömungstechnisch mit dem Innenraum des Fluidkörpers verbindbar ausgeführt sein muss, sodass mittels der Druckerhöhungsanlage Einfluss auf den Druck in dem Innenraum des Fluidkörpers genommen werden kann. Insbesondere ist die Druckerhöhungsanlage zumindest mittelbar über den Anschlussstutzen mit dem Innenraum des Fluidkörpers verbunden.
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Weiterhin kann es von Vorteil sein, wenn das erfindungsgemäße Set über eine Ventileinrichtung verfügt, mittels derer zumindest die strömungstechnische Verbindung zwischen dem Innenraum des Fluidkörpers und der Drucksonde unterbrechbar ist. Mittels einer solchen Ventileinrichtung sind ein eindeutiger Start- sowie ein eindeutiger Endzeitpunkt einer durchzuführenden Messung genau festlegbar, in denen die strömungstechnische Verbindung zwischen dem Fluidkörper und der Drucksonde freigebbar oder unterbrechbar ist.
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Sofern das erfindungsgemäße Set über die beschriebene Druckerhöhungsanlage verfügt, ist es besonders von Vorteil, wenn die Ventileinrichtung insgesamt drei Anschlüsse aufweist, wobei ein erster Anschluss mit dem Innenraum des Fluidkörpers, ein zweiter Anschluss mit der Druckerhöhungsanlage und der dritte Anschluss mit der Drucksonde strömungstechnisch verbunden sind. Vorzugsweise ist eine solche Ventileinrichtung in Form eines 3/2-Wegeventils ausgebildet. Mittels einer solchen Ventileinrichtung ist es besonders einfach möglich, den Fluidkörper zunächst mittels der Druckerhöhungsanlage ausgehend von seinem Anfangszustand in seinen Endzustand zu überführen und sodann durch Umschalten des 3/2-Wegeventils den in dem Fluidkörper herrschenden Druck mittels der Drucksonde zu erfassen.
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Mit anderen Worten ist es besonders von Vorteil, wenn das 3/2-Wegeventil in einer ersten Schaltstellung die Druckerhöhungsanlage mit dem Innenraum des Fluidkörpers und in einer zweiten Schaltstellung die Drucksonde mit dem Innenraum des Fluidkörpers verbindet. Das 3/2-Wegeventil kann beispielsweise in Form eines Kugelventils ausgeführt sein.
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Alternativ kann eine solchen Ventileinrichtung besonders vorteilhaft sein, die zwar ebenfalls über die mindestens drei Anschlüsse verfügt, bei der jedoch dauerhaft strömungstechnische Verbindungen zwischen dem Fluidkörper und der Druckerhöhungsanlage sowie dem Fluidkörper und der Drucksonde freigegeben sind. Besonders einfach ist dabei eine solche Umsetzung, bei der zudem eine unmittelbare strömungstechnische Verbindung zwischen der Drucksonde und der Druckerhöhungsanlage vorliegt. Bei Verwendung einer solchen Ventileinrichtung ist es möglich, mittels der Drucksonde einen Druckverlauf innerhalb des Fluidkörpers sogar während der Überführung des Fluidkörpers von seinem Anfangszustand in seinen Endzustand zu überwachen. Aus einem später mittels der von der Drucksonde erfassten Daten erzeugten Druck-Zeit-Verlauf kann somit sowohl die Anhebung des Innendrucks des Fluidkörpers als auch – sofern der Fluidkörper dicht ist – die Beibehaltung eines konstanten Druckniveaus innerhalb des Fluidkörpers beobachtet werden.
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Bei Verwendung eines 3/2-Wegeventils kann es analog hierzu ebenso von Vorteil sein, wenn die als 3/2-Wegeventil ausgebildete Ventileinrichtung über eine dritte Schaltstellung verfügt, in der zumindest zwei Verbindungen simultan freigegeben sind, nämlich zum einen die strömungstechnische Verbindung zwischen der Druckerhöhungsanlage und dem Innenraum des Fluidkörpers und zum anderen die strömungstechnische Verbindung zwischen der Drucksonde und dem Innenraum des Fluidkörpers. Diese dritte Schaltstellung erzeugt dieselben Vorteile wie die vorbeschriebene Ventileinrichtung.
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Im Hinblick auf eine vorteilhafte Betriebsweise des erfindungsgemäßen Sets sollten folgende Verfahrensschritte durchgeführt werden:
- a) Ein Druck innerhalb des Innenraums des Fluidkörpers wird erhöht, sodass der Fluidkörper ausgehend von einem Anfangszustand in einen Endzustand überführt wird.
- b) Der Innenraum des Fluidkörpers wird strömungstechnisch mit der Drucksonde verbunden, sodass mittels der Drucksonde der Druck innerhalb des Innenraums erfassbar ist.
- c) Mittels der Drucksonde wird über einen Messzeitraum hinweg eine Mehrzahl von Daten erfasst, die an die elektrische Messeinheit geleitet werden.
- d) Die von der Drucksonde weitergeleiteten Daten werden mittels der Messeinheit erfasst.
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Die genannten Verfahrensschritt müssen nicht zwingend in der hier dargelegten Reihenfolge ausgeführt werden. Insbesondere ist es leicht vorstellbar, Verfahrensschritt b) vor Verfahrensschritt a) auszuführen.
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Der Anfangszustand bezeichnet dabei denjenigen Zustand des Fluidkörpers, in dem ein Innendruck innerhalb des Innenraums des Fluidkörpers zumindest im Wesentlichen identisch ist mit dem äußeren Luftdruck in der Umgebung des Fluidkörpers.
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Der Endzustand bezeichnet einen „aufgeweiteten“ Zustand des Fluidkörpers, in dem die elastische Hülle des Fluidkörpers eine größere Fläche aufweist als bei Vorliegen des Fluidkörpers in seinem Anfangszustand. Im Unterschied zum Anfangszustand liegt zwischen dem Innenraum und der Umgebung des Fluidkörpers ein Druckgradient vor, der negativ ist. Mit anderen Worten ist dem Endzustand des Fluidkörpers der Druck innerhalb des Fluidkörpers größer als in der Umgebung des Fluidkörpers.
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Vorteilhafterweise werden die mittels der Messeinheit erfassten Daten ausgehend von der Messeinheit an eine Datenverarbeitungsanlage weitergeleitet, mittels derer die erfassten Daten verarbeitet werden. Die Verarbeitung der Daten kann insbesondere die Erstellung eines Prüfprotokolls umfassen.
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Mittels der Messeinheit und oder der Datenverarbeitungsanlage wird auf Basis der erfassten Daten vorteilhafterweise ein Druck-Zeit-Verlauf erstellt, bei dem die erfassten Daten des Drucks innerhalb des Fluidkörpers über den Messzeitraum aufgetragen sind.
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Die Erhöhung des Drucks innerhalb des Fluidkörpers gemäß vorstehendem Verfahrensschritt a) wird vorteilhafterweise mittels einer Druckerhöhungsanlage durchgeführt, die als Teil des erfindungsgemäßen Sets strömungstechnisch mit dem Innenraum des Fluidkörpers verbunden ist.
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Eine strömungstechnische Verbindung zwischen dem Fluidkörper und der Drucksonde wird zudem vorteilhafterweise mittels einer Ventileinrichtung, insbesondere mittels eines 3/2-Wegeventils, hergestellt, wobei vorteilhafterweise durch Umschalten der Ventileinrichtung eine strömungstechnische Verbindung zwischen der Druckerhöhungsanlage und dem Fluidkörper deaktiviert und gleichzeitig eine strömungstechnische Verbindung zwischen dem Fluidkörper und der Drucksonde aktiviert werden kann.
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Ausführungsbeispiele
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Das erfindungsgemäße Set ist nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels, das in den Figur dargestellt ist, näher erläutert. Es zeigen:
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1: Das erfindungsgemäße Set und
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2: Ein Prüfprotokoll einer mittels des erfindungsgemäßen Sets durchgeführten Dichtigkeitsprüfung.
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Das Ausführungsbeispiel, das in 1 ein dargestellt ist, umfasst ein erfindungsgemäßes Set 1. Das Set 1 weist ein Rohrabsperrgerät 2 auf, das einen Fluidkörper 3 umfasst. Weiterhin umfasst das Set 1 eine Drucksonde 5, die strömungstechnisch mit einem Innenraum des Fluidkörpers 3 verbunden ist. Hierzu verfügt der Fluidkörper 3 über einen Anschlussstutzen 4, mittels dessen eine strömungstechnische Verbindung zwischen dem Innenraum des Fluidkörpers 3 und einer Umgebung herstellbar ist. In dem gezeigten Beispiel ist der Anschlussstutzen mittels zweier Schläuche 16, 17 mit der Drucksonde 5 verbunden, wobei die beiden Schläuche 16, 17 unter Zwischenschaltung einer Ventileinrichtung 9 miteinander verbunden sind.
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Die Ventileinrichtung 9 ist in Form eines 3/2-Wegeventils ausgebildet, dass hier über drei Schaltstellungen verfügt. In einer ersten Schaltstellung ist der Fluidkörper 3 strömungstechnisch mit der Druckerhöhungsanlage 8 verbunden, während die Drucksonde 5 von dem Fluidkörper 3 getrennt ist. In der zweiten Schaltstellung ist der Fluidkörper 3 strömungstechnisch mit einer Drucksonde 5 verbunden, sodass mittels der Drucksonde 5 ein Druck in dem Innenraum des Fluidkörpers 3 erfassbar ist. Die Druckerhöhungsanlage 8 ist derweil nicht mit dem Fluidkörper 3 verbunden. In der dritten Schaltstellung sind beide Verbindungen, das heißt sowohl die Verbindung zwischen der Druckerhöhungsanlage 8 und dem Fluidkörper 3 als auch die Verbindung zwischen der Drucksonde 5 und dem Fluidkörper 3, freigegeben.
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Alternativ hierzu ist es ebenso denkbar, dass eine Ventileinrichtung lediglich eine einzige Schaltstellung aufweist, die gewissermaßen der vorstehend beschriebenen dritten Schaltstellung der Ventileinrichtung 9 entspricht. Das heißt, dass in dieser einen Schaltstellung einer Ventileinrichtung eine strömungstechnische Verbindung zwischen den drei zugehörigen Bauteilen, das heißt dem Fluidkörper 3, der Druckerhöhungsanlage 8 und der Drucksonde 5, vorliegt.
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Der Schlauch 16 des Fluidkörpers 3 ist mittels eines Anschlusses 10 an die Ventileinrichtung 9 angeschlossen. Der Schlauch 17 der Drucksonde 5 ist an einen Anschluss 12 der Ventileinrichtung 9 angeschlossen. Die Druckerhöhungsanlage 8 ist schließlich unter Zwischenschaltung eines weiteren Schlauchs 18 an einen Anschluss 13 der Ventileinrichtung 9 angeschlossen.
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Die Druckerhöhungsanlage 8 ist dazu geeignet, den Fluidkörper 3 ausgehend von einem Anfangszustand in einen Endzustand zu überführen, indem der Druck innerhalb des Innenraums des Fluidkörpers 3 erhöht wird. Die Druckerhöhungsanlage 8 ist in dem gezeigten Beispiel in Form einer Luftpumpe ausgeführt. Es versteht sich, dass die Erhöhung des Drucks in dem Fluidkörper 3 mittels der Druckerhöhungsanlage 8 nur möglich ist, wenn sich die Ventileinrichtung 9 in ihrer ersten oder dritten Schaltstellung befindet; in der zweiten Schaltstellung der Ventileinrichtung 9 ist nämlich die strömungstechnische Verbindung zwischen der Druckerhöhungsanlage 8 und dem Fluidkörper 3 unterbrochen.
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Bei der Erfassung des Druckniveaus innerhalb des Fluidkörpers 3 befindet sich die Ventileinrichtung 9 in ihrer zweiten Schaltstellung, in der der Fluidkörper 3 strömungstechnisch mit der Drucksonde 5 verbunden ist. Mittels der Drucksonde 5 wird über einen Messzeitraum hinweg eine Vielzahl von Messdaten erfasst, die sodann an eine elektrische Messeinheit 6 weitergeleitet werden. Hierzu ist die Drucksonde 5 mittels eines Kabels 19 elektrisch unmittelbar mit der Messeinheit 6 verbunden.
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Bei der Messeinheit 6 handelt es sich um ein Handmessgerät, das dazu geeignet ist, in einer Hand gehalten zu werden und hier eine Masse von ca. 450 g aufweist. Die Messeinheit 6 ist dazu geeignet, die mittels der Drucksonde 5 erfassten Daten zu speichern und mittels eines Displays 20 diese Daten zumindest anteilig grafisch wiederzugeben. Auf diese Weise ist es einer die Prüfung durchführenden Person besonders einfach möglich, den Status der jeweiligen Prüfung fortwährend optisch zu verfolgen.
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Die elektrische Messeinheit 6 ist mittels eines weiteren Kabels 21 elektrisch mit einer Datenverarbeitungsanlage 7 verbunden. Das Kabel 21 umfasst hierzu vorteilhafterweise einen USB-Stecker, der in einen USB-Port der Datenverarbeitungsanlage 7 eingesteckt ist. Mittels der Datenverarbeitungsanlage 7 und/oder der elektrischen Messeinheit 6 sind die mittels der Drucksonde 5 erfassten Daten derart aufbereitbar, dass ein Druck-Zeit-Verlauf der Prüfung des Rohrabsperrgeräts 2 herstellbar ist.
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Das Ergebnis einer solchen Prüfung ist beispielhaft in 2 dargestellt, welche ein Prüfprotokoll 22 einer Dichtigkeitsprüfung zeigt. Das Prüfprotokoll 22 umfasst ein Diagramm 23, das eine senkrechte Druckachse 13 (y-Achse) und eine waagerechte Zeitachse 14 (x-Achse) umfasst. In dem Diagramm 23 sind die mittels der Drucksonde 5 erfassten Daten in Form einer Druck-Zeit-Verlaufskurve 15 dargestellt.
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In einem ersten Bereich der Druck-Zeit-Verlaufskurve 15 ist besonders gut die Überführung des Fluidkörpers 3 von seinem Anfangszustand in seinen Endzustand beobachtbar. Aus diesem Verlauf ergibt sich, dass sich die Ventileinrichtung 9 bei der Aufzeichnung der Daten mittels der Drucksonde 5 und der Messeinheit 6 in ihrer dritten Schaltstellung befunden haben muss, da ansonsten der ansteigende Ast der Druck-Zeit-Verlaufskurve 15 nicht hätte erfasst werden können.
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Nach Abschluss der Überführung des Fluidkörpers 3 in seinen Endzustand wird der Druck innerhalb des Fluidkörpers 3 nicht weiter erhöht. Es ist erkennbar, dass das Druckniveau innerhalb des Fluidkörpers 3 nach Erreichen des Endzustands im Wesentlichen konstant bleibt, nämlich in etwa bei 600 mbar. Dieses Niveau wird über einen Messzeitraum hinweg gehalten, wie sich aus dem plateauartigen Verlauf der Druck-Zeit-Verlaufskurve 15 ergibt.
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Es versteht sich, dass bei einer minimalen Undichtigkeit des Fluidkörpers 3 das Plateau der Druck-Zeit-Verlaufskurve 15 nicht in der hier gezeigten Weise vorhanden sein könnte, da der Druck in dem Fluidkörper 3 mit der Zeit sukzessive abfallen würde. Mithin erlaubt die durchgeführte Prüfung die quantitative Aussage, dass der geprüfte Fluidkörper 3 vollständig dicht ist.
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Das Prüfprotokoll 22 gemäß 2 ist unmittelbar mittels der Datenverarbeitungsanlage 7 erstellt worden diese verfügt hierzu über einen bestimmten Protokollieralgorithmus, mittels dessen die mittels der Messeinheit 6 erfassten Daten entsprechend aufbereitbar sind.
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Es versteht sich, dass die einzelnen Merkmale des hier gezeigten beispielhaften Sets 1 jeweils für sich alleine verwirklicht sein können und nicht auf das Vorliegen der Merkmalskombination gemäß dem gezeigten Ausführungsbeispiel angewiesen sind.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Set
- 2
- Rohrabsperrgerät
- 3
- Fluidkörper
- 4
- Anschlussstutzen
- 5
- Drucksonde
- 6
- Messeinheit
- 7
- Datenverarbeitungsanlage
- 8
- Druckerhöhungsanlage
- 9
- Ventileinrichtung
- 10
- Anschluss
- 11
- Anschluss
- 12
- Anschluss
- 13
- Druckachse
- 14
- Zeitachse
- 15
- Druck-Zeit-Verlaufskurve
- 16
- Schlauch
- 17
- Schlauch
- 18
- Schlauch
- 19
- Kabel
- 20
- Display
- 21
- Kabel
- 22
- Prüfprotokoll
- 23
- Diagramm