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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Hebevorrichtung, insbesondere zum Anheben und/oder Abstützen von Schienenfahrzeugen zu Wartungszwecken.
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Aus dem Stand der Technik sind entsprechende Vorrichtungen bekannt, bei denen mittels einer Hubspindel ein Hubschlitten hoch- und herunterfahrbar ist, so dass mittels diesem ein Schienenfahrzeug angehoben, abgesenkt oder abgestützt werden kann. Zur Aufnahme dieser Lasten sind zwei Träger vorgesehen, die entlang der Längsrichtung eines Schienenfahrzeuges links und rechts von der Hubspindel positioniert sind. Die Träger müssen entsprechend ein Biegemoment um eine horizontale Achse und eine vertikale Kraft aufnehmen. Eine erhebliche Belastung entsteht dabei durch das Biegemoment um die horizontale Achse, die parallel zur Längsrichtung des Schienenfahrzeuges verläuft. Entsprechend sind die Träger ausreichend groß zu dimensionieren, um diesem Biegemoment Stand zu halten.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Hebevorrichtung bereitzustellen, deren Tragkonstruktion an die verschiedenen Belastungen optimal angepasst ist und hierdurch eine Gewichtsersparnis sowie ein konstruktiv optimales Verhältnis von Bauhöhe zu Hub ermöglicht.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Hebevorrichtung nach Anspruch 1 erfüllt.
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Die Hebevorrichtung weist eine Hubspindel mit Außengewinde, ein Stützmittel, einen Hubschlitten und ein Führungsmittel auf. Eine Längsachse der Hubspindel erstreckt sich dabei im Gebrauch in vertikaler Richtung. Die Hubspindel und das Stützmittel nehmen im Gebrauch eine vertikale Hubkraft auf, die über ein Rotationslager von der Hubspindel auf das Stützmittel übertragbar ist. Der Hubschlitten weist ein Eingriffselement auf, das mit dem Außengewinde der Hubspindel in Eingriff steht, so dass der Hubschlitten durch Drehung der Hubspindel in vertikaler Richtung entlang der Hubspindel bewegbar ist. Eine zu hebende Last (zum Beispiel ein Schienenfahrzeug) belastet den Hubschlitten an einem Lastangriffspunkt, der einen horizontalen Abstand von der Längsachse der Hubspindel aufweist und erzeugt so ein auf den Hubschlitten wirkendes Belastungsmoment. Der Hubschlitten weist ein oberes Führungselement zum Übertragen einer in Richtung der Hubspindel weisenden ersten Horizontalkraft und ein in einem vertikalen Abstand von dem oberen Führungselement angeordnetes unteres Führungselement zum Übertragen einer in eine entgegengesetzte, von der Hubspindel wegweisenden Richtung weisenden zweiten Horizontalkraft auf das Führungsmittel auf. Ein auf den Hubschlitten wirkendes Entlastungsmoment ergibt sich als Produkt der halben Betragssumme der Horizontalkräfte mit dem vertikalen Abstand der Führungselemente. Der Führungsträger nimmt im Gebrauch das auf den Hubschlitten und um eine horizontale Achse wirkende Entlastungsmoment auf. Das Entlastungsmoment ist betragsmäßig gleich groß wie das Belastungsmoment, diesem entgegengerichtet und gleicht es dadurch aus, so dass kein resultierendes Moment auf die Hubspindel wirkt. Das Entlastungsmoment ergibt sich somit als Reaktionsmoment aus dem Belastungsmoment und dem Zusammenwirken der Führungselemente mit dem Führungsmittel.
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Das obere Führungselement ist bevorzugt in einer gleichen vertikalen Entfernung oberhalb einer das Eingriffselement enthaltenden Horizontalebene angeordnet wie das untere Führungselement darunter angeordnet ist, wobei diese Entfernung gleich der Hälfte des vertikalen Abstands der Führungselemente ist. Dadurch liegen die Wirkungslinien der ersten und zweiten Horizontalkräfte in gleichen Abständen ober- und unterhalb des Eingriffselements und heben nicht nur das Belastungsmoment auf, sondern heben sich auch gegenseitig auf, so dass keine resultierende Horizontalkraft auf das Führungsmittel wirkt. Anders gesagt ist in diesem Fall die erste Horizontalkraft entgegengesetzt gleich groß wie die zweite Horizontalkraft.
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Das Stützmittel und das Führungsmittel sind als separate Bauteile ausgeführt, die jedoch konstruktiv partiell miteinander verbunden sein können. Die Verwendung von separaten und bevorzugt unterschiedlich dimensionierten Trägern zum Aufnehmen einerseits der Hubkraft und andererseits des Belastungsmoments bietet die Möglichkeit, die Träger jeweils für die von ihnen aufzunehmende Belastung optimal zu dimensionieren. Dies ermöglicht den Einsatz von Standardbauteilen, ohne dass diese in bestimmte Richtungen eine wesentliche Überdimensionierung erfahren.
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Zur Erzielung eines möglichst geringen Belastungsmoments ist es außerdem zweckmäßig, die Längsachse der Hubspindel möglichst nah am Lastangriffspunkt zu positionieren. Bei bekannten Hubvorrichtungen wurde dazu die Längsachse der Hubspindel näher an dem Lastangriffspunkt positioniert als die Mittelachse der Stützträger. Dies führt jedoch zu einer außermittigen Krafteinleitung der vertikalen Hubkraft in die Stützträger, so dass diese ein zusätzliches Biegemoment erfahren. Bei der erfindungsgemäßen Hebevorrichtung können die Stützträger zum Aufnehmen der Hubkraft so dimensioniert und positioniert werden, dass die vertikale Kraft mittig in die Stützträger eingeleitet werden kann und dennoch ein kurzer Abstand zwischen Hubspindel und Lastangriffspunkt gewährleistet werden kann.
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Die Hebevorrichtung kann als Führungsmittel zwei Führungsträger aufweisen, die bevorzugt einen gleichen Abstand zur Hubspindel aufweisen. Weiterhin kann das Stützmittel zwei Stützträger aufweisen, welche separat von dem Führungsträger ausgeführt sind, jedoch partiell mit diesem verbunden sein können. Bevorzugt sind beide Stützträger im gleichen Abstand zur Hubspindel angeordnet.
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Die Erfindung sieht bevorzugt einen spiegelsymmetrischen Aufbau der Hebevorrichtung vor in Bezug auf eine vertikale Längsmittelebene, die den Lastangriffspunkt und die Längsachse der Hubspindel enthält. Jeweils ein Stützträger oder eine Hälfte eines einzigen Stützträgers und ein Führungsträger oder eine Hälfte eines einzigen Führungsträgers können beiderseits der Längsmittelebene angeordnet sein. Das Stützmittel kann zwei Stützträger und einen der Krafteinleitung dienenden Querträger aufweisen, der starr an dem Stützträger befestigt sein kann. In diesem Fall überträgt der sich bei Belastung durchbiegende Querträger ein Biegemoment auf die Stützträger. Alternativ kann der Querträger so auf dem Stützträger gelagert sein, dass trotz Durchbiegung des Querträgers kein Moment übertragen wird.
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Die Hebevorrichtung kann zwei obere Führungselemente und zwei untere Führungselemente aufweisen, jeweils eines symmetrisch beiderseits der Längsmittelebene. Bevorzugt sind diese Führungselemente Führungsräder, die beim Auf- und Abfahren des Hubschlittens auf einer jeweiligen Oberfläche oder Führungsfläche der Führungsträger abrollen. Die Verwendung von je zwei Führungselementen und Führungsflächen ermöglicht eine Verteilung der horizontal wirkenden Kräfte auf die Führungsträger. Somit kann insbesondere bei der Verwendung von Rädern oder Rollen als Führungselemente die Hertzsche Pressung zwischen Führungselementen und -flächen verringert werden. Die maximale Größe der Führungsräder hängt vom zur Verfügung stehenden Bauraum ab. Größere Führungsräder verursachen eine geringere Hertzsche Pressung und sind daher zu bevorzugen. In einigen Anwendungsfällen kann der bevorzugte Durchmesser der Führungsräder im Bereich von 100 mm bis 200 mm liegen.
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Zum Angreifen an eine zu hebende Last kann der Hubschlitten einen Ausleger aufweisen, an dem ein Stützelement befestigt ist. Das Stützelement kann dabei eine Nut, eine Klemme, einen Greifer, eine Verschraubungsvorrichtung, ein Einrastelement oder ein Vorsprung sein, der/die/das mit einem entsprechenden Gegenstück einer Last wie etwa an einem Schienenfahrzeug in Eingriff bringbar sein kann. Der Ausleger kann dabei sowohl eine Distanz in horizontaler Richtung überbrücken, als auch eine Distanz in vertikaler Richtung. In einigen Anwendungsfällen kann der optimale horizontale Abstand zwischen dem Lastangriffspunkt auf dem Stützelement und der Längsachse der Hubspindel in einem Bereich von 400 mm bis 700 mm liegen. Das Überbrücken einer vertikalen Distanz mit dem Ausleger bietet den Vorteil, dass die Hebevorrichtung unterhalb einer Fahrebene eines Schienenfahrzeugs positionierbar ist und vorteilhaft mit dem Stützelement an dem Schienenfahrzeug angreifen kann.
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Je größer der vertikale Abstand zwischen den oberen Führungselementen und den unteren Führungselementen ist, desto kleiner sind die horizontal auf den oder die Führungsträger wirkenden Kräfte bei gleichem Entlastungsmoment. Geringere horizontale Kräfte führen auch zu einer geringeren Hertzschen Pressung, zum Beispiel bei der Verwendung von Rädern oder Rollen als Führungselemente. In einigen Anwendungsfällen kann der optimale vertikale Abstand zwischen Achsen der oberen Führungsräder und Achsen der unteren Führungsräder im Bereich von 400 mm bis 700 mm liegen.
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Zweckmäßigerweise weist das oder weisen die untere(n) Führungselement(e) einen kleineren in horizontalen Abstand von der Hubspindel auf als das oder die obere(n) Führungselement(e).
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Um einen mobilen Einsatz der Hebevorrichtung zu gewährleisten, kann diese verfahrbar sein. Dazu kann die Hebevorrichtung Laufräder aufweisen. Die Hebevorrichtung kann manuell oder motorisiert verfahren werden. Zum Feststellen kann die Hebevorrichtung über einen Mechanismus verfügen, der ein Grundgestell (zum Beispiel eine Gestellplatte) gegenüber den Laufrädern absenken kann, so dass das Grundgestell auf einem Untergrund aufsetzt und so ein Verfahren der Hebevorrichtung verhindert.
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Die Hubspindel kann über einen Hubmotor in eine Drehbewegung versetzt werden. Der Motor kann ein Flachgetriebemotor mit vertikal liegendem Antriebsmotor oder ein Kegelradgetriebemotor mit horizontal liegendem Antriebsmotor sein. Der Motor kann an der Hubspindel aufgehängt sein. Diese Ausführungsformen zur Anordnung und Konzeption des Motors ermöglichen eine besonders flache Konstruktion des Antriebsstranges der Hebevorrichtung und lassen einen größtmöglichen Hub bei einer gegebenen Bauhöhe zu.
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Die Hubspindel ist bevorzugt über ein Axiallager mit dem Kraftübertragungsmittel verbunden. Dazu kann eine Kraftübertragungsbrücke vorgesehen sein, die an dem Stützmittel oder an zwei Stützträgern befestigt ist. Die Kraftübertragungsbrücke kann eine erste Lageraufnahme für ein Axiallager ausbilden. Die Hubspindel kann mittels eines Kraftübertragungselementes, insbesondere in Form einer auf die Hubspindel aufgeschraubten und drehfest damit verbundenen Gewindemutter, eine zweite Lageraufnahme bilden, so dass die Hubspindel rotatorisch gelagert in die Kraftübertragungsbrücke einhängbar sein kann. Insbesondere im Fall einer symmetrischen Anordnung von zwei Stützträgern beiderseits der Hubspindel kann so ein Aufbringen der vertikalen Hubkraft auf die Stützträger ermöglicht werden, ohne dass dabei Biegemomente aus der Kraftübertragungsbrücke in die Stützträger eingeleitet werden.
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In einer besonders einfachen Ausführungsform der Erfindung weist das Eingriffselement ein zu dem Außengewinde passendes Innengewinde oder eine Kugelumlaufmutter auf. Dabei kann das Eingriffselement von unten in den Hubschlitten eingelassen sein.
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In einer weiteren besonders kostengünstigen Ausführungsform sind die Führungsträger und/oder die Stützträger des Stützmittels Stahlprofile in genormten Standardgrößen, insbesondere mit H- oder Doppel-T-Querschnitt.
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Die folgende detaillierte Beschreibung und die Zeichnungen zeigen bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung.
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1 zeigt eine schematische seitliche Ansicht einer Hebevorrichtung gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung,
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1.1 zeigt eine horizontale Schnittansicht der Führungsträger und Stützträger aus 1,
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2.1 zeigt eine weitere seitliche Darstellung der erfindungsgemäßen Hebevorrichtung, wobei eine abgesenkte Stellung dargestellt und eine angehobene Stellung angedeutet ist,
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2.2 zeigt eine Frontansicht der in 2.1 dargestellten Hebevorrichtung,
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3 zeigt eine horizontale Schnittansicht der Hebevorrichtung,
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4.1 zeigt zwei erfindungsgemäße Hebevorrichtungen mit abgesenktem Hubschlitten an zwei gegenüberliegenden Seiten einer Wartungsgleisanlage,
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4.2 zeigt die Hebevorrichtungen aus 4.1 in einer angehobenen Stellung,
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5 stellt die Kraftübertragung zwischen einer Hubspindel und den Stützträgern der Hebevorrichtung im Detail dar,
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6 zeigt den Hubschlitten, das Eingriffelement und die Hubspindel allein.
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1 zeigt eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Hebevorrichtung, die insbesondere zum Anheben und/oder Stützen von Schienenfahrzeugen eingesetzt werden kann. Die dargestellte Hebevorrichtung weist ein Grundgestell 17 auf, auf dem ein Stützmittel 3 und zwei Führungsträger 2 befestigt sind. Das Stützmittel 3 umfasst dabei zwei Stützträger 3a. Die Stützträger 3a und die Führungsträger 2 sind symmetrisch beiderseits einer vertikalen Längsmittelebene 9 angeordnet. Mittig zwischen den beiden Stützträgern 3a ist eine Hubspindel 1 angeordnet, die gestrichelt dargestellt ist und deren vertikale Längsachse A in der Längsmittelebene 9 verläuft. Die Hubspindel 1 weist ein Außengewinde 18 auf, auf dem ein Eingriffselement in Form einer Gewindemutter 15 angeordnet ist. Die Gewindemutter 15, die ein entsprechendes Innengewinde aufweist, ist von unten in einen Hubschlitten 5 eingelassen und kann den Hubschlitten 5 durch Drehen der Hubspindel 1 in eine erste Drehrichtung nach oben oder durch Drehen der Hubspindel 1 in eine zweite Drehrichtung nach unten bewegen. Der Hubschlitten 5 weist zwei obere Führungselemente 8a und zwei untere Führungselemente 8b auf. Im dargestellten Beispiel sind die Führungselemente 8a, 8b Führungsrollen. Die oberen Führungsrollen 8a sind auf einer ersten, von der Hubspindel 1 abgekehrten Seite der Führungsträger 2 angeordnet und laufen entlang einer ersten vertikalen Führungsfläche 2a, und die unteren Führungsrollen 8b sind auf einer der ersten Seite gegenüberliegenden zweiten Seite der Führungsträger 2 angeordnet und laufen entlang einer zweiten vertikalen Führungsfläche 2b. An dem Hubschlitten 5 ist ein Ausleger 16 befestigt, der sich in vertikaler Richtung nach oben und in horizontaler Richtung in Richtung einer anzuhebenden Last, etwa eines anzuhebenden Schienenfahrzeuges 19, erstreckt. Zum Angreifen an das Schienenfahrzeug 19 weist die Hebevorrichtung ein Stützelement 6 auf. Greift das Stützelement 6 wie dargestellt an ein entsprechendes Gegenstück des Schienenfahrzeugs an, wirken zumindest Teile der Gewichtskraft des Schienenfahrzeuges 19 als Hubkraft FH auf das Stützelement 6. Die Übertragung der Kraft findet über einen resultierenden Lasteinwirkungspunkt P im Bereich des Stützelements 6 statt. Über die Gewindemutter 15 wirkt die Hubkraft FH auf die Hubspindel 1. Aufgrund des horizontalen Abstandes x zwischen dem Lastangriffspunkt P und der Längsachse A der Hubspindel 1 würde ein Belastungsmoment auf die Hubspindel 1 übertragen, wenn die Hebevorrichtung mit der Hubkraft des belastet wird. Dieses Belastungsmoment MB ergibt sich als Produkt der Hubkraft FH und des horizontalen Abstandes x zu MB = FH·X.
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Um das Belastungsmoment MB aufzuheben oder auszugleichen, sind die Führungsträger 2 vorgesehen, an denen die Führungsrollen 8a, 8b angreifen. Dazu bringen die oberen Führungsrollen 8a als Reaktion auf das Belastungsmoment eine erste Horizontalkraft F1 und die unteren Führungsrollen 8b eine zweite Horizontalkraft F2 auf die Führungsträger 2 auf. Der vertikale Abstand yR zwischen den Krafteinleitungspunkten der unteren Führungsrollen 8b und der oberen Führungsrollen 8a entspricht dem vertikalen Abstand der Achsen der unteren und oberen Führungsrollen. Entsprechend ergibt sich ein von den Führungsträgern 2 über die Führungsrollen 8a, 8b aufgenommenes Entlastungsmoment ME als Produkt der Betragssumme der Horizontalkräfte F1, F2 mit dem vertikalen Abstand yR zu ME = 0,5·(|F1| + |F2|)·< yR
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In einer bevorzugten Ausführungsform nehmen die Führungsträger 2 das Belastungsmoment MB vollständig auf, so dass das Entlastungsmoment ME betragsmäßig dem Belastungsmoment MB entspricht und die Hubspindel kein Moment aufnehmen muss.
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Die vertikal wirkende Hubkraft FH wird mittels einer Kraftübertragungsbrücke 14 von der Hubspindel 1 auf die Stützträger 3a übertragen. Eine mögliche Ausführungsform der Kraftübertragungsbrücke 14 ist insbesondere in den 2.2 und 5 dargestellt. Im dargestellten Beispiel ist die Kraftübertragungsbrücke 14 an den oberen Enden der beiden Stützträger 3a befestigt und die Hubspindel 1 ist über ein Axiallager 7 mittig zwischen den beiden Stützträgern 3a aufgehängt. Über das Axiallager 7 wird die vertikale Hubkraft FH auf die Kraftübertragungsbrücke 14 übertragen und von dort auf die Stützträger 3a. Im dargestellten Fall nimmt jeder der beiden Stützträger 3a die halbe Hubkraft FH auf.
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Zum Aufhängen der Hubspindel 1 in der Kraftübertragungsbrücke 14 weist die Kraftübertragungsbrücke 14 eine erste zylindrische Lageraufnahme 20a zum Aufnehmen der unteren Hälfte des Axiallagers 7 auf. Am oberen Ende der Hubspindel 1 ist als ein Kraftübertragungselement eine Gewindemutter 13 aufgeschraubt, die eine zweite zylindrische Lageraufnahme 20b zum Aufnehmen der oberen Hälfte des Axiallagers 7 aufweist. Im vorliegenden Beispiel weisen die Gewindemutter 13 und die Hubspindel 1 eine Querbohrung 21 auf, mittels der die Teile über einen Querstift 21a, Bolzen oder eine Verschraubung drehfest verbindbar sind.
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Zum Anheben und Absenken des Hubschlittens 5 weist die Hebevorrichtung einen Antriebsstrang 10 mit einem Motor 12 auf, der hängend am unteren Ende der Hubspindel 1 befestigt ist. Mittels des Antriebsstrangs 10 kann die Hubspindel 1 in eine Drehbewegung versetzt werden, wobei die Hubspindel 1 wahlweise in beide Richtungen um die Längsachse A rotierbar ist.
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4.1 und 4.2 zeigen eine erfindungsgemäße Hebevorrichtung einmal im Zustand mit abgesenktem Hubschlitten 5, bevor das Stützelement 6 an das Schienenfahrzeug 19 angreift, und einmal im angehobenen Zustand, in dem das Schienenfahrzeug 19 von der Hebevorrichtung angehoben und die Radsätze 19a entlastet wurden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform sind die Hebevorrichtungen mobil einsetzbar. Zu diesem Zweck verfügen die dargestellten Hebevorrichtungen über Laufrollen 11. Die in 1 dargestellte Hebevorrichtung weist beispielsweise zwei vordere Laufrollen 11a und zwei hintere Laufrollen 11b auf. Dabei sind die Laufrollen 11a, 11b über eine Feststellvorrichtung gegenüber dem Grundgestell 17 anhebbar oder absenkbar. 1 zeigt den gegenüber dem Grundgestell angehobenen Feststellzustand. Das Grundgestell 17 liegt auf dem Hallenboden oder sonstigen Untergrund auf und blockiert so die Hebevorrichtung gegen ein Verrutschen oder Verfahren.
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Die hinteren Laufrollen 11b sind über einen Hydraulikzylinder 24 in vertikaler Richtung absenk- und anhebbar. Der Hydraulikzylinder 24 kann mittels eines um eine Achse 26a schwenkbaren Handhebels 26 betätigt werden. Bei einer Betätigung durch Schwenken im Uhrzeigersinn (1) des Handhebels 26 bewegt sich ein Kolben 28 abwärts und verschwenkt einen daran an einem Schwenkpunkt 30 angelenkten V-Hebel 32, der an einem gestellfesten Schwenkpunkt 34 gelagert ist, im Uhrzeigersinn. Der V-Hebel 32 betätigt seinerseits über eine Verbindungsstange 36 einen Schwenkhebel 38, der an einem gestellfesten Schwenkpunkt 40 gelagert ist und eine Drehachse 42 einer vorderen Laufrolle 11a trägt. Beide bzw. alle Laufrollen 11a, 11b sind somit durch Schwenken des Handhebels 26 synchron anheb- und absenkbar.
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Weiterhin kann eine Drehachse der hinteren Laufrollen 11b um eine vertikale Lenkachse schwenkbar gelagert sein. Die Hebevorrichtung kann auch über andere Antriebssysteme zum Verfahren verfügen. So können zumindest zwei der Laufrollen mit einer motorisierten Antriebseinheit in Verbindung stehen. Die motorisierte Antriebseinheit kann ein manuelles Verschieben der Vorrichtung unterstützen oder allein den Vortrieb der Hebevorrichtung bewirken. Auch die motorisierte Antriebseinheit kann über den Handhebel 26 steuerbar sein.
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Der Handhebel 26 kann über Bedienelemente verfügen, damit ein Nutzer die Hebevorrichtung bedienen kann.
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In 1 sind Kabelschleppketten 50 erkennbar, die sich bei einem Verfahren des Hubschlittens 5 mitbewegen können, so dass Kabel, die mit einem Ende am Hubschlitten befestigt sind, bei einer Hubbewegung weder verknoten noch abgeknickt werden.
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In 1.1 ist eine bevorzugte Anordnung und Querschnittsform der Stützträger 3a und der Führungsträger 2 dargestellt. Sowohl die Stützträger 3a als auch die Führungsträger 2 weisen eine H-förmige Querschnittsform auf. Die Mittelachsen der Stützträger 3a liegen auf einer Linie entlang der horizontal verlaufenden y-Richtung, quer zur Längsmittelebene 9. Gleiches gilt für die Mittelachsen der Führungsträger 2. Die in 1.1 verdeckt gezeichnete Hubspindel 1 liegt mit ihrer in vertikaler x-Richtung verlaufenden Längsachse A bevorzugt auf der Linie der Mittelachsen der Stützträger 3a, in der Längsmittelebene 9 bzw. mittig zwischen den beiden Stützträgern 3a. Alle Führungsträger 2 und Stützträger 3a weisen betragsmäßig in y-Richtung einen jeweils gleichen Abstand zu der in x- und z-Richtung verlaufenden Längsmittelebene auf. Die Führungsträger 2 sind dazu ausgelegt, ein Biegemoment um die y-Achse aufzunehmen und weisen eine entsprechend große Ausdehnung in z-Richtung auf. Die Führungsflächen 2C sind durch gegenüberliegende vertikale Außenseite der Führungsträger 2 gebildet. Die Stützträger 3a sind dazu ausgelegt, eine vertikal wirkende Kraft und kein oder allenfalls ein geringes Biegemoment um die z-Achse aufzunehmen. Entsprechend weisen die Stützträger 3a nur eine geringe Ausdehnung in z-Richtung auf. Wie in 3 dargestellt, teilen sich bei der Verwendung von zwei Führungsträgern 2 auch die horizontalen Kräfte F1, F2, die von den oberen und unteren Führungselementen auf die Führungsträger übertragen werden, auf beide Führungsträger auf. So wirkt auf jeden der beiden Führungsträger 2 die halbe horizontale Kraft F1 und die halbe horizontale Kraft F2 und entsprechend auch das halbe Entlastungsmoment ME.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Hubspindel
- 2
- Führungsträger (Führungsmittel)
- 2C
- Führungsfläche
- 3
- Stützmittel
- 3a
- Stützträger
- 4
- Eingriffselement (Gewindemutter, Kugelumlaufmutter)
- 5
- Hubschlitten
- 6
- Stützelement
- 7
- Rotationslager (Axiallager)
- 8a
- oberes Führungselement/Führungsrad
- 8b
- unteres Führungselement/Führungsrad
- 9
- Längsmittelebene
- 10
- Antriebsstrang
- 11a, b
- Laufrolle
- 12
- Hubmotor
- 13
- Kraftübertragungselement (Gewindemutter)
- 14
- Kraftübertragungsbrücke
- 15
- Gewindemutter
- 16
- Ausleger
- 17
- Grundgestell
- 18
- Außengewinde
- 19
- Schienenfahrzeug
- 19a
- Radsatz
- 20a
- erste Lageraufnahme (Kraftübertragungsbrücke)
- 20b
- zweite Lageraufnahme (Kraftübertragungselement)
- 21
- Querbohrung
- 21a
- Querstift
- 24
- Hydraulikzylinder
- 26
- Handhebel
- 26a
- Achse
- 28
- Kolben
- 30
- Schwenkpunkt
- 32
- V-Hebel
- 34
- Schwenkpunkt
- 36
- Verbindungsstange
- 38
- Schwenkhebel
- 40
- Schwenkpunkt
- 42
- Drehachse (von 11a)
- 50
- Kabelschleppkette
- A
- Längsachse
- FH
- Hubkraft
- F1
- erste Horizontalkraft
- F2
- zweite Horizontalkraft
- MB
- Belastungsmoment
- ME
- Entlastungsmoment
- P
- Lastangriffspunkt
- x
- horizontaler Abstand
- R
- vertikaler Abstand