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Die Erfindung betrifft ein Toleranzausgleichsystem für die Installation von Anbaukomponenten in ein Schienenfahrzeug und ein Schienenfahrzeug mit einem solchen Toleranzausgleichsystem.
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Schienenfahrzeuge umfassen in der Regel einen Rohbau- oder Wagenkasten, in den nachträglich die Anbaukomponenten des Innenausbaus installiert werden. Der Rohbaukasten kann dabei in integraler Bauweise oder in Differentialbauweise ausgeführt sein. Bei einer integralen Bauweise ist der Rohbaukasten weitgehend monolithisch ausgebildet und wird von innen sowie von außen in der Regel nur lackiert oder verblendet. In Differentialbauweise ausgebildete Rohbaukästen werden hingegen in der Regel zusätzlich mit Verstärkungsprofilen, Blechen, Kunststoffprofilen und/oder einer Beplankung versehen. Rohbauten können partiell integral und partiell in Differentialbauweise ausgebildet sein.
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Die Anbaukomponenten des Innenausbaus dienen verschiedenen Funktionen und sind ebenfalls als integrierte Baugruppen oder in Form separat zu montierender Komponenten ausgebildet. Bei den Anbaukomponenten handelt es sich zum Beispiel um Sitzelemente, Bodenplatten, Türrahmen oder Einbaumöbel. Darüber hinaus können die Anbaukomponenten auch größere Funktionseinheiten, zum Beispiel eine Sanitär- oder Nasszelle, umfassen.
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Bei der Installation von Anbaukomponenten in ein Schienenfahrzeug ist ein Ausgleich von eventuell auftretenden Toleranzen der Einbauhöhe notwendig. Diese können insbesondere aus Wagenkastentoleranzen, Unebenheiten des Rohbaukastens im Aufstellbereich, einer ungewünschten Neigung des Rohbaukastenbodens oder aus Winkelfehlern der Anbaukomponenten selbst resultieren. Um dennoch eine neigungsfreie Installation der Einbaukomponenten, das heißt im Wesentlichen senkrecht zum Boden des Rohbaukastens (Einbaulage) und/oder lotrecht, zu gewährleisten, wird vor der dauerhaften Fixierung der Anbaukomponenten in der Regel ein Höhentoleranzausgleich durchgeführt.
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Insbesondere bei flächigen Anbaukomponenten, wie beispielsweise Sanitär- oder Nasszellen, war ein solcher Toleranzausgleich bislang sehr aufwendig. Zwischen den Boden des Rohbaukasten und der Anbaukomponente integrierte Ausgleichselemente sind im eingebauten Zustand flächiger Anbaukomponenten nicht mehr zu erreichen. Deren Einstellung musste also stets vor dem Einbau der Komponente abgeschlossen sein oder erforderte einen erneuten Ausbau der Komponente.
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Zusätzlich zu derartigen, verdeckten Ausgleichselementen müssen daher bislang Beilagen, beispielsweise randseitig eingeführte Blechbeilagen, zur weiteren Höhennivellierung der bereits vormontierten Anbaukomponenten verwendet werden. Dasselbe trifft auf kleinere Einbaukomponenten, wie die Toilette einer Sanitär- oder Nasszelle, zu. Nachteilig müssen stets Beilagen in verschiedenen Stärken vorgehalten werden, um einen exakten Toleranzausgleich zu gewährleisten. Zudem sollten aus Gründen der Standsicherheit der Anbaukomponente nur maximal drei Beilagen pro Fixierungspunkt verwendet werden.
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Die Aufgabe besteht somit darin, die Nachteile des Standes der Technik zu überwinden oder zumindest zu verringern und ein alternatives Toleranzausgleichsystem für die Installation von Anbaukomponenten in ein Schienenfahrzeug bereitzustellen, welches ohne die zusätzliche Beigabe von Beilagen auskommt und einen Toleranzausgleich ohne den erneuten Ausbau bereits montierter Anbaukomponenten erlaubt.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch ein erfindungsgemäßes Toleranzausgleichsystem für die Installation von Anbaukomponenten in ein Schienenfahrzeug, ein Schienenfahrzeug mit einem solchen Toleranzausgleichsystem, ein Verfahren zum Toleranzausgleich bei der Installation einer Anbaukomponente in ein Schienenfahrzeug sowie die Verwendung eines erfindungsgemäßen Toleranzausgleichsystems zur Installation einer Anbaukomponente in ein Schienenfahrzeug gemäß den jeweiligen unabhängigen Patentansprüchen.
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Ein erster Aspekt der Erfindung bezieht sich auf ein Toleranzausgleichsystem für die Installation von Anbaukomponenten in ein Schienenfahrzeug, aufweisend eine Stellvorrichtung mit planarer Grundfläche, bevorzugt eine als Auflagebereich für einen Boden des Schienenfahrzeugs ausgebildete planare Grundfläche, einer der Grundfläche gegenüberliegenden Deckfläche und einer ein Innengewinde aufweisenden Durchgangsbohrung. Bevorzugt ist die Stellvorrichtung als Hohlzylinder, rechteckig oder würfelig ausgebildet, es sind jedoch auch andere Raumformen möglich. Vorteilhaft gewährleistet die Stellvorrichtung einen sicheren Stand auf dem Boden eines Schienenfahrzeugs.
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Das Toleranzausgleichsystem weist ferner eine hohlzylinderförmige Buchse mit einer Grundfläche, einer gegenüberliegenden Deckfläche und einer Mantelfläche auf, wobei ein Außengewinde auf der Mantelfläche angeordnet ist. Mit der Buchse drehfest verbunden ist ein Auflageteller, der eine von der Buchse abgewandte planare Auflagefläche, insbesondere eine in Einbaulage des Toleranzausgleichsystems aufwärts weisende Auflagefläche, für die Anbaukomponente aufweist. Erfindungsgemäß ist das Außengewinde der Buchse mit dem Innengewinde der Stellvorrichtung zur Höhenverstellung variabel verschraubbar. Hierfür sind die Durchmesser der Buchse, insbesondere von deren Mantelfläche, und der Durchgangsbohrung der Stellvorrichtung aneinander angepasst und greifen das Innengewinde der Durchgangsbohrung und das Außengewinde der Buchse ineinander. Vorteilhaft kann so die Höhe der Auflagefläche für die Anbaukomponente durch relative Rotation der Buchse zur Stellvorrichtung eingestellt werden.
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Erfindungsgemäß weist die Deckfläche der Buchse eine Nut oder eine sonstige zum Werkzeugeingriff ausgebildete oberflächige Profilierung aufweist. Bevorzugt ist die Nut beziehungsweise die Profilierung dazu ausgebildet, über ein entsprechend eingreifendes Werkzeug ein parallel zum Außengewinde gerichtetes Drehmoment auf die Buchse zu übertragen. Vorteilhaft kann das Werkzeug durch eine Zugangsöffnung einer bereits montierten Anbaukomponente geführt werden, um die Buchse relativ zur Stellvorrichtung zu rotieren und die Höhe der Auflagefläche einzustellen. Mithin gewährleistet insbesondere die Nut beziehungsweise Profilierung den nachträglichen Toleranzausgleich einer montierten Komponente.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung schließt die Auflagefläche des Auflagetellers bündig mit der Deckfläche der Buchse ab. Vorteilhaft ist somit die Auflagefläche für die Komponente erhöht. Alternativ bevorzugt überragt die Auflagefläche die Deckfläche der Buchse in einer von der Stellvorrichtung abgewandten Richtung. Vorteilhaft kann die Buchse somit auch bei aufgesetzter Komponente einfach rotiert werden. Es ist jedoch auch denkbar, dass die Deckfläche der Buchse über die Auflagefläche in einer von der Stellvorrichtung abgewandten Richtung übersteht. In diesem Fall ist die Buchse durch eine Zugangsöffnung der Anbaukomponente hindurch zu führen. Der Auflageteller ist an einer Mantelfläche der Buchse befestigt und umschließt diese umfänglich und/oder weist eine Öffnung auf, durch welche die Deckfläche der Buchse zugänglich ist.
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Ebenfalls bevorzugt weist der Auflageteller einen mit der Buchse drehfest verbundenen ersten Auflageteller auf. Der Auflageteller, insbesondere der erste Auflageteller, ist bevorzugt lösbar, beispielsweise durch Aufstecken und Formschluss, oder unlösbar, beispielsweise durch Schweißen, mit der Buchse verbunden. Ferner weist der Auflageteller einen mit dem ersten Auflageteller drehfest verbundenen zweiten Auflageteller auf. Besonders bevorzugt ist der zweite Auflageteller nicht unmittelbar mit der Buchse verbunden. Somit kann der zweite Auflageteller vorteilhaft leicht gewechselt und an verschiedene Anbaukomponenten angepasst werden.
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Besonders bevorzugt ist der erste Auflageteller so ausgebildet, dass er sich in einer von der Stellvorrichtung abgewandten Richtung konisch verjüngt. Besonders bevorzugt beträgt der Neigungswinkel zwischen der radial nach außen abfallenden Oberfläche des ersten Auflagetellers und der Horizontalen zwischen 5° und 45°, zwischen 10° und 35° oder zwischen 15° und 25°. In dieser bevorzugten Ausführungsform ist der zweite Auflageteller vorteilhaft auf dem ersten Auflageteller zumindest in einem begrenzten Winkelbereich kippbar gelagert. Dies ist beispielsweise durch eine entsprechende Ausgestaltung der Kontaktfläche zwischen zweitem und erstem Auflageteller sichergestellt.
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Ebenfalls bevorzugt weist der zweite Auflageteller einen größeren Durchmesser als der erste Auflageteller auf. Besonders bevorzugt ist der Durchmesser des zweiten Auflagetellers um mindestens 40%, bevorzugt mindestens 50% und besonders bevorzugt um mindestens 60% größer als der Durchmesser des ersten Auflagetellers. Vorteilhaft kann der zweite Auflageteller somit auch schwere Anbaukomponenten, zum Beispiels eine Sanitär- oder Nasszelle, beschädigungsfrei abstützen.
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Bei dem Innengewinde der Durchgangsbohrung durch die Stellvorrichtung und bei dem Außengewinde der Buchse handelt es sich bevorzugt um Feingewinde. Ebenfalls bevorzugt erfolgt durch ein entsprechendes Adapterstück eine Gewindeanpassung zwischen Innen- und Außengewinde. Ein Feingewinde erlaubt eine besonders präzise Einstellung der Höhe der Auflagefläche durch Drehung der Buchse relativ zur Stellvorrichtung.
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Das Toleranzausgleichssystem gemäß der Erfindung, insbesondere die Buchse desselben, ist bevorzugt dazu ausgebildet mittels eines durch die Buchse geführten Bolzens an einem Boden eines Schienenfahrzeugs zentriert zu werden. Das Zentrieren des Toleranzausgleichsystems mittels des Bolzens erfolgt bevorzugt vor der Installation der Anbaukomponente und dient insbesondere als Montagehilfe, beispielsweise um dabei ein Verrutschen des Toleranzausgleichsystems zu verhindern. Besonders bevorzugt weist der Boden eine Gewindebohrung und der Bolzen ein passendes Gewinde auf. Um ein Durchführen des Bolzens durch die Buchse zu gewährleisten, ist deren Innenseite bevorzugt glatt, insbesondere nicht profiliert und ohne Gewinde, ausgebildet. Ferner bevorzugt ist der Bolzen so ausgebildet, dass er im verschraubten Zustand in der Buchse versenkt ist und die Installation nicht behindert.
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Das Toleranzausgleichssystem gemäß der Erfindung, insbesondere die Buchse desselben, ist ferner bevorzugt dazu ausgebildet mittels einer durch die Buchse geführten Schraube am Boden und einer Anbaukomponente fixiert zu werden. Das Fixieren erfolgt bevorzugt nach Installation der Komponente mittels einer durch eine Zugangsöffnung der Komponente und die Buchse hindurchgeführte Schraube, die bevorzugt in eine Gewindebohrung des Bodens eingreift. Die Schraube bewirkt bevorzugt eine Klemmung der Komponente zwischen einem Schraubenkopf und der Auflagefläche des Toleranzausgleichsystems. Vor der Installation der Schraube ist der Bolzen durch die Zugangsöffnung zu entfernern. Hierzu weist der Bolzen an seiner Oberfläche bevorzugt einen Eingriff für ein weiteres Werkzeug auf.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung bezieht sich auf ein Schienenfahrzeug mit einem erfindungsgemäßen Toleranzausgleichsystem wie vorstehend beschrieben und einem Boden mit einer darin angeordneten Gewindebohrung. Bevorzugt ist das Toleranzausgleichsystem, bevorzugt wie vorstehend beschrieben, mittels eines durch die Buchse geführten und mit der Gewindebohrung verschraubten Bolzens am Boden zentriert. Das Zentrieren des Toleranzausgleichsystems am Boden des Schienenfahrzeugs dient vorteilhaft dessen Sicherung während der Installation einer Anbaukomponente. Bevorzugt weist der Bolzen an seiner Oberfläche bevorzugt einen Eingriff für ein weiteres Werkzeug auf. Ebenfalls bevorzugt weist der Bolzen ein in die Gewindebohrung passendes Gewinde auf. Ebenfalls bevorzugt ist der in die Gewindebohrung geschraubte Bolzen in der Buchse versenkt und überragt diese nicht.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung bezieht sich auf ein Schienenfahrzeug mit einem erfindungsgemäßen Toleranzausgleichsystem wie vorstehend beschrieben, mit einem Boden mit darin angeordneter Gewindebohrung und mit einer Anbaukomponente. Bevorzugt weist die Anbaukomponente eine Zugangsöffnung auf und ist, bevorzugt wie vorstehend beschrieben, mittels einer durch die Zugangsöffnung und die Buchse des Toleranzausgleichsystems geführten und mit der Gewindebohrung verschraubten Schraube an dem Boden fixiert. Besonders bevorzugt handelt es sich bei der Anbaukomponente um eine Sanitär- oder Nasszelle für ein Schienenfahrzeug.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Toleranzausgleich bei der Installation einer Anbaukomponente in ein Schienenfahrzeug mit den im Folgenden beschriebenen Verfahrensschritten. Zunächst wird ein erfindungsgemäßes Toleranzausgleichsystem wie vorstehend beschrieben bereitgestellt. In einem nächsten Schritt wird das Toleranzausgleichsystem mittels eines durch die Buchse hindurchgeführten Bolzens in einer Gewindebohrung im Boden des Schienenfahrzeugs verankert und somit zentriert. Im eingeschraubten Zustand ist der Bolzen dabei in der Buchse versenkt. Anschließend wird die Anbaukomponente auf die Auflagefläche des zentrierten Toleranzausgleichssystems aufgesetzt. Je nach Gewicht der Anbaukomponente wird bereits beim Aufsetzen derselben oder durch nachträgliches Verschieben sichergestellt, dass eine Zugangsöffnung der Anbaukomponente, insbesondere eine Zugangsöffnung im Boden der Anbaukomponente, mit der Buchse des Toleranzausgleichssystems, insbesondere mit der Zugangsöffnung der Buchse, fluchtet. Mittels eines durch die Zugangsöffnung geführten und in die Nut beziehungsweise Profilierung der Buchse eingreifenden Werkzeugs wird die Buchse in die Stellvorrichtung Herein- oder herausgeschraubt, um Toleranzen der Einbauhöhe der Anbaukomponente auszugleichen.
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Vorteilhaft verhindert dabei verhindert der Bolzen ein Verrutschen oder Verkippen des Toleranzausgleichsystems. Ferner vorteilhaft ermöglicht die Nut oder Profilierung der Buchsendeckfläche in Kombination mit der Zugangsöffnung der Anbaukomponente überhaupt das Einstellen der Höhe nach Montage der Anbaukomponente.
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In einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens weist dieses ferner die folgenden Verfahrensschritte auf. Nach dem Ausgleich von Toleranzen der Einbauhöhe erfolgt bevorzugt ein Herausschrauben des Bolzens aus der Gewindebohrung mittels eines durch die Zugangsöffnung in die Buchse geführten weiteren Werkzeugs. Dieses greift bevorzugt in einen an der Oberfläche des Bolzens befindlichen Eingriff für das weitere Werkzeug ein. Nachdem der Bolzen entfernt ist erfolgt bevorzugt ein Fixieren der Anbaukomponente am Boden des Schienenfahrzeugs mittels einer durch die Zugangsöffnung und die Buchse des Toleranzausgleichsystems geführten und mit der Gewindebohrung verschraubten Schraube. Besonders bevorzugt erfolgt dabei eine Klemmung der Komponente durch einen auf der Anbaukomponente aufliegenden Schraubenkopf der Schraube.
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Im erfindungsgemäßen Verfahren erfolgt ferner bevorzugt ein Voreinstellen der Höhe des Auflagetellers des zumindest einen Toleranzausgleichssystems vor dem Aufsetzen der Anbaukomponente. Dieses Voreinstellen erfolgt ebenfalls bevorzugt durch Herein- oder Herausschrauben der Buchse in die Stellvorrichtung, wobei dieses ebenfalls durch das in die Nut oder Profilierung eingesetzte Werkzeug oder händisch erfolgen kann. In jeder Durchführungsform ist das in die Nut oder Profilierung der Buchse eingreifende Werkzeug bevorzugt dazu ausgebildet, ein parallel zum Außengewinde gerichtetes Drehmoment auf die Buchse zu übertragen.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung bezieht sich auf die Verwendung eines erfindungsgemäßen Toleranzausgleichssystems zur Installation einer Anbaukomponente in ein Schienenfahrzeug, wobei das Schienenfahrzeug bevorzugt eine im Boden angeordnete Gewindebohrung und die Anbaukomponente bevorzugt eine Zugangsöffnung aufweist. Die Installation unter Verwendung des erfindungsgemäßen Toleranzausgleichsystems erfolgt dabei bevorzugt wie vorstehend beschrieben.
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Die verschiedenen in dieser Anmeldung genannten Ausführungsformen der Erfindung sind, sofern im Einzelfall nicht anders ausgeführt, mit Vorteil miteinander kombinierbar. Die oben beschriebenen Eigenschaften, Merkmale und Vorteile dieser Erfindung sowie die Art und Weise, wie diese erreicht werden, werden klarer und deutlicher verständlich im Zusammenhang mit der folgenden Beschreibung der Ausführungsbeispiele, die im Zusammenhang mit den Zeichnungen näher erläutert werden. Es zeigen:
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1 schematische Seitenansicht des Toleranzausgleichsystems gemäß einer Ausführungsform in ausgefahrenem Zustand;
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2 schematische Seitenansicht des Toleranzausgleichsystems gemäß einer Ausführungsform in eingefahrenem Zustand;
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3 eine schematische Draufsicht des Toleranzausgleichsystems gemäß einer Ausführungsform;
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4 eine schematische perspektivische Darstellung des Toleranzausgleichsystems gemäß einer Ausführungsform;
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5 eine seitliche Schnittdarstellung eines Schienenfahrzeugs gemäß einer Ausführungsform mit eingefahrenem Toleranzausgleichsystem;
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6 eine seitliche Schnittdarstellung eines Schienenfahrzeugs gemäß einer Ausführungsform mit ausgefahrenem Toleranzausgleichsystem;
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7 eine seitliche Schnittdarstellung eines Schienenfahrzeugs gemäß einer zweiten Ausführungsform; und
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8 eine seitliche Schnittdarstellung eines Schienenfahrzeugs gemäß einer dritten Ausführungsform.
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Eine erste Ausführungsform des erfindungsgemäßen Toleranzausgleichsystems 50 ist in den 1 bis 4 dargestellt. Dabei sind in den 1 und 2 schematische Seitenansichten des Toleranzausgleichsystems 50 dargestellt. Insbesondere zeigt 1 das erfindungsgemäße Toleranzausgleichsystem 50 in ausgefahrenem Zustand und 2 das erfindungsgemäße Toleranzausgleichsystem 50 in eingefahrenem Zustand. 3 zeigt eine schematische Draufsicht und 4 eine schematische perspektivische Darstellung des Toleranzausgleichsystems 50.
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Das Toleranzausgleichsystem 50 weist eine hohlzylinderförmige Stellvorrichtung 10 mit einer planaren Grundfläche 11, einer der Grundfläche 11 gegenüberliegenden Deckfläche 14 und eine ein Innengewinde 12 aufweisenden Durchgangsbohrung 13 auf. In der Durchgangsbohrung 13 ist eine hohlzylinderförmige Buchse 20 angeordnet, die eine Grundfläche 21, eine der Grundfläche 21 gegenüberliegenden Deckfläche 22 und eine Mantelfläche 23 mit darauf angeordnetem Außengewinde 24 aufweist.
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Ein mit der Buchse 20 drehfest verbundener Auflageteller 30 weist einen mit der Buchse 20 drehfest verbundenen ersten Auflageteller 32 und einen mit dem ersten Auflageteller 32 drehfest verbundenen zweiten Auflageteller 33 auf. Der Auflageteller 30 ist an einer Mantelfläche 23 der Buchse 20 befestigt und/oder weist eine Öffnung 26 auf, durch welche die Deckfläche 22 der Buchse 20 zugänglich ist. Der zweite Auflageteller 33 weist eine von der Buchse 20 abgewandte planare Auflagefläche 31 für eine Anbaukomponente auf. Der erste Auflageteller 32 verjüngt sich in einer von der Buchse 20 abgewandten Richtung konisch, sodass der zweite Auflageteller 33 auf der konischen Auflagefläche 31 kippbeweglich gelagert ist. Der zweite Auflageteller 33 ist auf dem ersten Auflageteller 32 mittels eines Sprengrings gesichert.
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Das Außengewinde 24 der Buchse 20 kann mit dem Innengewinde 12 der Stellvorrichtung 10 zur Höhenverstellung variabel verschraubt werden. Wie in den 1 und 2 dargestellt, kann durch relative Rotation der Buchse 20 zur Stellvorrichtung 10 die Höhe der Auflagefläche 31 beziehungsweise des Auflagetellers 30 eingestellt werden. In einem ausgefahrenen Zustand der 1 ragt dabei die Buchse 20 deutlich aus der Stellvorrichtung 10 heraus, während in einem eingefahrenen Zustand der 2 die Buchse 20 bevorzugt vollständig in der Stellvorrichtung 10 versenkt ist und eine Unterkante des ersten Auflagetellers 32 auf einer Oberkante der Stellvorrichtung 10 aufliegt. Zum verstellen der Höhe der Auflagefläche 31 weist die Deckfläche 22 der Buchse 20 eine Nut 25 auf, die zum Werkzeugeingriff ausgebildet ist und durch eine Öffnung 26 der Auflageteller 32, 33 zugänglich ist.
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Die 5 und 6 zeigen ein Schienenfahrzeug gemäß einer Ausführungsform, wobei 5 das Schienenfahrzeug mit eingefahrenem Toleranzausgleichsystem 50 zeigt und 6 das Schienenfahrzeug mit ausgefahrenem Toleranzausgleichsystem 50 zeigt.
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Das Toleranzausgleichsystem 50 weist einen Aufbau wie mit Bezug zu den 1 bis 4 beschrieben auf, weswegen auf dessen erneute Beschreibung verzichtet wird. Einige Merkmale des Toleranzausgleichsystems 50 sind schematisch dargestellt.
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Das Schienenfahrzeug weist insbesondere einen Boden 60 auf, an dem unterhalb abschnittsweise eine Verstärkungsträger 61 angebracht ist. Eine Gewindebohrung 62 erstreckt sich durch den Boden 60 und in den Verstärkungsträger 61 hinein.
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Die Stellvorrichtung 10 eines erfindungsgemäßen Toleranzausgleichsystems 50 ist auf den Boden 60 aufgesetzt, wobei eine Durchgangsbohrung 13 der Buchse 20 mit der Gewindebohrung 62 fluchtet. In dem in 5 dargestellten eingefahrenen Zustand sitzt zudem eine Unterkante der Buchse 20 auf dem Boden 60 auf. Ferner weist in diesem Zustand die Auflagefläche 31 des zweiten Auflagetellers 33 einen Abstand H1 zum Boden 60 auf. Ein Bolzen 80, der zumindest an einem unteren Abschnitt ein Gewinde aufweist, ist durch die Buchse 20 hindurchgeführt und mit seinem Gewinde in die Gewindebohrung 62 (Gewindeloch) geschraubt. Der Bolzen 80 ist dabei in der Buchse 20 versenkt.
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Eine Anbaukomponente 70 weist einen Komponentenboden 72 auf, der auf die Auflagefläche 31 des zweiten Auflagetellers 33 aufgelegt ist. Somit ist die Anbaukomponente 70 auf dem Boden 60 des Schienenfahrzeugs vormontiert. Der Komponentenboden 72 weist eine durchgehende Zugangsöffnung 71 (Durchgangsöffnung) auf, welche mit der Buchse 20 fluchtend ausgerichtet ist. Wie in 6 dargestellt, kann ein Werkzeug 90 durch die Zugangsöffnung 71 hindurch mit der Nut 25 der Buchse 20 in Eingriff gebracht werden. Durch Drehen eines Werkzeuggriffs kann ein Drehmoment auf die Buchse 20 ausgeübt und diese somit relativ zur Stellvorrichtung 10 verdreht werden. Durch Herausdrehen der Buchse 20 aus der Stellvorrichtung 10, wie in 6 dargestellt, kann somit die Höhe der Auflagefläche 31 von H1 auf H2 vergrößert werden. Somit können Toleranzen der Einbauhöhe der Anbaukomponente 70 ausgeglichen werden, obwohl diese bereits auf dem Boden 60 des Schienenfahrzeugs montiert ist. Somit erfordert ein solcher Toleranzausgleich keinen erneuten Ausbau der Anbaukomponente 70.
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7 zeigt ein Schienenfahrzeug gemäß einer zweiten Ausführungsform, wobei ebenfalls ein Toleranzausgleichsystem 50 mittels eines durch die Buchse 20 hindurchgeführten Bolzens 80 in einem im Boden 60 des Schienenfahrzeugs angeordneten Gewindeloch 62 fixiert ist. Im Gegensatz zu den vorab beschriebenen Ausführungsformen sind die Buchse 20 und der erste Auflageteller 32 einteilig ausgebildet. Ferner ist das Gewinde über einen Einsatz in eine Bohrung im Boden 60 eingepresst. 8 zeigt das Schienenfahrzeug gemäß der zweiten Ausführungsform, wobei eine Sanitär- oder Nasszelle 100 als Anbaukomponente 70 auf das Toleranzausgleichsystem 50 aufgesetzt ist. Durch eine Zugangsöffnung 71 im Komponentenboden 72 der Sanitär- oder Nasszelle 100 ist eine Schraube 85 durch die Buchse 20 hindurchgeführt und in der im Boden 60 angeordneten Gewindebohrung 62 verschraubt. Ein Kopf der Schraube 85 verspannt dabei den Komponentenboden 72 der Sanitär- oder Nasszelle 100, sodass diese sicher fixiert und mit der richtigen Einbauhöhe fixiert ist.
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Obwohl die Erfindung im Detail durch bevorzugte Ausführungsbeispiele näher illustriert und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.