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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Hocker, insbesondere zum Einsatz als Duschhocker.
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Hocker, welche fahrbar oder drehbar ausgelegt sind, sind aus dem Stand der Technik bereits bekannt. Darüber hinaus sind Hocker bekannt, welche zwar nicht verdrehbar oder fahrbar ausgelegt sind, aber insbesondere für den Einsatz in Krankenhäusern oder Altenpflegeeinrichtungen optimiert sind. Diese Hocker weisen entsprechende Geometrien auf, welche es insbesondere erlauben, einen auf dem Hocker sitzenden Patienten auch in dessen Intimbereich waschen zu können. Dabei ist eine der wesentlichen Anforderungen an bekannte Hocker, dass diese stabil stehen, um den Patienten während des Waschens sicher abstützen zu können.
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Problematisch bei den aus dem Stand der Technik bekannten Hockern ist dabei, dass diese zum einen schwer sind und zum anderen, sofern eine Drehbarkeit der Hocker vorgesehen ist, diese eine geringere Sicherheit aufweisen, da sie wegrollen und so einen Sturz des Patienten verursachen können. Bei Hockern, welche ohne Rollen ausgebildet sind, ist zwar die ausreichende Stabilität gegen Davonrollen oder Davonrutschen gegeben. Bei diesen Hockern hat es sich aber als problematisch herausgestellt, dass der Patient nicht ohne vom Hocker aufzustehen eine Drehung vollführen kann, um entweder für einen Pfleger von verschiedenen Seiten erreichbar zu sein oder um sich selbst in die richtige Position für die vorgesehene Körperhygiene bringen zu können.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Hocker bereitzustellen, welcher eine besonders gute Stabilität und ein geringes Gewicht aufweist und welcher eine Lageveränderung eines Patienten erlaubt.
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Diese Aufgabe wird gelöst mit einem Hocker gemäß Anspruch 1. Weitere Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
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Erfindungsgemäß weist der Hocker eine Rahmeneinheit, mindestens eine Sitzfläche und mindestens drei Rollelemente auf, wobei die Rahmeneinheit einen Bodenbereich aufweist, welcher zur Positionierung und drehbaren Lagerung der Rollelemente ausgelegt ist, wobei die Sitzfläche vom Bodenbereich beabstandet an der Rahmeneinheit festlegbar ist, wobei jedes Rollelement um eine Rollachse drehbar am Bodenbereich festgelegt und gegen Verlagerung und Verdrehung relativ zum Bodenbereich ansonsten gesichert ist, und wobei die Rollachsen der mindestens drei Rollelemente im Wesentlichen kollinear zum Radius desselben Kreises verlaufen. Der Hocker ist im Wesentlichen aus drei Baugruppen aufgebaut, einer Rahmeneinheit, mindestens einer Sitzfläche und zumindest drei Rollelementen.
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Die Rahmeneinheit dient dabei der Beabstandung und Positionierung der Sitzfläche relativ zu den Rollelementen. Die Rahmeneinheit ist mit Vorteil aus rostfreiem Edelstahl ausgebildet. Die Rahmeneinheit weist einen Bodenbereich auf, an welchem die Rollelemente derart festgelegt sind, dass sie nur um jeweils eine Rollachse drehbar und gegen Verdrehung und Verlagerung in alle anderen Raumrichtungen oder um alle anderen Achsen entsprechend gesichert sind. Dabei erstreckt sich der Bodenbereich mit Vorteil im Wesentlichen in einer Ebene, welche parallel zu der Oberfläche ausgerichtet ist, auf welcher der Hocker steht. Auf ihrer dem Bodenbereich gegenüberliegenden Seite stützt die Rahmeneinheit mindestens eine Sitzfläche ab, auf welcher sich ein Anwender des Hockers niederlassen kann. Das besondere Merkmal des Hockers, wonach die Rollachsen der Rollelemente im Wesentlichen kollinear zum Radius ein und desselben Kreises verlaufen, führt dazu, dass der Hocker um den Mittelpunkt eben dieses Kreises drehbar ist und gleichzeitig gegen eine laterale Verschiebung in der Ebene gesichert ist. Es können auf dieser Weise die Vorteile eines feststehenden Hockers ohne Rollen mit den Vorteilen eines drehbaren Hockers kombiniert werden.
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Zudem ist die vorgeschlagene Lösung besonders leicht. Insbesondere im Vergleich zu Hockern, welche ein Drehgelenk im Rahmen aufweisen, hat sich die vorgeschlagene erfindungsgemäße Lösung als leichter und auch als stabiler herausgestellt. So muss bei einem Hocker mit einer zentralen Säule und mit einem Drehgelenk diese Säule eine besonders große Materialdicke aufweisen, um die entsprechenden Kräfte und Momente, welche bei nicht durch den Schwerpunkt verlaufender Belastung des Hockers auftreten, aufnehmen zu können. Der Hocker gemäß der vorliegenden Erfindung besteht im Gegensatz dazu aus möglichst dünnwandigem Material für die Rahmeneinheit, wobei das Gewicht gesenkt und trotzdem eine ausreichend hohe Festigkeit und Stabilität des Hockers gewährleistet werden kann.
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Das Merkmal, wonach die Rollachsen „im Wesentlichen“ kollinear zum Radius ausgerichtet sind, bedeutet, dass geringere Abweichungen mit einem Winkel von max. 5° - 10° von dieser kollinearen Ausrichtung im Rahmen der vorliegenden Erfindung möglich sein sollen, wenn dies einer optimierten Geometrie des Bodenbereiches der Rahmeneinheit dient und dabei die Festigkeit erhöht und/oder das Gewicht des Hockers reduziert werden kann. Auch können so Herstellungstoleranzen ausgeglichen werden. Die Ausrichtung der Rollachsen, im Wesentlichen kollinear zum Radius eines Kreises, sorgt insbesondere dafür, dass die Rollelemente stets entlang einer Tangentialen zu eben diesem Kreis abrollen. Somit wird eine Drehung des Hockers auf einer ebenen Unterlage nur durch den Rollwiderstand der Rollelemente und durch die während der Drehbewegung des Hockers stattfindende permanente, leichte Rollrichtungsänderung der Rollelemente behindert. Dies führt insbesondere dazu, dass der Hocker mit geringer Kraft frei drehbar ist und somit eine genau dosierte Einstellung der Drehposition des Hockers, auch während eine Person auf dem Hocker sitzt, durch einen Anwender vorgenommen werden kann.
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Mit Vorteil weist der Hocker vier, besonders bevorzugt fünf Rollelemente auf. Die Anordnung von drei Rollelementen stellt das Minimum für eine stabile Dreipunktlagerung des Hockers dar. Es kann aber bevorzugt sein, ein viertes und ggf. weitere Rollelemente am Hocker anzuordnen, um zum einen das Gewicht des Anwenders auf mehrere Berührungspunkte mit dem Boden zu verteilen und zum anderen die Richtungen, in welche bei einer Dreipunktlagerung eine Verschwenkung und somit ein Umkippen des Hockers möglich ist, zusätzlich abzustützen. Besonders bevorzugt ist es bei vier Rollelementen, dass jeweils zwei gegenüberliegend und jeweils drehbar um ein und dieselbe Rollachse angeordnet sind, wobei die beiden Rollachsen sich vorzugsweise rechtwinklig schneiden. Es kann auf dieser Weise die beste Verteilung der Stützkräfte auf den Bodenbereich des Rahmens durch die Rollelemente erreicht werden, wodurch auch bei seitlichen Belastungen des Hockers stets eine ausreichende Stabilität und Abstützung gewährleistet ist.
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Vorzugsweise sind die Rollelemente an je einem Lagerbock drehbar festgelegt, wobei die Lagerböcke form- und/oder stoffschlüssig am Bodenbereich des Hockers festlegbar sind. Anders als bei herkömmlichen, drehbaren und fahrbaren Hockern, sind bei der vorliegenden Erfindung die Rollelemente vorzugsweise an Lagerböcken festgelegt, welche fest mit dem Bodenbereich des Rahmens verbunden sind. Es müssen daher bei den Lagerböcken keine zusätzlichen Gelenkelemente angeordnet werden, was das Gewicht des Hockers weiter reduziert und die Festigkeit der Lagerung der Rollelemente erhöht.
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Mit Vorteil weisen die Lagerböcke je eine innere Flanke und eine äußere Flanke auf, wobei eine Welle zur Lagerung des Rollelements von beiden Flanken gehalten ist. Als einfachste Ausführungsform für die Lagerböcke hat sich die Verwendung zweier Flanken gezeigt, welche beabstandet voneinander und mit im Wesentlichen parallel zueinander verlaufender Erstreckung am Bodenbereich festlegbar, insbesondere bevorzugt festschweißbar sind. Die Flanken dienen mit Vorteil der beidseitigen Abstützung einer Welle, an welcher das Rollelement drehbar gelagert ist. Indem für die Flanken dünne Blechteile verwendet werden, kann insbesondere das Gewicht reduziert werden, wobei dennoch durch die kurzen Hebelarme und die feste Verbindung mit dem Bodenbereich der Rahmeneinheit eine besonders hohe Festigkeit der Lagerung der Welle und somit der Lagerung des Rollelements erreicht werden kann.
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Besonders bevorzugt sind die Lagerböcke dabei am Bodenbereich festgeschweißt. Eine Schweißverbindung hat sich als besonders einfache und besonders feste Lösung im Rahmen der vorliegenden Erfindung bewährt. Im bevorzugten Fall, dass die Welle zur Lagerung des Rollelements in den Lagerbock und insbesondere bevorzugt in Eingriff mit den Flanken des Lagerbockes bringbar und aus diesem auch wieder herausnehmbar ist, kann ein Austausch der Rollelemente auch bei an dem Bodenbereich der Rahmeneinheit festgeschweißtem Lagerbock vorgenommen werden. Alternativ können die Lagerböcke auch austauschbar angebracht werden, z. B. schraubbar, steckbar oder einpressbar an oder in der Rahmeneinheit.
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Weiterhin bevorzugt ist die Sitzfläche an einem vom Bodenbereich beabstandeten Sitzbereich der Rahmeneinheit festgelegt, wobei die Sitzfläche eine Aussparung definiert, durch welche hindurch der Körper eines auf der Sitzfläche sitzenden Anwenders vom Bodenbereich her erreichbar ist. Die Sitzfläche ist dabei vorzugsweise in einem Abstand von ca. 35cm bis max. 70cm von der durch die Aufstandsflächen der Rollelemente definierten Ebene beabstandet. Es hat sich gezeigt, dass in diesem Bereich für Körpergrößen der überwiegenden Zahl von Patienten der Komfort optimiert ist. Weiterhin bevorzugt ist an der Sitzfläche bzw. zumindest teilweise umgeben von der Sitzfläche eine Aussparung definiert, welche es erlaubt, den Intimbereich eines Anwenders des Hockers zu erreichen und insbesondere bevorzugt einer hygienischen Behandlung zu unterziehen.
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Besonders bevorzugt ist die Rahmeneinheit aus einem oder einer Vielzahl von Profilkörpern hergestellt. Als Profilkörper werden im Sinne der vorliegenden Erfindung besonders sich länglich erstreckende Körper mit entlang ihrer Erstreckungsachse bzw. Erstreckungsrichtung gleich bleibendem Querschnitt definiert. Besonders bevorzugt kann der Profilkörper einen rohrförmiger Profilquerschnitt aufweisen. Alternativ bevorzugt kann auch ein Doppel-T- oder L-förmiges Profil zum Einsatz gelangen, welches leichter herzustellen ist und an die jeweiligen Kraftrichtungen angepasst angeordnet werden kann. Dabei ist der oder sind die Profilkörper, aus welchem die Rahmeneinheit hergestellt ist, vorzugsweise mehrfach gekrümmt ausgebildet. Die Verwendung von Profilkörpern hat sich als vorteilhaft erwiesen, da das Flächenträgheitsmoment im Profilquerschnitt besonders hoch gehalten werden kann, wobei das Gewicht des Profilkörpers gleichzeitig gesenkt werden kann und trotzdem ausreichend hohe Kräfte von der aus diesen Profilkörpern hergestellten Rahmeneinheit aufgenommen und abgestützt werden können.
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Besonders bevorzugt weisen der oder die Profilkörper einen hohlzylindrischen Querschnitt auf. Mit anderen Worten, ist der oder sind die Profilkörper, aus welchem die Rahmeneinheit hergestellt ist, besonders bevorzugt aus zylindrischen Rohren und Rohrelementen aufgebaut. Rohrelemente weisen den Vorteil auf, dass keine scharfen Kanten an Ihnen vorhanden sind und insbesondere bei Torsion maximale Torsionsmomente bei minimalen Wandstärken des Profilkörpers übertragen werden können. Dies liegt darin begründet, dass die Kreisform bzw. die Kreisringform für einen Profilquerschnitt physikalisch gesehen die bestmögliche Ausnutzung der zur Verfügung stehenden Wandstärke für das Erreichen möglichst großer Flächenträgheitsmomente erzielen kann.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist die Rahmeneinheit im Wesentlichen aus einem ersten Profilkörper und einem zweiten Profilkörper ausgebildet, wobei die Profilkörper einstückig und mehrfach gebogen sind und den Bodenbereich und einen Sitzbereich bilden. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wurde herausgefunden, dass die Festigkeit der Rahmeneinheit insbesondere dann erhöht werden kann, wenn möglichst große Teile des Rahmens einstückig miteinander ausgeführt sind. Gleichzeitig soll dies aber nicht zu einer unnötig aufwändigen Herstellung und somit gesteigerten Herstellungskosten führen. Als bester Kompromiss, welcher beiden Zielen Rechnung trägt, hat sich die Verwendung von zwei Profilkörpern gezeigt, welche in sich einstückig ausgeführt sind und mehrfach gebogen jeweils einen Teil des Bodenbereiches und einen Teil des Sitzbereiches bilden. Besonders bevorzugt sind die beiden Profilkörper stoffschlüssig oder form- und kraftschlüssig aneinander festgelegt. Eine stoffschlüssige Festlegung der Profilkörper aneinander hat den Vorteil, dass die Festigkeit der Verbindung besonders hoch ist und hierfür nur ein geringes Zusatzgewicht an der Rahmeneinheit erzeugt wird. Eine form- und/oder kraftschlüssige Festlegung der Profilkörper aneinander hat den Vorteil, dass diese Verbindung demontierbar ist und somit der Hocher, für den Fall, dass er nicht im Einsatz ist, in zwei Teile zerlegt werden kann und platzsparend verstaut oder transportiert werden kann. Um hierbei die ausreichenden Festigkeiten zu erzielen ist eine Verbindung beispielsweise mit Schraubelementen oder mit entsprechenden Vorsprüngen, welche in korrespondierende Rücksprünge eingreifen und zwischen den Profilkörpern eine entsprechende Haltekraft etablieren.
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Mit Vorteil weist die Rahmeneinheit zwei Handgriffe auf, welche benachbart zur Sitzfläche angeordnet sind. Mit anderen Worten bedeutet dies, dass an der Rahmeneinheit zwei Profilabschnitte vorgesehen sind, welche besonders zum händischen Eingriff eines Anwenders an dem Hocker ausgelegt sind. Mit Vorteil sind die Handgriffe dabei gegenüberliegend in der Nähe der Sitzfläche angeordnet, wodurch der Anwender, ohne sich tief bücken zu müssen, den Hocker mit zwei Händen sicher anheben oder über den Boden ziehen kann.
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Weiterhin bevorzugt sind die Handgriffe jeweils zwischen den Profilkörpern angeordnet und legen diese aneinander fest. Eine besonders günstige und vorteilhafte Auslegung der Rahmeneinheit lässt sich dann erzielen, wenn die Handgriffe zusätzlich noch die Funktion übernehmen, die beiden Profilkörper aneinander festzulegen. Mit Vorteil sind die Handgriffe zwei rohrförmige Elemente, welche zwischen den Profilkörpern angeordnet und besonders bevorzugt an diesen festgeschweißt sind. Es versteht sich, dass auch eine form- und kraftschlüssige Verbindung zwischen den Handgriffen und den Profilkörpern vorgesehen sein kann, sofern die Demontierbarkeit des Hockers gewünscht ist.
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Ferner bevorzugt ist die Sitzfläche durch zwei Sitzelemente gebildet, welche voneinander beabstandet am Sitzbereich festlegbar sind, wobei die Aussparung zwischen den Sitzelementen angeordnet ist. Mit Vorteil kann durch die Verwendung zweier voneinander beabstandeter Sitzelemente eine besonders gewichtssparende Auslegung des Hockers erreicht werden. Insbesondere umgibt die Sitzfläche selbst die Aussparung dabei nicht vollständig oder zum überwiegenden Teil, wie dies beispielsweise bei einer U-förmigen Aussparung in einer Ansonsten durchgehenden geschlossenen Sitzfläche der Fall ist. Anstatt dessen ist die Aussparung dadurch definiert, dass die beiden Sitzelemente mit einem Abstand voneinander an der Rahmeneinheit festgelegt sind, wobei der Abstand der Sitzelemente die Aussparung definiert.
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Mit Vorteil weist der Sitzbereich zwei Haltebereiche auf, welche einander gegenüberliegend angeordnet sind, wobei je ein Sitzelement an einem Haltebereich form- und kraftschlüssig festlegbar ist, wobei die Sitzelemente unter Überwinden der Haltekraft entlang des jeweiligen Haltebereiches verlagerbar sind, um die Aussparung zu vergrößern oder zu verkleinern oder relativ zur Rahmeneinheit zu verschieben. Die Haltebereiche sind dabei zwei Bereiche der Rahmeneinheit, an welchen je ein Sitzelement formschlüssig und kraftschlüssig in Eingriff bringbar ist und gleichzeitig aber auch entlang des Haltebereiches zur Aussparung hin oder von der Aussparung weg verlagerbar ist. Es hat sich dabei als vorteilhaft erwiesen, die Eingriffsgeometrie an den Sitzbereichen mit einem Untermaß relativ zur Eingriffsgeometrie der Haltebereiche auszulegen. Hierdurch findet ein leichtes Verklemmen der Sitzebereiche an den Haltebereichen statt. Es ist auf diese Weise möglich nach Überwinden der Klemmkraft oder Haltekraft zwischen den Sitzelementen und den Haltebereichen, die Sitzelemente relativ zur Rahmeneinheit zu verschieben und die Größe oder die Position der Aussparung an individuelle Bedürfnisse anzupassen. Besonders bevorzugt weist hierfür der erste Haltebereich ein erstes Halterohr und ein zweites Halterohr auf, wobei das erste Halterohr einstückig mit dem ersten Profilkörper und das zweite Halterohr einstückig mit dem zweiten Profilkörper ausgebildet ist, wobei der zweite Haltebereich ein erstes Halterohr und ein zweites Halterohr aufweist, wobei das erste Halterohr einstückig mit dem ersten Profilkörper und das zweite Halterohr einstückig mit dem zweiten Profilkörper ausgebildet ist. Mit Vorteil sind somit die Halterohre die jeweiligen Enden der bevorzugt rohrförmig ausgebildeten Profilkörper. Durch den mit Vorteil konstanten Querschnitt der Halterohre ist es möglich, das jeweilige Sitzelement mit einer bereichsweise kreisförmigen Aussparung auf die jeweiligen Halterohre aufzuschieben und auf diese Weise formschlüssig gegen seitliche und vertikale Verlagerung an der Rahmeneinheit zu sichern. Eine Verschiebbarkeit in Richtung der Aussparung bzw. mit anderen Worten in Richtung des gegenüberliegenden Sitzelements ist dabei nach Überwinden der Haltekraft zwischen Sitzelement und den beiden Halterohren weiterhin möglich. An dieser Stelle kann es auch bevorzugt sein, dass die Halterohre mit Eingriffsmitteln ausgestattet sind, welche den formschlüssigen Eingriff mit den jeweils an den Halterohren festgelegten Sitzelementen in bestimmten Positionen erlauben, wodurch ein ungewolltes Verrutschen der Sitzelemente an den Halterohren verhindert werden kann. Ferner bevorzugt weisen die Sitzelemente eine Rasteinheit auf, welche mit den Halterohren in Eingriff bringbar ist und in vorausgewählten Befestigungspositionen die Position zwischen dem Sitzelement und den Halterohren sichert.
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Mit Vorteil liegt die von der Sitzfläche in einer Horizontalebene projizierte Fläche im Wesentlichen innerhalb der vom Bodenbereich in die Horizontalebene projizierten Fläche. Mit anderen Worten weist der Bodenbereich parallel zur Horizontalebene bzw. parallel zur Aufstandsfläche des Hockers verlaufende Ebene eine größere Erstreckung auf als die Sitzfläche. Dies sorgt für eine besonders stabile Ausbildung des Hockers, da auch bei seitlicher Belastung, wie dies beim Hinsetzen und beim Aufstehen auftreten kann, der Hocker stets stabil steht und die Gefahr eines Umkippens deutlich reduziert werden kann. Dass die von der Sitzfläche projizierte Fläche nur im Wesentlichen innerhalb der vom Bodenbereich in die Horizontalebene projizierte Fläche liegt bedeutet im Rahmen der vorliegenden Erfindung, dass einzelne Geometrien, wie beispielsweise die Ecken der Sitzelemente, durchaus aus der vom Bodenbereich in die Horizontalebene projizierte Fläche liegen können. Im Wesentlichen innerhalb, bedeutet im Rahmen der vorliegenden Erfindung dabei vorzugsweise, dass 90% der von der Sitzfläche in die Horizontalebene projizierten Fläche innerhalb der vom Bodenbereich in dieselbe Ebene projizierten Fläche liegen.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist der Hocker eine Lehneneinheit mit einem Lehnenrahmen und einer Lehnenfläche auf, wobei der Lehnenrahmen an der Rahmeneinheit festlegbar ist. Das Ausstatten des Hockers mit einer Lehneneinheit hat den Vorteil, dass der Anwender sich, insbesondere bei langen Reinigungs- bzw. Waschvorgängen, an der Lehnenfläche der Lehneneinheit anlehnen kann und somit eine weitere Komforterhöhung erzielt werden kann. der Lehnenrahmen ist dabei mit Vorteil aus gleichenoder ähnlichen Profilkörpern ausgebildet wie die Rahmeneinheit. Besonders bevorzugt kann der Lehnenrahmen dabei kraft- und formschlüssig an der Rahmeneinheit festgelegt werden, was eine Demontage der Lehneneinheit bei Bedarf ermöglicht.
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Insbesondere bevorzugt weisen die Rollelemente eine Lauffläche aus Gummi auf. Hierdurch kann erreicht werden, dass ein Verrutschen des Hockers bei seitlich auf den Hocker wirkenden Kräften besonders erschwert werden kann, wodurch sich die Stabilität des Hockers insbesondere auf rutschigen Oberflächen, wie einem benässten Boden einer Dusche, deutlich erhöhen lässt. Darüber hinaus haben Laufflächen aus Gummi den Vorteil, dass die Rollelemente mit einer größeren Kontaktfläche auf dem Untergrund aufliegen und somit zum einen die Hertzsche Pressung reduziert werden kann und zum anderen der Reibwiderstand gegen Verrutschen der Rollelemente und somit des Hockers erhöht werden kann.
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Weitere Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung in Bezug auf die beigefügten Figuren. Es versteht sich, dass einzelne in nur ausgewählten der Ausführungsformen beschriebene Merkmale auch in anderen Ausführungsformen Anwendung finden können, sofern dies nicht explizit ausgeschlossen wurde oder sich auf Grund technischer Gegebenheiten verbietet.
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Es zeigen:
- 1 Eine perspektivische Ansicht auf eine bevorzugte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Hockers.
- 2 Eine Ansicht einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Hockers von unten.
- 3 Die in 2 gekennzeichnete Schnittansicht durch die bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Hockers.
- 4 Eine Seitenansicht der in den 2 und 3 gezeigten bevorzugten Ausführungsform des Hockers.
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Der in 1 gezeigte Hocker weist eine Rahmeneinheit 2 und eine an dieser festgelegte Lehneneinheit 8 auf. An der Rahmeneinheit 2 ist eine Sitzfläche 4 ausgebildet, welche im Fall der vorliegenden Erfindung durch zwei Sitzelemente 43, 44 gebildet ist. Die beiden Sitzelemente 43, 44 sind dabei beabstandet voneinander an der Rahmeneinheit 2 festgelegt, wodurch eine Aussparung 42 zwischen den Sitzelementen 43, 44 gebildet ist. Wenn ein Anwender auf der Sitzfläche 4 sitzt, kann besonders einfach der Intimbereich des Anwenders einer hygienischen Behandlung unterzogen werden. An ihrem unteren Ende weist die Rahmeneinheit 2 einen Bodenbereich 22 auf, an welchem zumindest drei, im Fall der vorliegenden Ausführungsform bevorzugt vier, Lagerböcke 7 festgelegt sind. Die Lagerböcke 7 weisen dabei jeweils eine innere Flanke 71 und eine äußere Flanke 72 auf, von denen nur die jeweils sichtbaren in 1 mit Bezugszeichen versehen sind. Die Flanken 71, 72 dienen der beidseitigen Abstützung einer Welle 73, welche wiederum ein Rohrelement 6 an dem Lagerbock 7 und somit an der Rahmeneinheit 2 um eine Rollachse R drehbar lagert. Die Rollachsen R sind in den 2 bis 4 gekennzeichnet. Weiterhin ist bevorzugt die Rahmeneinheit 2 aus einem ersten Profilkörper 25A und einem zweiten Profilkörper 25B ausgebildet, welche durch einen Handgriff 26 aneinander festgelegt und voneinander beabstandet gehalten sind. Die Profilkörper 25A, 25B sind dabei als einstückige und mehrfach gebogene rohrförmige Körper ausgebildet, vorzugsweise aus rostfreiem Metall, wie beispielsweise Aluminium oder Edelstahl. Durch die Einstückigkeit der Profilkörper 25A, 25B lässt sich eine besonders hohe Festigkeit der Rahmeneinheit 2 erreichen.
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2 zeigt eine Ansicht einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Hockers. Vorzugsweise sind vier Rollelemente 6 einander gegenüberliegend am Bodenbereich 22 der Rahmeneinheit 6 festgelegt sind und drehbar, um hier eine Rollachse R an Lagerböcken 7 gelagert sind. Besonders bevorzugt liegen dabei jeweils die beiden einander gegenüberliegenden Rollelemente 6 auf gemeinsamen Rollachsen R, wobei sich die Rollachsen R mittig, mit anderen Worten in der durch den Schwerpunkt des Hockers verlaufenden vertikalen Achsen, schneiden. In der unteren Hälfte des Bildes ist dabei der erste Profilkörper 25A der Rahmeneinheit 2 dargestellt und in der oberen Bildhälfte der zweite Profilkörper 25B. Beide Profilkörper 25A, 25B sind über zwei Handgriffe 26 beabstandet voneinander aneinander festgelegt. Weiterhin bevorzugt ist der erste Profilkörper 25A als einstückiges mehrfach gebogenes Rohr ausgebildet, an dessen Enden ein erstes Halterohr 27A des ersten Haltebereiches 27 und ein erstes Halterohr 28A des zweiten Haltebereiches 28 ausgebildet sind. Analog hierzu ist auch der zweite Profilkörper 25B als einstückiges mehrfach gebogenes Rohr ausgeführt, dessen Enden ein zweites Halterohr 27B des ersten Haltebereiches 27 und ein zweites Halterohr 28B des zweiten Haltebereiches 28 bilden. An den Halterohren 27A, 27B, 28A, 28B sind die Sitzelemente 43, 44 form- und kraftschlüssig festlegbar. Weiterhin weist jedes der Sitzelemente 43, 44 eine Rasteinheit 45 auf, welche dazu dient, das Sitzelement 43, 44 in einer bestimmten, vorher festgelegten Position formschlüssig zu halten. Die in 2 gezeigte bevorzugte Ausführungsform der Rasteinheit 45 erlaubt das Anordnen des jeweiligen Sitzelements 43, 44 in drei verschiedenen Positionen relativ zur Rahmeneinheit. Die Rasteinheit 45 stellt dabei einen Formschluss zwischen dem Sitzelement 43, 44 und dem jeweiligen Haltebereich 27, 28 her, welcher aber durch geringes elastisches Verformen der Elemente der Rasteinheit 45 aufgehoben werden kann, wodurch es möglich ist, das Sitzelement 43, 44 relativ zu dem jeweiligen Haltebereich 27, 28 zu verschieben.
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3 zeigt die in 2 angedeutete Schnittansicht durch die bevorzugte Ausführungsform des Hockers. Es zeigt sich hierbei die im Wesentlichen ebene Ausbildung des Bodenbereiches 22, welcher besonders bevorzugt mittig von einer parallel zur Aufstandsfläche des Hockers liegenden Ebene geschnitten wird. In dieser Schnittansicht ist nur der erste Profilkörper 25A gezeigt. Weiterhin gezeigt sind die Streben der Rasteinheit 45, welche unter den jeweiligen Sitzelementen 43, 44 hervorragen. Diese Streben stehen mit jeweils einem ersten Halterohr 27A, 28A und einem zweiten Halterohr 27B, 28B in Eingriff und halten das mit Aussparungen versehene Element der Rasteinheit 45, welches an den Sitzelementen 43, 44 festgelegt ist in der vorgelegten Position. Des Weiteren erhöhen diese Streben die Stabilität der Verbindung zwischen dem ersten Profilkörper 25A und dem zweiten Profilkörper 25B. Bei der in 3 gezeigten Ansicht sind von den Lagerböcken 7 nur die jeweils inneren Flanken 71 gezeigt. Es ist bevorzugt, dass die an den Sitzelementen 43, 44 auf deren Oberseite vorgesehene Sitzfläche zum Kontakt mit dem Anwender leicht schräg zur Aussparung 42 abfallend ausgerichtet ist. Auf diese Weise wird der Anwender stets mittig auf dem Hocker gehalten und ein versehentliches seitliches Herabrutschen vom Hocker ist zumindest erschwert.
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4 zeigt eine Seitenansicht auf die in den 2 und 3 bereits gezeigte Ausführungsform des Hockers. Dabei sind an Stelle der inneren Flanken 71 der Lagerböcke 7 nun die äußeren Flanken 72 zu sehen. Weiterhin sind die Rollachsen R gezeigt, welche im Wesentlichen parallel zur unter dem linken Rollelement 6 angedeuteten Aufstandsfläche des Hockers verlaufen.
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Bezugszeichenliste
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- 2 -
- Rahmeneinheit
- 4 -
- Sitzfläche
- 6 -
- Rollenelement
- 7 -
- Lagerböcke
- 24 -
- Sitzbereich
- 25A -
- erster Profilkörper
- 25B -
- zweiter Profilkörper
- 26 -
- Handgriff
- 27,28 -
- Haltebereich
- 27A -
- erstes Halterohr des ersten Haltebereiches
- 27B -
- zweites Halterohr des ersten Haltebereiches
- 28A -
- erstes Halterohr des zweiten Haltebereiches
- 28B -
- zweites Halterohr des zweiten Haltebereiches
- 42 -
- Aussparung
- 43,44 -
- Sitzelement
- 45 -
- Rasteinheit
- 71 -
- innere Flanke
- 72 -
- äußere Flanke
- 73 -
- Welle
- R -
- Rollachse