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Die Erfindung betrifft eine Sektionaltor-Vorrichtung mit einem in eine Mehrzahl von Sektionen unterteilten Torflügel, wobei jede Sektion von einer Lamelle mit zwei horizontalen und zwei vertikalen Kanten gebildet ist, wobei die horizontalen Kanten zweier benachbarter Lamellen aneinander angrenzen und im Bereich der beiden sich gegenüberstehenden vertikalen Kanten einer jeden Lamelle in sich gegenüberstehenden Führungsschienen geführte Rollen angebracht sind, und wobei der Torflügel aus einem geöffneten Zustand, in dem zumindest die Mehrzahl der Lamellen in horizontaler Lage angeordnet sind, reversibel in einen geschlossenen Zustand überführbar ist, in dem zumindest die Mehrzahl der Lamellen in vertikaler Lage angeordnet sind.
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Sektionaltor-Vorrichtungen der eingangs genannten Art werden im Stand der Technik insbesondere zum Verschließen von Hallen und Garagen verwendet. Die herkömmlichen Sektionaltor-Vorrichtungen weisen indes den Nachteil auf, dass eine effektive Dichtung gegen ein Eindringen von Wasser, beispielsweise im Fall von Hochwasser, nicht gegeben ist.
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Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, eine Sektionaltor-Vorrichtung zu schaffen, bei der eine effektive Dichtung gegen ein Eindringen von Wasser, insbesondere auch Hochwasser, gegeben ist.
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Für eine Sektionaltor-Vorrichtung der eingangs genannten Art wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass eine erste Dichtungseinrichtung vorgesehen ist, die in geschlossenem Zustand des Torflügels ein wasserdichtes Andrücken einer unteren horizontalen Kante der der Bodenfläche nahen untersten Lamelle an ein im Bereich der Bodenfläche angeordnetes Horizontal-Dichtungselement bewirkt, und eine zweite Dichtungseinrichtung vorgesehen ist, die in geschlossenem Zustand des Torflügels ein wasserdichtes Andrücken vorherbestimmter Bereiche nahe der beiden vertikalen Kanten zumindest der untersten Lamelle an jeweilig zugeordnete Kanten-Dichtungselemente bewirkt.
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Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Bei der erfindungsgemäßen Sektionaltor-Vorrichtung ist mittels der oben angegebenen Merkmalskombination eine effektive Dichtung gegen ein Eindringen von Wasser zumindest im Bereich einer untersten Lamelle sichergestellt. Bei Ausführungsformen gemäß Unteransprüchen ist auch eine effektive Dichtung gegen ein Eindringen von Wasser im Bereich der insgesamten Torhöhe sichergestellt.
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Gemäß einer ersten bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Sektionaltor-Vorrichtung ist vorgesehen, dass die erste Dichtungseinrichtung ausgebildet ist, um automatisiert im Wege eines Überführens des Torflügels aus einem geöffneten Zustand in einen geschlossenen Zustand ein wasserdichtes Andrücken einer unteren horizontalen Kante der der Bodenfläche nahen untersten Lamelle an ein im Bereich der Bodenfläche angeordnetes Horizontal-Dichtungselement zu bewirken.
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Gemäß einer wichtigen bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Sektionaltor-Vorrichtung sind im Bereich der horizontalen Kanten der Lamellen des Torflügels Lamellen-Dichtungselemente vorgesehen, die in geschlossenem Zustand des Torflügels ein wasserdichtes Andrücken einer jeweils unteren horizontalen Kante einer oberen Lamelle gegen die obere horizontale Kante einer unteren Lamelle zweier jeweils benachbarter Lamellen bewirken.
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Vorzugsweise im Bereich der jeweiligen vertikalen Kanten der Lamellen sind Laufrollen befestigt, wobei die Laufrollen einer obersten Lamelle in sich gegenüberstehenden ersten Führungsschienen geführt sind und die Rollen der übrigen Lamellen in sich gegenüberstehenden zweiten Führungsschienen geführt sind.
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Gemäß einer weiteren wichtigen bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Sektionaltor-Vorrichtung sind die beiden sich gegenüberstehenden ersten Führungsschienen zum Führen der jeweiligen Rollen einer obersten Lamelle in einem Bereich überwiegender Länge horizontal verlaufend angeordnet, wobei der Bereich nahe einem in der Nachbarschaft des Torflügels angeordneten Ende der ersten Führungsschiene nach unten gebogen ausgebildet ist.
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Die ersten Führungsschienen sind dabei vorzugsweise oberhalb eines horizontalen Abschnittes der zweiten Führungsschienen gelagert, wobei sich an den horizontalen Abschnitt der zweiten Führungsschienen ein vertikaler Abschnitt der zweiten Führungsschienen anschließt und der horizontale Abschnitt und der vertikale Abschnitt über einen gebogenen Übergangsbereich miteinander verbunden sind, wobei die ersten Führungsschienen im Übergangsbereich von horizontal zu vertikal der zweiten Führungsschiene nach unten gebogen ausgeführt sind.
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Die ersten Führungsschienen nehmen wichtigerweise die Wirkung einer ersten Dichtungseinrichtung ein, indem die in den ersten Führungsschienen geführten Laufrollen bei einem Schließen des Torflügels nach unten in Richtung der Bodenfläche geführt sind, um durch die Kraft eines Linearmotors zum Verschließen des Torflügels einen Druck der obersten Lamelle in Richtung der übrigen Lamellen aufzubauen und dadurch ein wasserdichtes Andrücken einer unteren horizontalen Kante der der Bodenfläche nahen untersten Lamelle an ein im Bereich der Bodenfläche angeordnetes Horizontal-Dichtungselement zu bewirken.
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Die ersten Führungsschienen nehmen des Weiteren die Wirkung einer ersten Dichtungseinrichtung ein, indem die in den ersten Führungsschienen geführten Laufrollen bei einem Schließen des Torflügels nach unten in Richtung der Bodenfläche geführt sind, um durch die Kraft eines Linearmotors zum Verschließen des Torflügels einen vorgebbaren Druck gegen die übrigen Lamellen auszuüben und dadurch mittels der Lamellen-Dichtungselemente ein wasserdichtes Andrücken einer jeweils unteren Kante einer oberen Lamelle gegen die obere Kante einer unteren Lamelle zweier jeweils benachbarter Lamellen des Torflügels zu bewirken und einen insgesamt wasserdichten Torflügel zu schaffen.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Sektionaltor-Vorrichtung ist die zweite Dichtungseinrichtung ausgebildet, um automatisiert während des Vorgangs eines Absenkens der Lamellen des Torflügels im Wege eines Überführens des Torflügels aus einem geöffneten Zustand in einen geschlossenen Zustand ein wasserdichtes Andrücken der vorherbestimmten Bereiche nahe der beiden vertikalen Kanten zumindest der untersten Lamelle gegen die jeweilig zugeordneten Kanten-Dichtungselemente zu bewirken.
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Bei der erfindungsgemäßen Sektionaltor-Vorrichtung ist zumindest eine unterste Lamelle des Torflügels im Bereich der beiden vertikalen Kanten mit elastischen Dichtungs-Ansätzen versehen, die während des Vorgangs eines Absenkens des Torflügels im Wege eines Überführens des Torflügels aus einem geöffneten Zustand in einen geschlossenen Zustand mit jeweiligen Vertikal-Dichtungsprofilen zusammenwirken, die im Bereich der beiden vertikalen Streben eines Torrahmens angebracht sind.
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Um die gewünschte Dichtigkeit über eine größere Fläche des Torflügels sicherzustellen sind vorzugsweise alle Lamellen des Torflügels im Bereich der jeweiligen beiden vertikalen Kanten mit elastischen Dichtungs-Ansätzen versehen, die während des Vorgangs eines Absenkens des Torflügels im Wege eines Überführens des Torflügels aus einem geöffneten Zustand in einen geschlossenen Zustand mit Vertikal-Dichtungsprofil zusammenwirken, die im Bereich der beiden vertikalen Streben eines Torrahmens angebracht sind.
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Ein Vertikal-Dichtungsprofil ist vorzugsweise als vertikale Dichtungsleiste innerhalb einer als U-Schiene ausgeführten vertikalen Strebe eines Torrahmens ausgebildet.
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Eine in Richtung eines Kanten-Dichtungselementes einer Lamelle gerichtete Ausprägung (Tiefe) der Dichtungsleiste kann dabei gemäß einer ersten Alternative zur Bodenfläche hin linear zunehmend ausgebildet sein.
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Gemäß einer zweiten Alternative weist eine in Richtung eines Kanten-Dichtungselementes einer Lamelle gerichtete Ausprägung (Tiefe) der Dichtungsleiste einen Übergangsbereich auf, in dem die Ausprägung der Dichtungsleiste zur Bodenfläche hin zunimmt, wobei die Ausprägung (Tiefe) der Dichtungsleiste unterhalb des Übergangsbereiches konstant bemessen ist.
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Die erfindungsgemäße Sektionaltor-Vorrichtung wird im Folgenden anhand einer bevorzugten Ausführungsform erläutert, die in den Figuren der Zeichnung dargestellt ist.
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Darin zeigen:
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1 eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Sektionaltor-Vorrichtung in einer Ansicht von vorne;
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2 die in 1 dargestellte bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Sektionaltor-Vorrichtung in einem Längsschnitt durch einen Dichtungsansatz der untersten Lamelle;
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3 Eine Querschnitts-Ansicht durch die unterste Lamelle der in 1 dargestellten Sektionaltor-Vorrichtung
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Die in den 1 bis 3 dargestellte erfindungsgemäße Sektionaltor-Vorrichtung (100) enthält einen in eine Mehrzahl von Sektionen unterteilten Torflügel, wobei jede Sektion von einer Lamelle (110) mit zwei horizontalen und zwei vertikalen Kanten gebildet ist, und die horizontalen Kanten zweier benachbarter Lamellen (110) aneinander angrenzen und im Bereich der beiden sich gegenüberstehenden vertikalen Kanten einer jeden Lamelle (110) in sich gegenüberstehenden Führungsschienen (120, 125) geführte Rollen (140) angebracht sind, und wobei der Torflügel aus einem geöffneten Zustand, in der zumindest die Mehrzahl der Lamellen (110) in horizontaler Lage angeordnet sind, reversibel in einen geschlossenen Zustand überführbar ist, in dem zumindest die Mehrzahl der Lamellen (110) in vertikaler Lage angeordnet sind.
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Eine erste Dichtungseinrichtung ist vorgesehen, um in geschlossenem Zustand des Torflügels ein wasserdichtes Andrücken einer unteren horizontalen Kante der der Bodenfläche nahen untersten Lamelle (110) an ein im Bereich der Bodenfläche angeordnetes Horizontal-Dichtungselement (150) zu bewirken, und eine zweite Dichtungseinrichtung ist vorgesehen, um in geschlossenem Zustand des Torflügels ein wasserdichtes Andrücken vorherbestimmter Bereiche nahe der beiden vertikalen Kanten zumindest der untersten Lamelle (110) an jeweilig zugeordnete Kanten-Dichtungselemente zu bewirken.
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Die erste Dichtungseinrichtung ist dabei funktional ausgebildet, um automatisiert im Wege eines Überführens des Torflügels aus einem geöffneten Zustand in einen geschlossenen Zustand ein wasserdichtes Andrücken einer unteren horizontalen Kante der der Bodenfläche nahen untersten Lamelle (110) an ein im Bereich der Bodenfläche angeordnetes Horizontal-Dichtungselement (150) zu bewirken.
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Um die gewünschte Dichtigkeit auch in weiter oben gelegenen Bereichen des Torflügels sicherzustellen sind im Bereich der horizontalen Kanten der Lamellen (110) des Torflügels Lamellen-Dichtungselemente (170) vorgesehen, die in geschlossenem Zustand des Torflügels ein wasserdichtes Andrücken einer jeweils unteren horizontalen Kante einer oberen Lamelle (110) gegen die obere horizontale Kante einer unteren Lamelle (110) zweier jeweils benachbarter Lamellen (110) bewirken.
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Im Bereich der jeweiligen vertikalen Kanten der Lamellen (110) sind Laufrollen (140) befestigt, wobei die Laufrollen (140) einer obersten Lamelle (110) in sich gegenüberstehenden ersten Führungsschienen (120) geführt sind und die Rollen (140) der übrigen Lamellen (110) in sich gegenüberstehenden zweiten Führungsschienen (125) geführt sind.
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Die beiden sich gegenüberstehenden ersten Führungsschienen (120) zum Führen der jeweiligen Rollen (140) einer obersten Lamelle (110) sind in einem Bereich überwiegender Länge horizontal verlaufend angeordnet, wobei der Bereich nahe einem in der Nachbarschaft des Torflügels angeordneten Ende der ersten Führungsschiene (120) nach unten gebogen ausgebildet ist. Die ersten Führungsschienen (120) sind oberhalb eines horizontalen Abschnittes der zweiten Führungsschienen (125) gelagert, wobei sich an den horizontalen Abschnitt der zweiten Führungsschienen (125) ein vertikaler Abschnitt der zweiten Führungsschienen (125) anschließt und der horizontale Abschnitt und der vertikale Abschnitt über einen gebogenen Übergangsbereich miteinander verbunden sind, wobei die ersten Führungsschienen (120) im Übergangsbereich von horizontal zu vertikal der zweiten Führungsschiene (125) nach unten gebogen ausgeführt sind.
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Die ersten Führungsschienen (120) nehmen die Wirkung einer ersten Dichtungseinrichtung ein, indem die in den ersten Führungsschienen (120) geführten Laufrollen (140) bei einem Schließen des Torflügels nach unten in Richtung der Bodenfläche geführt sind, um durch die Kraft eines Linearmotors zum Verschließen des Torflügels einen Druck der obersten Lamelle (110) in Richtung der übrigen Lamellen (110) aufzubauen und dadurch ein wasserdichtes Andrücken einer unteren horizontalen Kante der der Bodenfläche nahen untersten Lamelle (110) an ein im Bereich der Bodenfläche angeordnetes Horizontal-Dichtungselement (150) zu bewirken.
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Die ersten Führungsschienen (120) nehmen des Weiteren die Wirkung einer ersten Dichtungseinrichtung auch in der Weise ein, indem die in den ersten Führungsschienen (120) geführten Laufrollen (140) bei einem Schließen des Torflügels nach unten in Richtung der Bodenfläche geführt sind, um durch die Kraft eines Linearmotors zum Verschließen des Torflügels einen vorgebbaren Druck gegen die übrigen Lamellen (110) auszuüben und dadurch mittels der Lamellen-Dichtungselemente (170) ein wasserdichtes Andrücken einer jeweils unteren Kante einer oberen Lamelle (110) gegen die obere Kante einer unteren Lamelle (110) zweier jeweils benachbarter Lamellen (110) des Torflügels zu bewirken und einen insgesamt wasserdichten Torflügel zu schaffen.
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Eine unterste Lamelle (110) des Torflügels ist im Bereich der beiden vertikalen Kanten mit elastischen Dichtungs-Ansätzen (111) versehen, die während des Vorgangs eines Absenkens des Torflügels im Wege eines Überführens des Torflügels aus einem geöffneten Zustand in einen geschlossenen Zustand mit jeweiligen Vertikal-Dichtungsprofilen zusammenwirken, die im Bereich der beiden vertikalen Streben eines Torrahmens angebracht sind.
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Ein Vertikal-Dichtungsprofil ist als vertikale Dichtungsleiste (191) innerhalb einer als U-Schiene (190) ausgeführten vertikalen Strebe eines Torrahmens ausgebildet.
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Eine in Richtung eines Kanten-Dichtungselementes einer Lamelle (110) gerichtete Ausprägung (Tiefe) der Dichtungsleiste (191) weist einen Übergangsbereich auf, in dem die Ausprägung der Dichtungsleiste (191) zur Bodenfläche hin zunimmt, wobei die Ausprägung (Tiefe) der Dichtungsleiste (191) unterhalb des Übergangsbereiches konstant bemessen ist.
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Das oben erläuterte Ausführungsbeispiel der Erfindung dient lediglich dem Zweck eines besseren Verständnisses der durch die Ansprüche vorgegebenen erfindungsgemäßen Lehre, die als solche durch das Ausführungsbeispiel nicht eingeschränkt ist.