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Die Erfindung betrifft eine Tür.
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Türen der in Rede stehenden Art weisen einen Fingerprintsensor auf, mittels dessen das Türschloss der Tür betätigt werden kann. Bei diesen Türen kann auf einen Schlüssel zum Öffnen der Tür verzichtet werden. Vielmehr kann der Benutzer allein mit seinem Fingerabdruck, der vom Fingerprintsensor identifiziert wird, die Tür öffnen, was einen erhöhten Bedienkomfort mit sich bringt. Insbesondere kann auf das lästige Mitführen von Schüsseln verzichtet werden.
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Bei Türen moderner Bauart kann mit dem Fingerprintsensor nicht nur die Tür geöffnet werden. Vielmehr kann auch eine Alarmanlage zur Sicherung der Tür oder des gesamten Hauses, in welcher die Tür angeordnet ist, mit dem Fingerprintsensor aktiviert oder deaktiviert werden. Je nachdem welche Funktion ein Benutzer aktivieren möchte, führt der Benutzer einen bestimmten Finger, dessen Fingerabdruck zuvor vom Fingerprintsensor eingelernt wurde, an den Fingerprintsensor, so dass dieser die gewünschte Funktion auslöst.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Funktionalität einer Tür der eingangs genannten Art weiter zu erhöhen.
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Zur Lösung dieser Aufgabe sind die Merkmale des Anspruchs 1 vorgesehen. Vorteilhafte Ausführungsformen und zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
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Die Erfindung betrifft eine Tür mit einem Türschloss, welches mittels eines Fingerprintsensors betätigbar ist. Der Fingerprintsensor ist über eine drahtlose Datenverbindung mit einem Briefkastenschloss eines Briefkastens verbunden, so dass das Briefkastenschloss mittels des Fingerprintsensors betätigbar ist.
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Die Funktionalität der erfindungsgemäßen Tür ist dadurch erheblich erweitert, dass über den Fingerprintsensor nicht nur das Türschloss der Tür betätigt, das heißt geöffnet werden kann. Vielmehr kann über den Fingerprintsensor auch das Briefkastenschloss eines Briefkastens betätigt werden. Diese Mehrfachfunktionalität kann noch dahingehend erweitert sein, dass über den Fingerprintsensor zum Beispiel auch eine Alarmanlage eines Hauses, in welchem die Tür insbesondere als Eingangstür integriert ist, aktiviert und deaktiviert werden kann.
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Um mit dem Fingerprintsensor diese Funktionen durchführen zu können, werden vorteilhaft in einem Einlernvorgang mit dem Fingerprintsensor die Fingerabdrücke unterschiedlicher Finger des Benutzers eingelernt, wobei dann im Fingerprintsensor den einzelnen eingelernten Fingerabdrücken unterschiedliche Funktionen zugeordnet werden. Im nachfolgenden Arbeitsbetrieb braucht dann der Benutzer nur den jeweiligen Finger an den Fingerprintsensor führen, so dass dieser den jeweiligen Fingerabdruck lesen kann und dann die gewünschte, für den Fingerabdruck hinterlegte Funktion aktivieren kann.
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Dies stellt eine komfortable Bedienungsmöglichkeit nicht nur für die Tür allein, sondern auch für weitere Funktionseinheiten dar.
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Ein wesentlicher Aspekt der Erfindung besteht darin, dass der Fingerprintsensor das Briefkastenschloss über eine drahtlose Datenverbindung ansteuert. Damit ist keine feste räumliche Zuordnung zwischen den Fingerprintsensoren einerseits und dem Briefkasten mit dem Briefkastenschloss gegeben oder erforderlich. Damit kann der Briefkasten an frei wählbaren Positionen relativ zum Fingerprintsensor angebracht werden, wodurch eine hohe Flexibilität bei der Installation des Briefkastens erreicht wird. Insbesondere ist vorteilhaft, dass der Benutzer keinen Briefkastenschlüssel mehr benötigt.
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Besonders vorteilhaft ist der Fingerprintsensor im Türflügel der Tür angeordnet. Damit ist der Fingerprintsensor auf demselben Element wie das Türschloss angeordnet, so dass das Türschloss, das vorteilhaft als Motorschloss ausgebildet ist, über eine Zuleitung mit dem Fingerprintsensor verbunden sein kann. Damit kann eine drahtgebundene Steuerung des Türschlosses durch den Fingerprintsensor erfolgen.
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Alternativ kann der Fingerprintsensor auch im Rahmen der Tür angeordnet sein. Weiterhin kann der Fingerprintsensor auch in einer Unterputz- oder Aufputzmontage neben der Tür angeordnet sein. Schließlich kann der Fingerprintsensor im Türgriff der Tür integriert werden.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist die drahtlose Datenverbindung von einer Funkstrecke gebildet.
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Die so ausgebildete drahtlose Datenverbindung gewährleistet eine zuverlässige und sichere Datenübertragung auch über größere Distanzen.
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Gemäß einer ersten Variante erfolgt über die Funkstrecke eine unidirektionale Datenübertragung.
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Dabei ist zweckmäßig dem Fingerprintsensor ein Funksender zugeordnet, wobei mit dem Funksender Steuerbefehle an einen dem Briefkastenschloss zugeordneten Funkempfänger gesendet werden. Mittels der Steuerbefehle wird das Briefkastenschloss betätigt.
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Diese Variante stellt eine besonders einfache Form der Datenübertrag dar, die nur einen geringen Hardwareaufwand erfordert.
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Gemäß einer zweiten Variante erfolgt über die Funkstrecke eine bidirektionale Datenübertragung.
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Dabei sind zweckmäßig sowohl dem Fingerprintsensor als auch dem Briefkastenschloss jeweils ein Funksender und ein Funkempfänger zugeordnet. Mit dem Funksender des Fingerprintsensors werden Steuerbefehle zur Betätigung des Briefkastenschlosses an den Funkempfänger des Briefkastenschlosses gesendet. Mit dem Funksender des Briefkastenschlosses werden Rückmeldesignale auf die Steuerbefehle an den Funkempfänger des Fingerprintsensors gesendet.
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In diesem Fall ist die Funktionalität der drahtlosen Datenverbindung erheblich erweitert, da über diese nicht nur das Briefkastenschloss über den Fingerprintsensor betätigt wird. Vielmehr erhält der Fingerprintsensor auch auf einen Steuerbefehl ein Rückmeldesignal, das signalisiert, ob die Betätigung des Briefkastenschlosses erfolgreich war oder nicht. Zudem kann der aktuelle Status des Briefkastenschlosses, das heißt ob dieses geschlossen ist oder nicht, als Rückmeldesignal an den Fingerprintsensor gesendet werden. Wird über das Rückmeldesignal signalisiert, dass ein Betätigen des Briefkastenschlosses fehlgeschlagen ist, so kann der Fingerprintsensor selbsttätig von neuem einen Steuerbefehl an das Briefkastenschloss senden.
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Besonders vorteilhaft ist in Abhängigkeit von empfangenen Rückmeldesignalen eine dem Fingerprintsensor zugeordnete Anzeigeeinheit angesteuert, wobei zweckmäßig die Anzeigeeinheit von dem Fingerprintsensor angesteuert ist.
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Mit der Anzeigeeinheit, die vorteilhaft in Form einer optischen Anzeige wie zum Beispiel einer Leuchtdiodenanzeige ausgebildet ist, kann dem Benutzer angezeigt werden, ob ein Steuerbefehl zum Betätigen des Briefkastenschlosses erfolgreich war oder nicht. Zudem kann dem Benutzer der aktuelle Status des Briefkastenschlosses, das heißt ob dieses offen oder geschlossen ist, angezeigt werden. Dies erhöht die Bedienerfreundlichkeit und Funktionssicherheit des Gesamtsystems.
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Gemäß einer konstruktiv zweckmäßigen Ausgestaltung sind die Zuordnungen des Fingerprintsensors zu dem Funksender oder dem Funksender und Funkempfänger der Funkstrecke sowie die Zuordnung des Briefkastenschlosses zu dem Funkempfänger oder dem Funkempfänger und Türschloss der Funkstrecke räumlich feste Zuordnungen.
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Dabei können insbesondere der Fingerprintsensor und der zugeordnete Funksender beziehungsweise Funksender und Funkempfänger der Funkstrecke, die gemeinsam auf dem Türflügel angeordnet sind, über Zuleitungen verbunden sein, so dass eine kompakte Funktionseinheit auf dem Türflügel gebildet ist.
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Weiterhin befinden sich der Funkempfänger beziehungsweise der Funkempfänger und Funksender, welche dem Briefkastenschloss zugeordnet sind, in unmittelbarer Nähe des Briefkastens, wobei diese Elemente ortsfest zueinander an einer Wand eines Gebäudes oder einer Halterung angeordnet sein können. Alternativ können die Funkempfänger beziehungsweise der Funksender und der Funkempfänger im Briefkasten integriert sein. Auch in diesem Fall ist zweckmäßig eine leitungsgebundene Verbindung zwischen Briefkastenschloss einerseits und Funkempfänger beziehungsweise Funkempfänger und Funksender andererseits vorgesehen.
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Besonders vorteilhaft weist der Fingerprintsensor eine Rechnereinheit auf, mittels derer die drahtlose Datenverbindung gesteuert ist.
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Die Rechnereinheit des Fingerprintsensors bildet eine zentrale Steuerung, welche die Betätigung des Funksenders und auch die Betätigung des Briefkastenschlosses steuert, wobei zur Steuerung des Briefkastenschlosses die Rechnereinheit die drahtlose Datenverbindung in geeigneter Weise steuert. Schließlich wird auch die Anzeigeeinheit als optionales Zusatzelement von der Rechnereinheit gesteuert.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnungen erläutert. Es Zeigen:
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1: Schematische Darstellung einer Tür mit einem Fingerprintsensor sowie einem über den Fingerprintsensor gesteuerten Briefkasten.
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2: Einzeldarstellung des Fingerprintsensors für die Tür gemäß 1.
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1 zeigt schematisch eine Tür 1 in einer Wand 2 eines Gebäudes, wobei im vorliegenden Fall die Tür 1 als Eingangstür eines Hauses ausgebildet ist.
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Die Tür 1 weist in bekannter Weise einen Rahmen 3 auf, an welchem ein Türflügel 4 der Tür 1 mittels Scharnieren 5 schwenkbar gelagert ist. Am Türflügel 4 befindet sich in bekannter Weise ein Türgriff 6.
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Die Tür 1 kann mit einem Türschloss 7 verriegelt werden, welches in Form eines Motorschlosses ausgebildet ist. An der Wand 2 des Gebäudes ist in Abstand zur Tür 1 ein Briefkasten 8 befestigt. Der Briefkasten 8 kann mit einem Briefkastenschloss 9 verriegelt werden. Das Briefkastenschloss 9 weist einen magnetischen Betätiger wie eine Magnetspule auf. Je nachdem, ob die Magnetspule bestromt ist oder nicht, ist das Briefkastenschloss 9 geöffnet oder geschlossen.
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Die Steuerung des Türschlosses 7 und des Briefkastenschlosses 9 erfolgt über einen Fingerprintsensor 10, der wie das Türschloss 7 im Türflügel 4 angeordnet ist und mit diesem über eine Zuleitung elektrisch verbunden ist.
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2 zeigt den Fingerprintsensor 10 in einer Einzeldarstellung. Der Fingerprintsensor 10 weist in bekannter Weise einen Scanner 11 auf, mittels dessen Fingerabdrücke von Personen gelesen werden können. Weiterhin weist der Fingerprintsensor 10 ein Sensorelement 12 auf, mittels dessen der Scanner 11 zum Lesen eines Fingerabdrucks aktiviert werden kann. Der Scanner 11 und das Sensorelement 12 sind an eine Rechnereinheit 13 angeschlossen, die von einem Microcontroller gebildet ist. In der Rechnereinheit 13 ist eine Speichereinheit integriert.
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An dem Fingerprintsensor 10 ist über eine zweite Zuleitung eine Anzeigeeinheit 14 in Form einer Leuchtdiodenanzeige oder dergleichen angeschlossen.
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Weiterhin ist an dem Fingerprintsensor 10 über eine Zuleitung ein Transceiver 15a, das heißt ein Sende-Empfangsgerät mit einem Funksender und einem Funkempfänger angeschlossen. Ein entsprechender Transceiver 15b ist an das Briefkastenkastenschloss 9 angeschlossen. Die Transceiver 15a, 15b bilden eine Funkstrecke aus, die im vorliegenden Fall eine bidirektionale Datenübertragung ermöglicht, indem zwischen den Transceivern 15a, 15b Funksignale übertragen werden. Prinzipiell könnte auch eine unidirektionale Funkstrecke vorgesehen sein, welche einen dem Fingerprintsensor 10 zugeordneten Funksender und einen dem Briefkastenschloss 9 zugeordneten Funkempfänger aufweist.
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Generell können der Transceiver 15a und die Anzeigeeinheit 14 Bestandteile des Fingerprintsensors sein.
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Die Funktionen der Tür 1, insbesondere des Türschlosses 7, des Briefkastenschlosses 9 der Funkstrecke und der Anzeigeeinheit 14 werden zentral von der Rechnereinheit 13 des Fingerprintsensors 10 gesteuert.
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Die Aktivierung der einzelnen Funktionen erfolgt selbsttätig im Fingerprintsensor 10 in Abhängigkeit von gelesenen Fingerabdrücken.
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Hierzu kann ein Benutzer in einem Einlernvorgang am Fingerprintsensor 10 die Fingerabdrücke verschiedener Finger erfassen lassen. Die einzelnen Fingerabdrücke werden in der Speichereinheit der Rechnereinheit 13 gespeichert und verschiedenen Funktionen zugeordnet.
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Im vorliegenden Fall sind drei unterschiedliche Funktionen in der Rechnereinheit 13 vorgesehen und können unterschiedlichen gespeicherten Fingerabdrücken zugeordnet werden. Als erste Funktion ist die Betätigung, das heißt das Öffnen des Türschlosses 7 vorgesehen. Als zweite Funktion ist die Betätigung, das heißt das Öffnen des Briefkastenschlosses 9 vorgesehen. Als dritte Funktion kann das Aktivieren oder Deaktivieren einer Alarmanlage für das Gebäude vorgesehen sein.
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Je nachdem, welche Funktion ein Benutzer auslösen möchte, führt der Benutzer einen Finger zum Fingerprintsensor 10, der dann den Fingerabdruck erkennt und abhängig hiervon selbsttätig die gewünschte Funktion auslöst.
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Wird im Fingerprintsensor 10 ein Fingerabdruck registriert, der dem Betätigen des Türschlosses 7 entspricht, wird von der Rechnereinheit 13 über die jeweilige Zuleitung ein Steuerbefehl an das Türschloss 7 gesendet, wodurch das Türschloss 7 selbsttätig geöffnet wird.
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Wird im Fingerprintsensor 10 ein Fingerabdruck registriert, der dem Betätigen des Briefkastenschlosses 9 entspricht, so wird in der Rechnereinheit 13 ein Steuerbefehl zum Öffnen des Briefkastenschlosses 9 generiert. Dieser Steuerbefehl wird an den Transceiver 15a weitergegeben, der den Steuerbefehl als Funksignal zum Transceiver 15b um sendet. Mit dem dort empfangenen Steuersignal wird das Briefkastenschloss 9 angesteuert und somit betätigt.
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Abhängig vom aktuellen Betriebszustand des Briefkastenschlosses 9 wird in den zugeordneten Transceiver 15b ein Rückmeldesignal generiert und an den Transceiver 15a als Istwert auf den Steuerbefehl zurückgesendet.
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Das Rückmeldesignal kann als Informationen enthalten, ob der Steuerbefehl erfolgreich ausgeführt wurde oder nicht. Weiterhin kann das Rückmeldesignal den Status des Briefkastenschlosses 9 enthalten, wobei der Status angibt, ob das Briefkastenschloss 9 geöffnet oder geschlossen ist. Diese Informationen werden dann an der Anzeigeeinheit 14 angezeigt.
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Mit der Anzeigeeinheit 14 kann weiterhin auch angezeigt werden, ob der Briefkasten 8 befüllt ist oder nicht. Die Befüllung des Briefkastens 8 kann beispielsweise mit einem Sensor an der Klappe des Briefkastens 8 erfasst werden. Die Sensordaten werden dann über die Funkstrecke zur Anzeigeeinheit 14 übertragen. Durch Öffnen des Briefkastenschlosses 9 wird die Anzeige des Befüllungszustands zurückgesetzt. Vorteilhaft wird für die Anzeige dieser Zusatzinformation eine in einem Wohnraum des Gebäudes angeordnete Anzeigeeinheit 14 verwendet.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Tür
- 2
- Wand
- 3
- Rahmen
- 4
- Türflügel
- 5
- Scharniere
- 6
- Türgriff
- 7
- Türschloss
- 8
- Briefkasten
- 9
- Briefkastenschloss
- 10
- Fingerprintsensor
- 11
- Scanner
- 12
- Sensorelement
- 13
- Rechnereinheit
- 14
- Anzeigeeinheit
- 15a
- Transceiver
- 15b
- Transceiver