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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Hilfsmittel für die Elektroinstallation nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Bei der Durchführung von Elektroinstallationsarbeiten bei der Erstellung von Gebäuden werden Elektroinstallationsarbeiten, die die Verlegung von Kabeln betreffen, durchweg nach Erstellung des Rohbaus durchgeführt und vor der Durchführung von Verputzarbeiten sowie der Verlegung des Estrichs. Dies hat den Zweck, die Kabel so frühzeitig zu verlegen, dass diese in den Estrich eingegossen werden bei der Erstellung des Estrichs bzw. gleich überputzt werden bei der Durchführung der Verputzarbeiten. Damit wird vermieden, dass diese Arbeiten zuerst durchgeführt werden und anschließend der Verputz bzw. der Estrich wieder aufgestemmt werden muss, um nachträglich Kabel für die Elektroinstallation zu verlegen. Insbesondere stellt das nachträgliche Aufstemmen des Estrichs ein Problem dar, wenn eine Fußbodenheizung verlegt wurde. Die Rohre der Fußbodenheizung würden bei einem Aufstemmen des Estrichs beschädigt werden.
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Die vorliegende Erfindung in Form des Hilfsmittels für die Elektroinstallation kann besonders vorteilhaft verwendet werden bei der Verlegung von Kabeln im Boden bevor der Estrich verlegt wird.
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Gerade in diesem Zusammenhang stellt es ein Problem dar, dass vergleichsweise viele Handwerker anderer Gewerke auf der Baustelle über den Boden laufen, nachdem die Kabel am Boden positioniert sind, jedoch bevor diese in den Estrich eingegossen wurden. Die Positionierung der Kabel muss daher so erfolgen, dass diese ausreichend fest am Boden befestigt sind und dabei gleichzeitig parallel und nebeneinander liegend ausgerichtet sind. Es ist in diesem Zusammenhang wichtig, dass die Kabel nicht übereinander liegen. Die Gesamthöhe der Kabel wäre dann u.U. so hoch, dass diese nicht mehr vollständig in den Estrich eingegossen werden können.
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Daher müssen alle Kabel und / oder Installationsrohre nebeneinander zu einer Bahn gelegt und gespannt werden. Dieses Spannen der Kabel der Kabel erfolgt derart, dass diese „von den Installationsdosen weg“ hin zu dem Verteilerkasten parallel ausgerichtet werden. Soweit dabei Kabel ohne Installationsrohre verlegt werden, werden diese dabei auch stramm gezogen.
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Daran anschließend werden diese mit sogenannten Lochbändern befestigt. Dies erfolgt ebenfalls „von den Installationsdosen weg“ hin zu dem Verteilerkasten. Diese Lochbänder müssen etwa alle 1m bis 1,5m quer über die sich ergebende Bahn der Kabel bzw. Installationsrohre gespannt werden. Dazu müssen vor jedem Befestigen eines Lochbandes wieder die Reihenfolge der Kabel und / oder Installationsrohre korrigiert werden, so dass diese wieder in einer Bahn nebeneinander liegen. Soweit Kabel ohne Installationsrohre verlegt werden, müssen diese außerdem wieder strammgezogen werden.
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Damit wird erreicht, dass nach einer vollständigen Befestigung der Kabel bzw. der Installationsrohre diese ausreichend sicher befestigt sind, auch wenn diese noch nicht in den Estrich eingegossen sind und weitere Personen über die Kabel laufen.
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In diesem Zusammenhang wird nach der vorliegenden Erfindung ein Hilfsmittel für die Elektroinstallation vorgeschlagen, das aus Halteelementen besteht, die in Form einer Leiste nebeneinander angeordnet sind zur Halterung von Kabeln bei der Elektroinstallation und / oder Installationsrohren für Kabel bei der Elektroinstallation derart, dass die Kabel und / oder Installationsrohre nach dem Einlegen in die Halteelemente im Bereich des Hilfsmittels parallel zueinander ausgerichtet sind.
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Dieses Hilfsmittel lässt sich vor dem Verteilerschrank auf dem Boden befestigen, beispielsweise indem dieses Hilfsmittel festgedübelt wird. Daran anschließend kann jede Leitung bzw. jedes Installationsrohr von den Installationsdosen weg hin zu dem Verteilerkasten einzeln verlegt und stramm gezogen werden. In diesem Zustand wird das Installationsrohr bzw. das Kabel in eines der Halteelemente des Hilfsmittels eingesteckt. Durch dieses Einstecken in das Halteelement wird der Zug auf das Installationsrohr bzw. auf das Kabel aufrechterhalten. Dieses Einstecken der Kabel bzw. Installationsrohre erfolgt dabei so, dass diese gleichzeitig nebeneinander liegend ausgerichtet werden.
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Wenn alle Kabel bzw. Installationsrohre fertig in dem Hilfsmittel fixiert sind, lässt sich die Bahn dieser parallel ausgerichteten Leitungen bzw. Installationsrohre entsprechend der bisherigen Vorgehensweise bei der Befestigung mittels der Lochbänder am Boden befestigen.
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Hierbei erweist es sich als vorteilhaft, dass die Kabel bzw. Installationsrohre nicht für jede Befestigung eines Lochbandes neu in der Reihenfolge sortiert werden müssen, damit diese parallel liegen. Soweit Kabel ohne Installationsrohre verlegt werden, müssen diese auch nicht vor jeder Befestigung eines Lochbandes strammgezogen werden. Dies erweist sich als besonders vorteilhaft, weil bei der bisherigen Vorgehensweise das Strammziehen der Kabel aufrechterhalten werden musste, bis das Lochband befestigt war.
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Die Handhabung während der Durchführung der Installationsarbeiten kann somit wesentlich vereinfacht werden. Insbesondere können mit dem Hilfsmittel nach der vorliegenden Erfindung derartige Arbeiten auch von nur einer Person alleine durchgeführt werden. Dies ergibt sich vorteilhaft daraus, dass jedes der Kabel bzw. Installationsrohre einzeln für sich ausgerichtet und strammgezogen werden kann.
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Wenn man das Bündel an Kabeln bzw. Installationsrohren bis ca. 1,5m vor das Hilfsmittel befestigt hat, kann man das Hilfsmittel wieder demontieren und wiederverwenden.
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Bei der Ausgestaltung nach Anspruch 2 werden die Kabel in den Halteelementen kraft- und / oder formschlüssig gehalten.
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Dies erfolgt derart, dass dadurch ein ausreichender Zug auf die Kabel bzw. die Installationsrohre ausrechterhalten wird.
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Dies kann beispielsweise erreicht werden, indem die Halteelemente so geformt sind, dass diese die Kabel bzw. Installationsrohre umfassen und dabei nach oben geöffnet sind. Die beiden Schenkel der Halteelemente sind dabei insoweit federelastisch gelagert, dass diese beim Eindrücken eines Kabels bzw. Installationsrohres nach außen gedrückt und dabei so weit geöffnet werden, dass das Kabel bzw. Installationsrohr die Engstelle des Halteelementes passieren kann. Wenn das Kabel bzw. Installationsrohr am richtigen Ort positioniert ist, werden die Schenkel wieder federelastisch zusammengedrückt, so dass dadurch das Kabel bzw. Installationsrohr kraftschlüssig gehalten wird.
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Die Halteelemente können so geformt sein, dass diese von oben nach unten Aufnahmen für Kabel bzw. Installationsrohre unterschiedlicher Durchmesser aufweisen derart, dass die Aufnahmen für kleinere Durchmesser in dem Halteelement weiter unten angeordnet sind.
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Es ist auch möglich, die Halteelemente als sich verjüngende Schlitze auszubilden. Dies eignet sich ebenfalls für die Befestigung von Kabeln sowie auch von Installationsrohren. Diese werden in den Schlitz eingedrückt. Dabei wird der äußere Mantel des Kabels bzw. das Installationsrohr so weit deformiert, dass dieses in dem Schlitz kraftschlüssig gehalten wird.
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Durch das Einbringen des Kabels bzw. Installationsrohrs wird der Außenmantel des Kabels bzw. das Installationsrohr deformiert. Dadurch werden die Reibungskräfte erhöht, die ein kraftschlüssiges Halten bewirken. Weiterhin wird dadurch auch gleichzeitig ein Formschluss erreicht durch das Deformieren des Außenmantels des Kabels bzw. des Installationsrohres.
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Bei der Ausgestaltung nach Anspruch 3 ist das Hilfsmittel L-Förmig ausgebildet, wobei in jeden der Schenkel des L-förmigen Hilfsmittels an der Oberkante Ausnehmungen eingebracht sind zum Einlegen und Befestigen von Kabeln und / oder Installationsrohren. Jeder der Schenkel des L-förmigen Hilfsmittels weist Befestigungsmittel auf zur Anbringung auf dem Boden, der Decke bzw. einer Wand.
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Bei einer solchen Ausgestaltung lassen sich unterschiedliche Kombinationen von Ausnehmungen an den Schenkeln des L-förmigen Hilfsmittels anbringen. Durch eine entsprechende Drehung des Hilfsmittels kann dann auf der Baustelle entweder die eine der Kombinationen von Ausnehmungen verwendet werden oder die andere. Damit ist das Hilfsmittel flexibel einsetzbar.
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Damit wird es insbesondere auch möglich, eine der Kanten des L-förmigen Haltemittels mit Ausnehmungen auszugestalten, die den vorstehen beschriebenen Schlitzen entsprechen. Die andere Kante wird vorteilhaft mit Ausnehmungen versehen, die wie vorstehend beschrieben so ausgestaltet sind, dass diese die Kabel bzw. Installationsrohre im eingelegten Zustand umfassen.
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Bei einer solchen Ausgestaltung lässt sich das Hilfsmittel zum einen mit Ausnehmungen verwenden, die besonders geeignet sind als Hilfsmittel bei Installationsarbeiten von Kabeln ohne Installationsrohre. Zum anderen können die Ausnehmungen verwendet werden, die besonders geeignet sind als Hilfsmittel bei Installationsarbeiten von Installationsrohren.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt. Es zeigt:
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1: ein Ausführungsbeispiel für ein Hilfsmittel und
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2: die Verwendung eines Hilfsmittels nach 1 mit eingelegten Installationsrohren.
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1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel für ein Hilfsmittel 1 nach der vorliegenden Erfindung. Es ist zu sehen, dass das Hilfsmittel 1 L-förmig ist und zwei Schenkel 2 und 3 aufweist.
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Jeder dieser Schenkel 2 und 3 weist jeweils zwei Löcher 4, 5 sowie 6, 7 auf. Mittels dieser Löcher 4, 5 sowie 6, 7 kann das Hilfsmittel 1 in verschiedenen Orientierungen auf dem Boden befestigt werden.
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In der dargestellten Orientierung der 1 wird der Schenkel 2 auf dem Boden befestigt. Damit werden für die Halterung der Kabel bzw. Installationsrohre die Ausnehmungen 9 des Schenkels 3 verwendet.
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Der auf dem Boden befestigte Schenkel 2 weist Ausnehmungen 8 auf, die als sich nach unten verjüngende Schlitze ausgestaltet sind. Diese Ausnehmungen werden in der Montageposition der 1 nicht genutzt.
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Es ist zu sehen, dass die Ausnehmungen 9 des Schenkels 3 so gestaltet sind, dass diese jeweils mehrere Positionen 10, 11, 12 aufweisen, in denen ein Kabel bzw. ein Installationsrohr umgriffen wird. Wenn sich das Kabel bzw. Installationsrohr an der Position befindet, deren Öffnungsweite dem Durchmesser des Kabels bzw. Installationsrohrs entspricht (d.h., dass diese Öffnungsweite zumindest geringfügig kleiner ist), wird das Kabel bzw. Installationsrohr kraftschlüssig und bei einer Deformation des Außenmantels des Kabels bzw. einer Deformation des Installationsrohres auch formschlüssig gehalten.
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Es ist zu sehen, dass die Öffnungsweite der Positionen 10, 11, 12 in den Ausnehmungen 9 von oben nach unten abnimmt. Damit können Kabel bzw. Installationsrohre von oben in die Ausnehmungen 9 eingeschoben werden, bis diese kraftschlüssig gehalten werden. Dies ist beispielhaft für eine der Ausnehmungen 9 bezeichnet, indem mit den jeweiligen Bezugsziffern die Pfeile bezeichnet sind, die die jeweilige Öffnungsweite darstellen.
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2 zeigt die Verwendung des Hilfsmittels 1 in einer gegenüber der Darstellung der 1 um 90° gedrehten Position. Dabei ist der Schenkel 3 auf dem Boden befestigt. Die Installationsrohre 201 sind in die Ausnehmungen 8 des Schenkels 2 eingedrückt und werden dadurch kraftschlüssig gehalten.
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Durch das Einbringen der Installationsrohre 201 werden diese deformiert. Dadurch werden die Reibungskräfte erhöht, die ein kraftschlüssiges Halten bewirken. Weiterhin wird dadurch auch ein Formschluss erreicht durch das Deformieren der Installationsrohre 201.
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In den dargestellten Ausführungsbeispielen ist das Hilfsmittel 1 L-förmig ausgebildet. Das Hilfsmittel könnte auch in einer T-Form gestaltet sein, rechteckig oder in anderen Formen.