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Die Erfindung betrifft eine Befestigungsvorrichtung zum Anbringen einer Pendelleuchte an einer Decke.
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Aus der
DE 1590079 ist eine Befestigungsvorrichtung bekannt, die eine Deckenhalterung und ein fest mit der Pendelleuchte verbundenes Baldachinteil umfasst. In Einsatzlage ist die Deckenhalterung über Schrauben fest mit der Decke verbunden und ist ausgelegt, das Gewicht der Pendelleuchte zu halten. Über das Baldachinteil lässt sich die Pendelleuchte in einfacher Weise mit der Deckenhalterung lösbar verbinden. Dazu wird ein Bajonettverschluss verwendet. Durch Einstecken des Baldachinteils in die Deckenhalterung und durch ein anschließendes Drehen um die Längsachse des zylindrisch ausgebildeten Baldachinteils wird der Bajonettverschluss geschlossen. Es entsteht zwischen Baldachinteil und Deckenhalterung ein Formschluss in vertikaler Richtung, sodass das Gewicht der Pendelleuchte sicher von der Deckenhalterung getragen wird.
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Die Deckenhalterung und das Baldachinteil begrenzen einen Innenraum, in dem sich ein Ende eines aus der Decke ragenden Deckenkabels, ein anschlussseitiges Ende eines Kabels der Pendelleuchte sowie Mittel zum Verbinden der beiden Kabelenden befinden. Die Mittel zum Verbinden der beiden Kabelenden sind als Steckkontakte ausgebildet, die für eine elektrische Verbindung zwischen dem Deckenkabel und dem Kabel der Pendelleuchte sorgen, wenn das Baldachinteil nach erfolgtem Einstecken in die Deckenhalterung um seine Achse gedreht wird. Die Herstellung der elektrischen Verbindung erfolgt somit automatisch mit der Herstellung der mechanischen Verbindung zwischen Deckenhalterung und Baldachinteil.
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Auch die in der
DE 20 2004 006 733 U1 offenbarte Befestigungsvorrichtung umfasst eine Deckenhalterung, ein Baldachinteil, einen Bajonettverschluss sowie Steckkontakte, wobei auch hier durch Verschließen des Bajonettverschlusses gleichzeitig die Steckkontakte geschlossen werden. Die oben beschriebenen Befestigungsvorrichtungen aus dem Stand der Technik weisen den Vorteil auf, dass durch nur einen Bewegungsablauf die erforderliche elektrische Verbindung und die mechanische Verbindung hergestellt werden, was die Montage und Demontage der Pendelleuchte an bzw. von der Decke vereinfacht. Bedingt durch die Steckkontakte ist die Befestigungsvorrichtung jedoch vergleichsweise aufwändig aufgebaut. In vielen Anwendungsfällen fehlen jedoch oft die besagten Steckkontakte. Vielmehr wird die elektrische Verbindung zwischen Deckenkabel und dem Kabel der Pendelleuchte oft durch einfache Lüsterklemmen realisiert. Die Verwendung von Lüsterklemmen in den Befestigungsvorrichtungen der
DE 1590079 oder der
DE 20 2004 006 733 U1 ist jedoch nicht ohne weiteres möglich. Zwar könnten die Steckkontakte grundsätzlich durch Lüsterklemmen ersetzt werden, doch ein gleichzeitiges Herstellen der elektrischen Verbindung und der mechanischen Verbindung wäre dann nicht möglich. Somit würde sich hier auch das in der Praxis oft anzutreffende Problem ergeben, dass beim Verbinden der Kabel bzw. deren einzelnen Drähte das Baldachinteil mit der daran hängenden Pendelleuchte in der Nähe der Deckenhalterung gehalten werden muss, ohne dass dabei die Deckenhalterung das Gewicht der Pendelleuchte trägt. Dies macht die Anbringung der Pendelleuchte an der Decke mühsam und aufwändig.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, eine Befestigungsvorrichtung der oben beschriebenen Art bereitzustellen, die einfach aufgebaut ist und durch die das Anbringen der Pendelleuchte an der Decke in einfacher Weise möglich ist.
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Die der Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe wird mit der Merkmalskombination gemäß Anspruch 1 gelöst. Ausführungsbeispiele der Erfindung können den Unteransprüchen entnommen werden.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass für das Baldachinteil eine Montageposition vorgesehen ist, in der das Baldachinteil mit der daran hängenden Pendelleuchte von der Deckenhalterung getragen wird und bei der der Innenraum der Befestigungsvorrichtung von unten im Wesentlichen frei zugänglich ist. Da die Pendelleuchte in der Montageposition des Baldachinteils von der Deckenhalterung gehalten wird, hat ein Monteur, der die Pendelleuchte an der Decke anbringen soll, beide Hände frei, um die elektrische Verbindung zwischen den Kabelenden herzustellen. Der Monteur kann das Ende des aus der Decke ragenden Deckenkabels und das anschlussseitiges Ende des Kabels der Pendelleuchte, die beide sich in dem Innenraum befinden bzw. in diesen hineinragen, greifen und mittels beispielsweise einer Lüsterklemme verbinden. Die im Wesentlichen freie Zugänglichkeit des Innenraums bedeutet, dass die an den Kabelenden und an der Lüsterklemme notwendigen Arbeiten für die Herstellung der elektrischen Verbindung von einer Position unterhalb der Deckenhalterung durchgeführt werden können.
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In einem Ausführungsbeispiel der Erfindung ist das Baldachinteil als Einschub ausgebildet, der sich mit der Deckenhalterung durch eine Schiebebewegung verbinden lässt. Die Schiebeverbindung erfolgt dabei vorzugsweise in einer Ebene parallel zur Decke. Es ist auch möglich, dass zwischen der Ebene, in der die Schiebebewegung stattfindet, und der Ebene der Decke, die üblicherweise sich in der Horizontalen erstreckt, ein Winkel gegeben ist (beispielsweise in einem Bereich von 2 bis 20 Grad). Vorzugsweise handelt es sich um eine geradlinige Schiebebewegung.
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Die Deckenhalterung und der Einschub können Führungsschienen und damit zusammenwirkende Führungsnuten aufweisen. Vorzugsweise sind die Führungsschienen und die damit zusammenwirkenden Führungsnuten geradlinig. Bei der Schiebebewegung befinden sich die Führungsschienen in den Führungsnuten und werden entlang der Nutlängsachse relativ zu den Führungsnuten verschoben.
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Die Deckenhalterung kann zwei sich gegenüber stehende Seitenwände aufweisen, an denen die Führungsschienen oder die Führungsnuten angeordnet sind. Des Weiteren kann die Deckenhalterung eine Rückwand aufweisen, die die Seitenwände der Deckenhalterung miteinander verbindet. Die Rückwand und die beiden Seitenwände sind vorzugsweise U-förmig angeordnet, wobei der Winkel der Seitenwände zu der Rückenwand jeweils 90° beträgt.
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Die Rückwand kann als Anschlag dienen, an der das Baldachinteil anliegt, wenn es sich in einer Halteposition befindet. In der Halteposition ist der Innenraum im Wesentlichen vollständig geschlossen. Die im Innenraum befindlichen Teile (die Kabelenden und beispielsweise die Lüsterklemme) sind dann von außen nicht mehr sichtbar.
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Das Baldachinteil kann zwei sich gegenüber stehende Seitenwände aufweisen, an denen die Führungsnuten oder die Führungsschienen angeordnet sind. Beispielsweise können den Seitenwänden des Baldachinsteils die Führungsnuten zugeordnet sein, in denen dann die den Seitenwänden der Deckenhalterung zugeordneten Führungsnuten greifen.
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Das Baldachinteil kann eine Vorderwand aufweisen, die die Seitenwände des Baldachinteils miteinander verbindet. Die Seitenwände des Baldachinteils und die Vorderwand können U-förmig angeordnet sein, sodass auch hier zwischen den Seitenwänden und der die Seitenwände verbindenden Wand jeweils ein Winkel von 90° gegeben ist. In der Halteposition des Baldachinteils stehen sich die Vorderwand des Baldachinteils und die Rückwand der Deckenhalterung gegenüber, während sich die Seitenwände des Baldachinteils und die Seitenwände der Deckenhalterung überlappen können.
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In einem Ausführungsbeispiel sind Rastmittel vorgesehen, sodass das Baldachinteil bei Erreichen der Montageposition einrastet. Durch das Einrasten erhält der Monteur der Pendelleuchte eine Rückmeldung, dass er nun mit dem Verbinden der Kabelenden beginnen kann, da in der erreichten Position das Baldachinteil mit der daran hängenden Pendelleuchte sicher von der Deckenhalterung getragen wird.
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Nach erfolgter elektrischer Verbindung kann der Monteur das Baldachinteil von der Montageposition in die Halteposition verschieben, um den zuvor frei zugänglichen Innenraum nun vollständig zu schließen. Somit ist die Montage der Pendelleuchte an der Decke abgeschlossen.
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Anhand eines in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiels wird die Erfindung näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine erfindungsgemäße Befestigungsvorrichtung in zwei verschiedenen Ansichten;
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2 die Befestigungsvorrichtung der 1, jedoch mit geänderter Position eines Baldachinteils bezogen auf eine Deckenhalterung;
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3 die Befestigungsvorrichtung der 1, wobei sich das Baldachinteil in einer Montageposition bzw. in einer Nähe davon befindet; und
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4 die Befestigungsvorrichtung der 1, wobei sich das Baldachinteil in einer Halteposition befindet.
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1a zeigt eine Befestigungsvorrichtung zum Anbringen einer Pendelleuchte in perspektivischer Ansicht. Die Befestigungsvorrichtung ist in ihrer Gesamtheit mit 1 bezeichnet. Sie umfasst eine Deckenhalterung 10 und ein Baldachinteil 30. Die Deckenhalterung 10 und das Baldachinteil (30) lassen sich, wie aus der Zusammenschau der Figuren deutlich wird, durch eine einfache geradlinige Bewegung ineinander schieben. Entsprechend kann das Baldachinteil 30 auch als Einschub bezeichnet werden, der sich wie eine Schublade in die Deckenhalterung 10 schieben lässt.
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1b zeigt die Deckenhalterung 10 und das Baldachinteil 30 in der Draufsicht. In den 1a und 1b sind die Bauteile 10, 30 noch nicht miteinander verbunden. Vor dem Verbinden der Bauteile 10, 30 wird die Deckenhalterung 10 zunächst an einer Decke eines Raumes befestigt. Dabei liegt eine Deckenplatte 11 der Deckenhalterung 10 plan an der Decke an. Zur Befestigung der Deckenhalterung 10 an der Decke können Schrauben verwendet werden, die durch entsprechende Öffnungen 12 in der Deckenplatte greifen. Die Deckenplatte 11 weist zudem eine Aussparung 13 auf, die bei Anbringung der Deckenhalterung 10 an der Decke unterhalb einer Austrittsstelle eines Deckenkabels aus der Decke platziert wird. Somit kann das aus der Decke ragende Ende des Deckenkabels von einem Innenraum 2 der Befestigungsvorrichtung 1 aufgenommen werden.
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Der Innenraum 2 wird begrenzt durch zwei sich gegenüber stehende Seitenwände 14, 15, die durch eine Rückwand 16 miteinander verbunden sind. Die Seitenwände 14, 15 und die Rückenwand 16 erstrecken sich in etwa senkrecht von der Deckenplatte 11 und ragen, soweit die Deckenhalterung 10 an der Decke befestigt ist, nach unten in den Raum. Die Wände 14, 15 und 16 stehen aber nicht exakt senkrecht zur Deckenplatte 11, sondern schließen mit der Deckenplatte 11 jeweils einen Winkel kleiner 90° ein (ungefähr 80°). Dies wird insbesondere in der Darstellung der 1b deutlich.
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An einer Innenseite 17 der Seitenwand 14 ist eine Führungsschiene 18 vorgesehen, die sich von der Rückwand 16 entlang der Seitenwand 14 über ein offenes Ende 19 der Seitenwand 14 hinaus erstreckt. Auch die Seitenwand 15 weist eine solche Führungsschiene auf. Da die Seitenwände 14, 15 im Wesentlichen gleich aufgebaut sind, wird auf eine gesonderte Bezeichnung in den Figuren sowie auf eine besondere Beschreibung hier verzichtet. Die Ausführungen für die Seitenwand 14 gelten sinngemäß auch für die Seitenwand 15.
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Das Baldachinteil 30 ist im Wesentlichen komplementär zur Deckenhalterung 10 ausgebildet und formt mit diesem in einer vollständig eingeschobenen Position, die auch als Halteposition bezeichnet und in 4 dargestellt ist, einen gefälligen und homogenen Hohlkörper, der den Innenraum 2 der Befestigungsvorrichtung vollständig abschließt. Die in dem Innenraum befindlichen Teile sind dann von außen nicht mehr sichtbar.
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Das Baldachinteil 30 umfasst eine Grundplatte 31, zwei Seitenwände 32, 33 sowie eine Vorderwand 34. Die Seitenwände 32, 33 sind an einem geschlossenen Ende mit der Vorderwand 34 verbunden, wobei die Seitenwände 32, 33 und die Vorderwand 34 senkrecht zueinander stehen. Die Seitenwände 32, 33 sowie die Vorderwand 34 erstrecken sich mit einem Winkel ungleich 90° von der Grundplatte 31, wobei der Winkel ca. 100° beträgt. In der Halteposition (siehe 4) liegt beispielweise Seitenwand 14 plan an der Seitenwand 32 an oder es besteht ein im Wesentlichen konstanter Abstand zwischen den parallel angeordneten Seitenwänden 14, 32.
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Die Seitenwand 33 weist eine Führungsnut 35 (siehe 1a) auf, deren Querschnitt so dimensioniert ist, dass sie praktisch spielfrei die Führungsschiene der Seitenwand 15 der Deckenhalterung 15 aufnehmen kann. Aus 1b wird deutlich, dass auch die Seitenwand 32 eine Führungsnut aufweist, die ebenfalls mit 35 bezeichnet ist.
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An das Baldachinteil 30 ist die hier nicht dargestellte Pendelleuchte fest verbunden. Dabei führen Aufhängungsseile, die auch stromführend sein können, von dem eigentlichen Leuchtenkörper zu vier kleinen Öffnungen 36 in der Grundplatte 31. Zur Anbringung der Pendelleuchte an der Decke wird zunächst das Baldachinteil 10 an die Deckenhalterung 10 gesetzt (siehe 2), um es von dieser Position in die Montageposition zu schieben. Die Montageposition bzw. eine Position in der Nähe dieser Position ist in 3 dargestellt. In dieser Montageposition stehen die Führungsschienen 18 mit den Führungsnuten im Eingriff. Dieser Eingriff erstreckt sich dabei nicht über die gesamte Länge der Führungsschienen bzw. der Führungsnuten, sondern nur über einen Teil davon. In der Montageposition wird jedoch das Gewicht der Pendelleuchte vollständig von der Deckenhalterung gehalten. Zwischen einer hinteren Kante 37 der Grundplatte 31 und der Rückwand 16 der Deckenhalterung 10 verbleibt ein Spalt 3, durch den eine freie Zugänglichkeit zum Innenraum 2 der Befestigungsvorrichtung 10 möglich ist. Das Ende des Deckenkabels sowie das anschlussseitige Kabel der Pendelleuchte (das Kabel der Pendelleuchte kann in Form von einem oder mehrere Aufhängungsseile ausgebildet sein) können durch den Spalt gegriffen werden und beispielsweise mit einer Lüsterklemme miteinander verbunden werden. Danach wird die Lüsterklemme wieder in den Innenraum 2 gedrückt, um ausgehend von der Montageposition das Baldachinteil 30 weiter zu schieben, bis die hintere Kante 30 der Grundplatte 31 an der Rückwand 16 der Deckenhalterung 10 zur Anlage kommt (siehe 4). Auch ist es denkbar, die Lüsterklemme vor dem Ansetzen des Baldachinteils 10 an der Deckenhalterung 30 mit dem Ende des Deckenkabels zu verbinden und diese dann an einer Stelle im Innenraum 2 zu positionieren, so dass sie bei der Montagestellung gemäß 3 oberhalb des verbleibenden Spalts 3 angeordnet ist. Durch den Spalt 3 kann dann das anschlussseitige Ende des Kabels der Pendelleuchte angeschlossen werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Befestigungsvorrichtung
- 2
- Innenraum
- 3
- Spalt
- 10
- Deckenhalterung
- 11
- Deckenplatte
- 12
- Öffnung
- 13
- Aussparung
- 14
- Seitenwand
- 15
- Seitenwand
- 16
- Rückwand
- 17
- Innenseite
- 18
- Führungsschiene
- 19
- offenes Ende
- 30
- Baldachinteil
- 31
- Grundplatte
- 32
- Seitenwand
- 33
- Seitenwand
- 34
- Vorderwand
- 35
- Führungsnut
- 36
- Öffnung
- 37
- hintere Kante
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 1590079 [0002, 0004]
- DE 202004006733 U1 [0004, 0004]