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Die vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung einer Glaskeramikplatte als Oberfläche eines Möbelstücks, insbesondere horizontale Oberfläche, wobei diese Platte insbesondere große Abmessungen hat, und betrifft auch das so gebildete Möbelstück.
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Die Materialien, die üblicherweise zur Realisierung von Möbelstücken oder Oberflächen von Möbelstücken verwendet werden, sind zum Beispiel Holz, Kunststoff, Quarz, Corian®, Keramik, Steinzeug, Verbundmaterialien oder mehrlagige Materialien. Die Platten, welche die Oberfläche der Möbelstücke bilden, weisen im Allgemeinen eine große Dicke auf (in der Größenordnung von 2 bis 5 cm zum Beispiel) und sind mehr oder weniger leicht zu pflegen und mehr oder weniger haltbar. Im Fall bestimmter Materialien, wie die Keramik, können sie auch ein hohes Gewicht aufweisen, im Laufe der Herstellung einen spezifischen Zuschnitt oder den Rückgriff auf Stoßfugen erfordern, die Probleme beim Reinigen bereiten. Darüber hinaus weisen bestimmte Materialien das Risiko einer durch die Bedingungen ihrer Benutzung bedingten Veränderung auf (zum Beispiel bei Stößen oder wenn sie Wärme oder Flüssigkeiten ausgesetzt sind).
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Die vorliegende Erfindung hat versucht, das Programm der bestehenden Produkte zur Ausstattung von Möbelstücken für den Gebrauch im Haushalt oder im Gewerbe zu erweitern, indem sie einen zu diesem Zweck vorteilhaften neuartigen Produkttyp entwickelte.
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Dieses Ziel wurde erreicht durch die Verwendung eines Substrats, insbesondere einer Platte (oder Scheibe), aus Glaskeramik, das eine Dicke kleiner als 15 mm und einen Ausdehnungskoeffizienten kleiner als 30,10–7 K–1 zwischen 20 und 400°C (und vorzugsweise kleiner als 13,10–7 K–1 zwischen 20 und 400°C) aufweist, als Oberfläche (insbesondere Seite) eines Möbelstücks.
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Dieses Ziel wurde auch erreicht durch das erfindungsgemäße neuartige Möbelstück, wobei dieses Möbelstück mindestens eine (im Allgemeinen obere und horizontale) Oberfläche, insbesondere Seite, umfasst, die von mindestens einem monolithischen (oder einteiligen oder einstückigen) Substrat (insbesondere Platte oder Teller oder Scheibe) aus Glaskeramik gebildet ist, das vorteilhafterweise im Wesentlichen plan ist und eine Dicke kleiner als 15 mm, vorzugsweise kleiner als 12 mm, insbesondere bevorzugt kleiner oder gleich 6 mm, und einen Ausdehnungskoeffizienten kleiner als 30,10–7 K–1 zwischen 20 und 400°C (und vorzugsweise kleiner als 13,10–7 K–1 zwischen 20 und 400°C) aufweist und eine Oberfläche (Länge mal Breite seiner Seite mit den größten Abmessungen) größer oder gleich 0,1 m2, vorzugsweise größer als 0,2 m2, insbesondere größer als 0,4 m2 und insbesondere größer als 0,7 m2 aufweist. Vorzugsweise weist das Substrat aus Glaskeramik auch das eine und/oder andere der folgenden Merkmale auf (wobei die angegebenen Grenzen einschließlich sind): Young-Modul zwischen 80 und 100 GPa (gemessen gemäß der Norm ASTM C 1259), Biegefestigkeit zwischen 110 und 220 MPa (gemessen durch ”Ring auf Dreibein”-Prüfung, auf einer Platte von 70 mm × 70 mm × 4 mm, wobei der Prüfling auf 3 Kugeln mit 9,5 mm Durchmesser aufliegt, die an der Spitze eines gleichschenkeligen Dreiecks angeordnet sind, das sich in einen Kreis von 40 mm Durchmesser einpasst, wobei auf die Mitte des Prüflings durch einen Ring mit 10 mm Durchmesser mit einem Vorschub von 5 mm/min. eine Kraft aufgebracht wird, wobei die Ergebnisse mit dem Weibull-Modell interpretiert werden, das in „A statistical distribution of strength of Materials", Royal Swedish Institute For Engineering Research, W. Weibull, Stockholm 1939, 1–45, beschrieben ist, wobei das erhaltene Datenelement, auch als „Maßstabsfaktor” bezeichnet wird, die mittlere Bruchspannung aufzeigt und aus der Auswertung der Messungen des Biegebruchmoduls (MOR – ausgedrückt in MPA) durch die Weibull-Methode resultiert, Wärmeleitfähigkeit kleiner als 2 W/m.K (gemessen gemäß der Norm DIN 51936), Wärmeschockbeständigkeit zwischen 250 und 700°C, Dichte zwischen 2,3 und 2,7, Säurebeständigkeit zwischen 0 und 2 mg/cm2 (gemessen gemäß der Norm DIN 12116) und Basenbeständigkeit zwischen 0 und 1 mg/cm2 (gemessen gemäß der Norm ISO 695).
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Das oben genannte Substrat aus Glaskeramik kann insbesondere horizontal oder vertikal auf einem oder mehreren Trägern) (Korpus eines Möbelstücks, Stützfuß bzw. Stückfüße) positioniert sein, um eine stabile Oberfläche zu bieten, die je nach Bestimmung des Möbelstücks für den verschiedensten Gebrauch bestimmt ist. Dieses Möbelstück kann zum Beispiel ein Tisch oder eine Arbeitsplatte, eine Konsole, eine Anrichte, ein Laborarbeitstisch, ein niedriger Tisch, eine Mehrzweck-Kochinsel, ein Staumöbelstück, eine Schranktür, eine Theke usw. sein.
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Das gemäß der Erfindung entwickelte Produkt entspricht dem gewünschten Zweck, womit die vorliegende Erfindung eine neuartige Ausrüstung vorschlägt, die für den verschiedensten Gebrauch im Haushalt oder im Gewerbe verwendet werden kann, wobei das Substrat aus Glaskeramik Teil eines massiven oder nicht massiven Möbelstücks sein kann und wobei es insbesondere horizontal auf (insbesondere auf dem oberen Teil von) einem oder mehreren Trägerelement(en) (Korpus eines Möbelstücks, Stützfuß bzw. Stückfüße) montiert ist, um eine stabile Oberfläche zu bieten, die für den verschiedensten Gebrauch bestimmt ist, insbesondere eine obere durchgängige Oberfläche, die dazu eingerichtet ist, gleichzeitig oder nacheinander Aktivitäten (wie Arbeit, Spiele, Lesen usw.), das Tragen von Gegenständen (wie Papiere, Rechner, Gläser, Geschirr usw.), gegebenenfalls die Zubereitung oder das Aufwärmen von Lebensmitteln in geeigneten Behältern und/oder jede anderen Gebrauch, der mit der Bestimmung des Möbelstücks zusammenhängt, zu gestatten.
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Wie erfindungsgemäß angegeben, ist mindestens eine Oberfläche des Möbelstücks (im Allgemeinen die obere Seite) von einem Substrat aus Glaskeramik insbesondere mit großen Abmessungen gebildet (wobei dieses Substrat aus einem einzigen Block/aus einem einzigen Stück gebildet wurde, wenngleich es gegebenenfalls Ausnehmungen aufweisen kann, die zu ästhetischen oder funktionalen Zwecken in dem bereits geformten Teil im Allgemeinen ausgebildet sind), wobei der Vorteil einer derartigen monolithischen Platte insbesondere darin besteht, eine überwiegend durchgängige/gleichförmige/verbindungsfreie Oberfläche, die ästhetisch und einfach zu pflegen ist, sowie einen höheren Verwendungskomfort und eine größere Sicherheit (in Sachen Dichtigkeit beim Verschütten von Flüssigkeiten usw.) usw. zu bieten. Das Substrat kann gegebenenfalls mit Dekor- oder Funktionsbeschichtungen geringer Dicke versehen sein (insbesondere in der Größenordnung von einigen Nanometer im zweistelligen Bereich bis zu einigen Mikrometer im dreistelligen Bereich oder sogar mehr), zum Beispiel aus Email, Lack, Dünnschichten usw., wie später noch ausgeführt.
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Im Gegensatz zum herkömmlichen Gebrauch, der von den Materialien des glaskeramischen Typs gemacht wird, die herkömmlicherweise verwendet und ausgelegt sind, um als Kochplatten oder als Produkte zu dienen, die dazu bestimmt sind, hohen Temperaturen standzuhalten (wie Feuerschutztüren), wird das Substrat aus Glaskeramik hier hauptsächlich für einen ganz anderen Gebrauch/missbräuchlich/zu einem nicht bestimmungsgemäßen Gebrauch verwendet, selbst wenn es zusätzlich noch dazu dienen kann, Behälter zu erhitzen oder warm zu halten (wenn es, optional in einer Anwendung, wo sein hauptsächlicher Gebrauch ein anderer ist, Heizelementen zugeordnet ist), aber gleichzeitig trotz allem ganz andere Vorteile aufweist, die es für diese neue Anwendung besonders geeignet werden lassen. Überraschenderweise ist die Verwendung einer glaskeramischen Oberfläche als einfache Oberfläche im verschiedensten Gebrauch als Möbelstück besonders vorteilhaft (insbesondere im Hinblick auf Pflege, Haltbarkeit, unabhängig von den Nutzungsbedingungen, Widerstandsfähigkeit (Möglichkeit, Behälter abzustellen, die heiß sein können, ohne dadurch die Oberfläche des Materials der Arbeitsplatte zu beschädigen, selbst für den Fall ausgeschütteter Flüssigkeiten usw.). Die Tatsache, dass in diesen neuen Anwendungen im Allgemeinen keine Heizelemente vorhanden sind, stellt darüber hinaus ein weiteres Sicherheitselement dar, das die Verwendung des Substrats (insbesondere vom Gesichtspunkt der Verbrennungsgefahren) sicherer werden lässt und gegebenenfalls gestattet, elektronische oder elektrische Komponenten (Anzeigen, Chips, Beleuchtungen usw.) auf haltbarere Weise dem Möbelstück zuzuordnen, wobei die glaskeramische Oberfläche ferner Lichtquellen zugeordnet sein kann, um je nach der Zusammensetzung der Glaskeramik originelle Lichtleistungen oder die Projektion von Informationen zu gestatten.
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Für gewöhnlich haben die Küchenarbeitsplatten aus Material des glaskeramischen Typs begrenzte Abmessungen, wobei großflächige Platten sich durch die üblicherweise verwendeten Verfahren schwerlich herstellen lassen und Probleme hinsichtlich der Planarität, Instandhaltung usw. bereiten können. Das gemäß der Erfindung verwendete glaskeramische Substrat kann vorteilhafterweise große Abmessungen haben, wobei seine Oberfläche (die dem Produkt aus seiner Länge mal seiner Breite für seine Seite mit den größten Abmessungen entspricht – im Allgemeinen seine obere Seite), die dazu bestimmt ist, sichtbar zu sein und als Träger von Gegenständen zu dienen, vorteilhafterweise Abmessungen haben kann, die größer als 0,7 m2, insbesondere größer als 0,9 m2, insbesondere größer als 1 m2, oder sogar größer oder gleich 2 m2 sind (bei Arbeitsplatten, Laborarbeitstischen, Tischen oder Inseln für Küche oder Esszimmer usw.). Da die Herstellung großer Platten für den Fall der Glaskeramik im Hinblick auf Planarität und Handhabung zahlreiche Probleme bereitet, konnten Platten mit großen Abmessungen, die jedoch eine gute Planarität aufweisen, nichtsdestotrotz durch zwei verschiedene erfindungsgemäße Verfahren hergestellt werden.
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In einer ersten vorteilhaften Ausführungsform konnten die Platten mit großen Abmessungen (größer als 0,4 m2 und insbesondere größer als 0,7 m2) erhalten werden, indem die Durchlaufgeschwindigkeit reduziert (oder indem der Keramisierungsofen verlängert oder die Verweildauer in dem Ofen erhöht) wurde gegenüber der Geschwindigkeit (oder der Standardlänge des Keramisierungsofen oder der Standardzeit), die üblicherweise zur Herstellung von glaskeramischen Platten mit üblichen Abmessungen kleiner als 0,4 m2 verwendet werden, wie weiter unten in einem erfindungsgemäßen Verfahren erläutert.
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In einer zweiten besonders vorteilhaften Ausführungsform konnten die Platten mit großen Abmessungen durch Floaten erhalten werden, wie weiter unten in einem anderen erfindungsgemäßen Verfahren erläutert.
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In der vorliegenden Erfindung bildet das Substrat aus Glaskeramik somit vorteilhafterweise den Großteil (mindestens 50%) oder sogar die gesamte Oberfläche (mindestens) einer Seite des Möbelstücks. Insbesondere nimmt das Substrat aus Glaskeramik in der vorliegenden Erfindung vorteilhafterweise mindestens 50%, insbesondere mindestens 70%, insbesondere mindestens 90%, der Oberfläche ein, und im Allgemeinen nimmt es die gesamte Oberfläche ein, wobei die Oberfläche als volle Fläche (eingenommene Oberfläche unter Ausschluss derjenigen, die durch etwaige Ausnehmungen eingenommen wird bzw. werden (wie eine Ausnehmung in dem Möbelstück, um ein Spülbecken zu integrieren) über die betrachtete Seite des Möbelstücks zu verstehen ist (im Allgemeinen seine obere Seite (in der Verwendungsposition), die dazu bestimmt ist, sichtbar zu sein und als Träger von Gegenständen zu dienen), oder sogar insbesondere als gesamte Oberfläche zu verstehen ist, die dem Produkt aus Länge der Seite mal ihrer Breite entspricht.
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Vorteilhafterweise bildet das Substrat aus Glaskeramik mindestens 50%, insbesondere mindestens 70%, insbesondere mindestens 90%, oder sogar die Gesamtheit, einer Seite des Möbelstücks, oder mit anderen Worten ist eine Seite des Möbelstücks (im Allgemeinen die obere Seite des Möbelstücks) hauptsächlich (zu mindestens 50%, insbesondere mindestens 70%, weiter insbesondere mindestens 90%), insbesondere vollständig (oder einzig) von dem oben genannten Substrat aus Glaskeramik gebildet (oder daraus aufgebaut oder besteht daraus).
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Das erfindungsgemäße Substrat ist vorteilhafterweise plan (oder überwiegend oder so gut wie plan) und weist insbesondere eine Planarität (Höhe zwischen dem höchsten Punkt und dem niedrigsten Punkt des Substrats gegenüber der Mittelebene des Substrats, mit Ausnahme etwaiger absichtlicher Umformungen, die zu ästhetischen oder funktionalen Zwecken an dem Substrat vorgenommen werden) auf, die kleiner als 0,1% der Diagonale des Substrats, und vorzugsweise kleiner als 3 mm, insbesondere kleiner als 2 mm, insbesondere kleiner als 1 mm, oder sogar in der Größenordnung von gleich null ist, je nach Größe/Oberfläche/Diagonale des Substrats, wobei die Planarität mit Hilfe eines Referenzwellenmessgeräts SurFlat gemessen wird, das von der Firma Visuol vertrieben wird. Das Substrat weist im Allgemeinen eine geometrische, insbesondere rechteckige, quadratische, kreisförmige oder ovale usw. Form auf und weist im Allgemeinen eine in Verwendungsposition „obere” Seite (sichtbare Seite), eine weitere in Verwendungsposition ”untere” Seite (die allgemein verborgen ist, im Rahmen oder Korpus des Möbelstücks, in das die Arbeitsplatte eingebaut ist) und einen Rand (oder Kante oder Dicke) auf. Die obere Seite ist im Allgemeinen plan und glatt, kann jedoch auch mindestens eine erhöhte Zone und/oder mindestens eine vertiefte Zone und/oder mindestens eine Öffnung und/oder abgefaste Ränder aufweisen (wobei diese Formen gegebenenfalls bei der Herstellung des Substrats hinzugefügt werden, zum Beispiel durch Laminieren oder Einsinkenlassen oder Pressen usw., oder bei der Nachbearbeitung hinzugefügt worden sind) usw., wobei diese Formvariationen vorteilhafterweise durchgängige Variationen der Platte (ohne Änderung von Materialien oder Verbindungen) bilden. Die untere Seite kann insbesondere glatt oder mit Rippen versehen sein, die ihre mechanische Festigkeit erhöhen und zum Beispiel durch Laminieren erhalten werden.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist das Substrat aus Glaskeramik vorteilhafterweise strukturiert (weist eine oder mehrere erhöhte und/oder vertiefte Zone(n) auf, insbesondere gleichmäßig beabstandet), wobei diese Formvariationen insbesondere durchgängige Variationen des Substrats bilden und dem Substrat weitere (insbesondere optische und/oder mechanische) Eigenschaften verleihen.
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Die Dicke des Substrats aus Glaskeramik beträgt im Allgemeinen mindestens 2 mm, insbesondere mindestens 3 mm, liegt insbesondere in der Größenordnung von 3 bis 15 mm und ist vorteilhafterweise kleiner als 12 und auf besonders bevorzugte Weise kleiner oder gleich 6 mm, insbesondere in der Größenordnung von 3 bis 6 mm.
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Die Glaskeramik, wie sie erfindungsgemäß definiert ist, weist ferner vorteilhafterweise einen Ausdehnungskoeffizienten kleiner als 30,10–7 K–1 zwischen 20 und 400°C, und vorzugsweise kleiner als 13,10–7 K–1 zwischen 20 und 400°C, und besonders bevorzugt einen Ausdehnungskoeffizienten kleiner oder gleich 10,10–7 K–1 zwischen 20 und 400°C auf.
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Je nach der Bestimmung des Möbelstücks und den gewünschten Effekten können verschiedene Glaskeramikplattentypen verwendet werden. Die gewählte Glaskeramik ist insbesondere und vorteilhafterweise eine Glaskeramik aus Lithiumaluminiumsilikat.
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In einer Ausführungsform kann das Substrat/die Glaskeramik insbesondere vorteilhafterweise schwach transmittierend, wenig lichtstreuend und dunkler Farbe (insbesondere mit geringer Luminosität L*) ausgewählt werden, insbesondere schwarzer oder dunkelbrauner Farbe, wobei dieses Material insbesondere eine Anzeige durch Lichttransmission durch das Substrat hindurch gestattet und gleichzeitig das Innere des Möbelstücks verdeckt, wie weiter unten erläutert. Diese Glaskeramik kann insbesondere eine solche Zusammensetzung haben, wie in den Patentanmeldungen beschrieben, die unter den folgenden Nummern veröffentlicht sind:
WO2012156444 ,
WO2012001300 ,
DE 20 2012 011 811 .
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Zum Beispiel wird vorteilhafterweise eine Glaskeramik verwendet, welche die folgenden Bestandteile enthält und/oder durch Keramisierung ausgehend von einem Glas der folgenden Zusammensetzung innerhalb der nachstehend in Gewichtsprozent ausgedrückten Grenzwerte erhalten wird: SiO2: 52–75%; Al2O3: 18–27%; Li2O: 2,5–5,5%; K2O: 0–3%; Na2O: 0–3%; ZnO: 0–3,5%; MgO: 0–3%; CaO: 0–2,5%; BaO: 0–3,5%; SrO: 0–2%; TiO2: 1,2–5,5%; ZrO2: 0–3%; P2O5: 0–8%, und vorzugsweise innerhalb der nachstehend in Gewichtsprozent ausgedrückten Grenzwerte: SiO2: 64–70%; Al2O3: 18–21%; Li2O: 2,5–3,9%; K2O: 0–1,0%; Na2O: 0–1,0%; ZnO: 1,2–2,8%; MgO: 0,20–1,5%; CaO: 0–1%; BaO: 0–3%; SrO: 0–1,4%; TiO2: 1,8–3,2%; ZrO2: 1,0–2,5%.
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Diese Glaskeramik kann insbesondere die folgenden Merkmale aufweisen: eine Luminosität L* kleiner als 10, eine Trübung kleiner als 30% und einen Lichttransmissionsgrad TL kleiner als 10%, um zum Beispiel die darunter liegenden Elemente des Möbelstücks zu verbergen, gleichzeitig jedoch zum Beispiel eine Leuchtanzeige oder Informationsanzeige durch darunter liegende Lichtquellen zu gestatten, wie weiter unten erläutert.
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In einer anderen Ausführungsform kann das Substrat/die Glaskeramik vorteilhafterweise opak oder wenig transmittierend sein, gleichzeitig jedoch lichtstreuend und ausreichend hell (insbesondere ausreichender Luminosität L*) sein, wobei die Glaskeramik eingefärbt oder durchgefärbt sein kann (wobei diese Färbung weiß und sämtliche Farben mit einer Luminosität L* größer als 10 umfasst, mit Ausnahme der dunklen Farben wie schwarz oder dunkelbraun), um für die Verwendung in dem Möbelstück eine Auswahl verschiedener Farben zu bieten, wobei diese opake, jedoch helle und/oder eingefärbte Glaskeramik auch gestattet, das Innere des Möbelstücks zu verdecken, gleichzeitig jedoch gegebenenfalls eine geeignete Oberfläche bietet, um Daten durch Projektion auf dem Substrat anzuzeigen, wie weiter unten erläutert.
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Diese Glaskeramik kann insbesondere eine solche Zusammensetzung haben, wie in den Patentanmeldungen beschrieben, die unter den folgenden Nummern veröffentlicht sind:
EP1300372 ,
US6706653 ,
WO9906334 ,
WO2007113242 ,
EP1840093 ,
US2007213192 ,
US7476633 ,
JP2009531261 ,
WO2012156444 ,
WO2012001300 ,
DE 20 2012 011 811 , wobei diese Glaskeramik gegebenenfalls auch Farbstoffe enthalten kann.
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Zum Beispiel wird vorteilhafterweise eine Glaskeramik verwendet, welche die folgenden Bestandteile enthält und/oder durch Keramisierung ausgehend von einem Glas der folgenden Zusammensetzung innerhalb der nachstehend in Gewichtsprozent ausgedrückten Grenzwerte erhalten wird: SiO2: 52–75%; Al2O3: 18–27%; Li2O: 2,5–5,5%; K2O: 0–3%; Na2O: 0–3%; ZnO: 0–4%; MgO: 0–5%; CaO: 0–2,5%; BaO: 0–3,5%; SrO: 0–2%; TiO2: 0–5,5%; ZrO2: 0–3%; P2O5: 0–8%, B2O3: 0–5%, und vorzugsweise innerhalb der nachstehend in Gewichtsprozent ausgedrückten Grenzwerte: SiO2: 55–70%; Al2O3: 18–24%; Li2O: 2,5–4,5%; K2O: 0–2,0%; Na2O: 0–2,0%; ZnO: 1,5–4%; MgO: 0,20–5%; CaO: 0–1%; BaO: 0–3%; SrO: 0–1,4%; TiO2: 1,8–5%; ZrO2: 0–2,5%, P2O5: 0–8%, B2O3: 0–5%, wobei diese Zusammensetzung gegebenenfalls auch weitere Farbstoffe enthalten kann.
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Diese Glaskeramik kann vorteilhafterweise auch die folgenden Merkmale aufweisen: eine Luminosität L* größer als 10, einen Lichttransmissionsgrad TL kleiner als 60%, einen Opazitätsfaktor größer als 30 und gegebenenfalls eine Trübung größer als 15%, um insbesondere das Innere des Möbelstücks zu verdecken, gleichzeitig jedoch die Projektion von Informationen oder von Dekoren auf seiner Oberfläche zu gestatten, wie weiter unten erläutert.
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In einer anderen Ausführungsform kann das Substrat/die Glaskeramik vorteilhafterweise transparent sein, insbesondere einen Lichttransmissionsgrad TL größer als 10%, insbesondere größer als 60%, oder sogar größer als 80%, und einen Opazitätsfaktor zwischen 5 und 90 aufweisen, wobei das Substrat (überwiegend oder sogar zur Gänze) blank (auf einem begrenzten Teil seiner Oberfläche, insbesondere auf mindestens 10% seiner Oberfläche ohne Überzug oder ohne Beschichtung(en)) ist, zum Beispiel für den Fall, dass die Sicht durch das Substrat hindurch gewünscht ist, oder aber mit Beschichtung(en) versehen oder mit einem angebrachten Element kombiniert ist (das auch in dem Möbelstück montiert ist, in Kontakt oder nicht in Kontakt mit der Glaskeramik), wobei das so beschichtete oder kombinierte Substrat insbesondere eine Trübung größer als 15%, einen Lichttransmissionsgrad TL kleiner als 80% und einen Opazitätsfaktor größer als 50 aufweisen kann, um insbesondere das Innere des Möbelstücks zu verdecken, gleichzeitig jedoch die Projektion von Informationen oder von Dekoren auf seiner Oberfläche zu gestatten, wie weiter unten erläutert.
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Diese transparente Glaskeramik kann insbesondere eine solche Zusammensetzung haben, wie in den Patentanmeldungen beschrieben, die unter den folgenden Nummern veröffentlicht sind:
WO2013171288 ,
US2010167903 ,
WO2008065166 ,
EP2086895 ,
JP2010510951 ,
EP2086896 ,
WO2008065167 ,
US2010099546 ,
JP2010510952 ,
EP0437228 .
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Die Glaskeramik kann mit Arsen geläutert sein (das heißt aus (Mutterglas aus) einer Zusammensetzung, die in der Größenordnung von 0,5 Gew.-% bis 1,5 Gew.-% Arsenoxid (ausgedrückt als As2O3) enthält, oder kann nicht mit Arsen geläutert sein (wobei sie insbesondere Arsenoxid in einer Menge enthält, die kleiner als 0,2%, insbesondere kleiner als 0,1%, oder sogar gleich null ist) oder mit Zinn geläutert oder mit Sulfid(en) geläutert sein und kann durch Laminieren oder Floaten erhalten sein.
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Die Glaskeramik kann zum Beispiel durch die jeweiligen in den oben erwähnten Dokumenten beschriebenen Verfahren erhalten werden, indem bei Bedarf (insbesondere, um große Platten zu bilden) die Verfahren abgewandelt werden, indem die Durchlaufgeschwindigkeit im Keramisierungsofen um mindestens 25%, vorzugsweise um mindestens 50%, reduziert wird oder indem die Länge des Keramisierungsofens oder die Verweildauer im Ofen um mindestens 25%, vorzugsweise um mindestens 50%, erhöht wird gegenüber den Geschwindigkeiten, Längen bzw. Zeiten, die üblicherweise verwendet werden, um ein planes Substrat mit großen Abmessungen zu erhalten.
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Alternativ kann die Glaskeramik vorteilhafterweise durch Floaten erhalten werden, insbesondere indem das Flachband aus Glaskeramik-Vorläuferglas durch kontinuierliches Floaten der Glasschmelze auf einem Bad aus geschmolzenem Metall in einer Floatkammer hergestellt wird, wobei das Glas in geschmolzenem Zustand bei einer Temperatur, die höher ist als seine Temperatur zu Beginn der Entglasung, auf das geschmolzene Metall stromaufwärts der Kammer gegossen wird und wobei progressiv ein Band gebildet wird, das auf dem Metallbad läuft. Das erhaltene Glas wird dann auf an sich bekannte Weise keramisiert (wie weiter unten erläutert). Dieses Verfahren gestattet vorteilhafterweise, große Glaskeramikplatten zu erhalten, die eine gute Planarität aufweisen, wie erfindungsgemäß gewünscht.
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In diesem Verfahren beträgt die Abkühlungsgeschwindigkeit des Glases vorzugsweise mindestens 18°C/min. zwischen dem Zeitpunkt, wo das Glas die theoretische Temperatur der maximalen Geschwindigkeit der Entglasung hat, und dem Zeitpunkt, wo das Glas die theoretische Temperatur hat, bei der die Wachstumsgeschwindigkeit der Entglasungskristalle kleiner als 1 Mikrometer pro Minute wird, wie insbesondere in der Patentanmeldung
WO2008056080 erläutert.
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Wie oben erwähnt, kann das Substrat/die Glaskeramik so ausgewählt sein, dass es bzw. sie insbesondere spezielle optische Merkmale aufweist, wie eine Luminosität L*, eine Trübung H, einen Lichttransmissionsgrad TL und/oder einen Opazitätsfaktor Ω. Das Substrat weist gegebenenfalls diese Merkmale über den wesentlichen Teil (insbesondere über mindestens 80%, oder sogar über 100%) seiner Oberfläche auf, mit Ausnahme etwaiger lokalisierter Dekore (zum Beispiel aus Email) oder lokalisierter Komponenten, die auf seine Oberfläche aufgebracht sind. Diese Eigenschaften sind im Allgemeinen die der Glaskeramik, die das Substrat selbst bildet, ohne Vorhandensein irgendeiner Beschichtung, gegebenenfalls können sie jedoch aus der Kombination der Glaskeramik und einer Beschichtung resultieren, die auf dem wesentlichen Teil der einen und/oder der anderen ihrer Hauptseiten aufgetragen und/oder mit der Glaskeramik kombiniert ist.
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Die Luminosität L* ist eine Komponente, die in dem CIE-Farbmetriesystem definiert ist und auf bekannte Weise mit Hilfe insbesondere eines Farbmessgeräts Byk-Gardner Color Guide 45/0 (Reflexions-Farbmessung) auf der oberen Seite des auf einen weißen, opaken Grund gestellten Substrats bestimmt wird.
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Die Trübung misst den Lichtstreuungsgrad und wird, im Rahmen der Erfindung, als das Verhältnis der diffusen Transmission zu der Gesamtdiffusion (im Bereich des sichtbaren Lichts) definiert, wobei diese Trübung zum Beispiel mittels eines Spektrophotometers bestimmt wird, das mit einer integrierenden Kugel versehen ist, das für die Messungen des Lichttransmissionsgrades verwendet wird.
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Der Lichttransmissionsgrad TL wird nach der ISO-Norm 9050:2003 unter Verwendung der Lichtart D65 gemessen und ist die Gesamttransmission (die in den Bereich des sichtbaren Lichts integriert ist), wobei sowohl die direkte Transmission als auch die etwaige diffuse Transmission berücksichtigt werden, wobei die Messung zum Beispiel mit Hilfe eines Spektralphotometers, das mit einer integrierenden Kugel ausgestattet ist, erfolgt, wobei die Messung in einer gegebenen Dicke anschließend gegebenenfalls auf die Referenzdicke von 4 mm nach der ISO-Norm 9050:2003 umgerechnet wird.
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Der Opazitätsfaktor Ω in der vorliegenden Erfindung wird durch die Formel Ω = 100 – ΔE* bestimmt und unter Messung (Reflexions-Farbmessung, die mittels eines Farbmessgeräts Byk-Gardner Color Guide 45/0 erfolgt) des Farbabstands ΔE* bestimmt, welcher der Differenz zwischen der Farbe, gemessen in Reflexion auf der oberen Seite des Substrats, für das auf einen opaken schwarzen Grund gestellte Substrat und der für das auf einen opaken weißen Grund gestellte Substrat (ΔE* = ((LN* – LB*)2 + (aN* – aB*)2 + (bN* – bB*)2)½ entspricht, wobei LB*, aB*, bB* die Farbkoordinaten der ersten Messung auf weißem Grund sind und LN*, aN*, bN* die der zweiten Messung auf schwarzem Grund in dem 1976 durch die CIE aufgestellten Farbsystem sind).
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In einer ersten oben erwähnten Ausführungsform hat die Glaskeramik insbesondere ein dunkles Aussehen und ist aus einem schwach transmittierenden und wenig lichtstreuenden Material gebildet, hat insbesondere ein schwarzes oder braunes Aussehen, was insbesondere in Kombination mit unten platzierten Lichtquellen die Anzeige von Leuchteffekten oder die Anzeige von Daten gestattet, wobei gleichzeitig die darunter liegenden Elemente des Möbelstücks verdeckt werden. Die Glaskeramik weist auch in diesem Fall vorzugsweise einen Opazitätsfaktor (oder -grad oder -koeffizient) Ω kleiner als 100 und vorteilhafterweise größer als 93 auf, um insbesondere die Anzeige durch darunterliegende Quellen oder selbst durch Projektion zu gestatten, wie weiter unten erwähnt.
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Es handelt sich zum Beispiel um eine schwarze Glaskeramik, die im Allgemeinen Kristalle mit β-Quarz-Struktur im Inneren einer Restglasphase enthält, wie die Glaskeramik derjenigen Platten, die unter der Bezeichnung Kerablack+ durch die Firma Eurokera vertrieben werden. Insbesondere kann es sich um eine mit Arsen geläuterte Glaskeramik handeln mit einer Zusammensetzung, wie in der Patentanmeldung
EP0437228 oder
US5070045 oder
FR2657079 beschrieben, oder um eine Glaskeramik, die mit Zinn geläutert ist, und die Arsenoxide, in einer Menge aufweist, die kleiner ist als 0,2% (oder sogar kleiner als 0,1%, oder sogar kleiner oder gleich 500 ppm, oder sogar gleich null ist), zum Beispiel mit einer Zusammensetzung, wie in der Patentanmeldung
WO 2012/156444 beschrieben, oder auch mit Sulfid(en) geläutert ist, wie in der Patentanmeldung
WO2008053110 beschrieben.
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In einer zweiten oben erwähnten Ausführungsform hat die Glaskeramik insbesondere ein relativ helles und lichtstreuendes opakes (und/oder wenig transmittierendes) farbiges Aussehen, ist insbesondere eingefärbt oder durchgefärbt, wobei diese Färbung weiß und sämtliche Farben mit einer Luminosität L* größer als 10 umfasst, wobei die dunkleren Farben wie schwarz oder dunkelbraun ausgenommen sind, wobei dieses Material unter anderem eine Anzeige durch Projektion gestattet, wobei es insbesondere, in Kombination mit oben platzierten Lichtquellen, die Anzeige von Leuchtzonen oder von Dekoren gestattet, wobei dieses Material jedoch gleichzeitig etwaige unten platzierte Elemente verdeckt. Vorteilhafterweise ist das Glasmaterial, welches das Substrat bildet, durchscheinend oder opak (es weist insbesondere einen Lichttransmissionsgrad TL kleiner als 60%, insbesondere kleiner als 50% auf); es kann insbesondere weiß, cremefarben oder sogar grau, violett oder in einer anderen durchscheinenden oder opaken Farbe sein.
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In dieser Ausführungsform ist das Substrat insbesondere vorteilhafterweise auf der Basis einer durchscheinenden oder opaken weißen oder cremefarbenen Glaskeramik, die im Allgemeinen Kristalle mit β-Spodumen-Struktur im Inneren einer Restglasphase enthält, wie die Glaskeramik derjenigen Platten, die unter der Bezeichnung Kerawhite, KeraWhite TC oder Kerabiscuit durch die Firma Eurokera vertrieben werden.
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In einer dritten oben erwähnten Ausführungsform ist die Glaskeramik insbesondere transparent und enthält im Allgemeinen Kristalle mit β-Quarz-Struktur im Inneren einer Restglasphase, wobei diese Glaskeramik zum Beispiel diejenige der Platten ist, die unter der Bezeichnung KeraLite durch die Firma Eurokera vertrieben werden.
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Das Substrat/die Glaskeramik kann gegebenenfalls Farbstoffe enthalten, die spezielle Färbungen oder Nuancen oder Farbtöne ergeben (zum Beispiel violett, grün, grau usw.), in Anteilen von vorzugsweise kleiner als 10 Gew.-%, zum Beispiel Vanadiumoxid, Eisenoxid, Kobaltoxid, Ceriumoxid, Selenoxid, Chromoxid oder sogar Nickeloxid, Kupferoxid und/oder Manganoxid usw.
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Alternativ oder gemeinsam damit kann das Substrat/die Glaskeramik auch mit einer Beschichtung versehen sein, die ihm bzw. ihr gegebenenfalls eine von seiner bzw. ihrer Färbung verschiedene Färbung verleiht, kann zum Beispiel mit mindestens einer Lackschicht auf mindestens einem Teil oder dem wesentlichen Teil oder der Gesamtheit einer seiner bzw. ihrer Hauptseiten (insbesondere die untere Seite) versehen sein, zum Beispiel mindestens eine Lackschicht in pistaziengrün, grau, blau, gelb, rot usw. Es können (zu diesem Zweck oder aus anderen Gründen, zum Beispiel aus Dekorgründen) auch andere Beschichtungen verwendet werden, zum Beispiel Email, Dünnschichten usw. Die Beschichtung kann auch als Verdeckungsmittel dienen, das dazu bestimmt ist, mindestens einen Teil der darunter liegenden Elemente zu verdecken, und wobei sie gegebenenfalls das Verleihen einer Opazität/schwachen Transmission und/oder einer Trübung gestattet, die das Anzeigen durch Lichttransmission durch das Substrat hindurch oder das Anzeigen durch Lichtprojektion auf der einen Monitor bildenden Oberfläche des Substrats begünstigen.
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Ein Beispiel eines Substrats, das mit einer opazifierenden oder färbenden Beschichtung versehen ist, ist zum Beispiel eine Platte, die unter der Bezeichnung KeraResin durch die Firma Eurokera vertrieben wird.
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Wie oben erwähnt, kann das Substrat/die Glaskeramik auch oder alternativ mit einem angebrachten Element gekoppelt sein, wobei dieses angebrachte Element zum Beispiel als Verstärkung dienen kann, oder als Verdeckungsmittel, und/oder das Verleihen einer Opazität/schwachen Transmission und/oder einer Trübung gestatten kann, die das Anzeigen durch Lichttransmission durch das Substrat hindurch oder das Anzeigen durch Lichtprojektion auf der einen Monitor bildenden Oberfläche des Substrats usw. begünstigen. Unter gekoppelt ist zu verstehen, dass das Element die Merkmale, zum Beispiel optische Merkmale oder Merkmale die Widerstandsfähigkeit betreffend, des Substrats für seine Verwendung in dem erfindungsgemäßen Möbelstück verändert. Unter angebracht ist zu verstehen, dass es vom Substrat getrennt hergestellt wird (im Gegensatz zu einer Beschichtung, die durch direktes Aufbringen auf dem Substrat erhalten wird), wobei dieses Element anschließend durch Kleben, Schweißen, Laminieren, Kalandrieren, Befestigen am gleichen Rahmen oder an der gleichen Armierung kombiniert wird, wobei das angebrachte Element gegen das Substrat oder im Abstand dazu (gegebenenfalls mit Hilfe von Abstandshalter usw.) platziert werden kann, wobei das angebrachte Element vorteilhafterweise mit dem Substrat gekoppelt ist, indem es (in Verwendungsposition) unter diesem ist. Die Dicke des angebrachten Elements kann insbesondere von 0,1 bis 100 mm betragen.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform ist das Substrat aus Glaskeramik so mit einem zweiten Substrat gekoppelt, das insbesondere (im Wesentlichen) plan ist, um die Glaskeramik zu verstärken, wenn diese dünn ist (insbesondere eine Dicke kleiner oder gleich 6 mm hat), und/oder um den Eindruck einer massiven und soliden Oberfläche zu vermitteln, ohne deswegen das Flächengewicht zu erhöhen. Dieses zweite Substrat kann zum Beispiel mindestens eine Platte aus Partikeln, eine Platte aus Holz, eine oder mehrere Folie(n) bzw. Platte(n) aus Kunststoff (zum Beispiel PVB – Polyvinylbutyral – oder Polycarbonat oder Bakelit usw.) oder aus Pappe, eine wabenförmige Struktur usw. sein.
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Das angebrachte Element kann auch eine Platte oder eine Folie aus Glimmer, aus Sperrholz, aus Schichtpressstoff, aus Glas, aus Stein usw., insbesondere zu Verdeckungszwecken usw., sein.
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In einer Ausführungsform der Erfindung kann das Möbelstück auch mindestens eine Lichtquelle umfassen, zum Beispiel für Leuchteffekte oder die Anzeige von Daten, wobei diese Quelle sich unter dem Substrat befinden kann und durch dieses verborgen ist, wenn diese Quelle in Ruhestellung ist, oder sich für eine Anzeige oder Beleuchtung durch Projektion lotrecht zu dem Substrat befinden kann.
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Die gegebenenfalls vorhandene(n) Lichtquelle(n) können die Anzeige von Daten, oder die Beleuchtung von Zonen, gestatten und können gegebenenfalls durch Bedienelemente, die in das Möbelstück integriert sind, oder durch Berührung auf der Oberfläche des Möbelstücks oder aus der Ferne (insbesondere über drahtlose Kommunikation), oder sogar durch einfaches Bewegen der Hand, oder gegebenenfalls durch das Abstellen eines bestimmten Gegenstands an einer bestimmten Stelle des Möbelstücks oder des Substrats aus Glaskeramik, aktiviert werden. Die Lichtquelle(n) können insbesondere die Anzeige von Dekoren, oder von verschiedenen Daten (zum Beispiel Computerseiten, Bedienungsanleitungen, Fernsprechverzeichnis usw.), gestatten, die zum Beispiel über drahtlose Kommunikation unter Verwendung einer geeigneten Schnittstelle heruntergeladen werden und ausgehend von Lichtquellen auf der Oberfläche des Substrats/des Möbelstücks projiziert oder übertragen werden, zum Beispiel für Möbelstücke des Typs Arbeitsplatte, Küchen- oder Wohnzimmerinsel, Laborarbeitstisch usw.
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In einer Ausführungsform der Erfindung kann das Möbelstück bei Bedarf auch mindestens ein Heizelement umfassen, das sich zum Beispiel unter dem Substrat befindet und gegebenenfalls in Ruhestellung durch dieses verborgen ist.
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In einer Ausführungsform der Erfindung kann das Möbelstück auch mindestens eine Schnittstelle für die Kommunikation mit mindestens einem Element des Möbelstücks, wie eine oder mehrere Lichtquelle(n) und/oder ein oder mehrere Heizelement(e), und/oder gegebenenfalls mit mindestens einem externen Element für eine drahtlose Kommunikation umfassen, wobei das damit versehene Möbelstück vorteilhafterweise interaktiv sein kann.
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Wie bereits erwähnt, kann das glaskeramische Substrat auch verschiedene funktionale und/oder dekorative Beschichtungen aufweisen, insbesondere von denjenigen, die im Allgemeinen mit den Glaskeramiken verwendet werden, zum Beispiel auf der Basis von Email, Lack, Dünnschicht(en) (zum Beispiel metallisch, dielektrisch usw.) usw. Zum Beispiel kann eine der Seiten des Substrats eine oder mehrere Schicht(en) oder ein oder mehrere Motiv(e) aus Email aufweisen, zu dekorativen Zwecken und/oder zum Anzeigen eines oder mehrerer Element(e), und/oder als Verdeckung und/oder für andere Funktionen dienend (wie Lichtextraktionselement oder zur Homogenisierung der Beleuchtung usw.). Insbesondere kann das Substrat aus Glaskeramik mit einer funktionalen Schicht versehen sein, die ihm eine oder mehrere zusätzliche Eigenschaften verleiht, wie Kratzfestigkeit, mechanische Verstärkung, Schutz vor Verschmutzung oder Fingerabdrücken, Überlaufschutz usw. Das Beschichten kann zum Beispiel durch Verfahren wie dem Siebdruck, dem Auftragen durch Kathodenzerstäubung oder pneumatische Zerstäubung, dem Besprühen mit Tinte oder Email usw. erfolgen, wobei die Beschichtung je nach dem Beschichtungstyp und der gewünschten Funktion insbesondere auf der sichtbaren Seite oder auf der gegenüberliegenden Seite aufgebracht werden kann. Für den Fall eines Dekors durch Email wird dieses zum Beispiel insbesondere aus Gründen der Sichtbarkeit vorzugsweise auf der oberen Seite aufgebracht, während eine Opazifierungsschicht aus Lack für einen besseren Schutz insbesondere vor Abrieb usw. vorzugsweise auf der gegenüberliegenden, nicht sichtbaren Seite aufgebracht wird.
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Wie oben erwähnt, können die Dekore (oder mindestens ein Teil von ihnen) oder die Anzeige vorteilhafterweise (eher als durch Aufbringen einer Beschichtung) auch durch Leuchtanzeige oder sogar durch Lichtprojektion erhalten werden, wie bereits oben erwähnt.
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Die vorliegende Erfindung betrifft auch ein erstes Verfahren zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Möbelstücks, insbesondere des Substrats aus Glaskeramik, mit dem es versehen ist oder mit dem es versehen werden soll, bei dem mindestens ein Zyklus zur Keramisierung einer Glasplatte durchgeführt wird, um das Substrat zu erhalten, und bei dem die Durchlaufgeschwindigkeit um mindestens 25%, vorzugsweise um mindestens 50%, reduziert wird oder bei dem die Länge des Keramisierungsofens oder die Verweildauer im Ofen um mindestens 25%, vorzugsweise um mindestens 50%, erhöht wird gegenüber der Geschwindigkeit, der Länge bzw. der Zeit, die üblicherweise verwendet werden, um ein Substrat aus Glaskeramik zu erhalten, das zum Bilden einer gewöhnlichen Küchenarbeitsplatte bestimmt ist.
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Die vorliegende Erfindung betrifft auch ein zweites vorteilhaftes Verfahren zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Möbelstücks, insbesondere des Substrats aus Glaskeramik, mit dem es versehen ist oder mit dem es versehen werden soll, bei dem das Flachband aus Glaskeramik-Vorläuferglas durch kontinuierliches Floaten der Glasschmelze auf einem Bad aus geschmolzenem Metall in einer Floatkammer hergestellt wird, wobei das Glas in geschmolzenem Zustand und bei einer Temperatur, die höher ist als seine Temperatur zu Beginn der Entglasung, auf das geschmolzene Metall stromaufwärts der Kammer gegossen wird und bei dem progressiv ein Band gebildet wird, das auf dem Metallbad läuft.
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Zur Erinnerung sei gesagt, dass die Herstellung der Glaskeramikplatten im Allgemeinen wie folgt von statten geht: In einem Schmelzofen wird das Glas mit der für die Bildung der Glaskeramik gewählten Zusammensetzung geschmolzen, anschließend wird das geschmolzene Glas zu einem Standardband oder einer Standardfolie laminiert, indem das geschmolzene Glas zwischen Laminierwalzen durchläuft, und das Glasband wird auf die gewünschten Abmessungen zugeschnitten. Alternativ zum Laminieren kann das Glas gefloatet werden, wie zum Beispiel in der Patentanmeldung
WO2008056080 beschrieben, bevor es gegebenenfalls zugeschnitten wird. Die bereits zugeschnittenen oder nicht zugeschnittenen Platten werden anschließend auf an sich bekannte Weise keramisiert, wobei die Keramisierung darin besteht, die Platten entsprechend dem gewählten Wärmeprofil zu brennen, um das Glas in das als „Glaskeramik” bezeichnete polykristalline Material umzuwandeln, dessen Ausdehnungskoeffizient gleich null oder nahezu null ist und das einem Wärmeschock, der bis zu 700°C reichen kann, standhält. Die Keramisierung umfasst im Allgemeinen einen Schritt des progressiven Erhöhens der Temperatur bis zum Bereich der Keimbildung, der im Allgemeinen in der Nähe des Glasumwandlungsbereiches liegt, einen Schritt eines mehrminütigen Durchlaufens des Keimbildungsintervalls, ein erneutes progressives Erhöhen der Temperatur bis zur Temperatur der Keramisierungsstufe, das Halten der Temperatur der Keramisierungsstufe über mehrere Minuten, anschließend ein schnelles Abkühlen bis auf Umgebungstemperatur. Gegebenenfalls umfasst das Verfahren auch einen Zuschneidevorgang (im Allgemeinen vor der Keramisierung), beispielsweise mittels Wasserstrahl, mechanischem Anreißen mit dem Rändelrad etc., an den sich ein Formgebungsvorgang (Schleifen, Facettieren etc.) anschließt. Das Verfahren kann auch einen Schritt des Laminierens oder Einsinkenlassens umfassen, um spezielle Erhöhungen zu bilden.
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Weitere Details und vorteilhafte Merkmale treten nachstehend aus der Beschreibung von zwei nicht einschränkenden Ausführungsformen der Erfindung deutlicher hervor.
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Im ersten Ausführungsbeispiel ist das Möbelstück eine Arbeitsplatte oder eine Anrichte, die aus einem Korpus gebildet ist, der (einzig) von einem monolithischen Substrat aus Glaskeramik mit 1,6 m
2 Oberfläche überragt wird, oder ein niedriger Tisch mit 0,96 m
2 Oberfläche, oder eine Schranktür, der bzw. die von einem monolithischen Substrat aus Glaskeramik mit geeigneten Abmessungen gebildet ist. Das monolithische Substrat aus Glaskeramik ist zum Beispiel des Typs, der unter der Bezeichnung KeraBlack+ durch die Firma Eurokera vertrieben wird, wobei diese Platte eine glatte obere Seite und eine mit Rippen versehene untere Seite, und eine Dicke von 6 mm, aufweist, und einen Ausdehnungskoeffizienten kleiner als 0,7.10
–7 K
–1 zwischen 20 und 400°C, eine Luminosität L* von 0,17, eine Trübung von 0,7%, einen Lichttransmissionsgrad T
L von 1,2% und einen Opazitätsfaktor von 99,4 aufweist. Dieses Substrat weist auch die folgenden Merkmale auf: Young-Modul von 93,7 GPa, Biegefestigkeit von 198 MPa, Wärmeleitfähigkeit von 1,46 W/m.K, Wärmeschockbeständigkeit von 700°C, Dichte von 2,54, Säurebeständigkeit von 0,014 mg/cm
2 und Basenbeständigkeit von 0,406 mg/cm
2. Dieses Substrat kann zum Beispiel erhalten werden, indem wie in der Patentanmeldung
WO2012156444 vorgegangen wird, jedoch unter Reduzierung der Durchlaufgeschwindigkeit im Keramisierungsofen um 50%, oder durch Floaten.
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Das erhaltene Substrat weist eine schwarze Farbe auf und weist eine Planarität von mindestens 2 mm auf.
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Im zweiten Beispiel ist das Möbelstück eine Konsole, die von einem mittleren Fuß gebildet ist und (einzig) von einem monolithischen Substrat aus transparenter oder durchscheinender heller Glaskeramik mit 1,2 m2 Oberfläche überragt wird. Dieses Substrat ist zum Beispiel eine Platte des Typs, der unter der Bezeichnung KeraLite durch die Firma Eurokera vertrieben wird, oder eine Platte, die unter der Bezeichnung KeraWhite durch die Firma Eurokera vertrieben wird, wobei diese Platte zum Beispiel eine glatte obere Seite und eine glatte untere Seite, und eine Dicke von 5 mm, aufweist, und einen Ausdehnungskoeffizienten kleiner als 10,10–7 K–1 zwischen 20 und 400°C, einen Lichttransmissionsgrad TL von 87,8%, eine Trübung von 0,6% und einen Opazitätsfaktor von 26,7 aufweist. Dieses Substrat weist auch die folgenden Merkmale auf: Young-Modul von 84,1 GPa, Biegefestigkeit von 166 MPa, Wärmeleitfähigkeit von 1,6 W/m.K und Wärmeschockbeständigkeit von 650°C. Dieses Substrat kann zum Beispiel erhalten werden, indem in dem Verfahren zur Herstellung von Glaskeramikplatten des Typs KeraLite die Durchlaufgeschwindigkeit im Keramisierungsofen um 50% reduziert wird.
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Das erhaltene Substrat ist transparent und weist eine Planarität von mindestens 2 mm auf.
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Die erfindungsgemäße Ausrüstung kann insbesondere vorteilhaft zur Realisierung eines neuen Möbelstückprogramms verwendet werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- FR 2657079 [0039]
- WO 2012/156444 [0039]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- „A statistical distribution of strength of Materials”, Royal Swedish Institute For Engineering Research, W. Weibull, Stockholm 1939, 1–45 [0005]
- Norm DIN 51936 [0005]
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- Norm ISO 695 [0005]
- ISO-Norm 9050:2003 [0036]
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