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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Entfernen von Schnitthaaren von Hautpartien einer Person.
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Nach einem Haarschnitt werden üblicherweise die losen abgeschnittenen Haare beim Friseur mittels eines Pinsels von den Hautpartien, beispielsweise im Nackenbereich, und von der Kleidung entfernt. Jedoch können in der Regel aufgrund der Hautfeuchtigkeit, wie zum Beispiel Körperschweiß, nicht alle abgeschnittenen Haare mittels des Pinsels entfernt werden. Auch die losen abgeschnittenen Haare auf der Kleidung können mittels eines Pinsels nicht effizient entfernt werden.
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Es sind etliche Vorrichtungen bekannt, mit denen Haare, Fussel und ähnliches von Kleidungsstücken entfernt werden können. Beispielsweise ist in der
DE 697 20 282 T2 eine Fusselentfernungsvorrichtung offenbart. Die Fusselentfernungsvorrichtung weist einen Applikator mit einem Griffabschnitt und einem Bandaufnahmeabschnitt auf. Auf dem Bandaufnahmeabschnitt ist eine linermaterialfreie, kernlose Rolle eines Bandes angeordnet, wobei das Band auf einer Seite mit einer Klebstoffschicht ausgebildet ist.
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Weitere Reinigungsgeräte, die vor allem für Kleidungsstücke oder Oberflächen von Möbelstücken gedacht sind, sind beispielsweise in der
DE 1884696 U ,
DE 203 11 463 U1 ,
US 2012/0137457 A1 sowie in der
DE 295 078 77 U1 offenbart.
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In der
DE 30 20 373 A1 ist hingegen ein Reinigungsgerät für das Coiffeurgewerbe zum Entfernen nach dem Haarschnitt an Haut und Kleidung des Kunden haftender Haare offenbart. Das Reinigungsgerät weist einen Handgriff auf, an dessen Endpartie eine Düse angeordnet ist. Hinter der Düse ist ein feinmaschiges napfförmiges Sieb angebracht, das mit radialem Spiel zu einem koaxial verlaufenden Schutzrohr angeordnet ist. Vor dem Schutzrohr ist ein Ventilatorrad angeordnet, das über einen Elektromotor angetrieben wird. Mittels des Reinigungsgerätes wird ein Saugluftstrom erzeugt, wodurch die Haare in das Reinigungsgerät eingesogen werden und das Sieb diese Haare auffängt. Dieses Reinigungsgerät stellt demnach einen kleinen Staubsauger dar, der speziell für Saugen von Schnitthaaren entwickelt wurde.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine handliche, kostengünstige, hygienische und hautverträgliche Vorrichtung zu entwickeln, die Schnitthaare von Kleidungsstücken und Hautpartien entfernen kann
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Zur Lösung der erfindungsgemäßen Aufgabe wird die im Anspruch 1 angegebene Vorrichtung vorgeschlagen. Optionale vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich ganz oder teilweise aus den abhängigen Ansprüchen.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Entfernen von Schnitthaaren von Hautpartien einer Person weist ein Griffelement mit einer Längsmittelachse und zwei an dem Griffelement drehbar gelagerten Aufnahmeelemente mit jeweils einer Drehachse auf. Auf den Aufnahmeelementen ist jeweils ein Rollelement angeordnet. Das Griffelement ist derart zwischen beiden Aufnahmeelementen angeordnet, dass beide Drehachsen der Aufnahmeelemente auf der Längsmittelachse des Griffelements liegen. Das bedeutet, dass in axialer Verlängerung des Griffelements beide Aufnahmeelemente angeordnet sind. Jedes Rollelement weist des Weiteren ein abrollbares Rollband auf, das mit einer hautverträglichen klebenden Substanz beschichtet ist. Die hautverträgliche klebende Substanz ist dabei vorzugsweise nur an der radial nach außen weisenden Schicht des Rollbands vorgesehen. Die Rollelemente sind dabei hohlzylindrisch ausgebildet.
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Vorzugsweise sind beide Rollelemente auswechselbar. Des Weiteren sind die beiden Rollelemente vorzugsweise unterschiedlich groß ausgebildet. Beispielsweise ist das erste Rollelement kleiner als das zweite Rollelement. Die unterschiedliche Größe bezieht sich dabei auf den Durchmesser der Rollelemente sowie auf die axiale Länge der Rollelemente. Beispielsweise ist das zweite Rollelement mindestens doppelt so groß wie das erste Rollelement.
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Das Griffelement ist ferner ergonomisch ausgebildet. Vorzugsweise weist das Griffelement eine zylindrische Grundform mit einer konvexen Ausgestaltung der Mantelfläche auf. Des Weiteren ist es vorteilhaft, wenn das Griffelement an seiner Mantelfläche eine Vielzahl an Profilierungen, wie zum Beispiel Erhöhungen und/oder Vertiefungen, insbesondere Noppen, Riefen oder in Umfangsrichtung umlaufende Erhöhungen, aufweist.
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Jedes Rollelement weist ein abrollbares Rollband und vorzugsweise ein Trägerelement auf. Das Trägerelement des Rollelements ist dabei mit dem jeweiligen Aufnahmeelement verbunden. Ferner ist das Trägerelement von dem abrollbaren Rollband umwickelt.
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Es ist vorteilhaft, wenn zwischen Trägerelement und abrollbarem Rollband eine Zwischenschicht, insbesondere eine Schaumstoffschicht, vorgesehen ist. Die Dicke der Zwischenschicht, in radialer Richtung gemessen, beträgt vorzugsweise 1 mm bis 3 mm.
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Jedes abrollbare Rollband weist vorzugsweise eine Vielzahl an schräg verlaufenden Perforierungen als Abrisskanten auf. Das bedeutet, dass die Abrisskanten durch Perforierungen ausgebildet sind. Diese Abrisskanten verlaufen nicht in axialer Richtung, ausgehend von dem abrollbaren Rollband, sondern schräg hierzu. Vorzugsweise beträgt der Winkel zwischen Abrisskante und axialer Richtung, ausgehend von dem Rollelement, zwischen 30° und 50°, insbesondere 45°.
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Ferner ist vorzugsweise der in Umfangsrichtung gemessene Abstand zwischen zwei in Umfangsrichtung benachbarten Abrisskanten mindestens so groß wie der Umfang des Rollbands. Jedes Rollband weist vorzugsweise zwischen 10 und 80, insbesondere zwischen 30 und 60, bevorzugt zwischen 40 und 50, Abrisskanten und somit abreißbare Streifen auf.
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Das Rollband kann um eine Papprolle gewickelt sein, in die ein Duftstoff, wie zum Beispiel männlicher, weiblicher, kindgerechter oder themenbezogener Duft eingearbeitet ist.
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Die Schnitthaare werden im oberen Hals- und Nackenbereich der Person mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung gesäubert. Hierzu wird aus hygienischen Gründen das Rollband bis zur nächsten Abrisskante abgerollt und anschließend an dieser Abrisskante abgerissen, so dass ein unbenutztes Rollbandstück an der Oberfläche des Rollelements vorhanden ist. Das bereits benutzte abgerissene Rollbandstück kann entsorgt werden. Das Rollelement wird waagrecht am Haaransatz der Person angesetzt und durch eine rollende Bewegung entlang des Hals- und Nackenbereiches geführt. Dadurch werden von der klebenden Schicht des Rollbandes die Schnitthaare aufgenommen und verbleiben auf der Einweg-Klebefläche des Rollelements.
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Weitere Einzelheiten, Merkmale, Merkmalskombinationen und Wirkungen auf der Basis der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung einer bevorzugten, beispielhaften Ausführungsform der Erfindung sowie aus den Zeichnungen. Diese zeigen in:
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1 eine beispielhafte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in Schnittansicht,
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2 eine beispielhafte Ausführungsform eines abgerollten Rollbands.
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In allen Figuren sind gleiche oder gleichwirkende Teile mit denselben Bezugszeichen versehen.
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In der 1 ist eine beispielhafte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 zum Entfernen von Schnitthaaren von Hautpartien einer Person in Schnittansicht dargestellt. Die Vorrichtung 1 weist ein Griffelement 2 mit einer Längsmittelachse MA auf. Des Weiteren sind in axialer Verlängerung des Griffelements 2 zwei Aufnahmeelemente 3 drehbar jeweils an einer Seite des Griffelements 2 gelagert. Das Griffelement 2 liegt somit zwischen beiden Aufnahmeelementen 3. Die Aufnahmeelemente 3 weisen jeweils eine Drehachse DA auf, die jeweils auf der Längsmittelachse MA des Griffelements 2 liegen.
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Das Griffelement 2 weist eine zylindrische Grundform 4 mit einer konvexen Ausgestaltung der Mantelfläche 5 auf. An der konvex ausgebildeten Mantelfläche 5 des Griffelements 2 sind Profilierungen 6 vorgesehen. Diese dienen der ergonomischen Handhaltung während der Nutzung der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1. Die Profilierungen 6 sind in dieser bevorzugten Ausführungsform als Noppen ausgebildet.
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Auf den Aufnahmeelementen 3 ist jeweils ein hohlzylindrisches Rollelement 7, 8 angeordnet, wobei das erste Rollelement 7 kleiner ist als das zweite Rollelement 8. Jedes Rollelement 7, 8 weist ein Trägerelement 9 auf, das das radial innerste Teil des Rollelements 7, 8 darstellt. Die Trägerelemente 9 der beiden Rollelemente 7, 8 sind hierbei mittels einer leichten Presspassung mit dem jeweiligen Aufnahmeelement 3 verbunden. Die Rollelemente 7, 8 sitzen somit fest auf den Aufnahmeelementen 3, können jedoch mit geringem Kraftaufwand ausgetauscht werden. Somit sind die Rollelemente 7, 8 jederzeit bei Bedarf auswechselbar. Die Trägerelemente 9 bestehen in dieser Ausführungsform aus Pappe.
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Des Weiteren weisen beide Rollelemente 7, 8 eine Zwischenschicht 10 auf. Die Zwischenschicht 10 ist auf der radial äußeren Umfangsfläche des jeweiligen Trägerelements 9 aufgebracht und besteht bei dieser dargestellten Ausführungsform aus Schaumstoff. Auf den beiden Zwischenschichten 10 ist ein abrollbares Rollband 11 angeordnet. Das Rollband 11 besteht aus einem aufgerollten Band. In der 2 ist ein abgerolltes Rollband 11 dargestellt. Das Rollband 11 weist eine Vielzahl von Perforierungen 12 auf, die derart angeordnet sind, dass mehrere in Reihe angeordnete Perforierungen 12 eine Abrisskante 13 darstellen. Die Abrisskante 13 ist hier in einem Winkel α von 45° zur axialen Richtung des Rollbands 11 angeordnet. Der Abstand A zwischen zwei in Umfangsrichtung benachbarten Abrisskanten 13 entspricht bei dieser Ausführungsform dem Umfang des Rollbands 11.
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Die radial nach außen gerichtete Fläche des abrollbaren Rollbands 11 ist mit einer hautverträglichen klebenden Substanz 14 beschichtet, wie sie beispielsweise auch bei Windeln verwendet wird. Diese klebende Substanz stellt die Klebeschicht des Rollbands 11 dar, mit der die losen Haare auf der Haut oder auf der Kleidung von der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 aufgenommen werden können.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Vorrichtung
- 2
- Griffelement
- 3
- Aufnahmeelement
- 4
- zylindrische Grundform
- 5
- Mantelfläche des Griffelements
- 6
- Profilierung
- 7
- erstes Rollelement
- 8
- zweites Rollelement
- 9
- Trägerelement
- 10
- Zwischenschicht
- 11
- Rollband
- 12
- Perforierung
- 13
- Abrisskante
- MA
- Längsmittelachse des Griffelements
- DA
- Drehachse des Aufnahmeelements
- α
- Winkel
- A
- Abstand zwischen zwei benachbarten Abrisskanten
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 69720282 T2 [0003]
- DE 1884696 U [0004]
- DE 20311463 U1 [0004]
- US 2012/0137457 A1 [0004]
- DE 29507877 U1 [0004]
- DE 3020373 A1 [0005]