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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Abdeckung für einen Toilettensitz, welche aus einem zusammengefalteten Transportzustand ziehharmonikaartig in einen aufgefalteten Gebrauchszustand auffaltbar ist, in dem die Abdeckung in der Draufsicht die Form eines Teilrings oder eines vollständigen Rings einnimmt, welcher in etwa an die Form und Größe eines abzudeckenden Toilettensitzes angepasst ist, wobei die Abdeckung im Querschnitt gesehen mindestens einen ersten Schenkel aufweist, welcher bei montierter Abdeckung die Oberseite des Toilettensitzes abdeckt.
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Abdeckungen für Toilettensitze der vorgenannten Art sind aus dem Stand der Technik bekannt geworden. Diese sind in der Regel für einen einmaligen Gebrauch vorgesehen und dienen dazu, eine Person bei der Benutzung einer öffentlich zugänglichen oder einem größeren Personenkreis zugänglichen Toilette vor einer möglichen Übertragung von Infektionskrankheiten zu schützen und davor zu bewahren, dass die Person bei der Benutzung der Toilette mit auf dem Toilettensitz abgelagerten Verunreinigungen in Kontakt kommt. Häufig sind jedoch die hier am Markt angebotenen Abdeckungen aus Kunststofffolie, was nachteilig ist, weil es dann anschließend notwendig ist, die Abdeckung nach einmaliger Benutzung wieder zu entsorgen. Die Entsorgung muss im Abfall erfolgen, was nicht umweltfreundlich ist.
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Eine Hygieneschutzauflage für Toilettensitze ist beispielsweise bereits aus der
DE 7436235 U bekannt. Diese ist ringförmig geschlossen oder U-förmig an einer Seite offen geschnitten. Sie kann aus einer Kunststofffolie bestehen, die mit Haft- oder Klebestreifen oder einer abnehmbaren Schutzschicht versehen ist, so dass sie auf den Toilettensitz aufgeklebt werden kann.
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Es werden am Markt auch Abdeckungen aus Hygienepapier angeboten, welche gegenüber denjenigen aus Kunststofffolie den Vorteil haben, dass sie gegebenenfalls in der Toilette selbst entsorgt werden können und daher die Umwelt weniger belasten. Allerdings haben diese Abdeckungen zumeist den Nachteil, dass ihre Anbringung am Toilettensitz über Klebeelemente vorgesehen ist, die wiederum aus Kunststoff bestehen und daher separat zu der Abdeckung selbst entsorgt werden müssen, da man sie nicht in einer Toilette abspülen kann. Der Benutzer muss daher nach dem Gebrauch zunächst die Klebeelemente entfernen, was lästig ist und außerdem hygienisch bedenklich ist, da erneut die Gefahr besteht, dass der Benutzer mit Verunreinigungen oder Erregern in Kontakt kommt, da ja die benutzte Abdeckung zuvor mit dem Toilettensitz in Kontakt war.
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Die
DE 694 15 006 T2 beschreibt eine Schutzauflage für Toilettensitze aus einem zellstoffähnlichen Material, welches in der Toilette entsorgt werden kann. Diese Schutzauflage hat in der Draufsicht gesehen eine insgesamt etwa ovale ringförmige Form mit einer Öffnung in der Mitte, wobei die Form etwa derjenigen eines WC-Sitzes entspricht, so dass es sich um ein geschlossenes Oval handelt, welches somit auch den hinteren Bereich des Toilettensitzes abdeckt. Im Querschnitt gesehen hat diese Schutzauflage in etwa die Form eines breiten, nach unten hin offenen US mit kurzen Schenkels, so dass die Schutzauflage die Oberseite des Toilettensitzes abdeckt und den Sitz noch etwas seitlich übergreift. Die bekannte Abdeckung hat eine glatte Oberfläche ohne Faltungen.
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Die
EP 0 594 953 B1 betrifft eine ausbreitbare Schutzauflage für Klosettsitze, die zunächst in einem mehrfach gefalteten Zustand vorliegt, dann ziehharmonikaartig in Längsrichtung aufgefaltet wird und anschließend in einem zweiten Faltvorgang um eine mittige gelenkartige Faltkante aufgefaltet wird, so dass sich nach dem Auffalten quasi eine U-Form ergibt mit zwei längeren parallelen Schenkeln, die an ihrem jeweils einen Ende über einen U-Steg miteinander verbunden sind. Nach der Anbringung bildet der eine Schenkel die Sitzfläche und der andere Schenkel greift und den Toilettensitz und wird an dem Toilettensitz eingehakt. Die Anbringung an dem Toilettensitz ist auch bei dieser bekannten Schutzauflage recht aufwändig.
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Die Schutzauflage besteht hier aus einer aus geklebten Einzelblättchen bestehenden ausbreitbaren Lamellenbahn, wobei die Einzelblättchen eine hakenähnliche Schnittform haben. Die einzelnen Blättchen werden entlang von mindestens drei Leimlinien aneinandergeklebt, so dass die Herstellung recht aufwändig ist. Außerdem soll die Lamellenbahn selbstklebende Stellen aufweisen, so dass sie nach dem Ausbreiten auf dem Toilettensitz festgeklebt werden kann. Dies führt abgesehen von der aufwändigeren Anbringung zu dem Problem, dass die Schutzauflage anschließend wieder von dem Toilettensitz gelöst werden muss, was umständlich sein kann und wiederum zu hygienischen Problemen führt, da der Benutzer dabei mit dem Toilettensitz selbst in Verbindung kommt.
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Die US-Patentschrift
US 6,813,784 B1 beschreibt eine Schutzabdeckung für Toilettensitze, die seitliche Laschen aufweist und im vorderen Bereich mit einer Falte versehen ist, so dass man sie an dieser Stelle verbreitern und an die Breite des Toilettensitzes anpassen kann. Es sind sowohl Laschen vorhanden, die nach der Anbringung an der Außenseite des Toilettensitzes nach unten herunterhängen als auch weitere, über Schlitze voneinander getrennte Laschen, die an der Innenseite des Sitzes herunterhängen. Diese bekannte Schutzabdeckung hat einen recht komplexen Zuschnitt, der die Herstellungskosten erhöht und ihre Anbringung am Toilettensitz ist mühsam und zeitaufwändig. Außerdem hat die Schutzauflage eine Klebebeschichtung, so dass nach deren Entfernung die Gefahr besteht, dass Reste von der Klebeschicht am Toilettensitz haften bleiben, was wiederum zu hygienischen Problemen für nachfolgende Benutzer führt.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine verbesserte Abdeckung für einen Toilettensitz mit den eingangs genannten Merkmalen zur Verfügung zu stellen, welche eine einfache und rasche Anbringung am Toilettensitz zulässt sowie eine rückstandsfreie Entfernung vom Toilettensitz nach der Benutzung und welche verhältnismäßig einfach konzipiert und kostengünstig herstellbar ist.
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Die Lösung dieser Aufgabe liefert eine Abdeckung für einen Toilettensitz der eingangs genannten Gattung mit den Merkmalen des Schutzanspruchs 1.
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Im Rahmen der Corona-Krise kommt der Thematik der hygienischen Benutzung von öffentlich zugänglichen Toiletten besondere Bedeutung zu. Hier setzt die vorliegende Erfindung ein und schafft Abhilfe. Personen, die beispielsweise unterwegs sind, können die erfindungsgemäßen Abdeckungen mit sich führen und vor der Benutzung einer öffentlichen Toilette auf den Toilettensitz auflegen. Alternativ kann man auch geeignete Spender in den Toilettenräumen aufhängen, aus denen der Benutzer ähnlich wie bei einem Handtuchspender jeweils eine solche Abdeckung entnehmen kann.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die Abdeckung im aufgefalteten Gebrauchszustand im Querschnitt gesehen flach und eben, L-förmig oder J-förmig ist. Die erfindungsgemäße Abdeckung wird somit einfach auf die Oberseite des Toilettensitzes aufgelegt, so dass sie diese Oberseite abdeckt und sie kann zusätzlich an einer Seite oder gegebenenfalls an beiden Seiten noch etwas heruntergezogen werden, so dass sie den Toilettensitz innenseitig und/oder außenseitig noch etwas übergreift und dessen Seitenflächen ebenfalls noch abdeckt. Dies lässt sich entweder mit einer im Gebrauchszustand ebenen Auflage bewerkstelligen, die man beim Auflegen jeweils seitlich etwas umbiegt. Dabei ist es vorteilhaft, wenn die Auflage im aufgefalteten Gebrauchszustand etwas breiter ist als die Oberseite des Toilettensitzes. Die Auflage kann aber auch nach dem auffalten einen L-förmigen Querschnitt haben, so dass ein längerer Schenkel vorhanden ist, der auf dem Toilettensitz aufliegt und ein kürzerer Schenkel, der den Toilettensitz seitlich übergreift.
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Oder alternativ hat die Auflage einen etwa J-förmigen Querschnitt, wobei dann die Abdeckung wie bei den anderen Varianten auf der Oberseite des Toilettensitzes aufliegt, den Toilettensitz seitlich übergreift und zusätzlich noch etwas unter den Toilettensitz greift. Es kann gegebenenfalls erforderlich sein, bei dieser Variante bei der Befestigung der Auflage den Toilettensitz kurz etwas anzuheben. Der Benutzer muss jedoch bei der Anbringung der Auflage nicht mit dem Toilettensitz in Berührung kommen, weil er die Auflage dadurch erfassen und handhaben kann, dass er in Einführöffnungen, Führungen oder Taschen eingreift, die an der Auflage etwa in den Endbereichen angebracht sind.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der vorliegenden Erfindung ist die Abdeckung für den Toilettensitz ohne Klebeverbindung allein durch Auflegen an dem Toilettensitz befestigbar. Dies hat den Vorteil, dass die Abdeckung sich nach dem Gebrauch sehr leicht wieder von dem Toilettensitz entfernen lässt und auf diesem keine Klebereste oder Teile der Abdeckung verbleiben, die zu einer unhygienischen Verschmutzung des Toilettensitzes führen.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der vorliegenden Erfindung besteht die erfindungsgemäße Abdeckung aus einem Tissuepapier oder einem Zellstoffmaterial. Dies ist ein umweltfreundliches Material und hat den Vorteil, dass die Auflage nach der Benutzung problemlos in der Toilette heruntergespült werden kann.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der vorliegenden Erfindung weist die Abdeckung jeweils in den Endbereichen Einführöffnungen, Führungen oder Taschen auf. Vor der Anbringung der Abdeckung am Toilettensitz ergreift der Benutzer die Abdeckung in den Endbereichen und da diese im Transportzustand ziehharmonikaartig gefaltet ist, muss er sie vor der Anbringung zunächst in Längsrichtung auseinanderziehen, um sie in den Gebrauchszustand aufzufalten. Nach dem Auffalten in den Gebrauchszustand hat die Abdeckung eine langgestreckte etwa rechteckige Streifenform mit in Längsrichtung gesehen zwei Endbereichen. Um das auseinanderfalten und die anschließende Anbringung zu erleichtern, ist es daher zweckmäßig, wenn jeweils in den Endbereichen der Abdeckung Elemente angebracht sind, die dieses Ergreifen und Auseinanderziehen erleichtern. Als solche Elemente sieht die Erfindung beispielsweise in den Endbereichen der Abdeckung angebrachte Einführöffnungen vor, die in die man jeweils einen Finger einführen kann oder andersartige Führungen wie zum Beispiel Ösen, Taschen oder dergleichen. Im auseinandergefalteten Gebrauchszustand kann man dann die Abdeckung mit den beiden Händen halten und auf den Toilettensitz aufziehen, so dass man dessen oberseitige Fläche abdeckt, wobei man vorzugsweise die Abdeckung noch am Toilettensitz seitlich etwas herunterzieht, so dass zumindest eine seitliche Fläche des Toilettensitzes ebenfalls abgedeckt wird und die Abdeckung damit im Querschnitt in etwa eine L-Form annimmt.
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Nachfolgend wird die folgende Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen näher beschrieben. Dabei zeigen:
- 1 eine schematisch vereinfachte Seitenansicht einer Abdeckung für einen Toilettensitz gemäß einem möglichen Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung in einem zusammengefalteten Zustand;
- 2 eine entsprechende schematisch vereinfachte Seitenansicht der Abdeckung in einem stärker aufgefalteten Zustand;
- 3 eine schematisch vereinfachte Darstellung, die in der Draufsicht zeigt, wie die Abdeckung an einem Toilettensitz angebracht ist;
- 4 einen schematisch vereinfachten Querschnitt durch die am Toilettensitz angebrachte Abdeckung gemäß 3.
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Nachfolgend wird zunächst auf die 1 Bezug genommen, welche in schematisch vereinfachter Ansicht eine beispielhafte Ausführungsvariante einer erfindungsgemäßen Abdeckung für einen Toilettensitz in einem zusammengefalteten Zustand zeigt. Man erkennt, dass die Abdeckung in Form eines Streifens 10 vorliegt, welcher eine ziehharmonikaartige oder zickzackförmige Faltung aufweist.
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2 zeigt den gleichen Streifen 10 in der Seitenansicht in einer etwas stärker aufgefalteten Form. Der Streifen 10 hat zwei Endbereiche, nämlich einen ersten Endbereich, der mit dem Bezugszeichen 11 bezeichnet ist und einen zweiten Endbereich, der mit dem Bezugszeichen 12 bezeichnet ist. In diesen Endbereichen 11 und 12 sind jeweils Taschen oder Einführöffnungen 13 an dem Streifen angebracht, die hier nur schematisch dargestellt sind. In diese Einführöffnungen kann man jeweils beispielsweise einen Finger einführen, wodurch man den Streifen der Abdeckung besser erfassen und aus dem in 1 dargestellten zusammengefalteten in den auseinandergefalteten Zustand gemäß 1 bringen kann.
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In 3 ist in einer Draufsicht und in schematisch vereinfachter Darstellung ein etwa ovaler Toilettensitz 14 dargestellt, an dem eine Abdeckung 10 gemäß der vorliegenden Erfindung so angebracht wurde, dass die die oberseitige Fläche des Toilettensitzes zumindest über einen größeren Teilbereich abdeckt, so dass der Benutzer, welcher sich auf die Toilette setzt, nicht mit der Oberfläche des Toilettensitzes in Berührung kommt. Bei der Anbringung wird der Streifen 10 einfach in Längsrichtung auseinandergezogen und danach auf den Toilettensitz aufgelegt. 4 zeigt einen Querschnitt durch eine Seite des in 3 dargestellten Toilettensitzes 14. Hier kann man erkennen, dass die Abdeckung 10 mit einem ersten längeren Schenkel 17 zum einen die oberseitige Fläche 15 des Toilettensitzes 14 überdeckt und die Abdeckung 10 außerdem so umgelegt werden kann, dass sie sich mit dem kürzeren umgelegten Bereich 18 zudem auch noch über eine Seitenfläche 16 des Toilettensitzes 14 erstreckt und diese abdeckt, wobei die Abdeckung auch noch etwas unter den Toilettensitz 14 gezogen werden kann, so dass sie einen besseren Halt am Toilettensitz hat, ohne dass eine Klebeverbindung verwendet wird. Letztere sollte vermieden werden, um nach dem Gebrauch problemlos ein rückstandsfreies Entfernen der Abdeckung 10 vom Toilettensitz 14 zu ermöglichen. In dem aufgelegten, am Toilettensitz 14 angebrachten Zustand nimmt die Abdeckung 10 somit im Querschnitt in etwa eine L-Form ein.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Streifen
- 11
- erster Endbereich
- 12
- zweiter Endbereich
- 13
- Einführöffnungen, Taschen
- 14
- Toilettensitz
- 15
- oberseitige Fläche
- 16
- Seitenfläche
- 17
- erster längerer Schenkel
- 18
- kürzerer umgelegter Bereich
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 7436235 U [0003]
- DE 69415006 T2 [0005]
- EP 0594953 B1 [0006]
- US 6813784 B1 [0008]