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Die Erfindung betrifft einen Hygiene-Griffschutz für den Schutz vor Infektionen über die Handfläche mit einem flächigen Tuch, welches eine Innenfläche und einer Außenfläche aufweist, wobei an der Außenfläche mindestens eine Eingriffsvorrichtung angeordnet ist. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Verwendung eines Hygiene-Griffschutzes.
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Ein solcher Hygiene-Griffschutz ist beispielsweise aus Druckschrift
DE 10 2011 101 311 A1 bekannt. Der dort offenbarte Hygiene-Griffschutz weist an der Außenfläche eine Eingriffsvorrichtung auf, die als Tasche ausgebildet ist. In den Handeinschub kann der Benutzer mit den Fingern eingreifen, um den Hygiene-Griffschutz zu halten. Des Weiteren wird vorgeschlagen den Hygiene-Griffschutz mit einem Gürtel oder mit einem Armband zu verbinden, um diesen jederzeit einsatzbereit mitzuführen. Hierzu ist an dem Gürtel oder an dem Armband ein Einschub vorgesehen, an welchem der Hygiene-Griffschutz befestigt werden kann. Dies hat den Nachteil, dass ein entsprechend geeignetes Armband und/oder Gürtel vom Benutzer getragen werden müssen. Sofern kein entsprechender Gürtel und/oder Armband vorhanden sind, muss der Hygiene-Griffschutz lose beispielsweise in der Hosentasche oder in der Handtasche mitgeführt werden. Die bei der Erstbenutzung kontaminierte Tuchfläche wird bei dem in der Druckschrift
DE 10 2011 101 311 A1 offenbarten Hygiene-Griffschutz nach der Benutzung nicht hautfern abgedeckt, sodass eine Handkontamination bei erneuter Benutzung möglich ist.
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Der flächendeckende Einsatz eines Hygieneschutzes, der vor mehr Infektionen über die Handflächen schützt, kann immens bei der Unterdrückung der Ausbreitung von Infektionskrankheiten durch Bakterien, Pilze oder Viren unterstützen, weil hierdurch Infektionsketten unterbrochen werden können. Für den flächendeckenden Einsatz ist es unerlässlich, dass der Hygieneschutz leicht, schnell, sicher und intuitiv handhabbar ist. Hierzu gehört insbesondere das einfache und unauffällige Mitführen des Hygieneschutzes sowie das schnelle an- und ablegen. Weiterhin ist es notwendig, dass der Hygieneschutz möglichst verschleißarm und langzeitstabil einsetzbar ist, da er als Verbrauchs- bzw. Einwegartikel nur wenig Akzeptanz in der Bevölkerung erlangen würde.
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Die Einsatzgebiete liegen neben dem medizinischen Bereich in nahezu allen Alltagsbereichen, insbesondere solche mit einer hohen Fluktuation an Menschen wie beispielsweise dem öffentlichen Nah- & Fernverkehr, öffentlichen Sanitäranlagen, Schulen, Ämtern, Universitäten und jeglichen Großveranstaltungen.
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Neben dem Schutz des Anwenders des Hygieneschutzes vor Infektionskrankheiten ist es zudem auch wünschenswert, wenn der Hygieneschutz nicht nur passiv den Benutzer vor einer Infektion schützt, sondern bei der Anwendung gleichzeitig eine aktive Desinfektion der berührten Flächen durchgeführt wird.
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Es ist daher die Aufgabe der Erfindung einen Hygiene-Griffschutz der eingangs genannten Art dahingehend weiterzubilden, dass dieser besonders anwenderfreundlich, insbesondere mit einer Hand, einsetzbar ist und dabei effektiver gegen die Ausbreitung von Infektionskrankheiten über die Handflächen wirkt.
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Hierzu schlägt die Erfindung ausgehend von einer Vorrichtung der eingangs genannten Art vor, dass an der Innenfläche an gegenüberliegenden Seiten des flächigen Tuches mindestens zwei, sich magnetisch einander anziehende Verbindungselemente angeordnet sind, wobei mindestens eines der Verbindungselemente ein Dauermagnet ist.
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Über die so ausgestalteten Verbindungselemente lässt sich der Hygiene-Griffschutz auf besonders einfache Art und Weise mitführen. Er lässt sich äußerst einfach und dabei gleichzeitig sicher, beispielsweise am Riemen einer Handtasche oder einer Bauchtasche, festlegen, in dem das Tuch um den Riemen gelegt wird und mittels der beiden Verbindungselemente die beiden gegenüberliegenden Seiten fest, aber gleichzeitig leicht lösbar verbunden werden. Ein weiterer Vorteil der magnetischen Ausgestaltung der Verbindungselemente liegt darin begründet, dass diese sich zur Herstellung der Verbindung nicht berühren müssen, weil die magnetische Anziehungskraft durch nicht magnetische Stoffe hindurch wirkt. So kann der Hygiene-Griffschutz beispielsweise in der Hosentasche mitgeführt werden, derart, dass das eine Verbindungselement in der Hosentasche liegt und das andere Verbindungselement außerhalb der Hosentasche liegt. Die Verbindungselemente ziehen sich dann trotz des dazwischenliegenden Hosenstoffs an, sodass der Hygiene-Griffschutz an der Hose gesichert, gleichzeitig aber für den Anwender äußerst einfach griffbereit ist. Dadurch, dass die Innenfläche im zusammengefalteten Zustand, also die Verbindungselemente mit einander verbunden sind, weitgehend verdeckt ist, droht diese auch nicht beim Transport zu verschmutzen.
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Die Eingriffsvorrichtung ist vorzugsweise als Eingriffstasche oder als Eingriffsstreifen ausgebildet, die sich quer zwischen den beiden Verbindungselementen erstrecken. Der Benutzer kann zwei oder mehr Finger in die so ausgebildete Eingriffsvorrichtung stecken, somit den Hygiene-Griffschutz an der Hand festlegen und die Verbindungselemente einfach voneinander lösen.
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Zusätzlich kann eine zweite Eingriffsvorrichtung als Eingriffstasche oder Streifen im Wesentlichen parallel zur ersten Eingriffsvorrichtung an der Außenfläche angeordnet werden. In eine Eingriffsvorrichtung können die Finger eingeführt werden, in die andere der Daumen. Der Hygiene-Griffschutz ist auf diese Weise noch besser an der Hand festgelegt.
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Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass das Tuch mindestens zwei Tuchschichten aufweist. Die zwei Schichten verleihen dem Hygiene-Griffschutz insgesamt mehr Stabilität. Je nach Anforderung können auch weitere Schichten vorgesehen sein. Mittels der zwei oder mehr Schichten ist es besonders gut und einfach möglich, die unterschiedlichen Anforderungen an die Innenfläche und die Außenfläche des Tuches zu erfüllen. Die Außenfläche des Tuches kommt direkt mit der Hand des Anwenders in Kontakt. Daher sollte diese haptisch besonders angenehm für den Anwender und auch hautverträglich ausgestaltet sein. Die Innenfläche hingegen sollte möglichst robust ausgestaltet sein, weil sie mit den unterschiedlichsten Materialien und Oberflächen bei der Anwendung in Berührung tritt.
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Die Tuchschichten sind in einer Ausführungsform der Erfindung durch textiles Fügen verbunden. Diese Verbindung ist robust und in der Produktion relativ kostengünstig zu realisieren. Gleichzeitig ist es möglich, die Optik des Tuches von innen und außen über dieses Fügeverfahren besonders ansprechend zu gestalten.
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Alternativ oder zusätzlich hierzu können die Tuchschichten stoffschlüssig miteinander verbunden sein. Hierzu eignet sich insbesondere eine dünne Schicht Klebstoff. Diese stoffschlüssige Verbindung ist ebenfalls äußerst robust und verleiht dem Tuch insgesamt automatisch weitere Stabilität.
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Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn das Tuch wasserundurchlässig ist. Durch diese Maßnahme wird das Durchdringen einer infektiösen Substanz von der Außenfläche her zur Innenfläche hin ausgeschlossen.
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Eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass die Innenfläche eine desinfizierende Schicht aufweist. Die desinfizierende Schicht weist einen antibakteriellen, antiviralen und/oder antimykotischen Wirkstoff auf. Solche Beschichtungen sind kommerziell am Markt verfügbar. Die Aufbringung dieser Schicht erfolgt beispielsweise in Form einer zähflüssigen Masse, die in der letzten Phase der Herstellung auf die Textilien aufgebracht wird. Anwendbar ist eine solche desinfizierende Beschichtung auf allen Fasertypen und Vliesstoffe. Bei waschbaren Stoffen ist die desinfizierende Wirkung über 30 Schonwaschgänge möglich. Es ist auch möglich, die Beschichtung zu erneuern oder erst nachträglich hinzuzufügen.
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Eine alternativ oder zusätzlich Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Innenfläche eine desinfektionsmittelresistente Schicht aufweist. Durch diese Maßnahme ist es möglich, die Innenfläche wiederholt mit Desinfektionsmittel zu benetzen, ohne dass diese angegriffen wird. Geeignete Materialen sind dem Fachmann bekannt.
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Die desinfizierende Ausgestaltung der Innenfläche des Hygiene-Griffschutzes hat den Vorteil, dass nicht nur der Anwender des Hygiene-Griffschutzes, vor einer Infektion geschützt wird, sondern bei der Anwendung des Hygiene-Griffschutzes gleichzeitig eine Desinfektion der berührten Flächen stattfindet. Gerade bei flächendeckender Anwendung in der Bevölkerung resultiert hierdurch der nachhaltige Effekt, dass insbesondere hochfrequentierte Oberflächen jederzeit gut desinfiziert sind.
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Des Weiteren ist es zweckmäßig, wenn beide Verbindungselemente als sich einander anziehende Dauermagnete ausgebildet sind. Durch diese Maßnahme wird die Nutzungsdauer der Verbindungselemente weiter verbessert.
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Zusätzlich ist es möglich, den Hygiene-Griffschutz mit einer oder mehreren Ösen zu versehen, um beispielsweise einen elastischen Gurt oder Ähnliches am Hygiene-Griffschutz zu befestigen. Der Gurt kann dann um den Hals gelegt werden.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es Zeigen :
- 1a: schematisch eine Draufsicht der Innenseite eines erfindungsgemäßen Hygiene-Griffschutzes in einem ersten Ausführungsbeispiel;
- 1b: schematisch eine Draufsicht der Außenseite eines erfindungsgemäßen Hygiene-Griffschutzes des ersten Ausführungsbeispiels aus 1a;
- 2a: schematisch eine Draufsicht der Außenseite eines erfindungsgemäßen Hygiene-Griffschutzes in einem zweiten Ausführungsbeispiel;
- 2b: schematisch eine Draufsicht der Innenseite eines erfindungsgemäßen Hygiene-Griffschutzes des zweiten Ausführungsbeispiels aus 2a.
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In den 1a und 1b ist ein erfindungsgemäßer Hygiene-Griffschutz in seiner Gesamtheit mit dem Bezugszeichen 1 bezeichnet. Der Hygiene-Griffschutz 1 weist ein flächiges Tuch 2 auf. 1a zeigt dabei eine Draufsicht der Innenfläche 3 des flächigen Tuches 2 und 1b eine Draufsicht der Außenfläche 4. Das flächige Tuch 2 weist in diesem Ausführungsbeispiel eine Faltkante 5 auf. Weiterhin sind an der Innenfläche 3 des flächigen Tuches 2 zwei Verbindungselemente 6, 7 angeordnet. Zudem sind an der Außenfläche 4 des flächigen Tuches 2 zwei Eingriffsvorrichtungen 8, 9 angeordnet.
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Das flächige Tuch 2 weist in diesem Ausführungsbeispiel eine 6-eckige Grundstruktur auf. Es kann erfindungsgemäß in anderen Ausführungsformen auch jegliche andere geeigneten geometrischen Formen annehmen, insbesondere eine rechteckige oder ovale Form. Das flächige Tuch besteht in diesem Ausführungsbeispiel aus zwei Schichten (nicht dargestellt), die entweder durch textiles Fügen oder durch eine stoffschlüssige Verbindung aneinander festgelegt sind (nicht dargestellt). Die die Innenfläche bildende innere Schicht besteht in diesem Ausführungsbeispiel im Wesentlichen aus einem desinfizierenden Stoff.
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Die Verbindungselemente 6,7 sind in diesem Ausführungsbeispiel als Dauermagnet ausgebildet. Wobei die nach innen senkrecht zur Innenfläche 3 weisenden Flächen der Dauermagnete gegensätzlich polarisiert sind. An der Außenfläche 4 des flächigen Tuches 2 sind in diesem Ausführungsbeispiel die Eingriffsvorrichtungen 8,9 als Eingriffstaschen 8a,9a ausgeführt.
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Beim Transport und der Lagerung des Hygiene-Griffschutzes 1 ist dieser über die Faltkante zusammengeklappt. Die beiden Dauermagnete verbinden zudem die beiden gegenüberliegenden Seiten des flächigen Tuches 2.
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Bei der Benutzung des Hygiene-Griffschutzes 1 greift der Benutzer mit zwei oder mehreren Fingern in die eine Eingriffstasche 8a und mit dem Daumen in die andere Eingriffstasche 9a. Die Hand des Benutzers liegt somit nahezu komplett in den beiden Eingriffstaschen 8a, 9a und an der Außenfläche 4 des flächigen Tuches 2. Der Benutzer kann nun mit dem angelegten Hygiene-Griffschutz 1 bedenkenlos jegliche Oberflächen anfassen ohne der Gefahr einer Schmierinfektion ausgesetzt zu sein. Durch die desinfizierende Schicht an der Innenfläche 3 des flächigen Tuches 2 wird zudem die erfasste Oberfläche zumindest bis zu einem gewissen Grade desinfiziert, sodass eine weitere Ausbreitung der Infektion über diese Oberfläche verhindert werden kann.
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Wenn der Benutzer den Hygiene-Griffschutz zeitweilig nicht benötigt, kann er diesen beispielsweise am Riemen einer Handtasche festlegen, indem er den Riemen umgreift und Finger und Daumen zueinander führt. Die beiden Dauermagneten verbinden sich und der Benutzer kann die Hand herausziehen. Somit ist der Hygiene Griffschutz 1 griffbereit am Riemen der Handtasche befestigt. Besonders vorteilhaft ist der erfindungsgemäße Hygiene-Griffschutz 1 auch an einer Hosentasche festlegbar. Hierzu kann der Benutzer beispielsweise lediglich den Daumen inklusive einer Seite des Hygiene-Griffschutzes 1 in die Hosentasche führen, während die andere Seite des Hygiene-Griffschutzes 1, in welchem sich die Finger befinden, außerhalb der Hosentasche verbleibt. Die beiden Dauermagneten verbinden sich durch den Stoff der Hose berührungslos, sodass der Hygiene-Griffschutz 1 sicher an der Hose befestigt ist. Um den Hygiene-Griffschutz 1 erneut anzulegen, muss der Benutzer lediglich erneut in die beiden Eingriffstaschen 8a, 9a fassen, mit leichten Kraftaufwand die Verbindung der beiden Dauermagnete lösen und den Hygiene-Griffschutz 1 aus der Hosentasche herausziehen. Prinzipiell kann der Hygiene-Griffschutz 1 an jedem genügend dünnen Kleidungsstück mittels der Verbindungselemente 6,7 festgeklemmt werden.
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In 2 ist ein erfindungsgemäßer Hygiene-Griffschutz 1 in einem zweiten Ausführungsbeispiel dargestellt. Der wesentliche Unterschied zum ersten Ausführungsbeispiel besteht in der Ausführung der Eingriffsvorrichtungen 8,9.
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Die Eingriffsvorrichtungen 8,9 sind hier nicht als Eingriffstasche 8a,9a sondern als Eingriffsstreifen 8b,9b ausgebildet. Durch diese Ausführungsform der Eingriffsvorrichtungen liegen die Finger und der Daumen weitgehend frei. Dies ist gerade bei höheren Temperaturen angenehm. Weiterhin ist die Innenfläche 3 des flächigen Tuches 2 mit einer desinfektionsmittelresistenten Schicht versehen. Nach einem erfindungsgemäßen Verfahren benetzt der Anwender vor der Benutzung des Hygiene-Griffschutzes 1 die Innenfläche des flächigen Tuches 2 mit einem Desinfektionsmittel. Gerade in öffentlichen, hochfrequentiert benutzten Einrichtungen stehen heutzutage oftmals Desinfektionsmittelspender an den Eingängen oder anderen geeigneten Stellen. Natürlich kann der Anwender auch selbst ein Desinfektionsmittel zur Benetzung der Innenfläche 3 des flächigen Tuches 2 mit sich führen. Durch den mit Desinfektionsmittel versehenen Hygiene-Griffschutz 1 werden die berührten Oberflächen aktiv desinfiziert, sodass eine weitere Ausbreitung der Infektion über diese Oberfläche verhindert werden kann.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Hygiene-Griffschutz
- 2
- flächiges Tuch
- 3
- Innenfläche des flächigen Tuches 2
- 3a
- desinfizierende Schicht an der Innenfläche 3
- 3b
- desinfektionsmittelresistente Schicht an der Innenfläche 3
- 4
- Außenfläche des flächigen Tuches 2
- 5
- Faltkante
- 6
- Verbindungselement
- 7
- Verbindungselement
- 8
- Eingriffsvorrichtung
- 8a
- Eingriffstasche
- 8b
- Eingriffsstreifen
- 9
- Eingriffsvorrichtung
- 9a
- Eingriffstasche
- 9b
- Eingriffsstreifen
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102011101311 A1 [0002]