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Die vorliegende Erfindung betrifft eine mobile Kugelbahn mit einem Grundkörper, der eine Längsachse und eine Querachse aufweist, wobei sich die Längsachse von einem Start-Ende bis zu einem Ziel-Ende erstreckt und das Ziel-Ende eine sich parallel zur Querachse erstreckende größere Breite aufweist als das Start-Ende.
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Solche mobilen Kugelbahnen sind aus dem Stand der Technik allgemein bekannt. Zum Beispiel werden solche Kugelbahnen beim Kegeln oder auch beim Minigolf eingesetzt. Solche bekannten Kugelbahnen sind an einem vorbestimmten Ort stationär angeordnet und befinden sich in der Regel wenigstens teilweise auf dem Boden, so dass ein stehender Spieler auf der entsprechenden Bahn eine Kugel (beim Kegeln) oder einen Ball (beim Minigolf) spielen kann.
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Solche stationären Kugelbahnen liegen als Kegelbahn häufig in einem Untergeschoss oder einem Obergeschoss eines Hauses oder in einem Gelände mit Topografie. In beiden Fällen ist die jeweilige Kugelbahn von älteren Menschen oder von Menschen mit Handicap und insbesondere von Rollstuhlfahrern nicht oder nur schwer zu erreichen. Aber auch dann, wenn ein Rollstuhlfahrer unter Umständen an die jeweilige Bahn gelangt, fallt diesem das Spielen auf einer solchen Bahn schwer. Er muss dann zum Beispiel im Falle einer Kegelbahn eine Kugel aus seinem Rollstuhl heraus auf der Kegelbahn aufsetzen.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher, eine Kugelbahn zu schaffen, die mobil ausgebildet ist und von einem Rollstuhlfahrer oder Menschen mit Handicap leichter bespielt werden kann.
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Die Aufgabe der Erfindung wird dadurch gelöst, dass der Grundkörper auf Standelementen in Tischhöhe angeordnet ist und entlang der Langsachse Bahnabschnitte aufweist, die über die Standelemente lösbar miteinander verbunden sind.
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Die erfindungsgemäße Kugelbahn ist in Bahnabschnitte zerlegbar und kann dadurch zu beliebigen Orten transportiert und an beliebigen Orten aufgebaut werden. Diese Mobilität ermöglicht es, die Kugelbahn in die Nähe von Menschen zu bringen, denen der Weg, zum Beispiel zu einer Kegelbahn, zu beschwerlich ist oder aufgrund nicht behindertengerechter Wege versperrt ist. Insbesondere eignet sich die erfindungsgemäße mobile Kugelbahn für Menschen, die an einen Rollstuhl gebunden sind oder altersbedingt nicht mehr selbst mobil sind. Durch die Bauweise mit Standelementen in Tischhöhe können Rollstuhlfahrer mit ihrem Rollstuhl vor das Start-Ende fahren und dann von dort bequem im Sitzen eine Kugel auf die Bahn setzen.
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Ein weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung ist, dass der Grundkörper einer Rollfläche für eine Kugel und eine die Rollfläche begrenzende Seitenwand umfasst. Durch diese Maßnahme wird erreicht, dass die Kugel die Rollfläche nicht verlassen kann. Sie wird dadurch sicher vom Start-Ende bis zum Ziel-Ende geführt.
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Ein weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung ist, dass der Grundkörper ein im Querschnitt längs der Querachse U-förmiges Profil aufweist. Ein solches U-förmiges Profil sorgt nicht nur für eine optimale Führung der Kugel auf der Rollfläche, sondern unterstützt auch die Stapelfähigkeit der Bahnabschnitte. Evtl. ist das Gewicht zu erwähnen. Die große, gesamte Bahn ist mit allem Zubehör nur etwa 45 kg schwer und passt bequem in einen normalen Kofferraum.
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Ein weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung ist, dass die Bahnabschnitte ein Start-Bahnmodul umfassen, das am Start-Ende des Grundkörpers angeordnet ist, und ein Ziel-Bahnmodul umfassen, das am Ziel-Ende des Grundkörpers angeordnet ist. Die Unterscheidung der Bahnabschnitte in ein Start-Bahnmodul und ein Ziel-Bahnmodul ermöglicht es, diese beiden Bahnmodule am Anfang der Kugelbahn und am Ende der Kugelbahn unterschiedlich zu gestalten.
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Ein weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung ist, dass das Ziel-Bahmnodul eine in Draufsicht trapezförmige Rollfläche aufweist. Eine trapezförmige Rollfläche führt zu einer Erweiterung der Rollfläche des Start-Bahnmoduls, so dass die Kugelbahn einer Scherenbahn nachempfunden ist und im Bereich der erweiterten Rollfläche Kegel aufgestellt werden können.
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Ein weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung ist, dass jedes Standelement einen rechteckigen Rahmen bildet. Ein rechteckiger Rahmen bildet mit dem jeweiligen Bahnabschnitt eine stabile Abstützung auf einem Untergrund.
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Ein weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung ist, dass der Rahmen eine Breite hat, die kleiner/gleich der Breite eines Bahnabschnitts ist. Dadurch ist es möglich, eine seitliche Begrenzung des Bahnabschnitts auch an der jeweiligen Rollfläche nach unten vorstehen zu lassen und das Standelement an der Unterseite der Rollfläche und zwischen den Überständen der seitlichen Begrenzung fest, aber lösbar mit dem Grundkörper zu verbinden.
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Ein weiterer Vorteil ist, dass jedes Standelement an einer der ersten und zweiten Bohrung entgegengesetzten Rahmenseite wenigstens ein Rollelement aufweist. Dadurch kann die Bahn zum Spieler gerollt werden. Bei einem Stuhlkreis würde die Bahn also immer nur ein Stuhl weiter gerollt werden.
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Ein weiterer Vorteil ist auch, dass nur ein Bahnabschnitt herausgenommen werden kann und zwei andere Bahnabschnitte an die Seite gerollt werden können.
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Des Weiteren ist es von Vorteil, an dem Ziel-Bahnmodul die Spielidee verändern zu können, z. B. durch ein einfaches Einlegen einer Kugelspielplatte.
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Weitere Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus den weiteren Merkmalen der Unteransprüche.
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Eine Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigen:
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1 eine schematische Seitenansicht in Perspektive einer Kugelbahn gemäß vorliegender Erfindung;
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2 eine schematische Seitenansicht, teilweise aufgebrochen und in Explosionsdarstellung, eines Teils der Kugelbahn aus 1; und
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3 eine Schnittansicht im Querschnitt von unter einem Grundkörper der Kugelbahn aus 1 angebrachten Standelement.
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In 1 ist schematisch und in Perspektive eine mobile Kugelbahn mit einem Grundkörper 1 dargestellt. Der Grundkörper 1 weist eine Längsachse L und eine Querachse Q auf, wobei sich die Längsachse L von einem Start-Ende 3 bis zu einem Ziel-Ende 5 erstreckt und das Ziel-Ende 5 eine sich parallel zur Querachse Q erstreckende größere Breite aufweist als das Start-Ende 3.
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Der Grundkörper 1 bildet zwischen dem Start-Ende 3 und dem Ziel-Ende 5 eine Kugelbahn 6, die in der dargestellten Ausführungsform in vier Bahnabschnitte unterteilt ist.
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In anderen Ausführungsformen kann die Bahn 6 auch eine größere oder kleinere Anzahl von Bahnabschnitten aufweisen.
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Der Grundkörper 1 bzw. die Bahn 6 umfasst eine Rollfläche 6.1 für eine Kugel und eine die Rollfläche 6.1 seitlich begrenzende erste Seitenwand 6.2 und zweite Seitenwand 6.3. Der Grundkörper 1 umfasst auch eine das Ziel-Ende 5 begrenzende und sich zwischen der ersten Seitenwand 6.2 und der zweiten Seitenwand 6.3 erstreckende dritte Seitenwand 6.4.
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Die erste, zweite und dritte Seitenwand 6.2, 6.3, 6.4 bilden mit der Rollfläche 6.1 im Wesentlichen einen rechten Winkel. In anderen Ausführungsformen können zwischen den jeweiligen Seitenwänden und der Rollfläche andere Winkel ausgebildet sein, zum Beispiel stumpfe Winkel.
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In der dargestellten Ausführungsform weist der Grundkörper 1 somit ein im Querschnitt längs der Querachse Q U-förmiges Profil auf.
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Die von dem Grundkörper 1 gebildeten Bahnabschnitte sind lösbar aneinander angebracht. In der dargestellten Ausführungsform umfassen die Bahnabschnitte ein Start-Bahnmodul 6.5, das am Start-Ende 3 des Grundkörpers 1 angeordnet ist, und ein Ziel-Bahnmodul 6.6, das am Ziel-Ende 5 des Grundkörpers 1 angeordnet ist.
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In der dargestellten Ausführungsform sind zwischen dem Start-Bahnmodul 6.5 und dem Ziel-Bahnmodul 6.6 ein erstes Zwischen-Bahnmodul 6.7 und ein zweites Zwischen-Bahnmodul 6.8 angeordnet. In anderen Ausführungsformen können zwischen dem Start-Bahnmodul 6.5 und dem Ziel-Bahnmodul 6.6 keine Zwischen-Bahnmodule, mehr als zwei Zwischen-Bahnmodule oder auch weniger als zwei Zwischen-Bahnmodule vorgesehen sein.
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Das Ziel-Bahnmodul 6.6 hat eine in Draufsicht trapezförmige Rollfläche 6.1, wobei sich das Trapez zum Ziel-Ende 5 des Grundkörpers 1 erweitert.
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Der Grundkörper 1 ist auf einer Mehrzahl von Standelementen 7 angeordnet. Die Anzahl der Standelemente 7 ist abhängig von der Anzahl der Bahnmodule. In der dargestellten Ausführungsform bildet jedes Standelement 7.1, 7.2, 7.3, 7.4, 7.5, 7.6 einen rechteckigen Rahmen 9. Der rechteckige Rahmen 9 hat eine geringere Breite als die Breite eines Bahnabschnitts bzw. die Breite wenigstens einer Rollfläche 6.1 (3). Über das Standmodul 7.2 ist das Start-Bahnmodul 6.5 in der dargestellten Ausführungsform mit dem ersten Zwischen-Bahnmodul 6.7 fest, aber lösbar verbunden. Die für diese Verbindungsstelle beschriebene Art der Verbindung ist an allen Verbindungsstellen weiterer Bahnmodule identisch.
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Der Rahmen 9 des Standelements 7.2 übergreift von unten die Verbindungsstelle zwischen dem Start-Bahnmodul 6.5 und dem ersten Zwischen-Bahnmodul 6.7. Auf beiden Seiten der Verbindungsstelle zwischen dem Start-Bahnmodul 6.5 und dem Zwischen-Bahnmodul 6.7 sind wenigstens eine erste Bohrung 9.1 und eine zweite Bohrung 9.2 ausgebildet, die mit entsprechenden Bohrungen 9.1 und 9.2 im Rahmen 9 des Standelements fluchten, so dass eine Schraubverbindung vom Rahmen 9 aus möglich ist.
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In 3 sind Flügelschrauben 9.3 zur Herstellung einer solchen Schraubverbindung dargestellt. Das erste Standelement 7.1, welches das Start-Bahnmodul 6.5 abstützt, hat keine Verbindungsfunktion, ist aber in ähnlicher Weise mit dem Start-Bahnmodul 6.5 verschraubt. Das Gleiche gilt für die Standelemente 7.4 und 7.5, welche das Ziel-Bahnmodul 6.6 abstützen.
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Die vorbeschriebenen Bohrungen 9.1 und 9.2 bilden sogenannte Paare und sind in der dargestellten Ausführungsform in der Nähe der jeweiligen Seitenwand 6.2, 6.3 angeordnet. Jedes der Standelemente 7.1, 7.2, 7.3, 7.4, 7.5, 7.6 weist an einer dem Grundkörper 1 entgegengesetzten Rahmenseite 7.7 wenigstens ein Rollelement 11 auf. Somit kann die auf Rollen abgestützte Kugelbahn in einem Raum hin- und herbewegt werden. Die Höhe des Grundkörpers 1 und insbesondere der Rollfläche 6.1 über einem Untergrund soll in Tischhöhe liegen. Mit „Tischhöhe” ist eine Höhe gemeint, an die ein Rollstuhlfahrer bequem so heranfahren kann, dass sich seine Arme im angewinkelten Zustand über der Rollfläche 1 befinden können, wie zum Beispiel auch beim Essen, um dann anstatt Messer und Gabel zum Mund zu führen eine zuvor auf den Schoß gelegte Kugel ergreifen und mit mehr oder weniger Schwung auf der Rollfläche oder einer Rollhilfe aufsetzen zu können. Diese Höhe wird regelmäßig bei etwa 50 bis 70 cm über dem Untergrund liegen.
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Das Ziel-Bahnmodul 6.6 weist auf seiner Rollfläche 6.1 Markierungen (nicht dargestellt) auf, auf denen zum Beispiel Kegel (nicht dargestellt) positioniert werden können. In einer alternativen Ausführungsform können anstelle von Markierungen auch Vertiefungen (nicht dargestellt) ausgebildet sein, in denen eine Kugel gefangen werden kann.
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Auf der Rollfläche 6.1 des Start-Bahnmoduls 6.5 kann eine Rollhilfe lösbar befestigt sein, mit der eine Kugel selbsttätig in Schwung gebracht werden kann. In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Abrollhilfe am Start-Ende 3 nur lose auf der Rollfläche 6.1 aufgestellt.
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Vorzugsweise ist jede Seitenwand 6.2, 6.3 zumindest auf der Innenseite, also der Begrenzungsseite für die Rollfläche 6.1, farblich markiert.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist die erste Seitenwand 6.2, also die in Richtung des Ziel-Bahnmoduls 6.6 linke Seitenwand, blau, während die zweite Seitenwand 6.3, also die in Richtung Ziel-Bahnmodul 6.6 rechte Seitenwand, rot ist.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Grundkörper 1 mit allen Standelementen 7 im Wesentlichen aus Holz gefertigt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Grundkörper
- 3
- Start-Ende
- 5
- Ziel-Ende
- 6
- Bahn
- 6.1
- Rollfläche
- 6.2
- erste Seitenwand
- 6.3
- zweite Seitenwand
- 6.4
- dritte Seitenwand
- 6.5
- Start-Bahnmodul
- 6.6
- Ziel-Bahnmodul
- 6.7
- erstes Zwischen-Bahnmodul
- 6.8
- zweites Zwischen-Bahnmodul
- 7
- Mehrzahl von Standelementen
- 7.1
- erstes Standelement
- 7.2
- zweites Standelement
- 7.3
- drittes Standelement
- 7.4
- viertes Standelement
- 7.5
- fünftes Standelement
- 7.6
- sechstes Standelement
- 9
- Rahmen
- 9.1
- erste Bohrung
- 9.2
- zweite Bohrung
- 11
- Rollelement
- 13
- Rollhilfe
- 13.1
- schräge Fläche