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Die Erfindung bezieht sich auf eine Tropfenschere für eine Glasformmaschine, die unterhalb eines Tropfrings einer Speiservorrichtung der Glasformmaschine angeordnet ist und die Scherenblätter, mittels denen unterhalb des Tropfrings Glastropfen von einem durch den Tropfring hindurchtretenden Glasstrang abtrennbar sind, und eine Sprühvorrichtung für Kühl- und Schmiermittel aufweist, mittels der die Scherenblätter der Tropfenschere kühl- und schmierbar sind.
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Bei der Tropfenschere kann es sich sowohl um eine Tropfenschere mit parallel schneidenden Scherenblättern als auch um eine Tropfenschere mit angular schneidenden Scherenblättern handeln. Eine derartige Tropfenschere kommt zum Schneiden eines oder mehrerer Glastropfen für Hohlglas- und Pressglasmaschinen zum Einsatz.
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Mittels einer derartigen Tropfenschere sollen entsprechend portionierte Glastropfen mit exaktem vorgegebenem Gewicht geschnitten werden. Eine derartige Tropfenschere, sei es in angularer oder auch paralleler Ausführung und Funktionsweise, ist üblicherweise, wie vorstehend bereits erwähnt, unterhalb einer Speiservorrichtung der Glasformmaschine angeordnet. Die Speiservorrichtung hat gewöhnlich einen Plunger, ein Tonrohr und eben die Tropfenschere. Mittels der Tropfenschere kann – je nach Ausführung der Tropfenschere – gleichzeitig eine beliebige Anzahl von Glastropfen, typischerweise 1 bis 5 Glastropfen, geschnitten werden, und zwar aus Glassträngen, die durch den Tropfring gepresst werden. Hierbei können Glastropfen in genau definierten Portionen geschnitten werden.
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Im Betrieb der Tropfenschere erhitzen sich die Scherenblätter derselben sehr stark, weil sie ständig die heißen Glastropfen schneiden und sie unmittelbar unterhalb des Auslasses bzw. Tropfrings der Speiservorrichtung der Glasformmaschine angeordnet sind und entsprechend dort bei hohen Temperaturen betrieben werden. Zur Kühlung der Scherenblätter der Tropfenschere ist die vorstehend bereits erwähnte Sprühvorrichtung vorgesehen. Mittels dieser Sprühvorrichtung können die Scherenblätter einerseits gekühlt werden, wobei darüber hinaus eine Schmierung realisierbar ist, mittels der ein Kleben zwischen den üblicherweise metallischen Scherenblättern und den flüssigen Glastropfen vermieden werden kann. Entsprechend ist eine laufende Schmierung der Scherenblätter erforderlich.
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Aus dem Stand der Technik sind Sprühvorrichtungen bekannt, die unterhalb des Tropfrings der Glasformmaschine und oberhalb der Scherenblätter angeordnet sind. Eine derartige Sprühvorrichtung besteht aus Sprühdüsen, einer Haltevorrichtung und einer Zufuhranlage für Druckluft, Wasser und/oder Öl. Hierdurch kann durch Besprühung der Scherenblätter von oben eine Kühlung und Schmierung der Scherenblätter bewerkstelligt werden. Aufgrund der Anordnung der Sprühvorrichtung zwischen den Scherenblättern einerseits und dem Tropfring andererseits wird der Abstand zwischen den Scherenblättern zum Tropfring vergleichsweise groß, was zur Folge hat, dass der Glastropfen vergleichsweise weit unterhalb des Tropfrings und nicht unmittelbar an dessen Austritt geschnitten wird.
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Alternativ ist es möglich, die analog gestaltete Sprühvorrichtung unterhalb der Scherenblätter anzuordnen. Dann sind die Sprühdüsen der Sprühvorrichtung so ausgerichtet, dass sie das Kühl- und Schmiermittel in aufwärtiger Richtung zu den Scherenblättern sprühen bzw. abstrahlen. Hierbei ergibt sich zwangsläufig der Nachteil, dass häufig Kühl- und Schmiermittel an die Unterseite des Tropfrings gerät, wodurch eine Abkühlung des Tropfrings unvermeidlich ist, welche wiederum nachteilige Auswirkungen auf die Homogenität des durch den Tropfring hindurchtretenden Glasstrangs zur Folge hat und sogar zum örtlichen Erstarren oder Abkühlen von bereits geschmolzenem Glas im Tropfring führen kann.
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Ausgehend von dem vorstehend geschilderten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Tropfenschere für eine Glasformmaschine der eingangs geschilderten Art zur Verfügung zu stellen, bei der die vorstehend geschilderten Nachteile nicht auftreten und bei der darüber hinaus eine exakte Schmierung und Kühlung der Scherenblätter der Tropfenschere langfristig und zuverlässig realisierbar ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass Sprühdüsen der Sprühvorrichtung so in bzw. an den Scherenblättern der Tropfenschere ausgebildet oder angeordnet sind, dass das Kühl- und Schmiermittel parallel zur bzw. in der Bewegungsebene der sich aufeinander zu und voneinander weg bewegenden Scherenblätter auf die Scherenblätter richtbar ist. Entsprechend wird ein Sprühen des Kühl- und Schmiermittels von oben oder von unten vermieden. Vielmehr wird das Sprühmittel etwa waagerecht in der Achse der sich bewegenden Scherenblätter selbst abgestrahlt bzw. versprüht. Die Scherenblätter können unmittelbar am Auslass des Tropfrings angeordnet sein, d. h. der Abstand zwischen den Scherenblättern einerseits und der Auslassseite des Tropfrings andererseits ist minimierbar. Dennoch wird durch die erfindungsgemäße Ausrichtung der Abstrahlung des Kühl- und Schmiermittels verhindert, dass der Tropfring hiermit besprüht und dadurch abgekühlt wird. Entsprechend kann bei ohne weiteres realisierbarer Kühlung der Scherenblätter das Abschneiden des Glastropfens unmittelbar unterhalb des Auslasses des Tropfrings erfolgen, ohne dass ein Abkühlen des Tropfrings riskiert wird.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung sind die Sprühdüsen der Sprühvorrichtung einstückig in den Scherenblättern der Tropfenschere integriert. Entsprechend können auch die Zuführungen bzw. Fluidkanäle in die Scherenblätter integriert sein.
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Alternativ ist es möglich, die Sprühdüsen der Sprühvorrichtung und den Sprühdüsen vorgeordnete Kanäle, Anschlüsse derselben auswechselbar in oder an den Scherenblättern der Tropfenschere anzuordnen.
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Durch die Ausgestaltung der Sprühvorrichtung unmittelbar in den Scherenblättern bzw. durch die Anordnung der Sprühvorrichtung unmittelbar an den Scherenblättern ist es möglich, den Abstand zwischen dem Auslass der Sprühvorrichtung und den zu kühlenden bzw. zu schmierenden Schneiden bzw. Schneidflächen der Scherenblätter zu minimieren. Aufgrund dieses minimierten Abstands ist eine im Vergleich zum Stand der Technik gezieltere und exaktere Kühlung der zu kühlenden Schneidflächen bzw. Schneiden der Scherenblätter möglich. Hierdurch kann die Kühlung und die Schmierung der Schneiden bzw. Schneidflächen der Scherenblätter optimiert werden. Aufgrund der gezielten Abstrahlung des Kühl- und Schmiermittels auf die Scherenblätter bzw. deren Schneiden und Schneidflächen erfolgt – wenn überhaupt – nur noch eine minimale Benetzung der Glastropfen, was zu qualitativ besseren Glastropfen für die sich anschließenden Produktionsvorgänge führt. Aufgrund der genauen Ausrichtung der Abstrahlung des Kühl- und Schmiermittels ergibt sich eine Reduzierung des Kühl- und Schmiermittelverbrauchs, ein geringerer Verschleiß an den Scherenblättern und damit eine höhere Lebensdauer derselben.
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Zweckmäßigerweise erfolgt der Anschluss der Sprühdüsen der Sprühvorrichtung durch zumindest einen im bzw. am Scherenblatt ausgebildeten bzw. angeordneten Fluidkanal, durch den hindurch das Schmier- und Kühlmittel den Sprühdüsen zugeführt werden kann.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Tropfenschere sind die Sprühdüsen oder der zumindest eine Fluidkanal des Scherenblatts der Tropfenschere mittels Zuleitungskanälen mit Kühl- und Schmiermittel versorgbar, die in einem dem Scherenblatt zugeordneten Messerarm der Tropfenschere ausgebildet sind. Hierdurch kann das Kühl- und Schmiermittel direkt durch den Messerarm dem scherenblattseitigen Fluidkanal bzw. den scherenblattseitigen Sprühdüsen zugeführt werden. Das Scherenblatt ist dann so konstruiert, dass das Kühl- und Schmiermittel aus den messerarmseitigen Zuleitungskanälen unmittelbar durch die im Scherenblatt ausgebildeten Fluidkanäle den ebenfalls im Scherenblatt integrierten Sprühdüsen zugeleitet wird.
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Vorteilhaft sind die Sprühdüsen der Sprühvorrichtung so angeordnet bzw. ausgerichtet, dass sie das Kühl- und Schmiermittel genau auf die Schneidflächen bzw. Schneiden der Scherenblätter ausrichten.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Tropfenschere ist vorgesehen, dass eine Emulsion und die Druckluft des Kühl- und Schmiermittels den Sprühdüsen durch voneinander getrennte Fluid- und Zuleitungskanäle zuführbar ist, wobei dann die Mischung von Emulsion und Druckluft unmittelbar stromauf der Sprühdüsen stattfindet.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer Ausführungsform unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert.
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Es zeigen:
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1 eine perspektivische Darstellung eines Messerhalters, Messerarme und Scherenblätter eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Tropfenschere aufweisenden Bereichs einer Glasformmaschine;
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2 eine perspektivische Unteransicht des Messerhalters, des Messerarms und der Scherenblätter des in 1 gezeigten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Tropfenschere;
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3 eine teilweise geschnittene Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines Scherenblatts der erfindungsgemäßen Tropfenschere;
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4 eine Unteransicht des in 3 gezeigten Ausführungsbeispiels des Scherenblatts der erfindungsgemäßen Tropfenschere; und
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5 eine Längsschnittdarstellung des in den 3 und 4 gezeigten Ausführungsbeispiels des Scherenblatts der erfindungsgemäßen Tropfenschere.
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In 1 ist derjenige Bereich einer Glasformmaschine teilweise dargestellt, der unterhalb eines Tropfrings einer Speiservorrichtung angeordnet ist. Weder der Tropfring noch die Speiservorrichtung sind in den 1 bis 5 gezeigt.
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In diesem Bereich der Glasformmaschine ist eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Tropfenschere 1 angeordnet, wobei in der perspektivischen Darstellung der 1 an der Glasformmaschine angebrachte Messerhalter 2, ein in einem Messerhalter 2 gehalterter Messerarm 3 und zwei an dem Messerarm 3 angeordnete Scherenblätter 4 gezeigt sind, wobei diese beiden Scherenblätter 4 mit entsprechend gegenüberliegend angeordneten gleichartigen Scherenblättern die Tropfenschere 1 bilden.
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Mittels der Scherenblätter 4 sind unterhalb des in 1 nicht gezeigten Tropfrings Glastropfen von einem durch den Tropfring hindurchtretenden Glasstrang abtrennbar. Hierzu werden im in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel die beiden gezeigten Scherenblätter 4 auf zwei gegenüberliegend angeordnete und gelagerte entsprechende Scherenblätter zu bewegt, wobei dann im dargestellten Ausführungsbeispiel zwei Glastropfen von zwei aus einem entsprechend gestalteten Tropfring hindurchtretenden Glassträngen abgetrennt werden.
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Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Tropfenschere 1 als parallel schneidende Tropfenschere 1 ausgestaltet, wobei die einander zugeordneten Scherenblätter 4, die aufeinander zu und voneinander weg bewegt werden, sich auf derselben Bewegungsachse bewegen. Im Falle der in 1 gezeigten Tropfenschere 1 wirkt somit das in der Figur rechts dargestellte Scherenblatt 4 mit einem diesem gegenüberliegend angeordneten entsprechenden Scherenblatt zusammen, wohingegen das in 1 links dargestellte Scherenblatt 4 mit einem entsprechend diesem gegenüberliegend angeordneten Scherenblatt zusammenwirkt.
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Aus der in 2 gezeigten Unteransicht der Tropfenschere 1 bzw. des Messerhalters 2 derselben, ihres Messerarms 3 und ihrer Scherenblätter 4 geht hervor, dass der Messerhalter 2 und der Messerarm 3 von Zuleitungskanälen 5 durchdrungen sind, mittels denen zwei an der in 4 gezeigten Unterseite des Scherenblatts 4 der Tropfenschere 1 vorgesehene Eintrittsöffnungen 6 einer scherenblattseitigen Sprühvorrichtung 7 mit Kühl- und Schmiermittel versorgbar sind.
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Die Sprühvorrichtung 7 kann einstückig mit dem Scherenblatt 4 ausgestaltet sein oder sie kann lösbar und damit austauschbar mit dem Scherenblatt 4 verbunden sein.
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Zu der Sprühvorrichtung 7 gehören Sprühdüsen 8, durch die hindurch das Kühl- und Schmiermittel aus der Sprühvorrichtung 7 abgestrahlt wird. Die Sprühdüsen 8 sind in Bezug auf das Scherenblatt 4 so angeordnet, dass sie das Kühl- und Schmiermittel parallel zur bzw. in der Bewegungsebene der sich aufeinander zu und voneinander weg bewegenden Scherenblätter 4 auf das jeweilige Scherenblatt 4 richten. Bei dem in den 1 bis 5 dargestellten Ausführungsbeispiel der Tropfenschere 1 ist die Anordnung der Sprühdüsen 8 der Sprühvorrichtung so vorgenommen, dass sie das Kühl- und Schmiermittel möglichst genau auf die Schneidfläche des jeweiligen Scherenblatts 4 ausrichten.
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Da, wie sich insbesondere aus 2 ergibt, die scherenblattseitige Sprühvorrichtung 7 unterhalb der Schneidebene des jeweiligen Scherenblatts 4 angeordnet ist, kann das Scherenblatt 4 gekühlt und geschmiert werden, obwohl das Scherenblatt 4 gleichzeitig unmittelbar unterhalb des in den Figuren nicht gezeigten Tropfrings angeordnet sein kann, so dass die Glastropfen unmittelbar unterhalb des Austritts des Tropfrings vom Glasstrang abgetrennt werden können. Da mittels der Sprühdüsen 8 der Sprühvorrichtung 7 das Kühl- und Schmiermittel quasi in bzw. parallel zur Bewegungsrichtung des Scherenblatts 4 abgestrahlt wird, gerät kein Kühl- und Schmiermittel an den in den Figuren nicht dargestellten Tropfring, so dass keine nachteiligen Eigenschaften auf die Homogenität des Glases verursacht werden, die darauf zurückgehen könnten, dass der Tropfring in unerwünschter Weise gekühlt würde.
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Durch die in 4 gezeigten sprühvorrichtungsseitigen Eintrittsöffnungen 6 gerät das Kühl- und Schmiermittel in Fluidkanäle 9, und durch diese Fluidkanäle 9 zu den Sprühdüsen 8, wie dies aus 3 hervorgeht.
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Es ist möglich, unterschiedliche Komponenten des Kühl- und Schmiermittels durch unterschiedliche Zuleitungskanäle 5 und Fluidkanäle 9 in den unmittelbar stromauf der Sprühdüsen 8 angeordneten Bereich zu führen und dort, d. h. unmittelbar vor Austritt aus den Sprühdüsen 8, aus einer Emulsion, z. B. aus Öl und Wasser, und aus Druckluft das Kühl- und Schmiermittel zu mischen.
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In 5, die eine Schnittdarstellung des Scherenblatts 4 zeigt, ist dargestellt, wie die Sprühdüse 8 der Sprühvorrichtung 7 angeordnet bzw. ausgerichtet ist, um sicherzustellen, dass die Abstrahlung des Kühl- und Schmiermittels in Richtung zur Schneidfläche des Scherenblatts 4 erfolgt.
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Im vorstehend anhand der 1 bis 5 gezeigten und erläuterten Ausführungsbeispiel der Tropfenschere 1 handelt es sich um eine parallel schneidende Tropfenschere 1. In entsprechender Weise ist eine Ausrüstung von Scherenblättern mit Sprühvorrichtungen 7 möglich, wenn es sich um eine angular schneidende Tropfenschere handelt. Die Anbringung der Sprühvorrichtung am Scherenblatt bzw. die Ausgestaltung der Sprühvorrichtung einstückig im Scherenblatt sowie die Versorgung der scherenblattseitigen Sprühvorrichtung durch im Messerarm bzw. im Messerhalter ausgebildete Zuleitungskanäle wird in entsprechender Weise verwirklicht.