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Gebiet der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Kettenschloss mit einem Schlosskörper und einem Gelenkstangenband als Hauptteilen, insbesondere auf ein Kettenschloss, dessen Gelenkstangenband auf den Schlosskörper aufgewickelt werden kann, um das Volumen des Schlosses zu reduzieren.
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Technischer Hintergrund
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Aus dem amerikanischen Patent
US 7,712,339 ist ein Schloss bekannt, das als Hauptteile einen Schlosskörper (lock body) und ein aus mehreren miteinander verbundenen Stangen bestehendes Gelenkstangenband (joint bar hoop) umfasst. Bei Nichtnutzung des Schlosses kann das Gelenkstangenband zusammengeklappt werden, um das Volumen des Schlosses im aufbewahrten Zustand zu verringern. In dem Patent mit der Nummer M350495 wird eine ähnliche Schlossstruktur offenbart.
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Gegenüber herkömmlichen U-förmigen Schlössern, welche unvorteilhafterweise ein großes Volumen haben, bieten die oben erwähnten Schlösser tatsächlich den Vorteil einer Volumenreduzierung im zusammengelegten Zustand. Bei der Auslegung der bestehenden Schlösser sollen jedoch neben der Volumenreduzierung im zusammengelegten Zustand, wo es noch Spielraum zur Verbesserung gibt, auch noch das Aussehen und die Gestalt des jeweiligen zusammengelegten Schlosses berücksichtigt werden. Außerdem sind konventionelle U-förmige Schlösser zumeist jeweils mit einem Schlüssel zu betreiben, was einen großen Aufwand mit sich bringt.
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Offenbarung der Erfindung
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Kettenschloss anzubieten, mit dem die oben beschriebenen Probleme des Stands der Technik überwunden werden können.
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Ein erfindungsgemäßes Kettenschloss umfasst einen Schlosskörper und ein Gelenkstangenband. Hierbei ist der Schlosskörper mit einer Schlossöffnung und einem Kombinationsschlosskern versehen, wobei der Kombinationsschlosskern mehrere Typenräder (mit Ziffern, Symbolen und/oder Buchstaben versehene Scheiben) aufweist. Das Gelenkstangenband besteht aus mehreren miteinander verbundenen Gelenkstangen und weist einen ersten und einen zweiten Endabschnitt auf, wobei der erste Endabschnitt mit dem Schlosskörper verbunden ist und der zweite Endabschnitt in die Schlossöffnung eingesteckt und durch den Kombinationsschlosskern blockiert werden kann. Zudem lässt sich das Gelenkstangenband bei nicht blockiertem zweitem Endabschnitt des Gelenkstangenbands auf den Schlosskörper aufwickeln.
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Bevorzugt ist die Schlossöffnung in einer Schlosskörper-Seitenfläche des Schlosskörpers ausgebildet und die Typenräder sind an einer anderen Stelle als die Schlossöffnung in der Schlosskörper-Seitenfläche freiliegend angeordnet.
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Vorteilhafter besitzt der Kombinationsschlosskern eine Kombinationsschlossspindel und der zweite Endabschnitt ist mit einem Arretierloch versehen, wobei der zweite Endabschnitt, wenn er in der Schlossöffnung eingesteckt ist und die Kombinationsschlossspindel des Kombinationsschlosskernes durch das Arretierloch hindurchgreift, die Schlossöffnung nicht mehr verlassen kann.
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Bevorzugt ist des Weiteren vorgesehen, dass die Kombinationsschlossspindel bei entriegeltem Kombinationsschlosskern sich innerhalb des Schlosskörpers in einer Mittelachsenrichtung des Schlosskörpers bewegen kann und bei verriegeltem Kombinationsschlosskern von einer Bewegung innerhalb des Schlosskörpers abgehalten wird.
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Vorteilhaft umfasst der Schlosskörper ferner eine Endabdeckung und die Kombinationsschlossspindel ragt aus einem ersten Ende des Schlosskörpers heraus und ist mit der Endabdeckung verbunden, wobei das Ein- und Austreten des zweiten Endabschnitts in bzw. aus der Schlossöffnung in einer vom ersten Ende entfernten Entriegelungsposition der Endabdeckung möglich ist und in einer in der Nähe des ersten Endes liegenden Verriegelungsposition der Endabdeckung durch die Kombinationsschlossspindel ausgeschlossen wird. Der Schlosskörper kann ferner ein Federelement umfassen, das sich zwischen der Endabdeckung und dem ersten Ende befindet.
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Bevorzugt sind die mehreren Gelenkstangen miteinander gelenkig verbunden. Die mehreren Gelenkstangen können übereinander angeordnet und dabei miteinander gelenkig verbunden sein. Das Gelenkstangenband kann derart auf den Schlosskörper aufgewickelt werden, dass die Typenräder des Kombinationsschlosskernes verdeckt sind.
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Zusätzlich hierzu kann vorteilhaft an dem Schlosskörper ein Arretierblock und am zweiten Endabschnitt des Gelenkstangenbands ein Arretierloch ausgebildet sein, wobei der Arretierblock und das Arretierloch dann, wenn das Gelenkstangenband vollständig auf dem Schlosskörper aufgewickelt ist, ineinander eingreifen.
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Somit wird erfindungsgemäß ein Kettenschloss geschaffen, das ein reduziertes Volumen im zusammengelegten Zustand hat und keinen Schlüssel benötigt, womit die eingangs genannten Probleme des Stands der Technik gelöst werden.
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Es versteht sich, dass die obenstehende allgemeine Beschreibung und die nachfolgenden konkreten Ausführungsformen keine Einschränkung der beanspruchten Patentansprüche der Erfindung darstellen, sondern lediglich der beispielhaften Erläuterung der Erfindung dienen.
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Darstellung der Abbildungen
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Es zeigen
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1 in schematischer Darstellung ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Kettenschlosses mit abgewickeltem Gelenkstangenband,
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2 in schematischer Darstellung ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Kettenschlosses mit in eine Schlossöffnung eingestecktem zweitem Endabschnitt des Gelenkstangenbands,
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3 in schematischer Darstellung ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Kettenschlosses mit vollständig auf einem Schlosskörper aufgewickeltem Gelenkstangenband,
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4A und 4B in schematischer Darstellung ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Kettenschlosses mit in die Schlossöffnung hineinragender Kombinationsschlossspindel,
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5A und 5B in schematischer Darstellung ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Kettenschlosses mit aus der Schlossöffnung entfernter Kombinationsschlossspindel und
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6 in schematischer Darstellung ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Kettenschlosses mit einem Federelement.
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Ausführungsformen
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Aus 1 geht ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Kettenschlosses 800 hervor, das einen Schlosskörper 100 und ein Gelenkstangenband 300 umfasst. Hierbei ist der Schlosskörper 100 mit einer Schlossöffnung 130 und einem Kombinationsschlosskern 150 versehen. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel befindet sich die Schlossöffnung 130 in einer Schlosskörper-Seitenfläche 110 des Schlosskörpers 100 und ein Typenrad 151 ist an einer anderen Stelle als die Schlossöffnung 130 in der Schlosskörper-Seitenfläche 110 freiliegend angeordnet. In anderen Ausführungsbeispielen muss es jedoch nicht unbedingt sein, dass die Schlossöffnung 130 in der Schlosskörper-Seitenfläche 110 des Schlosskörpers 100 ausgebildet und das Typenrad 151 in der Schlosskörper-Seitenfläche 110 freiliegend angeordnet ist. Das Gelenkstangenband 300 besteht aus mehreren miteinander verbundenen Gelenkstangen 310 und weist einen ersten Endabschnitt 301 und einen zweiten Endabschnitt 302 auf, wobei der erste Endabschnitt 301 mit dem Schlosskörper 100 verbunden ist. Aus dem in 2 dargestellten Ausführungsbeispiel ist zu ersehen, dass der zweite Endabschnitt 302 in die Schlossöffnung 130 eingesteckt und durch den Kombinationsschlosskern 150 blockiert werden kann. Ansonsten lässt sich das Gelenkstangenband 300, wenn dessen zweiter Endabschnitt 302 nicht blockiert ist, auf den Schlosskörper 100 aufwickeln, wie es dem Ausführungsbeispiel gemäß 3 entnehmbar, um in einen zusammengelegten Zustand mit geringem Platzbedarf überzugehen.
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In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel besteht das Gelenkstangenband 300 aus mehreren miteinander gelenkig verbundenen Gelenkstangen 310, wobei die mehreren Gelenkstangen 310 übereinander angeordnet und dabei miteinander gelenkig verbunden sind, um das Aufwickeln des Gelenkstangenbands 300 auf den Schlosskörper 100 zu ermöglichen. Zudem kann das Gelenkstangenband 300 vorzugsweise derart auf den Schlosskörper 100 aufgewickelt werden, dass das Typenrad 151 des Kombinationsschlosskernes 150 verdeckt ist, um das Typenrad 151 des Kombinationsschlosskernes 150 zu schützen. Darüber hinaus ist an dem Schlosskörper 100 ein Arretierblock 1022 und am zweiten Endabschnitt 302 des Gelenkstangenbands 300 ein Arretierloch 3022 ausgebildet, wobei der Arretierblock 1022 und das Arretierloch 3022 dann, wenn das Gelenkstangenband 300 vollständig auf dem Schlosskörper 100 aufgewickelt ist, ineinander eingreifen, um ein Lockern des Gelenkstangenbands 300 zu verhindern. Auf diese Weise kann das Gelenkstangenband 300 im zusammengelegten Zustand des Kettenschlosses 800 fixiert und das in 3 gezeigte Aussehen des Kettenschlosses beibehalten werden.
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In einem Ausführungsbeispiel gemäß 4A und 4B (Schnittdarstellung entlang der Linie C-C' in 4A) besitzt der Kombinationsschlosskern 150 eine Kombinationsschlossspindel 153, die sich bei entriegeltem Kombinationsschlosskern 150, d. h. wenn sich das Typenrad 151 beispielsweise in einer durch den Benutzer voreingestellten Entriegelungsposition befindet, innerhalb des Schlosskörpers 100 in einer Mittelachsenrichtung 111 des Schlosskörpers 100 bewegen kann und bei verriegeltem Kombinationsschlosskern 150 von einer Bewegung innerhalb des Schlosskörpers 100 abgehalten wird. Auf den Aufbau eines derartigen Kombinationsschlosses, welcher bereits bekannt ist, wird hier im Detail nicht mehr eingegangen. Dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel gemäß ist der zweite Endabschnitt 302 mit einem Arretierloch 3022 versehen und kann daher, wenn der zweite Endabschnitt 302 in der Schlossöffnung 130 eingesteckt ist (vgl. 2) und die Kombinationsschlossspindel 153 des Kombinationsschlosskernes 150 durch das Arretierloch 3022 hindurchgreift, die Schlossöffnung 130 nicht mehr verlassen, so dass eine Blockierwirkung erzielt wird.
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In dem Ausführungsbeispiel gemäß 4A und 4B umfasst der Schlosskörper 100 ferner eine Endabdeckung 170, wobei die Kombinationsschlossspindel 153 aus einem ersten Ende 191 des Schlosskörpers 100 herausragt und mit der Endabdeckung 170 verbunden ist. Befindet sich die Endabdeckung 170 dabei in einer in der Nähe des ersten Endes 191 liegenden Verriegelungsposition 210, so ragt die Kombinationsschlossspindel 153 mit ihrem der Endabdeckung 170 abgewandten Ende in die Schlossöffnung 130 hinein, um damit ein Ein- und Austreten des zweiten Endabschnitts 302 (vgl. 1 und 2) in bzw. aus der Schlossöffnung 130 auszuschließen. Wenn sich die Endabdeckung 170 hingegen in einer vom ersten Ende 191 entfernten Entriegelungsposition 220 befindet, wie es dem Ausführungsbeispiel gemäß 5A und 5B (Schnittdarstellung entlang der Linie C-C' in 5A) entnehmbar, ragt das der Endabdeckung 170 abgewandte Ende der Kombinationsschlossspindel 153 nicht in die Schlossöffnung 130 hinein, was ein freies Ein- und Austreten des zweiten Endabschnitts 302 in bzw. aus der Schlossöffnung 130 erlaubt.
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Wenn in einem Ausführungsbeispiel ein Schloss 800 mit entriegeltem Kombinationsschlosskern 150 und auf dem Schlosskörper 100 aufgewickeltem Gelenkstangenband 300 (vgl. 3) in Gebrauch genommen werden soll, kann das Gelenkstangenband 300 zunächst abgewickelt (vgl. 1) und dann in einen abzusichernden Gegenstand (wie etwa einen Fahrradrahmen) eingeführt werden. Anschließend wird die Endabdeckung 170, wie im Ausführungsbeispiel gemäß 5A und 5B gezeigt, in die vom ersten Ende 191 entfernte Entriegelungsposition 220 gezogen, in welcher das der Endabdeckung 170 abgewandte Ende der Kombinationsschlossspindel 153 nicht in die Schlossöffnung 130 hineinragt, und der zweite Endabschnitt 302 in die Schlossöffnung 130 eingesteckt. Danach wird die Endabdeckung 170, wie im Ausführungsbeispiel gemäß 4A und 4B gezeigt, in die in der Nähe des ersten Endes 191 liegende Verriegelungsposition 210 gedrückt, in welcher die Kombinationsschlossspindel 153 mit ihrem der Endabdeckung 170 abgewandten Ende in das in der Schlossöffnung 130 befindliche Arretierloch 3022 des zweiten Endabschnitts 302 hineinragt, und das Typenrad 151 in seine Verriegelungsposition gedreht. Dadurch wird mit der Kombinationsschlossspindel 153 erreicht, dass der zweite Endabschnitt 302 die Schlossöffnung 130 nicht mehr verlassen kann und somit eine Blockierwirkung erzielt wird. Soll die Blockierung aufgehoben werden, muss lediglich das Typenrad 151 in seine Entriegelungsposition gedreht werden, um die Kombinationsschlossspindel 153 zur Bewegung freizugeben. Als Folge davon kann das der Endabdeckung 170 abgewandte Ende der Kombinationsschlossspindel 153 aus dem Arretierloch 3022 und der zweite Endabschnitt 302 aus der Schlossöffnung 130 entfernt werden, um die Blockierung aufzuheben.
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In einem Ausführungsbeispiel gemäß 6 umfasst der Schlosskörper 100 ferner ein Federelement 500, das sich zwischen Endabdeckung 170 und erstem Ende 191 befindet. Mit Hilfe der Federkraft dieses Federelements kann die Endabdeckung 170 dann, wenn das Typenrad 151 in seine Entriegelungsposition gedreht und somit die Kombinationsschlossspindel 153 zur Bewegung freigegeben wird, automatisch in die vom ersten Ende 191 entfernte Position geschoben werden, wodurch die Benutzerfreundlichkeit erhöht wird.
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Bisher wurden bevorzugte Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung schematisch dargestellt und beschrieben. Alle Ergänzungen, Modifikationen und Substitutionen, welche in den bevorzugten Ausführungsbeispielen der Erfindung zur Anwendung kommen können, fallen jedoch in den durch die beigefügten Patentansprüche definierten Umfang der vorliegenden Erfindung. Den durchschnittlichen Fachleuten auf diesem Gebiet wird klar sein, dass im Rahmen der Erfindung eine Reihe von Änderungen in Bezug auf Form, Struktur, Anordnung, Maßstab, Werkstoff, Element und Bauteil möglich sind. Die oben offenbarten Ausführungsbeispiele stellen daher keine Einschränkung, sondern eine Beschreibung der Erfindung dar. Der Schutzumfang der vorliegenden Erfindung wird durch die beigefügten Patentansprüche definiert und umfasst alle rechtmäßigen Äquivalenzen der in den Patentansprüchen angegebenen Merkmale.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- Bezugszeichenliste
- 1022
- Arretierblock
- 110
- Schlosskörper-Seitenfläche
- 111
- Mittelachsenrichtung
- 130
- Schlossöffnung
- 150
- Kombinationsschlosskern
- 151
- Typenrad
- 153
- Kombinationsschlossspindel
- 170
- Endabdeckung
- 191
- Erstes Ende
- 210
- Verriegelungsposition
- 220
- Entriegelungsposition
- 300
- Gelenkstangenband
- 301
- Erster Endabschnitt
- 302
- Zweiter Endabschnitt
- 3022
- Arretierloch
- 310
- Gelenkstange
- 500
- Federelement
- 800
- Kettenschloss
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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