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Technisches Gebiet
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Die Erfindung betrifft eine Polsterung für einen Fahrzeugsitz umfassend eine erste, mit einem ersten Gas gefüllte Kammer, welche eine Sitzfläche für einen Benutzer des Fahrzeugsitzes ausbildet.
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Stand der Technik
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Polsterungen für Fahrzeugsitze, insbesondere mit einem Gas gefüllte Polsterungen, sind auf dem Gebiet bekannt. Solche Polsterungen basieren häufig auf Luftkissen. Polsterungen mit Luftkissen haben den Nachteil, dass bei einem sich veränderndem Umgebungsdruck Druckregulierungssysteme mit Pumpen und Ventilen benötigt werden, um für einen Passagier stets eine angenehme Sitzhärte aufrechterhalten zu können. Druckregulierungssysteme verteuern die Herstellung. Zudem wird der Fahrzeugsitz durch solche Systeme schwerer, was unerwünscht ist.
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Ein Sitzkissen ohne Druckregulierungssystem beschreibt die
WO 2007/136578 A2 (Boeing). Das offenbarte Sitzkissen eines Flugzeugsitzes umfasst einen äusseren Beutel, in dem sich sowohl Schaumstoff wie auch ein Gas befinden. Im Betrieb reagieren Gas und äusserer Beutel auf den Umgebungsdruck in der Kabine, um eine verbesserte Polsterung bei Druckänderungen in der Kabine zu ermöglichen. Das Sitzkissen bläht sich auf, wenn in der Kabine der Druck abnimmt und bietet dadurch dem Passagier eine zusätzliche Luftpolsterung. Steht das Flugzeug am Boden wird das Sitzkissen zusammengedrückt, so dass der Schaumstoff die Polsterung des Passagiers übernimmt.
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Ein weiteres Sitzkissen für einen Flugzeugsitz beschreibt
US 8,147,001 B2 (Boeing). Das Sitzkissen besteht aus einer untersten, energieabsorbierenden Schicht, einer Schicht aus Schaumstoffpolster und einer weiteren Schicht mit einer Ischia-Einlage. Die energieabsorbierende Schicht, die Schaumstoffschicht und die Ischia-Einlage bilden eine dichte, sich selbstaufblähende halbdynamische pneumatische Zelle, welche über ein Ventil aufgeblasen oder entleert werden kann. Wenn kein reduzierter Druck in der Flugzeugkabine herrscht, tragen das Polstermaterial und die Ischia-Einlage das Gewicht des Passagiers. Wenn in der Flugzeugkabine ein reduzierter Druck herrscht, ermöglicht die mit Luft gefüllte pneumatische Zelle eine zusätzliche Luftpolsterung für den Passagier während des Fluges.
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Nachteilig bei derartigen mit Schaumstoff und Luft gefüllten Sitzkissen ist, dass das Schaumstoffmaterial in die Zelle eingebracht werden muss und die Zeile anschliessend gasdicht verschlossen werden muss. Dies erlaubt keine kostengünstige Herstellung. Zudem hat der Schaumstoff ein gewisses Gewicht.
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Darstellung der Erfindung
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine dem eingangs genannten technischen Gebiet zugehörende Polsterung für einen Fahrzeugsitz zu schaffen, welche eine leichte und zugleich kostengünstige Bauweise des Fahrzeugsitzes ermöglicht und welche bei unterschiedlichen Druckverhältnissen stets einen hohen Sitzkomfort bietet.
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Die Lösung der Aufgabe ist durch die Merkmale des Anspruchs 1 definiert. Gemäss der Erfindung umfasst die Polsterung eine erste mit einem ersten Gas gefüllte Kammer, welche eine Sitzfläche für einen Benutzer des Fahrzeugsitzes ausbildet. Die Polsterung umfasst weiter eine zweite mit einem zweiten Gas gefüllte Kammer, die mit der ersten (Kammer fest verbunden ist, wobei die erste Kammer einen höheren Innendruck aufweist als die zweite Kammer.
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Bei einem ersten Umgebungsdruck ist der Innendruck in der unteren, ersten Kammer gleich oder leicht geringer als der erste Umgebungsdruck. Dadurch ist die erste Kammer teilweise aufgebläht. In der oberen, zweiten Kammer herrscht ein geringerer Innendruck als in der ersten Kammer. Dadurch ist die zweite Kammer zusammengedrückt. Die teilweise aufgeblähte erste Kammer bietet dem Benutzer des Fahrzeugsitzes eine komfortable, weiche Sitzfläche, während dieser die zusammengedrückte zweite Kammer beim Sitzen nicht oder nur geringfügig spürt. Ändert sich nun der Umgebungsdruck auf einen zweiten Umgebungsdruck, der gegenüber dem ersten Umgebungsdruck geringer ist, herrscht in der ersten Kammer ein gegenüber dem Umgebungsdruck höherer Innendruck. Dadurch bläht sich die erste Kammer weiter auf, wodurch sich diese für einen Benutzer des Fahrzeugsitzes immer härter anfühlt, bis diese kaum mehr flexibel ist und vom Benutzer als fester Körper wahrgenommen wird. Das Sitzen auf einer derart aufgeblähten ersten Kammer wäre für einen Benutzer des Fahrzeugsitzes unangenehm.
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Gleichzeitig nimmt der Innendruck in der zweiten Kammer ebenfalls zu, wobei diese beim zweiten Umgebungsdruck teilweise aufgebläht ist. In diesem Zustand bietet die zweite Kammer dem Benutzer des Fahrzeugsitzes eine komfortable, weiche Sitzfläche. Die Erfindung weist daher den Vorteil auf, dass durch die Polsterung mit den zwei Kammern mit jeweils unterschiedlichen Innendrücken auch bei einem sich veränderndem Umgebungsdruck stets ein hoher Sitzkomfort für den Benutzer des Fahrzeugsitzes gewährleistet wird. Zudem ermöglicht eine Polsterung mit einem Gas eine besonders leichte Bauweise des Fahrzeugsitzes.
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Eine solche Funktionalität erlaubt es, dass sich die Polsterung trotz des sich beim Steigbeziehungsweise Sinkflug ändernden Kabinendrucks in einem Flugzeug für einen Benutzer des Fahrzeugsitzes stets angenehm weich anfühlt, ohne dass die Polsterung ein aufwändiges Druckregulierungssystem benötigt. Dadurch wird es möglich, eine kostengünstige und sehr leichte Polsterung basierend auf gasgefüllten Kammern zu schaffen, welche einen hohen Sitzkomfort aufweist. Dies erlaubt den kostengünstigen Einsatz derartiger Polsterungen auch in niedrigeren Buchungsklassen, beispielsweise in der Economy-Klasse.
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In der folgenden Anmeldung wird unter „Kammer” ein von einer Wandung umgebener Raum verstanden, der gegenüber der Umgebung abgeschlossen ist.
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Die Wandung der ersten Kammer ist vorzugsweise mit der Wandung der zweiten Kammer verbunden, wobei diese insbesondere bevorzugt direkt an dieser befestigt ist. Alternativ besteht aber auch die Möglichkeit, dass – obwohl die erste Kammer fest mit der zweiten Kammer verbunden ist – eine Zwischenlage zwischen der ersten und der zweiten Kammer angeordnet ist. Ferner besteht auch die Möglichkeit, dass die erste Kammer und die zweite Kammer in einem Verbindungsbereich eine gemeinsame Wandung aufweisen.
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Der erste Umgebungsdruck entspricht bei einem Einsatz einer erfindungsgemässen Polsterung in einem Flugzeugsitz im Wesentlichen dem Luftdruck am Boden, während der zweite Umgebungsdruck dem Kabinendruck im Reiseflug entspricht.
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In einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kann die Polsterung mehr als zwei Kammern umfassen. So kann die Polsterung beispielsweise drei übereinander liegende Kammern aufweisen, wobei in diesem Fall die unterste der drei Kammern vorzugsweise den höchsten Innendruck, die oberste den tiefsten Innendruck und die Kammer in der Mitte einen Innendruck, der zwischen dem Innendruck der untersten und der obersten Kammer liegt, aufweisen. Mit einem solchen System mit mehreren Kammern kann eine Abstufung der Härte der einzelnen Kammern erzielt werden, wodurch der Sitzkomfort für den Passagier weiter erhöht wird.
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Die Kammern weisen im aufgeblähten Zustand in einem horizontalen Schnitt vorzugsweise einen rechteckförmigen Querschnitt auf. In einer alternativen Variante können die Kammern im aufgeblähten Zustand im horizontalen Schnitt eine runde, eine quadratische oder eine polygonale Form aufweisen. In einem vertikalen Schnitt sind die Kammern im aufgeblähten Zustand vorzugsweise ebenfalls rechteckförmig geformt. Alternativ können die Kammern im vertikalen Schnitt Jedoch auch eine beliebige Form, insbesondere eine polygonale Form, aufweisen. Insbesondere können die Kammern im vertikalen Schnitt im aufgeblähten Zustand in einem mittleren Bereich einen grösseren Querschnitt aufweisen als in einem Kantenbereich. Dadurch lässt sich zumindest im aufgeblähten Zustand eine gewisse Konturierung der Polsterung erzilen.
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Bevorzugt verfügen die Kammern über eine Hülle aus einem flexiblen Material. Dadurch kann sich die Form der Kammern an die Konturen eines Benutzers sowie je nach Innendruck anpassen.
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Vorzugsweise verfügt die erste und/oder die zweite Kammer über eine Hülle aus elastischem Material. Das elastische Material ist vorzugsweise ein Textil, eine dünne Polymerschicht oder ein Verbundmaterial aus beispielsweise Textilien und mindestens einem Polymer. Besonders bevorzugt umfasst das Material gewobene Baumwolle mit zusätzlichen Kunstfasern. Durch das elastische Material kann sich das Volumen einer Kammer je nach Innendruck verändern, wobei die Oberfläche der Kammer stets straff gespannt bleibt. Insbesondere bei einer Abnahme des Innendruckes kann so die Bildung von störenden Falten verhindert werden.
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Bevorzugt verfügen die erste und die zweite Kammer über eine gasdichte Hülle. Dadurch wird kein Gas zwischen der ersten und der zweiten Kammer sowie zwischen einer Kammer und der Umgebung ausgetauscht. Das hat den Vorteil, dass die Kammern nur einmal mit Gas befüllt werden müssen und die Kammer daher keine Öffnung, Ventil oder Ähnliches aufweisen muss. Dies erlaubt eine einfache und kostengünstige Herstellung der Kammern.
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In einer alternativen Ausführungsform kann eine oder können beide Kammern mindestens eine Öffnung oder ein Ventil aufweisen, um beispielsweise die Gasmenge in der Kammer zu verändern. In einer anderen Ausführung können die Kammern auch ein Überdruckventil aufweisen, durch das Gas entweichen kann. Das verhindert eine Beschädigung der Kammer im Falle einer Überbelastung.
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Mit Vorteil ist das sich in der ersten und/oder in der zweiten Kammer befindliche Gas Luft. Insbesondere bevorzugt ist das Gas in beiden Kammern Luft. Dies erlaubt eine einfache und kostengünstige Herstellung der Kammern. Zudem besteht keine Gefahr für den Benutzer des Fahrzeugsitzes falls eine Kammer lecken sollte.
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In einer alternativen Ausführungsform kann die erste und/oder die zweite Kammer mit einem Inertgas, beispielsweise Stickstoff, gefüllt sein.
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Vorzugsweise ist eine Hülle der ersten Kammer im Vergleich zu einer Hülle der zweiten Kammer dicker ausgestaltet. Dies bietet den Vorteil, dass sich die zweite Kammer besonders gut an unterschiedliche Innendrücke sowie an die Körperform eines Benutzers des Fahrzeugsitzes anpassen kann, was den Komfort für den Benutzer weiter erhöht.
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In einer alternativen Ausführungsform können die Hüllen der beiden Kammern jedoch auch gleich dick ausgestaltet sein.
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Bevorzugt ist die zweite Kammer derart ausgestaltet, dass die zweite Kammer bei zunehmendem Innendruck eine Kontur ausbildet. Vorzugsweise ist die zweite Kammer derart ausgebildet, dass sie eine Kontur in Form einer Wölbung ausbildet, um den Benutzer des Fahrzeugsitzes bei auftretenden Fliehkräften abzustützen. Beispielsweise können derartige am Rand einer Sitzfläche entlang laufende Konturen zusammen mit der Sitzfläche eine wannenförmige Sitzschale ausbilden, welche einen Benuttzer des Fahrzeugsitzes bei Bewegungen des Fahrzeugsitzes abstützen. Dies erhöht die Sicherheit und den Sitzkomfort für den Benutzer, da dieser bei Fahrzeugbewegungen nicht auf der Sitzfläche hin und her rutschen kann.
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Es besteht aber auch die Möglichkeit, dass die zweite Kammer keine Kontur umfasst. Die zweite Kammer bildet dann bei zunehmendem Innendruck eine plane Fläche aus.
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Die vorliegende Anmeldung betrifft ferner einen Fahrzeugsitz, welcher vorzugsweise mindestens eine Polsterung gemäss der vorliegenden Erfindung umfasst. Insbesondere bevorzugt ist der Fahrzeugsitz als Flugzeugsitz ausgebildet.
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Vorzugsweise ist die Polsterung in einer Sitzfläche und/oder in einer Rückenlehne des Fahrzeugsitzes integriert. Wenn die Polsterung in der Sitzfläche und/oder in der Rückenlehne integriert ist, kann der Sitzkomfort für den Benutzer weiter erhöht werden, da die Polsterung nicht nur in der Sitzfläche, sondern auch in der Rückenlehne auf den Benutzer abstimmbar ist. Die Polsterung der Rückenlehne kann dabei beispielsweise als plane Fläche ausgebildet sein. Es besteht Jedoch auch die Möglichkeit, dass die zweite Kammer in der Rückenlehne eine Kontur ausbildet. Die Kontur der zweiten Kammer umfasst vorzugsweise seitliche Vorwölbungen, um dem Benutzer im Rücken zusätzlichen Seitenhalt zu geben. Unabhängig davon ob die zweite Kammer eine Kontur ausbildet, besteht die Möglichkeit, dass die erste und die zweite in der Rückenlehne integrierte Kammer eine Lordosenstütze ausbilden. Dadurch wird eine ergonomische Sitzhaltung ermöglicht.
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Es besteht auch die Möglichkeit, dass die Polsterung nur in der Sitzfläche oder nur in der Rückenlehne des Fahrzeugsitzes integriert ist.
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Die erste und die zweite Kammer erstrecken sich vorzugsweise über die gesamte Sitzfläche und/oder über die gesamte Fläche der Rückenlehne des Fahrzeugsitzes. Unabhängig davon welche Form die Kammern aufweisen, besteht aber auch die Möglichkeit, dass sich die Kammern nur über einen Teil der Sitzfläche erstrecken. Die Kammern können beispielsweise in einem Bereich der Sitzfläche angeordnet sein, wo sich die Gesässknochen eines auf dem Fahrzeugsitz sitzenden Benutzers befinden. Dadurch kann zum Beispiel eine besonders komfortable Sitzfläche gebildet werden, da die Polsterung gezielt auf das Gesäss des Benutzers abstimmbar ist.
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In einer weiteren Ausführungsform können in einer Sitzfläche und/oder einer Rückenlehne eines Fahrzeugsitzes auch eine Vielzahl an erfindungsgemässen Polsterungen angeordnet sein, wobei die Vielzahl an Polsterungen vorzugsweise die gesamte Sitzfläche und/oder die gesamte Rückenlehne einnehmen.
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Vorzugsweise sind die Kammern der Rückenlehne in der Mitte der Rückenlehne angeordnet. Es besteht zudem die Möglichkeit, dass die Kammern zusätzlich eine Lordosenstütze ausbilden, um eine ergonomische Form des Fahrzeugsitzes zu ermöglichen. Weiter können die Kammern auch auf beiden Seiten der Rückenlehne eine Wölbung ausbilden. Das bietet den Vorteil, dass der Benutzer des Fahrzeugsitzes bei seitlichen Bewegungen des Fahrzeuges besser seitlich abgestützt ist.
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Aus der nachfolgenden Detailbeschreibung und der Gesamtheit der Patentansprüche ergeben sich weitere vorteilhafte Ausführungsformen und Merkmalskombinationen der Erfindung.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Die zur Erläuterung des Ausführungsbeispiels verwendeten Zeichnungen zeigen:
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1 eine schematische Darstellung eines Fahrzeugsitzes mit einer erfindungsgemässen Polsterung bestehend aus einer ersten und einer zweiten Kammer als Sitzfläche;
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2a eine schematische Darstellung der ersten und der zweiten Kammer bei einem ersten Umgebungsdruck;
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2b eine schematische Darstellung der ersten und der zweiten Kammer aus 2a bei einem zweiten Umgebungsdruck, der geringer ist als der erste Umgebungsdruck.
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Grundsätzlich sind in den Figuren gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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Wege zur Ausführung der Erfindung
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1 zeigt eine schematische Darstellung eines Fahrzeugsitzes 1, insbesondere eines Economy-Flugzeugsitzes, mit einer erfindungsgemässen Polsterung 2. Die Polsterung 2 umfasst eine untere erste Kammer 3 und eine obere zweite Kammer 4, wobei die erste Kammer 3 fest mit der zweiten Kammer 4 verbunden ist. Die erste Kammer 3 und die zweite Kammer 4 sind in einer Sitzfläche 5 des Fahrzeugsitzes 1 integriert. In der gezeigten Ausführung ist die Polsterung 2 mit der ersten Kammer 3 und der zweiten Kammer 4 nur in der Sitzfläche 5 integriert. In einer Variante dazu besteht auch die Möglichkeit, dass die erfindungsgemässe Polsterung 2 zusätzlich in einer Rückenlehne 6 des Fahrzeugsitzes 1 integriert ist.
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Die erste Kammer 3 und die zweite Kammer 4 sind mit Luft gefüllt und jeweils gegenüber der Umgebung luftdicht abgeschlossen. Der Innendruck der ersten Kammer 3 ist dabei grösser als der Innendruck der zweiten Kammer 4. Die Umhüllung der erste Kammer 3 und der zweiten Kammer 4 sind aus einem flexiblen textilen Stoff und aus Kunstfasern gefertigt. Dadurch ist die Form der ersten Kammer 3 und der zweiten Kammer 4 veränderbar. Dadurch können sich bei einer Veränderung des Innendrucks die Form der ersten Kammer 3 und der zweite Kammer 4 ändern, je nachdem welches Volumen die eingeschlossen Luft einnimmt. Im dargestellten Zustand in der 1 ist die erste Kammer 3 vollständig aufgebläht. Die zweite Kammer 4 ist nur teilweise aufgebläht und bietet dadurch eine Polsterung für einen auf dem Flugzeugsitz sitzenden Passagier.
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In einem horizontalen Schnitt weisen die erste Kammer 3 und die zweite Kammer 4 im aufgeblähten Zustand eine rechteckige Form auf. Die erste Kammer 3 und die zweite Kammer 4 können in einer anderen Ausführung beispielsweise auch einen runden oder polygonalen horizontalen Schnitt aufweisen. In einem von einer vorderen Sitzkante 7 zur Rückenlehne 6 hin verlaufenden vertikalen Schnitt weisen die Kammern 3, 4 im aufgeblähten Zustand ebenfalls eine rechteckförmige Form auf. Die erste Kammer 3 und die zweite Kammer 4 erstrecken sich dabei im Wesentlichen über die gesamte Länge von der vorderen Sitzkante 7 zur Rückenlehne 6. Die erste Kammer 3 weist eine dickere Hülle auf als die zweite Kammer 4.
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2a zeigt eine schematische Darstellung der ersten Kammer 3 und der zweiten Kammer 4 bei einem ersten Umgebungsdruck, der beispielsweise dem Atmosphärendruck entspricht, wenn sich ein Flugzeug, in welchem der Fahrzeugsitz 1 angeordnet ist, am Boden befindet. Der Innendruck der ersten Kammer 3 ist dabei gleich oder leicht geringer als der erste Umgebungsdruck. Die erste Kammer 3 ist dadurch nicht vollständig aufgebläht. Somit kann sich die erste Kammer 3 der Form des Gesässes eines Passagiers anpassen, der auf den Fahrzeugsitz sitzt. Der Passagier spürt eine weiche, bequeme Sitzfläche. Die zweite Kammer 4 ist in sich zusammengefallen, da der Innendruck der zweiten Kammer 4 markant geringer ist als der erste Umgebungsdruck. Ein auf der Sitzfläche 5 sitzender Passagier spürt die zweite Kammer 4 in diesem Zustand praktisch nicht. In dieser Situation stellt die erste Kammer 3 die gesamte Polsterung für einen Passagier dar.
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Die 2b zeigt die erste Kammer 3 und die zweite Kammer 4 aus der 2a bei einem zweiten Umgebungsdruck, der geringer ist als der oben erwähnte erste Umgebungsdruck. Der geringere zweite Umgebungsdruck herrscht beispielsweise, wenn sich das Flugzeug auf Reiseflughöhe befindet. Bei diesem geringeren zweiten Umgebungsdruck ist die erste Kammer 3 vollständig aufgebläht, da nun der Innendruck der ersten Kammer 3 grosser ist als der zweite Umgebungsdruck und sich die in der ersten Kammer 3 befindliche Luft entsprechend ausdehnt. Hingegen ist der Innendruck der zweiten Kammer 4 gleich oder leicht geringer als der zweite Umgebungsdruck. Die zweite Kammer 4 ist dadurch wie die erste Kammer 3 beim ersten Umgebungsdruck teilweise aufgebläht. Dadurch stellt die zweite Kammer 4 eine weiche Sitzfläche für einen Passagier dar, welche zwischen diesem und der wegen des hohen Innendruckes harten ersten Kammer 3 angeordnet ist.
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Durch die Tatsache, dass sowohl beim ersten Umgebungsdruck wie auch beim zweiten Umgebungsdruck jeweils eine Kammer 3, 4 nur teilweise aufgebläht ist, ist das Vorhandensein einer weichen Sitzfläche für einen auf dem Fahrzeugsitz befindlichen Passagier stets gewährleistet.
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In einer Alternative zur beschriebenen Ausführung besteht auch die Möglichkeit, dass. mehr als zwei Kammern für die Polsterung verwendet werden. In diesem Fall haben alle Kammern unterschiedliche Innendrücke, wobei die Innendrücke von der untersten zur obersten Kammer hin abnehmen. Dadurch kann die Polsterung für mehr als zwei Umgebungsdrücke optimal ausgelegt werden. Zudem ist es auch möglich, dass in einer weiteren Ausführung die Polsterung mit zwei oder mehreren Kammern in der Rückenlehne integriert ist. Dadurch kann der Komfort des Passagiers weiter erhöht werden. In einer weiteren Ausführung erstrecken sich die Kammern nicht über die gesamte Sitzfläche beziehungsweise nicht über die gesamte Rückenlehne, sondern bilden nur eine Polsterung für einen Teilbereich der Sitzfläche oder Rückenlehne aus. Zudem besteht auch die Möglichkeit, dass die Polsterung mit den Kammern in Verbindung mit einer Materialpolsterung ohne Gas, wie beispielsweise Schaumstoff, eingesetzt wird.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 2007/136578 A2 [0003]
- US 8147001 B2 [0004]