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Die Erfindung betrifft eine Armlehne für einen Fahrzeugsitz eines Kraftwagens gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1. Ferner betrifft die Erfindung einen Fahrzeugsitz.
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In Verbindung mit dem autonomen Fahren gewinnen auch erweiterte Sitzverstellfunktionen von Fahrzeugsitzen zunehmend an Bedeutung. Hier ist neben anderen besonders die Ruheposition (engl.) „Relaxed Position“ im Fokus, das heißt, dass eine Lehnenneigung in eine flache Lehnenneigung und ein hinterer Sitzlängsverstellbereich verstellt werden. Für eine solche Ruheposition bieten die üblicherweise im Fahrzeugsitz vorhandenen Armlehnen, insbesondere an Türverkleidung und/oder Mittelkonsole, keine ausreichende Armauflage mehr, weil diese zu weit vom Insassen entfernt sind und bestenfalls nur noch eine Auflagefläche für einen vorderen Armbereich, aber nicht für die Ellenbogen bieten. Dieses Problem wird, dem Stand der Technik nach, so gelöst, dass durch pneumatische Verstellung in einem Lehnenwangenpolster beziehungsweise in Armlehnen eine Konturveränderung erzeugt wird, die eine Abstützung für Oberarm und Ellenbogen bietet.
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Aus der
DE 10 2006 037 521 A1 ist ein System zur automatischen Verstellung einer Kontur offenbart. Hierbei ist zumindest eine Kontur mit einer dem Benutzer zugewandten Oberfläche, vorzugsweise der Sitzfläche, vorgesehen, die in zumindest einer Dimension quer zu dieser Oberfläche verläuft. Das System weist hierfür an einer äußeren Begrenzung der veränderbaren Oberfläche eine fluidbefüllbare und damit volumenveränderbare Blase auf. Es sind im Wesentlichen zumindest zwei parallel zueinander angeordnete Blasen vorgesehen, wobei der Abstand der Befestigungsstellen benachbarter Blasen in deren unbefülltem Zustand geringer ist als der halbe Umfang der jeweils oberen Blase in Richtung auf die jeweils untere Blase.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Armlehne für einen Fahrzeugsitz derart weiterzuentwickeln, dass durch eine pneumatische Konturveränderung der Lehenseitenwange besonders einfach eine Armlehne erzeugt wird.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Armlehne mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 sowie durch einen Fahrzeugsitz mit den Merkmalen des Patentanspruchs 6 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen Weiterbildungen der Erfindung sind in den übrigen Patentansprüchen angegeben. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen Weiterbildungen der Armlehne sind als vorteilhafte Ausgestaltungen des Fahrzeugsitzes anzusehen und umgekehrt.
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Ein Aspekt der Erfindung betrifft eine Armlehne für einen Fahrzeugsitz eines Kraftwagens. Diese umfasst einen Grundkörper und eine dem Grundkörper angeordnete Auflagefläche, auf welche ein Arm eines Insassen des Fahrzeugsitzes ablegbar ist. Die Armlehne ist hierbei zwischen einem Gebrauchszustand, in welchem ein dem Grundkörper angeordnetes erstes aufblasbares Volumenelement zur Ausbildung der Auflagefläche aufgeblasen und somit ein Volumen der Armlehne vergrößerbar ist, und einem Nichtgebrauchszustand, in welchem das wenigstens eine erste aufblasbare Volumenelement zumindest teilweise entleert ist, verstellbar. In anderen Worten ist die Armlehne, insbesondere einer Rückenlehne des Fahrzeugsitzes, im Nichtgebrauchszustand volumenmäßig gering gehalten, wodurch ein Insasse ausreichend Platz zum Anlehnen und eine zugehörige Konformität bereitgestellt bekommt. Bei einer beispielsweise Veränderung oder Verstellung des Fahrzeugsitzes in eine Ruheposition (engl.) „Relaxed Position“ ist es möglich, die Armlehne in den Gebrauchszustand zu verstellen, in welchem die Armlehne volumenmäßig vergrößert ist. Hierbei bietet die dadurch vergrößerte Auflagefläche eine Armauflage, welche dem Insassen zum Ablegen der Arme bereitgestellt wird.
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Um nun eine Armlehne bereitzustellen, bei welcher eine pneumatische Konturveränderung besonders einfach ausführbar ist, ist es erfindungsgemäß vorgehsehen, dass das Volumen der Armlehne mittels wenigstens einem weiteren angeordneten und vom ersten aufblasbaren Volumenelement unterschiedlichen zweiten aufblasbaren Luftelement aus dem Nichtgebrauchszustand in den Gebrauchszustand vergrößerbar ist. Hierbei sind das erste aufblasbare Volumenelement an einer Sitzinnenseite der Armlehne und das zweite aufblasbare Volumenelement an einer Sitzaußenseite der Armlehne angeordnet. Somit sind in einer Sitzrichtung des Fahrzeugsitzes, an den jeweiligen Seiten der Armlehne, und somit an den jeweiligen Seiten des Grundkörpers, jeweilige aufblasbare Volumenelemente angeordnet, welche mittels beispielwese Druckluft aufblasbar und entleerbar sind. Die aufblasbaren Volumenelemente sind insbesondere mittels einer Luftmasse aufblasbar, insbesondere mittels einer Druckluft, wobei ebenso ein Fluid anwendbar ist. Durch die Luftmasse erweitert sich ein Volumen des aufblasbaren Volumenelements, und zwar so weit, dass das Volumen des aufblasbaren Volumenelements die Auflagefläche mit ausreichend Platz zum Ablegen des Arms bereitstellt. Das Volumen des aufblasbaren Volumenelements ist beispielweise durch die Menge der Luftmasse, durch die Elastizität einer Außenhaut des Volumenelements und/oder durch einen Überzug des Volumenelements oder Weiteres begrenzbar, wobei die Regelung des Aufblasens beispielweise mittels einer wenigstens teilweise elektronisch betreibbaren Pumpe wenigstens teilweise automatisiert durchführbar ist. Während des Nichtgebrauchszustands ist das Volumenelement volumenmäßig minimal ausgebildet beziehungsweise das aufblasbare Volumenelement zumindest teilweise entleert beziehungsweise die Luft innerhalb des aufblasbaren Volumenelements ausgelassen, sodass, relativ zu einem aufgeblasenen Zustand des aufblasbaren Volumenelements, möglichst wenig Raum für die Armlehne genutzt wird. Dies bedeutet, dass die Armlehne und somit die Auflagefläche möglichst auf ein Minimum reduziert ist, wodurch der Arm nur noch teilweise aufgelegt werden kann. Hierdurch ist die Armlehne beispielweise nicht weiter für den Insassen störend. Das aufblasbare Volumenelement stellt das mit dem Sitzinsassen in Berührung kommende Komfortelement dar und der Grundkörper eine Stützkonstruktion, welche dazu ausgebildet ist, die Kräfte beim Sitzen und Anlehnen des Insassen aufzunehmen, insbesondere Flugkräfte bei Kurven des Kraftwagens.
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Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die aufblasbaren Volumenelemente eine Armauflage bilden und im Gebrauchszustand, von der Armlehne aus in Sitzrichtung seitlich, entfaltbar ausgebildet sind. Bei der Verstellung der Armlehnen in den Gebrauchszustand werden die aufblasbaren Volumenelemente so aufgeblasen, dass diese sich seitlich und gegebenfalls in Sitzrichtung nach vorne erstrecken, sodass die Armauflage vergrößert wird. Insbesondere ist der Grundkörper in Sitzrichtung nach vorne wenigstens teilweise spitz ausgebildet, und bildet somit die Armlehnenkontur der Armlehne im Nichtgebrauchszustand. Entlang den zur Spitze hin abgewinkelten Seiten des Grundkörpers sind die aufblasbaren Volumenelemente angeordnet, und flach eingebaut. In dem Gebrauchszustand erweitern diese ihr jeweiliges Volumen und erzeugen aus der Spitzen Form des Grundkörpers eine im Wesentlichen rechteckige Kontur der Seitenwage, wobei die in Sitzrichtung vordere Oberfläche die Armauflage bildet. Zudem ist es möglich auch die Armauflage in dessen Länge in Sitzrichtung nach oben und nach unten zu verlängern, sodass der Insasse ausreichend Platz zum Auflegen seiner Arme hat.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die aufblasbaren Volumenelemente unabhängig voneinander aufblasbar ausgebildet sind. Aufgrund der Unabhängigkeit ist eine Kombination von Konturveränderungen möglich, welche die Konformität des Insassen steigern. Zudem ist es beispielweise möglich die Lehnfläche der Rückenlehne des Fahrzeugsitzes durch Änderung des Volumens der Armlehnen anzupassen, ebenso ist die Auflagefläche im Gebrauchszustand veränderbar. So kann das erste aufblasbare Volumenelement aufgeblasen sein und das zweite aufblasbare Volumenelement entleert sein, als auch das erste aufblasbare Volumenelement entleert sein und das zweite aufblasbare Volumenelement aufgeblasen sein. Bei einer Ausgestaltungsform der Armlehne mit mehr als zwei aufblasbaren Volumenelemente ist es zudem möglich, noch weitere Konterveränderungen zu gestalten.
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Weiterhin vorteilhaft ist eine Ausgestaltung der Erfindung, in welcher das Aufblasen und Entleeren der aufblasbaren Volumenelemente mittels einer der Armlehne angeordneten Steuereinrichtung steuerbar ist. Die Steuereinrichtung steuert hierbei eine wenigstens teilweise elektronisch betreibbare Pumpe und eine wenigstens teilweise elektronisch betreibbare Ventileinrichtung, wobei diese mit jedem Volumenelement über einen jeweiligen Zugang und einen jeweiligen Ausgang, fluidverbunden sind. Dies führt dazu, dass die notwendige Luftmasse für die jeweiligen Vorgaben zum Volumen der Armlehnen eingeführt und ausgeführt werden kann, wobei die Steuerungseinrichtung auch derart ausgebildet sein kann, dass Voreinstellungen übernommen werden können und der Insasse über die Verstellung der Vorgaben freien Nutzen hat. So steuert der Insasse beispielweise die Steuerungseinrichtung über analoge und/oder digitale Eingaben und entscheidet welche der aufblasbaren Volumenelemente aufgeblasen werden sollen. Dabei empfängt die Steuerungseinrichtung ein Signal und versendet ein weiteres Signal an die Pumpe und an die Ventileinrichtung. Die Pumpe kann entsprechend über die durch das Signal in die richtige mechanische Stellung eingestellte Ventileinrichtung, die notwendige Luftmasse in die aufblasbaren Volumenelemente einführen oder ausführen. Zudem ist die Steuerungseinrichtung dazu ausgebildet, bei Kurvenfahrten nur das kurvenäußere aufblasbare Volumenelement an der Sitzinnenseite wenigstens teilweise aufzublasen, um Flugkräften entgegenzuwirken.
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Schließlich ist es in einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass die aufblasbaren Volumenelemente und der Grundkörper mit einem elastischen Werkstoff wenigstens teilweise überzogen sind. Die Auflagefläche ist hiermit sowohl ergonomisch als auch elastisch ausgebildet, wobei die Volumenänderung der aufblasbaren Volumenelemente mittels des Überzugs teilweise begrenzt wird. Hierfür wird die Ausdehnung der Volumenelemente durch beispielsweise eine Mischung aus Elastizität und Festigkeit des Überzugs begrenzt. Dies ist am Überzug flächenmäßig variierbar, sodass die gewünschte Ergonomie bereitgestellt wird. Hierbei ist es zudem möglich, neben dem elastischen Werkstoff noch einen dämpfenden Werkstoff und/oder kissenförmige Bereiche anzuordnen, wodurch die Ergonomie der Auflagefläche gesteigert wird.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft einen Fahrzeugsitz eines Kraftwagens mit wenigstens einer an einer jeweiligen Seite in Sitzrichtung des Fahrzeugsitzes angeordneten erfindungsgemäßen Armlehne, wobei die Armlehnen sowohl an einer Rückenlehne als auch an einem Sitzteil des Fahrzeugsitzes anordenbar sind.
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In anderen Worten besteht die Armlehne und somit eine Pneumatikeinlage aus wenigstens zwei Blasenpaketen beziehungsweise aufblasbaren Volumenelementen, die mit einem (engl.) „Stretch“-Stoff beziehungsweise elastischem Werkstoff verbunden sind. Zu beiden Blasenpaketen führt eine Pneumatikleitung, gebildet aus Pumpe, Ventileinrichtung und Steuerungseinrichtung für die Belüftung und Entlüftung beziehungweise für das Aufblasen und das Entleeren. Eine Polsterauflage der Lehne ist konventionell als Formschaumteil ausgeführt. Nun wird die Pneumatikeinlage so über der Armlehne platziert, dass ein Blasenpaket an der Sitzaußenseite und an der Sitzinnenseite des Fahrzeugsitzes, zum Insassen hin, angeordnet ist. Dies erfolgt in gleicher Weise bei der tür- und tunnelseitigen Armlehne. Zur Befestigung der Pneumatikeinlage wird dieses an den Sitzaußenseiten über einen Stretchband am Lehnenrahmen oder einem Funktionsträger eingehängt. An der Sitzinnenseite wird das Blasenpaket mit einem überstehenden Befestigungsstreifen über Push Pins im Formschaum fixiert. Es empfiehlt sich, dass der Formschaum in diesem Bereich mit einem Versteifungsfilz versehen ist. Danach wird die Lehnenpolsterung in konventioneller Weise mit dem Lehnenbezug überzogen.
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Um die Armauflage der Armlehne zu erzeugen, werden die Blasenpakete der Pneumatikeinlage mit Druckluft befüllt. Damit verändert sich die im Ursprungsdesgin spitz zulaufende Armlehnenkontur zu einer oben abgeflachten Fläche mit entsprechender Breite, die in diesem Zustand eine sehr gute Armauflage bietet. Durch Entleeren der Blasenpakete, was durch die Polsterspannung bei Auslassventilöffnung eigenständig erfolgt, wird der ursprüngliche Zustand wiederhergestellt, sowie im eigentlichen Design gewünscht. Nun gibt es mit diesem Aufbau eine Vielzahl von Funktionsvarianten, beziehungweise kombinierten Funktionen, wobei bei einer ersten beide Pneumatikeinlagen gleichzeitig über eine Zuleitung befüllt werden. Entsprechend laufen die vier Pneumatikleitungen der vier Blasenpakete über Verbinder in einer Leitung zusammen, über welche das Befüllen und Entleeren gesteuert wird. Bei einer weiteren Funktionsvariante, welche der ersten ähnlich ist, verfügt der Sitz über zusätzliche statische Konturverstellungen des Seitenhaltes, wodurch eine bessere Anpassung an die individuelle Köperkontur des Insassen möglich ist. In einer dritten Funktionsweise kann der beschriebene Aufbau alternativ so gestaltet werden, dass nur die beiden inneren und die beiden äußeren Blasenpakete miteinander gekoppelt sind. Damit können wahlweise nur die inneren, oder nur die äußeren, oder beide Blasenpakete, befüllt werden. Hiermit kann die Nähe der Armauflage zum Insassen, sowie deren Breite, individuell angepasst werden. Weiterhin ist in einer vierten Funktionsweise die Option gegeben, beide Seiten unabhängig voneinander zu steuern und somit eine einseitige, oder beidseitige Konturveränderung zu erzeugen. Schließlich ist es in einer fünften Funktionsweise möglich, ähnlich wie bei der vierten, den beschriebenen Aufbau alternativ auch als Fahrdynamik Funktion beim aktiven Selbstfahren zu nutzen. Das heißt, dass bei Kurvenfahrten nur das kurvenäußere Blasenpaket auf der Sitzinnenseite befüllt wird. In diesem Fahrmodus ist die Funktion als Armauflage ohnehin keine Option. Im autonomen Fahrmodus kann der Aufbau dann wieder, wie zuvor beschrieben, als Armauflage genutzt werden. Generell hat diese Lösung den Vorteil, dass kein störender Einfluss auf die Funktion und Entfaltung von Sidebag und Mittenairbag im Sitz bestehen, was bei einer zusätzlichen, seitlich am Fahrzeugsitz angeordneten Lösung der Fall ist.
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Die erfindungsgemäße Armlehne weist mehrere Vorteile auf, wobei ein erster Vorteil die Schaffung einer Oberarm- und Ellenbogenauflage in einem Fahrzeugsitz wäre, ohne das aktuelle Design im Ausgangszustand zu verändern. Zudem ist die Armlehne einfach und mit wenig Aufwand an jede Lehne adaptierbar und zudem kostengünstig, da keine zusätzlichen äußeren Anbauteile notwendig sind, da Pneumatikfunktionen und damit die Basisvoraussetzungen im Luxussegment bereits vorhanden sind. Weiterhin ist die Armlehne durch Befüllintensität und mögliche Teilbefüllung individuell anpassbar. Letztendlich gibt keine störenden Beeinträchtigungen der Funktionen und der Entfaltung von Sidebag und Mittenairbag im Fahrzeugsitz. Schließlich ist zudem noch eine Doppelnutzung möglich - auch als Fahrdynamische Funktion beim aktiven Selbstfahren.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnungen. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Dabei zeigen:
- 1 ein schematischer Querschnitt einer Ausgestaltungsform einer erfindungsgemäßen Armlehne in einem Nichtgebrauchszustand;
- 2 ein schematischer Querschnitt der Ausgestaltungsform der erfindungsgemäßen Armlehne in einem Gebrauchszustand; und
- 3 eine Perspektivansicht einer Ausgestaltungsform eines erfindungsgemäßen Fahrzeugsitzes.
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In den Figuren sind gleiche oder funktionsgleiche Elemente mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt einen schematischen Querschnitt einer Ausgestaltungsform einer erfindungsgemäßen Armlehne 10 für einen Fahrzeugsitz 12 eines Kraftwagens. Die Armlehne 10 umfasst einen Grundkörper 14 und eine dem Grundkörper 14 angeordneten Auflagefläche 16, wobei die Armlehne 10 in einem Nichtgebrauchszustand N dargestellt ist, in welchem wenigstens ein erstes aufblasbares Volumenelement 18a zumindest teilweise entleert ist.
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2 zeigt einen schematischen Querschnitt der Ausgestaltungsform der erfindungsgemäßen Armlehne 10 von 1 in einem Gebrauchszustand G,
in welchem das dem Grundkörper 14 angeordnete erste aufblasbare Volumenelement 18a zur Ausbildung der Auflagefläche 16 aufgeblasen und somit ein Volumen V der Armlehne 10 vergrößert ist. Insbesondere ist in der 2 das Volumen V der Armlehne 10 mittels wenigstens einem weiteren dem Grundkörper 14 angeordneten und vom ersten Volumenelement 18a unterschiedlichen zweiten aufblasbaren Volumenelement 18b im Gebrauchszustand G vergrößert. Hierbei ist das erste aufblasbare Volumenelement 18a an einer Sitzinnenseite S1 der Armlehne 10 und das zweite aufblasbare Volumenelement 18b an einer Sitzaußenseite S2 der Armlehne 10 angeordnet sind. Beide aufblasbare Volumenelemente 18a, 18b bilden eine Armauflage 20 indem sie im Gebrauchszustand G von der Armlehne 10 aus in Sitzrichtung X seitlich entfalten sind.
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Es ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass die aufblasbaren Volumenelemente 18a, 18b unabhängig voneinander aufblasbar ausgebildet sind. Das Aufblasen und Entleeren der aufblasbaren Volumenelemente 18a, 18b ist hierbei über jeweilige angeordnete Öffnungen 22a,22b, beziehungweise Ausgänge möglich, an welchen jeweilige Leitungen 24a, 24b fluidverbunden sind, welche wiederum an einer Ventileinrichtung 26 verbunden sind. Die Ventileinrichtung 26 ist an einer Pumpe 28 verbunden, welche dazu ausgebildet ist, Druckluft zu pumpen oder zu pumpen und abzusagen. Bei der Ausführung in der Druckluft nur gepumpt wird, erfolgt dir Rückstellung über eine Polsterspannung und den Gegendruck des Insassen. Die Ventileinrichtung 26 und die Pumpe 28 sind mittels einer der Armlehne 10 angeordneten Steuerungseinrichtung 30 steuerbar. Dies führt dazu, dass die notwendige Luftmasse für die jeweiligen Vorgaben der Armlehne 10 eingeführt und ausgeführt werden kann, wobei die Steuerungseinrichtung 30 auch derart ausgebildet sein kann, dass Voreinstellungen übernommen werden können und der Insasse über die Verstellung der Vorgaben freien Nutzen hat. So steuert der Insasse beispielweise die Steuerungseinrichtung 30 über analogen und/oder digitalen Eingaben und entscheidet welche der aufblasbaren Volumenelement 18a, 18b aufgeblasen werden sollen, wodurch die Steuerungseinrichtung 30 somit ein Signal empfängt und einen weiteren Signal an die Pumpe 28 und an die Ventileinrichtung 26 sendet. Die Pumpe 28 ist dazu ausgebildet über die durch das Signal in die richtige mechanische Stellung eingestellte Ventileinrichtung 26 die notwendige Luftmasse in die aufblasbaren Volumenelemente 18A, 18b einzuführen oder auszuführen. Zudem ist die Steuerungseinrichtung 30 dazu ausgebildet, bei Kurvenfahrten nur das kurvenäußere Volumenelement 18a an der Sitzinnenseite S1 wenigstens teilweise aufzublasen, um Flugkräften entgegenzuwirken.
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Schließlich sind die aufblasbaren Volumenelemente 18a, 18b und der Grundkörper 14 mit einem Überzug 32 aus einem elastischen Werkstoff wenigstens teilweise überzogen. Die Auflagefläche 16 ist hiermit sowohl ergonomisch als auch elastisch ausgebildet, wobei die Volumenänderung der aufblasbaren Volumenelemente 18a, 18b mittels des Überzugs 32 teilweise begrenzt wird. Hierfür wird die Ausdehnung der aufblasbaren Volumenelemente 18a, 18b durch beispielsweise eine Mischung aus Elastizität und Festigkeit des Überzugs 32 begrenzt. Dies ist am Überzug 32 flächenmäßig variierbar, sodass die gewünschte Ergonomie sowie eine bestimmte Kontur bereitgestellt werden. Hierbei ist es zudem möglich, neben dem elastischen Werkstoff noch einen dämpfenden Werkstoff und/oder kissenförmige Bereiche anzuordnen, wodurch die Ergonomie des Überzugs 32 und somit der der Auflagefläche 16 gesteigert wird.
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3 zeigt eine schematische Seitenansicht einer Ausgestaltungsform eines erfindungsgemäßen Fahrzeugsitzes 12, welcher in einer Ruheposition (engl.) „Relaxed Position“ verstellt ist. Hierbei ist es möglich, die Armlehne 10 in den Gebrauchszustand G zu verstellen, in welchem die Armlehne 10 volumenmäßig vergrößert ist. Hierbei stellt die dadurch vergrößerte Auflagefläche 16 die Armauflage 20 bereit, welche dem Insassen zum Ablegen der Arme bereitgestellt wird. Der Fahrzeugsitz 12 umfasst an einer jeweiligen Seite S3, S4 in Sitzrichtung X jeweilige Armlehnen 10, wobei die Armlehnen 10 sowohl an einer Rückenlehne 34 als auch an einem Sitzteil 36 des Fahrzeugsitzes 12 anordenbar sind. 3 zeigt hierbei nur die erste Seite S3, wobei die zweite Seite S4 korrespondierend aufgebaut ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102006037521 A1 [0003]