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Die Erfindung betrifft einen Stuhl, vorzugsweise Drehstuhl, umfassend einen Sitzbereich einerseits und einen vorzugsweise als Fußkreuz ausgebildeten Fußbereich mit zumindest drei unterseitigen, vorzugsweise als Rollen ausgebildeten, Auflagebereichen andererseits, wobei der Sitzbereich eine unterseitige, vorzugsweise als Grundplatte ausgebildete, Grundkonstruktion aufweist, die über ein, vorzugsweise als Gasdruckfeder ausgebildetes, Verbindungselement mit dem Fußbereich verbunden ist, und wobei der Stuhl zumindest eine mittels einer Tischhaltekonstruktion an dem Stuhl befestigte Tischfläche aufweist.
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Aus der Praxis sind Drehstühle bekannt, die eine Tischfläche mit einer Tischhaltekonstruktion aufweisen. Die Tischhaltekonstruktion weist dabei eine Schelle auf, mittels der die Tischhaltekonstruktion an der als Verbindungselement ausgebildeten Druckfeder befestigt ist. Nachteilig ist, dass eine solche Befestigung recht instabil ist, so dass sich die Tischfläche bei einer intensiven Belastung teilweise recht stark bewegt.
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Aufgabe der Erfindung ist es, die vorgenannten Nachteile zu vermeiden und einen Stuhl anzugeben, bei dem die Tischfläche stabiler an dem Stuhl befestigt ist.
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Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass die Tischhaltekonstruktion zumindest einer Tischfläche unmittelbar oder mittelbar an der Grundkonstruktion befestigt ist. Die Tischfläche kann beispielsweise als Ablage für eine Computertastatur oder für ein Mousepad dienen. Durch die Fixierung der Armlehne gegenüber der Grundkonstruktion ist ein festerer Halt der Tischfläche gewährleistet, da die Grundkonstruktion regelmäßig ein stabiles Bauteil eines Stuhls darstellt. Die Oberfläche der Tischfläche kann unterhalb der Oberfläche der dazugehörigen Armlehne, oberhalb der Oberfläche der dazugehörigen Armlehne oder in der gleichen Höhe der Oberfläche der dazugehörigen Armlehne liegen. Selbstverständlich kann der Stuhl auch eine Rückenlehne aufweisen.
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Dabei kann der Stuhl zumindest eine mittels einer Armlehnenhaltekonstruktion an der Grundkonstruktion befestigte Armlehne aufweisen.
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Die Tischhaltekonstruktion zumindest einer Tischfläche kann ein Rohr umfassen, dessen eines Ende an der Grundkonstruktion fixiert ist und an dessen anderem Ende die Tischfläche befestigt ist. Unter einem Rohr wird beispielsweise auch ein zu einer Seite offenes Profil, eine Stange oder dergleichen verstanden. Das Rohr kann beispielsweise als Winkel ausgebildet sein.
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Das andere Ende des Rohres kann verschieblich in einer an der Grundkonstruktion befestigten Halterung fixiert sein. Damit kann der Abstand zwischen den beiden Armelehnen variiert werden.
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Zumindest eine Tischhaltekonstruktion zumindest einer Tischfläche kann an einer Armlehne oder an einer Armlehnenhaltekonstruktion befestigt sein.
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Zumindest eine Armlehne kann in der Ebene der generellen Erstreckung der Grundkonstruktion verlagerbar, vorzugsweise verschwenkbar und/oder verschiebbar, sein. Dies erleichtert beispielsweise den Ein- und Ausstieg in den Stuhl, da der Abstand zwischen den Armlehnen zumindest bereichsweise verändert werden kann.
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Es bietet sich an, wenn für ein Verschwenken wenigstens einer verlagerbaren Armlehne die Grundkonstruktion einen Lagerstift sowie zumindest einen Führungsstift aufweist und die zu verschwenkende Armlehne bzw. die zu verschwenkende Armlehnenhaltekonstruktion eine mit dem Lagerstift korrespondierende Ausnehmung sowie einen mit dem Führungsstift korrespondierenden und entsprechend dem Verschwenkweg gekrümmt ausgebildeten Führungsbereich bzw. Führungsschlitz aufweist. Selbstverständlich ist auch eine umgekehrte Anordnung der zusammenwirkenden Bauteile möglich.
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Die Ausnehmung und der Führungsbereich bzw. der Führungsschlitz können Bestandteil der Armlehnenhaltekonstruktion sein, die vorzugsweise winklig mit flächigen Teilbereichen ausgebildet ist.
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Dabei kann die Grundkonstruktion einen seitlichen Aufnahmebereich bzw. einen Aufnahmeschlitz zur Aufnahme eines flächigen Teilbereiches der Armlehnenhaltekonstruktion aufweisen. Die Grundkonstruktion kann einteilig ausgebildet sein. Dann kann der Führungsschlitz beispielsweise seitlich in die Grundkonstruktion eingebracht sein. Die Grundkonstruktion kann aber auch mehrteilig, beispielsweise aus einem Oberteil und einem Unterteil, ausgebildet sein. Bei einer solchen Ausgestaltung kann der Führungsschlitz durch einen Freiraum zwischen dem Oberteil und dem Unterteil gebildet sein.
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Zumindest eine Armlehne kann derart verstellbar ausgebildet sein, dass der Abstand zwischen der Ebene des Sitzbereichs und der hierzu parallelen Ebene, in welcher die Armlehne sich befindet, veränderbar ist. Dabei kann bei zumindest einer Armlehne zur Abstandsverstellung eine Gasdruckfeder vorgesehen sein, die vorzugsweise auch in einer Position festlegbar ist.
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Bei zumindest einer Tischfläche kann die ihr zugeordnete Tischhaltekonstruktion ein festlegbares Kugelgelenk umfassen, an dem die Tischfläche angeordnet und somit in ihrer Ausrichtung verlagerbar ist.
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Zumindest einer Tischfläche kann eine zwischen der Tischhaltekonstruktion und der Tischfläche angeordnete Verlagerungseinrichtung zugeordnet sein. Dies erlaubt eine Verlagerung der Tischfläche gegenüber der Tischhaltekonstruktion in einer Ebene, die zumindest in etwa parallel zur Ebene der generellen Erstreckung der Grundkonstruktion ist.
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Dabei kann zumindest eine Verlagerungseinrichtung wenigstens ein auf zumindest einer Gleitstange verschieblich und festlegbar angeordnetes Gleitlager aufweisen. Dann ist die Tischfläche in einer Richtung verlagerbar.
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Vorzugsweise kann zumindest eine Verlagerungseinrichtung wenigstens ein weiteres, orthogonal zum ersten Gleitlager ausgerichtetes, auf zumindest einer Gleitstange verschieblich und festlegbar angeordnetes Gleitlager aufweisen. Dann ist die Tischfläche auch in einer zweiten Richtung, nämlich auch in der zur ersten orthogonalen Richtung und damit in der durch beide Richtungen aufgespannten Ebene verlagerbar.
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Die Lage zumindest einer Tischfläche kann gegenüber der Armlehne veränderbar sein.
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In zumindest einer Armlehne, vorzugsweise in der Oberseite der Armlehne, können zumindest zwei Ausnehmungen vorgesehen sein, und die Tischhaltekonstruktion kann zumindest einen mit einer Ausnehmung korrespondierenden, vorzugsweise unterseitig angeordneten, Stift aufweisen.
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Alternativ kann zumindest eine Armlehne eine, vorzugsweise als Schiene ausgebildete, Führung aufweisen, in der ein der Tischfläche zugeordneter Schlitten verschiebbar und festlegbar gelagert ist. Selbstverständlich ist auch eine umgekehrte Anordnung der zusammenwirkenden Bauteile möglich.
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Der Stuhl kann eine, vorzugsweise an der Grundkonstruktion befestigte, Beinauflage aufweisen. Vorzugsweise ist die Beinauflage verschwenkbar, so dass sie bei Nichtgebrauch unter den Sitzbereich des Stuhls zurückgeschwenkt werden kann.
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Der Stuhl kann zumindest eine im Bereich der Unterseite der Grundkonstruktion angeordnete Kabelzuführung aufweisen.
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Auch kann zumindest eine Kabelzuführung wenigstens einen elektrischen Anschluss, wie beispielsweise eine USB-Buchse oder einen Anschluss für eine Spannungsversorgung, aufweisen.
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Zumindest eine Tischfläche kann im Bereich ihrer Oberseite wenigstens ein Fixierelement aufweisen. Hierdurch kann beispielsweise eine Tastatur auf der Tischfläche fixiert werden.
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Im Folgenden werden in den Zeichnungen dargestellte Ausführungsbeispiele der Erfindung erläutert. Es zeigen:
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1 eine Seitenansicht auf einen erfindungsgemäßen Stuhl,
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2 die Tischhaltekonstruktion eines ersten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Stuhls,
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3 eine Unteransicht auf eine Verlagerungseinrichtung,
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4 eine Seitenansicht auf ein zweites Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Stuhls,
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5 eine Draufsicht auf den Gegenstand nach 4,
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6 eine Seitenansicht auf den Gegenstand nach 4 und
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7 einen Schnitt durch eine Armlehnenhaltekonstruktion des Gegenstandes nach 4.
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In allen Figuren werden für gleiche bzw. gleichartige Bauteile übereinstimmende Bezugszeichen verwendet.
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1 zeigt einen als Drehstuhl ausgebildeten Stuhl, der einen Sitzbereich 1 einerseits und einen als Fußkreuz ausgebildeten Fußbereich 2 mit fünf unterseitigen, als Rollen ausgebildeten, Auflagebereichen 3 andererseits aufweist.
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Der Sitzbereich 1 weist eine unterseitige als Grundplatte ausgebildete Grundkonstruktion 4 auf, die über ein als Gasdruckfeder ausgebildetes Verbindungselement 5 mit dem Fußbereich 2 verbunden ist. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel weist der Stuhl noch eine Rückenlehne 6 auf, die in ihrer Neigung verstellbar und festlegbar ist. Der Stuhl weist zwei, jeweils über eine Armlehnenhaltekonstruktion 7 an der Grundkonstruktion 4 befestigte Armlehnen 8 auf.
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Zusätzlich umfasst der Stuhl zwei Tischflächen 9, die über jeweils eine Tischhaltekonstruktion 10 unmittelbar oder mittelbar an der Grundkonstruktion 4 befestigt sind. Damit eignet sich der Stuhl insbesondere für Gamer, da auf der einen Tischfläche 9 eine Computertastatur abgestellt und auf der anderen Tischfläche 9 ein Mousepad platziert werden kann. In den dargestellten Ausführungsbeispielen ist die Oberflächen jeder Tischfläche 9 etwas höher als die Oberfläche der zugehörigen Armlehne 8 angeordnet. Es ist aber auch durchaus möglich, dass die Oberfläche einer Tischfläche 9 sich in der Ebene der Oberfläche der zughörigen Armlehne 8 oder auch tiefer befindet.
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Bei dem ersten Ausführungsbeispiel, das in 2 dargestellt ist, umfasst jede Tischhaltekonstruktion 10 ein Rohr, dessen eines Ende an der Grundkonstruktion 4 fixiert ist und an dessen anderem Ende die Tischfläche 9 befestigt ist. Das Rohr weist eine winklige Ausgestaltung auf. Zur Veränderung des Abstandes "A" zwischen beiden Armelehnen 8 ist das andere Ende jedes Rohres verschieblich in einer an der Grundkonstruktion 4 befestigten Halterung 11 fixiert. Zur Festlegung sind jeder Halterung 11 zwei Schrauben 12 zugeordnet.
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Bei dem zweiten Ausführungsbeispiel, das in den 4 bis 7 dargestellt ist, ist jede Tischhaltekonstruktion 10 an der zugehörigen Armlehne 8 bzw. an der Armlehnenhaltekonstruktion 7 befestigt.
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Jede der beiden Armlehnen 8 ist in der Ebene der generellen Erstreckung der Grundkonstruktion 4 in Richtung des Pfeils "S" verschwenkbar gelagert. Hierzu weist die Grundkonstruktion 4 auf jeder der beiden gegenüberliegenden Seiten, an denen jeweils über eine Armlehenhaltekonstruktion 7 eine Armlehne 8 befestigt ist, einen Lagerstift 13 sowie einen im Abstand hierzu angeordneten Führungsstift 14 auf. Der Lagerstift 13 und der Führungsstift 14 ragen in einen seitlichen Aufnahmeschlitz 15 in der Grundkonstruktion 4 hinein. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Grundkonstruktion 4 mehrteilig ausgebildet, da sie aus einem Oberteil 4a und einem Unterteil 4b besteht, wobei der Aufnahmeschlitz 15 durch einen Freiraum zwischen dem Oberteil 4a und dem Unterteil 4b gebildet ist.
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Die Armlehnenhaltekonstruktion 7 jeder Armlehne 8 besteht aus zwei winklig angeordneten flächigen Teilbereiche 7a, 7b, wobei in dem in den Aufnahmeschlitz 15 hineinragenden Teilbereich 7b eine mit dem Lagerstift 13 korrespondierende Ausnehmung sowie ein mit dem Führungsstift 14 korrespondierender und entsprechend dem Verschwenkweg gekrümmt ausgebildeter Führungsschlitz 16 vorgesehen sind. Hierdurch kann jede Armelehne 8 einschließlich ihrer Armlehnenhaltekonstruktion 7 in Richtung des Pfeils "S" verschwenkt werden, was den Ein- und Ausstieg des Benutzers des Stuhls erleichtert.
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Wie beispielsweise 6 zu entnehmen ist, ist jede Armlehne 8 derart verstellbar ausgebildet, dass der Abstand zwischen der Ebene des Sitzbereichs 1 und der hierzu parallelen Ebene, in welcher die Armlehne 8 sich befindet, veränderbar ist. Hierzu weist jede Armlehnenhaltekonstruktion 7 zwei Paare umfassend zweier ineinander teleskopierbarer Rohrabschnitte 17 sowie eine Gasdruckfeder 18 auf.
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Wie beispielsweise 4 zeigt, umfasst die Tischhaltekonstruktion 10 jeder Tischfläche 9 ein festlegbares Kugelgelenk 19. Damit ist die betreffende Tischfläche 9 in ihrer Ausrichtung verschwenkbar gelagert.
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Bei dem ersten Ausführungsbeispiel nach 2 ist jeder Tischfläche 9 eine zwischen dem Kugelgelenk 10 und damit der Tischhaltekonstruktion 10 einerseits und der Tischfläche 9 andererseits angeordnete Verlagerungseinrichtung 20 zugeordnet. Die konstruktive Ausgestaltung der Verlagerungseinrichtung 20 ist in 3 dargestellt. Die Verlagerungseinrichtung 20 weist zwei auf zwei Gleitstangen 21 verschieblich und festlegbar angeordnete Gleitlager 22 auf und ferner ein weiteres, orthogonal zu den beiden ersten Gleitlagern 22 ausgerichtetes, auf zwei Gleitstangen 21 verschieblich und festlegbar angeordnetes Gleitlager 22 auf. Damit kann die oberseitig auf diese Verlagerungseinrichtung 20 montierte Tischfläche 9 in Richtung der Pfeile "C" und "C" beliebig verschoben werden. Unterseitig weist die Verlagerungseinrichtung 20 eine Montagefläche 23 auf, mittels derer die Verlagerungseinrichtung 20 an der entsprechenden Armlehnenhaltekonstruktion 7 befestigt ist. Zwei unterseitige Knaufe 24 erleichtern das Verschieben.
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Bei dem zweiten Ausführungsbeispiel, das in den 4 bis 7 dargestellt ist, ist zur Veränderung der Lage der Tischfläche 9 gegenüber der Armlehne 8 in Richtung des Pfeils "x" in der Oberseite jeder Armlehne 8 eine als Schiene ausgebildete Führung 25 vorgesehen, in der ein der Tischfläche 9 zugeordneter Schlitten 26 verschiebbar und festlegbar gelagert ist. Selbstverständlich kann auch bei diesem Ausführungsbeispiel zusätzlich die in 3 beschriebene Verlagerungseinrichtung 20 vorgesehen sein.
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Wie beispielsweise 4 zu entnehmen ist, weist der Stuhl eine an der Grundkonstruktion 4 befestigte Beinauflage 27 auf. Hierbei handelt es sich um ein gebogenes Rohr, dass um eine vertikal ausgerichtete Achse "Z" drehbar gelagert ist. Hierfür ist an der Unterseite der Grundkonstruktion 4 eine Lagerung 28 mit zwei parallelen Schlitzen 29 vorgesehen, in der ein Ende des Rohrs drehbar gelagert ist. Das in der Lagerung 28 befindliche Ende des Rohres weist zwei Stifte 30 auf, die als Führung in die beiden Schlitze 29 hineinragen. In 4 befindet sich die Beinauflage 27 im eingeschwenkten Zustand und in 1 im ausgeschwenkten Zustand.
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Zusätzlich weist der Stuhl im Bereich der Unterseite der Grundkonstruktion 4 eine Kabelzuführung 31 auf. Die Kabelzuführung 31 kann als Rohr ausgebildet sein, durch das Kabel geführt sind. Die Kabelzuführung 31 kann auch elektrische Anschlüsse, wie beispielsweise eine USB-Buchse oder einen Anschluss für eine Spannungsversorgung, aufweisen.
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Zur Fixierung beispielsweise einer Tastatur auf der Tischfläche 9 weist die in 5 dargestellte linke Tischfläche 9 im Bereich ihrer Oberseite Fixierelemente 32 auf. Diese bestehen aus zwei nach oben aus der Ebene herausragenden Winkelabschnitten, die den dem Benutzer zugewandten Rand einer Tastatur umgreifen. Zusätzlich sind zwei in je einem Langloch 33 verschiebbare und festlegbare Winkelabschnitte vorgesehen, die den dem Benutzer abgewandten oberen Rand der Tastatur umgreifen. Über einen Verstellmechanismus 34 ist die Grundkonstruktion 4 und damit auch Sitzbereich 1 in der Höhe verstellbar.