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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Notenpult für einen Flügel nach Oberbegriff des Hauptanspruchs.
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Dieses Notenpult weist einen Rahmen auf, der auf die Oberseite des Flügels gelegt wird. An dem Rahmen ist ein Notenhalter so befestigt, dass er aus der oberen Horizontalebene des Flügels aufgestellt werden kann, um ein Notenblatt dort zu platzieren, welches dann von dem Spieler abgelesen werden kann.
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Dieses Notenpult gibt es als separates Zubehör für derartige Flügel. Sie werden mit einer Filzauflage versehen, um die kratzempfindliche Klavierlack-Oberfläche des Flügels nicht zu beeinträchtigen.
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Der Nachteil besteht darin, dass zur Anpassung an unterschiedlich große Klavierspieler einerseits die Neigung und andererseits die Höhe separat für sich passend einzustellen sind. Hierfür sind jeweils unterschiedliche Verstellmechanismen zu betätigen.
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Aus der
US 2 470 674 A ist ein Notenpult bekannt, dessen Noten- halter in der Höhe, nicht jedoch in der Neigung verstellbar ist.
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Aus der
DE 412396 A1 ist ein Notenpult bekannt, dessen Notenhalter zwar in der Neigung, nicht jedoch in der Höhe verstellbar ist.
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Die Erfindung geht deshalb von der Aufgabe aus, das bekannte Notenpult, welches auf die Oberfläche eine Flügels gelegt wird, so zu verbessern, dass auch unterschiedlich große Spieler entspannt die Noten ablesen können und dass hierzu eine einfache Verstellmöglichkeit für Höhe und Neigung gegeben sein soll.
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Diese Aufgabe löst die Erfindung mit den Merkmalen des Hauptanspruchs.
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Wesentlich ist die Kombination eines am Rahmen schwenkbeweglichen Notenhalters in Verbindung mit einer Höhenverstellung, die es ermöglicht, den Notenhalter sowohl in seiner Neigungsposition als auch in seiner Höhenposition an die individuellen Bedürfnisse des jeweiligen Spielers anzupassen.
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Der Grundgedanke der Erfindung besteht deshalb darin, den Notenhalter so an dem Rahmen des Notenpults zu befestigen, dass der Notenhalter einerseits unterschiedliche Neidungspositionen einnehmen kann und andererseits auch in unterschiedliche Höhenpositionen zu verlagern ist.
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Auf diese Weise wird eine ergonomische Einstellung des Notenhalters und damit auch der darauf befindlichen Notenblätter ermöglicht, die erfindungswesentlich ist.
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Dabei kommt es insbesondere auf die doppelte Möglichkeit an, den Notenhalter sowohl in seiner Höhenposition als auch in seiner Neigungsposition einstellen zu können, um dem Spieler eine unverkrampfte und gelassene Sitzposition zu ermöglichen.
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Dieser Vorteil wird dadurch erreicht, dass der Notenhalter an den Drehgelenken nicht nur drehverstellbar ist, sondern auch höhenverstellbar.
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Die Doppelfunktion der Dreh- und zugleich Höhenverstellung wird erfindungsgemäß von den Drehgelenken wahrgenommen. Zu diesem Zweck wird der Notenhalter zwischen den beiden an seinen gegenüberliegenden Kanten angreifenden Drehgelenken durch Klemmvorrichtungen gehalten, die einerseits zur Erzielung der richtigen Höhenposition lösbar und wieder festsetzbar sind und die andererseits auch unterschiedliche Neigungen durch Drehung der Drehgelenke in ihren zugehörigen Gegenstücken am Rahmen des Notenpults ermöglichen.
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Zusätzlich kann vorgesehen sein, die Drehgelenke so auszugestalten, dass auch bei einem in der Höhenposition festgesetzten Notenhalter eine Neigungsverstellung ermöglicht ist, ohne dass die zugehörigen Klemmvorrichtungen gelöst werden.
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Zu diesem Zweck können die Drehgelenke über umfangsmäßig verteilte Rastvertiefungen verfügen, die auch bei höhenmäßig festgesetztem Notenhalter mit federbeaufschlagten Raststiften zusammenwirken, um den Notenhalter in unterschiedlichen Neigungsstellungen fixieren zu können.
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Hierfür sind Ausführungsbeispiele vorgesehen.
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Eine besonders einfache Handhabung wird dadurch ermöglicht, dass die Klemmvorrichtungen handbetätigte Klemmschrauben aufweisen, die rechts und links am Notenpult sitzen und insbesondere dadurch, dass die Handklemmvorrichtungen auf den unterschiedlichen Seiten eines in Gebrauchsstellung befindlichen Notenpults unterschiedliche Gewinderichtungen aufweisen.
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Das Festklemmen des Notenhalters kann dann durch eine jeweils in dieselbe Drehrichtung gehende Handbewegung erfolgen, ohne dass ein Umdenken auf Rechts-/Linksdrehrichtung erfolgen muss.
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Die Doppelfunktion der Drehgelenke lässt sich dadurch realisieren, dass in den Drehgelenken sich gegenüberliegende Führungsnuten vorgesehen sind, in welche der Notenhalter mit zugeordneten Führungskanten eingesetzt ist und innerhalb derer er mit seinen Führungskanten dort gleitverschieblich geführt wird.
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Hierfür sind Ausführungsbeispiele vorgesehen.
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Weiterhin werden die Drehgelenke zweckmäßiger Weise mit einem Drehzapfen in eine entsprechende Bohrung des Rahmens eingesetzt und können auf diese Weise ihre Drehfunktion zuverlässig wahrnehmen.
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Da weiterhin vorgesehen ist, die Drehgelenke durch die Klemmvorrichtungen axial aufeinander zustellen zu können, wird auf diese Weise die Klemmfunktion der Drehgelenke erfüllt.
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Zu diesem Zweck genügt es, wenn der Rahmen einen U-förmigen Grundriss aufweist und der Notenhalter innerhalb der Parallelschenkel des U angeordnet ist.
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An den jeweiligen Enden der Parallelschenkel des U sitzen dann die Drehgelenke in entsprechenden Bohrungen, die sich auf den Innenseiten der Parallelschenkel befinden, so dass sich die Drehgelenke praktisch vis a vis liegen und den Notenhalter zwischen sich aufnehmen können.
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Der Notenhalter kann auf diese Weise durch einfaches Positionieren des U-förmigen Rahmens auf der Oberseite des Flügels oberhalb der Tastatur angeordnet werden und dort beliebig aber stets ergonomisch richtig in Höhe und Neigung positioniert werden.
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Von Besonderheit ist eine Weiterbildung der Erfindung, bei welcher die Drehgelenke zusammen mit den Klemmvorrichtungen aus Holz gefertigt sind. Dieses Baumaterial entspricht handwerklich der „Hohen Schule” des Instrumentenbaus, ist darüber hinaus leicht und kann auf geeignete Weise mit einem Hochglanz-Klavierlack versehen werden wie in einer Weiterbildung der Erfindung auch der Rahmen und der Notenhalter, die bevorzugter Weise ebenfalls aus Holz gefertigt werden.
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Im Folgenden wir die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
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Es zeigen:
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1 ein erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung in Ansicht von oben;
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2 das Ausführungsbeispiel gem. 1 in Seitenansicht;
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3 ein Ausführungsbeispiel der Erfindung in Gebrauchsstellung;
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4 ein Ausführungsbeispiel der Erfindung mit Darstellung der Klemmfunktionen;
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5 eine detailierte Darstellung entsprechend 4;
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6 Detaildarstellung eines Drehgelenks mit Rastfunktion;
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7a, b Darstellung der unterschiedlichen Rastfunktionen am Drehgelenk.
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Sofern im Folgenden nichts anderes gesagt ist, gilt die folgende Beschreibung stets für alle Figuren.
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Die Figuren zeigen ein Notenpult 1 nach der vorliegenden Erfindung. Dieses Notenpult 1 dient dazu, auf die Oberseite 4 eines Flügels 2 aufgelegt zu werden. Hierzu weist das Notenpult 1 einen Rahmen 3 auf, der auf den Deckel des Klangkörpers des Flügels aufgelegt wird und an welchem ein Notenhalter 5 schwenkbeweglich gelagert ist. Der Notenhalter 5 gelangt bei ordnungsgemäßem Gebrauch in eine Position oberhalb der Tastatur 6, so dass auf den Notenhalter 5 gelegte Noten dann von dem Spieler abgelesen werden können.
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Wesentlich ist, dass der Notenhalter 5 zwischen zwei seitlich angeordneten Drehgelenken 7, 8 sitzt, die ihrerseits am Rahmen 3 angeordnet sind. Dies bedeutet, dass die Drehgelenke 7, 8 auf der, dem Notenhalter 5 zugewandten Seite zur Aufnahme des Notenhalters 5 dienen und andererseits aber drehbeweglich im Rahmen 3 gelagert sind.
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Durch die drehbewegliche Lagerung wird erreicht, dass die Drehgelenke 7, 8 ihre Funktion zur Einstellung der Neigung 9 wahrnehmen können, mit der die jeweilige Neigung des Notenhalters 5 in Bezug auf den Spieler variierbar ist.
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Zusätzlich zu den möglichen Neigungsstellungen, die im gezeigten Ausführungsbeispiel in einer ersten und zweiten Neigungsstellung 10, 11 gezeigt sind, ist der Notenhalter 5 parallel zu seiner Hauptebene 25 in jeder denkbaren Höhenposition 12 fixierbar.
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Dies bietet den Vorteil, dass der Notenhalter 5 individuell, d. h. angepasst auf die ergonomischen Voraussetzungen des jeweiligen Spielers, so eingestellt werden kann, dass ein ermüdungsfreies und entspanntes Ablesen der auf dem Notenhalter befindlichen Noten ermöglicht ist.
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Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist der Notenhalter 5 so an den Drehgelenken 7, 8 befestigt, dass er an den Drehgelenken auch höhenverstellbar ist.
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Da der Notenhalter jede vorgegebene Position einnehmen und auch halten soll, sind zusätzlich Klemmvorrichtungen 13, 14 an den Drehgelenken 7, 8 vorgesehen, mit denen der Notenhalter 5 gegenüber dem statisch auf der Oberseite 4 des Flügels 2 liegenden Rahmen 3 fixiert wird.
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Die Klemmvorrichtungen 13, 14 sind so ausgelegt, dass mit einem einfachen Handgriff die Klemmfunktion außer Kraft gesetzt werden kann.
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Wesentlich ist insoweit, dass die Klemmfunktion, die der höhenmäßigen Fixierung dient, durch die Klemmvorrichtungen gelöst werden kann.
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Auf die ebenfalls lösbaren Haltevorrichtungen zur Einstellung der unterschiedlichen Neigungen 10, 11 wird noch eingegangen.
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Es ist nämlich durchaus möglich, die Klemmvorrichtungen 13, 14 ausschließlich oder vorrangig für die seitliche Einklemmung des Notenhalters 5 zu verwenden, während die Neigungsverstellung auch bei höhenmäßig festgesetztem Notenhalter möglich sein soll.
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Zu diesem Zweck wird vorgeschlagen, dass die Drehgelenke 7, 8 über umfangsmäßig verteilte Rastvertiefungen 15 verfügen, die zur Erstellung der unterschiedlichen Neigungsstellungen 10, 11 von federbeaufschlagten Raststiften 16 beaufschlagt werden.
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Zu diesem Zweck sitzen die Drehgelenke 7, 8 mit jeweils einem Drehzapfen 21 in einer Bohrung 22 des Rahmens 3 und weisen auf ihrer dem Rahmen 3 zugewandten Seite umfangsmäßig verteilte Rastbohrungen 20 auf, die mit einer im Rahmen 3 angeordneten Bohrung 18 kämmen.
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In die Bohrung 18 ist ihrerseits der Raststift 16 eingesteckt, der aus einem in eine Zentralbohrung des Widerlagers 17 eingesetzten Haltestift besteht, welcher durch eine Druckfeder 19 in Richtung zu den Rastbohrungen 20 beaufschlagt wird.
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Der Raststift 16 wird anderen Endes von einer Handklemmschraube 26, 27 so beaufschlagt, dass der Raststift 16 unter der jeweiligen Vorlast der Druckfeder 19 in die Rastbohrung 20 gedrückt wird, welche aktuell mit der Bohrung 18 im Rahmen 3 fluchtet.
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Man kann sich sicherlich vorstellen, dass bei entsprechender Vorspannung der Druckfeder 19 der Raststift 16 entsprechend vorgespannt in einer der Rastbohrungen 20 sitzt, so dass auf diese Weise ein unkontrolliertes Verdrehen des Drehgelenks 7, 8 nicht möglich ist, weil beim Verdrehen zunächst einmal die Federvorspannkraft der Druckfeder 19 überwunden werden muss um den Raststift 16 aus der jeweils zugehörigen Rastbohrung 20 herauszuzwingen.
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Andererseits wird aber durch die Handklemmschrauben 26, 27, die in einem entsprechenden Gewinde des ersten und zweiten Parallelschenkels 23, 24 des U-förmigen Rahmens 3 sitzen, das jeweilige Drehgelenk 7, 8 in Richtung zur Rahmenmitte verlagert, so dass der dazwischen befindliche Notenhalter 5 entsprechend eingeklemmt wird.
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Die Klemmvorrichtungen 13, 14 bestehen also im wesentlichen aus den Drehgelenken 7, 8 in Verbindung mit den Handklemmschrauben 26, 27, die rechts und links am Notenpult 1 sitzen. Zusätzlich weisen die Handklemmschrauben auf ihren unterschiedlichen Seiten auch unterschiedliche Gewinderichtungen auf.
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Dies bedeutet, dass, wie in 5 gezeigt, die Handklemmschrauben 26, 27 in dieselbe Richtung gedreht werden können, um auf beiden Seiten des Notenhalters 5 dieselbe Funktion hervorzurufen.
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Dreht man also die linke Handklemmschraube 26 im Gegenuhrzeigersinn und die rechte Handklemmschraube 27 im Uhrzeigersinn, kann eine Klemmung des dazwischen befindlichen Notenhalters 5 erfolgen und umgekehrt.
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Zu diesem Zweck weist ergänzend jedes Drehgelenk 7,8 eine Führungsnut 28, 29 auf, innerhalb derer der Notenhalter 5 mit einer entsprechenden Führungskante 30, 31 geführt ist.
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Der Notenhalter 5 kann infolge dessen bei gelösten Handklemmschrauben 26, 27 innerhalb der Nuten der jeweiligen Drehgelenke 7, 8 in Höhenrichtung beliebig verstellt und anschließend festgesetzt werden.
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Über die abgefederten Rastvorrichtungen 15, 16 kann auch nach dem Festsetzen des Notenhalters 5 in der gewünschten Höhe die Neigungsstellung beliebig verändert werden.
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Dies wird insbesondere dadurch ermöglicht, dass die Drehgelenke 7, 8 mit ihren Drehzapfen 21 in einer jeweiligen Bohrung 22 des Rahmens 3 sitzen und dass diese Drehzapfen 21 in dieser Bohrung 22 axial verschieblich geführt sind.
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Dabei ist zusätzlich vorgesehen, dass jeder Drehzapfen 21 eine der Handklemmschraube 26, 27 zugewandte Zentralbohrung aufweist, in welche ein stiftartiger Fortsatz, der einen Druckstift 32 bildet, auf das jeweilige Drehgelenk 7, 8 drückt, sobald die Handklemmschraube 26, 27 entsprechend gedreht wird.
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Bei den gezeigten Ausführungsbeispielen ist insbesondere der Rahmen 3 mit einem U-förmigen Grundriss ausgestattet und der Notenhalter 5 innerhalb der Parallelschenkel 23, 24 des U angeordnet.
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Wie insbesondere 7b erkennen lässt, weisen die Enden der beiden Parallelschenkel 23, 24 eine kreisscheibenförmige Erweiterung auf, die zur Aufnahme des zur jeweiligen Handklemmschraube 26, 27 komplementären Feststellgewindes dient und darüber hinaus auch die ortsfeste Bohrung 18 zur Lagerung der Raststifte 16 aufweist.
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Dabei ist die Tiefe des auf der Oberseite des Flügels angeordneten Bestandteils des Rahmens 3 so gewählt, dass der Notenhalter 5 oberhalb der Tastatur 6 angeordnet werden kann, ohne dass die Gefahr des Umschlagens gegeben wäre. Dies bietet den zusätzlichen Vorteil, dass der Notenhalter 5 auch entsprechend nah an das Gesicht des jeweiligen Spielers herangefahren werden kann um auf diese Weise die Forderung nach einem ergonomisch entspannten Ablesen der Noten zu ermöglichen.
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Wesentlich ist auch die Möglichkeit, die Drehgelenke 7, 8 zusammen mit den Klemmvorrichtungen 13, 14 aus Holz zu fertigen, wobei Rahmen 3 und Notenhalter 5 bevorzugter Weise ebenfalls aus Holz gefertigt werden sollen.
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Holz ist ein für den Musikinstrumentenbau hervorragend geeigneter Werkstoff, der im wesentlichen frei ist von der Gefahr der Schwingungserzeugung, so dass die Dämpfungseigenschaften des Holzes auch dem Zweck dienen, keine Nebengeräusche zu erzeugen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Notenpult
- 2
- Flügel
- 3
- Rahmen
- 4
- Oberseite des Flügels
- 5
- Notenhalter
- 6
- Tastatur
- 7
- erstes Drehgelenk
- 8
- zweites Drehgelenk
- 9
- Neigung
- 10
- erste Neigungsstellung
- 11
- zweite Neigungsstellung
- 12
- Höhenposition
- 13
- erste Klemmvorrichtung
- 14
- zweite Klemmvorrichtung
- 15
- Rastvertiefung
- 16
- Raststift
- 17
- Widerlager
- 18
- Bohrung
- 19
- Druckfeder
- 20
- Rastbohrung
- 21
- Drehzapfen
- 22
- Bohrung des Rahmens
- 23
- erster Parallelschenkel
- 24
- zweiter Parallelschenkel
- 25
- Hauptebene
- 26
- erste Handklemmschraube
- 27
- zweite Handklemmschraube
- 28
- erste Führungsnut
- 29
- zweite Führungsnut
- 30
- erste Führungskante
- 31
- zweite Führungskante
- 32
- Druckstift