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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Führungselement, zur Verwendung in einem Hebe-Schiebe-Fensterelement. Derartige Hebe-Schiebe-Fensterelemente sind beispielsweise Bestandteil von modernen Fenstersystemen, Wintergärten und dergleichen. Diese werden im Folgenden als HSE (Hebe-Schiebe-Element) bezeichnet.
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Im Stand der Technik werden HSE-Flügel üblicherweise nur über die Laufrollen des Schiebebeschlags in ihrer Bewegungsbahn geführt. Dies ist sowohl bei der Fertigung von HSE-Anlagen der Fall als auch bei ihrer späteren Verwendung im eingebauten Zustand. Die HSE-Flügel können insbesondere bei der Verwendung von Sicherheitsglas oder hochisolierenden Glasscheiben sehr schwer werden; beispielsweise können sie ein Gewicht von deutlich über 100 kg aufweisen.
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Wenn solche bekannten HSE-Flügel, die lediglich über die Laufrollen des Beschlages geführt sind, in einer über den Beschlag abgesenkten Entlastungsstellung sind, also beispielsweise wenn sie sich in Verriegelungsposition oder in einem halboffenen Zustand befinden, dann werden sie nur über den Beschlag selbst gestützt. Dabei kann es unter manchen Umständen zu einem Entgleisen des HSE-Flügels kommen, z.B. wenn der Nutzer des Flügels versehentlich heftig gegen den HSE-Flügel stößt oder aber, wenn durch einen Sturm sehr hoher Winddruck auf den Flügel ausgeübt wird.
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Weiterhin weisen bekannte HSE-Flügel den Nachteil auf, dass sie selbst im verriegelten Zustand in den Eckbereichen des unteren Fries mitunter nur mäßige Dichteigenschaften gegen das Eindringen von Wasser und Wind aufweisen.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, Mittel zur Verfügung zu stellen, welche helfen, die Nachteile des Standes der Technik zumindest teilweise zu überwinden und insbesondere sowohl eine sichere Benutzung gewährleisten als auch zur Erreichung erhöhter Dichtigkeitsanforderungen betragen können.
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Diese und weitere Aufgaben werden durch ein Führungselement gemäß dem unabhängigen Anspruch 1 gelöst. Besonders bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung ist ein Führungselement in die Beschlagsnut eines Rahmens eines Hebe-Schiebe-Fensterelements (HSE) einfügbar, insbesondere im Eckbereich eines solchen Rahmens, in dem auch die Beschlagsnut einen eckförmigen Verlauf aufweist. Vorteilhafterweise kann das erfindungsgemäße Führungselement dabei z.B. von der/den Seite/n her in die untere Beschlagsnut des Flügels eingeschoben werden, bis es sowohl in der unteren Beschlagsnut als auch in der seitlichen Beschlagsnut, also der des stehenden Rahmenelements, passend aufgenommen ist und fixiert werden kann. Dies kann in manchen Fällen auch bei bereits verbauten und in Betrieb befindlichen HSE erfolgen und muss nicht immer schon bei der Montage erfolgen.
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Ein erfindungsgemäßes Führungselement weist auf:
- – einen ersten Anlagebereich mit einer ersten Seite. Diese Seite weist eine zumindest teilweise plane Anlagefläche auf, welche dazu vorgesehen ist, um in dem Zustand, wenn das Führungselement in die Beschlagsnut eingefügt ist, an einer korrespondierenden ersten Auflagefläche der ersten Beschlagsnut im Wesentlichen satt anzuliegen.
- – weiterhin eine – der ersten Seite des Anlagebereichs gegenüberliegenden – zweite Seite, mit einem ersten Aufbau. Dieser weist wenigstens einen ersten konvexen Bereich auf, der sich im in die Beschlagsnut eingefügten Zustand im Wesentlichen parallel zur ersten Auflagefläche der ersten Beschlagsnut längs erstreckt, und dessen konvexer Krümmungsverlauf im Wesentlichen normal zur Längserstreckungsrichtung des ersten Aufbaus verläuft.
- – ferner wenigstens einen, an den ersten konvexen Bereich anschließenden, ersten konkaven Bereich, dessen konkaver Krümmungsverlauf im Wesentlichen orthogonal zur Längserstreckungsrichtung des ersten Aufbaus verläuft, und welcher dazu vorgesehen ist, dass eine Laufschiene des Schiebebeschlags des Hebe-Schiebe-Fensterelements in diesen eingreift.
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Erfindungsgemäß ist das Führungselement so ausgestaltet, dass es zudem aufweist:
- – einen zweiten Anlagebereich, mit einer erste Seite mit einer Anlagefläche, welche dazu vorgesehen ist, im eingefügten Zustand des Führungselements an einer zweiten korrespondierenden Auflagefläche des Rahmens anzuliegen.
- – eine – der ersten Seite des Anlagebereichs gegenüberliegenden – zweite Seite, mit einem zweiten Aufbau, welche wenigstens einen ersten konvexen Bereich aufweist, der sich im in die Beschlagsnut eingefügten Zustand im Wesentlichen parallel zur zweiten Auflagefläche des Rahmens längs erstreckt, und dessen konvexer Krümmungsverlauf im Wesentlichen normal zur Längserstreckungsrichtung des zweiten Aufbaus verläuft.
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Dabei erstreckt sich der zweite Anlagebereich in einem vorgegebenen Winkel α zum ersten Anlagebereich, wobei vorzugsweise α ≈ 90° ist, und wobei der zweite Aufbau mit dem ersten Aufbau zumindest durch einen zwischenliegenden Verbindungsbereich verbunden ist.
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Sowohl der erste Anlagebereich mit seiner zumindest teilweise planen Anlagefläche als auch der zweite Anlagebereich mit seiner zumindest teilweise planen Anlagefläche sind vorgesehen, um im Wesentlichen satt am Boden der Beschlagsnut anzuliegen (am unteren Fries bzw. am hieran anschließenden stehenden Element des Rahmens) in dem Zustand, wenn das Führungselement in die Beschlagsnut eingefügt ist. Diese Anlagebereiche liegen also entsprechend an korrespondierenden Fläche der Beschlagsnut mit geringem Abstand an, vorzugsweise flächig und ohne wesentliches Spiel am Boden der Beschlagsnut.
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Das Führungselement kann an dem Fenster- oder Türrahmen an der zumindest teilweise planen Anlagefläche anliegend montiert werden, insbesondere eingesteckt und verschraubt, verrastet, verklemmt und/oder verklebt werden.
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HSE-Flügel, z.B. Schiebetüren, weisen in Ihren Eckbereichen zumeist einen rechten Winkel auf zwischen dem unteren Fries des HSE und den hieran anschließenden stehenden Elementen des Rahmens. Daher beträgt der Winkel α zwischen dem ersten und dem zweiten Anlagebereich auch bevorzugt α ≈ 90°, damit das Führungselement sowohl mit dem ersten Anlagebereich als auch dem zweiten Anlagebereich passend und im wesentlichen formschlüssig in Bezug auf die Anlageflächen in den Eckbereich des HSE eingefügt werden kann. Für HSE-Flügel dieser Bauart kann der Verbindungsbereich zwischen dem ersten und dem zweiten Anlagebereich starr und insbesondere einstückig ausgeführt sein.
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HSE-Flügel besonderer Bauart können aber auch einen spitzen oder einen stumpfen Winkel aufweisen. Dementsprechend ist in einen solchen Fall der Winkel α ein spitzer bzw. ein stumpfer Winkel um auch für diese Fälle das Führungselement passend auszugestalten.
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Um das erfindungsgemäße Führungselement für solche besonderen Bauarten von Fenstern auf noch einfachere Weise verfügbar zu machen kann der Verbindungsbereich zwischen dem ersten und dem zweiten Anlagebereich mittels eines einstellbaren oder flexiblen Elements, wie beispielsweise einem Zwischenelement aus einem Elastomer, einem Scharnier oder aber auch über ein flexibles Band ausgeführt sein.
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Der erste konkave Bereich des ersten Anlagebereichs, welcher dazu vorgesehen ist, dass eine Laufschiene des Schiebebeschlags des HSE in diesen eingreift, kann bei einer Ausführungsform im wesentlichen plan ausgeführt sein, muss allerdings dennoch einen Rücksprung im Vergleich zu dem konvexen Bereich darstellen, damit die Laufschiene in diesen eingreifen kann. Der erste konkave Bereich kann entweder in Richtung Außenseite oder in Richtung Innenseite des HSE Flügels an den ersten konvexen Bereich anschließend angeordnet sein.
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Die Tiefe des konkaven Bereichs bzw. des Rücksprungs ist dabei bevorzugt so ausgeführt, dass diese geringer ist, als die Höhe der Laufschiene des Schiebebeschlags, so dass der HSE-Flügel beim Absenken in der Verriegelungsposition oder im halb offenen Zustand bei in die Beschlagsnut eingefügten Führungselementen auf diesen Führungselementen abgestützt wird, da diese aufgrund des Absenkens des Flügels auf der Laufschiene des Schiebebeschlags aufsitzen. Der Beschlag selbst wird dadurch entlastet. Wird das HSE angehoben, werden die Führungselemente frei und das HSE kann über die Rollen des Beschlags verschoben werden.
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Damit ist eine deutlich erhöhte Stabilität gegeben, die es verhindert, dass der Flügel in der Verriegelungsposition oder im halb geöffneten Zustand durch starken Winddruck oder andere Krafteinwirkungen aus der Laufschiene entgleist.
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Durch den am zweiten Anlagebereich vorgesehenen ersten konvexen Bereich kann darüber hinaus eine verbesserte Dichtigkeit des HSE in dessen unteren Eckbereichen erzielt werden, in dem der konvexe Bereich so ausgeführt ist, um in einen korrespondierenden Rücksprung, eine Dichtungsnut und/oder eine Beschlagsnut, oder jedwede weitere Ausnehmung am Pfosten des Blendrahmens einzugreifen. Auf diese Weise kann ein Dichtlabyrinth gebildet werden, was gegebenenfalls durch entsprechende Dichtelemente, in die der konvexe Bereich eingreifen kann, hinsichtlich seiner Dichtheit noch verbessert werden kann.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Führungselements kann wenigstens ein an den ersten konvexen Bereich des zweiten Aufbaus anschließender, konkaver Bereich vorgesehen sein, dessen konkaver Krümmungsverlauf im Wesentlichen normal zur Längserstreckungsrichtung des zweiten Aufbaus verläuft und der dazu vorgesehen ist, dass ein Vorsprung, eine Dichtung und/oder ein Beschlag eines Blendrahmenelements des Hebe-Schiebe-Fensterelements in diesen eingreift.
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Auch dieser konkave Bereich kann – ähnlich wie der konkave Bereich des ersten Aufbaus – im wesentlichen plan ausgeführt sein.
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Durch einen solchen konkaven Bereich am zweiten Aufbau des zweiten Anlagebereichs kann der Vorteil einer höheren Dichtigkeit der HSE-Anlage sogar noch verbessert werden, da auf diese Weise eine weitere Dichtfläche in deren unterem Eckbereich zugefügt werden kann, welche zudem durch ein weichplastisches Dichtelement, das in den konkaven Bereich des Führungselements eingreifen kann, verbessert werden kann.
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Weiterhin kann durch ein Eingreifen beispielsweise eines Beschlags-Elements in den konkaven Bereich des zweiten Anlagebereichs im Verriegelten Zustand des Flügels die Einbruchsicherheit derartiger HSE-Flügel noch erhöht werden, da hierdurch auch im unteren Bereich ein von den Seiten her wirkender Schutz gegen ein Verrücken des Flügels nach Innen besteht.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist das Führungselement so ausgestaltet, dass die Innenkontur des ersten konkaven Bereichs des ersten Aufbaus der Außenkontur der Laufschiene zumindest teilweise im Wesentlichen entspricht.
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Das Führungselement weist in dieser Ausführungsform bevorzugt eine passgenaue „Negativkontur“ der Laufschienenbahn auf. Dies führt zu dem erheblichen Vorteil, dass dadurch zum einen der HSE-Flügel beim Schieben in der Bahn zwar nicht behindert wird, jedoch durch die Führungselemente eine sehr spielfreie Schiebebewegung des Flügels gewährleistet wird. Zum andern aber passt sich die Laufschiene im abgesenkten Zustand des Flügels nahezu formschlüssig in das erfindungsgemäße Führungselement ein und bildet damit einen besonders spielfreien Sitz des Flügels auf der Laufschiene im Verriegelten oder aber halb offenen Zustand.
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Damit wird auch gewährleistet, dass die Eckbereiche des Flügels auch im Bereich der Laufschiene über eine erheblich höhere Wasser- und Luftdichtigkeit verfügen, da auch hier durch das „Einschieben“ der Laufschiene in den konkaven Bereich des ersten Anlagebereichs eine Art Dichtlabyrinth erzeugt wird. Messungen haben gezeigt, dass mit erfindungsgemäßen Führungselementen versehene HSE-Flügel Winddichtigkeitswerte im Bereich von 6A erreicht werden konnten.
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In einer weiteren Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Führungselements weisen die zweiten Seiten, die den ersten Seiten des ersten und/oder zweiten Anlagebereichs gegenüberliegen, zweite konvexe Bereiche auf. Diese sind am jeweiligen ersten konkaven Bereich und dem ersten konvexen Bereich gegenüberliegend anschließend angeordnet, und deren konvexer Krümmungsverlauf verläuft im Wesentlichen ebenfalls normal zur Längserstreckungsrichtung des ersten bzw. zweiten Aufbaus.
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Erfindungsgemäß können auch mehrere konvexe und konkave Bereiche, jeweils abwechselnd, nebeneinander angeordnet sein. Dies kann die Dichtigkeit gegenüber Wasser, aber auch gegenüber Luft, weiter steigern. Damit können die thermischen Eigenschaften bzw. die Isolierung der HSE-Anlage weiter verbessert werden.
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Darüber hinaus können auf diese Weise auch Systeme realisiert werden, die Beschläge mit mehreren Laufschienen aufweisen, auf die dann über die erfindungsgemäßen Führungselemente das Gewicht solcher – zumeist sehr schwerer – Flügel auf die Schienen abgetragen werden kann und dadurch die Beschläge entlastet und somit geschont werden können.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform sind der erste und/oder der zweite Aufbau des Führungselements als Hohlkörper ausgeführt, oder sie sind mit einem Material geringerer spezifischer Dichte, vorzugsweise mit einem Hartschaum, gefüllt.
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Diese Ausführungsform hat den Vorteil, dass sie materialsparend gestaltet ist und dabei zumindest ausreichende, meist sogar gute, Steifigkeit und Stabilität aufweist. Zudem kann hierdurch gegebenenfalls die Herstellung der erfindungsgemäßen Führungselemente vereinfacht werden.
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Der Endbereich des ersten Aufbaus und/oder des zweiten Aufbaus des Führungselements kann zur weiteren Materialeinsparung auch als Schräge ausgeführt sein und/oder der Aufbau kürzer als die jeweiligen Anlageflächen ausgeführt sein.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform des Führungselements sind erster und zweiter Anlagebereich zu einer Symmetrieebene symmetrisch. Diese Symmetrieebene ist bevorzugt orthogonal zu einer Ebene angeordnet, welche durch die Längserstreckungsrichtungen des ersten und zweiten Aufbaus aufgespannt wird, und schneidet diese entlang einer Linie, die in einem Winkel α/2 zu beiden Längserstreckungsrichtungen des ersten und zweiten Aufbaus liegt.
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Bei einer symmetrischen Gestaltung des Führungselements muss beim Einbau eines HSE-Flügels nicht mehr auf die Orientierung der Anlagebereiche geachtet werden. Es kann daher sowohl nach links oder rechts weisend, also am linken oder rechten unteren Eckbereich des HSEs oder sogar auch an den oberen Eckbereichen des HSE verwendet werden. Dadurch wird auch der Einbau sowohl bei der Erstellung einer HSE-Anlage signifikant vereinfacht als auch ein nachträglicher Einbau möglich, beispielsweise durch den Nutzer der Anlage selbst.
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Weiterhin kann damit der Herstellungsaufwand und damit die Herstellkosten reduziert werden, da eine Variantenreduzierung erfolgt.
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In einer weiteren Ausführungsform weist der Verbindungsbereich des Führungselements zwischen dem ersten Aufbau und dem zweiten Aufbau, also bevorzugt in dessen Eckbereich eine Auskehlung auf.
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Durch diese Gestaltung ergibt sich der Vorteil, dass die Wulst einer Schweißnaht im Bereich der Ecke der Rahmenelemente den festen Sitz bzw. Passsitz des Führungselements nicht stört, sondern es ist ist trotz Unregelmäßigkeiten im Eckbereich eines Fensterelements stets ein einwandfreier und dauerhafter Passsitz des Führungselements in der Beschlagsnut gewährleistet.
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In einer weiteren Ausführungsform weisen die konvexen und/oder konkaven Bereiche des ersten und/oder zweiten Aufbaus des Führungselements ein- oder angespritzte Dichtelemente auf, welche sich vorzugsweise in Längserstreckungsrichtung des ersten und/oder zweiten Aufbaus erstrecken. Diese Dichtbereiche sind dazu vorgesehen, bei abgesenktem Flügel beispielsweise als Dichtsitz für die Laufschiene des Schiebebeschlags zu fungieren und so eine weitere Erhöhung der Dichtigkeit zu bewirken.
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Das erfindungsgemäße Führungselement wird vorzugsweise mittels Spritzguss, gegebenenfalls im Mehrkomponentenspritzguss hergestellt. Als günstige Materialien haben sich dabei faserbefüllte Kunststoffe erwiesen. Alternativ dazu kann auch eine Herstellung aus Metall, vorzugsweise mittels Alu- oder Zinkdruckguss, oder dergleichen erfolgen.
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Die Auflage- und Führungsflächen können aus Polytetrafluorethylen (PTFE) hergestellt oder mit PTFE beschichtet sein. Dies erhöht sowohl die Festigkeit gegen Abnutzung als auch die Gleitfähigkeit des Führungselements und reduziert damit die reibungsbedingten Beschädigungen oder Abnutzungen.
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Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden detaillierten Beschreibung besonders bevorzugter Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung in Verbindung mit den Zeichnungen. Es zeigen:
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1: Eine schematische Draufsicht auf die Seite eines HSE-Flügels im Bereich des unteren Fries mit einem erfindungsgemäßen Führungselement eingefügt in die Beschlagsnut des Rahmens, normal zum ersten Anlagebereich des Führungselements;
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2a: eine schematische Draufsicht auf eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Führungselements, normal zum ersten Anlagebereich des Führungselements;
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2b: eine schematische Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Führungselements.
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1 zeigt schematisch die Draufsicht von der Seite auf ein erfindungsgemäßes Führungselement 100 sowie den unteren Eckbereich eines Rahmens 200 eines Hebe-Schiebe-Elements bzw. HSE-Flügels mit einer Beschlagsnut 220, in welche das Führungselement 100 eingefügt ist. Die Sichtlinie AA’ in 1 ist dabei normal zum ersten Aufbau 110 des Führungselements 100.
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Die Beschlagsnut 220 weist eine Breite b1 und eine Tiefe t1 auf. Das Führungselement 100 liegt am Boden 221 der Beschlagsnut 220 auf. Auch wenn in 1 die Breite des Führungselements 100 kleiner als die Breite b1 der Beschlagsnut dargestellt ist, kann die Breite des Führungselements bei einer weiteren, nicht gezeigten, Ausführungsform im wesentlichen der Breite b1 der Beschlagsnut entsprechen, so dass das Führungselement in die Beschlagsnut im wesentlichen spielfrei einsetzbar ist.
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In der gezeigten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Führungselements ist ein erster konvexer Bereich 111 und ein zweiter konvexer Bereich 113 vorgesehen, zwischen denen ein konkaver Bereich 112 vorgesehen ist. Der konkave Bereich 112 des Führungselements bildet somit eine Vertiefung an dessen Unterseite, die zwischen den konvexen Bereichen 111, 113 angeordnet ist.
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An der unteren Seite des HSE-Flügels 200 sind Beschlagrollen 250 angebracht. Durch diese Beschlagrollen 250 wird der HSE-Flügel 200 somit während des Schiebens auf einer Bahn geführt, indem die Beschlagrollen 250 entlang der Stützfläche 320, die sich normal zur Zeichenebene erstreckt, abrollen. Die Stützfläche 320 ist auf einer Schwelle oder im Bodenbelag 350 montiert oder in diese(n) eingelassen.
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Auf der Stützfläche 320 ist eine Laufschiene 300 montiert oder einstückig mit der Stützfläche 320 verbunden. Es ist aus 1 deutlich erkennbar, wie in der gezeigten erfindungsgemäßen Ausführungsform die Laufschiene 300 des Schiebebeschlags in den konkaven Bereich 112 des ersten Aufbaus 110 des erfindungsgemäßen Führungselements eingreift, wobei in dem in 1 gezeigten Zustand der Flügel 200 angehoben und über die Beschlagrollen 250 verschieblich ist.
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Wird der Flügel 200 abgesenkt, z.B. in der Verriegelungsposition, so erfolgt ein Aufsitzen des Führungselements und insbesondere dessen konkaven Bereichs 112 auf die Laufschiene 300. Ein Aufsetzen der Beschlagrollen 250 auf der Schwelle oder dem Boden 350 erfolgt nicht, so dass diese auch im abgesenkten Zustand des Flügels 200 unbelastet bleiben.
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Bei einer Ausführungsform der Erfindung kann überdies zudem ein Aufsitzen des/der konvexen Bereiche 111, 113 auf die Stützfläche 320 erfolgen, wodurch die Gesamtauflagefläche zwischen Führungselement und Beschlag vergrößert und damit die Flächenpressung verringert werden kann. Bei dieser Ausführungsform ist demnach zwar eine genaue Abstimmung zwischen der Höhe des ersten Aufbaus 110 und der Tiefe t1 der Beschlagsnut sowie der Höhe des Flügels über dem Beschlag in der abgesenkten Position erforderlich, jedoch können so auch HSE mit überdurchschnittlich hohem Gewicht und/oder überdurchschnittlicher Größe abgesetzt werden ohne dass eine dauerhafte Belastung des Beschlags im Verriegelten oder halb offenen Zustand erfolgt und dennoch ein sicherer Sitz des Flügels auf der Laufschiene des Beschlags gewährleistet ist.
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2a zeigt schematisch eine Ansicht einer weiteren Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Führungselements 100, und zwar – wie in 1 – in Draufsicht und normal zum ersten Aufbau 110. Das in 2a gezeigte Führungselement ist dabei dem Führungselement gemäß 1 ähnlich, d.h. der erste Aufbau 110 weist einen ersten konvexen Bereich 111 auf an den sich ein erster konkaver Bereich 112 anschließt, und hieran wiederum ein zweiter konvexer Bereich 113. Allerdings ist erkennbar, dass sowohl die konvexen Bereiche 111, 113 als auch der konkave Bereich 112 bei der Ausführungsform gemäß 2a eine andere Krümmung aufweisen, als die des Führungselements gemäß 1. Dies ist durch den jeweiligen Einsatzbereich, also die Maße und Form des Beschlags des HSE mit dem das Führungselement zum Einsatz kommt, vorgegeben.
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2b zeigt schematisch eine Seitenansicht des erfindungsgemäßen Führungselements 100 gemäß 2a. Dabei ist deutlich der erste Anlagebereich 120 sichtbar, dessen erste Seite 121 gleichzeitig die Anlagefläche bildet und welcher dazu vorgesehen ist, in eine Beschlagsnut 220 eines HSE, wie sie z.B. in 1 schematisch gezeigt wird, eingefügt zu werden.
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Die der ersten Seite gegenüberliegende Seite 122 weist einen Aufbau 110 auf, der zum Teil in horizontaler Richtung versetzt zu dieser ist, und zwar in Richtung der äußeren Ecke des Führungselements. Zur Verminderung es Materialverbrauchs und zur Erleichterung der Entformbarkeit beim Herstellungsprozess weist der Aufbau 110 zudem eine Schräge an dessen von der Ecke abgewandten Seite auf.
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Ein zweiter Anlagebereich 125 mit Anlagefläche 126 ist in einem Winkel α zum ersten Anlagebereich 120 angeordnet, wobei der Winkel α in der 2b im wesentlichen rechtwinklig ist. Auch im übrigen ist der zweite Anlagebereich mit dessen zweiten Aufbau 115 bezüglich einer zur Zeichenebene senkrechten Symmetrieebene 190 symmetrisch.
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Erster Aufbau 110 und zweiter Aufbau 115 sind durch einen Verbindungsbereich 150 miteinander verbunden, welcher im wesentlichen im Bereich der Ecke des Führungselements 100 vorgesehen ist und im wesentlichen über die gesamte Breite des Aufbaus verläuft. Das in 2b gezeigte erfindungsgemäße Führungselement ist allerdings einstückig ausgeführt. Für den Fall einer nicht-einstückigen Ausführungsform kann der Verbindungsbereich 150 auch durch eine Weichkomponente gebildet sein, um durch die hierdurch gegebene Flexibilität eine Anpassung des Winkels α in einem gewissen Maße zu ermöglichen.
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An der Innenseite des Eckbereichs des Führungselements 100 ist weiterhin in der gezeigten Ausführungsform eine Auskehlung 170 erkennbar, die dazu vorgesehen ist, bei vollständig in die Beschlagsnut des HSE-Flügels eingesetztem Führungselement Raum für einen eventuell vorhandenen Materialüberstand zu geben, z.B. an der Schweißnaht des Fenster-/Türrahmens. Ein solcher Materialüberstand ist bei derartigen HSE aus Kunststoff mitunter vorhanden, aber auch bekannt bei Rahmen aus Holz als Metall.
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An dieser Stelle sei auch angemerkt, dass das erfindungsgemäße Führungselement nicht lediglich in HSE-Anlagen, welche mit Kunststoff-Rahmen gefertigt sind zum Einsatz kommen kann sondern gleichermaßen bei Anlagen, die Holz- oder Aluminium-Rahmen aufweisen.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- Führungselement
- 110
- erster Aufbau
- 111
- erster konvexer Bereich des ersten Aufbaus
- 112
- konkaver Bereich des ersten Aufbaus
- 113
- zweiter konvexer Bereich des ersten Aufbaus
- 115
- zweiter Aufbau
- 116
- erster konvexer Bereich des zweiten Aufbaus
- 117
- konkaver Bereich des zweiten Aufbaus
- 118
- zweiter konvexer Bereich des zweiten Aufbaus
- 120
- erster Anlagebereich
- 121
- Anlagefläche, an der ersten Seite des ersten Anlagebereichs
- 122
- der ersten Seite des ersten Anlagebereichs (120) gegenüberliegende Seite
- 125
- zweiter Anlagebereich
- 126
- Anlagefläche, an der ersten Seite des zweiten Anlagebereichs
- 127
- der ersten Seite des zweiten Anlagebereichs (125) gegenüberliegende Seite
- 130
- Schräge des ersten Aufbaus
- 135
- Schräge des zweiten Aufbaus
- 170
- Auskehlung
- 190
- Symmetrieebene
- 200
- Rahmen/Fenster-, Türrahmen (HSE-Flügel)
- 220
- Beschlagsnut
- 221
- Boden der Beschlagsnut
- 250
- Beschlagrollen
- 300
- Laufschiene
- 320
- Stützfläche
- 350
- Schwelle, Boden
- b1
- Breite der Beschlagsnut
- t1
- Tiefe der Beschlagsnut
- AA’
- Längserstreckungsrichtung des ersten Aufbaus
- BB’
- Längserstreckungsrichtung des zweiten Aufbaus