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Die Erfindung betrifft einen Sicherheitsschrank, insbesondere Gefahrstoffschrank zur Lagerung flüssiger oder gasförmiger Gefahrstoffe, mit einem Schrankkorpus, ferner mit wenigstens einer an den Schrankkorpus angeschlossenen Abluftleitung und/oder Zuluftleitung, und mit zumindest einem in der Abluftleitung und/oder Zuluftleitung angeordneten Sensor zur Luftmengenmessung.
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Sicherheitsschränke und vorzugsweise Gefahrstoffschränke werden in der Praxis im Allgemeinen eingesetzt, um Chemikalien oder andere, meistens flüssige, Gefahrgüter zu lagern. Zu diesem Zweck werden die fraglichen Gefahrgüter in Flaschen, Kanistern etc. in dem betreffenden Schrank bevorratet. Der Sicherheitsschrank ist in der Regel mit einer bestimmten und vorgegebenen Feuerbeständigkeit ausgerüstet. Diese kann beispielsweise zu einer Feuerwiderstandsfähigkeit von 60 Minuten oder 90 Minuten korrespondieren. Auf diese Weise werden insbesondere im Brandfall etwaige Feuer, Explosionen etc. vermieden. Das hat sich grundsätzlich bewährt.
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Bei einem Sicherheitsschrank des eingangs beschriebenen Aufbaus entsprechend der
DE 20 2011 100 301 U1 ist zusätzlich eine Luftführungseinheit zum Erzeugen eines Luftschleiers im Bereich einer Zutrittsöffnung des Schrankkorpus vorgesehen. Die Zutrittsöffnung lässt sich mit Hilfe wenigstens einer Schranktür verschließen. Im Rahmen der bekannten Lehre ist die Luftführungseinheit hinsichtlich der geförderten Luftmenge variabel ausgebildet. Dieser Ansatz wird aus dem Grund verfolgt, um einen großflächigen Luftschleier erzeugen zu können, und zwar unter Berücksichtigung einer energetisch optimierten Auslegung.
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Darüber hinaus kennt der Stand der Technik vergleichbare Sicherheitsschränke, wie sie in der
DE 103 16 656 B3 beschrieben werden. Hier ist ein Antrieb für die an den Schrankkorpus angeschlossene Tür vorgesehen. Der Antrieb lässt sich über einen im Bereich der Tür vorhandenen Sensor betätigen, welcher berührungslos arbeiten kann. Auf diese Weise soll ein problemloses Öffnen bzw. Schließen der Tür ermöglicht werden und zugleich die erforderliche Selbstschließung beim Auftreten unzulässiger Temperaturen sichergestellt sein. Diese Selbstschließung wird im Regelfall mit Hilfe einer Halteeinrichtung umgesetzt, welche oberhalb einer bestimmten Temperatur die Tür schließt, so dass der Schrankkorpus bzw. dessen Zutrittsöffnung verschlossen ist.
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Im weiteren Stand der Technik nach der
DE 295 05 004 U1 wird ein Sicherheitsschrank beschrieben, welcher an einer oberen frontseitigen horizontalen Kante mit einem Sensor ausgerüstet ist. Auch in diesem Fall sorgt der Sensor letztlich für eine Steuerung von Antriebsaggregaten für die eine oder die mehreren Türen. Sobald der Sensor eine Person in seinem Erfassungsfeld feststellt, werden die betreffenden Türen geöffnet und ansonsten in Schließrichtung beaufschlagt.
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Im Stand der Technik sind folglich bereits Ansätze bekannt, Sicherheitsschränke mit Sensoren auszurüsten. Diese dienen entweder zur Türsteuerung (
DE 103 16 656 B3 und
DE 295 05 004 U1 ) oder dazu, eine Luftführungseinheit hinsichtlich der geforderten Luftmenge variabel auszulegen (vgl.
DE 20 2011 100 301 U1 ). Weitergehende Ansätze zur sensorischen Ausrüstung solcher Sicherheitsschränke werden jedoch bisher nicht verfolgt. Tatsächlich ergibt sich an dieser Stelle in der Praxis zunehmend das Problem, dass eine Lüftungsanordnung zur Beaufschlagung der Abluftleitung bzw. Zuluftleitung durchgängig betrieben wird. Das ist aus Gründen einer energetischen Optimierung heutzutage nicht (mehr) akzeptabel. Hier setzt die Erfindung ein.
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Der Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, einen derartigen Sicherheitsschrank und insbesondere Gefahrstoffschrank zur Lagerung flüssiger oder gasförmiger Gefahrstoffe so weiter zu entwickeln, dass der Energieverbrauch einer zugehörigen Lüftungsanordnung gegenüber bisherigen Ausführungsformen deutlich reduziert ist.
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Zur Lösung dieser technischen Problemstellung schlägt die Erfindung bei einem gattungsgemäßen Sicherheitsschrank vor, dass der zumindest eine in der Abluftleitung und/oder Zuluftleitung angeordnete Sensor an eine vorzugsweise übergeordnete Steuereinheit zur zeitabhängigen Luftsteuerung bzw. Luftmengensteuerung angeschlossen ist.
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Im Regelfall beaufschlagt die Steuereinheit eine schrankseitige und/oder gebäudeseitige Lüftungsanordnung. Außerdem ist die Steuereinheit vorteilhaft mit einem Zeitglied ausgerüstet, um die Leistung der betreffenden Lüftungsanordnung zeitabhängig variieren zu können. Beispielsweise wird mit Hilfe des Zeitgliedes die Leistung der Lüftungsanordnung tageszeitabhängig und/oder wochentagsabhängig und/oder datumsabhängig und/oder jahreszeitabhängig und/oder jahresabhängig eingestellt. Das geschieht typischerweise regelnd unter Berücksichtigung eines Signals des wenigstens einen Sensors in der Abluftleitung und/oder Zuluftleitung.
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Im Rahmen der Erfindung findet also zunächst einmal eine zeitabhängige Luftsteuerung bzw. Luftmengensteuerung statt. Das heißt, die Abluft in der Abluftleitung und/oder die Zuluft in der Zuluftleitung werden mengenmäßig und zeitabhängig gesteuert.
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Das ist im Unterschied zu der Lehre nach der
DE 20 2011 100 301 U1 , wo die Luftmenge der Luftführungseinheit zwar ebenfalls gesteuert wird, allerdings in Abhängigkeit von einer Betätigung/Nichtbetätigung einer Bedieneinheit und nicht zeitabhängig. Demgegenüber erfolgt die Luftsteuerung erfindungsgemäß zunächst einmal und obligatorisch rein zeitabhängig.
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Tatsächlich kann die Leistung der Lüftungsanordnung beispielsweise tageszeitabhängig variiert werden. Dabei wird man regelmäßig so vorgehen, dass die Lüftungsanordnung mit ihrer normalen Leistung während üblicher Arbeitszeiten betrieben wird, wohingegen in den Abend- und Nachtstunden die Leistung der Lüftungsanordnung demgegenüber reduziert wird. Darüber hinaus lässt sich die Leistung der Lüftungsanordnung wochentagsabhängig ändern, beispielsweise derart, dass während der Arbeitstage Montag bis Freitag mit normaler Leistung gearbeitet wird, demgegenüber an den Wochenenden die Leistung der Lüftungsanordnung eine vergleichbare Reduktion wie in den Nachtstunden erfährt.
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Alternativ oder zusätzlich kann die Leistung der Lüftungsanordnung auch datumsabhängig variiert werden. Hierbei geht die Erfindung von der Erkenntnis aus, dass beispielsweise in den Sommermonaten die Leistung der Lüftungsanordnung typischerweise erhöht werden muss, weil die Sommermonate zu einer erhöhten Raumtemperatur im Raum oder Gebäude führen, in welchem der betreffende Sicherheitsschrank aufgestellt ist. Diese erhöhte Temperatur führt regelmäßig dazu, dass auch die Rate an im Schrank entstehenden Dämpfen bzw. gasförmiger Gefahrstoffe erhöht ist, was durch die datumsabhängige Erhöhung der Leistung der Lüftungsanordnung ausgeglichen werden mag. In die gleiche Richtung zielen Varianten der Erfindung, wonach die Leistung der Lüftungsanordnung jahreszeitabhängig verändert wird, beispielsweise zwischen Sommer- und Winterbetrieb eine Unterscheidung stattfindet.
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Schließlich kann die Leistung der Lüftungsanordnung beispielhaft auch jahresabhängig eingestellt werden. Diese Variante geht davon aus, dass beispielsweise in verschiedenen Jahreszyklen unterschiedliche Gefahrstoffe im Sicherheitsschrank bevorratet werden, die dann auch zu einem wechselnden Anfall an gasförmigen Gefahrstoffen im Innern korrespondieren. Selbstverständlich lassen sich diese jeweiligen zeitabhängigen Parameter zur Luftsteuerung einzeln oder in Kombination umsetzen, um insgesamt die Luftsteuerung an den tatsächlichen Bedarf optimal anpassen zu können und zugleich eine energetische Optimierung zu realisieren.
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Neben dieser zeitabhängigen Luftsteuerung ermöglicht die Erfindung zusätzlich auch eine gefahrstoffspezifische Luftsteuerung. Das heißt, die Steuereinheit ist ergänzend zur zeitabhängigen Luftsteuerung vorteilhaft auch zur gefahrstoffspezifischen Luftsteuerung eingerichtet. In diesem Zusammenhang wertet die Steuereinheit ergänzend zu Signalen des Sensors für die Luftmengenmessung Daten einer Bedieneinheit und/oder einer Leseeinheit zur Luftsteuerung aus.
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Über die Bedieneinheit und/oder Leseeinheit kann die Steuereinheit beispielsweise über den jeweils im Innern des Sicherheitsschrankes bevorrateten tatsächlichen Gefahrstoff umfassend informiert werden. Das gilt insbesondere im Hinblick auf beispielsweise dessen Menge, den Dampfdruck, das Gefahrenpotential etc.. Dabei wird man meistens so vorgehen, dass die Leistung der Lüftungsanordnung umso größer eingestellt wird, je höher der Dampfdruck (und die Menge) des bevorrateten Gefahrstoffes bei Normaltemperatur sind. Ebenso wird man bei erhöhtem Gefahrenpotential des Gefahrstoffes ebenfalls die Leistung der Lüftungsanordnung erhöhen. Demgegenüber kann bei geringem Dampfdruck sowie geringem Gefahrenpotential die Leistung der Lüftungsanordnung gegenüber beispielsweise der normalen Leistung bzw. Normalleistung verringert werden.
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Die Information über den im Schrank gelagerten Gefahrstoff wird der Steuereinheit über die Bedieneinheit beispielsweise mittels eines Tastaturfeldes oder durch eine andere Eingabeeinheit mitgeteilt und von der Bedieneinheit an die Steuereinheit zur dortigen Auswertung weitergeleitet. Alternativ oder zusätzlich kann mit Hilfe der Leseeinheit aber auch ein Etikett, ein Barcode, ein QR-Code etc. am jeweiligen und den Gefahrstoff aufnehmenden Behälter eingelesen und an die Steuereinheit zur weiteren Verarbeitung übergeben werden. In jedem Fall ist die Steuereinheit über die Menge, den etwaigen Dampfdruck, das Gefahrenpotential sowie gegebenenfalls weitere für die Luftsteuerung relevante Daten der im Innern des Sicherheitsschrankes bevorrateter Gefahrstoffe informiert.
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In Abhängigkeit hiervon kann dann die Steuereinheit die Lüftungsanordnung entsprechend beaufschlagen, und zwar gefahrstoffspezifisch bzw. je nach dem Inhalt an Gefahrstoffen im Innern des Sicherheitsschrankes. Dadurch lässt sich die Lüftungsanordnung optimal an die tatsächlichen Gegebenheiten und Anforderungen anpassen. Insbesondere wird auf diese Weise auch festgestellt und berücksichtigt, ob überhaupt Gefahrstoffe in dem betreffenden Sicherheitsschrank aktuell bevorratet werden oder nicht. Falls dies nicht der Fall ist, kann beispielsweise die Lüftungsanordnung mit einer minimalen Leistung angesteuert werden.
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Die Steuereinheit zur zeitabhängigen Luftsteuerung ist erfindungsgemäß übergeordnet ausgelegt. Das bedeutet, dass zu jedem Sicherheitsschrank eine Steuereinheit gehört, allerdings nicht notwendigerweise eine eigene Steuereinheit. Das heißt, die Steuereinheit kann auch zur Auswertung von jeweils schrankspezifischen Signalen mehrerer unterschiedlicher Sensoren in verschiedenen an die Steuereinheit angeschlossenen Sicherheitsschränken eingerichtet sein. In diesem Fall sind beispielsweise zwei oder mehr Sicherheitsschränke zusammengefasst und an eine (einzige) Steuereinheit angeschlossen. Die Steuereinheit ist nun in der Lage, schrankspezifische Signale auswerten zu können, das heißt Signale der Sensoren, getrennt nach dem jeweiligen Schrank, in welchem der Sensor befindlich ist oder welchem er zugeordnet ist. Dadurch kann die Steuereinheit beispielsweise über den jeweils gefahrstoffspezifischen Inhalt des betreffenden Sicherheitsschrankes informiert werden.
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Als Folge hiervon ist es denkbar und liegt im Rahmen der Erfindung, dass die Steuereinheit die jeweils schrankseitige Lüftungsanordnung getrennt für jeden einzelnen Sicherheitsschrank beaufschlagt und/oder die zentrale gebäudeseitige Lüftungsanordnung beaufschlagt. Im erstgenannten Fall ist es möglich, dass die Steuereinheit je nach den schrankspezifischen Signalen und folglich dem gefahrstoffspezifischen Inhalt des betreffenden Sicherheitsschrankes die zugehörige schrankseitige Lüftungsanordnung mit jeweils unterschiedlicher Leistung beaufschlagt. Beispielsweise ist es denkbar, dass ein Schrank mit einem Inhalt an Gefahrstoffen großen Dampfdruckes und/oder besonderem Gefahrenpotential hinsichtlich der Leistung der zugeordneten Luftsteuerung mit einer über der Normalleistung angesiedelte Leistung seiner Lüftungsanordnung beaufschlagt wird. Demgegenüber werden die übrigen Sicherheitsschränke hinsichtlich ihrer Lüftungsanordnung mit Normalleistung beaufschlagt.
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Für den Fall, dass die zentrale gebäudeseitige Lüftungsanordnung mit Hilfe der Steuereinheit beaufschlagt wird, wird so vorgegangen, dass die Steuereinheit einen Mittelwert für die geforderte Luftströmung respektive Abluftströmung ermittelt, und zwar in Abhängigkeit vom jeweils gefahrstoffspezifischen Inhalt des jeweiligen Sicherheitsschrankes. Die gebäudeseitige Lüftungsanordnung trägt nun dieser gemittelten Zuluftströmung bzw. Abluftströmung Rechnung und wird hinsichtlich ihrer gebäudeseitigen Lüftungsanordnung entsprechend beaufschlagt.
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Die Steuereinheit selbst kann am Schrankkorpus angeordnet sein. Beispielhaft hat sich es bewährt, wenn die Steuereinheit an eine Deckenwandung des Schrankkorpus angeschlossen ist. Außerdem mögen die Steuereinheit, der Sensor und die Lüftungsanordnung an einen gemeinsamen Datenbus angeschlossen sein. Dadurch lässt sich die Anzahl der angeschlossenen Sicherheitsschränke variieren. Ebenso die Anzahl und Ausprägung der ausgewerteten Sensoren.
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Tatsächlich empfiehlt die Erfindung in diesem Zusammenhang, dass zusätzlich zu dem Sensor zur Luftmengenmessung wenigstens ein weiterer Sensor vorgesehen ist. Bei diesem zusätzlichen Sensor kann es sich um einen Feuchtesensor und/oder Türöffnungssensor an wenigstens einer den Schrankkorpus verschließenden Tür und/oder einen Temperatursensor und/oder einen Neigungssensor und/oder einen Identifizierungssensor für eine Bedienperson handeln. Mit Hilfe des Feuchtesensors kann beispielsweise festgestellt werden, ob ein Kanister oder allgemein Behälter mit dem darin befindlichen Gefahrstoff im Innern des betreffenden Sicherheitsschrankes leckt. Als Folge hiervon lässt sich eine Warnmeldung über die Steuereinheit erzeugen. Gleichzeitig sorgt die Steuereinheit über die angeschlossene Lüftungsanordnung dafür, dass die Leistung der Lüftungsanordnung erhöht wird, um der zusätzlich anfallenden und verdampfenden Flüssigkeit im Innern des Schrankkorpus Rechnung zu tragen.
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Mit Hilfe des Türöffnungssensors stellt die Steuereinheit fest, ob die zum Verschluss einer Zutrittsöffnung meistens vorgesehene Schranktür am Schrankkorpus geöffnet ist oder nicht. In Abhängigkeit hiervon lässt sich erneut die Leistung der Lüftungsanordnung variieren. So wird man die Leistung der Lüftungsanordnung regelmäßig erhöhen, wenn die Tür geöffnet ist und der Türöffnungssensor ein entsprechendes Signal an die Steuereinheit übermittelt. Demgegenüber kann die Leistung der Lüftungsanordnung verringert werden, wenn die Tür die Zutrittsöffnung des Schrankkorpus verschließt.
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Mit Hilfe des optionalen weiteren Temperatursensors kann die Temperatur im Innern des Sicherheitsschrankes gemessen werden. Als Folge hiervon mag es nicht nur zu der für Sicherheitsschränke obligatorischen Selbstschließung der Tür bei Überschreiten einer entsprechenden Temperatur kommen. Sondern es ist auch denkbar, dass eine ansteigende Temperatur ein entsprechendes Warnsignal seitens der Steuereinheit erzeugt, welches beispielsweise auf einen Schwelbrand oder dergleichen schließen lässt. Zugleich mag das Signal des Temperatursensors in diesem Fall derart ausgewertet werden, dass die Leistung der Lüftungsanordnung erhöht wird, um den bei einem solchen Schwelbrand erzeugten Rauch absaugen zu können.
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Der zusätzlich angesprochene Identifizierungssensor für eine Bedienperson meldet schließlich ein Signal an die Steuereinheit für den Fall, dass die Bedienperson beispielsweise berechtigt ist, die Tür des Sicherheitsschrankes öffnen zu können oder nicht. Zugleich mag eine positive Berechtigungsprüfung seitens des Identifizierungssensors dazu führen, dass die Leistung der Lüftungsanordnung erhöht wird. Denn die positive Berechtigungsprüfung mündet im Regelfall darin, dass auch die wenigstens eine Schranktür zur Öffnung des Schrankkorpus geöffnet wird.
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Im Ergebnis wird ein Sicherheitsschrank zur Verfügung gestellt, der eine signifikante Datenmenge erzeugt und an eine Steuereinheit übermittelt. Diese Datenmenge wird erfindungsgemäß primär dahingehend ausgewertet, eine zeitabhängige Luftsteuerung vorzunehmen. In diesem Zusammenhang sorgt die übergeordnete Steuereinheit dafür, dass die Luftströmung in der Abluftleitung für den betreffenden Sicherheitsschrank und/oder in der Zuluftleitung für den betreffenden Sicherheitsschrank entsprechend erhöht oder erniedrigt wird. Das geschieht zeitabhängig, wobei allerdings zusätzlich noch weitere Sensorsignale für die Variation der Luftsteuerung mit herangezogen werden können. Hierin sind die wesentlichen Vorteile zu sehen.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert; es zeigen:
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1 den erfindungsgemäßen Sicherheitsschrank in einer perspektivischen Ansicht und
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2 verschiedene zu einem Modul gekoppelte Sicherheitsschränke.
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In den Figuren ist ein Sicherheitsschrank dargestellt, der vorliegend als Gefahrstoffschrank ausgelegt ist und zur Bevorratung von angedeuteten Chemikalien 1 dient. Um die Chemikalien 1 komfortabel im Innern des Schrankes unterzubringen, sind an einen Schrankkorpus 2 im Ausführungsbeispiel zwei Drehflügeltüren 3 angeschlagen. Grundsätzlich kann natürlich auch nur mit einer einzigen Drehflügeltür 3 gearbeitet werden, was jedoch nicht gezeigt ist. Die Drehflügeltüren bzw. Schranktüren 3 lassen sich synchron von einem Bediener mit einer Hand öffnen und schließen (Einhandbedienung). Grundsätzlich ist auch eine Zweihandbedienung derart möglich, dass die beiden Drehflügeltüren 3 getrennt voneinander mit zwei Händen bedient werden.
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Wie üblich verfügt der Schrankkorpus 2 über Seitenwandungen 2a sowie eine Kopf- oder Deckenwandung 2b, eine Bodenwandung 2c und schließlich eine Rückwandung 2d. Die Drehflügeltüren 3 sind jeweils um vertikale Achsen 4 drehbar an den Schrankkorpus 2 angeschlossen. Man erkennt, dass beide Drehflügeltüren 3 im Ausführungsbeispiel und nicht einschränkend an ein gemeinsames Verbindungselement bzw. jeweilige Verbindungselemente 5 angeschlossen sind. Das einzige Verbindungselement 5 arbeitet im Ausführungsbeispiel über Schubstangen 6 auf die jeweils angeschlossene Drehflügeltür 3.
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Von besonderer Bedeutung für die Erfindung ist nun noch eine Abluftleitung 7, welche im Ausführungsbeispiel an die Deckenwandung 2b angeschlossen ist und über dortige Öffnungen mit dem Innern des Schrankkorpus 2 kommuniziert. Neben der Abluftleitung 7 kann zusätzlich auch eine Zuluftleitung realisiert sein, welche jedoch nicht dargestellt ist.
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Man erkennt, dass in der Abluftleitung 7 wenigstens ein Sensor 8 angeordnet ist. Mit Hilfe des Sensors 8 kann die durch die Abluftleitung 7 strömende Luftmenge gemessen werden, der Sensor 8 dient folglich zur Luftmengenmessung. In Verbindung mit einer in der 1 lediglich angedeuteten Lüftungsanordnung 9 lässt sich folglich die aus dem Innern des Schrankkorpus 2 abgesaugte Luftmenge an Abluft, die Abluftmenge, vorgeben und (regelnd) steuern. Zu diesem Zweck sind der Sensor 8 einerseits und die Lüftungsanordnung 9 andererseits an eine Steuereinheit 10 angeschlossen. Mit Hilfe der Steuereinheit 10 kann die zuvor bereits angesprochene Abluftmenge geregelt werden, und zwar in Abhängigkeit von Signalen des Sensors 8.
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Im Ausführungsbeispiel ist die Steuereinheit 10 am Schrankkorpus 2 angeordnet. Tatsächlich ist die Steuereinheit 10 an die Deckenwandung 2b angeschlossen bzw. auf die Deckenwandung 2b aufgesetzt. Zur Verbindung der Steuereinheit 10, des Sensors 8 und auch der Lüftungseinheit 9 kommt insgesamt ein sowohl in der 1 als auch in der 2 zu erkennender Datenbus 11 zum Einsatz. Je nach den Vorgaben in der Steuereinheit 10 wird über den Datenbus 11 folglich die Lüftungsanordnung 9 derart angesteuert, dass mit Hilfe des Sensors 8 die gewünschte Abluftmenge abgesaugt wird, welche zu einem entsprechenden Signal des Sensors 8 zur Luftmengenmessung in der Abluftleitung 7 korrespondiert.
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Bei den Vorgaben seitens der Steuereinheit 10 handelt es sich erfindungsgemäß um eine zeitabhängige Luftsteuerung. Das heißt, der Sensor 8 ist an die im Ausführungsbeispiel nach der 2 übergeordnete Steuereinheit 10 zur zeitabhängigen Luftsteuerung angeschlossen. Das heißt, im Rahmen der Variante nach der 2 sind jeweils drei Sicherheitsschränke mit zugehörigem Schrankkorpus 2 zu jeweils einem Modul mit einer (einzigen) zugehörigen Steuereinheit 10 zusammengefasst. Die Steuereinheit 10 ist folglich übergeordnet, weil sie nicht zu einem zugehörigen Sicherheitsschrank gehört, sondern zur Ansteuerung mehrerer zu dem Modul zusammengefasster Sicherheitsschränke im Rahmen der Variante nach 2 dient.
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Demgegenüber ist der Sicherheitsschrank in der 1 mit einer separaten und zugehörigen Steuereinheit 10 ausgerüstet. Gleiches gilt für die Lüftungsanordnung 9. Das heißt, bei der Lüftungsanordnung 9 handelt es sich im Rahmen der Variante gemäß der 1 um eine schrankseitige Lüftungsanordnung 9, also beispielsweise einen in oder am Schrankkorpus 2 angeordneten Lüfter oder Ventilator, der im Beispielfall in die Abluftleitung 7 eingesetzt ist. Demgegenüber arbeitet die Variante nach der 2 mit einer gebäudeseitigen Lüftungsanordnung 9, die beispielsweise Bestandteil einer gebäudeseitigen Lüftungsanordnung, einer Klimatisierungseinrichtung etc. ist oder sein mag. In diesem Fall sind die jeweiligen Schrankkorpi 2 der einzelnen Sicherheitsschränke mit ihren Abluftleitungen 7 zusammengefasst und gemeinsam an die gebäudeseitige Lüftungsanordnung 9 angeschlossen.
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Damit die Steuereinheit 10 die beschriebene zeitabhängige Luftsteuerung in der Abluftleitung 7 im Ausführungsbeispiel mit Hilfe der Lüftungsanordnung 9 vornehmen kann, ist die Steuereinheit 10 mit einem nicht ausdrücklich dargestellten Zeitglied ausgerüstet. Mit Hilfe des Zeitgliedes kann die Leistung der Lüftungsanordnung 9 eingestellt werden. Das lässt sich tageszeitabhängig und/ oder wochentagsabhängig und/oder datumsabhängig und/oder jahreszeitenabhängig und/oder jahresabhängig durchführen, wie dies einleitend bereits beschrieben wurde. Dabei wird die Abluftmenge insgesamt geregelt, und zwar unter Berücksichtigung von Signalen des Sensors 8.
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Zusätzlich kann die Steuereinheit 10 Signale einer angedeuteten Bedieneinheit 12 verarbeiten. Die Bedieneinheit 12 weist im Ausführungsbeispiel nach der 1 ein Bedienfeld auf, über welches beispielsweise eine Tastenkombination an die Steuereinheit 10 übermittelt wird, welche den jeweils einzulagernden Gefahrstoff identifiziert. Anhand der Tastenkombination wird die Steuereinheit 10 über beispielsweise die Menge an dem eingelagerten Gefahrstoff respektive der Chemikalie 1 im Beispielfall, über deren Dampfdruck bei Raumtemperatur, das Gefahrpotential etc. unterrichtet. In Abhängigkeit hiervon gibt die Steuereinheit 10 einen Wert für die Leistung der Lüftungsanordnung 9 vor, wie dies einleitend bereits beschrieben wurde. Sobald der Gefahrstoff folglich im Innern des Schrankkorpus 2 eingelagert worden ist, wird die Lüftungsanordnung 9 mit Hilfe der Steuereinheit 10 zur gefahrstoffspezifischen Luftsteuerung angesteuert.
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Darüber hinaus kann die Leistung der Lüftungsanordnung 9 noch in Abhängigkeit weiterer Sensoren variiert werden. Beispielhaft ist in der 1 ein Feuchtesensor 13 dargestellt, dessen Sensorsignale ebenfalls von der Steuereinheit 10 ausgewertet werden. Sollte der Feuchtesensor 13 beispielsweise eine Leckage eines Behälters für die Chemikalien 1 im Innern des Schrankkorpus ermitteln, sorgt diese Meldung in der Steuereinheit 10 dafür, dass beispielsweise eine Warnmeldung abgesetzt wird. Zugleich stellt die Steuereinheit 10 sicher, dass die Leistung der Lüftungsanordnung 9 erhöht wird, damit den durch die Leckage zusätzlich erzeugten Dämpfen im Innern des Schrankkorpus 2 entsprechend Rechnung getragen wird und diese Dämpfe über die Abluftleitung 7 sicher abgeführt werden können. – Mit Hilfe des schließlich noch dargestellten Türöffnungssensors 14 kann eine Öffnung oder ein Verschluss der Schranktür bzw. Drehflügeltür 3 festgestellt und von der Steuereinheit 10 für die Ansteuerung der Lüftungsanordnung 9 ausgeweitet werden.
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Wie bereits erläutert, kann die Steuereinheit 10 die jeweils schrankseitige Lüftungsanordnung 9 im Rahmen der Variante nach der 1 getrennt für jeden einzelnen Sicherheitsschrank beaufschlagen. Es ist aber auch alternativ oder zusätzlich möglich, dass die zentrale gebäudeseitige Lüftungsanordnung 9 mit Hilfe der übergeordneten Steuereinheit 10 bei der Variante nach der 2 beaufschlagt wird.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202011100301 U1 [0003, 0006, 0011]
- DE 10316656 B3 [0004, 0006]
- DE 29505004 U1 [0005, 0006]