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Die Erfindung betrifft ein Niederspannungs-Beleuchtungssystem mit mindestens zwei freiliegenden Stromzuführungen und mindestens einem die Stromzuführungen an Kontaktstellen kontaktierendes Leuchtenelement.
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Durch die Verwendung von Niederspannung, beispielsweise mit einer Spannung von 12 Volt (V), können bei einem Beleuchtungssystem gefahrlos freiliegende Stromzuführungen eingesetzt werden. Die freiliegenden Stromzuführungen können beispielsweise in Form von parallel zueinander verlaufenden gespannten Drahtseilen oder Stangen ausgebildet sein. An die Stromzuführungen können eine oder mehrere Leuchtenelemente frei positioniert angeschlossen werden, indem Anschlussdrähte der Leuchtenelemente über eine Klemm- oder Schraubverbindung mit den Stromzuführungen verbunden werden. Die Stromzuführungen dienen somit nicht nur der Stromversorgung der Leuchtenelemente, sondern auch als Träger für die Leuchtenelemente. In der Vergangenheit wurden als Leuchten häufig Halogenstrahler eingesetzt, weswegen diese Systeme auch als Halogen-(Seil-)Systeme bezeichnet werden.
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Aus der Druckschrift
DE 20 2007 006 518 U1 ist ein vergleichbares Niederspannungs-Beleuchtungssystem bekannt, bei dem anstelle von Halogenstrahlern Energiesparleuchten verwendet werden. Ebenso sind inzwischen derartige Systeme unter Verwendung von Leuchtdioden(LED)-Leuchtmitteln am Markt verfügbar.
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Zwar lässt sich bei der bekannten und bewährten Klemm- oder Schraubverbindung zwischen den freiliegenden Stromzuführungen und Anschlüssen der Leuchtenelemente zwar grundsätzlich die Position der Leuchtenelemente entlang der freiliegenden Stromzuführungen frei variieren, jedoch muss zu diesem Zweck die Kontaktstelle zugänglich sein, um den Klemm- oder Schraubkontakt manuell schließen bzw. lösen zu können. Dieses ist insbesondere bei hoch in einem Raum angeordneten Stromzuführungen oft nur schwierig zu bewerkstelligen, sodass Leuchtenelemente zwar bei der Installation frei positioniert werden können, ihre Position im praktischen, täglichen Gebrauch jedoch üblicherweise nicht verändert wird.
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Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Niederspannungs-Beleuchtungssystem der eingangs genannten Art zu schaffen, bei dem die Leuchtelemente auf einfache Weise frei positioniert werden können, sodass eine Veränderung der Position auch im praktischen Gebrauch erfolgen kann.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Niederspannungs-Beleuchtungssystem mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Ein erfindungsgemäßes Niederspannungs-Beleuchtungssystem der eingangs genannten Art zeichnet sich dadurch aus, dass auf die Kontaktstellen zwischen dem Leuchtenelement und den freiliegenden Stromzuführungen nur die Gewichtskraft des Leuchtenelements als Kontaktkraft wirkt.
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Die Erfindung basiert auf der Erkenntnis, dass bei Verwendung von energieeffizienten, mit Leuchtdioden bestückten Leuchtenelementen aufgrund des gegenüber den herkömmlichen Halogenlampen deutlich geringeren Stromverbrauchs geringere Anforderungen an den Kontaktwiderstand an der Kontaktstelle gestellt werden, als es bei den Halogenlampen mit ihrem deutlich höheren Strombedarf erforderlich ist. Dadurch kann ein ausreichend guter Kontakt lediglich über die Gewichtskraft der Leuchtenelemente erzielt werden. Verbindungselemente zwischen dem Leuchtenelement und den Stromzuführungen können gänzlich entfallen und ein Anschließen, Umpositionieren oder Entfernen Leuchtenelements vereinfacht sich.
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Die Position eines Leuchtenelements kann durch einfaches Verschieben entlang der Stromzuführungen verändert werden. Auch ist die Möglichkeit gegeben, auf einfache Weise weitere Leuchten auf die Stromzuführungen aufzulegen. Da keine Kontaktklemme festgeklemmt oder gelöst werden muss, bzw. keine Schraubklemme an- oder abgeschraubt werden muss, brauchen die Kontaktstellen dafür nicht mit den Händen erreicht werden. Ein bereits aufgesetztes Leuchtenelement kann beispielsweise auch verschoben werden, indem an einem eventuell tiefer hängenden Teil des Leuchtenelements angefasst wird. Es können einfache Hilfsmittel wie ein Stock mit einer V-förmigen Gabel eingesetzt werden, um beispielsweise weitere Leuchtenelemente auf ein Beleuchtungssystem mit einer hoch hängenden Stromzuführung aufsetzen zu können oder von diesem abnehmen zu können. So entsteht ein Beleuchtungssystem, dass auch im praktischen Gebrauch verändert und den Bedürfnissen angepasst werden kann.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung des Niederspannungs-Beleuchtungssystems sind die Stromzuführungen gespannte Drahtseile oder Stangen oder Rohre. Die Leuchtenelemente umfassen bevorzugt einen Auflieger, der zwei voneinander isolierte Kontaktelemente zum Kontaktieren der Stromzuführungen in den Kontaktstellen aufweist. Besonders bevorzugt umfassen die Auflieger zwei Rohrstücke als Kontaktelemente und ein Verbindungsstück, das die beiden Rohrstücke mechanisch miteinander verbindet und elektrisch voneinander trennt. Das Verbindungsstück kann beispielsweise zwei gegenüberliegende Stutzen aufweisen, auf die jeweils eines der Rohrstücke aufgeschoben ist.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Niederspannungs-Beleuchtungssystems ist das Verbindungsstück als ein Anschlussstück ausgebildet, das zwischen den Stutzen eine Durchführung für ein Anschlusskabel oder ein Steckverbinder aufweist. Ein derartiges Anschlussstück verbindet die Rohrstücke und ermöglicht deren verdeckte, von außen nicht sichtbare elektrische Verbindung mit dem Anschlusskabel, an dessen anderem Ende dann das LED-Leuchtmittel angeschlossen werden kann. Eine besonders elegante Kontaktierung kann erfolgen, wenn an jedem der Stutzen des Anschlussstücks eine Kontaktzunge angeordnet ist, über die das jeweilige Rohrstück elektrisch mit jeweils einer Ader des Anschlusskabels verbunden ist. Anstelle einer unmittelbaren Verbindung mit dem Anschlusskabel kann auch vorgesehen sein, einen Steckverbinder zwischenzuschalten, der im Anschlussstück angeordnet ist und mit den Kontaktzungen elektrisch verbunden ist. Ein Anschlusskabel kann dann flexibel mit einem entsprechenden Gegenstecker in den Steckverbinder eingesteckt werden. So kann das Anschlussstück universell für verschiedene Leuchten, z.B. Hängeleuchten oder Strahler, eingesetzt werden.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels mithilfe von zwei Figuren näher erläutert. Die Figuren zeigen:
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1 eine perspektivische Darstellung eines Beleuchtungssystems in einer Ansicht von schräg unten und
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2 ebenfalls eine perspektivische Darstellung des in 1 gezeigten Beleuchtungssystems aus einer eher seitlichen Perspektive.
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Die beiden 1 und 2 zeigen ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Niederspannungs-Beleuchtungssystems in unterschiedlichen perspektivischen Ansichten. Das Beleuchtungssystem ist vorliegend zur Montage an einer Decke, beispielsweise eines Wohnraums, eingerichtet. Es umfasst ein Trägersystem 10, auf das eine oder mehrere Leuchtenelemente 20, hier beispielhaft zwei Leuchtenelemente 20, aufgelegt sind.
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Das Trägersystem 10 ist vorliegend zur Deckenmontage eingerichtet. Es umfasst zwei Stromzuführungen 11, die im gezeigten Ausführungsbeispiel durch Stäbe, bevorzugt Rohre aus einem leitfähigen Material, beispielsweise Aluminium, Kupfer oder Stahl bzw. Edelstahl, gebildet sind. Alternativ können auch Stangen oder gespannte Seile als Stromzuführungen eingesetzt werden. Werden Rohre oder Stangen verwendet, können diese auch aus einem isolierenden Grundmaterial gefertigt sein, z.B. aus Holz oder Kunststoff, und mit einem leitfähigen Überzug, beispielsweise einem leitfähigen Lack versehen sein.
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Die Stromzuführungen 11 sind über jeweils zwei Deckenbefestigungen 12 parallel und beabstandet zur Decke montiert. Die Deckenbefestigungen 12 können ebenfalls aus einem Rohrmaterial gefertigt sein, wobei an ihrem freien Ende ein Flansch zur Deckenmontage angebracht ist. Ein Stromzuführungskabel von einem hier nicht gezeigten Netzteil, das die zum Betrieb der Leuchtenelemente 20 benötigte Niederspannung, beispielsweise eine Gleichspannung von 12 Volt, bereitstellt, kann durch jeweils eine der Deckenbefestigungen 12 geführt sein und mit der jeweiligen Stromzuführung 11 verbunden sein. Alternativ kann eine Kontaktierung mit dem Netzteil auch über die Deckbefestigung 12 selbst erfolgen, wenn diese aus einem leitfähigen Material gefertigt ist.
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Die aufgesetzten Leuchtenelemente 20 umfassen einen Leuchtschirm 21, in dem ein hier nicht sichtbares LED-Leuchtmittel positioniert ist. Der Lampenschirm 21 samt Leuchtmittel hängt an einem zweiadrigen Anschlusskabel 22, das an seinem oberen Ende in ein Anschlussstück 23 mündet.
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Seitlich auf das Anschlussstück 23 ist jeweils ein elektrisch leitfähiges Rohrstück 24, beispielsweise wiederum aus Aluminium, aufgesetzt, das innerhalb des Anschlussstücks jeweils mit einer Ader des Anschlusskabels 22 elektrisch kontaktiert ist. Das Anschlussstück 23 kann beispielsweise ein im Wesentlichen zylindrisches Kunststoffelement sein, auf das zu beiden Seiten die Rohrstücke 24 aufgesetzt werden und das in der Mitte z.B. einen Wulst mit einem leicht erhöhten Durchmesser aufweist, sodass die Rohrstücke 24 nicht soweit zusammengeschoben werden können, dass sie sich berühren. Im Bereich der Wulst ist eine Durchführung für das Anschlusskabel 22 angeordnet. An jeder der Seiten, auf die das Rohrstück 24 aufgesetzt wird, ist eine Kontaktfeder vorgesehen, die ein aufgeschobenes Rohrstück 24 kontaktiert und mit einer entsprechenden Ader des Anschlusskabels 22 verbindet.
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In einer alternativen Ausgestaltung können die Rohrstücke 24 mit einem Verbindungsstück miteinander mechanisch verbunden werden und elektrisch voneinander isoliert werden, das – anders als das beschriebene Anschlussstück 23 – massiv ausgebildet sein kann. Das Anschlusskabel 22 wird dann nicht in das Verbindungsstück hineingeführt, sondern kontaktiert die seitlichen Rohrstücke 24 unmittelbar mit seinen Adern. Im Verbindungsstück kann mittig ein Haken eingesetzt sein, an den das Anschlusskabel mit einer Zugentlastungslasche eingehängt wird.
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Die auf das Verbindungsstück bzw. das Anschlussstück 23 aufgesetzten Rohrstücke 24 bilden einen Auflieger, mit dem ein Leuchtenelement 20 so auf das Trägersystem 10 aufgelegt werden kann, dass jede der Stromzuführungen 11 eines der Rohrstücke 24 des Aufliegers kontaktiert. Die zwischen den Stromzuführungen 11 und dem Auflieger gebildeten Kontaktstellen sind lediglich durch die Gewichtskraft der Leuchtenelemente 20 mit Kraft beaufschlagt. Aufgrund des geringen Stromverbrauchs der LED-Leuchtmittel der Leuchtenelemente 20 ist die Kontaktierung jedoch auch ohne einen zusätzlichen klemmenden oder mit Schrauben versehenen Verbinder ausreichend gut, sodass keine Überhitzung oder Verschweißung oder ein sonstiges Kontaktproblem an den Kontaktstellen auftritt. Gegebenenfalls kann vorgesehen sein, die Leuchtenelemente 20 so auszugestalten, dass sie ein verhältnismäßig hohes Gewicht aufweisen. Beispielsweise können die Materialstärken der verwendeten Materialien größer gewählt werden, als im Hinblick auf die Stabilität und Statik notwendig, oder es können zusätzliche Gewichte im Leuchtenelement 20 vorgesehen sein.
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Wie aus den Figuren ersichtlich ist, können die Enden der Rohrstücke 24 des Aufliegers verschlossen werden. Zu diesem Zweck können beispielsweise die dargestellten kugelförmigen Abschlüsse verwendet werden, die vorteilhaft die Gefahr des Herunterrutschens der Aufliegers von den Stromzuführungen 11 vermindern. Die Kugelabschlüsse können dabei massiv ausgebildet sein oder mit einem Material mit hoher Dichte, beispielsweise Sand, gefüllt sein, um das Gewicht des Leuchtenelements 20 zu erhöhen.
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Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Leuchtenelemente 20 als Hängeleuchten, bei denen der Schirm 21 über das Anschlusskabel 22 mit dem Auflieger verbunden ist, ausgebildet. Es versteht sich, dass auch formstabile Verbindungen zwischen dem Auflieger und dem Leuchtmittel vorgesehen sein können. Auf diese Weise lassen sich z.B. auch Leuchtenelemente in Form von Strahlern in das Beleuchtungssystem einbinden.
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Besonders flexibel kann das Beleuchtungssystem dadurch ausgestaltet werden, dass im Anschlussstück 23 das Anschlusskabel 22 nicht unmittelbar festgelegt ist, sondern über eine Steckverbindung. Ein Auflieger kann dann durch Anstecken einer entsprechenden Leuchteinheit flexibel zum vollständigen Leuchtenelement 20 ergänzt werden.
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Das in den 1 und 2 dargestellte Beleuchtungssystem ist zur Deckenmontage ausgelegt. Alternativ kann auch eine Wandmontage des Beleuchtungssystems vorgesehen sein. Auch ist es möglich, das Trägersystem für eine Nutzung im Gartenbereich oder im Außenbereich einer Gastronomie auf Ständern zu montieren. Die Ständer können fest aufgestellt sein, aber auch tragbar und damit flexibel positionierbar sein.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Trägersystem
- 11
- Stromzuführung
- 12
- Deckenbefestigung
- 20
- Leuchtenelement
- 21
- Schirm
- 22
- Anschlusskabel
- 23
- Anschlussstück
- 24
- Rohrstück
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202007006518 U1 [0003]