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Die Erfindung betrifft einen Klettergriff, umfassend mindestens eine Oberfläche und eine durchgehende Öffnung zur Aufnahme eines Befestigungselementes, mit dem der Klettergriff an einem Wandpaneel einer Kletterwand befestigbar ist, nach dem Oberbegriff von Anspruch 1.
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Weiterhin betrifft die Erfindung eine Kletterwand und ein Element, das geeignet ist, an einem Klettergriff befestigt zu werden.
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Nach dem Stand der Technik ist es bekannt, Räume in Gebäuden mittels Trennwänden abzutrennen. Diese Trennwände sind in an der Decke angeordnete Laufschienen verschiebbar geführt. Die Trennwände sind üblicherweise als massive Schallschutzwand ausgeführt, die zumindest die Geräusche aus den Gesprächen der Nachbarräume unterdrücken sollen. Dabei können die Oberflächen als Funktionsfläche, beispielsweise als Tafel oder Projektionsfläche genutzt werden. Der Nachteil dieser Trennwände ist, dass immer alle Wände verfahren werden müssen, um einzelne Wände auszutauschen oder den Raum variabel zu gestalten.
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Insbesondere bei kleinen Kletter- oder Boulderwänden ist eine Umwandlung oder Umgestaltung in einen Schulungs- oder Präsentationsraum sehr aufwändig, da die Wandpaneelen nur mit großem Aufwand entfernt und umgestaltet werden können.
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Es ist Aufgabe der Erfindung einen Klettergriff für eine Kletterwand zu schaffen, mit dem die Kletterwand mit weiteren Elementen, beispielsweise mit einem Element für eine Schulung oder Präsentation nutzbar ist. Dabei soll die Wand für unterschiedliche Anwendungsbereiche verwendbar sein.
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Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe durch die Lehre nach Anspruch 1; weitere vorteilhafte Ausgestaltungsmerkmale der Erfindung sind durch die Unteransprüche gekennzeichnet.
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Gemäß der technischen Lehre nach Anspruch 1 umfasst der Klettergriff mindestens eine Oberfläche und eine durchgehende Öffnung zur Aufnahme eines Befestigungselementes, mit dem der Klettergriff an einer Wandpaneele einer Kletterwand befestigbar ist.
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Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass der Klettergriff eine Vertiefung aufweist, in die ein korrespondierendes Befestigungselement zur Aufnahme einer Tafel eingreifen kann. Damit ist es möglich, ein Element zur Schulung oder Präsentation an den Klettergriff lösbar einzuhängen bzw. lösbar zu befestigen. Für Präsentationen, Schulungen oder Unterricht ist ein insbesondere kleinerer Kletter- oder Boulderraum leicht umzufunktionieren.
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Eine weitere alternative Verwendung für die Klettergriffe ergibt sich, dass die Vertiefung an oder in einem Rand des Klettergriffes angeordnet ist, der durch Drehung des Klettergriffes nach oben oder unten auszurichten ist. Durch die Anordnung des Klettergriffes kann das Element nur eingehängt werden, oder an zwei Klettergriffen, deren Vertiefungen gegensinnig ausgerichtet sind, also eine nach oben, die andere nach unten, eingeschoben werden.
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Ausgehend hiervon wird mit der Erfindung weiter vorgeschlagen, dass die Vertiefung als durchgehende gerade Hinterschneidung ausgebildet ist. Die Hinterschneidung kann im normalen Kletterbetrieb als Griffelement verwendet werden. Im „Schulungsbetrieb”, wenn die Klettergriffe zur Aufnahme eines Elementes, beispielsweise einer Tafel, verwendet werden, kann die Tafel entlang der Vertiefung verschoben und ausgerichtet werden.
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Dadurch, dass die Vertiefung durch einen Rand oder eine Kante zur Vorderseite des Klettergriffes begrenzt ist, kann das Element nicht von dem Griff abrutschen.
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Ein Übergang, der zwischen der Vertiefung und der Kante angeordnet ist, sorgt für ein selbstzentrierendes Einhängen des Elementes.
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Hierzu korrespondiert die Vertiefung mit einem Vorsprung, der an einem einzuhängenden Element angeordnet ist.
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Die erfindungsgemäße Kletterwand mit mindestens einem befestigbaren Klettergriff ist dadurch gekennzeichnet, dass an den mindestens einen Klettergriff ein Element einhängbar ist.
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Das erfindungsgemäße Element zum Einhängen oder Befestigen an einen Klettergriff ist dadurch gekennzeichnet, dass das korrespondierende Befestigungselement als mindestens ein Vorsprung ausgebildet ist.
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Als Element kann eine Tafel, ein Teil einer Bank oder eines Tisches, oder einer Aufnahmebox oder Halterung, beispielsweise für eine Medienwiedergabe wie ein Beamer, verwendet werden.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines möglichen schematisch dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigt:
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1: eine perspektivische Darstellung auf eine Kletterwand mit zwei erfindungsgemäßen Klettergriffen;
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2: eine seitliche Darstellung auf die erfindungsgemäßen Klettergriffe;
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3: eine perspektivische Darstellung auf eine Kletterwand;
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4: eine vergrößerte Darstellung von 3;
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5: eine Darstellung mit einer an den Klettergriffen eingehängten Tafel
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6: eine Darstellung mit einem Tisch, einer Bank und einer Halterung.
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Bezugnehmend auf die 1 und 2 umfasst die Kletterwand mindestens eine Wandpaneele 2 oder 2a, die in diesem Beispiel aus einer rechteckigen Platte bestehen kann, die eine Vielzahl von Öffnungen 3 aufweisen kann. Die Wandpaneele 2 oder 2a kann grundsätzlich eine beliebige Form aufweisen, die aber mit der Form von weiteren Wandpaneelen 2a korrespondieren soll, um eine geschlossene Wand zu bilden. Die Form kann rechteckig, quadratisch, dreieckig oder trapezförmig sein, oder die Wandpaneelen 2, 2a können auch eine beliebige Form aufweisen, was von der Kontur der gesamten Wand abhängig sein kann. In diesem Ausführungsbeispiel weist das Wandpaneel 2 eine ungefähr doppelte so große Breite auf wie die Höhe.
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In diesem Ausführungsbeispiel der 1 ist die Vorderseite der Wandpaneele 2 dargestellt, die eine Vielzahl von Öffnungen 3 für die Aufnahme von Klettergriffen 10, 10a aufweist. Hierzu sind auf der Rückseite jeder Wandpaneele 2, 2a nicht näher dargestellte Krampen oder Einpressmuttern in die Öffnungen 3 eingesetzt, in die von der Vorderseite beispielsweise eine Befestigungsschraube zur Montage des Klettergriffes 10, 10a einschraubbar ist. Die Öffnungen 3 zur Befestigung von Klettergriffen 10, 10a können gleichmäßig oder ungleichmäßig über die Fläche der Wandpaneelen 2, 2a verteilt sein. Die hier dargestellten Wandpaneelen 2, 2a weisen weiterhin nicht näher bezeichnete Bohrungen auf, in die Befestigungselemente zur Befestigung der Wandpaneele 2, 2a an einem Tragsystem integriert oder an diesen angeordnet sind. Die Form des Klettergriffes 10 kann wie in diesem Ausführungsbeispiel eine gerundete Form mit einem oberen ebenen bzw. geraden Abschluss aufweisen. Grundsätzlich ist die Form des Klettergriffes aber beliebig.
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Der erfindungsgemäße Klettergriff 10 weist eine Oberfläche 11 auf, die eben oder mit Konturen versehen sein kann, und/oder mit Absätzen und/oder mit Löchern versehen sein kann. In diesem Ausführungsbeispiel ist ein Klettergriff 10 mit einer relativ ebenen Oberfläche 11 dargestellt. Ein umlaufender Rand 12 kann die Oberfläche 11 bewusst begrenzen, oder in die Oberfläche 11 fließend übergehen. Weiterhin weist der Klettergriff 10 mindestens eine durch den Klettergriff 10 durchgehende Öffnung 13 auf, die zur Aufnahme eines Befestigungsmittels zur lösbaren Befestigung des Klettergriffes 10 an der Kletterwand 1 dient. Die Klettergriffe 10, 10a können beispielsweise aus Holz, einem Kunststoff aus Duroplast, wie z. B. Polyurethan, Epoxidharz, einem vergleichbaren anderen Kunststoff oder aus einem Stein bestehen.
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2 zeigt weiterhin, dass der Klettergriff 10 am oberen umlaufenden Rand 12 zumindest teilweise eine Hinterschneidung oder Vertiefung 14 aufweist, die in diesem Ausführungsbeispiel als eine durchgehende gerade Hinterschneidung ausgebildet ist. Durch die Positionierung des Klettergriffes 10 ist die Vertiefung in einer horizontalen Anordnung ausgerichtet. Die Vertiefung 14 ist so ausgebildet, dass zumindest teilweise ein Rand bzw. eine Kante 15 zur Vorderseite des Klettergriffes stehen bleibt. Zwischen der Vertiefung 14 und der Kante 15 ist ein Übergang 16 ausgebildet, der eine gerade, konvexe oder konkave Kontur aufweisen kann.
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Nach 3 und 4 kann als Element beispielsweise eine Tafel 20 an bzw. in die Klettergriffe 10, 10a, eingehängt werden. Die Tafel 20 kann eine ebene Vorderseite oder vordere Fläche aufweisen, die geeignet ist, für Schulungen, Präsentationen oder als Projektionsfläche verwendet zu werden. Zum lösbaren Befestigen der Tafel 20 weist diese auf ihrer Rückseite eine Leiste 21 auf, die vorzugsweise mindestens entsprechend der Tiefe eines Klettergriffes 10 von der Tafel entfernt angeordnet ist. In diesem Ausführungsbeispiel ist die Leiste 21 im Bereich der oberen Kante der Tafel 20 angeordnet, also bündig mit der oberen Stirnkante der Tafel. Dies ist aber nicht erfindungswesentlich. Die Leiste kann grundsätzlich in einem oberen Bereich der Tafel 20 auf der Rückseite angeordnet werden, so dass diese mit ihrem Schwerpunkt sicher auf den Klettergriffen 10, 10a aufliegt. Die Leiste 21 weist einen zur Vertiefung 14 komplementären Vorsprung 22 auf, so dass die Tafel in oder an einem oder zwei Griffen 10, 10a einhängbar ist. Folglich ist der Vorsprung 22 an der unteren Kante bzw. Seite der Leiste 21 angeordnet, da die Vertiefung 14 nach oben hin ausgerichtet ist. Dadurch, dass die Vertiefung 14 des Klettergriffes 10 zwischen dem verbleibenden Rand, der eine Kante 15 bildet, und dem Wandpaneel 2 angeordnet ist, ist die Tafel 20 mit der Leiste 21 an dem Klettergriff 10 einhängbar. Die Anordnung von Vertiefung 14, Kante 15 und Übergang 16 korrespondiert mit dem Vorsprung 22 der Leiste 21, so dass eine selbstzentrierende Funktion geschaffen wird, mit der die Tafel 20 an dem Klettergriff 10 einhängbar ist. Insbesondere ist die Vertiefung 14 mit dem Vorsprung 22 aufeinander abgestimmt, der Übergang 16 mit dem Übergang 23 und die Kante 15 korrespondiert mit der Vertiefung 24 der Tafel 20.
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In 5 ist dargestellt, wie eine Tafel 20 mit einem umlaufenden Rand 20b an zwei Klettergriffen 10, 10a eingehängt an einer Kletterwand 1 angeordnet ist. Die Tafel 20 kann einen umlaufenden Rand 20b aufweisen, der die Befestigung an den Klettergriffen 10, 10a vollständig verdeckt. Die Leiste 21 ist in diesem Ausführungsbeispiel am oberen Rand der Tafel 20 angeordnet. Sie kann grundsätzlich im oberen Bereich, beispielsweise im oberen Drittel, auf der Rückseite der Tafel 20 angeordnet sein, wobei der Schwerpunkt der Tafel 20 beachtet werden muss. Eine über die Breite der Tafel 20 einteilige durchgehende Leiste 21 ist fertigungstechnisch leicht und preiswert herstellbar. Sie hat weiterhin den Vorteil, dass die Tafel 20 zumindest teilweise seitlich ausgerichtet und auf der Wandpaneele 2 verschoben werden kann, bis ein ggf. umlaufender seitlicher Rand 20b an die Klettergriffe 10, 10a anstößt.
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Alternativ kann die Leiste 21 auch mehrteilig ausgebildet sein, so dass beispielsweise jeweils eine Leiste 21 mit jeweils einem Klettergriff 10, 10a zusammenwirken. Auch die Funktion der Leiste 21 im Zusammenwirken mit der Vertiefung 14 des Klettergriffes kann deutlich kürzer ausgebildet sein, in dem sich die Vertiefung 14 nur über einen Teilbereich des Klettergriffes 10 erstreckt und in korrespondierender Länge mit der oder den Leisten 21 zusammen wirkt. Dabei kann aber eine seitliche Ausrichtung der Tafel 20 auf dem Wandpaneel 2 stark begrenzt sein.
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Eine weitere Reduzierung des Vorsprunges 22 bzw. Minimalisierung kann dadurch erreicht werden, indem die Leiste 21 auf die Größe eines nach unten gerichteten Winkelhakens reduziert wird, der auf der Rückseite der Tafel 20 montiert wird. Der nach unten gerichtete Winkelhaken kann in die Vertiefung 14 des Klettergriffes 10 eingreifen, die sich über die gesamte Breite des Klettergriffes (4) erstreckt. Korrespondierend kann der nach unten gerichtete Winkelhaken auch in eine Vertiefung 14 des Klettergriffes 10, eingreifen, die auf die Abmessungen einer Bohrung reduziert wurde.
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Als weitere Alternative kann die Vertiefung 14 mit der Kante 15 und dem Übergang 16 entsprechend der äußeren Kontur des Klettergriffes 10 gerundet ausgebildet sein, wobei die Rundung sich dem Rand 12 des Klettergriffes 10 anpassen kann. Komplementär dazu kann der Vorsprung 22 mit dem Übergang 23 und der Vertiefung 24 ebenfalls mit einer Rundung versehen sein. Der Vorteil ist, dass ein Element wie eine Tafel 20 an einem einzigen Klettergriff 10 einhängbar und befestigbar ist, da die komplementär zueinander angeordneten Rundungen eine Zentrierung bewirken.
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Eine weitere Ausführungsvariante sieht vor, die Tafel 20 mit einer unteren und einer oberen Leiste 21 zu versehen, die mit einem oberen und einem unteren Klettergriff 10 zusammen wirken. Dabei muss der untere Klettergriff 10 mit seiner Vertiefung 14 nach unten ausgerichtet sein. Weiterhin darf die Tafel 20, bei einer durchgehenden Leiste 21, keinen seitlichen Rand 20b aufweisen, da die Tafel 20 dann seitlich auf den oberen und den unteren Klettergriff aufgeschoben wird. Das Aufschieben der Tafel 20 auf einen unteren und einen oberen Klettergriff 10 hat den Vorteil, dass die Tafel 20 auch bei einer Belastung oder anderweitigen Verwendung eben auf dem Wandpaneel 2 befestigt ist.
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6 zeigt, dass eine Bank 25 und ein Tisch 26 mit einer Seite an einem Klettergriff einhängbar sind, wobei die andere Seite der Bank 25 bzw. des Tisches 26 wie üblich über mindestens ein Bein am Boden abgestützt sind. Weiterhin ist die Halterung 27 erkennbar, die beispielsweise einen Beamer aufnehmen kann.
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Die Erfindung hat den Vorteil, dass eine Kletter- oder Boulderwand mittels der erfindungsgemäßen Klettergriffe für Schulungen, Präsentationen oder Vorträge genutzt werden kann, da die Klettergriffe geeignet sind, beispielsweise eine Tafel, eine Sitzbank, einen Tisch oder eine Halterung oder Aufnahme für eine Medienwiedergabe, beispielsweise einen Beamer, aufzunehmen und zu halten.
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Bei einer Ausbildung als Tafel kann diese wiederum genutzt werden als Projektionsfläche, als Lern- oder Schreibtafel zum Beschriften oder als Tafel für Präsentationen oder Plakate.
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Die einhängbare Sitzbank oder Tisch sind so ausgebildet, dass sie mit einer Seite an der Kletterwand bzw. an dem erfindungsgemäßen Klettergriff befestigbar ist. Die Halterung oder Aufnahme für eine Medienwiedergabe sind sinngemäß wie die Tafel ausgebildet, zumindest an einem Klettergriff einhängbar und befestigbar zu sein.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kletterwand
- 2, 2a
- Wandpaneel
- 3
- Öffnung
- 10, 10a
- Klettergriff
- 11, 11a
- Oberfläche
- 12, 12a
- Rand
- 13, 13a
- Öffnung
- 14, 14a
- Vertiefung
- 15, 15a
- Kante
- 16, 16a
- Übergang
- 20
- Tafel
- 20a
- Vorderseite
- 20b
- Rand
- 21
- Leiste
- 22
- Vorsprung
- 23
- Übergang
- 24
- Vertiefung
- 25
- Bank
- 26
- Tisch
- 27
- Halterung