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Die Erfindung betrifft ein Silo mit einer oder mehreren Zellen, die durch Wände definiert sind, wobei jede Zelle mindestens ein Auslasselement aufweist.
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In der
DE 20 2015 101 491 U1 ist ein gattungsgemäßes Silo beschrieben, bei dem zwischen einem Auslassmund und der Zelle eine Übergangsplatte vorgesehen ist, die einen konstanten Winkel entlang des Umfangs hat, und auf diese Weise einen besonders zuverlässigen Austrag des Materials aus dem Silo gewährleisten soll.
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Mit diesem Problem beschäftigte sich auch die
DE 1226942 , wobei hier vorgeschlagen wurde, bei einem zylindrischen Oberteil ein Kreuzdach vorzusehen und die Firstkanten des Kreuzdachs in unterschiedlichen Höhe anzuordnen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Silo der eingangs genannten Art zu schaffen, das besonders schnell und einfach aufgebaut und montiert werden kann.
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Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt mit einem Silo mit den Merkmalen des Schutzanspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Bei einem Silo mit einer oder mehreren Zellen, die durch Wände definiert sind, wobei jede Zelle mindestens ein Auslasselement aufweist, ist erfindungswesentlich vorgesehen, dass zumindest ein Auslasselement als einteilige Trichterkonstruktion ausgebildet ist, die am unteren Ende einen Auslassmund und am oberen Ende mindestens zwei sich gegenüberliegende Abschnitte zur Anlage an sich gegenüberliegende Wände der Zelle aufweist, und dass die Abmessungen der sich gegenüberliegende Abschnitte am oberen Ende der Trichterkonstruktion im nicht-eingebauten Zustand eine größere Weite als die zugehörigen Abmessungen der Zelle haben, so dass die gegenüberliegenden Abschnitte im eingebauten Zustand unter Spannung an den Wänden der Zelle anliegen und die Trichterkonstruktion dadurch in der Zelle gehalten ist. Auf diese Weise kann ein vorgefertigtes, einteiliges Auslasselement verwendet werden, das in einem Stück von oben in die Zelle einsetzbar ist und im Wesentlichen durch die verformten oberen Abschnitte der Trichterkonstruktion kraftschlüssig in der Zelle gehalten ist.
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Die Trichterkonstruktion ist dabei vorzugsweise eine einteilige Metallkonstruktion, die insbesondere aus Stahlblech gefertigt ist. Dieses ist entsprechend verformbar und geeignet, eine ausreichende Spannung aufzubauen, so dass die Trichterkonstruktion in der Zelle gehalten werden kann. Bevorzugt sind die Abmessungen der sich gegenüberliegenden Abschnitte am oberen Ende der Trichterkonstruktion im nicht-eingebauten Zustand um 1% bis 20% und bevorzugt zwischen 5% und 15% größer als die zugehörigen Abmessungen der Zelle. Durch die daraus resultierende Verformung der gegenüberliegenden Abschnitte am oberen Ende der einteiligen Trichterkonstruktion wird die Spannung erzeugt, die die Trichterkonstruktion in der Zelle hält.
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In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung haben die sich gegenüberliegenden Abschnitte eine nicht-linear verlaufende obere Kante, bei der mindestens ein zwischen zwei äußeren Bereichen oder Punkten liegender mittlerer Bereich oder Punkt tiefer liegt als die äußeren Bereiche oder Punkte.
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Die Zellen haben bevorzugt einen eckigen, insbesondere einen rechteckigen und besonders bevorzugt einen quadratischen Querschnitt. Demgegenüber ist der Auslassmund bevorzugt rund, insbesondere kreisförmig. Hieraus leitet sich auch die Grundform der gesamten Trichterkonstruktion ab.
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Die sich gegenüberliegenden Abschnitte liegen dann bevorzugt an gegenüberliegenden Wänden bei einer kantigen Konstruktion der Zelle an. Insbesondere bei einer rechteckigen Zelle erstreckt sich dann ein oberer Abschnitt über die gesamte Breite einer Zellenwand.
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Besonders bevorzugt ist die obere Kante eines solchen oberen Abschnitts ellipsenförmig ausgebildet oder hat einen ellipsenförmigen Verlauf. Darunter ist insbesondere zu verstehen, dass die Kante nach unten, also in Richtung des Auslassmundes elliptisch ausgeschnitten ist. Insgesamt wird durch eine solche Ausgestaltung erreicht, dass die Trichterkonstruktion mit ihren oberen Abschnitten gleichmäßig und mit gleichmäßiger Kraftverteilung an den Wänden der Zelle anliegt. Die sich gegenüberliegenden Abschnitte sind bevorzugt spiegelsymmetrisch zueinander ausgebildet. Auch jeder einzelne obere Abschnitt ist bevorzugt in sich spiegelsymmetrisch zu einer Mittelsenkrechten.
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In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist die einteilige Trichterkonstruktion am oberen Ende vier obere Abschnitte auf, die an vier Wänden der Zelle anliegen. Bei einer rechteckigen Zelle sind jeweils die beiden sich gegenüberliegenden Wände spiegelsymmetrisch zueinander aufgebaut. Bei einer quadratischen Zelle sind die vier einander gegenüberliegenden Abschnitte sämtlich gleich.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung besteht in der Bereitstellung einer einteiligen Trichterkonstruktion zum Aufbau des oben beschriebenen Silos.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels weiter erläutert. Im Einzelnen zeigen die schematischen Darstellungen:
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1: eine Ansicht eines Silos mit mehreren Zellen;
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2: eine perspektivische Ansicht einer Trichterkonstruktion zur Verwendung in einer rechteckigen Zelle;
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3: eine perspektivische Ansicht einer Trichterkonstruktion zur Verwendung in einer quadratischen Zelle;
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4: eine Draufsicht einer Zelle mit einer darin eingesetzten Trichterkonstruktion;
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5: eine Ansicht eines Silos mit einer Vielzahl von Zellen und einer darin eingesetzten Trichterkonstruktion von unten; und
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6: eine Ansicht einer Zelle in einem teilgeschnittenen Querschnitt.
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In 1 ist eine Ansicht durch ein Silo 1 mit einer Mehrzahl von Zellen 2, 3, 4, 5 von unten dargestellt. Die zentral im Bild befindliche Zelle 3 ist im Querschnitt rechteckig und weist vier Wände 6, 7, 8, 9 auf, die senkrecht verlaufen und den rechteckigen Querschnitt der Zelle 3 definieren. Weiterhin weist der Silo 1 Stützbalken 10 auf, die die einzelnen Zellen 2, 3, 4, 5 nach unten abstützen und insgesamt für einen Freiraum unterhalb der Zellen 2, 3, 4, 5 sorgen, so dass in diesem Bereich eine Ausgabe von in den Zellen 2, 3, 4, 5 des Silos 1 gespeichertem Material möglich ist.
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In 2 ist eine perspektivische Ansicht eines Auslasselements 11 dargestellt. Dieses ist als einteilige Trichterkonstruktion 12 ausgebildet, die im unteren Endbereich einen Auslassmund 13 und im oberen Bereich sich gegenüberliegende Abschnitte 14, 15 zur Anlage an sich gegenüberliegende Wände der Zelle aufweist. Die sich gegenüberliegenden Abschnitte 14, 15 sind spiegelsymmetrisch zueinander und auch spiegelsymmetrisch zu einer Mittelsenkrechten in sich selbst ausgebildet. Die sich gegenüberliegenden Abschnitte 14, 15 sind so ausgebildet, dass sie vollständig an einer Wand der Zelle anliegen, in die sie eingesetzt werden. Außerdem ist die jeweilige Wand vollständig durch die oberen Abschnitte erfasst. Die Breite der oberen Abschnitte entspricht der Breite der zugehörigen Wand. Dazu ist insbesondere der obere Endbereich derart gestaltet, dass die äußeren Bereiche oder Punkte 16, 17 höher liegen als ein dazwischen liegender Punkt 18. Insgesamt ist die auf diese Weise definierte obere Kante 19 eines solchen oberen Abschnitts 14, 15 geschwungen, insbesondere elliptisch oder ellipsenförmig ausgebildet, insbesondere nach unten eingeschnitten, so dass die gesamte obere Kante 18 mit einem möglichst gleichmäßigen Druck an der Wand der Zelle anliegt. Der Abstand der oberen Kanten 18 der sich gegenüberliegenden Abschnitte 14, 15 ist in dem dargestellten nicht-eingebauten Zustand größer als der Abstand beispielsweise der Wände 8, 9 in der Zelle 3 gemäß 1. Beim Einsatz der Trichterkonstruktion 12 in eine solche Zelle 3 werden daher die oberen Abschnitte 14, 15 gegeneinander gedrückt und verformen sich, so dass die oberen Abschnitte 14, 15 insbesondere mit ihren oberen Kanten 19 an den Wänden 8, 9 anliegen. Insgesamt weist das Auslasselement 11 im unteren Bereich den zylinderförmigen Auslassmund 13 auf, der sich zunehmend nach unten verjüngt. An diesem ist im unteren Bereich noch ein Anschlussstutzen 20 angeordnet, um auf diese Weise eine Verbindung zu anderen Vorratsgefäßen herstellen zu können, in die der Siloinhalt abgegeben werden kann. Oberhalb des Auslassmundes 13 ist der gesamte obere Bereich des Auslasselements 11 vorhanden, der einerseits die beiden bereits beschriebenen oberen Abschnitte 14, 15 und andererseits zwischen diesen oberen Abschnitten 14, 15 vorhandene, kleinere obere Abschnitte 22, 26 aufweist, die hier dazu vorgesehen und ausgelegt sind, sich an die gegenüberliegenden längeren Wände 6, 7 der rechteckigen Zelle 3 anzulegen.
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In 3 ist ein Auslasselement 11 bzw. eine einteilige Trichterkonstruktion 12 dargestellt, die der in 2 gezeigten Ausführungsform entspricht, jedoch für eine quadratische Zelle ausgelegt ist. Gleiche Teile sind mit gleichen Bezugszahlen bezeichnet. Der obere Bereich 21 der Trichterkonstruktion weist hier vier identische Abschnitte 14, 15, 23, 24 auf, die in ihrer Größe und ihren Abmessungen übereinstimmen und jeweils auch eine entsprechende obere Kante 19 aufweisen, so dass sich die vier Abschnitte mit ihren Kanten 19 gleichmäßig an die vier Wände einer zugehörigen quadratischen Zelle anlegen.
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In 4 ist eine Draufsicht auf eine Zelle 4 mit Wänden 6, 7, 8, 9 dargestellt, die die Abmessungen der Zelle 4 definieren. Die Zelle 4 ist hier im Wesentlichen quadratisch ausgebildet. Eine in die Zelle 4 eingesetzte Trichterkonstruktion 12 ist daher entsprechend ausgebildet, nämlich weist im oberen Bereich vier im Wesentlichen gleich groß ausgebildete obere Abschnitte 14, 15, 23, 24 auf. Jeder dieser oberen Abschnitte erstreckt sich vollständig über eine der Wände 6, 7, 8, 9 der Zelle 4. Durch die Form der oberen Abschnitte, insbesondere die Form der oberen Kante 19, die jeweils elliptisch nach unten ausgeschnitten sind, legen sich die oberen Abschnitte gleichmäßig an die Wände 6, 7, 8, 9 der Zelle 4 an, so dass hier eine gleichmäßige Kraftübertragung erfolgt und auch gleichzeitig die oberen Abschnitte unmittelbar an den Wänden 6, 7, 8, 9 anliegen und durch diese Form sicherstellen, dass in der Zelle 4 befindliches Material ausschließlich durch die Trichterkonstruktion 12 nach unten in den Auslassmund 13 gelangt.
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In 5 ist das Silo 1 mit der Vielzahl von Zellen von unten dargestellt. In der Zelle 4 ist ein Auslasselement 11 eingesetzt, das mit seinem unteren Ende über die Wände 6, 7, 8, 9 der Zelle 4 nach unten hinausragt. Insbesondere der untere Bereich des Auslassmundes 13 und der Abfüllstutzen 20 stehen erkennbar nach unten über die Zelle 4 hinaus und sind also in dem Freiraum unterhalb der Zelle 4, so dass dort eine Abfüllung oder Übergabe des Siloinhalts, hier des Zelleninhalts, auf Transportgefäße oder Lastkraftwagen erfolgen kann.
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In 6 ist eine Zelle 4 in einem teilgeschnittenen Querschnitt dargestellt, in der ein Trichterelement 12 aufgenommen ist. Die Zelle 4 ist hier nur teilweise, nämlich mit zwei Wänden 6, 7 dargestellt, die auf eine Tragkonstruktion 25 der Zelle 4 aufgesetzt sind. Diese Tragkonstruktion 25 ist aus T-Profilen gebildet. In die Zelle 4 ist die Trichterkonstruktion 12 eingesetzt und es ist hier gut erkennbar, dass der obere Abschnitt 14 mit seiner oberen Kante 19 an der Wand 7 der Zelle 4 anliegt und sich an dieser abstützt. Entsprechend stützt sich der obere Abschnitt 15 mit seiner oberen Kante 19 an der gegenüberliegenden, hier nicht dargestellten Wand ab. Die zu den Längswänden 6 bzw. der gegenüberliegenden nicht dargestellten Wand gerichteten Abschnitte 22, 26 deren obere Kanten 19 wesentlich tiefer ausgeschnitten sind, als die der beiden anderen oberen Abschnitte 14, 15, liegen an der längeren Wand 6 und der gegenüberliegenden Wand an.
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Alle in der vorstehenden Beschreibung und in den Ansprüchen genannten Merkmale sind in einer beliebigen Auswahl mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs kombinierbar. Die Offenbarung der Erfindung ist somit nicht auf die beschriebenen bzw. beanspruchten Merkmalskombinationen beschränkt, vielmehr sind alle im Rahmen der Erfindung sinnvollen Merkmalskombinationen als offenbart zu betrachten.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202015101491 U1 [0002]
- DE 1226942 [0003]