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Die Erfindung betrifft einen Silentlager-Werkzeugsatz zur Montage eines Silentlagers in eine Lageraufnahme gemäß den Merkmalen im Oberbegriff von Anspruch 1.
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Silentlager finden in großem Umfang im Kraftfahrzeugbau Anwendung, insbesondere in Fahrwerkskomponenten und Aggregatträgern, Drehmomentstützen sowie auch in Radaufhängungskomponenten oder Achsschenkeln. Silentlager werden auch als Gummi-Metall-Lager bezeichnet. Ein solches Silentlager weist eine metallische Innenhülse und einen die Innenhülse aufnehmenden Gummi- bzw. Elastomerkörper sowie je nach Ausführungsform auch eine Außenhülse auf. Die Außenhülse kann sowohl metallischer Art sein oder aus einem Kunststoff bestehen.
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Zur Montage von Silentlagern kommen Werkzeuge bzw. Werkzeugsätze zur Anwendung. Ein in der Praxis sehr gut bewährter Werkzeugsatz zur Montage und Demontage von Silentlagern offenbart die
DE 20 2011 100 815 U1 . Dieser Werkzeugsatz umfasst im Wesentlichen eine Druckscheibe, eine Stützhülse und einen Spindelantrieb, wobei der Spindelantrieb eine Spindelstange und eine Spindelmutter aufweist und die Spindelstange die Druckscheibe und die Stützhülse durchsetzt.
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Auch die
DE 74 34 153 U1 lehrt ein Werkzeug zur Montage und Demontage von Büchsen, insbesondere Silentbüchsen an Kraftfahrzeugteilen, mit einem Spindelantrieb, einem Druckstück sowie einem Widerlagerkörper. Weiterhin zählt durch die
DE 201 09 641 U1 eine Vorrichtung zum Einpressen eines Silentlagers zum Stand der Technik.
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Aus der
DE 10 2012 006 617 A1 geht ein Werkzeugsatz zur Demontage eines in einer hohlzylindrischen Lageraufnahme montierten Gummi-Metall-Lagers hervor, wobei die hohlzylindrische Lageraufnahme in ihrer Mantelfläche eine radial ausgerichtete Durchgangsöffnung aufweist.
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Durch die radiale Öffnung wird das Ende einer Pendelstütze oder Koppelstange eingeführt und dort im Lager bzw. zwischen zwei Lagern oder Lagerhälften abgestützt. Darüber hinaus kann die radiale Öffnung auch dazu dienen, die Position des Silentlagers im Lagersitz zu kontrollieren. Allerdings besteht die Gefahr, dass das vorgespannte bzw. während des Montagevorgangs unter radialer Spannung stehende Silentlager in die Öffnung ausweicht und sich an der Öffnung verklemmt. Dies erschwert den Montagevorgang und kann zur Beschädigung des Silentlagers führen. Die
DE 20 2010 001 586 U1 sieht in diesem Zusammenhang vor, die radiale Öffnung des Lagersitzes bei der Montage des Silentlagers durch ein Stützteil zu verschließen. Dieses Stützteil soll in Verwendungsposition des Montagewerkzeugs wenigstens abschnittsweise formschlüssig in die radiale Öffnung des Lagersitzes eingreifen und die Öffnung wenigstens teilweise ausfüllen. Das von außen angreifende Stützteil macht jedoch eine zusätzliche Fixierung sowie entsprechenden Montageraum notwendig.
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Unter dem Aspekt, dass die Entwicklung von Kraftfahrzeugen auch künftig steigende Leistungsansprüche hinsichtlich Fahrdynamik und -komfort bei tendenziell sinkendem Bauraum mitbringt, wird der Einsatz von Silentlagern noch zunehmen. Die Ausgestaltung der Silentlager selber und die Einbausituationen werden anspruchsvoller, insbesondere im knapp bemessenen Einbauraum für alle Komponenten in der Umgebung der Radaufhängung und Aggregatträgern. Auch die sogenannten Packaging-Gründe innerhalb des Fahrwerks führen zu einem vermehrten Einsatz von Silentlagern, bei welchen durch Öffnungen in der Mantelfläche radial die Enden von Pendelstützen, Koppelstangen, Abstützstangen oder ähnliche Koppelbauteile in das Silentlager eingeführt sind und dort abgestützt werden. Auf einen Silentlager-Werkzeugsatz zur Montage solcher Silentlager zielt die Erfindung ab.
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Der Erfindung liegt ausgehend vom Stand der Technik die Aufgabe zugrunde, einen Werkzeugsatz zur Montage eines Silentlagers bauteilmäßig und handhabungstechnisch zu vereinfachen.
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Die Lösung dieser Aufgabe besteht nach der Erfindung in einem Silentlager-Werkzeugsatz gemäß den Merkmalen von Anspruch 1.
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Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Silentlager-Werkzeugsatzes sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche 2 bis 11.
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Der erfindungsgemäße Silentlager-Werkzeugsatz dient zur Montage eines Silentlagers in eine hohlzylindrische Lageraufnahme, beispielsweise eine in einem Aggregatträger vorgesehene Lageraufnahme, wobei die Lageraufnahme in ihrer Mantelfläche eine radial ausgerichtete Durchgangsöffnung aufweist. Der Silentlager-Werkzeugsatz umfasst im Wesentlichen eine Druckscheibe, eine Zentrierhülse, eine Widerlagerscheibe sowie einen Spindelantrieb mit einer Spindelstange und einer Spindelmutter. Erfindungsgemäß weist der Silentlager-Werkzeugsatz einen Kippkörper auf, welcher zwischen Druckscheibe und Silentlager vorgesehen ist, wobei der Kippkörper dafür vorgesehen ist, das Silentlager beim Montagevorgang in die Lageraufnahme relativ zur Mittellängsachse der Lageraufnahme zu kippen. Der Kippkörper führt dazu, dass das Silentlager beim Passieren der Durchgangsöffnung mit seinem oberen Ende von der Durchgangsöffnung weggekippt ist. In dieser Stellung kann das Silentlager die Durchgangsöffnung passieren ohne nachteiligen Kontakt an den Rändern der Durchgangsöffnung. Hierfür reicht eine Schrägstellung des Silentlagers relativ zur Mittellängsachse der Lageraufnahme von einigen Grad, insbesondere zwischen 1° und 5°. Auf diese Weise kann ein Silentlager auf einfache und kostengünstige Art und Weise in die Lageraufnahme montiert werden. Beschädigungen am Silentlager werden vermieden. Äußere, die Durchgangsöffnung verschließende Anbauteile sind nicht erforderlich.
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Der Kippkörper kann mittelbarer oder unmittelbarer Bestandteil der Druckscheibe sein. Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform sieht vor, dass der Kippkörper ein separates Bauteil ist und der Kippkörper zwischen Druckscheibe und Silentlager eingliederbar ist.
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Bei einer alternativen Ausgestaltung ist der Kippkörper einstückiger Bestandteil der Druckscheibe. Der Kippkörper ist druckseitig an der Druckscheibe ausgeformt bzw. ausgebildet.
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Nachfolgend ist der Montagevorgang eines Silentlagers beschrieben mit einem Silentlager-Werkzeugsatz, bei dem der Kippkörper ein separates Bauteil des Werkzeugsatzes ist und zwischen Druckscheibe und Silentlager eingliederbar ist.
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Zur Montage eines Silentlagers wird dieses in der Zentrierhülse aufgenommen und zusammen mit der Zentrierhülse am Aggregatträger bzw. der Lageraufnahme angesetzt. Die Spindelstange des Spindeltriebs ist durch das Silentlager geführt. Innerhalb der Zentrierhülse liegt die Druckscheibe gegen das Silentlager an. Die Druckscheibe weist eine zentrische Durchgangsbohrung auf. Die Spindelstange ist durch die Durchgangsbohrung führbar, ohne dass das Außengewinde der Spindelstange in das Innengewinde der Durchgangsbohrung greift. Die Spindelmutter des Spindelantriebs wirkt unmittelbar oder mittelbar über eine Distanzhülse auf die Druckscheibe. Außenseitig auf der der Druckscheibe gegenüberliegenden Seite der Lageraufnahme ist die Widerlagerscheibe positioniert. Das freie Ende der Spindelstange ist an der Widerlagerscheibe festgelegt, insbesondere in eine zentrische Gewindebohrung eingeschraubt. Durch Betätigen der Spindelmutter wird die Druckscheibe in Richtung der Widerlagerscheibe bewegt. Hierbei wird das Silentlager in die Lageraufnahme eingezogen. Nachdem das Silentlager zuverlässig in der Lageraufnahme aufgenommen ist, wird die Zentrierhülse abgenommen und die Spindelmutter zurückgedreht, so dass der Kippkörper in bzw. auf die Druckscheibe eingelegt werden kann. Anschließend wird die Spindelmutter mit der Druckscheibe wieder in Richtung des Silentlagers bewegt. Der Kippkörper gelangt unterhalb des Silentlagers zur Anlage und zwar auf der Seite des Silentlagers unterhalb der Durchgangsöffnung. Hierdurch wird das Silentlager relativ zur Mittellängsachse der Lageraufnahme gekippt und leicht schräg gestellt. Durch die Schrägstellung des Silentlagers wird der zur Durchgangsöffnung in der Mantelfläche der Lageraufnahme benachbarte Bereich des Silentlagers von der Durchgangsöffnung weggekippt. In dieser Stellung wird das Silentlager weiter in die Lageraufnahme hinein bewegt. Hierbei passiert das Silentlager die radiale Durchgangsöffnung in der Mantelfläche der Lageraufnahme ohne Verhaken und wird in den oberen radial geschlossenen Bereich der Lageraufnahme geschoben. Insbesondere kann das obere Ende des Silentlagers den oberen Rand der Durchgangsöffnung passieren, ohne dort zu verhaken oder zu verkanten. Sobald das Silentlager über den oberen Rand der Durchgangsöffnung bewegt ist, kann die Spindelmutter ein Stück gelöst und nach unten bewegt werden. Der Kippkörper kann dann über die Durchgangsöffnung aus der Lageraufnahme entnommen werden. Dies kann beispielsweise unter Zuhilfenahme eines Werkzeuges, beispielsweise eines Magnets oder einer Zange, erfolgen. Anschließend kann das Silentlager vollständig in die Lageraufnahme eingezogen und positionsgerecht eingebaut werden.
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Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung sieht vor, dass die Druckscheibe eine Aufnahme aufweist, in welche der Kippkörper eingliederbar ist. Zweckmäßigerweise besitzt die Aufnahme einen Boden, wobei der Boden zur Druckebene geneigt ist, welche durch die Druckfläche der Druckscheibe verläuft. Der geneigte Boden verleiht dem Kippkörper seine Schrägstellung, wodurch das Kippen des Silentlagers beim Montagevorgang bewirkt wird.
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Bei der Ausführungsform des Werkzeugsatzes, bei welcher der Kippkörper einstückiger Bestandteil der Druckscheibe ist, erfolgt der Montagevorgang prinzipiell wie zuvor beschrieben. Allerdings wird während des Montagevorgangs die Druckscheibe getauscht. Hierbei kommt die Druckscheibe mit angeformtem Kippkörper zum Einsatz, um während der Montagephase, bei der das Silentlager die Durchgangsöffnung passiert, das obere Ende des Silentlagers von der Durchgangsöffnung wegzukippen. Am Kippkörper, insbesondere im Bereich seiner Enden, können Schrägflächen vorgesehen sein. Über Schrägflächen erfolgt die Anpassung des Kippkörpers an dem Außenumfang der Druckscheibe. Weiterhin sind die Schrägflächen so positioniert, dass die Außenhülse des Silentlagers beim Kippvorgang kontaktiert wird. Geometrisch ist der Kippkörper so gestaltet und an die Druckscheibe angepasst, dass er die Kippfunktion wirksam ausführt und insbesondere am äußeren Umfang des Silentlagers anliegt und gemeinsam mit der Druckscheibe in die Lageraufnahme verlagert werden kann.
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Des Weiteren kann der Kippkörper eine Keilfläche aufweisen. Über die Keilfläche kann das Schrägstellen bzw. einseitige Anheben des Silentlagers und das Wegkippen von der Durchgangsöffnung weg bewirkt werden.
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Ein weiterer Aspekt sieht vor, dass die Druckscheibe an ihrem Außenumfang einen Führungskranz aufweist. Der Führungskranz ist auf den Innenumfang der Zentrierhülse sowie auf den Innenumfang der Lageraufnahme angepasst. Stirnseitig in Richtung zur Lageraufnahme ist die Druckfläche der Druckscheibe ausgebildet, an welcher sich das Silentlager bei der Montage abstützt.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung sieht vor, dass die Widerlagerscheibe einen der Lageraufnahme zugewandten Zentrierkragen aufweist. Auch diese Maßnahme unterstützt in vorteilhafter Weise die Handhabung des erfindungsgemäßen Silentlager-Werkzeugsatzes und trägt zu einer einwandfreien Positionierung der Zentrierscheibe an der Lageraufnahme sowie relativ zu den übrigen Bauteilen des Werkzeugsatzes bei.
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Die Handhabung bei der Montage wird verbessert, wenn zwischen Spindelmutter und Druckscheibe eine Distanzhülse eingliederbar ist. Diese Maßnahme verkürzt den Spindelweg beim Montagevorgang und ist von praktischem Vorteil.
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Um ein Verkanten des schräggestellten Silentlagers an der Spindelstange zu vermeiden, ist der Durchmesser der Spindelstange zumindest in dem Bereich, über welchen das Silentlager bewegt wird, auf den Innendurchmesser der Innenhülse des Silentlagers abgestimmt, mithin ist der Außendurchmesser der Spindelstange in diesem Bereich kleiner als der Innendurchmesser der Innenhülse des Silentlagers. Insbesondere ist der Außendurchmesser der Spindelstange in diesem Bereich zwischen 1 % und 5 % kleiner als der Innendurchmesser der Innenhülse des Silentlagers.
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Die Durchgangsbohrung in der Druckplatte ist gestuft und weist Abschnitte mit unterschiedlichen Durchmessern auf. Die Durchgangsbohrung ist so bemessen, dass die Spindelstange durch sie hindurch geführt werden kann. Weiterhin kann in die Durchgangsbohrung eine Gewindebuchse eingesetzt werden, die mit Widerlagerelementen an bzw. in einer Hinterschneidung bzw. einer Radialnut in der Durchgangsöffnung zur Anlage gelangt. Die Gewindebuchse wird in die Durchgangsbohrung eingesetzt, wenn die Druckscheibe bei der Demontage eines Silentlagers eingesetzt wird.
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Die Demontage eines Silentlagers aus einer Lageraufnahme kann ebenfalls mit den Bauteilen des Werkzeugsatzes erfolgen. Der Kippkörper kommt hierbei nicht zum Einsatz. Die Druckscheibe wird auf der der Einbaurichtung gegenüberliegenden Seite der Lageraufnahme an das Silentlager angesetzt. In die Durchgangsbohrung ist die Gewindebuchse eingesetzt. In diese Gewindebuchse wird die durch das Silentlager geführte Spindelstange des Spindelantriebs eingeschraubt. Auf der gegenüberliegenden Seite wird die Zentrierhülse angesetzt. Hierbei wird die Zentrierhülse gegenüber der Montage in umgekehrter Position angesetzt. Hier weist die Zentrierhülse einen Aufnahmeabschnitt auf mit einem Innendurchmesser, in dem das Silentlager aufgenommen werden kann. Am freien Ende der Zentrierhülse wird eine weitere Widerlagerscheibe positioniert, an der sich die Spindelmutter des Spindelantriebs abstützt. Durch Betätigen der Spindelmutter wird die obere Druckscheibe in die Lageraufnahme eingezogen und hierbei das Silentlager aus der Lageraufnahme in die Zentrierhülse hinein verschoben.
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Die Erfindung ist nachfolgend anhand von in den Zeichnungen beschriebenen Ausführungsbeispielen näher beschrieben. Es zeigen:
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1a)–i) einen erfindungsgemäßen Silentlager-Werkzeugsatz zur Montage eines Silentlagers in eine Lageraufnahme in verschiedenen Arbeitsstellungen beim Montagevorgang;
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2a)–b) den Demontagevorgang eines Silentlagers in zwei verschiedenen Demontagestellungen;
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3a)–d) eine Druckscheibe in verschiedenen Ansichten sowie einer Schnittdarstellung;
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4a)–c) einen Kippkörper in der Draufsicht, der Seitenansicht sowie in einer Ansicht gemäß dem Pfeil A in der 8a);
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5a)–f) eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Silentlager-Werkzeugsatzes zur Montage eines Silentlagers in eine Lageraufnahme in verschiedenen Arbeitsstellungen beim Montagevorgang mit einer alternativen Ausgestaltung eines Kippkörpers;
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6a)–c) eine weitere Ausführungsform einer Druckscheibe in einer Draufsicht sowie zwei Schnittdarstellungen und
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7a) und b) eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Silentlager-Werkzeugsatzes zur Montage eines Silentlagers in eine Lageraufnahme in zwei verschiedenen Arbeitsstellungen beim Montagevorgang.
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Anhand der 1a)–i) sowie 3 und 4 ist ein erfindungsgemäßer Silentlager-Werkzeugsatz und der Montagevorgang eines Silentlagers 1, 2 in eine Lageraufnahme 3 eines Aggregatträgers beschrieben. Die Lageraufnahme 3 weist in ihrer Mantelfläche 4 eine radial ausgerichtete Durchgangsöffnung 5 auf.
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Insgesamt werden in die Lageraufnahme 3 ein oberes Silentlager 1 und ein unteres Silentlager 2 montiert. Die Silentlager 1, 2 weisen jeweils eine metallische Innenhülse 6 und einen die Innenhülse 6 einbettenden Gummikörper 7 sowie eine Außenhülse 8 auf.
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Der Silentlager-Werkzeugsatz umfasst im Wesentlichen eine Druckscheibe 9, eine Zentrierhülse 10 sowie eine Widerlagerscheibe 11 und einen Spindelantrieb 12 mit einer Spindelstange 13 und einer Spindelmutter 14. Weiterhin ist eine Distanzhülse 15 vorgesehen, die zwischen die Spindelmutter 14 und die Druckscheibe 9 eingliederbar ist. Erfindungsindividualisierender Bestandteil des Silentlager-Werkzeugsatzes ist ein Kippkörper 16. Der Kippkörper 16 ist zwischen der Druckscheibe 9 und dem Silentlager 1 eingliederbar. Der Kippkörper 16 ist dafür vorgesehen, das Silentlager 1 beim Montagevorgang bzw. bei einem Teil des Montagevorgangs in die Lageraufnahme 3 relativ zur Mittellängsachse MLA der Lageraufnahme 3 zu kippen. Dies erfolgt, indem der Kippkörper 16 das Silentlager 1 einseitig im Bereich unterhalb der Durchgangsöffnung 5 anhebt und geringfügig schrägstellt. Durch die Schrägstellung kann das in Bildebene obere Ende 17 des Silentlagers 1 die Durchgangsöffnung 5 passieren, ohne am oberen Rand 18 der Durchgangsöffnung 5 zu verhaken oder hängen zu bleiben.
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Zur Vorbereitung des Montagevorgangs des oberen Silentlagers 1 wird dieses in der Zentrierhülse 10 positioniert. Hierzu weist die Zentrierhülse 10 einen Einführabschnitt 19 auf. Dieser ist in seinem Innendurchmesser Di1 so ausgelegt, dass das Silentlager 1 dort problemlos aufgenommen werden kann. Über einen sich verjüngenden Konusabschnitt 20 wird das Silentlager 1 dann mit entsprechenden Hilfsmitteln in den in Bildebene der 1a) oberen bzw. vorderen Montageabschnitt 21 der Zentrierhülse 10 geschoben. Das Silentlager 1 ist so vorgespannt. Der Außendurchmesser Da1 des Silentlagers 1 entspricht dem Innendurchmesser Di2 der Lageraufnahme 3 und dem Innendurchmesser Di3 des Montageabschnitts 21 der Zentrierhülse 12. Zusammen mit der Zentrierhülse 12 wird das Silentlager 1 dann am in Bildebene unteren Ende 22 der Lageraufnahme 3 angesetzt (1a)). Hierzu weist die Zentrierhülse 10 einen oberen Zentrierfortsatz 23 auf. An das gegenüberliegende obere Ende 24 der Lageraufnahme 3 wird die Widerlagerscheibe 11 positioniert. Die Widerlagerscheibe 11 besitzt einen der Lageraufnahme 3 zugewandten Zentrierkragen 25, welcher für die einwandfreie Positionierung der Widerlagerscheibe 11 sorgt. Zentrisch besitzt die Widerlagerscheibe 11 eine Gewindebohrung 26. Die Spindelstange 13 des Spindelantriebs 12 wird durch die Zentrierhülse 10 und das Silentlager 1 geführt und mit ihrem oberen mit einem Außengewinde 27 versehenen Kopfabschnitt 28 in die Gewindebohrung 26 der Widerlagerscheibe 11 eingeschraubt. Unterhalb des Silentlagers 1 wird die Druckscheibe 9 positioniert. Die Druckscheibe 9 besitzt eine Durchgangsbohrung 29. Die Durchgangsbohrung 29 ist so bemessen, dass die Spindelstange 13 dort problemlos hindurchgeführt werden kann. Zwischen dem oberen mit dem Außengewinde 27 versehenen Kopfabschnitt 28 und dem unteren mit Außengewinde 30 versehenen Spindelabschnitt 31 der Spindelstange 13 weist diese einen Längenabschnitt 32 auf mit einem gegenüber dem Innendurchmesser Di4 der Innenhülse 6 des Silentlagers 1 kleineren Außendurchmesser Da2. Der Längenabschnitt 32 der Spindelstange 13 ist unprofiliert.
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Außenseitig wird die Distanzhülse 15 zwischen Spindelmutter 14 und Druckscheibe 9 positioniert.
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Durch Betätigen der Spindelmutter 14 wird die Druckscheibe 9 in Richtung auf die Widerlagerscheibe 11 verlagert und hierbei das Silentlager 1 in die Lageraufnahme 3 eingezogen bzw. geschoben. Die 1b) zeigt das Silentlager 1 in einer in der Lageraufnahme 3 aufgenommenen Position. Das obere Ende 17 des Silentlagers 1 liegt hierbei in Höhe der Durchgangsöffnung 5. Der zur Durchgangsöffnung 5 benachbarte Bereich des oberen Endes 17 des Silentlagers 1 kann hierbei in die Durchgangsöffnung 5 ausweichen.
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Nachdem das Silentlager 1 in der Lageraufnahme 3 aufgenommen ist, wird die Zentrierhülse 10 entfernt und die Druckscheibe 9 mit Hilfe des Spindelantriebs 12 ein Stück zurückbewegt. Der Kippkörper 16 wird dann auf der Druckscheibe 9 positioniert.
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Die 3 zeigt die Druckscheibe 9 im Detail. Die Druckscheibe 9 weist eine Aufnahme 33 auf, in welcher der Kippkörper 16 eingliederbar ist. Die Aufnahme 33 ist nutartig gestaltet und erstreckt sich quer auf einer Seite der Druckscheibe 9. Die Aufnahme 33 besitzt einen Boden 34. Der Boden 34 verläuft zur Druckebene DE der Druckscheibe 9 geneigt, wobei die Druckebene DE durch die vorderseitige Druckfläche 35 der Druckscheibe 9 verläuft. Die Druckscheibe 9 weist an ihrem Außenumfang 36 einen Führungskranz 37 auf. Stirnseitig des Führungskranzes 37 ist die Druckfläche 35 der Druckscheibe ausgebildet. Die Druckfläche 35 liegt beim Montagevorgang an der Außenhülse 8 des Silentlagers 1 an. Wenn der Kippkörper 16 nicht auf der Druckscheibe 9 positioniert ist, liegt die Druckfläche 35 eben stirnseitig an der Außenhülse 8 an.
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Auf ihrer Rückseite 38 weist die Druckscheibe 9 noch eine Schrägfläche 39 auf, die zur Anpassung an eine hier nicht näher erläuterte Störgeometrie im Aggregatträger vorgesehen ist.
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4 zeigt den Kippkörper 16. 4a) zeigt eine Draufsicht. 4b) zeigt eine Stirnansicht. 4c) zeigt eine Ansicht auf den Kippkörper 16 gemäß dem Pfeil A. Der Kippkörper 16 ist geometrisch auf die Druckscheibe 9 angepasst und weist äußere Schrägflächen 40 auf, so dass der Kippkörper 16 nicht über den Umfang der Druckscheibe 9 übersteht. Zur einfachen Herstellung des Kippkörpers 16 sind die Schrägflächen 40 radienfrei ausgeführt. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel beträgt der Winkel α der Schrägfläche 40 zur Horizontalen 45°.
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Die 1c) zeigt den auf der Druckscheibe 9 aufliegenden Kippkörper 16. Durch Betätigen des Spindelantriebs 12 wird die Druckscheibe 9 wieder in Richtung auf das Silentlager 1 in die Lageraufnahme 3 bewegt. Hierbei gelangt der Kippkörper 16 unterhalb des Silentlagers 1 zur Anlage. Man erkennt in der 1d), dass der Kippkörper 16 des Silentlagers 1 auf der Seite 41 unterhalb der Durchgangsöffnung 5 kontaktiert. Hierdurch wird das Silentlager 1 auf dieser Seite 41 angehoben und relativ zur Mittellängsachse MLA der Lageraufnahme 3 gekippt. In Folge dessen wird das obere Ende 17 benachbart zur Durchgangsöffnung 5 leicht schräg nach innen angestellt. Die Schrägstellung ist durch den Kippwinkel β gekennzeichnet. Das Silentlager 1 wird in dieser Schrägstellung weiter in die Lageraufnahme 3 eingezogen. Hierbei kann das obere Ende 17 des Silentlagers 1 den oberen Rand 18 der Durchgangsöffnung 5 passieren, ohne dort zu verhaken (siehe 1d) und 1e)).
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Nachdem das obere Ende 17 des Silentlagers 1 den oberen Rand 18 der Durchgangsöffnung 5 passiert hat, kann die Druckscheibe 9 nach unten bewegt werden und der Kippkörper 16 entfernt werden. Dies erfolgt durch die Durchgangsöffnung 5. Danach wird die Druckscheibe 9 wieder mit Hilfe des Spindelantriebs 12 gegen das Silentlager 1 gedrückt (1f) und das Silentlager 1 wird vollständig in die Lageraufnahme 3 hinein verlagert. Die 1g) zeigt das Silentlager 1 in seiner Position aufgenommen in der Lageraufnahme 3.
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Anschließend kann das untere Silentlager 2 montiert werden. Dieser Vorgang ist anhand der 1g) bis 1i) dargestellt. Der Montagevorgang des unteren Silentlagers 2 erfolgt analog zum Montagevorgang des Silentlagers 1. Allerdings ist hierbei der Einsatz des Kippkörpers 16 nicht erforderlich. Das Silentlager 2 wird in der Zentrierhülse 10 positioniert und mittels Druckscheibe 9, Spindelantrieb 12 und Widerlagerscheibe 11 in die Lageraufnahme 3 eingezogen und dort positioniert.
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Anhand der 2a) und 2b) ist ein Demontagevorgang der Silentlager 1 und 2 demonstriert. In die Durchgangsbohrung 29 der Druckscheibe 9 wird eine Gewindebuchse 42 eingesetzt. Die Gewindebuchse 42 weist ein Innengewinde 43 auf, welches angepasst ist auf das Außengewinde 27 des Kopfabschnitts 28 der Spindelstange 13. Die Druckscheibe 9 wird dann auf dem oberen Ende 24 der Lageraufnahme 3 positioniert. Auf der anderen Seite wird die Zentrierhülse 10 mit einer Widerlagerscheibe 44 und dem Spindelantrieb 12 angeordnet. Hierbei wird die Zentrierhülse 10 mit dem Einführabschnitt 19 in Richtung auf die Lageraufnahme 3 aufgesetzt. Durch Betätigen des Spindelantriebs 12 werden die Druckscheibe 9 und mit dieser das Silentlager 1 und 2 durch die Lageraufnahme 3 in Richtung zur Zentrierhülse 10 gezogen und aus der Lageraufnahme 3 demontiert.
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Die 5a) bis f) zeigen wiederum den Montagevorgang eines Silentlagers 1. Der Montagevorgang erfolgt wie zuvor beschrieben, so dass auf eine nochmalige Erläuterung verzichtet wird. Gleiche bzw. einander entsprechende Bauteile und Bauteilkomponenten und Komponenten des Werkzeugsatzes sind mit den gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet. Der Unterschied besteht in dem Kippkörper 45 und der Druckscheibe 46. Der Kippkörper 45 weist eine oberseitige Keilfläche 47 auf. Die Aufnahme 48 bzw. der Boden der Aufnahme 48 in der Druckscheibe 46 ist eben und nicht geneigt. Die Schrägstellung des Silentlagers 1 beim Montagevorgang wird durch den Kippkörper 45 und dessen obere schräg verlaufende Keilfläche 47 bewirkt.
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In der 6a)–c) ist eine weitere Ausführungsform einer Druckscheibe 49 in einer Draufsicht (6a)) sowie zwei Schnittdarstellungen dargestellt. Die 6b) zeigt einen Schnitt durch die 6a) entlang der Linie A-A. Die 6c) zeigt einen Schnitt durch die Darstellung der 6a) entlang der Linie B-B.
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Einstückiger Bestandteil der Druckscheibe 49 ist ein Kippkörper 50. Der Kippkörper 50 ist durch zwei Nocken 51 gebildet, welche am äußeren Führungskranz 52 der Druckscheibe 49 ausgebildet sind. Stirnseitig sind die Nocken mit einer schräg verlaufenden Keilfläche 53 versehen, welche die Schrägstellung eines Silentlagers 1 relativ zur Mittellängsachse MLA einer Lageraufnahme 3 bewirkt, so dass das Silentlager 1 beim Montagevorgang in die Lageraufnahme 3 relativ zur Mittellängsachse MLA der Lageraufnahme 3 von der Durchgangsöffnung 5 in der Lageraufnahme 3 weggekippt wird (siehe hierzu 7).
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Die 7a) zeigt ein bereits in die Lageraufnahme 3 eingezogenes Silentlager 1. Bis hierhin vollzieht sich der Montagevorgang wie zuvor beschrieben. Eine bis dahin benutzte stirnseitig bzw. druckflächenseitig ebene Druckscheibe wird ausgetauscht und durch die Druckscheibe 49 ersetzt. Durch Betätigen des Spindelantriebs 12 wird die Druckscheibe 49 in die Lageraufnahme 3 bewegt und gelangt mit dem Kippkörper 50 unterhalb des Silentlagers 1 zur Anlage. Hierbei kontaktieren die Nocken 51 die Außenhülse 8 des Silentlagers 1 im Bereich benachbart zur Durchgangsöffnung 5. Hierdurch wird das Silentlager 1 auf der Seite 41 angehoben und relativ zur Mittellängsachse MLA der Lageraufnahme 3 gekippt und schräggestellt. Der Kippwinkel ist mit β gekennzeichnet. Bei der Weiterbewegung der Druckscheibe 49 in Bildebene nach oben wird das Silentlager 1 in der Schrägstellung weiter in die Lageraufnahme 3 bewegt. Das obere Ende 17 des Silentlagers kann den oberen Rand 18 der Durchgangsöffnung 5 passieren ohne zu verhaken bzw. zu verkanten.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Silentlager
- 2
- Silentlager
- 3
- Lageraufnahme
- 4
- Mantelfläche
- 5
- Durchgangsöffnung
- 6
- Innenhülse
- 7
- Gummikörper
- 8
- Außenhülse
- 9
- Druckscheibe
- 10
- Zentrierhülse
- 11
- Widerlagerscheibe
- 12
- Spindelantrieb
- 13
- Spindelstange
- 14
- Spindelmutter
- 15
- Distanzhülse
- 16
- Kippkörper
- 17
- oberes Ende v. 1
- 18
- oberer Rand v. 5
- 19
- Einführabschnitt
- 20
- Konusabschnitt
- 21
- Montageabschnitt
- 22
- unteres Ende v. 3
- 23
- Zentrierfortsatz
- 24
- oberes Ende v. 3
- 25
- Zentrierkragen
- 26
- Gewindebohrung
- 27
- Außengewinde
- 28
- Kopfabschnitt
- 29
- Durchgangsbohrung
- 30
- Außengewinde
- 31
- Spindelabschnitt
- 32
- Längenabschnitt v. 13
- 33
- Aufnahme
- 34
- Boden
- 35
- Druckfläche v. 9
- 36
- Außenumfang
- 37
- Führungskranz
- 38
- Rückseite v. 9
- 39
- Schrägfläche
- 40
- Schrägfläche
- 41
- Seite
- 42
- Gewindebuchse
- 43
- Innengewinde
- 44
- Widerlagerscheibe
- 45
- Kippkörper
- 46
- Druckscheibe
- 47
- Keilfläche
- 48
- Aufnahme
- 49
- Druckscheibe
- 50
- Kippkörper
- 51
- Nocke
- 52
- Führungskranz
- 53
- Keilfläche
- DE
- Druckebene
- Da1
- Außendurchmesser
- Da2
- Außendurchmesser
- Di1
- Innendurchmesser
- Di2
- Innendurchmesser
- Di3
- Innendurchmesser
- Di4
- Innendurchmesser
- MLA
- Mittellängsachse
- α
- Winkel
- β
- Kippwinkel
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202011100815 U1 [0003]
- DE 7434153 U1 [0004]
- DE 20109641 U1 [0004]
- DE 102012006617 A1 [0005]
- DE 202010001586 U1 [0006]