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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Planier- und/oder Räumfahrzeug mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 1 und eine verstellbare Räumvorrichtung bzw. ein verstellbares Planierschild hierfür mit den Merkmalen des nebengeordneten unabhängigen Anspruchs 8.
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Selbstfahrende Arbeitsmaschinen sind oftmals mit Planier- oder Räumvorrichtungen ausgestattet, die in aller Regel zumindest höhenverstellbar sind. Derartige Planier- oder Räumvorrichtungen können bspw. zur Befestigung an Trägerfahrzeugen wie Radlader, Traktoren, Bagger, Grader usw. vorgesehen sein. Universelle Räumvorrichtungen sind jedoch einerseits nicht für alle auftretenden Einsatzbedingungen geeignet. Außerdem ist ihre Breite beschränkt, sofern das Trägerfahrzeug auf öffentlichen Straßen fahren soll. Dort beträgt die gesetzlich zugelassene Maximalbreite derzeit 2,55 Meter. Soll ein breiteres Räumschild abseits von öffentlichen Straßen eingesetzt werden, ist für Verbindungsfahrten auf öffentlichen Verkehrswegen ein vorheriger Umbau oder eine Demontage erforderlich.
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Das Ziel der Erfindung besteht darin, ein universell einsetzbares Planier- oder Räumfahrzeug sowie eine verstellbare Räumvorrichtung für ein Trägerfahrzeug zur Verfügung zu stellen, die sich bei einfachem Aufbau mit minimalem konstruktivem Aufwand und sehr geringem Zeitaufwand an unterschiedliche Einsatzbedingungen anpassen lässt.
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Dieses Ziel der Erfindung wird mit dem Gegenstand der unabhängigen Ansprüche erreicht. Merkmale vorteilhafter Weiterbildungen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen. So schlägt die Erfindung zur Erreichung des genannten Ziels ein Planier- und/oder Räumfahrzeug mit einem frontseitig, mittig bzw. im Zwischenachsanbau und/oder heckseitig angeordneten, durch wenigstens zwei Teilabschnitte gebildeten verstellbaren Räumschild vor. Der Räumschild kann entweder frontseitig, mittig und/oder heckseitig angeordnet sein und kann zudem wahlweise symmetrisch zur Fahrzeuglängsachse angeordnet sein, was jedoch nicht zwingend ist. Außerdem kann der Räumschild ggf. in seiner Neigung verstellt werden oder höhenverstellbar ausgebildet sein.
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Die wenigstens zwei Räumschildflügel des Räumschildes weisen nach beiden Seiten einer Fahrzeuglängsachse und sind jeweils um eine gemeinsame Schwenkachse oder zwei voneinander beabstandete Schwenkachsen verstellbar, die in etwa vertikal orientiert ist/sind. Einem Mittelteil des Räumschildes mit einer Schwenklagerung für die wenigstens zwei verstellbaren Räumschildflügel ist eine Hubeinheit zur Verstellung des Mittelteils in etwa parallel zur Fahrzeuglängsachse zugeordnet. Außerdem ist jeder der wenigstens zwei Räumschildflügel in einem von der Schwenklagerung beabstandeten Bereich mittels wenigstens einer Stützstrebe, insbesondere mittels einer Koppelstange an einem fahrzeugfesten Teil verankert.
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Die Hubeinheit zur Verstellung des Mittelteils in etwa parallel zur Fahrzeuglängsachse kann insbesondere einen hydraulisch und/oder pneumatisch betätigten Linearantrieb umfassen. Zudem kann die Hubeinheit zur Verstellung des Mittelteils ein hydraulisch und/oder pneumatisch betätigtes Teleskoprohr umfassen. Dieses Teleskoprohr umfasst vorzugsweise einen fahrzeugfesten Rohrabschnitt zur Aufnahme eines hydraulisch und/oder pneumatisch betätigten Schiebeteils oder Verstellabschnittes, an dem das Mittelteil mit den Schwenklagerungen für die seitlich verschwenkbaren Räumschildflügel angeordnet ist.
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Die Koppelstangen oder Stützstreben sind jeweils schwenkbar am fahrzeugfesten Teil oder Rohrabschnitt angelenkt und bewirken im Zusammenhang mit einer Verschiebung des Schiebeteils oder Verstellabschnittes jeweils die Schwenkbewegungen der Räumschildflügel. Zumindest eine der Koppelstangen oder Stützstreben kann wahlweise in ihrer Länge und/oder in ihrer Anlenkposition am fahrzeugfesten Teil oder Rohrabschnitt und/oder in ihrer Anlenkposition am jeweiligen Räumschildflügel verstellbar ausgebildet sein. Auch kann vorgesehen sein, dass eine der Koppelstangen durch eine linear verstellbare Strebe wie insbesondere einen Hydraulik- oder Pneumatikzylinder gebildet ist.
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Eine sehr kostengünstig realisierbare und schnell verstellbare Variante einer solchen Verstelleinrichtung für eine Planiervorrichtung dient insbesondere zur Befestigung an Trägerfahrzeugen wie Radlader, Traktoren, Bagger, Grader usw. Die Verstelleinrichtung kann bspw. aus einem teleskopierbaren Rahmen bestehen, der ein äußeres und ein inneres Rohr umfasst, das an einer Seite mit dem Trägergerät, auf der anderen Seite mit einem zweiteiligen Planierschild in der Mitte verbunden ist. Durch Verschieben des inneren Teleskoprohrs über einen Hydraulikzylinder nach außen oder nach innen erfolgt die Verstellung der Planiervorrichtung folgendermaßen. Durch beidseitig an dem äußeren Teleskoprohr angebrachte Streben die mit den beiden Planierschilder verbunden sind erfolgt somit eine Verstellung des Planierschildes in ein in Fahrtrichtung offenes V, in eine gerade Stellung oder in ein in Fahrtrichtung geschlossenes V (Schneepflug-Stellung). Das Schild kann somit einfach verstellt und nach gesetzlich vorgeschriebenen Abmessungen im Straßenverkehr transportiert werden. Es kann wahlweise vom Trägerfahrzeug gezogen oder geschoben werden. Die an beiden Seiten des äußeren Teleskoprohr angebrachten Streben oder Koppelstangen können auch als Hydraulikzylinder ausgebildet sein, um noch mehr Stellungen des Planierschildes darzustellen.
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Der besondere Vorteil der Verstelleinrichtung für eine mindestens zweiteilige Planiervorrichtung besteht darin, dass die Verstellung zwischen den verschiedenen Arbeitsstellungen mit nur einem Hydraulik- oder Pneumatikzylinder getätigt werden kann. Zudem ist das vorzugsweise für die Verstelleinrichtung verwendete hydraulisch verschiebbare Teleskoprohr, bestehend aus einem äußeren und einem inneren Rohr, besonders einfach aufgebaut.
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Zur Erreichung des oben genannten Ziels schlägt die Erfindung weiterhin eine verstellbare Räumvorrichtung mit einem durch wenigstens zwei verstellbare Teilabschnitte gebildetem Räumschild vor, dessen wenigstens zwei Räumschildflügel nach beiden Seiten einer Längsachse eines Trägerfahrzeuges weisen und jeweils um eine gemeinsame Schwenkachse oder zwei voneinander beabstandete Schwenkachsen verstellbar sind, die in etwa vertikal orientiert ist/sind. Dem Mittelteil des Räumschildes mit einer Schwenklagerung für die wenigstens zwei verstellbaren Räumschildflügel ist eine Hubeinheit zur Verstellung des Mittelteils in etwa parallel zur Längsachse des Trägerfahrzeuges zugeordnet. Der Räumschild ist frontseitig, mittig – d.h. im Zwischenachsanbau – oder heckseitig am Trägerfahrzeug angeordnet.
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Zudem ist jeder der wenigstens zwei Räumschildflügel in einem von der Schwenklagerung beabstandeten Bereich mittels einer Koppelstange oder Stützstrebe an einem fahrzeugfesten Teil verankert. Die Hubeinheit zur Verstellung des Mittelteils in etwa parallel zur Längsachse des Trägerfahrzeugs umfasst insbesondere einen hydraulisch und/oder pneumatisch betätigten Linearantrieb. So kann die Hubeinheit zur Verstellung des Mittelteils ein hydraulisch und/oder pneumatisch betätigtes Teleskoprohr umfassen. Dieses Teleskoprohr umfasst vorzugsweise einen fahrzeug- oder trägerfesten Rohrabschnitt zur Aufnahme eines hydraulisch und/oder pneumatisch betätigten Schiebeteils oder Verstellabschnittes, an dem das Mittelteil mit den Schwenklagerungen für die seitlich verschwenkbaren Räumschildflügel angeordnet ist.
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Eine weitere Variante der erfindungsgemäßen Räumvorrichtung kann vorsehen, dass dem Teleskoprohr wenigstens ein hydraulisch oder pneumatisch betätigter Linearantrieb, insbesondere ein Hydraulikzylinder oder Pneumatikzylinder zugeordnet ist. Die Stützstreben oder Koppelstangen können jeweils schwenkbar am fahrzeug- oder trägerfesten Teil oder Rohrabschnitt angelenkt sein und im Zusammenhang mit einer Verschiebung des Schiebeteils oder Verstellabschnittes jeweils die Schwenkbewegungen der Räumschildflügel bewirken. Wahlweise kann vorgesehen sein, dass zumindest eine der Koppelstangen oder Stützstreben in ihrer Länge und/oder in ihrer Anlenkposition am fahrzeug- oder trägerfesten Teil oder Rohrabschnitt und/oder in ihrer Anlenkposition am jeweiligen Räumschildflügel verstellbar ist, um auf diese Weise eine unsymmetrische Verstellbewegung der Räumschildhälften zu ermöglichen. Außerdem kann wenigstens eine der Stützstreben oder Koppelstangen durch eine linear verstellbare Strebe wie insbesondere einen Hydraulik- oder Pneumatikzylinder gebildet sein, was sehr schnelle Schwenkbewegungen bei unsymmetrischer Verstellung erlaubt.
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Bei dem erwähnten Trägerfahrzeug kann es sich bspw. um eine selbstfahrende Arbeitsmaschine handeln, bspw. um einen selbstfahrenden Gräder o. dgl., bei dem der Räumschild typischerweise zwischen einer Vorderachse und einer Hinterachse bzw. einer hinteren Zwillingsachse angeordnet ist, d.h. im sog. Zwischenachsanbau. Ebenso eignet sich der erfindungsgemäße Räumschild zum Anbau an ein Arbeitsgerät wie z.B. eine landwirtschaftliche Zugmaschine, einen Bagger oder ein Transportfahrzeug.
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Rein vorsorglich sei darauf hingewiesen, dass das Trägerfahrzeug bei frontseitig oder heckseitig angebautem Räumschild auch mit Gurtbandlaufwerken ausgestattet sein kann. So kommen als Trägerfahrzeuge auch landwirtschaftliche Zugmaschinen mit Gummibandlaufwerken oder Baumaschinen mit metallenen Gurtbandlaufwerken in Frage, bspw. sog. Raupenschlepper oder Raupenlader o. dgl.
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Im Folgenden sollen Ausführungsbeispiele die Erfindung und ihre Vorteile anhand der beigefügten Figuren näher erläutern. Die Größenverhältnisse der einzelnen Elemente zueinander in den Figuren entsprechen nicht immer den realen Größenverhältnissen, da einige Formen vereinfacht und andere Formen zur besseren Veranschaulichung vergrößert im Verhältnis zu anderen Elementen dargestellt sind.
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1 zeigt in zwei schematischen Ansichten eine Ausführungsvariante eines erfindungsgemäßen Planier- und/oder Räumfahrzeuges mit einem verstellbaren Räumschild, der sich in einer ersten Betriebsstellung befindet.
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2 zeigt zwei schematische Ansichten des Planier- und/oder Räumfahrzeuges gemäß 1, bei dem sich der verstellbare Räumschild in einer zweiten Betriebsstellung befindet.
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3 zeigt eine schematische Perspektivansicht des Räumschildes in einer ersten Betriebslage.
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4 zeigt eine schematische Perspektivansicht des Räumschildes in einer zweiten Betriebslage.
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5 zeigt eine weitere schematische Perspektivansicht des Räumschildes in seiner zweiten Betriebslage.
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6 zeigt eine schematische Perspektivansicht des Räumschildes in einer dritten Betriebslage.
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Für gleiche oder gleich wirkende Elemente der Erfindung werden identische Bezugszeichen verwendet. Ferner werden der Übersicht halber nur Bezugszeichen in den einzelnen Figuren dargestellt, die für die Beschreibung der jeweiligen Figur erforderlich sind. Die dargestellten Ausführungsformen stellen lediglich Beispiele dar, wie die erfindungsgemäße Vorrichtung ausgestaltet sein kann und stellen keine abschließende Begrenzung dar.
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Die insgesamt vier schematischen Ansichten der 1 und 2 zeigen jeweils eine Ausführungsvariante eines erfindungsgemäßen Planier- und/oder Räumfahrzeuges 10 mit einem verstellbaren Räumschild 12, der sich in unterschiedlichen Betriebsstellungen befindet. Der verstellbare Räumschild 12 kann frontseitig oder heckseitig am Fahrzeug angebaut sein, das sich zum Räumen jeweils wahlweise vorwärts oder rückwärts bewegen kann. Die 1 und 2 unterscheiden nicht zwischen Vorwärts- und Rückwärtsfahrt und liefern auch keine Festlegung über den Anbauort des Räumschildes 12, der grundsätzlich an der Frontseite des Fahrzeuges 12 und/oder an seiner Heckseite angebaut sein kann. Wie es die schematischen Seitenansichten der 1a und 2a sowie die schematischen Draufsichten der 1b und 2b verdeutlichen, kann der frontseitig und/oder heckseitig angeordnete Räumschild 12 in unterschiedliche Positionen bzw. Ausrichtungen gebracht werden und kann sich dadurch zum Schieben (1a und 1b) oder zum Ziehen (2a und 2b) eignen. Diese beispielhaft zu verstehenden Ausrichtungen des Räumschildes 12 sind jedoch nicht einschränkend hinsichtlich ihrer Eignung zum Ziehen oder Schieben zu verstehen; so kann ggf. auch die V-förmige Ausrichtung des Räumschildes 12 gemäß 2a und 2b zum Schieben eingesetzt werden.
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Der Räumschild 12 ist im gezeigten Ausführungsbeispiel durch zwei Teilabschnitte 12a und 12b gebildet, die zueinander verstellbar sind und es somit ermöglichen, den Räumschild 12 in ganz unterschiedliche Betriebspositionen zu bringen. Die beiden Räumschildflügel 12a und 12b des Räumschildes 12 weisen nach beiden Seiten einer Fahrzeuglängsachse 14 (siehe die Draufsichten der 1b und 2b) und sind jeweils um eine gemeinsame vertikale Schwenkachse 16 verstellbar. Einem Mittelteil 18 des Räumschildes12 mit einer Schwenklagerung 20 für die beiden verstellbaren Räumschildflügel 12a und 12b ist eine Hubeinheit 22 zur Verstellung des Mittelteils 18 in paralleler Richtung zur Fahrzeuglängsachse 14 zugeordnet. Außerdem ist jeder der Räumschildflügel 12a und 12b in einem von der Schwenklagerung 20 beabstandeten Bereich mittels jeweils einer Koppelstange 24 – im vorliegenden Zusammenhang auch als Stützstrebe bezeichnet – an einem fahrzeugfesten Teil oder – wie im gezeigten Ausführungsbeispiel – an einem fahrzeugfesten Teil der Hubeinheit 22 verankert. Damit die beiden Räumschildflügel 12a und 12b jeweils um die Schwenklagerung 20 verstellt werden können, ist es notwendig, dass die beiden endseitigen Verankerungsstellen der Koppelstangen 24 jeweils gelenkig ausgebildet sind.
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Die Hubeinheit 22 zur Verstellung des Mittelteils 18 parallel zur Fahrzeuglängsachse 14 kann im gezeigten Ausführungsbeispiel insbesondere einen hydraulisch betätigten Linearantrieb umfassen, der in den 3 bis 6 näher ausgeführt ist. Außerdem umfasst die Hubeinheit 22 ein Teleskoprohr 26 mit einem fahrzeugfesten Rohrabschnitt 28, in dem ein mittels des Linearantriebs hydraulisch betätigter teleskopierbarer Rohrabschnitt 30 gleitet, an dessen Stirnseite das Mittelteil 18 mit der Schwenklagerung 20 für die seitlich verschwenkbaren Räumschildflügel 12a und 12b angeordnet ist. Wie erwähnt, sind die Stützstreben 24 jeweils schwenkbar am fahrzeugfesten Rohrabschnitt 28 angelenkt und bewirken im Zusammenhang mit einer Verschiebung des Schiebeteils bzw. des teleskopierbaren Rohrabschnittes 30 jeweils die Schwenkbewegungen der Räumschildflügel 12a und 12b. Zumindest eine der Koppelstangen 24 kann wahlweise in ihrer Länge und/oder in ihrer Anlenkposition am fahrzeugfesten Rohrabschnitt 28 und/oder in ihrer Anlenkposition am jeweiligen Räumschildflügel 12a und 12b verstellbar ausgebildet sein, wodurch sich unsymmetrische Klappbewegungen ergeben können, die jedoch in den 1 und 2 nicht gezeigt sind. Auch kann vorgesehen sein, dass zumindest eine der Koppelstangen 24 durch eine linear verstellbare Strebe wie insbesondere einen Hydraulik- oder Pneumatikzylinder gebildet ist; wahlweise kann dies auch für beide Stützstreben bzw. Koppelstangen 24 gelten.
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Die 1a und 1b zeigen eine erste Betriebsstellung des Räumschildes 12, bei dem die Räumschildflügel 12a und 12b in eine annähernd oder nahezu fluchtende Ausrichtung gebracht sind, so dass der Räumschild 12 bspw. frontseitig am Fahrzeug 10 angeordnet sein kann, das in eine erste Fahrtrichtung 32 (nach links) fährt. Bei dieser Ausrichtung kann der Räumschild 12 insbesondere dazu dienen, Erdreich 34 schiebend einzuebnen und/oder zu verteilen. Der teleskopierbare Rohrabschnitt 30 ist in dieser Betriebsstellung relativ weit im fahrzeugfesten Rohrabschnitt 28 des Teleskoprohrs 26 eingezogen, so dass sich das Mittelteil 18 mit der Schwenklagerung 20 für die um die vertikale Schwenkachse 16 beweglichen Räumschildflügel 12a und 12b näher am Fahrzeug 10 befindet als in der zweiten Betriebsstellung gemäß 2.
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So zeigen die 2a und 2b eine zweite Betriebsstellung des Räumschildes 12, bei dem die Räumschildflügel 12a und 12b in eine V-Ausrichtung 36 mit vom Fahrzeug 10 wegragenden Mittelteil 18 gebracht sind. Hierbei kann der Räumschild 12 wahlweise ebenfalls frontseitig am Fahrzeug 10 angeordnet sein, das in eine zweite Fahrtrichtung 38 – in diesem Fall rückwärts – fährt. Bei dieser Ausrichtung kann der Räumschild 12 insbesondere dazu dienen, Erdreich 34 ziehend einzuebnen und/oder zu verteilen. Der teleskopierbare Rohrabschnitt 30 ist in dieser Betriebsstellung relativ weit aus dem fahrzeugfesten Rohrabschnitt 28 des Teleskoprohrs 26 ausgefahren, so dass sich das Mittelteil 18 mit der Schwenklagerung 20 für die um die vertikale Schwenkachse 16 beweglichen Räumschildflügel 12a und 12b weiter entfernt vom Fahrzeug 10 befindet als in der ersten Betriebsstellung gemäß 1.
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Selbstverständlich kann der Räumschild 12 in zahlreiche Zwischenstellungen gebracht werden, die hier nicht gezeigt sind. Auch kann das Räumschild 12 in der in 1 gezeigten fluchtenden Ausrichtung der beiden Flügel 12a und 12b ebenso für eine gezogene Fahrtrichtung 38 eingesetzt werden, wie es bspw. die 3 andeutet. Gleiches gilt grundsätzlich für die in 2 gezeigte V-Ausrichtung 36 (vgl. hierzu die 5).
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Eine noch stärker angewinkelte V-Ausrichtung (nicht gezeigt) kann insbesondere für eine Straßenfahrt sinnvoll sein, bei der die äußeren Enden der beiden Räumschildflügel 12a und 12b nicht weiter als maximal 2,55 Meter auseinander liegend dürfen, da ansonsten die gesetzlich zulässige Maximalbreite des Fahrzeuges 10 überschritten wäre. D.h., das erfindungsgemäße schwenkbare Räumschild 12 weist nicht nur Vorteile hinsichtlich unterschiedlicher Einsatzmöglichkeiten zum Räumen von Erdreich 34 auf, sondern ermöglicht gleichermaßen eine Straßenfahrt mit reduzierter Räumschildbreite.
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Insbesondere die 1b und 2b lassen deutlich erkennen, dass das Teleskoprohr 26 und die damit gekoppelten Teile wie Schwenklagerung 20, Mittelteil 18 und daran schwenkbar gelagertem Räumschild 12 in etwa mittig am Fahrzeug 10 angeordnet sind, d.h. auf der Fahrzeuglängsachse 14 liegen. Dieser mittige Anbau ist jedoch nicht zwingend zu verstehen, da auch asymmetrische Anordnungen sinnvoll sein können.
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Bei dem schematisch angedeuteten Trägerfahrzeug 10 kann es sich bspw. um eine selbstfahrende Arbeitsmaschine handeln, bspw. um einen selbstfahrenden Gräder o. dgl., bei dem der Räumschild 12 typischerweise zwischen einer Vorderachse und einer Hinterachse bzw. einer hinteren Zwillingsachse angeordnet ist, d.h. im sog. Zwischenachsanbau. Ebenso eignet sich der erfindungsgemäße Räumschild 12 zum Anbau an ein Arbeitsgerät wie z.B. eine landwirtschaftliche Zugmaschine, einen Bagger oder ein Transportfahrzeug. Es sei an dieser Stelle außerdem darauf hingewiesen, dass das Trägerfahrzeug 10 bei frontseitig oder heckseitig angebautem Räumschild 12 auch mit Gurtbandlaufwerken (nicht dargestellt) ausgestattet sein kann. Das Trägerfahrzeug 10 kann bspw. eine landwirtschaftliche Zugmaschine mit Gummibandlaufwerken oder eine Baumaschine mit metallenen Gurtbandlaufwerken wie z.B. ein sog. Raupenschlepper oder Raupenlader o. dgl. sein.
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Die schematischen Perspektivansichten der 3 bis 6 verdeutlichen nochmals den Aufbau des erfindungsgemäßen verstellbaren Räumschildes 12 anhand eines sehr einfach aufgebauten Ausführungsbeispiels, bei dem zur Realisierung der gewünschten Funktionen und Verstellbereiche insgesamt nur sehr wenige Teile erforderlich sind.
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Gezeigt sind jeweils das Teleskoprohr 26, das als teleskopierbares Vierkantrohr mit dem fahrzeugfest zu montierenden äußeren Rohrabschnitt 28 und dem parallel zur Fahrzeuglängsachse 14 (vgl. 1 und 2) innerhalb des äußeren Rohrabschnittes 28 verschiebbaren Rohrabschnitt 30 ausgebildet ist. Beide gegeneinander verschiebbare Rohrabschnitte 28 und 30 sind jeweils als Vierkantrohre ausgebildet, können aber selbstverständlich je nach Bedarf auch andere Gestaltungen aufweisen. An der Oberseite des fahrzeugfest zu montierenden äußeren Rohrabschnittes 28 befindet sich der Linearantrieb der gesamten Hubeinheit 22, der hier als Hydraulikzylinder 40 ausgebildet ist, der für die linearen Relativverschiebungen der beiden Rohrabschnitte 28 und 30 sorgt. Mit einem Ende ist der Hydraulikzylinder 40 am äußeren fahrzeugfesten Rohrabschnitt 28 verankert, während er mit seinem anderen Ende am Mittelteil 18 des Räumschildes 12 verankert ist. Das als senkrechtes Rohr ausgebildete Mittelteil 18 ist einerseits starr mit dem teleskopierbaren Rohrabschnitt 30 verbunden, insbesondere mit diesem verschweißt, und trägt andererseits die schwenkbaren Räumschildflügel 12a und 12b, die aufgrund der vertikalen Ausrichtung des rohrförmigen Mittelteils 18 um die vertikale Schwenkachse (1a) verschwenkt werden können.
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Im gezeigten Ausführungsbeispiel der 3 befinden sich die beiden Räumschildflügel 12a und 12b in einer annähernd fluchtenden Stellung, bei der der Hydraulikzylinder 40 in seine eingezogene kürzeste Betriebslage gebracht ist, so dass auch der innere teleskopierbare Rohrabschnitt 30 vollständig in den äußeren fahrzeugfesten Rohrabschnitt 28 eingezogen ist. Die beiden seitlich am äußeren Rohrabschnitt 28 gelenkig gelagerten Koppelstangen 24, die mit ihren anderen Enden an den jeweiligen Räumschildflügeln 12a bzw. 12b gelenkig gelagert sind, sorgen in Zusammenwirkung mit der Hubeinheit 22 für die entsprechende Beweglichkeit der Räumschildflügel 12a und 12b, die mittels nur einer einzigen Hubbewegung des Hydraulikzylinders 40 verstellt werden können. Der Räumschild 12 ist hierbei gezogen, was durch die jeweilige Fahrtrichtung 38 definiert ist.
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Im gezeigten Ausführungsbeispiel der 4 befinden sich die beiden Räumschildflügel 12a und 12b in einer spitzwinkeligen V-Ausrichtung 36, bei der die freien Enden der Räumschildflügel 12a und 12b in Richtung zum Fahrzeug (hier nicht gezeigt) geschwenkt sind und die gesamte Räumschildbreite insgesamt deutlich reduziert ist. In dieser Betriebslage ist der Hydraulikzylinder 40 in seine ausgefahrene längste Betriebslage gebracht, so dass auch der innere teleskopierbare Rohrabschnitt 30 sehr weit aus dem äußeren fahrzeugfesten Rohrabschnitt 28 herausgezogen ist. Die beiden seitlich am äußeren Rohrabschnitt 28 gelenkig gelagerten Koppelstangen 24, die mit ihren anderen Enden an den jeweiligen Räumschildflügeln 12a bzw. 12b gelenkig gelagert sind, sorgen in Zusammenwirkung mit der Hubeinheit 22 für die entsprechende Winkelstellung der Räumschildflügel 12a und 12b, die hier mittels der Hubbewegung des Hydraulikzylinders 40 in ihre spitzwinkelige V-Ausrichtung 36 gebracht sind.
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Auch bei der 4 ist der Räumschild 12 gezogen, was wiederum durch die eingezeichnete Fahrtrichtung 38 definiert ist. Ebenso kann er jedoch in derselben V-Ausrichtung 36 als geschobener Räumschild 12 eingesetzt werden, was durch die entgegengesetzte Fahrtrichtung 32 gemäß 5 verdeutlicht ist. Grundsätzlich kann der Räumschild 12 in den unterschiedlichen Betriebslagen gemäß 3, 4 oder 5 gezogen oder geschoben werden, was durch die beiden Fahrtrichtungen 32 und 38 in 6 verdeutlich ist.
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Dort ist zudem eine weitere alternative Ausführungsvariante gezeigt, bei der die Koppelstangen 24 jeweils als teleskopierbare Hydraulikzylinder 42 ausgebildet sind, die aufgrund ihrer individuellen Ansteuerbarkeit eine unsymmetrische Räumschildausrichtung 44, z.B. gemäß 6, ermöglichen. Diese teleskopierbaren Koppelstangen 24 bzw. 42 ermöglichen auf diese Weise eine überlagerte Stellbewegung, die zur Verstellbarkeit der Hubeinheit 22 hinzukommt.
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Bei dem beispielhaft verdeutlichten Planier- und/oder Räumfahrzeug 10, das mit einer verstellbaren Räumvorrichtung bzw. mit dem Räumschild 12 ausgestattet ist, kann es sich bspw. um eine selbstfahrende Arbeitsmaschine, insbesondere einen Gräder o. dgl. handeln. Wahlweise kann das Fahrzeug, das als Trägerfahrzeug 10 für den Räumschild 12 dient, durch ein herkömmliches Transportfahrzeug oder durch eine landwirtschaftliche Zugmaschine gebildet sein, das/die mit einem/einer anbaubaren bzw. vom Fahrzeug 10 lösbaren Räumschild 12 bzw. Räumvorrichtung gemäß einer der zuvor beschriebenen Ausführungsvarianten ausgestattet ist.
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Das erfindungsgemäße Fahrzeug 10 bzw. die erfindungsgemäße Räumvorrichtung wurde unter Bezugnahme auf bevorzugte Ausführungsformen beschrieben. Es ist jedoch für einen Fachmann vorstellbar, dass Abwandlungen oder Änderungen der Erfindung gemacht werden können, ohne dabei den Schutzbereich der nachstehenden Ansprüche zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Fahrzeug, Planierfahrzeug, Räumfahrzeug
- 12
- Räumschild
- 12a
- erster Räumschildflügel
- 12b
- zweiter Räumschildflügel
- 14
- Fahrzeuglängsachse
- 16
- vertikale Schwenkachse
- 18
- Mittelteil (des Räumschildes)
- 20
- Schwenklagerung
- 22
- Hubeinheit
- 24
- Koppelstange, Stützstrebe
- 26
- Teleskoprohr
- 28
- fahrzeugfester Rohrabschnitt
- 30
- teleskopierbarer Rohrabschnitt
- 32
- erste Fahrtrichtung
- 34
- Erdreich
- 36
- V-Ausrichtung
- 38
- zweite Fahrtrichtung
- 40
- Hydraulikzylinder (der Hubeinheit)
- 42
- Hydraulikzylinder, teleskopierbare Koppelstange
- 44
- unsymmetrische Ausrichtung (des Räumschildes)