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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Wandplatte für den Trockenbau aus einem Holzwerkstoff, mit einer sich parallel zu einer Längsmittelebene der Platte erstreckenden Vorderseite, einer dazu parallelen Rückseite und vier die Vorderseite mit der Rückseite verbindenden Schmalseiten, wobei an einer ersten Schmalseite und an einer dazu parallel verlaufenden zweiten Schmalseite jeweils ein Profil ausgebildet ist.
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Ferner betrifft die Erfindung einen Wandaufbau, insbesondere Aufbau einer Trockenbauwand, mit einer ersten Wandplatte und einer zweiten Wandplatte, deren Längsmittelebenen übereinstimmen und die in Schwerkraftrichtung übereinander angeordnet und schmalseitig durch eine Profilverbindung miteinander verbunden sind, wobei die erste Wandplatte auf der zweiten Wandplatte aufliegt.
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Im Innenausbau oder Trockenbau werden in überwiegender Menge Trennwände in Metallständerbauweise mit ein- oder mehrlagigen Bekleidungen aus Gipsbauplatten bzw. Gipsfeuerschutzplatten und Gipsfaserplatten hergestellt.
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In Skandinavien werden seit einigen Jahren Holzwerkstoffplatten in Form von Sperrholzplatten als Unterkonstruktion in einem Aufbau einer Trockenbauwand verwendet. Diese Holzwerkstoff-Wandverkleideplatten weisen an zwei zueinander parallelen Schmalseiten ein Profil auf, welches von einem einfachen Stufenfalz gebildet wird, das heißt das Profil weist genau einen Falz bzw. eine Einkerbung auf, der/die an der jeweiligen Schmalseite durch Fräsen eingearbeitet ist. Die anderen beiden (dazu senkrecht verlaufenden) Schmalseiten der Platte weisen kein Profil auf. Anstelle der Verwendung von Sperrholzplatten ist auch die Verwendung von Spanplatten bekannt.
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Beim Herstellen eines Wandaufbaus einer Trockenbauwand werden diese Wandplatten übereinander so angeordnet, dass die Schmalseiten mit dem beschriebenen Profil senkrecht zur Schwerkraftrichtung verlaufen. Bei dem fertigen Wandaufbau berühren sich die Wandplatten im Bereich ihres Profils, wobei jeweils ein Abschnitt des Profils der einen Wandplatte in einer Richtung senkrecht zur Längsmittelebene und Schwerkraftrichtung neben einem Abschnitt des Profils der jeweils anderen Wandplatte angeordnet ist.
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Die vorangehend beschriebenen Lösungen haben verschiedene Nachteile:
Bei Gipsbauplatten ist ein Nachteil das hohe Eigengewicht, das das Handling erschwert. Ein weiterer wesentlicher Nachteil derartiger Wände aus Gipsbauplatten ist, dass eine material- und zeitsparende Endlosverlegung im Verband nicht möglich ist. Die Plattenstöße parallel zum Ständerwerk müssen zumindest bei der ersten Plattenlage direkt auf dem Ständerwerk befestigt werden. In Europa haben sich regional verschiedene typische Raster etabliert, die alle ein spezielles Plattenformat erforderlich machen, zum Beispiel 400, 450, 600, 610, 625 mm von Ständermitte zu Ständermitte (Mitte-Mitte-Ständer).
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Auch die von einigen skandinavischen Holzwerkstoff-Herstellern für diesen Markt entwickelten Span- und Sperrholzpatten unterwerfen sich diesem Raster. Sie weisen nur eine Profilierung entlang der Längsseiten auf, so dass eine Endlosverlegung nur für Wandplatten bei einem Raster bis maximal 450 mm Mitte-Mitte-Ständer und nur bei geringen Wandhöhen und Lasten durchgeführt werden kann.
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Ein weiterer wesentlicher Nachteil von Trockenbauwänden aus Gipsplatten ist die schwierige Befestigung von hängenden Konsollasten, da die Gipsplatten sehr spröde und hart sind und die Befestigungsmittel (Trockenbauschrauben) sehr leicht zum Ausbrechen neigen. Da, wo höhere Lasten ermöglicht werden müssen, ist immer die Verwendung spezieller Dübel (Spreizdübel) oder die Schaffung einer tragenden Unterkonstruktion bzw. Hinterlegung erforderlich. Werden die Räumlichkeiten mit derartigen Trockenbauwänden fremd vermietet genutzt, ist die Vorplanung derartiger Unterkonstruktionen jedoch kaum möglich bzw. sehr aufwendig.
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Bei vielen Gebäudetypen und Nutzungsklassen ist ein erhöhter Brandschutz wünschenswert. Aus Gründen des Handlings mit den schweren Gipsbauplatten, die Rohdichten von 800 bis 1200 kg/m3 aufweisen können, werden für die Erreichung der erforderlichen Feuerwiderstandsdauer in der Regel zweilagige Bekleidungen, beispielsweise 2 × 2,5 mm oder 2 × 15 mm, verwendet, um z. B. einen Feuerwiderstand von El 60 (nicht tragende Wand, 60 Minuten Raumabschluss und Isolationswirkung nach EN 13501-2) zu erreichen.
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Bei den Metallprofilen der Träger eines Metallständerwerks zeigt sich in den letzten Jahren ein deutlicher Trend zur Verringerung der Blechstärken. Sie liegen inzwischen typischerweise bei höchstens 0,7 mm und sind teilweise sogar nur 0,54 mm dick. Dadurch wird die Konstruktion immer nachgiebiger, so dass insbesondere bei Wandhöhen von mehr als 3000 mm die Neigung zum Beulen zunimmt, so dass eine aussteifende Bekleidung wünschenswert ist. Das Wegbiegen vor dem Druck beim Verschrauben der Platten ist als Effekt ebenfalls für eine schnelle Verlegung von Nachteil.
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Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Wandplatte und einen Wandaufbau anzugeben, womit auf besonders einfache Weise die Herstellung einer stabilen Trockenbauwand gewährleistet ist.
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Die zuvor hergeleitete und aufgezeigte Aufgabe wird gemäß einer ersten Lehre der vorliegenden Erfindung bei einer Wandplatte für den Trockenbau aus einem Holzwerkstoff, mit einer sich parallel zu einer Längsmittelebene der Platte erstreckenden Vorderseite, einer dazu parallelen Rückseite und vier die Vorderseite mit der Rückseite verbindenden Schmalseiten, wobei an einer ersten Schmalseite (z. B. ersten Längsseite) und an einer dazu parallel verlaufenden zweiten Schmalseite (z. B. zweiten Längsseite) jeweils ein Profil ausgebildet ist, dadurch gelöst, dass das Profil an der ersten Schmalseite von einem mehrfachen Stufenfalz gebildet wird. Mit einem mehrfachen Stufenfalz ist ein Stufenfalzprofil mit mindestens zwei Falzen bzw. entlang der Schmalseite verlaufenden Einkerbungen gemeint.
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Bei der erfindungsgemäßen Wandplatte ist insbesondere vorgesehen, dass das Profil an der zweiten Schmalseite von einem Stufenfalz, insbesondere mehrfachen Stufenfalz, gebildet wird, wobei das Profil an der zweiten Schmalseite insbesondere spiegelbildlich, bezogen auf die Längsmittelebene der Platte und einer Ebene senkrecht zur Längsmittelebene, die parallel zu der ersten und zweiten Schmalseite verläuft, ausgebildet ist.
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Mit der Längsmittelebene der Wandplatte ist im Sinne der Erfindung die Ebene gemeint, die sich in der Mitte der Platte parallel zu der Vorderseite und Rückseite erstreckt.
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Indem ein mehrfacher Stufenfalz vorgesehen ist, wird ermöglicht, was im Folgenden noch näher erläutert wird, dass sich zwei in Schwerkraftrichtung übereinander angeordnete Platten im Innern der Profilverbindung nur an einem schmalen Abschnitt berühren. Dies wiederum hat zum einen den Vorteil, dass zwischen den beiden übereinander angeordneten Wandplatten eine Sichtfuge ausgebildet wird, also eine nach außen sichtbare Fuge, in der die beiden einander gegenüberliegenden Abschnitte der Schmalseiten der Wandplatten voneinander beabstandet sind. Dies wiederum hat den Vorteil, dass sich die Wandplatten bei Aufnahme von Feuchtigkeit nahezu ungehindert ausdehnen können, da die Ausdehnung hauptsächlich in oberflächennahen Plattenbereichen, an denen die Sichtfuge entlang verläuft, stattfindet. Auf diese Weise wird die Neigung zum Beulen verringert.
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Darüber hinaus ist ein weiterer Vorteil der Berührung der beiden übereinander angeordneten Wandplatten in einem nur schmalen Abschnitt im Innern der Profilverbindung, dass sich bei der Herstellung des Wandaufbaus die jeweils obere zweier übereinander angeordneter Platten vor dem endgültigen Befestigen noch auf einfache Weise innerhalb des Profils der darunter befindlichen Platte quer zur Schwerkraftrichtung verschieben und somit besonders einfach und exakt ausrichten lässt.
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Im Folgenden werden nun weitere Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Wandplatte beschrieben, mit denen die beschriebenen Vorteile und Eigenschaften auf besonders einfache Weise erreicht werden. Insbesondere können durch die im Folgenden näher erläuterten Merkmale besonders stabile Trockenbauwände mit besonders geringer Neigung zum Beulen hergestellt werden.
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Gemäß einer Ausgestaltung der Wandplatte ist vorgesehen, dass der Stufenfalz an der ersten Schmalseite und/oder zweiten Schmalseite jeweils mindestens drei zur Längsmittelebene zumindest überwiegend senkrechte Stufenflächen aufweist, wobei der Abstand zwischen der (bezogen auf die Richtung der Längsmittelebene) am weitesten außen liegenden Stufenfläche und der nächstliegenden, das heißt benachbarten, z. B. mittleren, Stufenfläche insbesondere anders, vorzugsweise größer, als der Abstand zwischen der (bezogen auf die Richtung der Längsmittelebene) am weitesten innen liegenden Stufenfläche und der Stufenfläche ist, die der am weitesten außen liegenden Stufenfläche nächstliegend, das heißt benachbart, ist.
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Dabei kann ferner vorgesehen sein, dass je zwei benachbarte der zur Längsmittelebene zumindest überwiegend senkrechten Stufenflächen durch eine Verbindungsfläche miteinander verbunden sind, wobei insbesondere zumindest eine Verbindungsfläche zumindest überwiegend winkelig zur Längsmittelebene verläuft und/oder zumindest eine Verbindungsfläche zumindest überwiegend parallel zur Längsmittelebene verläuft. Der Winkel zwischen dem überwiegenden Teil der winkelig verlaufenden Verbindungsfläche und der Längsmittelebene kann in einem Bereich von 1 bis 20°, bevorzugt 1 bis 15°, besonders bevorzugt 5 bis 10°, liegen.
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Gemäß noch einer Ausgestaltung der Wandplatte ist vorgesehen, dass in mindestens einem Übergangsbereich zwischen mindestens einer Stufenfläche und einer Verbindungsfläche, insbesondere in dem Übergangsbereich zwischen der am weitesten außen liegenden Stufenfläche und der angrenzenden Verbindungsfläche, eine Rundung vorgesehen ist.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Wandplatte ist vorgesehen, dass an einer dritten Schmalseite (z. B. ersten Querseite), die senkrecht zu der ersten und zweiten Schmalseite verläuft, ein Profil, insbesondere mit einer entlang der Schmalseite verlaufenden Vertiefung (Nutprofil), ausgebildet ist. Zusätzlich oder alternativ ist denkbar, dass an einer vierten Schmalseite (z. B. zweiten Querseite), die senkrecht zu der ersten und zweiten Schmalseite verläuft, ein Profil, insbesondere mit einem entlang der Schmalseite verlaufenden Vorsprung (Federprofil), ausgebildet ist.
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Gemäß noch einer weiteren Ausgestaltung der Wandplatte ist vorgesehen, dass zumindest einer der in Richtung senkrecht zur Längsmittelebene an die Vertiefung oder den Vorsprung angrenzenden Abschnitte der Schmalseite einen Absatz aufweist. Der Absatz bildet dann eine Schulter zur Anlage eines Abschnitts einer angrenzenden Wandplatte, was im Folgenden noch erläutert wird.
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Schließlich ist gemäß noch einer Ausgestaltung der Wandplatte vorgesehen, dass die Wandplatte eine OSB-Platte (Oriented Strand Board), insbesondere eine mindestens 3-lagige, vorzugsweise eine mindestens 5-lagige, OSB-Platte ist. Eine OSB-Platte ist eine Holzwerkstoffplatte, die dadurch hergestellt worden ist, dass vor dem Verpressen des Pressgutes mehrere Lagen von mit Bindemittel versehenen Holzpartikeln, den sogenannten Strands (Langspänen), gestreut worden sind, wobei benachbarte Lagen unterschiedliche Orientierungen (Ausrichtungen) der Strands aufweisen. Strands unterscheiden sich von Spänen einer Spanplatte durch ihre Abmessungen (Spanplatte: Länge maximal 10 mm, OSB-Platte: Länge 100–300 mm, Breite 10–50 mm, Dicke 0,6–1,5 mm).
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Die Aufgabe wird ferner bei einem Wandaufbau, insbesondere Aufbau einer Trockenbauwand, mit einer ersten Wandplatte und einer zweiten Wandplatte, deren Längsmittelebenen übereinstimmen (in der selben Ebene liegen) und die in Schwerkraftrichtung übereinander angeordnet und schmalseitig durch eine Profilverbindung miteinander verbunden sind, wobei die erste Wandplatte auf der zweiten Wandplatte aufliegt, dadurch gelöst, dass die erste Wandplatte und die zweite Wandplatte jeweils wie zuvor definiert ausgebildet ist und das Profil an der ersten Schmalseite der zweiten Wandplatte und das Profil an der zweiten Schmalseite der ersten Wandplatte einander in Richtung senkrecht zur Längsmittelebene überlappen. Mit einer Überlappung ist gemeint, dass das Profil an der ersten Schmalseite der zweiten Wandplatte und das Profil an der zweiten Schmalseite der ersten Wandplatte in einer Richtung senkrecht zur Längsmittelebene hintereinander angeordnet sind. Mit einer schmalseitigen Profilverbindung ist gemeint, dass die zwei benachbarten Platten über zwei einander gegenüberliegende Schmalseiten miteinander verbunden sind.
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Gemäß einer Ausgestaltung des Wandaufbaus ist vorgesehen, dass zwischen der ersten Wandplatte und der zweiten Wandplatte, insbesondere beidseitig, eine Sichtfuge ausgebildet ist. Die Breite der Sichtfuge liegt insbesondere in einem Bereich von 1 bis 3 mm, bevorzugt 1,5 bis 2,5 mm, und beträgt besonders bevorzugt 2 mm.
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Gemäß noch einer Ausgestaltung des Wandaufbaus ist vorgesehen, dass die am weitesten außen liegende Stufenfläche des Stufenfalzes an der ersten Schmalseite der zweiten Wandplatte diejenige Stufenfläche des Stufenfalzes an der zweiten Schmalseite der ersten Wandplatte berührt, die der am weitesten innen liegenden Stufenfläche des Stufenfalzes an der zweiten Schmalseite der ersten Wandplatte am nächsten liegt. Zusätzlich oder alternativ kann vorgesehen sein, dass die am weitesten außen liegende Stufenfläche des Stufenfalzes an der zweiten Schmalseite der ersten Wandplatte diejenige Stufenfläche des Stufenfalzes an der ersten Schmalseite der zweiten Wandplatte berührt, die der am weitesten innen liegenden Stufenfläche des Stufenfalzes an der ersten Schmalseite der zweiten Wandplatte am nächsten liegt.
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Gemäß wieder einer weiteren Ausgestaltung des Wandaufbaus ist vorgesehen, dass der Wandaufbau mindestens eine dritte Wandplatte der vorangehend definierten Art aufweist, die bezogen auf die Schwerkraftrichtung neben der ersten und/oder zweiten Wandplatte angeordnet und schmalseitig durch eine Profilverbindung mit der ersten und/oder zweiten Wandplatte verbunden ist, wobei die Längsmittelebenen der nebeneinander angeordneten Wandplatten übereinstimmen (in der selben Ebene liegen) und wobei das Profil an der dritten Schmalseite der ersten und/oder zweiten Wandplatte und das Profil an der vierten Schmalseite der dritten Wandplatte einander in Richtung senkrecht zur Längsmittelebene überlappen und Insbesondere als Nut- und Federverbindung ineinander greifen.
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Gemäß noch einer Ausgestaltung des Wandaufbaus ist vorgesehen, dass zwischen der dritten Wandplatte und der ersten und/oder zweiten Wandplatte, insbesondere beidseitig, eine Sichtfuge ausgebildet ist. Die Breite der Sichtfuge liegt insbesondere in einem Bereich von 1 bis 3 mm, bevorzugt 1,5 bis 2,5 mm, und beträgt besonders bevorzugt 2 mm.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung des Wandaufbaus ist vorgesehen, dass einer der in Richtung senkrecht zur Längsmittelebene an die Vertiefung angrenzenden Abschnitte der dritten Schmalseite der ersten und/oder zweiten Wandplatte an einem Absatz (einer Schulter) anliegt, der an einem der in Richtung senkrecht zur Längsmittelebene an den Vorsprung angrenzenden Abschnitte der vierten Schmalseite der dritten Wandplatte ausgebildet ist. Zusätzlich oder alternativ kann vorgesehen sein, dass einer der in Richtung senkrecht zur Längsmittelebene an den Vorsprung angrenzenden Abschnitte der vierten Schmalseite der ersten und/oder zweiten Wandplatte an einem Absatz (einer Schulter) anliegt, der an einem der in Richtung senkrecht zur Längsmittelebene an die Vertiefung angrenzenden Abschnitte der dritten Schmalseite der dritten Wandplatte ausgebildet ist. Besagter Absatz bildet eine Schulter, an der das Profil der jeweils anderen Wandplatte anliegt und über die Kräfte parallel zur Längsmittelebene übertragen werden.
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Gemäß noch einer Ausgestaltung des Wandaufbaus ist vorgesehen, dass die Wandplatten an einem Träger befestigt sind, der sich in Schwerkraftrichtung parallel zu den Wandplatten erstreckt, wobei insbesondere ein Abschnitt des Profils an der zweiten Schmalseite der ersten Wandplatte und vorzugsweise die am weitesten außen liegende Stufenfläche des Stufenfalzes an der zweite Schmalseite der ersten Wandplatte zwischen dem Träger und einem Abschnitt des Profils an der ersten Schmalseite der zweiten Wandplatte angeordnet ist. Bei dem Träger kann es sich um einen Stahlträger und/oder den Träger eines Ständerwerks, insbesondere Stahlständerwerks, handeln.
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Schließlich ist gemäß noch einer Ausgestaltung des Wandaufbaus vorgesehen, dass ein oder mehrere Befestigungselemente, insbesondere ein oder mehrere Nägel und/oder Schrauben, durch die erste Wandplatte und/oder zweite Wandplatte, insbesondere durch eines oder mehrere der Profile der ersten Wandplatte und/oder zweiten Wandplatte, verlaufen, wobei die Befestigungselemente insbesondere in dem Träger verankert sind.
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Die erfindungsgemäße Wandplatte und der erfindungsgemäße Wandaufbau hat aufgrund der speziellen Profilierung der Längs- und Querseiten viele Vorteile:
- – material- und zeitsparende Endlosverlegung bis zu einem Rasterabstand von 625 mm Mitte-Mitte-Ständer;
- – Erzeugung schwebender T-Stöße innerhalb einer aus mehreren Platten bestehenden Verkleidung,
- – auch bei Wandhöhen über 3 m bis beispielsweise 10 m wird eine stabile, verwindungssteife Wandkonstruktion erreicht,
- – ergonomisch durch geringes Plattengewicht; erfindungsgemäße Platten haben insbesondere ein Gewicht von maximal 11 kg und können dadurch ohne weiteres von einer Person gehandhabt werden; verbesserter Arbeits- und Gesundheitsschutz,
- – die Platten können vorzugsweise horizontal (Längsseite quer zum Ständerwerk), aber auch problemlos vertikal (z. B. Raster Mitte-Mitte-Ständer 600 mm) als raumhohe Bekleidung verwendet werden,
- – das Vorsehen eines Nut- und Federprofils an den Querseiten sorgt für sicheres Ineinandergreifen der Platten auch bei schwebendem Stoß; die Wandfläche ist ausreichend ausgesteift, um die eventuell vorhandene zweite Gipsbauplattenlage zu unterstützen; auch die Aussteifung des Metallständerwerks in der Höhe gegen Beulen wird verbessert,
- – die spezielle Profilierung an den Schmalseiten (Längs- und/oder Querseiten) sorgt für eine schnelle und sichere Verarbeitung der Wandplatten und eine automatische Erzeugung von umlaufenden Dehnfugen, die insbesondere eine Breite in einem Bereich von 1 bis 3 mm, bevorzugt von 1,5 bis 2,5 mm, besonders bevorzugt von 2 mm, aufweisen, ohne zusätzliche Maßnahmen durch den Verarbeiter; feuchtebedingte Längenänderungen können von der Konstruktion zwängungsfrei und ohne Beulen kompensiert werden,
- – die OSB-Platte ermöglicht mit Schraubenauszugsfestigkeiten von über 1200 N/Schraube (geprüft nach EN 321) eine beliebige Ortswahl für das Anbringen von Konsollasten,
- – in Kombination mit einer zweiten Lage aus GFK-Platten einer Dicke in einem Bereich von 5 bis 25 mm, bevorzugt von 10 bis 20 mm, besonders bevorzugt von 15 mm, kann eine relativ hohe Feuerwiderstandsdauer erreicht werden, bei einer ca. 15 mm dicken GFK-Platte beispielsweise von 60 Minuten (El 60),
- – problemlose Befestigung der eventuell vorhandenen Gipsbauplatten auf der erfindungsgemäßen Wandplattenfläche unabhängig vom Raster des Ständerwerks.
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Es gibt nun eine Vielzahl von Möglichkeiten, die erfindungsgemäße Wandplatte und den erfindungsgemäßen Wandaufbau auszugestalten und weiterzubilden. Hierzu sei einerseits verwiesen auf die den Schutzansprüchen 1 und 10 nachgeordneten Schutzansprüche, andererseits auf die Beschreibung von Ausführungsbeispielen in Verbindung mit der Zeichnung. In der Zeichnung zeigt:
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1a) eine schematische Ansicht einer vertikal geschnittenen Wandplatte gemäß der vorliegenden Erfindung,
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1b) eine Profilverbindung zwischen zwei Wandplatten des Typs aus 1a),
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2a) eine schematische Ansicht einer horizontal geschnittenen Wandplatte gemäß eines ersten Ausführungsbeispiels der vorliegenden Erfindung,
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2b) eine Profilverbindung zwischen zwei Wandplatten des Typs aus 2a),
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3a) eine schematische Ansicht einer horizontal geschnittenen Wandplatte gemäß eines zweiten Ausführungsbeispiels der vorliegenden Erfindung,
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3b) eine Profilverbindung zwischen zwei Wandplatten des Typs aus 3a),
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4 einen Ausschnitt eines Wandaufbaus gemäß der vorliegenden Erfindung.
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1a) zeigt eine Wandplatte 1 für den Trockenbau, die hier von einer mehrlagigen OSB-Platte gebildet wird. Die Wandplatte 1 weist eine sich parallel zu einer Längsmittelebene E erstreckende Vorderseite 4, eine dazu parallele Rückseite 5 und vier die Vorderseite 4 mit der Rückseite 5 verbindende Schmalseiten 6a, 6b, 6c und 6d auf. In 1a) ist erkennbar, dass die Platte 1 an einer ersten Schmalseite 6a und der dazu parallel verlaufenden zweiten Schmalseite 6b – beides sind Längsseiten, das heißt die längsten Schmalseiten – jeweils ein Profil 7 bzw. 7' aufweist, das von einem mehrfachen Stufenfalz 8 bzw. 8' gebildet wird. Mehrfacher Stufenfalz bedeutet, dass, wie in 1 dargestellt, zwei Falze bzw. Einkerbungen vorgesehen sind, die das Falzprofil 8 bzw. 8' bilden. Die Profile 7 und 7' sind bezogen auf die Längsmittelebene E sowie quer dazu spiegelbildlich ausgebildet.
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Der Stufenfalz 8 bzw. 8' weist jeweils drei zur Längsmittelebene E zumindest überwiegend senkrechte Stufenflächen 9a, 9b und 9c auf („überwiegend” bedeutet, dass der größte Teil der Stufenfläche senkrecht zur Ebene E verläuft). Der Abstand zwischen der (bezogen auf die Richtung der Längsmittelebene E) am weitesten außen liegenden Stufenfläche 9c und der nächstliegenden, hier mittleren Stufenfläche 9b ist größer als der Abstand zwischen der (bezogen auf die Richtung der Längsmittelebene E) am weitesten innen liegenden Stufenfläche 9a und der mittleren Stufenfläche 9b. Die Stufenflächen 9a und 9b sowie die Stufenflächen 9b und 9c sind durch eine Verbindungsfläche 10a bzw. 10b miteinander verbunden, wobei die Verbindungsfläche 10b winkelig zur Längsmittelebene E, hier beispielhaft in einem Winkel von 15°, verläuft und die Verbindungsfläche 10a parallel zur Längsmittelebene E verläuft. Der Übergangsbereich zwischen der Verbindungsfläche 10b und der Stufenfläche 9c weist ferner eine Rundung auf (siehe auch vergrößerte Detailansicht X in 1b)).
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1b) zeigt einen Ausschnitt eines Wandaufbaus 17, bei dem über das zuvor beschriebene Profil 7 und 7' zwei Wandplatten 1 und 2 in Schwerkraftrichtung S übereinander angeordnet worden sind, wobei sich ein Teil des Profils 7' bzw. Stufenfalzes 8' der Wandplatte 1 zwischen einem Teil des Profils 7 bzw. Stufenfalzes 8 der Wandplatte 2 und einem Träger 20 befindet. Die Profile 7 und 7' überlappen also einander in Richtung senkrecht zur Längsmittelebene E. Der Träger 20 kann beispielsweise ein Ständer, beispielsweise Metallständer, eines Ständerwerks sein.
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Wie ebenfalls in 1b), insbesondere in der Detailvergrößerung X, zu erkennen ist, sind die Profile 7 und 7' so geformt, dass die am weitesten außen liegende Stufenfläche 9c des Stufenfalzes 8 an der ersten Schmalseite 6a der zweiten Wandplatte 2 diejenige Stufenfläche 9b des Stufenfalzes 8' an der zweiten Schmalseite 6b der ersten Wandplatte 1 berührt, die der am weitesten innen liegenden Stufenfläche 9a des Stufenfalzes 8' an der zweiten Schmalseite 6b der ersten Wandplatte 1 am nächsten liegt. Gleichzeitig ist vorgesehen, dass die am weitesten außen liegende Stufenfläche 9c des Stufenfalzes 8' an der zweiten Schmalseite 6b der ersten Wandplatte 1 diejenige Stufenfläche des Stufenfalzes 8 an der ersten Schmalseite 6a der zweiten Wandplatte 2 berührt, die der am weitesten innen liegenden Stufenfläche 9a des Stufenfalzes 8 an der ersten Schmalseite 6a der zweiten Wandplatte 2 am nächsten liegt.
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Durch die besondere Profilierung 7 und 7' an den Längsseiten 6a und 6b der Wandplatten 1 und 2 wird außerdem beidseitig eine Sichtfuge 18 geschaffen, also eine Fuge, die zur Plattenaußenseite hin bzw. zur Außenseite des Wandaufbaus 17 hin einen Abstand zwischen den beiden Platten 1 und 2 ausbildet.
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Auch die beiden Querseiten, das heißt die dritte Schmalseite 6c und die vierte Schmalseite 6d der jeweiligen Wandplatte 1 bzw. einer benachbarten Wandplatte 3 oder 3', können jeweils ein Profil 12 bzw. 12' aufweisen, wie die 2a) bis 3b) zeigen.
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Ein erstes Ausführungsbeispiel eines Profils einer Querseite zeigen die 2a) und b), wobei 2a) zwei benachbarte Platten 1 und 3 vor dem Zusammensetzen und 2b) nach dem Zusammensetzen zeigt. An der dritten Schmalseite 6c ist beispielsweise eine entlang der Schmalseite 6c verlaufende Vertiefung 13 vorgesehen, die ein Nutprofil bildet. An der gegenüberliegenden Schmalseite 6d ist ein entlang der Schmalseite 6d verlaufender Vorsprung 14 vorgesehen, der ein Federprofil bildet.
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Wie in den 2a) und 2b) zu erkennen ist, weist der untere Abschnitt 16a von den beiden in Richtung senkrecht zur Längsmittelebene E an den Vorsprung 14 angrenzenden Abschnitten 16a und 16b der Schmalseite 6d einen Absatz 17 auf, der eine Schulter bildet, an der einer von zwei Abschnitten 15a und 15b zur Anlage kommt, die in Richtung senkrecht zur Längsmittelebene E an die Vertiefung 13 angrenzen.
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Die 3a) und b) zeigen ein zweites Ausführungsbeispiel einer Nut- und Federverbindung zwischen zwei in horizontaler Richtung benachbarten Platten 1 und 3. Die Profilverbindung entspricht im Wesentlichen der anhand der 2a) und b) beschriebenen Profilverbindung, mit dem Unterschied, dass der Absatz 17, der eine Schulter für die Schmalseite der benachbarten Wandplatte bildet, bei dem Ausführungsbeispiel in den 3a) und b) im Abschnitt 15a der beiden Abschnitte 15a und 15b ausgebildet ist, die in Richtung senkrecht zur Längsmittelebene E an die Vertiefung 13 angrenzen.
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Der beschriebene Absatz 17 bewirkt im zusammengesteckten Zustand (2b) und 3b)) auch in diesem Verbindungsbereich zwischen benachbarten Platten die Ausbildung einer Sichtfuge 19. Auch hier ist die Sichtfuge 19 auf beiden Seiten 4 und 5 der zusammengesetzten Platten 1 und 3 vorgesehen.
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4 zeigt schließlich einen Ausschnitt eines Wandaufbaus 17 aus mehreren Wandplatten 1, 2, 3 und 3' des zuvor beschriebenen erfindungsgemäßen Typs. Dabei verlaufen die Schmalseiten mit dem anhand der 1a) und b) beschriebenen Profil in horizontaler Richtung und die Schmalseiten mit dem anhand der 2a) bis 3b) beschriebenen Profil in vertikaler Richtung (bezogen auf eine vertikale Schwerkraftrichtung S). Die Wandplatten 1 und 2 sowie die Wandplatten 3 und 3' sind jeweils über ein Falzprofil miteinander verbunden. Die Wandplatten 1 und 3 sowie die Wandplatten 2 und 3' sind über eine Nut- und Federverbindung miteinander verbunden.
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Die Wandplatten 1, 2, 3 und 3' sind hier jeweils über mehrere Befestigungselemente 21 in Form von Schrauben oder Nägeln miteinander und/oder an dem in 1b) dargestellten, senkrecht verlaufenden Träger 20 befestigt. Die Befestigungspunkte verlaufen erfindungsgemäß vorzugsweise, je nach dem ob die Platte hochkant oder quer verlegt wird, entweder entlang des Stufenfalzes oder auf dem vertikalen Ständer (hier Träger 20) parallel zum Nut- und Federprofil. Zusätzlich kann dann horizontal auf Schwelle und Rähm (der Rähm ist der obere horizontale Abschluss der Rahmenkonstruktion, die Schwelle der untere horizontale Abschluss) befestigt werden.
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Die Wandplatten dienen hier beispielhaft als Untergrund zur Befestigung von Gipsbauplatten (nicht dargestellt).
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- EN 13501-2 [0009]
- EN 321 [0032]