-
Technisches Gebiet
-
Die Erfindung betrifft eine Brandschutzanordnung, insbesondere zur Verwendung im Hochbau, umfassend eine Anordnung mit einem Träger oder einer Stütze (bzw. mit einem Stahlträger (Vormaterial resp. Halbzeug) als konstruktiver Träger oder konstruktive Stütze) oder einer Stütze und mit mindestens einem Brandschutzmaterial für den Stahlträger.
-
Weiterhin betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Fertigen eines Stahlträgers mit einer Brandschutzanordnung.
-
Bei Gebäuden bzw. im Stahlhochbau ist man bestrebt Bauteile bzw. Stahlträger so zu verwenden, dass sie im Brandfall dauerhaft funktionsfähig bleiben.
-
Solche Stahlträger müssen in der Regel Normen und Vorschriften erfüllen. Beispielsweise ist die deutsche Musterbauordnung (MBO) und die aktuellen Musterverwaltungsvorschrift (2017/1) zu nennen.
-
Dort werden Anforderungen an die Feuerwiderstandsfähigkeit von Teilen baulicher Anlagen (MW-TB - A 2.1.3) gestellt. Auch sind allgemeine Anforderungen an das Brandverhalten von Baustoffen und Bauteilen zu erfüllen ((MBO) § 26).
-
Bauteile werden nach den Anforderungen an ihre Feuerwiderstandsfähigkeit in feuerbeständige, hoch feuerhemmende, und feuerhemmende Bauteile unterschieden.
-
Auf diesem technischen Gebiet bezieht sich die Feuerwiderstandsfähigkeit bei tragenden und aussteifenden Bauteilen auf deren Standsicherheit im Brandfall, und zwar bei raumabschließenden Bauteilen auf deren Widerstand gegen die Brandausbreitung. Bauteile werden auf diesem Gebiet zusätzlich nach dem Brandverhalten ihrer Baustoffe unterschieden. Man unterscheidet Bauteile aus nichtbrennbaren Baustoffen, Bauteile, deren tragende und aussteifende Teile aus nichtbrennbaren Baustoffen bestehen und die bei raumabschließenden Bauteilen zusätzlich eine in Bauteilebene durchgehende Schicht aus nichtbrennbaren Baustoffen aufweisen, und Bauteile, deren tragende und aussteifende Teile aus brennbaren Baustoffen bestehen und die allseitig eine brandschutztechnisch wirksame Bekleidung aus nichtbrennbaren Baustoffen (Brandschutzbekleidung) und Dämmstoffe aus nichtbrennbaren Baustoffen aufweisen.
-
Weitere Anforderungen an die Standsicherheit im Brandfall bei tragende Wände und Stützen sind in der Vorschrift MBO, § 27 bzw. MW-TB - A 2.1.3.2 genannt. Tragende und aussteifende Wände und Stützen müssen im Brandfall ausreichend lang standsicher sein. Sie müssen in Gebäuden der Gebäudeklasse 5 feuerbeständig, in Gebäuden der Gebäudeklasse 4 hochfeuerhemmend, und in Gebäuden der Gebäudeklassen 2 und 3 feuerhemmend sein.
-
Im Stahlhochbau gibt es sehr vielfältige geeignete Brandschutzmaßnahmen, um jede der gewünschten Feuerwiderstandsklasse nach DIN 4102-2: 1977-09 zu erreichen, und zwar R30 oder F30 (= Feuerwiderstandsdauer min. 30 Min.), R60 oder F60, R90 oder F90, oder R120 oder F120.
-
Weiterhin sind Vorschriften wie nach EUROCODE - EC3 (Stahlbau) und EC4 (Stahlverbundbau) zu berücksichtigen.
-
Stand der Technik
-
Aus der Quelle Bauforumstahl, Arbeitshilfe, Brandschutz für Stützen und Träger (DIN EN 13501 - Teil 2: 2016-12) sind Ummantelungen bekannt.
-
Aus der Quelle Bauforumstahl, Arbeitshilfe , Brandschutz für Stützen und Träger sind verschiedene Schutzmaßnahmen bekannt, z.B. eine profilfolgende Spritzummantelung, eine kastenförmige Ummantelung mit vorgefertigten Platten, eine Ummantelung mit Mineralfaserplatten und Blechverkleidung und kammergefüllte Träger und Stützen.
-
Bei den kammergefüllten Stützen und Trägern wird Beton als Brandschutzmaterial vergossen, was bei Doppel-T-Trägern sehr aufwendig und umständlich ist.
-
Eine weitere bekannte Brandschutzmaßnahme nutzt eine Brandschutzbeschichtung. Diese schnell trocknenden, stoßfesten Beschichtungen vereinen den Korrosions- und den Brandschutz in einem. Mit ihnen lassen sich auch Feuerwiderstandsklassen von bis zu drei Stunden erreichen (R 15 bis R180). Im Lastfall „Brand“ schäumt ein Dämmschichtbildner auf und bildet einen stabilen, feinporigen Kohlenstoffschaum, der das Bauteil isoliert, sodass es sich langsamer erwärmt. Allerdings ist dieser Brandschutz nur einmalig anzuwenden und muss dann nach einem Brandereignis abgetragen und erneuert werden, was nachteilig ist.
-
Nachteilig bei allen zuvor beschriebenen Brandschutzmaßnahmen an Stützen und Trägern im Stahlhochbau ist, dass diese zeitlich und logistisch sehr aufwendig sind. Oft sind diese auch nur auf der Baustelle anzubringen und/oder sind sehr kostenintensiv.
-
Aufgabe der Erfindung
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine preisgünstige Anordnung und ein Verfahren der eingangs genannten Art mit niedrigem logistischen Aufwand und schnellstmöglicher Montage zu schaffen, das den genannten Normen und Vorschriften vollumfänglich gerecht wird.
-
Zudem soll die Lösung nachhaltig und insbesondere leicht recycelbar sein. Insbesondere soll die Lösung der Gesetzgebung folgend, z.B. EU-Bauproduktenverordnung EU 305/2011, Anhang I, Pkt. 7 sowie EU-Abfallrahmenrichtlinie EU 2008/98/EG über Abfälle, ausgeführt sein.
-
Lösung und Vorteile der Erfindung
-
Diese Aufgabe wird durch eine Anordnung mit den im kennzeichnenden Teil des Anspruches 1 angegebenen Merkmalen in Verbindung mit seinen Oberbegriffsmerkmalen gelöst.
-
Diese Aufgabe wird auch durch eine Anordnung mit den im kennzeichnenden Teil des Anspruches 2 angegebenen Merkmalen in Verbindung mit seinen Oberbegriffsmerkmalen gelöst.
-
Weiterhin wird die Aufgabe durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruches 10 gelöst.
-
Die erfindungsgemäße Brandschutzanordnung eignet sich zur Verwendung im Stahlhochbau mit oder ohne Verbundwirkung. Die Anordnung kann auch eine Stahlverbundanordnung sein.
-
Durch die Erfindung können Stahlträger (mit/ohne Verbundwirkung) vor Feuer wirksam geschützt werden, wobei die Montage durch die vorgefertigten Bandschutzelemente vereinfacht wird.
-
Die Erfindung beruht auf den Gedanken, eine Zusammenführung von aktuell gängigen und preisgünstigen Bauvorprodukten (verschiedenster Produzenten) aus Stahlträgern (gewalzt oder geschweißt) und einem vorgefertigten System, und zwar einem Füll- und/oder Ummantelungssystem, auf Basis von gängigen Schaumglasdämmplatten bzw. Schaumglasmaterial zu realisieren. Insbesondere kann das Brandschutzmaterial ein Altglasrecyclat mit mineralischen Zusätzen sein, was sehr nachhaltig ist.
-
Nach einem ersten Aspekt der Erfindung, umfasst der Stahlträger mindestens ein vorkonfektioniertes bzw. ein vorgefertigtes Brandschutzelement, das aus Brandschutzmaterial besteht, wobei jedes Brandschutzelement als ein den Stahlträger füllendes Brandschutzelement ausgeführt ist. Durch die Füllung mit dem fertigen Brandschutzelement wird der gewünschte Brandschutz erreicht. Hierbei ist es nicht notwendig, dass das Brandschutzmaterial im Vergleich zu anderen bekannten Lösungen aushärten muss. Bei Doppel-T-Trägern kann bei bekannten Lösungen nur erst eine Seite mit Beton gefüllt werden erst wenn diese aushärtet kann die andere Seite mit Beton gefüllt werden. Dieses Warten entfällt bei der Erfindung, da das Brandschutzelement keiner Aushärtung bedarf.
-
Nach einem zweiten Aspekt der Erfindung, ist jedes Brandschutzelement als ein längliches, sich in Richtung des Stahlträgers erstreckendes vorkonfektioniertes Brandschutzelement aus Schaumglasmaterial, vorzugsweise Schaumglasdämmplatten, ausgeführt. Das Brandschutzmaterial auf der Basis von Schaumglas, wie es bei Schaumglasdämmplatten eingesetzt wird, ist eine weitere mineralische und brandsichere Alternative zum vorbeugenden Brandschutz.
-
Schaumglas ist ein Wärmedämmstoff aus aufgeschäumtem Glas. Die Fertigung von Schaumglas ist ein hauptsächlich thermisches Verfahren, bei dem für die Glasschmelzung und das Aufschäumen in energiesparenden Öfen Wärme zugeführt wird. Hauptrohstoff für die Herstellung von Schaumglas bildet z.B. Flachglasrecyclat, das aus Auto- und Fensterscheiben gewonnen wird. Dadurch entfällt ein großer Teil der energieaufwändigen Vorstufe der Glasherstellung aus Quarzsand. Als weitere Zuschlagstoffe können Feldspat, Dolomit, Eisenoxide, Mangandioxid und/oder Natriumkarbonat eingesetzt werden.
-
Schaumglas ist wasserdicht, druckfest, dampfdicht, maßbeständig, nicht brennbar, säurebeständig, schädlingssicher und leicht zu bearbeiten. Intaktes Schaumglas nimmt praktisch kein Wasser auf. Recycling ist möglich, indem das Schaumglas wieder eingeschmolzen wird.
-
Im Lastfall „Brand“ übernehmen die Schaumglasdämmplattenartigen Elemente eine Schutzwirkung gegenüber der tragenden Stahlkonstruktion (mit/ ohne Verbundwirkung).
-
Der Baustoff „Schaumglas“ ist ebenfalls auch gasdicht und verhindert damit auch den Durchtritt heißer Brandgase oder deren Weiterleitung im Dämmstoff. Gleichzeitig entwickeln Schaumglaselemente im Brandfall keine toxischen Gase oder Rauch.
-
Schaumglaselemente sind zugleich auch hochdruckfest sowie wasser- und dampfdiffusionsdicht und nehmen keine Feuchtigkeit auf, sie sind dabei aber sehr leicht zu verarbeiten und können durch ihr leichtes Gewicht bereits als Stegkammerfüllung in der Stahlbauwerkstatt dauerhaft in die Konstruktion eingebracht oder bauseits einfacher montiert werden.
-
Der zunehmenden gesetzlichen Forderungen des „Baustoff-Recyclings“ und der „Nachhaltigkeit von Baustoffen“, werden Schaumglaselemente ebenfalls deutlich höher gerecht als die anderen hier zuvor beschriebenen Alternativen, denn sie werden aus recycelten Altglas hergestellt und können daher nach Rückbau problemlos auch wieder recycelt werden.
-
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung und weitere Vorteile
-
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
-
In einer vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Anordnung ist vorgesehen, dass der Stahlträger (bzw. Stütze) als Doppel-T-Träger mit zwei Flanschenpaaren bzw. Schenkelpaaren ausgeführt ist. Insgesamt sind zwei vorkonfektionierte Brandschutzelemente am Stahlträger befestigt. Jedes Brandschutzelement ist zwischen dem jeweiligen Flansch (Schenkelpaar) angeordnet. In dem Träger können zwei dicke „Schaumglasdämmplatten“ als Kammerfüllung eingesetzt werden. Schaumglasdämmplatten sind handelsüblich und leicht zu beschaffen.
-
Nach einer weiteren bevorzugten vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung entspricht die Länge jedes vorkonfektioniertes Brandschutzelements im Wesentlichen der Länge des Stahlträgers, z.B. mindestens 95%, insbesondere 99%, der Trägerlänge. Jedes Brandschutzelement ist insbesondere einstückig ausgeführt. Alternativ kann jedes Brandschutzelement auch aus mehreren Teilsegmenten bestehen. Beide Varianten (Doppel-T-Träger/Länge des Brandschutzelements) sind entsprechend der Fertigungsmöglichkeit der Schaumglashersteller denkbar.
-
In einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Anordnung ist vorgesehen, dass zur Verbindung jedes Brandschutzelementes verschiedene bzw. mehrere Verbindungselemente eingesetzt sind, die jeweils das Brandschutzelement mit dem Stahlträger (bzw. Stütze) oder mit einem anderen Brandschutzelement form- und oder kraftschlüssig verbinden. Die verschiedenen Verbindungselemente können loslösbar ausgeführt sein, was ein Trennen des Stahls vom Glasschaummaterial beim Recyceln vereinfacht.
-
Eine weitere Optimierung des Brandschutzes wird erreicht, indem jedes Brandschutzelement nach der Baustoffklasse A1 der Norm EN 13501-1 oder einer vergleichbaren Norm ausgeführt ist. Dieses ist als „nichtbrennbar“ in der höchsten Baustoffklasse klassifiziert.
-
Sehr umweltfreundlich ist es, dass jedes Brandschutzelement als ein recycelbares und/oder recyceltes Element ausgeführt ist, vorzugsweise aus einem nachhaltigen Baustoff ausgeführt ist. Recyclinglösungen für Schaumglasdämmplatten sind leicht zu realisieren. Hierbei kann Altglas verwendet werden.
-
Ausführungsbeispiel
-
Ein Ausführungsbeispiel wird anhand der Zeichnungen näher erläutert, wobei weitere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung und Vorteile derselben beschrieben sind.
-
Es zeigen:
- 1 eine Schnittdarstellung einer ersten Ausführungsvariante einer erfindungsgemäßen Brandschutzanordnung,
- 2 eine Schnittdarstellung einer zweiten Ausführungsvariante der erfindungsgemäßen Brandschutzanordnung,
- 3 eine vergrößerte Darstellung eines Verbindungsbereichs der Anordnung gemäß 2,
- 4 eine vergrößerte Darstellung der ersten Ausführungsvariante gemäß 1,
- 5 eine vergrößerte Darstellung der zweiten Ausführungsvariante gemäß 2,
- 6 eine Schnittdarstellung einer dritten Ausführungsvariante der erfindungsgemäßen Brandschutzanordnung, und
- 7 eine Darstellung eines Verbindungselementes für die Brandschutzanordnung.
-
Die Figuren zeigen Anordnungen mit oder ohne Verbundwirkung zwischen einem Stahlträger und z.B. einem Deckenelement.
-
1 zeigt eine Brandschutzanordnung 1 zur Verwendung im Stahlhochbau. Diese umfasst eine Anordnung 2 mit einem Stahlträger 3 und mit mindestens einem Brandschutzmaterial 4 für den Stahlträger. Der Stahlträger 3 stützt ein Deckenelement bzw. Gebäudeelement 15, das auch eine Wand oder Stütze sein kann.
-
Der Stahlträger 3 umfasst mindestens ein vorkonfektioniertes Brandschutzelement 5, das aus dem Brandschutzmaterial besteht 4. Jedes Brandschutzelement 5 ist als ein den Stahlträger 3 füllendes Brandschutzelement 5 ausgeführt. Bei dieser Variante sind die Brandschutzelemente 5 dicke längliche, Platten.
-
Jedes vorkonfektionierte Brandschutzelement 5 ist als ein längliches sich in Richtung einer Längsachse des Stahlträgers 3 erstreckendes Füllelement ausgeführt und mit dem Stahlträger 3 befestigt bzw. verbunden. Die längliche Ausführung ist zwar nicht dargestellt, ergibt sich aber anschaulich aus der Länge des Stahlträgers, wie es üblicherweise im Hochbau eingesetzt wird. 1 zeigt den Querschnitt des Trägers 3 und des Brandschutzelements 5.
-
Wie die 1 und 4 veranschaulichen, kann der Stahlträger 3 als Doppel-T-Träger mit zwei Flanschen bzw. Schenkelpaaren 6, 7 ausgeführt sein. Insgesamt sind zwei vorkonfektionierte Brandschutzelemente 5 am Stahlträger 3 befestigt. Jedes Brandschutzelement 5 ist zwischen dem jeweiligen Schenkelpaar 6 bzw. 7 angeordnet. Die Länge jedes vorkonfektioniertes Brandschutzelements 5 entspricht im Wesentlichen der Länge des Stahlträgers 3.
-
Die 2 und 5 zeigen Anordnungen, bei der Brandschutzelemente 8 und 9 eine zumindest teilweise vorkonfektionierte Ummantelung bilden, die den Doppel-T-Träger umgeben. Insgesamt sind vier Brandschutzelemente, aus jeweils zwei Elementen 8 und zwei Elementen 9 vorhanden.
-
Bei dieser Variante werden zur Verbindung jedes Brandschutzelementes 8 bzw. 9 untereinander mehrere Verbindungselemente 10 eingesetzt. Insgesamt sind vier Verbindungselement 10 (im Querschnitt / Abstände nach statischem Erfordernis) vorhanden, die in 3 dargestellt sind. Die Brandschutzelemente 8 und 9 sind als Platten ausgeführt. Diese verbinden die Brandschutzelement 8 und 9 mit dem Stahlträger 3 form- und/oder kraftschlüssig.
-
Bei der Variante nach 2 liegt ein Doppel-T-Träger mit einer Flanschseite an dem Deckenelement bzw. Gebäudeelement 5 unmittelbar an. Im Innenraum 12 des Trägers sind zwei schmale Platten bzw. Brandschutzelemente 11 angeordnet, die mit den Platten bzw. Brandschutzelemente 8 mittels der Verbindungselemente 10 verbunden sind. Bei der Variante nach 5 wird anstelle der zwei Brandschutzelemente 11 ein weiteres, äußeres Brandschutzelement 9 verwendet.
-
In 6 ist eine Anordnungsvariante dargestellt, bei der der Träger 3 im Gegensatz zur Variante gemäß 5 als Vierkanthohlprofil (quadratisch oder rechteckig) ausgeführt ist. Dieses ist nach dem Vorbild der 5 von Platten umgeben.
-
7 zeigt ein Beispiel eines Verbindungselements 10. Das Verbindungelement ist als U-förmiger Metall-Bügel 16 bzw. Klammer, ähnlich einer Heftklammer, ausgeführt. Der Bügel 16 umfasst zwei Arme 17 (Schäfte) und einen Kopf 18, der zwischen den Armen 17 und mit beiden Armen 17 verbunden ist. Die Oberfläche der Arme 17 weist eine aufgerauhte Oberflächenstruktur auf. Die Arme 17 werden durch zwei Brandschutzelemente 9 und dann 8 gesteckt, so dass der Kopf 18 nur geringfügig oder nicht rausragt. Die Arme 17 sind im Querschnitt rund, oval bzw. kreisförmig, wobei das freie Ende 20 spitz (etwa wie eine Pfeilspitze) zuläuft. Der Kopf 18 ist von einem runden Querschnitt ausgehend flach geformt (gequetscht bzw. gepresst). In 7 steckt der Bügel 16 vollständig im Material 19 der Elemente 8 und 9. Die Länge der Arme 17 beträgt 75 mm bis 150 mm.
-
Jedes Brandschutzelement 3, 8, 9 und 11 ist nach der Baustoffklasse A1 der Norm EN 13501-1 oder einer vergleichbaren Norm nicht brennbar ausgeführt ist.
-
Außerdem ist jedes Brandschutzelement 3, 8, 9 und 11 als ein recycelbares Element und/oder recyceltes Element ausgeführt. Vorzugsweise ist jedes Brandschutzelement 3, 8, 9 und 11 aus einem nachhaltigen Baustoff ausgeführt.
-
Jedes Brandschutzelement 3, 8, 9 und 11 als ein längliches, sich in Richtung des Stahlträgers 3 erstreckendes vorkonfektioniertes Brandschutzelement aus Schaumglasmaterial, vorzugsweise Schaumglasdämmplatten, ausgeführt.
-
Die nachfolgende Tabelle zeigt beispielhaft die Materialeigenschaften der eingesetzten Schaumglasdämmplatten:
Wärmeleitfähigkeit λ | 0,036 - 0,060 W/(m-K) |
Spezifische Wärmekapazität c | 840 - 1.100 J/ (kg-K) |
Rohdichte p | 100-165 kg/m3 |
Dampfdiffusionswiderstand µ | praktisch dampfdicht |
Baustoffklasse | A1 |
-
Für die Verarbeitung bzw. Befestigung als Kammerplatte (Brandschutzelement 5) nach 4 bieten sich folgende Möglichkeiten an:
- Eine erste Möglichkeit ist das Einklemmen als Passplatte in die Stegkammer. Das Schaumglas ist hinreichend druckfest. Daher ist ein Einpassen in die Stegkammer (Raum zwischen den Stahlträgerflanschen bzw. Schenkeln 6 bzw. 7) des Stahlprofils 3 möglich. Das als Passplatte ausgeführte Brandschutzelement 5 ist ggf. geringfügig nachzuarbeiten (feilen oder raspeln o.a.), so dass eine feste Klemmwirkung entsteht.
-
Eine zweite Möglichkeit ist das Aufstecken als Platte, die keine Passplatte ist. bzw. des Brandschutzelements 5 auf aufgeschweißte Stift- bzw. Bolzenverbindung auf den Stegflächen, mit zusätzlich leichter Klemmwirkung an den Innenflanschseiten.
-
Eine dritte Möglichkeit ist das Einlegen als Platte bzw. als Brandschutzelement 5 mit anschließender Verschraubung durch eingebrachte Bohrungen im Steg (Verbindungssteg) und der Platte bzw. dem Brandschutzelements 5 und mit anschließender Versiegelung der Bohrungen durch einen Schaumglaspfropfen.
-
Für eine Verarbeitung als Ummantelung gemäß 5 oder 6 bieten sich folgende Möglichkeiten an:
- Eine erste Möglichkeit ist das Aufkleben mit Spezialkleber des jeweiligen Plattenherstellers auf die unteren Flanschaußenseiten bzw. obere Flanschinnenseiten.
-
Bei einer zweiten Möglichkeit zur Befestigung der Platten (Brandschutzelemente 8 und 9) über den Stegkammern können die vertikalen Stöße mit geeigneter Befestigung (z.B. mit Elementen 10), wie z.B. mit schaftgerauhten Stahldrahtklammern (7) oder Grobgewindeschrauben (Abmessungen nach Bekleidungsdicke) ausgeführt sein.
-
Die Beispiele veranschaulichen eine Brandschutzanordnung 1, insbesondere zur Verwendung im Stahlhochbau (mit/ohne Verbundwirkung der Deckenelemente, umfassend eine Anordnung 2 mit einem Stahlträger 3 und mit mindestens einem Brandschutzmaterial 4 für den Stahlträger 3, wobei der Stahlträger 3 mindestens ein vorkonfektioniertes, längliches sich in Richtung einer Längsachse des Stahlträgers 3 erstreckendes Brandschutzelement 5 umfasst, das aus dem Brandschutzmaterial 4 besteht, wobei jedes Brandschutzelement 5 als ein den Stahlträger 3 füllendes Brandschutzelement 5 ausgeführt ist, wie die 1 und 4 zeigen.
-
Die Beispiele veranschaulichen auch eine Brandschutzanordnung 1, insbesondere zur Verwendung im Stahlhochbau, wobei jedes Brandschutzelement 5, 8, 9, 11 aus Schaumglasmaterial, vorzugsweise Schaumglasdämmplatten, ausgeführt ist, wie alle Figuren veranschaulichen.
-
Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten Beispiele beschränkt, so kann der Stahlträger oder die Stahlstütze auch ein Aluminiumträger oder Aluminiumstütze sein. Auch kann jedes gezeigte oder beschriebene Merkmal mit einem anderen gezeigten oder beschriebenen Merkmal kombiniert werden. So kann eine Anordnung nach 4 mit einer Anordnung nach 5 kombiniert werden, so dass innen und außen Brandschutzelemente 5, 8, 9, 11 vorhanden sind.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Brandschutzanordnung
- 2
- Stahlverbundanordnung
- 3
- Stahlträger
- 4
- Brandschutzmaterial
- 5
- erstes Brandschutzelement
- 6
- erstes Schenkelpaar bzw. erster Stahlträgerflansch
- 7
- zweites Schenkelpaar bzw. zweiter Stahlträgerflansch
- 8
- zweites Brandschutzelement
- 9
- drittes Brandschutzelement
- 10
- Verbindungselement
- 11
- viertes Brandschutzelement
- 12
- Innenraum
- 15
- Gebäudeelement (Decke)
- 16
- Bügel
- 17
- Arme
- 18
- Kopf
- 19
- Material (Schaumglas)
- 20
- Ende
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- DIN 4102-2: 1977-09 [0009]
- DIN EN 13501 [0011]
- Norm EN 13501-1 [0036, 0050]