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Die Erfindung betrifft eine Bodenplatte für Industrieböden, insbesondere für Werkshallen, wobei die Bodenplatte als eine Blechtafel mit an ihren Längsseiten zumindest bereichsweise nach unten abgewinkelten Rändern ausgebildet ist. Darüber hinaus betrifft die Erfindung ein Verbundsystem, umfassend mindestens zwei der genannten Bodenplatten, welche nebeneinander angeordnet und miteinander verhakt sind. Weiterhin betrifft die Erfindung einen Fußboden für ein Gebäude, insbesondere für ein Industriegebäude, wobei der Fußboden die besagten im Verbund verlegten Bodenplatten aufweist und wobei diese Bodenplatten mit einer Vergussmasse mit dem Boden des Gebäudes verbunden sind.
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Von besonderer Relevanz für die vorliegende Erfindung erscheinen die Bodenplatten, wie sie in den deutschen Patentschriften
DE 44 15 465 C2 und
DE 101 48 812 B4 beschrieben sind.
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Die Druckschrift
DE 101 48 812 B4 offenbart eine ebene Industriebodenplatte mit im Wesentlichen rechteckigem Querschnitt, wobei am Umfang des Querschnitts bogenförmige Ausstanzungen vorgesehen sind. Von den Randleisten – und im Wesentlichen parallel zum ebenen Querschnitt der Blechplatte – ragen Einklappungen in das Innere des nach unten offenen Kubus der Bodenplatte. Weiterhin sind am Umfang des ebenen Querschnitts und versetzt zu den Ausstanzungen waagerecht über den Umfang des ebenen Querschnitts hinausragende bogenförmige Ausklappungen vorgesehen, die aus den Randleisten unterhalb der Ausklappungen ausgestanzt sind.
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Die Schrift
DE 44 15 465 C2 offenbart eine rechteckige Bodenplatte aus Stahlblech mit bereichsweise abgekanteten Rändern, die gleichgerichtet von der platten Rückseite abragen. Die Plattenränder sind mäanderförmig ausgebildet, wodurch Zähne abwechselnd mit Zahnlücken entstehen. Die Zahnlücken sind im Wesentlichen durch orthogonal abgekantete platte Randbereiche gebildet, während die Zähne durch unverformt in Plattenebene verlaufende Plattenrandbereiche gebildet sind. Die so gebildeten Zähne und Zahnlücken an einer ersten Bodenplatte sind gegenüber den Zähnen und Zahnlücken einer zweiten benachbarten Bodenplatte, um eine Zahnteilung versetzt, so dass die besagte erste und zweite Bodenplatte im Verbund verlegbar sind.
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Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine bekannte Bodenplatte, ein bekanntes Verbundsystem sowie einen bekannten Fußboden dahingehend weiterzubilden, dass die Relativposition zweier benachbarter Bodenplatten in verlegtem Zustand präzisiert und stabilisiert wird. Insbesondere soll ein Versatz von zwei benachbarten Bodenplatten in vertikaler Richtung sowie eine zu große Fugenbreite zwischen zwei benachbarten Bodenplatten vermieden werden.
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Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand des Patentanspruchs 1 gelöst. Dieser ist dadurch gekennzeichnet, dass zumindest an einer Längsseite der Blechtafel zumindest ein Haken mit einem ersten und einem zweiten Schenkel ausgebildet ist, wobei der erste Schenkel sich von der Blechtafel weg erstreckend ausgebildet ist und der zweite Schenkel an dem blechtafel-fernen Ende des ersten Schenkels von dem ersten Schenkel nach unten abgewinkelt ist.
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Die Richtungsangabe „nach unten” meint im Sinne der vorliegenden Beschreibung eine Richtung in Richtung der Gewichtskraft, vorausgesetzt die Bodenplatte liegt mit ihren abgewinkelten Rändern auf einem horizontalen Untergrund auf.
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Im Allgemeinen sind die Begriffe „Bodenplatte” und „Blechtafel” gleichbedeutend. In besonderen Einzelfällen kann der Begriff „Blechtafel” jedoch auch nur den ebenen/horizontalen Teil der Bodenplatt ohne Ränder meinen.
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Durch das Vorsehen des Hakens und insbesondere des nach unten abgewinkelten zweiten Schenkels wird bei Verlegung einer derartigen Bodenplatte im Verbund mit benachbarten gleichartigen Bodenplatten sichergestellt, dass jeweils zwei benachbarte Bodenplatten beim Verlegen miteinander verhakt werden können. Durch das Verhaken werden die möglichen Relativpositionen von zwei benachbarten Bodenplatten nach dem Verlegen sowohl in vertikaler Richtung nach unten, wie auch in horizontaler Richtung eingeschränkt. Die Einschränkungen in vertikaler Richtung entstehen, weil der Bewegungsspielraum des Hakens der ersten Bodenplatte, wenn der Haken in die Ausnehmung einer zweiten Bodenplatte eingehakt ist, durch die Ränder der Ausnehmung der zweiten Bodenplatte in vertikaler Richtung entsprechend begrenzt wird. Die Einschränkung in horizontaler Richtung, d. h. eine Begrenzung der Fugenbreite wird erreicht, weil der Haken der ersten Bodenplatte in eingehaktem Zustand, an die Innenseite des Randes der zweiten benachbarten Bodenplatte anschlägt.
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Gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel ist der Haken, insbesondere der zweite Schenkel, in horizontaler Richtung von dem Rand der Bodenplatte beabstandet. Dies hat den Vorteil, dass in den Zwischenraum zwischen dem Haken und dem Rand der ersten Bodenplatte der Rand einer Ausnehmung einer zweiten Bodenplatte Platz finden kann, wenn die erste und die zweite Bodenplatte miteinander verhakt sind. Der Abstand d1 muss deshalb größer sein als die Materialstärke des Randes der zweiten benachbarten Bodenplatte.
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Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung ist an dem ersten Schenkel mindestens ein Anschlagselement ausgebildet zum Anschlagen an dem Rand einer benachbarten Bodenplatte. Durch das Anschlagselement wird vorteilhafterweise verhindert, dass ein vorgegebener Schwellenwert für die Fugenbreite zwischen zwei verlegten benachbarten Bodenplatten unterschritten wird. Der minimale Fugenabstand ist definiert durch den Abstand d3 zwischen der Außenseite des Randes der ersten Bodenplatte und dem Anschlag des Anschlagselementes.
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Die Oberseite des ersten Schenkels, insbesondere wenn dieser erste Schenkel das Anschlagselement aufweist, ist um einen Abstand d2 nach unten beabstandet zur Oberseite der Blechtafel ausgebildet. Durch diesen Höhenversatz des ersten Schenkels nach unten wird sichergestellt, dass das Anschlagselement an dem Rand einer benachbarten zweiten Bodenplatte anschlägt, wobei der Rand eine idealerweise senkrechte Anschlagsfläche für das Anschlagselement bildet. Damit das Anschlagselement an der definierten Außenfläche des abgewinkelten Randes der benachbarten Bodenplatte zum Anschlag kommt, ist es erforderlich, dass der Höhenversatz einen vorgegebenen Schwellenwert nicht unterschreitet. Dieser Schwellenwert kann beispielsweise durch die Dicke D des Materials der Bodenplatte gegeben sein. Wenn der besagte Schwellenwert unterschritten werden würde, käme das Anschlagselement nicht an der senkrechten Oberfläche des Randes, sondern stattdessen an einem gekrümmten Übergangsbereich zwischen dem horizontalen Teil und dem typischerweise senkrecht abgewinkelten Rand zur Anlage an der zweiten Bodenplatte. Dieser Übergangsbereich ist als Anlagefläche ist für das Anschlagselement des Hakens der ersten Bodenplatte ungeeignet, weil das Anschlagselement dort leicht abrutschen kann, wodurch sowohl die vertikale wie auch die horizontale Relativposition zwischen zwei benachbarten Bodenplatten instabil, d. h. nicht präzise, sein würde. Ein bestimmter vorgegebener Fugenabstand könnte dann z. B. nicht gewährleistet werden. Insofern ist es wichtig, dass der erste Schenkel des Hakens und das Anschlagselement gegenüber der Oberfläche der Bodenplatte nach unten versetzt sind. Gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung wird dieser vertikale Versatz d2 nach unten durch eine Kröpfung realisiert, über welche der erste Schenkel des Hakens mit der Blechtafel verbunden ist. Vorzugsweise erstreckt sich der erste Schenkel dann parallel zu der von der Blechtafel aufgespannten Ebene und weiter vorzugsweise ist der Haken einstückig mit der Blechtafel ausgebildet. Der Abstand d2 ist vorzugsweise größer als die Dicke des Materials der (zweiten) Blechtafel.
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An der Längsseite der Bodenplatte, an welcher der Haken ausgebildet ist und/oder an einer weiteren Längsseite der Bodenplatte bzw. Blechtafel kann mindestens eine Ausnehmung ausgebildet sein zum Aufnehmen eines Hakens einer benachbarten Bodenplatte. Die Ausnehmung ist typischerweise schlitzförmig in Richtung der Längsseite der Bodenplatte ausgebildet, vorzugsweise in dem gekrümmten Übergangsbereich zwischen der ebenen Blechtafel und dem abgewinkelten Rand.
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An der Oberseite der Bodenplatte sind typischerweise Öffnungen vorhanden, durch welche später beim Verlegen der Bodenplatten Vergussmasse in den Zwischenraum zwischen der Bodenplatte und dem Boden eines Gebäudes eingebracht werden kann.
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An der Unterseite der Bodenplatte können Krallen ausgebildet sein, welche später in die Vergussmasse eintauchen. Die Krallen können beim Einbringen der Öffnungen in die Bodenplatte dadurch gebildet werden, dass das beim Einschneiden der Öffnungen in die Blechtafel ausgeschnittene Material noch stellenweise mit der Blechtafel verbunden bleibt und nach unten umgeknickt wird. Die Höhe H der Bodenplatte ist typischerweise < 15 mm, vorzugsweise < 10 mm inklusive der Höhe des umgeknickten Randes. Dies hat den Vorteil, dass der durch die Bodenplatten gebildete Fußboden, bei welchem die Bodenplatten mit ihren abgewinkelten Rändern direkt auf dem Boden eines Gebäudes aufliegen, gegenüber dem besagten Boden nicht höher aufträgt als die besagte Höhe der Bodenplatten.
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Die o. g. Aufgabe der Erfindung wird weiterhin gelöst durch ein Verbundsystem, umfassend mindestens eine erste und eine zweite der erfindungsgemäßen Bodenplatten, wobei die Bodenplatten nebeneinander angeordnet sind und wobei der zweite Schenkel eines Haken der ersten Bodenplatte in eine Aussparung an einer Längsseite der zweiten Bodenplatte eingreift. Dies bedeutet, dass bei dem Verbundsystem die benachbarten Bodenplatten miteinander verhakt sind. In dem verlegten Zustand schlägt das Anschlagselement an dem ersten Schenkel des Hakens der ersten Bodenplatte gegen den Rand der zweiten Bodenplatte an.
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Die oben genannte Aufgabe wird weiterhin durch einen Fußboden für ein Gebäude, insbesondere ein Industriegebäude, weiter insbesondere eine Werkshalle gelöst. Der Fußboden besteht aus einer Mehrzahl von auf dem Boden des Gebäudes verlegten Bodenplatten gemäß der Erfindung. Zur Ausbildung des Fußbodens sind die Bodenplatte im Sinne des soeben beschriebenen Verbundsystems verlegt und es ist eine Vergussmasse vorhanden zum Verbinden der verlegten Bodenplatten mit dem Boden des Gebäudes.
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Die Vorteile dieser weiterhin genannten Lösungen entsprechen den oben mit Bezug auf die Bodenplatte genannten Vorteilen.
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Der Beschreibung sind insgesamt sechs Figuren beigefügt, wobei
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1 eine perspektivische Ansicht der erfindungsgemäßen Bodenplatte;
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2 eine Draufsicht auf einen Teilbereich der Bodenplatte;
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3 einen Querschnitt durch einen Haken der Bodenplatte;
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4 eine Draufsicht und einen Querschnitt durch eine Kralle an der Unterseite der Bodenplatte;
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5 mehrere im Verbund verlegte Bodenplatten; und
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6 einen Querschnitt durch den erfindungsgemäßen Fußboden zeigt.
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Die Erfindung wird nachfolgend in Form von Ausführungsbeispielen anhand der genannten Figuren detailliert beschrieben. In allen Figuren sind gleiche technische Elemente mit gleichen Bezugszeichen bezeichnet.
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1 zeigt die erfindungsgemäße Bodenplatte in Form einer Blechtafel, die vorzugsweise aus Stahl gefertigt ist. Die Bodenplatte weist an ihren Längsseiten zumindest bereichsweise nach unten abgewinkelte Ränder 110 auf. Vorzugsweise sind die Ränder 110 gegenüber der ebenen Oberfläche der Bodenplatte 100 rechtwinklig abgewinkelt. An zwei Längsseiten der Bodenplatte 100 sind Haken 120 zu erkennen zum Verbinden der gezeigten Bodenplatte 100 mit einer nicht gezeigten benachbarten Bodenplatte. Jeder der Haken 120 besteht aus einem ersten Schenkel 122, welcher sich in der Ebene der Bodenplatte von der eigentlichen Blechtafel bzw. von deren Rand vorzugsweise rechtwinklig weg erstreckt. Weiterhin umfasst der Haken einen zweiten Schenkel 124, welcher an dem Blechtafel-fernen Ende des ersten Schenkels 122 von dem ersten Schenkel nach unten abgewinkelt ist.
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In der Oberseite der Blechtafel und in deren Rändern sind Durchbrüche bzw. Öffnungen 140 zu erkennen für einen Durchtritt von Vergussmasse, wie weiter unten noch erläutert werden wird.
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2 zeigt eine Draufsicht auf einen Teilbereich der Bodenplatte 100. Neben den Öffnungen 140 ist ein Haken 120 mit seinem ersten Schenkel 122 und seinem zweiten Schenkel 124 zu erkennen. An dem ersten Schenkel 122 sind Anschlagselemente 126 zu erkennen zum Anschlagen an vorzugsweise den Rand einer benachbarten Bodenplatte. Die Anschlagselemente 126 gewährleisten eine minimale Fugenbreite, d. h. einen lichten Abstand d3 zwischen zwei benachbarten Bodenplatten.
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Weiterhin ist in 2 eine Ausnehmung 130 zu erkennen, welche zum Aufnehmen eines Hakens einer benachbarten Bodenplatte dient. Die Ausnehmung 130 ist typischerweise als Schlitz in Längsrichtung der Längsseite und in einem gekrümmten Übergangsbereich zwischen der ebenen Oberseite der Blechplatte und dem abgewinkelten Rand ausgebildet. Derartige Ausnehmungen 130 können an den Längsseiten der Bodenplatte angebracht ausgebildet sein, an welchen ebenfalls Haken vorgesehen sein können.
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3 zeigt einen Querschnitt durch einen erfindungsgemäßen Haken an einer Bodenplatte. Es ist zu erkennen, dass die Oberseite des ersten Schenkels 122 um den Abstand d2 gegenüber der ebenen Oberseite der Blechtafel nach unten versetzt bzw. abgesenkt ist. Dieser Höhenversatz nach unten bietet die oben beschriebenen Vorteile. In dem in 3 gezeigten Ausführungsbeispiel ist der erste Schenkel 122 des Hakens über eine Kröpfung 123, vorzugsweise einstückig mit der Blechtafel 100 verbunden. Weiterhin ist in 3 zu erkennen, dass zwischen dem zweiten Schenkel 124 und der Außenseite des abgewinkelten Randes 110 der Bodenplatte 100 ein lichter Abstand d1 vorhanden ist; dieser lichte Abstand dient zur Aufnahme des Randes einer benachbarten Bodenplatte, wenn der zweite Schenkel in die Ausnehmung 130 der benachbarten Bodenplatte eingreift. Deshalb muss der lichte Abstand d1 immer größer sein als die Wandstärke des Randes der benachbarten Bodenplatte. Weiterhin ist die Gesamthöhe H der Bodenplatte zu erkennen, welche sich von der Oberseite der Bodenplatte 100 bis zur Unterseite des abgewinkelten Randes 110 bemisst. Diese Höhe H beträgt vorzugsweise weniger als 15 mm, weiter vorzugsweise weniger als 10 mm. Die Dicke D der Bodenplatte, d. h. deren Materialstärke beträgt beispielsweise 2,5 mm.
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4 zeigt eine besagte Kralle 150, welche sich beim Verlegen der Bodenplatte 100 in der Vergussmasse verankert. Bei der Kralle 150 handelt es sich beispielsweise um einen Lappen aus der Blechtafel 100, welcher beim Ausschneiden der Öffnung 140 einseitig mit der Blechtafel verbunden bleibt und nach unten umgebogen wird. Er kann einfach durch Durchdrücken des Lappens durch die ausgeschnittene Öffnung gebildet werden.
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5 zeigt eine erste Bodenplatte 100' und eine zweite Bodenplatte 100'', welche im Verbund verlegt sind. In diesem Verlegezustand sind die beiden Bodenplatten miteinander verhakt, d. h. die Haken 120 greifen mit ihren zweiten Schenkeln 124 in gegenüberliegende Ausnehmungen, welche an den Längsseiten der benachbarten zweiten Bodenplatte 100'' ausgebildet sind, ein.
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6 zeigt schließlich einen Querschnitt durch einen erfindungsgemäßen Fußboden. Konkret ist die erste Bodenplatte 100' zu erkennen, welche mit der zweiten benachbarten Bodenplatte 100'' verhakt ist. Die Verhakung ist dadurch gebildet, dass der Haken 120 der ersten Bodenplatte 100' in eine Ausnehmung 130 der zweiten Bodenplatte 100'' eingreift. Die Fugenbreite zwischen den beiden Bodenplatten ist bestimmt durch die Position eines Anschlagselementes 126 an dem ersten Schenkel 122 des Hakens 120. Dieses Anschlagselement 126 schlägt an den abgewinkelten Rand 110 der zweiten Bodenplatte 100'' an. Im Querschnitt durch den Fußboden gemäß 6 ist zu erkennen, dass die Bodenplatten 100' und 100'' mit ihren abgewinkelten Rändern 110', 100'' direkt auf den Boden 200 eines Gebäudes aufgelegt sind. Nach dem Auflegen der Bodenplatten wird der Fußboden dadurch hergestellt, dass flüssige Vergussmasse 160 durch die Öffnungen 140 in den Bodenplatten auf den Boden des Gebäudes gelangt und vorzugsweise alle Zwischenräume und Hohlräume zwischen den Bodenplatten und dem Boden vollständig ausfüllt. Nachdem dann sämtliche Hohlräume gefüllt sind und überschüssige Vergussmasse 160 durch die Öffnungen 140 an die Oberseite der Bodenplatten austritt, wird diese überschüssige Vergussmasse vorzugsweise von der Oberseite der Bodenplatten 100', 100'' z. B. mit einem Gummiwischer abgezogen. Anschließend wird die Vergussmasse vorzugsweise bis zu ihrer völligen Aushärtung trocknen gelassen.
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Um eine möglichst optimale Verbindung der Vergussmasse mit dem Boden des Gehäuses zu erzielen, wird der Boden des Gehäuses vor der Verlegung der Bodenplatten vorzugsweise aufgeraut, z. B. durch Strahlen.
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Als Vergussmasse wird ein spezieller Mörtel verwendet, welcher sich besonders zur Unterfüllung von Maschinen oder Stahlkonstruktionen und zum Ausfüllen von Fugen zwischen Fertigteilen eignet. Der verwendete Mörtel zeichnet sich durch eine besonders hohe Schrumpfungsfreiheit, Wasserundurchlässigkeit, Tausalzbeständigkeit, Korrosionsbeständigkeit und eine hohe Druckfestigkeit aus. Seine Druckfestigkeit beträgt 24 Stunden nach seinem Verguss > 50 N/mm2, sieben Tage nach seinem Verguss > 85 N/mm2, 28 Tage nach seinem Verguss > 105 N/mm2 und 90 Tage nach seinem Verguss mehr als 110 N/mm2. Der verwendete Mörtel gehört der Baustoffklasse A1 an und ist korrosionshemmend. Vorzugsweise handelt es sich bei der Vergussmasse um einen einkomponentigen zementgebundenen chloridfreien Trockenmörtel mit mineralischer Gesteinskörnung für tragende Bauteile, beispielsweise um den HQ3-Mörtel der Fa. Remmers.
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Die Vergussmasse bzw. der verwendete Mörtel muss für seine Anwendung unmittelbar nach dem Anrühren möglichst dünnflüssig sein, damit er beim Verguss durch die Öffnungen der Bodenplatte gut in alle Zwischenräume zwischen den Bodenplatten und dem Boden des Gehäuses eindringen kann und damit er sich gut mit dem Untergrund, d. h. dem Boden des Gebäudes verbinden kann. In ausgehärtetem Zustand muss er dagegen bruchsicher sein und die besagte hohe Tragfähigkeit/Festigkeit aufweisen, um den Anforderungen in einer Werkshalle, beispielsweise mit Gabelstaplerbetrieb, standhalten zu können. Die hohe Tragfähigkeit muss der Mörtel insbesondere auch unterhalb der Blechtafeln aufweisen, um ein Durchbiegen der Blechtafeln bei hoher Belastung zu verhindern.
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Das beschriebene Verlege-Verfahren bietet den Vorteil, dass die Bodenplatten direkt auf den vorbereiteten bzw. aufgerauten Untergrund, d. h. den Boden des Gebäudes verlegt werden können, ohne dass zuvor die Vergussmasse bzw. ein Estrich auf den Boden aufgebracht werden müsste. Das direkte Verlegen der Bodenplatten auf dem Untergrund, d. h. dem Boden des Gebäudes ist zum einen recht einfach durchzuführen und zum anderen wird dadurch gewährleistet, dass der Fußboden gegenüber dem Untergrund, d. h. dem Boden des Gebäudes nicht höher aufträgt als die Dicke der Bodenplatten ist.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- Bodenplatte, Blechtafel
- 100'
- erste Bodenplatte
- 100''
- zweite Bodenplatte
- 105
- Oberseite der Blechplatte
- 110
- Rand
- 110'
- Rand der ersten Bodenplatte
- 110''
- Rand der zweiten Bodenplatte
- 120
- Haken
- 122
- erster Schenkel
- 122'
- erster Schenkel der Bodenplatte 100'
- 123
- Kröpfung
- 124
- zweiter Schenkel
- 126
- Anschlagselement
- 130
- Ausnehmung
- 140
- Öffnungen
- 150
- Krallen
- 160
- Vergussmasse
- 200
- Boden eines Gebäudes, typischerweise Industriegebäude
- d1
- Abstand zwischen Haken und Rand einer Blechplatte
- d2
- Abstand zwischen Oberseite der Blechplatte und Oberseite des ersten Schenkels des Hakens; vertikaler Versatz
- D
- Dicke des Materials der Bodenplatte
- H
- Höhe der Bodenplatte
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 330700 [0002]
- DE 6910669 [0002]
- DE 3540027 A1 [0002]
- DE 4007135 A1 [0002]
- EP 1217146 A1 [0002]
- DE 1967880 U1 [0002]
- DE 4415465 C2 [0003, 0005]
- DE 10148812 B4 [0003, 0004]