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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Unterschrank gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Gattungsgemäße Unterschränke, beispielsweise Spülbeckenunterschränke bestehen im Wesentlichen aus einem Korpus und einer oder zwei schwenkbaren im Korpus angeordnete Schranktüren, die den Innenraum des Korpus frontseitig verschließen.
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Durch das in den Korpus von oben hineinragende Spülbecken kann im Bereich dieses Spülbeckens im Korpus des Unterschranks kein Schubkasten oder dergleichen verbaut werden.
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Um den ästhetischen Gesamteindruck der Frontseite eines solchen Unterschranks bei Zusammenstellen mit unmittelbar neben diesem Unterschrank stehenden Möbeln, in denen Schubkästen verbaut sind, nicht zu beeinträchtigen, ist es bekannt, eine Schubkastenblende an den Korpus des Unterschranks anzuschrauben, gegebenenfalls sogar mit einem Griff zu versehen, um optisch den Eindruck eines an dieser Stelle verbauten Schubkastens zu erwecken.
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Bekannt ist es auch, die schwenkbar an den Korpus des Unterschranks befestigte Schranktür mittels Stahlstiften mit einer oberhalb der Oberkante der Schranktür angeordneten Schubkastenblende zu verbinden. Die Stahlstifte werden dabei einerseits in die waagerechte Unterkante der Schubkastenblende und andererseits in die waagerechte obere Kante der Schranktür eingesetzt. Um einen gleichmäßigen Abstand zwischen den beiden Bauteilen zu gewährleisten, werden die dabei eingesetzten Verbindungsstifte mit einer Verdickung im Mittelteil der Verbindungsstifte versehen, mit denen die Schubkastenblende und die Schranktür in einem gleichmäßigen Abstand zueinander gehalten werden.
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Nachteilig an dieser Zusammenbauweise ist, dass die Schranktür sowie die Schubkastenblende angebohrt werden müssen und beim Anbohren und Einpressen der Verbindungsstifte es zu Beschädigungen einer gegebenenfalls an der Front der Schranktür und der Blende vorgesehenen Lackschicht kommen kann, da die Lackschicht durch den beim Einpressen der Verbindungsstifte verursachten Druck nach außen wegplatzen kann.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Unterschrank bereitzustellen, bei dem die Schranktür mit der Blende in einfacher Weise miteinander verbunden sind, oder die Gefahr von Beschädigungen beim Verbinden der beiden Bauteil.
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Diese Aufgabe wird durch einen Unterschrank mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Bei dem erfindungsgemäßen Unterschrank ist auf einem Innenraum des Korpus zugewandten Innenseiten der Schranktür und der Blende mindestens ein Verbindungsteil befestigt. Dadurch ist eine Anbohrung der Schranktür und der Blende, insbesondere einer Schubkastenblende, in ihre einander gegenüberliegenden Ober- beziehungsweise Unterkante nicht mehr notwendig, so dass bei einem Zusammenbau des Unterschranks durch einen Monteur vor Ort Standardbauteile eingesetzt werden können. Auch die Lagerhaltung solcher speziell ausgebildeter Schranktüren oder Blenden ist dadurch vermeidbar.
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Vorteilhafte Ausführungsvarianten der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsvariante der Erfindung weist das mindestens eine Verbindungsteil mindestens eine senkrecht zur Oberkante der Schranktür verlaufende Sicke auf, wodurch die Stabilität des ansonsten im Wesentlichen flächigen Verbindungsteils wesentlich erhöht wird.
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Diese Sicke besteht dabei bevorzugt aus einer an der Schranktür und der Blende anliegenden Fläche zum Innenraum des Korpus hin hervor, so dass auch bei einer mit einer solchen Sicke versehene Verbindungsteile keine Nuten oder dergleichen in die Innenseiten der Schranktür beziehungsweise der Blende eingelassen werden müssen.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsvariante des erfindungsgemäßen Unterschranks weist das mindestens eine Verbindungsteil wenigstens eine in einen Zwischenraum zwischen der Oberkante der Schranktür und einer Unterkante der Blende ragende Lasche auf, die der Abstandsregulierung zwischen der Schranktür und der Schubkastenblende dient.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist das Verbindungsteil aus einem Metallblech als Stanzteil gefertigt. Bevorzugt ist an jeder Seitenkante des Stanzteils eine solche Lasche ausgestanzt.
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Das Verbindungsteil ist gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsvariante an der Schranktür und/oder der Schubkastenblende angeklebt. Alternativ kann das Verbindungsteil beziehungsweise die mehreren Verbindungsteile an der Schranktür und/oder der Schubkastenblende beispielsweise auch angeschraubt sein. Beide hier genannten Anbringungsarten sind in einfachster Weise beim Aufstellen des Unterschranks vor Ort durch einen Monteur durchführbar.
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Nachfolgend werden bevorzugte Ausführungsvarianten der Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine perspektivische Ansicht einer Ausführungsvariante eines erfindungsgemäßen Unterschranks,
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2 eine Draufsicht auf eine Innenseite einer Schranktür und einer Blende, verbunden durch mehrere Verbindungsteile,
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3 eine Seitenansicht der Schranktür und der Blende aus 1,
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4 eine perspektivische Ansicht einer Ausführungsvariante eines Verbindungsteils,
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5 eine Draufsicht auf das Verbindungsteil aus 3,
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6 eine perspektivische Detaildarstellung eines durch ein Verbindungsteil miteinander verbundene Schranktür und Blende und
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7 eine perspektivische Detailansicht eines durch eine alternative Ausführungsvariante eines Verbindungsteils miteinander verbundene Schranktür und Blende.
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In der nachfolgenden Figurenbeschreibung beziehen sich Begriffe wie oben, unten, links, rechts, vorne, hinten usw. ausschließlich auf die in den jeweiligen Figuren gewählte beispielhafte Darstellung und Position des Unterschranks, der Schranktür, der Blende, des Verbindungsteils, der Lasche, der Sicke und dergleichen. Diese Begriffe sind nicht einschränkend zu verstehen, das heißt, durch verschiedene Arbeitsstellungen oder die spiegelsymmetrische Auslegung oder dergleichen können sich diese Bezüge ändern.
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In der 1 ist mit dem Bezugszeichen 1 insgesamt eine Ausführungsvariante eines erfindungsgemäßen Unterschranks bezeichnet. Der Unterschrank 1 besteht dabei im Wesentlichen aus einem Korpus 2 mit Seitenwänden, einem Boden und die Seitenwände miteinander verbindende Rückwand oder zumindest einen Quersteg zur Stabilisierung des Korpus. Bei dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel des Unterschranks 1 ist in den Korpus 2 von oben ein Spüleneinsatz 5 eingesetzt mit einem in den Innenraum des Korpus 2 von oben hineinragenden Spülbecken.
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Der Unterschrank 1 weist des Weiteren wenigstens eine mit Scharnieren 7 schwenkbar an dem Korpus 2 angeordnete Schranktür 3 auf, mit einer vertikalen Schwenkachse, sowie eine Blende 4 zur Abdeckung des Bereichs des Innenraums des Korpus 2, in dem das Spülbecken des Spüleneinsatzes 5 hineinragt.
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Diese Blende 4, vorzugsweise in Gestalt einer Schubkastenblende zur ästhetischen Angleichung des Frontbereichs des Unterschranks zu möglicherweise seitlich davon aufgestellten weiteren Möbeln mit darin vorgesehenen Schubkästen auf der Höhe der Blende 4 des Unterschranks 1, ist dabei fest mit der Schranktür 3 verbunden und wird dementsprechend beim Öffnen oder Schließen der Schranktür 3 zusammen mit der Schranktür 3 mit bewegt.
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Die Verbindung der Schranktür 3 mit der Blende erfolgt dabei wie in den 2, 3, 6 und 7 gezeigt über mindestens ein Verbindungsteil 6, das auf dem Innenraum des Korpus 2 zugewandten Innenseiten 31, 41 der Schranktür 3 und der Blende 4 befestigt ist. Bei der in 2 gezeigten Ausführungsvariante sind drei Verbindungsteile 6 zur Verbindung der Schranktür 3 und der Blende 4 vorgesehen, denkbar sind aber auch weniger oder mehr solcher Verbindungsteile 6, je nach Breite der Schranktür und Breite der Verbindungsteile 6.
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Die Verbindungsteile 6 sind dabei bevorzugt als Stanzteile aus einem Metallblech gefertigt. Denkbar sind jedoch auch Verbindungsteile 6 aus anderen geeigneten Materialien wie beispielsweise einem harten Kunststoff oder dergleichen.
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Die Verbindungsteile 6 sind dabei an der Schranktür 3 und der Blende 4 vorzugsweise verschraubt, wie in 6 gezeigt ist. Dazu sind in den Verbindungsteilen 6 mehrere Bohrungen 64 eingelassen, durch die jeweilige Schrauben durchführbar sind.
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Bei der in 7 dargestellten Ausführungsvariante eines Verbindungsteils 6 ohne solche Bohrungen ist das Verbindungsteil 6 mit seiner der Schranktür 3 bzw. der Blende 4 zugewandten Fläche 61 verklebt.
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Wie in den 2, 4 und 5 gut zu erkennen ist, sind die Verbindungsteile 6 zur Erhöhung ihrer Steifigkeit bevorzugt mit einer senkrecht zur Ober- oder Unterkante 32 der Schranktür 3 verlaufenden Sicke 62 versehen, wodurch ein Durchbiegen des Verbindungsteils 6 verhindert wird. Das Verbindungsteil 6 wird dabei so an den Innenseiten 31, 41 der Schranktür 3 und der Blende 4 befestigt, dass die Sicke 62 aus einer an der Schranktür 3 und der Blende 4 anliegenden Fläche zum Innenraum des Korpus 2 hin hervorsteht.
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Um einen vorbestimmten Abstand zwischen der Schranktür 3 und der Blende 4 beim Befestigen des oder der Verbindungsteile 6 an der Schranktür 3 und der Blende 4 in einfacher Weise zu gewährleisten, ist an dem Verbindungsteil 6 wenigstens eine in einem Zwischenraum 8 zwischen der Oberkante 32 der Schranktür 3 und einer Unterkante 42 der Blende 4 ragende Lasche 63 vorgesehen.
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Bevorzug weist jedes der Verbindungsteile 6 zwei solcher Laschen 63 an den Seitenkanten 66 des Verbindungsteils 6 auf. Im Falle des aus einem Metallblech gefertigten Verbindungsteils 6 sind diese Laschen 63 als den jeweiligen Seitenkanten 66 des Verbindungsteils 6 ausgestanzt.
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Die Breite der Laschen 63 kann dabei je nach gewünschtem Maß für eine Fugenbreite zwischen Schranktür 3 und Blende 4 gestaltet sein.
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Das Verbinden der Schranktür 3 mit der Blende 4 über die Verbindungsteile 6 kann dabei in einfacher Weise sowohl werksseitig als auch beim Aufstellen des Unterschranks 1 beim Kunden vor Ort erfolgen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Unterschrank
- 2
- Korpus
- 3
- Schranktür
- 31
- Innenseite
- 32
- Oberkante
- 4
- Blende
- 41
- Innenseite
- 42
- Unterkante
- 5
- Spüleinsatz
- 6
- Verbindungsteil
- 61
- Fläche
- 62
- Sicke
- 63
- Lasche
- 64
- Bohrung
- 65
- Fläche
- 66
- Seitenkanten
- 7
- Scharnier
- 8
- Zwischenraum