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Es sind Kinderuhren bekannt, die durch die Anordnung von kleinen, austauschbaren Symbolen feste Zeiten für bestimmte Tätigkeiten am Tag definieren und Kindern dabei helfen, Termine zu erkennen (
DE 195 33 880 C1 ). Kinder und Personen, die Schwierigkeiten damit haben, die Zeit auf einer analogen Uhr abzulesen, orientieren sich hierbei am Minutenzeiger, um anhand der austauschbaren Symbole und Piktogramme, Termine zu erkennen. Des weiteren sind Kinderuhren bekannt, auf denen die Piktogramme, die für verschiedene Termine und Aktivitäten am Tag stehen, auf einer Drehscheibe angeordnet sind, die ebenfalls verstellt werden können (
G 94 18 186.1 ) oder Kinderuhren, die durch akustische Signale einen Termin/Zeitpunkt ansagen (
DE 295 13 932 U1 ).
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Oft können Kinder bis zum Ende des Grundschulalters eine analoge Uhr noch nicht richtig lesen. Die bisher bekannten Kinderuhren definieren Termine bzw. Zeitpunkte, die optisch dargestellt werden. Kindern erschließt sich dadurch aber nicht, wie lange sie noch Zeit haben bis es soweit ist, dass ein Termin ansteht. Die Erfindung dieser analogen Kinderuhr hilft Kindern dabei, morgens beim Blick auf die Uhr selbst zu verstehen und zu erkennen, wie sich die ihnen verbleibende Zeit bis zum Verlassen des Hauses einteilt. Sie lernen damit selbst einzuschätzen, wie viel Zeit sie für die Ausübung bestimmter Tätigkeiten in ihrem Tagesablauf zur Verfügung haben. In diesem Fall geht es nicht um das Erkennen von Terminen, sondern um die visuelle Darstellung von Zeitspannen. Durch diese Erfindung wird Kindern optisch veranschaulicht, wieviel Zeit sie für eine bestimmte Tätigkeit haben.
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Die entscheidende Frage, deren Beantwortung durch diese Erfindung für Kinder und Erwachsene sofort sichtbar wird lautet nicht „wann?”, sondern „wie lange noch?”.
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Jeden Morgen vor der Schule/dem Kindergarten wiederholen sich für gewöhnlich dieselben Abläufe. Kindern fällt es oft schwer sich vorzustellen, wieviel Zeit sie noch haben, um bestimmte Dinge zu erledigen bevor sie aus dem Haus müssen. Die Erfindung hilft dabei, Kinder nicht ständig zur Beeilung ermahnen zu müssen dadurch, dass sie selbst ein Gefühl für die verbleibende Zeit bekommen.
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Die Erfindung stellt eine Uhr, insbesondere eine Kinderuhr im Sinne einer Schulstartuhr für Kinder im Kindergarten- und/oder Grundschulalter bereit, bei welcher eine drehbare Scheibe auf einem Ziffernblatt und unterhalb der Zeiger angebracht ist. Die Scheibe kann beispielsweise transparent sein und eine Ringmarkierung tragen, welche aus Kreisbogenabschnitten aufgebaut ist. Die Scheibe kann jedoch auch mit einer Markierung in Form eines oder mehrerer Kreissegmente versehen sein.
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Die Scheibe weist ein Loch auf, welches derart dimensioniert ist, dass die Scheibe auf das rückseitige Uhrwerk passt. So kann die Scheibe auf dem Uhrwerk und unterhalb der Uhrzeiger montiert werden.
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Der Kreismittelpunkt der Markierung auf der Scheibe ist im Wesentlichen durch die Montagestelle der Uhrzeiger definiert. Das bedeutet, die Zeiger überstreichen im Betrieb der Uhr die Markierung mit den Kreissegmenten beziehungsweise Kreisbogenabschnitten.
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Die Markierung kann dabei als ein dünner Ring, oder auch als Teile und/oder Abschnitte eines Ringes (Kreisbogenabschnitte), außerhalb oder innerhalb des normalen Ziffernkreises auf der ansonsten transparenten Scheibe angebracht sein, um Zeitspannen farblich oder durch verschiedene Muster zu definieren.
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Dadurch wird das Verständnis für Zeit und den routinierten täglichen Ablauf visuell dargestellt. Die Zeitspannen werden zuvor individuell festgelegt und wiederholen sich jeden Morgen vor dem Start der Schule/des Kindergartens in derselben Reihenfolge, jedoch abhängig vom Stundenplan oder Tagesplan zu unterschiedlichen Zeiten. Dadurch, dass man die Scheibe mit den Zeitspannen darauf drehen kann, kann dies permanent an die aktuelle Situation angepasst werden.
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Die transparente Drehscheibe, die direkt auf dem Ziffernblatt und unterhalb der drei Zeiger für Stunden, Minuten und Sekunden angeordnet ist, stellt alle sich wiederholenden Zeitabschnitte visuell auf Kreisbogenabschnitten innerhalb eines Ringes dar, der innerhalb oder außerhalb des Ziffernkreises auf dem Ziffernblatt einer Uhr liegt. Je nach individuellem Tagesablauf werden die Zeitintervalle betitelt und optisch voneinander getrennt, zum Beispiel durch unterschiedliche Farbgebung der Ringabschnitte. Diese werden möglichst zusätzlich mit einem Symbol oder Piktogramm versehen, damit Kinder sofort wissen, um welchen Zeitabschnitt es sich handelt – so zum Beispiel eine Müslischüssel für die Frühstückszeit ( , ). Wichtig ist, dass hierbei der Ablauf der unterschiedlichen Tätigkeiten sich täglich wiederholt und für jeden Zeitabschnitt ein definierter Zeitrahmen zur Verfügung steht.
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Als Beispiel sei genannt ( ):
10 Minuten für „Aufstehen und Anziehen”,
20 Minuten für „Frühstücken”,
15 Minuten für „Badezimmer” mit Haare bürsten und Zähne putzen und
10 Minuten für „Schulranzen packen, Jacke anziehen und los”.
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Kinder orientieren sich hierbei ausschließlich am Minutenzeiger um zu verstehen, in welchem der definierten Zeitabschnitte sie sich gerade befinden. Abhängig von der Konstruktion der Uhr und der Länge der Zeiger, hier insbesondere des Minutenzeigers, befindet sich der Ring mit den Zeitabschnitten außerhalb oder innerhalb der Ziffern auf dem Ziffernblatt, so dass diese weiterhin sichtbar sind und ein normales Ablesen der Zeit auf der analogen Uhr uneingeschränkt möglich ist. Dabei bewegt sich der Minutenzeiger auf den Ringabschnitten/Kreisbogensegmenten, die die individuellen Zeitabschnitte definieren.
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Sind die Zeitabschnitte farblich unterschiedlich hervorgehoben, so können Kinder am Verlauf des Minutenzeigers beispielsweise erkennen, dass die Frühstückszeit zu Ende geht und sie sich beeilen müssen, um sich gleich im Badezimmer zu richten. Sie wissen, ihnen steht nur die zuvor definierte Zeit (zum Beispiel der gelbe Ringabschnitt) zur Verfügung, denn danach müssen noch andere Dinge erledigt werden, für die wiederum Zeitabschnitte definiert sind. Damit wird es Kindern erleichtert, ihre morgendliche Routine an Zeitabschnitten zu orientieren, die sich täglich wiederholen und deren Ablauf sie genau kennen.
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Sobald der Minutenzeiger am Ende aller aufeinander folgenden Ringabschnitte ankommt und damit das Ende der zuvor definierten Zeitabschnitte naht, steht in Großbuchstaben „LOS”. Ein zusätzlicher Pfeil veranschaulicht, dass es nun aus dem Haus geht.
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Dieser Pfeil und das „LOS” lassen es ebenso zu, die Uhr nachmittags für diverse andere Tätigkeiten einzusetzen. Wenn Kinder fragen, wann es soweit ist, dass ihre Freunde kommen oder Eltern ihnen 10 oder 15 Minuten Zeit für gewisse Dinge geben, so kann die Uhr gestellt werden mit dem Hinweis: Du hast Zeit, bis der Zeiger auf „LOS” steht.
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Durch die Farbgestaltung können Kinder anhand des auf dem Zeitabschnitt wandernden Minutenzeigers leicht erkennen, ob sie am Anfang oder schon am Ende der Zeitspanne sind, die für die bestimmte Tätigkeit zuvor definiert wurde. Sie können den Minutenzeiger innerhalb des Zeitabschnittes wandern sehen, von beispielsweise Anfang der Frühstückszeit zum Ende der Frühstückszeit. Damit fällt es ihnen viel leichter zu verstehen, wann sie mit dem Frühstück fertig sein müssen.
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Besonders hervorzuheben ist die Tatsache, dass sich die morgendlichen Abläufe durch die Drehscheibe an den Stundenplan oder den individuellen Tagesplan – wie beispielsweise auch an die Arbeitszeiten der Eltern – anpassen lassen.
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Durch einen kurzen Blick auf die Uhr weiß man sofort, wie lange man noch Zeit hat für die aktuelle Tätigkeit. Man wird nicht am Ende der Zeitspanne durch ein Bild oder ein Klingeln darauf aufmerksam, dass 10 Minuten vorbei sind und muss dafür einschätzen können, wann der Minutenzeiger ein Symbol/Piktogramm erreicht, sondern man kann den Minutenzeiger in der optisch markierten Zeitspanne von Anfang bis Ende des Zeitabschnittes verfolgen/wandern sehen.
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Die Drehscheibe kann auf einer Standuhr, einer Tischuhr, einer Wanduhr oder unterhalb einer Klappe auch auf einer Armband- oder Taschenuhr eingesetzt werden.
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Durch die visuelle Darstellung von Zeitabschnitten ermöglicht die Erfindung der Drehscheibe mit individueller Definition von Zeitspannen das erleichterte Einschätzten von „Restzeit” für eine zuvor definierte Tätigkeit. Dies gilt insbesondere für Kinder vom Kindergarten- bis zum Ende des Grundschulalters, aber auch für erwachsene Personen. Auch ohne eine analoge Uhr lesen zu können, können Zeitspannen eingeschätzt, verbleibende Zeit eingeteilt und ein Gefühl für „Zeit” entwickelt werden.
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Ein Beispiel der Erfindung ist in und zu sehen, hier am Beispiel einer Tischuhr.
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Es zeigen:
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: eine schematische Darstellung einer analogen Kinderuhr in Frontansicht,
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: eine schematische Explosionsdarstellung der in gezeigten analogen Kinderuhr.
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Die in gezeigte Kinderuhr besteht aus
- 1) Einem Ziffernblatt einer analogen Uhr, möglichst in kindgerechtem Design
- 2) Einer drehbaren, transparenten Scheibe mit einer Markierung in Form von Kreisbogenabschnitten, die individuellen Zeitabschnitten entsprechen, die in Teilen eines Ringes, in diesem Fall außerhalb des Ziffernkreises liegen. Der Radius der Kreisbogenabschnitte ist dabei größer als der Abstand der Ziffern zum Mittelpunkt, in welchem die Zeiger relativ zum Ziffernblatt montiert sind.
- 3) Drei Zeigern einer analogen Uhr, im gezeigten Beispiel Stundenzeiger, Minutenzeiger (der auf den Ringanschnitten/Kreisbogenabschnitten der Drehscheibe verläuft) und Sekundenzeiger.
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In ist die analoge Kinderuhr in einer Explosionsdarstellung wiedergegeben, welche den Aufbau der Schulstartuhr illustriert. Die Uhr besteht aus
- 1) einem analogen Uhrwerk, welches beispielsweise batteriebetrieben ist,
- 2) einem Rahmen. Im gezeigten Ausführungsbeispiel definiert der Rahmen eine Tischuhr.
- 3) einer Rückwand mit Ziffernblatt einer analogen Uhr. Im Fall einer Kinderuhr ist das Ziffernblatt möglichst in kindgerechtem Design gehalten.
- 4) einer transparenten Abdeckung, die als Staubschutz des Ziffernblattes dient. Diese Abdeckung kann beispielsweise aus Glas oder transparentem Kunststoff gefertigt sein.
- 5) Einer drehbaren, transparenten Scheibe, die eine Markierung definierter Zeitabschnitte in optisch unterscheidbarer Weise aufzeigt. Im vorliegenden Beispiel ist ein Ring aus Kreisbogensegmenten gebildet, welche in verschiedenen Schraffuren gezeichnet sind. Jedes Kreisbogensegment gibt dabei einen definierten Zeitabschnitt an.
- 6) Die Zeiger einer analogen Uhr. Die Zeiger sind derart montiert, dass sie im Betrieb der Uhr die Markierung auf der Scheibe 5) überstreichen. Im gezeigten Beispiel sind dies der Stundenzeiger, der Minutenzeiger und der Sekundenzeiger. Der Radius der Kreisbogensegmente der Markierung auf der Scheibe 5 ist dabei abgestimmt auf die Länge des Minutenzeigers. Dadurch verläuft der Minutenzeiger auf den Ringen der Drehscheibe.
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Das Ziffernblatt 2), die transparente Abdeckung 4) und die transparente Drehscheibe 5) mit den definierten Zeitabschnitten weisen dabei ein Loch auf, welches sich jeweils in Größe und Ausrichtung dadurch definiert, dass durch dieses Loch die Uhrzeiger auf das Uhrwerk montiert werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 19533880 C1 [0001]
- DE 9418186 U [0001]
- DE 29513932 U1 [0001]