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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verhindern einer ungewollten Betätigung einer Verriegelungseinrichtung eines Kraftfahrzeuges durch einen crashbedingten Kraftstoß auf ein Betätigungselement für die Verriegelungseinrichtung und/oder ein Übertragungselement, welches zum Übertragen einer Betätigungsbewegung auf die Verriegelungseinrichtung dient.
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Derartige Vorrichtungen kommen bei Kraftfahrzeugen zum Einsatz, um ein unbeabsichtigtes Betätigen einer Verriegelungseinrichtung des Kraftahrzeuges zu vermeiden, wenn – beispielsweise bei einem Unfall – von außen eine stoßartige Belastung auf ein die Verriegelungseinrichtung betätigendes Betätigungselement ausgeübt wird. Ein Anwendungsfall für eine solche Vorrichtung betrifft die Türverriegelung für eine Fahrzeugtür. Üblicherweise sind an der Fahrzeugtür ein innerer Türgriff und ein äußerer Türgriff vorgesehen, welche jeweils oder gemeinsam über ein Betätigungselement die Türverriegelung betätigen. Sofern es beispielsweise bei einem Unfall zu einer stoßartigen Belastung auf die Fahrzeugtür kommt, kann eine Betätigungsbewegung des Übertragungselementes ausgelöst werden, beispielsweise indem der Kraftstoß auf den inneren und/oder äußeren Türgriff oder direkt auf das Betätigungselement einwirkt oder die Betätigungsbewegung durch eine Verformung der Fahrzeugtür aufgrund des unfallbedingten Kraftstoßes bewirkt wird. Durch die Vorrichtung soll eine solche Betätigung verhindert werden.
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Einer Ausführungsform der Erfindung liegt nunmehr die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung mit den eingangs genannten Merkmalen vorzuschlagen, welche in technisch einfacher Weise und kostengünstig zu realisieren ist.
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Diese Aufgabe wird mit einer Vorrichtung gelöst, welche die Merkmale des Anspruches 1 aufweist. Auch wird zur Lösung der Aufgabe eine Baueinheit mit den Merkmalen des Anspruches 6 und eine Verriegelungsvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruches 9 vorgeschlagen. Weitere Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung und den Figuren.
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Nach einer Ausführungsform der Erfindung ist eine Vorrichtung zum Verhindern einer ungewollten Betätigung einer Verriegelungseinrichtung eines Kraftfahrzeuges durch einen crashbedingten Kraftstoß auf ein Betätigungselement für die Verriegelungseinrichtung und/oder ein Übertragungselement vorgesehen, welches zum Übertragen einer Betätigungsbewegung auf die Verriegelungseinrichtung dient. Die Vorrichtung hat eine Sperreinrichtung, welche eine durch einen crashbedingten Kraftstoß bewirkte Betätigungsbewegung des Übertragungselementes verhindert, wobei die Sperreinrichtung hierzu die Massenträgheit eines flüssigen und/oder gasförmigen Mediums nutzt.
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Dadurch ist eine ungewollte Betätigung der Verriegelungseinrichtung aufgrund eines crashbedingten Kraftstoßes in technisch einfacher Weise zu verhindern. Denn dazu wird einfach die Massenträgheit eines flüssigen Mediums, wie beispielsweise eines Öles, bzw. eines gasförmigen Mediums genutzt. Eine solche Vorrichtung lässt sich zudem kostengünstig realisieren, da auf einen komplizierten und aufwendigen mechanischen Aufbau verzichtet werden kann.
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Die Vorrichtung ist derart dimensioniert, dass durch die Massenträgheit des flüssigen Mediums bzw. gasförmigen Mediums eine schnelle Betätigungsbewegung des Übertragungselementes verhindert wird, wie sie beispielsweise durch einen crashbedingten Kraftstoß oder sonstiges G-Kräfte bewirkt sein kann. Sofern jedoch zum Betätigen der Verriegelungseinrichtung eine langsame Betätigungsbewegung ausgeführt wird, wie sie im Zuge einer gewollten Betätigung stattfindet, wird durch die Massenträgheit des flüssigen bzw. gasförmigen Mediums die Betätigungsbewegung kaum oder so gut wie gar nicht behindert. Es kommt dann zu der gewollten Betätigung der Verriegelungseinrichtung.
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Unter der Betätigungsbewegung ist insbesondere zu verstehen, dass dadurch eine Betätigung der Verriegelungseinrichtung bewirkt wird. Das Übertragungselement kann ansonsten auch eine Bewegung ausführen, die keine Betätigung der Verriegelungseinrichtung auslöst. Diese Bewegung ist dann keine Betätigungsbewegung.
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Nach einer Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass das Medium die Füllung eines nach außen im Wesentlichen dichten, insbesondere gasdichten und/oder flüssigkeitsdichten, Hohlraumes eines Hohlkörpers ist, in welchem ein mit dem Betätigungselement bewegungsverbindbares Bewegungselement bewegbar aufgenommen ist. Dadurch ist die Vorrichtung in technisch einfacher Weise realisiert.
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Insbesondere unterteilt das Bewegungselement den Hohlraum in wenigstens zwei mit dem Medium befüllte Kammern. Durch eine Bewegung des Bewegungselements ändern sich die Volumina der Kammern zueinander, wodurch es zu einem Überströmen eines Teiles des Mediums von der einen Kammer zu der anderen Kammer kommt.
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Es kann vorgesehen sein, dass das Bewegungselement in dem Hohlkörper derart aufgenommen ist, dass wenigstens ein Durchgang für das Medium zwischen dem Bewegungselement und einer Wandung des Hohlkörpers gebildet ist. Durch den Durchgang ist die Beweglichkeit des Bewegungselementes gewährleistet, wenn das Bewegungselement durch das Betätigungselement in eine langsame Betätigungsbewegung gebracht wird. Das Betätigungselement kann dann relativ gegenüber dem Hohlraum sich bewegen bzw. die Betätigungsbewegung ausführen. Dies wird durch den Durchgang bewirkt, durch welchen im Zuge der Bewegung des Bewegungselementes das Medium durchströmt.
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Ergänzend oder alternativ kann es vorgesehen sein, dass das Bewegungselement mehrere Durchgangsöffnungen aufweist, welche jeweils oder gemeinsam als Durchgang für das Medium dienen. Dadurch ist der Durchgang für das Medium durch das Bewegungselement selbst vorgegeben, indem in dem Bewegungselement die Durchgangsöffnungen in einer vorgegebenen Anzahl und/oder in einer vorgegebenen Größe eingebracht sind. Es kann dadurch in einfacher Weise direkt mittels des Bewegungselementes über die dort vorgesehenen Durchgangsöffnungen eingestellt werden, in welcher Größenordnung die Massenträgheit des Mediums zum Verhindern der durch einen Kraftstoß bewirkten Betätigungsbewegung wird.
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Insbesondere wirkt das Bewegungselement in Art einer Drossel oder Membran gegenüber dem Medium.
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Der Durchgang bzw. die Durchgänge können koaxial bezüglich der Mittelachse des Hohlkörpers verlaufen. Das Bewegungselement kann zylinderförmig, beispielsweise scheibenförmig, ausgebildet sein. Beispielsweise kann das Bewegungselement an einer den Hohlraum ausbildenden Wandung des Hohlkörpers in Richtung seiner Bewegung geführt sein.
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Die Bewegung des Bewegungselementes kann eine translatorische Bewegung sein, so dass durch dessen Verschiebebewegung die Betätigungsbewegung zum Betätigen der Verriegelungseinrichtung ausgeführt wird. Der Hohlkörper selbst kann beispielsweise ein Rohr oder sonstiger Hohlzylinder sein, in welchem das Bewegungselement aufgenommen ist. All diese Maßnahmen bewirken einen technisch einfachen Aufbau und damit eine kostengünstig zu realisierende Vorrichtung.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass das Bewegungselement in einer Richtung gegen die Kraft eines Federelementes bewegbar ist. Dadurch ist es in einfacher Weise zu realisieren, dass das Bewegungselement ausgehend von einer Ausgangslage in eine Richtung die Betätigungsbewegung ausführt und diese Betätigungsbewegung durch die Bewegung des Bewegungselementes gegen die Kraft des Federelementes ausgeführt wird. Es ist dann möglich, dass das Bewegungselement durch die Kraft des Federelementes in seine Ausgangslage zurückbewegt wird.
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Es bietet sich an, dass das Federelement in seiner Ausgangslage vorgespannt gehalten ist. Dadurch ist das Federelement dauerhaft und ohne Spiel in der Ausgangslage gehalten, so dass das Bewegungselement durchgängig von seiner Ausgangslage in dem Hohlkörper zum Ausführen der Betätigungsbewegung verschoben werden kann. Damit ist durchgängig der größtmögliche Verstellweg als Betätigungsweg durch das Bewegungselement zur Verfügung gestellt.
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In technisch einfacher Weise ist die Vorrichtung zu realisieren, wenn das Federelement in dem Hohlraum des Hohlkörpers aufgenommen ist. Darüber hinaus ist dadurch eine kompakte Einheit realisiert, welche nach außen hin durch die Außenabmessungen des Hohlkörpers gebildet sein kann.
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Weiterhin umfasst die Erfindung eine Baueinheit, aufweisend ein Übertragungselement und die vorstehend beschriebene Vorrichtung oder eine Vorrichtung der vorstehend beschriebenen Art. Dadurch ist die Montage in oder an einem Kraftfahrzeug erleichtert, da die Vorrichtung und das Betätigungselement in der Baueinheit bereits montiert vorliegen, und somit als Einheit gemeinsam verbaut werden können.
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Es kann vorgesehen sein, dass die Vorrichtung integraler Bestandteil des Übertragungselements ist. Dadurch ist die Baueinheit räumlich kompakt ausgebildet. Auch ist dadurch die Montage der Baueinheit erleichtert.
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Weiterhin kann es vorgesehen sein, dass das Übertragungselement ein Seilzug, wie beispielsweise ein Bowdenzug, ist. Sofern die Sperreinrichtung den vorstehend beschriebenen Hohlkörper mit dem vorstehend beschriebenen Bewegungselement aufweist, kann es nach einer Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen sein, dass das innenliegende Zugseil des Seilzuges mit dem Bewegungselement wirkverbunden ist und die das Zugseil umgebende Hülle an dem Hohlkörper befestigt ist.
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Alternativ kann es auch vorgesehen sein, dass das Übertragungselement durch ein Gestänge gebildet ist oder ein Gestänge aufweist. Sofern die Sperreinrichtung das vorstehend beschriebene Bewegungselement und den vorstehend beschriebenen Hohlkörper aufweist, kann nach einer Ausgestaltung das Gestänge mit dem Bewegungselement bewegungsgekoppelt sein. In diesem Fall bietet es sich an, dass der Hohlkörper gehäusefest angeordnet ist, beispielsweise mit einer oder an einer Halterung für das Gestänge verbunden ist.
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Weiterhin umfasst die Erfindung eine Verriegelungsvorrichtung für ein Kraftfahrzeug, welche ein Betätigungselement zum Betätigen der Verriegelungsvorrichtung und die vorstehend beschriebene Vorrichtung oder eine Vorrichtung der vorstehend beschriebenen Art aufweist, welche mit dem Betätigungselement bewegungsgekoppelt ist. Die Verriegelungsvorrichtung kann eine Türverriegelung, Haubenverriegelung oder Heckklappenverriegelung eines Kraftfahrzeuges sein.
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Weitere Ziele, Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung zweier Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnung.
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Es zeigen:
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1 eine mögliche Ausführungsform einer Vorrichtung zum Verhindern einer ungewollten Betätigung einer Verriegelungseinrichtung eines Kraftfahrzeuges aufgrund eines crashbedingten Kraftstoßes in einem perspektivischen Teilschnitt,
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2 eine weitere mögliche Ausführungsform einer Vorrichtung zum Verhindern einer ungewollten Betätigung einer Verriegelungseinrichtung eines Kraftfahrzeuges aufgrund eines crashbedingten Kraftstoßes in einem perspektivischen Teilschnitt mit einem Bewegungselement in einer Ausgangsposition,
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3 die Vorrichtung gemäß der 2 mit dem Bewegungselement in einer Endposition und
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4 einen Bowdenzug mit einer Vorrichtung gemäß der 1 in einer schematisierten Darstellung.
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1 zeigt eine mögliche Ausführungsform einer Vorrichtung 1 zum Verhindern einer ungewollten Betätigung einer Verriegelungseinrichtung eines Kraftfahrzeuges durch einen crashbedingten Kraftstoß auf ein Betätigungselement für die Verriegelungseinrichtung und/oder ein Übertragungselement, welches zum Übertragen einer Betätigungsbewegung auf die Verriegelungseinrichtung dient. In der 1 ist die Vorrichtung 1 mit einem Betätigungselement 50 wirkverbunden.
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Die Vorrichtung 1 weist eine Sperreinrichtung 2 auf, welche eine durch einen crashbedingten Kraftstoß bewirkte Betätigungsbewegung des Übertragungselementes 50 verhindert. Dazu nutzt die Sperreinrichtung 2 die Massenträgheit eines Mediums 3, welches ein flüssiges und/oder gasförmiges Medium sein kann. Den nachfolgenden Ausführungen ist beispielhaft zugrunde gelegt, dass das Medium 3 ein flüssiges Medium, wie beispielsweise ein Öl, ist.
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Die Sperreinrichtung 2 weist einen Hohlkörper 5 auf, in dessen Hohlraum 4 ein mit dem Betätigungselement 50 bewegungsverbundenes Bewegungselement 6 bewegbar aufgenommen ist. Der Hohlraum 4 ist mit dem Medium 3 befüllt. Um ein Entweichen des Mediums 3 aus dem Hohlraum 4 zu vermeiden, ist der Hohlraum 4 nach außen hin im Wesentlichen dicht, insbesondere gasdicht und/oder flüssigkeitsdicht ausgebildet.
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Beispielsweise ist der Hohlkörper 5 als Hohlzylinder ausgebildet. Das Bewegungselement 6 kann als in dem Hohlzylinder bewegbar gehaltener, beispielsweise bewegbar geführter Kolben ausgebildet sein.
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Um das Bewegungselement 6 bewegbar in dem mit dem Medium 3 befüllten Hohlraum 4 bewegbar zu halten, ist es vorgesehen, dass das Bewegungselement 6 mehrere Durchgangsöffnungen 7, insbesondere Durchgangsbohrungen, aufweist. Die Durchgangsöffnungen 7 können auf einem gemeinsamen Radius liegen, wobei beispielsweise als Ausgangspunkt für den Radius die Mittelachse des Hohlkörpers 5 zugrunde gelegt ist. Bevorzugt ist die Mittelachse des Hohlkörpers 5 koaxial zu der Mittelachse des Übertragungselementes 50 angeordnet.
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Die Anbindung des Übertragungselementes 50 an die Sperreinrichtung 2 kann in der Weise vollzogen sein, dass ein Teil 50.1 des Übertragungselementes 50 an einer Seite des Hohlkörpers 5 und ein anderer Teil 50.2 des Übertragungselementes 50 an einer gegenüberliegenden Seite des Hohlkörpers 5 befestigt ist.
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Beispielsweise kann das Übertragungselement 50, durch einen Seilzug, wie beispielsweise einen Bowdenzug, gebildet sein. Der Seilzug weist ein Zugseil auf, welches von einer Hülle umgeben ist. Bevorzugt ist die Hülle des einen Teiles 50.1 des Übertragungselementes 50 dann fest an dem Hohlkörper 5 an seiner einen Seite befestigt und die Hülle des anderen Teiles 50.2 des Übertragungselementes 50 an der anderen gegenüberliegenden Seite des Hohlkörpers 5 befestigt. Das Zugseil des einen Teiles 50.1 wie auch das Zugseil des anderen Teiles 50.2 kann dann an dem Bewegungselement 6 angebunden sein, so dass durch eine Bewegung des Zugseiles in eine Richtung zugleich auch das Bewegungselement 6 bewegt wird.
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2 zeigt eine weitere mögliche Ausführungsform einer Vorrichtung 1' zum Verhindern einer ungewollten Betätigung einer Verriegelungseinrichtung eines Kraftfahrzeuges durch einen crashbedingten Kraftstoß auf ein Betätigungselement für die Verriegelungseinrichtung und/oder ein Übertragungselement, welches zum Übertragen einer Betätigungsbewegung auf die Verriegelungseinrichtung dient. Bauteile der Vorrichtung 1' gemäß der 2, welche mit Bauteilen der Vorrichtung 1 gemäß der 1 identisch oder funktionsgleich sind, sind mit gleichen Bezugszeichen versehen; insofern wird auf die Beschreibung zu der Vorrichtung 1 gemäß der 1 verwiesen.
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Die Vorrichtung 1' gemäß der 2 unterscheidet sich von der Vorrichtung 1 gemäß der 1 unter anderem dadurch, dass die Vorrichtung 1' zusätzlich ein Federelement 8 aufweist bei einer Bewegung des Bewegungselementes 6 in Richtung gemäß Pfeil 9 wird das Bewegungselement 6 gegen die Kraft des Federelementes 8 bewegt. Bevorzugt ist dazu das Federelement 8 in dem Hohlraum 4 angeordnet und stützt sich einerseits gegen das Bewegungselement 6 und andererseits gegen eine Wandung, beispielsweise eine Stirnwandung, des Hohlkörpers 5 ab. Beispielsweise ist das Federelement 8 als mechanische Feder, insbesondere Druckfeder, ausgebildet.
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In der 2 befindet sich die Vorrichtung 1' mit ihrem Bewegungselement 6 in einer Ausgangsposition. Das Bewegungselement 6 befindet sich in der Ausgangsposition bevorzugt im Bereich eines Endes des Hohlraumes 4 des Hohlkörpers 5, wobei bevorzugt das Bewegungselement 6 durch das Federelement 8 gegen das eine Ende des Hohlraumes 4 gedrückt ist. Dazu befindet sich das Federelement 8 bevorzugt in einer Vorspannung.
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Kommt es nunmehr zu einer Betätigung eines (in der 2 nicht dargestellten) Betätigungselementes, dann erfolgt eine Betätigungsbewegung des Übertragungselementes 50, beispielsweise eine Betätigungsbewegung des Zugseiles eines Seilzuges als Übertragungselement, in Richtung des Pfeiles 9. Es wird dabei das Bewegungselement 6 gegen die Kraft des Federelementes 8 bewegt. Die Bewegung des Bewegungselementes 6 ist dann nicht durch die Massenträgheit des in dem Hohlraum 4 befindlichen Mediums 3 behindert, da die Betätigungsbewegung ausreichend langsam ausgeführt wird, um das Bewegungselement 6 unter Durchtritt eines Teils des Mediums 3 durch die Durchgangsöffnungen 7 zu bewegen.
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3 zeigt die Vorrichtung 1' gemäß der 2 nach einer Betätigungsbewegung des Übertragungselementes 50. Das Bewegungselement 6 hat dann eine Endposition eingenommen. Sofern nunmehr die zur Betätigung aufgebrachte Betätigungskraft aufgehoben wird, kommt es durch die Rückstellkraft des Federelementes 8 zu einer selbsttätigen Rückstellung des Bewegungselementes 6 in die Ausgangsposition gemäß der 2. Bevorzugt wird dadurch auch das Übertragungselement 50 zurückgestellt. Sofern das Übertragungselement 50 ein Seilzug, wie beispielsweise ein Bowdenzug ist, wird dadurch das Zugseil zurückbewegt.
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Kommt es zu einem Kraftstoß auf das (in den 2 und 3 nicht dargestellte) Betätigungselement, welche beispielsweise durch einen Fahrzeugaufprall bewirkt sein kann, so dass eine kurzzeitig schnelle Betätigungsbewegung ausgeführt würde, dann wird diese Betätigungsbewegung durch die Sperreinrichtung 2 blockiert. Es wirkt dann die Massenträgheit des in dem Hohlraum 4 befindlichen Mediums 3 als Sperre. Durch die gezielte Auslegung in der Anzahl und/oder Größe der Durchgangsöffnungen 7 ist nämlich durch das Bewegungselement 6 eine so große Drosselwirkung erreicht, dass bei einer kurzzeitigen und stark aufgebrachten Betätigungskraft ein ausreichendes Durchströmen eines Teiles des Mediums 3 durch die Durchgangsöffnungen 7 verhindert ist. Es ist somit der durch die Trägheit des Mediums 3 bewirkte Widerstand so groß, dass eine Bewegung des Bewegungselementes 6 ausbleibt oder nur geringfügig stattfindet, welche aber für eine Betätigung der Verriegelungseinrichtung zu gering ist.
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4 zeigt schematisch eine Ausführungsform eines Übertragungselementes 50' bei dem im Bereich eines Endes eine Vorrichtung 1 gemäß der 1 integraler Bestandteil des Übertragungselementes 50' ist. Die Vorrichtung 1' ist dort nicht separat dargestellt, sondern lediglich anhand des Kastens 60 angedeutet.
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Das Übertragungselement 50' kann alternativ auch mit der Vorrichtung 1' gemäß der 2 und 3 versehen sein.
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Beispielsweise ist das Übertragungselement 50' ein Bowdenzug. Der Bowdenzug kann das Übertragungselement für eine Türverriegelung sein, welche von einem äußeren Türgriff oder einem inneren Türgriff als Betätigungselement betätigbar ist.
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Durch die Erfindung ist das Übertragungselement 50' der Vorrichtung 1 bzw. der Vorrichtung 1' so gestaltet, dass verhindert wird, dass das Übertragungselement 50' durch die bei einem Unfall kurzzeitig auf den äußeren Türgriff und/oder den inneren Türgriff einwirkenden Beschleunigungskräfte aktiviert wird und die Türverriegelung öffnet.
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Obwohl die Erfindung anhand wenigstens einer beispielhaften Ausführungsform beschrieben worden ist, versteht es sich, dass eine Vielzahl von Varianten existieren. Auch sollte beachtet werden, dass die beispielhafte Ausführungsform oder die beispielhaften Ausführungsformen nur Beispiele sind und nicht dazu gedacht sind, den Schutzumfang, die Anwendbarkeit bzw. Ausführbarkeit oder den Aufbau in irgendeiner Weise einzuschränken. Die vorstehende Beschreibung gibt dem Fachmann eine geeignete Anleitung zur Umsetzung bzw. Ausführung von wenigstens einer Ausführungsform; es versteht sich, dass verschiedene Änderungen in der Funktion und Anordnung von Elementen oder Komponenten, welche vorstehend in wenigstens einer beispielhaften Ausführungsform beschrieben sind, gemacht werden können, ohne vom Schutzumfang der nachstehenden Ansprüche und ihren rechtlichen Äquivalenzen abzuweichen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Vorrichtung
- 1'
- Vorrichtung
- 2
- Sperreinrichtung
- 3
- Medium
- 4
- Hohlraum
- 5
- Hohlkörper
- 6
- Bewegungselement
- 7
- Durchgangsöffnung
- 8
- Federelement
- 9
- Pfeil
- 50
- Übertragungselement
- 50'
- Übertragungselement
- 50.1
- Teil des Übertragungselements
- 50.2
- Teil des Übertragungselements
- 60
- Kasten