DE102011115009A1 - Betätigungsvorrichtung für ein Türschloss - Google Patents
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Abstract
Eine Betätigungsvorrichtung für ein Türschloss einer Fahrzeugtür mit einer bewegbar in einer Haltestruktur (2) aufgehängten Handhabe, insbesondere einem Türgriff, zum Einleiten einer manuellen Betätigungsbewegung, einem damit gekoppelten bewegbaren Übertragungsglied (3), insbesondere einem Seilzuganlenkhebel soll derart weitergebildet werden, dass bei durch einen Crash auftretenden Beschleunigungen ein ungewolltes Öffnen des Türschlosses sicher vermieden wird. Dies wird dadurch erreicht, dass ein eingeschränkt zwischen zwei Endlagen (B, C) bewegbar gehaltenen Sperrmittel (4) vorgesehen ist, das durch eine an der Haltestruktur (2) angreifende Beschleunigung aus einer vorgespannten Zwischenstellung (A) in jede der Endlagen (B, C) bewegbar ist zum Blockieren des Übertragungsglieds (3) in dessen Ruhelage.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Betätigungsvorrichtung für ein Türschloss.
- Bei der Entwicklung von Komponenten, Bauteilen, Baugruppen etc. im Automobilbau werden immer höhere Forderungen nach passiver und aktiver Sicherheit gestellt. Hierbei ist es bereits seit einiger Zeit bekannt, die Schließmodule der Türen oder Heckklappen mit sogenannten Crash-Sperren einzusetzen. Diese Crash-Sperren verhindern im Fall eines Seitenaufpralls ein ungewolltes Öffnen der Tür oder Klappe bei einem Aufprall und somit ein Herausschleudern der Insassen.
- Aus der
DE 10 2008 028 391 A1 ist ein Türgriff mit integriert angeordneter Crash-Sperre bekannt. Hierbei umfasst die Vorrichtung ein schwenkbares Sperrglied, welches durch die Trägheit seiner Masse ausgelenkt werden kann und damit ein Öffnen der Fahrzeugtüre im Kollisionsfall vermieden werden kann. In der Sperrlage des Sperrglieds greift ein Rastmittel des Sperrglieds in ein Gegenrastmittel ein, welches am Griffträger vorgesehen ist. - Weitere Türgriffe mit Crash-Sperren sind aus den Dokumenten
DE 199 29 022 A1 sowieDE 10 2008 009 074 A1 bekannt. - Aufgabe der Erfindung ist es eine Betätigungsvorrichtung für ein Türschloss derart weiterzubilden, dass bei durch einen Crash auftretenden Beschleunigungen ein ungewolltes Öffnen des Türschlosses sicher vermieden wird.
- Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst. Demnach ist ein durch Federkraft in einer Zwischenstellung (Mittellage) gehaltenes Sperrmittel vorgesehen, welches durch eine an der Haltestruktur angreifende Beschleunigung aus dieser Zwischenstellung beidseitig auslenkbar ist und dabei direkt, ohne Zwischenschaltung eines weiteren Gliedes, das Sperren des mit der Handhabe gekoppelten Übertragungsgliedes bewirkt.
- Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Betätigungsvorrichtung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
- Bevorzugte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Betätigungsvorrichtung für ein Türschloss werden nachfolgend beispielshalber beschrieben, wobei veranschaulichend auf die beigefügten Zeichnungen Bezug genommen wird.
- Es zeigen:
-
1 eine perspektivische Ansicht eines Ausschnitts einer Betätigungsvorrichtung für ein Türschloss mit Sperrmittel, -
2 eine Schnittdarstellung durch die Betätigungsvorrichtung gemäß1 bei nicht betätigtem Griff, -
3 eine Schnittdarstellung durch die Betätigungsvorrichtung gemäß1 bei betätigtem Griff, -
4 eine Schnittdarstellung durch die Betätigungsvorrichtung bei in eine erste Endlage verlagertem Sperrmittel; und -
5 eine Schnittdarstellung durch eine Betätigungsvorrichtung bei in eine zweite Endlage verlagertem Sperrmittel. - Die in den Zeichnungen dargestellte Betätigungsvorrichtung
1 für ein Türschloss umfasst im Wesentlichen eine in einer Haltestruktur2 bewegbar aufgehängte Handhabe, einem damit gekoppelten Übertragungsglied3 , und einem zwischen zwei Endlagen bewegbar gehaltenen Sperrmittel4 . - Die in
1 nicht dargestellte Handhabe, die vorzugsweise ein Türgriff einer Kraftfahrzeugtür oder einer Klappe ist, ist schwenkbar in der Haltestruktur2 gelagert. Hierfür ist eine Lagerachse5 in der Haltestruktur2 , die beispielsweise als Gehäuseelement ausgebildet ist, um eine erste Achse X drehbar gehalten. Die Lagerachse5 ist gegen die Kraft einer Feder6 vorgespannt gelagert, so dass der Türgriff gegen die Federkraft beim Öffnen der Tür betätigbar ist. Nach der Betätigung des Türgriffes schwenkt dieser dann wieder in seine Ausgangsstellung zurück. Das Gehäuseelement ist vorzugsweise an der Innenseite der Außenhaut der Fahrzeugtür befestigt. Die Lagerachse5 weist als Übertragungsglied3 vorzugsweise einen ausgehend von der Lagerachse5 radial einseitig auskragenden Seizuganlenkhebel auf. Am unteren Endbereich des Seilzuganlenkhebels ist eine hakenförmige Ausnehmung7 zum Anhängen eines mit einem Türschloss in Verbindung stehenden Seilzuges vorgesehen. Der Seilzug ist, wie es dem Fachmann bekannt und zeichnerisch nicht dargestellt ist, mit der Sperrklinke oder einem mit der Sperrklinke in Verbindung stehenden Bauteils des Türschlosses verbunden. Eine Betätigung der Handhabe und somit Verdrehung der Lagerachse5 bewirkt eine Betätigung des Seilzuges und Öffnen des Türschlosses. - Um bei einem Seitencrash ein ungewolltes Öffnen des Türschlosses zu verhindern, ist dem mit der Lagerachse
5 gekoppelten Übertragungsglied3 ein Sperrmittel4 zugeordnet. Das Sperrmittel4 ist dabei ein um eine zweite Achse Y verschwenkbar an der Haltestruktur2 angeschlagenes Massenstück. Das Massenstück ist wie es aus den Zeichnungen zu ersehen ist mittels einer Lagerachse8 um die zweite Achse Y in entsprechenden Lagerstellen der Haltestruktur2 gehalten. Ausgehend von der Lagerachse8 ist das Massenstück als kreissegmentförmiges Element ausgebildet. In das kreissegmentförmige Segment ist ausgehend von dessen Stirnseite eine Nut9 eingebracht, die eine Plankulisse10 bildet. Das Sperrmittel4 ist weiterhin durch eine Drehfeder11 und korrespondierende Anschläge12 ,12' ;13 ,13' gegen ein Verschwenken aus der Zwischenstellung A vorgespannt. Die Zwischenstellung A des Sperrmittels4 ist in der2 bei nicht betätigter Handhabe und in der3 bei betätigter Handhabe abgebildet. Aus den Zeichnungen kann man weiterhin entnehmen, dass die Drehfeder11 an der Lagerachse8 angeordnet ist und sich mittels ihrer Endabschnitte14 ,15 beidseits an einem haltestrukturseitig angeordneten Vorsprung16 abstützt. Die Anschläge, die eine Dreh-Schwenkbegrenzung für die Massensperre bilden, werden durch an der Massensperre ausgebildeten nasenförmigen Vorsprüngen und zugeordneten an der Haltestruktur angeordneten Vorsprüngen gebildet. Die Massensperre muss hinsichtlich ihrer Masse derart ausgeführt sein, dass bei einer Einleitung einer zur Fahrtrichtung verlaufenden Querbeschleunigung (Seitencrash) auf die Haltestruktur2 die Massensperre zeitlich vor der Handhabe mit Lagerachse5 und Übertragungsglied3 ausgelenkt wird. - Das Übertragungsglied
3 , das als um die erste Achse X verschwenkbar an der Haltestruktur2 angeschlagener Hebel ausgebildet ist, weist an einem zwischen Lagerachse5 und hakenförmiger Ausnehmung7 ausgebildeten Bereich einen axial von dem Hebel abstehenden Steg17 auf. Dieser Steg ist kreisbogenförmig ausgestaltet und bildet eine zu dem Sperrmittel4 korrespondierende Plankulisse auf. Aus den Zeichnungen2 und3 ist ersichtlich, dass in dem unbetätigten Zustand der Handhabe die Stirnseite18 des Steges17 des Übertragungsgliedes3 gegenüberliegend zu der stirnseitig eingebrachten Nut9 des Sperrmittels4 ausgerichtet ist. - Bei einer Betätigung der Handhabe und somit einem Verdrehen der Übertragungsgliedes
3 um die Achse X (dargestellt durch Pfeil P) taucht der bogenförmig ausgestaltete Steg17 in die Nut9 des Sperrmittels4 ungehindert ein. Diese Position bei betätigter Handhabe ist in der3 gezeigt. - Wird nun bei einem Seitencrash eine Beschleunigung über die Haltestruktur
2 eingeleitet, wird in Abhängigkeit der Richtung der eingeleiteten Beschleunigung (Pfeil B1; B2) das Sperrmittel4 gegen die Federvorspannung in Richtung auf eine Endlage B bzw. in Richtung auf eine Endlage C verschwenkt. Das Sperrmittel4 in verschwenkter Endlage B ist in der4 , das Sperrmittel4 in verschwenkter Endlage C ist in der5 dargestellt. Bei beiden in den4 und5 dargestellten Positionen des Sperrmittels4 ist ein ungewolltes Öffnen des Türschlosses nicht möglich. Das Übertragungsglied3 ist in beiden Positionen in dessen Ruhelage blockiert. Die Stirnseite des bogenförmigen Steges17 liegt in der in4 dargestellten Position auf einer der Nut9 benachbarter linker Stirnseite19 des Massenstückes an. Bei der in5 dargestellten Situation des Massenstückes in Endlage C liegt die Stirnseite des bogenförmigen Steges17 auf einer der Nut9 benachbarter rechter Stirnseite20 des Massenstückes an. - Die Achsen X und Y der Handhabe und des Sperrmittels sind vorzugsweise parallel zueinander angeordnet. In einer bevorzugten Ausführungsform ist allerdings auch eine Anordnung möglich, in der die beiden Achsen geringfügig gegeneinander verkippt sind.
- Eine nicht dargestellte weitere Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass das Sperrmittel
4 ein in einer Führung verschiebbar gehaltenes Massenstück ist. - ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102008028391 A1 [0003]
- DE 19929022 A1 [0004]
- DE 102008009074 A1 [0004]
Claims (9)
- Betätigungsvorrichtung für ein Türschloss einer Fahrzeugtür mit einer bewegbar in einer Haltestruktur (
2 ) aufgehängten Handhabe, insbesondere einem Türgriff, zum Einleiten einer manuellen Betätigungsbewegung, einem damit gekoppelten bewegbaren Übertragungsglied (3 ), insbesondere einem Seilzuganlenkhebel, und einem eingeschränkt zwischen zwei Endlagen (B, C) bewegbar gehaltenen Sperrmittel (4 ), das durch eine an der Haltestruktur angreifende Beschleunigung aus einer vorgespannten Zwischenstellung (A) in jede der Endlagen (B, C) bewegbar ist zum Blockieren des Übertragungsglieds (3 ) in dessen Ruhelage. - Betätigungsvorrichtung nach Anspruch 1, wobei das Sperrmittel (
4 ) und das Übertragungsglied (3 ) auf gegenüberlegenden Stirnseiten Plankulissen aufweisen, die in der Zwischenstellung des Sperrmittels (4 ) durch eine Bewegung des Übertragungsglieds (3 ) miteinander in Eingriff bringbar sind. - Betätigungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, wobei das Sperrmittel (
4 ) eine stirnseitige Nut (9 ) aufweist, in die in der Zwischenstellung (A) ein von dem Übertragungsglied (3 ) abstehender Steg (17 ) hinein bewegbar ist. - Betätigungsvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Übertragungsglied (
3 ) ein um eine erste Achse (X) verschwenkbar an der Haltestruktur (2 ) angeschlagener Hebel ist. - Betätigungsvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Sperrmittel (
4 ) ein um eine vom Schwerpunkt beabstandete zweite Achse (Y) verschwenkbar an der Haltestruktur (2 ) angeschlagenes Massenstück ist. - Betätigungsvorrichtung nach Anspruch 5, wobei das Sperrmittel (
4 ) durch eine Drehfeder (11 ) und korrespondierende Anschläge gegen ein Verschwenken aus der Zwischenstellung (A) vorgespannt ist. - Betätigungsvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Achsen (X, Y) parallel oder geringfügig gegeneinander verkippt sind.
- Betätigungsvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Sperrmittel (
4 ) ein in einer Führung verschiebbar gehaltenes Massenstück ist. - Betätigungsvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei an dem Übertragungsglied (
3 ) ein Seilzug oder eine Stange zur Betätigung einer entfernten Schließvorrichtung angebunden ist.
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