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Die Erfindung betrifft einen beispielsweise für Campingzwecke verwendbaren Sicht- und Windschutz, welcher mindestens zwei senkrechte, insbesondere in den Boden gesteckte, Stützen sowie ein zwischen den Stützen gespanntes Tuch umfasst.
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Ein Windschutz ist beispielsweise aus der
DE 32 21 417 A1 bekannt. In diesem Fall befinden sich zwischen den Stützen, welche auch als Haltestangen bezeichnet werden, waagrechte Querstreben zur Versteifung.
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Bekannte Sicht- und Windschutzvorrichtungen, die als Campingzubehör angeboten werden, haben typischerweise den Nachteil, dass sie nur für sehr geringe Windstärken geeignet sind. Sobald der Wind auffrischt, ist (laut Herstellerempfehlungen) der gesamte Sicht- und Windschutz abzubauen; andernfalls werden erhebliche, irreparable Schäden am Windschutz riskiert.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen gegenüber dem Stand der Technik weiterentwickelten Sicht- und Windschutz für Campingzwecke anzugeben, bei welchem kein Risiko von Beschädigungen durch Wind gegeben ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch einen Sicht- und Windschutz mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Dieser Sicht- und Windschutz umfasst mindestens zwei Stützen, optional eine beliebig höhere Anzahl an Stützen, sowie ein zwischen den Stützen gespanntes Tuch, welches über zumindest überwiegend vertikal angeordnete, reversibel lösbare Verbindungen mit den Stützen verbunden ist. Als reversibel lösbare Verbindung kommt insbesondere ein Reißverschluss, ein Klettverschluss oder eine Knopfleiste in Betracht. Im Fall eines Reißverschlusses kann es sich um einen einseitig oder beidseitig zu öffnenden Reißverschluss handeln. Eine Knopfleiste kann entweder als Reihe von Knöpfen, die jeweils in einem Knopfloch gehalten sind, oder als Reihe von Druckknöpfen gestaltet sein.
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Bei allen genannten Arten von reversibel lösbaren Verbindungen können diese derart gestaltet sein, dass die Verbindung entweder manuell zu öffnen ist oder durch Krafteinwirkung, das heißt bei aufkommendem Wind, selbsttätig öffnet ohne hierbei Schaden zu nehmen. Geöffnete vertikale Verbindungen des Sicht- und Windschutzes bedeuten, dass der Wind keine größere Angriffsfläche mehr hat und der Sicht- und Windschutz damit zwar seinen originären Zweck, vor Wind zu schützen, nicht mehr erfüllt, aber selbst vor Beschädigung geschützt ist. Prinzipiell wird mit dem Öffnen der reversibel lösbaren Verbindungen des Sicht- und Windschutzes und dem Hochrollen und Fixieren des Tuches der gleiche Effekt erzielt wie mit dem Raffen der Segel eines Schiffes bei zu hoher Windstärke.
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Die lösbaren Verbindungen des Windschutzes sind nicht unmittelbar an den Stützen gebildet. Vielmehr kann an den Stützen jeweils ein schmaler Textilstreifen verbleiben. Zur Befestigung eignen sich beispielsweise eingenähte Taschen, in welche jeweils eine Stütze gesteckt ist, wie prinzipiell aus dem genannten Dokument
DE 32 21 417 A1 bekannt. Die schmalen Textilstreifen mit eingenähten Taschen geben dem Wind von vorneherein keine große Angriffsfläche. An den beiden Längsseiten der schmalen Textilstreifen ist jeweils eine reversibel lösbare Verbindung, beispielsweise in Form eines Klettverschlusses oder eines Reißverschlusses, gebildet.
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Bei dem Tuch, welches zwischen den Stützen gehalten ist, kann es sich beispielsweise um eine Zeltplane oder eine sonstige Plane, wie sie üblicherweise für Wind- und Sichtschutzzwecke verwendet wird, handeln. Um eine besondere Widerstandsfähigkeit zu erreichen, können Ränder des Tuches verstärkt sein. Dies gilt insbesondere für die Ränder, an welchen sich die reversibel lösbaren Verbindungen befinden.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung sind die vertikalen Stützen durch eine horizontale Strebe verbunden, an welcher das Tuch raffbar oder aufrollbar ist. Ein Raffen oder Aufrollen des Tuches ist in vergleichbarer Weise auch ohne horizontale Streben möglich. Gemäß einer möglichen Weiterentwicklung umfasst der Windschutz einen zum Aufwickeln des Tuches vorgesehenen Aufrollmechanismus, welcher durch Federkraft vorgespannt sein kann. Werden die reversibel lösbaren Verbindungen durch Einwirkung des Windes geöffnet, so rollt sich das Tuch in diesem Fall selbsttätig an der horizontalen Strebe auf.
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In allen Ausführungsformen kann der Sicht- und Windschutz durch zusätzliche, schräg angeordnete Verspannungen, beispielsweise aus Kunstfaser- oder Drahtseilen, stabilisiert sein.
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Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert. Hierin zeigen:
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1 einen Sicht- und Windschutz in komplett installiertem Zustand,
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2 den Sicht- und Windschutz nach 1 mit aufgerollten Tüchern.
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Ein in den Figuren insgesamt mit den Bezugszeichen 1 gekennzeichneter Windschutz, welcher insbesondere für Campingzwecke geeignet ist, umfasst eine Anzahl Stützen 2 sowie ein durch die Stützen 2 gehaltenes Tuch 3. Das Tuch 3 umfasst schmale Textilstreifen 4, welche an den Stützen 2 gehalten sind, sowie um ein Vielfaches größere Windschutzfelder 5, welche jeweils den Hauptteil der Fläche zwischen zwei Stützen 2 ausfüllen. Reversibel lösbare Verbindungen 6 wie Klettverschlüsse halten die Windschutzfelder 5 im aufgespannten Zustand des Windschutzes 1 (1) an den Textilstreifen 4. Bei stärker werdendem Wind öffnen sich die reversibel lösbaren Verbindungen 6 selbsttätig, sodass die Windschutzfelder 5 im Wind flattern, wobei sie dem Wind im Vergleich zu dem in 1 dargestellten aufgespannten Zustand kaum Angriffsfläche bieten.
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Die Stützen 2 sind an ihren oberen Enden durch horizontale Streben 7 miteinander verbunden. Wie in 2 dargestellt, können die Windschutzfelder 5 um die horizontalen Streben 7 gewickelt werden und dort mit Klettbändern 8 zusammengehalten werden, wobei jedes Windschutzfeld 5 an einem Rohr befestigt sein kann, welches auf eine horizontale Strebe 7 gesteckt ist. In nicht dargestellter Weise kann sich im Bereich der horizontalen Streben 7 ein Aufrollmechanismus befinden, welcher die Windschutzfelder 5 aufrollt, wenn die reversibel lösbaren Verbindungen 6 geöffnet sind. Um den gesamten Windschutz 1 sowohl im aufgespannten Zustand (1) als auch im eingerollten Zustand (2) zu stabilisieren, sind die Stützen 2 durch Verspannungen 9, beispielsweise in Form von Seilen aus hoch belastbaren Kunstfasern, stabilisiert.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Sicht- und Windschutz
- 2
- Stütze
- 3
- Tuch
- 4
- Textilstreifen
- 5
- Windschutzfeld
- 6
- reversibel lösbare Verbindung
- 7
- horizontale Strebe
- 8
- Klettband
- 9
- Verspannung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 3221417 A1 [0002, 0007]