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Die Erfindung betrifft ein Schutzrollo für ein Fenster oder eine Tür, mit einer eine Abdeckbahn aufnehmenden Wickelhohlwelle, in der eine bei deren Verdrehen in Aufwickelrichtung mittels einer viskosen Masse wirksame Bremseinrichtung integriert ist. Unter Abdeckbahn wird hierbei insbesondere ein Partikel-, Insekten- oder Pollenschutzgewebe oder -schutzgitter verstanden.
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Bei einem derartigen Schutzrollo ist im Gegensatz zu einem Faltrollo, bei dem eine Abdeckbahn an Bändern geführt und gehalten wird, die Abdeckbahn auf eine Welle (Rollowelle) gewickelt, die üblicherweise in einem Rollokasten drehbar gelagert ist. Dabei wirkt die Welle häufig mit einem Federmechanismus zusammen, der beim bestimmungsgemäßen Abrollen der Abdeckbahn in deren Abwickelrichtung (Auszugrichtung) vorgespannt wird.
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Um die Abdeckbahn in einer gewünschten Position zu halten, kann der Federmechanismus mit einer Arretierung versehen sein, die durch eine ruckartige Betätigung der Abdeckbahn über beispielsweise eine Schnur, eine Schnurglocke oder einen Bediengriff gelöst werden kann, sodass die Abdeckbahn in Folge des vorgespannten Federmechanismus selbsttätig auf die Welle ausgewickelt wird. Bei einem derartigen, auch als Springrollo bezeichneten Rollo besteht die Gefahr einer Beschädigung der Abdeckbahn aufgrund deren schlagartigen Anschlagens am oder im Rollokasten im Zuge des federkraftbedingten Aufrollens auf die Wickelwelle, was insbesondere bei Insektenschutzrollos der oben genannten Art äußerst unerwünscht ist.
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Zur Vermeidung derartiger Nachteile ist es aus der
DE 10 2005 008 486 B4 bekannt, für ein Insektenschutzrollo eine Bremseinrichtung vorzusehen, die raumsparend in die als Hohlwelle ausgeführte Wickelwelle integriert ist, und deren Bremswirkung mittels einer viskosen Masse mit zähflüssiger, pastöser oder fettförmiger Konsistenz, beispielsweise mittels eines Silikonöls, erzeugt wird.
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Die Bremseinrichtung des bekannten Insektenschutzrollos umfasst einen Drehkörper mit einem Schaft und einem Kopf sowie einen Lagerzapfen mit einem Innenraum und einer Öffnung, über welche der Schaft des Drehkörpers in den Innenraum des Lagerzapfens eingebracht ist. Darüber hinaus umfasst die Bremseinrichtung eine Lagerhülse, die einerseits drehfest mit dem Drehkörper und andererseits mit der Wickelhohlwelle kraftschlüssig verbunden ist. Zwischen den Mantelflächen des Drehkörperschaftes und des Zapfeninnenraums des Lagerzapfens ist ein Spalt gebildet, der vollständig von der viskosen Masse ausgefüllt ist.
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Zwar ist durch die Integration der Bremseinrichtung in die hohlzylindrische Wickelwelle (Wickelhohlwelle) des bekannten Insektenschutzrollos ein platzsparender Aufbau gegeben. Jedoch ist diese Bremseinrichtung nachteiligerweise vielteilig aufgebaut, was einerseits zu einer entsprechend aufwendigen Montage des Insektenschutzrollos bei dessen Zusammenbau und andererseits zu einer unerwünschten Störanfälligkeit führt.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Schutzrollo anzugeben, insbesondere ein Insektenschutzrollo der eingangs genannten Art, dass unter Vermeidung der genannte Nachteil hinsichtlich deren Bremseinrichtung sowohl besonders raumsparend als auch möglichst einfach, insbesondere bauteilarm, aufgebaut ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die Merkmale des Anspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Hierzu ist das Schutzrollo für ein Fenster oder eine Tür mit einer eine Abdeckbahn in Form insbesondere eines Partikel-, Insekten- oder Pollenschutzgewebes aufnehmenden Wickelhohlwelle ausgeführt, in der eine bei deren Verdrehen in Aufwickelrichtung mittels einer viskosen Masse in Form beispielsweise eines Silikonöls wirksame Bremseinrichtung integriert ist. Die Bremseinrichtung weist ein mit der Wickelhohlwelle innenwandseitig gekoppeltes Bremselement auf, das über eine in Abwickelrichtung axial, d. h. bezogen auf die Drehachse der Wickelholwelle in Axialrichtung ausrückende Kupplungsvorrichtung mit einem hohlzylindrischen Drehkörper gekoppelt ist. In diesen ragt ein drehfester Zapfen unter Bildung eines die Viskosemasse aufnehmenden Zwischenraums hinein.
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Die nachfolgend auch als Ausrückkupplung bezeichnete Kupplungsvorrichtung zwischen dem Bremselement und dem Drehkörper bewirkt in Abwickelrichtung der Abdeckbahn eine Entkopplung des gegen die Trägheit der viskosen Masse beweglichen Drehkörpers vom mit der Wickelhohlwelle durch Kraftschluss (Reibschluss) und/oder Formschluss gekoppelten Bremselement, so dass die Bremseinrichtung in Abwickelrichtung unwirksam ist. In Aufwickelrichtung der Abdeckbahn erfolgt über die Kupplungsvorrichtung eine Kopplung der Wickelhohlwelle über das Bremselement an den Drehkörper, so dass über die viskose Masse die gewünschte Bremswirkung eintritt.
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In vorteilhafter Ausgestaltung umfasst die Kupplungsvorrichtung ein gegenüber dem Drehkörper drehbewegliches Kupplungselement, das mit dem Drehkörper über eine gewindeartige Anlagekontur gekoppelt ist. Diese erstreckt sich in Umfangsrichtung (azimutal) bis zu einem Anschlag zwischen dem Kupplungselement und dem Drehkörper. Aufgrund der Gewindesteigung der gewindeartigen Anlagekontur wird im Zuge der Drehbewegung der Wickelhohlwelle eine Bewegung des Kupplungselements in Axialrichtung, d. h. eine axiale Bewegungskomponente erzeugt, welche die Entkopplung vom Drehkörper bewirkt. In Gegendrehrichtung, d. h. in Aufwickelrichtung der Wickelhohlwelle und der Abdeckbahn erfolgt in entgegengesetzter axialer Bewegungsrichtung entlang der gewindeartigen Anlagekontur ein formschlüssiges Einkuppeln des Kupplungselements – und über dieses des Bremselementes – am Drehkörper.
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Zur Aufnahme dieses axialen Bewegungsspiels zwischen dem Bremselement und dem Drehkörper ist in zweckmäßiger Weiterbildung ein der Kupplungsvorrichtung zugeordnetes Ausgleichselement vorgesehen, das geeigneterweise auf einem Kupplungsschaft des Bremselementes sitzt und dort entlang axialbeweglich geführt ist.
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Ein mit diesem Kupplungsschaft einstückiger Bremskopf des Bremselementes ist innenwandseitig mit der Wickelhohlwelle formschlüssig und/oder in reibschlüssiger Anlage praktisch wellenfest mit der Wickelhohlwelle verbunden. Die Fügeverbindung zwischen dem Bremskopf und der Wickelhohlwelle wird geeigneterweise durch elastische Radialrippen am Bremskopf bewirkt. Diese erstrecken sich axial und sind geeigneterweise flügelartig geformt, d. h. in Umfangsrichtung gekrümmt ausgeführt.
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Die Krafteinleitung der geeigneterweise durch Federkraft bewirkten automatischen Drehbewegung der Wickelhohlwelle in Aufwickelrichtung erfolgt über das Bremselement und die Kupplungsvorrichtung in die Bremseinrichtung. Eine zweckdienliche, insbesondere wiederum gewindeartige, Führungskontur zwischen dem Ausgleichselement und dem Kupplungselement befindet sich vorzugsweise auf dessen der Anlagekontur abgewandten Stirnseite und erstreckt sich in Umfangsrichtung bis zu einem Anschlag zwischen dem Kupplungselement und dem Ausgleichselement.
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Der Drehkörper ist geeigneterweise als an einer Stirnseite geschlossener und an der gegenüberliegenden Stirnseite offener Hohlzylinder ausgeführt. An der geschlossenen Stirnseite ist an dem Drehkörper ein Zapfen angeformt, auf dem das Kupplungselement drehbeweglich und axial verschiebbar sitzt. Mit der gegenüberliegenden stirnseitigen Öffnung wird der Drehkörper koaxial über den drehfesten Zapfen geführt und gegen diesen beispielsweise mittels eines Dichtungsrings abgedichtet. Hierzu weist der Zapfen einen in den hohlzylindrischen Drehkörper hineinragenden Bremsschaft und einen am hohlzylindrischen Drehkörper anliegenden Dichtabschnitt sowie eine Fügekontur auf. Diese ist beispielweise als Mehrkantzapfen, insbesondre als Vierkant, ausgebildet. Diese zapfenseitige Fügekontur wirkt mit einer gegengleichen Fügekontur zusammen, die geeigneterweise in einer stirnseitig der Wickelwelle angeordnete Abdeckwand vorgesehen ist. Die Abdeckwand ist dabei zweckmäßigerweise als lösbare Abdeckkappe zum Verschließen eines die Wickelhohlwelle aufnehmenden Rollokastens ausgeführt.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung weist der im Drehkörper einliegende Zapfen axial verlaufende Radialstreben auf, zwischen denen Aufnahmerinnen oder -sicken für die viskose Masse gebildet sind. Hierdurch ist vorteilhafterweise die Wirkfläche für die viskose Masse und somit die Bremswirkung der Bremseinrichtung vergrößert.
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Ein automatisches Aufwickeln der vollständig oder teilweise abgewickelten (abgerollten) Abdeckbahn erfolgt geeigneterweise mittels eines Federmechanismus, der ebenfalls in die Wickelhohlwelle integriert ist. Der Federmechanismus weist zweckmäßigerweise mindestens ein erstes Federelement, beispielsweise in Form einer Spiral-, Schrauben- oder Schenkelfeder auf, das bzw. die beim Abrollen der Abdeckbahn in Abwickelrichtung und somit in entsprechender Drehrichtung der Wickelhohlwelle vorgespannt wird. Geeigneterweise umfasst der Federmechanismus zudem ein mit der Wickelhohlwelle, insbesondere formschlüssig, wellenfest verbundenes Fügeelement. Dieses ist über einen Drehstab mit dem ersten Federelement direkt oder geeigneterweise über ein zweites Federelement gekoppelt. Das erste Federelement ist hierbei an einer der Bremseinrichtung abgewandten stirnseitigen Abdeckwand oder Abdeckkappe der Wickelwelle gehalten. Diese Abdeckkappe dient wiederum geeigneterweise zum lösbaren Verschließen des die Wickelwelle aufnehmenden Rolloskastens.
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Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand einer Zeichnung nähert erläutert. Darin zeigen:
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1 im Längsschnitt in drei Wellenabschnitten eine Wickelhohlwelle eines Schutzrollos mit integrierter Bremseinrichtung und integriertem Federmechanismus,
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2 im Ausschnitt die in die Wickelhohlwelle integrierte Bremseinrichtung,
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3 in perspektivischer und teilweise transparenter Darstellung die Bremseinrichtung und deren Fügeverbindung mit einer Abdeckkappe,
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4 in perspektivischer Darstellung die Bremseinrichtung mit deren Kupplungsvorrichtung zwischen einem Drehkörper und einem (wellenfesten) Bremselement, und
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5 in perspektivischer Explosionsdarstellung die Bremseinrichtung sowie die Abdeckkappe in transparenter Darstellung sowie ausschnittsweise die Wickelhohlwelle.
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Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt in einem Längsschnitt wesentliche Teile eines Schutzrollos 1 mit einer nachfolgend als Wickelhohlwelle 2 bezeichneten, als Hohlwelle ausgeführten Wickelwelle für eine lediglich angedeutete Abdeckbahn 3 in Form insbesondere eines Insektenschutzgitters oder -gewebes. In die Wickelhohwelle 2 ist eine Bremseinrichtung 4 integriert. Die Bremseinrichtung 4 weist innerhalb der Wickelhohlwelle 2 ein innenwandseitig an diese gekoppeltes Bremselement 5 auf, das über eine in Axialrichtung 6 vorgeordnete Kupplung 7 mit einem dieser wiederum axial vorgeordneten hohlzylindrischen Drehkörper 8 zusammenwirkt. In diesen erstreckt sich diesen axial ein Zapfen 9, der drehfest mit einer Abdeckkappe 10 verbunden ist. Innerhalb des Drehkörpers 8 ist zwischen dessen Innenwandung und dem Zapfen 9 ein Zwischenraum 11 gebildet, der im Betriebszustand des Schutzrollos 1 mit einer viskosen Masse, beispielsweise einem Silikonöl, gefüllt ist.
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Das Schutzrollo 1, dessen Wickelhohlwelle 2 in 1 in drei Teilabschnitten gezeigt ist, die entsprechend den gestrichelten Linien in Axialrichtung 6 hintereinander angeordnet sind, umfasst des Weiteren einen Federmechanismus 12, der ebenfalls innerhalb der Wickelhohlwelle 2 angeordnet und somit in diese integriert ist. Der Federmechanismus 12 umfasst ein (zweites) Federelement 13, das einerseits mit einem Drehstab 14 und andererseits mit einem gabelartigen Fügeelement 15 gekoppelt ist. Das Fügeelement 15 ist formschlüssig mit der Wickelhohlwelle 2 verbunden, wozu diese innenwandseitig ein entsprechendes Fügeelement in Form eines Radialzapfens 16 aufweist.
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Das im Ausführungsbeispiel als Schrauben- oder Schenkelfeder ausgebildete Federelement sitzt auf einem Axialzapfen 17 des Fügeelements 15. Der Drehstab 14 ist innerhalb der Wickelhohlwelle 2 an das der Bremseinrichtung 4 gegenüberliegende Wellenende geführt und wirkt dort mit einem (ersten) Federelement 18 in Form beispielsweise wiederum einer Schrauben- oder Schenkelfeder zusammen. Diese sitzt auf einem Axialzapfen 19 einer weiteren Abdeckkappe 20.
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Die Abdeckkappen 10 und 20 dienen zum stirnseitigen Verschließen eines nicht näher dargestellten Rollokastens, in dem die Wickelwelle 2 mit darauf gewickelter Abdeckbahn 3 angeordnet ist. Das Schutzrollo 1 kann geeigneterweise über die Abdeckkappen 10 und 20 in einer Tür- oder Fensterlaibung, beispielsweise durch Verschraubung, montiert werden.
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Die Wickelhohlwelle 2 ist gegenüber dem ortsfesten Axialzapfen 19 und dem ebenfalls ortsfesten, d. h. drehfesten Zapfen 9 der Bremseinrichtung 4 in beiden Drehrichtungen drehbar gehalten. Im Zuge einer Drehbewegung der Wickelhohlwelle 2 nimmt diese über den Radialzapfen 16 und das Fügeelement 15 sowie das Federelement 13 den Drehstab 14 mit, wobei die beiden Federelemente 13 und 16 bei entsprechender Drehrichtung der Wickelwelle 2 in Abwickelrichtung der Abdeckbahn 3 vorgespannt werden.
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Die 2 bis 5 zeigen die Bremseinrichtung 4 und die Kupplungsvorrichtung 7 in unterschiedlichen Darstellungen, wobei lediglich in den 2 und 5 die Wickelhohlwelle ausschnittsweise dargestellt ist. Die im Zuge eines Auf- oder Abwickelvorgangs erfolgende Krafteinleitung in die Bremseinrichtung 4 oder zu deren Entkopplung vom Bremselement 5 erfolgt über die Wickelhohlwelle 2. Hierzu ist diese mit dem Bremskopf 5 drehfest verbunden, wobei diese Verbindung durch Formschluss und/oder Kraftschluss (Reibschluss) hergestellt sein kann.
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Das Bremselement 5 weist im Ausführungsbeispiel einen Bremskopf 5a mit mehreren umfangsseitig angeordneten, flügelartig ausgebildeten und elastischen oder gummielastischen Radialrippen 21 auf, die einen Kraft- oder Reibschluss mit der Welleninnenwandung der Wickelhohlwelle 2 herstellen. An den Bremskopf 5a ist ein Kupplungsschaft 5b angeformt, der sich in Axialrichtung 6 zur Kupplungsvorrichtung 7 und zur Bremseinrichtung 4 hin erstreckt. Auf diesem Kupplungsschaft 5b ist ein Ausgleichselement 22 axialbeweglich angeordnet. An diesem ist auf der dem Bremskopf 5a abgewandten Stirnseite ein Axial- oder Gleitzapfen 23 angeformt, der mit einer gewindeartigen Anlagekontur 25 eines Kupplungselementes 26 der Kupplungsvorrichtung 7 zusammenwirkt. Die Anlagekontur 25 ist von zwei umfangsseitig (azimutal) beabstandeten Anschlägen 24a, 24b begrenzt.
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Das Kupplungselement 26 wirkt seinerseits über eine gewindeartige Anlage- oder Gleitkontur 27, die ebenfalls durch zwei umfangsseitig (azimutal) beabstandete Anschläge 28a, 28b begrenzt ist, mit dem Drehkörper 8 der Bremseinrichtung 4 zusammen. Hierzu ist der Drehkörper 8, der im Wesentlichen als Hohlzylinder ausgeführt ist, an dessen dem Bremselement 5 zugewandten Stirnseite verschlossen und trägt dort einen angeformten Kupplungsschaft 29 in Form eines Axialzapfens, auf dem das Kupplungselement 26 drehbeweglich und in Axialrichtung 6 (axial) beweglich, d. h. axial verschiebbar angeordnet ist.
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Der sich in den Drehkörper 8 axial erstreckende Zapfen 9 trägt umfangsseitig angeformte und sich axial erstreckende Radialstreben 30, zwischen denen axial verlaufende Aufnahmerinnen 31 gebildet sind. Aufgrund dieser flügelartigen Ausgestaltung des Zapfens 9 mit den außenumfangsseitig gebildeten Aufnahmerinnen 31 ist eine besondere große Wirkfläche zwischen der Innenwandung des Drehkörpers 8 und dem Zapfen 9 für die viskose Masse bereitgestellt. Somit ruft diese im Zuge einer Relativbewegung zwischen dem Drehkörper 8 und dem Zapfen 9 eine besonders große Bremswirkung hervor.
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Der Zapfen 9 weist einen die Radialrippen 30 tragenden Bremsschaft 9a und einen sich daran auf der der Kupplungsvorrichtung 7 angewandten Seite axial anschließenden Dichtabschnitt 9b sowie eine sich daran wiederum axial anschliessende Fügekontur 9c in Form eines Vierkantzapfens auf. Mit diesem sitzt der Zapfen 9 formschlüssig sowie geeigneterweise zusätzlich kraftschlüssig in einer gegengleichen Fügekontur 32 der Abdeckkappe 10 drehfest ein. Ein auf dem Dichtabschnitt 9b umfangsseitig angeordneter Dichtring 33 dichtet den Zapfen 9 gegenüber dem Drehkörper 8 und dabei den Zwischenraum 11 für die viskose Masse kappenseitig zuverlässig ab. Eine auf den Drehkörper 8 im Bereich des Dichtabschnitts 9b des Zapfens 9 koaxial angeordnete zylindrische Gleithülse 34 dient zur Minimierung einer Gleitreibung zwischen der Wickelhohlwelle 2 und dem Drehkörper 8, wenn dieser bei Betätigung der Wickelhohlwelle in Abwickelrichtung vom Bremselement 5 entkoppelt ist.
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Hinsichtlich der Funktionsweise der Bremseinrichtung 4 und der Kupplungsvorrichtung 7 sei nachfolgend insbesondere auch auf die 4 verwiesen, in der zur Veranschaulichung die Wickelhohlwelle 2 nicht dargestellt ist. Die in 4 durch den Drehpfeil 35 veranschaulichte Drehrichtung entspricht der Abwickelrichtung der Wickelhohlwelle 2 im Zuge des beispielsweise manuellen Ausziehens und Abwickelns der Abdeckbahn 3 des Sonnenschutzrollos 1.
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Im Zuge dieser Drehbewegung in Drehrichtung 35 vollführen das Bremselement 5 und mit diesem das Ausgleichselement 22 aufgrund der wellenfesten Verbindung des Bremselementes 5 mit der Wickelhohlwelle 2 eine Drehbewegung in dieselbe Drehrichtung 35. Infolgedessen gelangt der Gleitzapfen 23 des Ausgleichselements 22 vom Anschlag 24a an den Anschlag 24b, um daraufhin das gegenüber dem Drehkopf 8 um einen Mindestumfangsabschnitt drehbewegliche Kupplungselement 26 mitzunehmen. Die Drehbewegung des Kupplungselements 26 führt aufgrund der gewindeartigen Anlagekontur 27 zu einer axialen Verschiebung des Kupplungselements 26 in Richtung des Bremselementes 5 mit der Folge, dass der Drehkörper 8 vom mit der Wickelhohlwelle 2 rotierenden Bremselement 5 entkoppelt wird. Das Ausgleichselement 22 nimmt dabei zum Zwecke des Spielausgleichs das Axialspiel der zur Entkopplung des Drehkörpers 8 vom Bremselement 5 ausrückenden Kupplungsvorrichtung auf.
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Das Abwickeln der Abdeckbahn 3 des Schutzrollos 1 erfolgt somit ohne Bremswirkung, da keine Relativbewegung zwischen dem Drehkörper 8 und dem Zapfen 9 gegen die Trägheit der viskosen Masse erfolgt.
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Bei einer Drehbewegung in Gegenrichtung, d. h. in Aufwickelrichtung unter Krafteinwirkung des zuvor in Abwickelrichtung vorgespannten Federmechanismus 12 wird die entsprechende Drehbewegung von der Wickelhohlwelle 2 wiederum auf das Bremselement 5 übertragen. Das sich demzufolge ebenfalls in Gegenrichtung drehende Bremselement 5 nimmt das Ausgleichselement 22 in dieser Drehrichtung mit, das seinerseits über den Anschlag 24a des Gleit0zapfens 23 das Kupplungselement 26 in dieser Drehrichtung mitnimmt. Aufgrund der gewindeartigen Anlagekontur 27 bewegt sich das Kupplungselement 26 axial in Richtung des Drehkörpers 8 und nimmt diesen über den Anschlag 28a ebenfalls in Drehrichtung mit. Die Kupplungsvorrichtung 7 koppelt somit aus dem zuvor beschriebenen ausgerückten Zustand nunmehr das Bremselement 5 mit dem Drehkörper 8, so dass dieser unter Wirkung der Trägheit der viskosen Masse gegenüber dem drehfesten Zapfen 9 unter entsprechender Bremswirkung rotiert.
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Die Bremswirkung der Bremseinrichtung 4 tritt somit lediglich in Aufwickelrichtung, nicht jedoch in Abwickelrichtung der Wickelhohlwelle 2 ein.
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Die Erfindung ist nicht auf das vorstehend beschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt. Vielmehr können auch andere Varianten der Erfindung von dem Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Gegenstand der Erfindung zu verlassen. Insbesondere sind ferner alle im Zusammenhang mit den Ausführungsbeispielen beschriebenen Einzelmerkmale auch auf andere Weise miteinander kombinierbar, ohne den Gegenstand der Erfindung zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Schutzrollo
- 2
- Wickelhohlwelle
- 3
- Abdeckbahn
- 4
- Bremseinrichtung
- 5
- Bremselement
- 5a
- Bremskopf
- 5b
- Kupplungsschaft
- 6
- Axialrichtung
- 7
- Kupplungsvorrichtung
- 8
- Drehkörper
- 9
- Zapfen
- 9a
- Bremsschaft
- 9b
- Dichtabschnitt
- 9c
- Fügekontur/-zapfen
- 10
- Abdeckkappe
- 11
- Zwischenraum
- 12
- Federmechanismus
- 13
- (zweites) Federelement
- 14
- Drehstab
- 15
- Fügeelement
- 16
- Radialzapfen
- 17
- Axialzapfen
- 18
- (erstes) Federelement
- 19
- Axialzapfen
- 20
- Abdeckkappe
- 21
- Radialrippe
- 22
- Ausgleichselement
- 23
- Axial-/Gleitzapfen
- 24a, b
- Anschlag
- 25
- Anlagekontur
- 26
- Kupplungselement
- 27
- Anlage-/Gleitkontur
- 28a, b
- Anschlag
- 29
- Axialzapfen/Kupplungsschaft
- 30
- Radialstrebe
- 31
- Aufnahmerinne
- 32
- Fügekontur
- 33
- Dichtring
- 34
- Gleithülse
- 35
- Drehrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102005008486 B4 [0004]