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Die Erfindung bezieht sich auf eine Teleskopschiene, insbesondere für einen Geräte- oder Möbelkorpus, mit einer Innenschiene für einen Teilauszug und gegebenenfalls diese teilweise übergreifenden Außenschienen für einen Vollauszug, von denen eine gestellfest und die andere teleskopierbar ist, wobei zwischen der Innenschiene, die aus zwei symmetrischen aneinander festgelegten Einzelschienen zusammengesetzt ist, und den im Querschnitt bogenförmigen Außenschienen für den Vollauszug bzw. der Innenschiene für den Teilauszug zumindest ein Käfig mit Wälzkörpern angeordnet ist, die in Laufbahnen der Innenschiene bzw. der Außenschienen geführt sind.
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Derartige Teleskopschienen finden häufig paarweise Verwendung bei Schubladenauszügen als Auszugschienenvorrichtungen, die das Öffnen und Schließen von Schubladen komfortabel ermöglichen. Früher waren es oft nur einfache Holzleisten seitlich in der Schubladenzarge, heutzutage sind es in der Regel Metallschienen.
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Ein einfacher Teilauszug ist der übliche Auszug, bei dem sich die Teleskopschiene und demnach auch die Schublade bis auf ein bestimmtes Maß, den Auszugsverlust, ausziehen lässt. Bei einer solchen Gestaltung einer Schubladenführung wird an gegenüberliegenden Seitenwänden, beispielsweise eines Schrankes, jeweils eine Grundschiene der Teleskopschiene angeschraubt, die eine Auszugschiene verschiebbar lagert, wobei die Schublade an den Auszugschienen befestigt wird, um sie verschiebbar zu lagern. Um sowohl eine eingeschobene als auch eine ausgezogene Endlage der Schublade festzulegen, sind der Teleskopführung entsprechende Endanschläge zugeordnet.
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Aus der
DE 299 09 690 U1 ist ein Schubladenauszug zum Führen einer Schublade mit einer Schienenführung bekannt, die ein festzulegendes Wandelement und ein dazu verschiebbares Schienenelement umfasst, das Begrenzungselemente aufweist.
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Beispielsweise bei Backöfen werden meist Längsvertiefungen in den Seitenwänden des Innenraums genutzt, in denen Bleche, Roste usw. durch Handauszug und -einschub geführt werden. Bekannt sind aber auch einfache teleskopierbare Auszugschienen, auf denen Bleche und Roste aufgelegt und dann in den Backofen eingeschoben werden. Nachteilig ist bei solchen Handauszügen und auch bei Anschläge aufweisenden Auszügen, dass diese, da sie in der Regel paarweise verwendet werden, relativ zueinander verkante und/oder unterschiedliche Längen- und Höhenpositionen einnehmen, was aber unerwünscht ist.
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Die
DE 20 2010 008 825 U1 offenbart eine Teleskopschiene mit einer Grundschiene und einer Auszugschiene, die jeweils einen C-förmigen Querschnitt aufweisen, wobei die jeweiligen Schenkel mit an Wälzkörper angepassten Laufflächen versehen sind und sich die die Schenkel verbindenden Stege unter Bildung eines Hohlraums auf gegenüberliegenden Seiten der Teleskopschiene befinden. Zur paarweisen Anordnung der Teleskopschienen in einem Korpus, z.B. dem Innenraum eines Backofens oder Schrankes, wird jede der Teleskopschienen an der Innenwand oder einem Seitenteil, z.B. einem Gitter, des Backofens befestigt. Beispielsweise kann der Steg der Grundschiene mittels Schweißen, Nieten oder Schrauben an einem Gestell, in einem Schrank oder Backofen festgelegt werden und auf dem Schenkel der Auszugschiene ist insbesondere eine Schublade, ein Backblech oder ein Gitterrost mittels der Halteelemente lösbar befestigt. Die beiden Teleskopschienen befinden sich in einer Ebene und sind gemeinsam über eine Vorderkante des Korpus herausziehbar.
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Im Weiteren offenbart die
DE 20 2012 104 244 U1 eine Vollauszug- oder Teilauszug-Teleskopschiene, insbesondere für einen Geräte- oder Möbelkorpus, mit einer Innenschiene und einer diese teilweise übergreifenden Außenschiene, wobei zwischen der Innenschiene und der dazu verschiebbaren Außenschiene zumindest ein Wälzkörperkäfig mit Wälzkörpern angeordnet ist, die in Laufbahnen der Innenschiene und der Außenschiene geführt sind. Die Innenschiene besteht aus aneinander befestigten Einzelschienen die Außenschiene aus zwei mit im Querschnitt etwa halbkreisförmiger Einzelschienen, die die Innenschiene teilweise übergreifen und zwar derart, dass eine äußere Einzelschiene die Innenschiene oberseitig und die andere äußere Einzelschiene die Innenschiene unterseitig übergreift. Zwischen jeder äußeren Einzelschiene und dem zugehörigen Abschnitt der Innenschiene ist jeweils ein Wälzkörperkäfig angeordnet.
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Üblicherweise kommen als Befestigungsmittel zur Anordnung der Teleskopschiene an einem Gestell, insbesondere in dessen Inneren, Schrauben zur Verwendung, die beispielsweise in Bohrungen einer Außenschiene der Teleskopschiene eingesetzt und in Bohrungen des Gestells eingreifen. Problematisch ist bei dieser Befestigung insbesondere die Montage, da die Teleskopschiene relativ genau innerhalb des Gestells ausgerichtet und die beiderseitigen Bohrungen in eine deckungsgleiche Lage gebracht werden müssen, damit ein Verschrauben möglich ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Teleskopschiene der eingangs genannten Art zu schaffen, die eine leichtgängige und spielarme Lagerung umfasst.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Merkmale des unabhängigen Anspruchs gelöst.
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Die Unteransprüche stellen vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung dar.
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Eine Teleskopschiene, insbesondere für einen Geräte- oder Möbelkorpus, umfasst eine Innenschiene für einen Teilauszug und gegebenenfalls diese teilweise übergreifenden Außenschienen für einen Vollauszug, von denen eine gestellfest und die andere teleskopierbar ist. Dabei ist zwischen der Innenschiene, die aus zwei symmetrischen aneinander festgelegten Einzelschienen zusammengesetzt ist, bzw. den im Querschnitt bogenförmigen Außenschienen zumindest ein Käfig mit Wälzkörpern angeordnet, die in Laufbahnen der Innenschiene und der Außenschienen geführt sind. Die Innenschiene weist im Querschnitt die Form eines Doppel-T-Profils auf und ist aus den beiden im Querschnitt T-förmigen Einzelschienen zusammengesetzt, wobei jede Einzelschiene unter einem an den Durchmesser der Wälzkörper angepassten konkaven Radius an einem Ende mit einer Doppelbiegung in den Steg übergeht und an dem freien Ende ins Freie verläuft.
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Durch die Geometrie der Innenschiene ist zum einen eine sichere und drehfeste Lagerung der drei relativ zueinander verschiebbaren Schienen und zum anderen ein reibungsarmes Wälzen der Wälzkörper bei einer Verschiebung der Schienen gegeben. Hierbei wurde insbesondere festgestellt, dass sich die konkaven Radien und die ebenen Stege der Innenschiene positiv auswirken.
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Um beliebige Materialien vorzugsweise verzugsfrei oder verzugsarm zu der Innenschiene zu fügen, weisen in Ausgestaltung die Einzelschienen im Bereich ihrer Flansche freigeschnittene Laschen oder korrespondierend zu den Laschen angeordnete Öffnungen auf, wobei die Laschen der einen Einzelschiene rechtwinklig zu deren Flansch abgewinkelt und in die korrespondierenden Öffnungen der gegenüberliegenden Einzelschiene eingesetzt sind. Die Laschen können in die Öffnungen eingepresst werden, sind aber zumindest in einer Achse spielfrei in diesen aufgenommen.
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Zweckmäßigerweise endet das flanschseitige freie Ende der einen Einzelschiene in einer Ebene mit dem stegseitigen freien Ende der anderen Einzelschiene. Die mit ihren Flanschen aneinander liegenden Einzelschienen stehen im montierten Zustand mit ihren jeweiligen freien Enden nicht über die freien Enden der anderen Einzelschien vor.
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Bevorzugt weisen die bogenförmigen Außenschienen derart geformt sind, dass sie einen Spalt für den Durchtritt der Innenschiene auf. Die Außenschienen schützen die Wälzkörper und deren Laufflächen vor Verschmutzung.
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Zur Festlegung der Teleskopschiene in einem Korpus oder an einem Drahtgestell weist eine der Außenschienen mindestens ein Befestigungsmittel zur Kopplung der Teleskopschiene mit einem Gestell auf. Durch das Zusammenwirken der Befestigungsmittel der Teleskopschien mit gestellseitigen Befestigungsmitteln ist eine lagegenaue und schnelle Montage der Teleskopschiene an einem Korpus oder dergleichen zur Bildung eines Auszuges durch verhältnismäßig einfaches Fügen zu bewerkstelligen. Durch die Befestigungsmittel sind eine hohe Funktionalität aufgrund der exakten Ausrichtung und eine erforderliche Stabilität gewährleistet. Die Befestigungsmittel können durch Aufnahmeteile und entsprechend korrespondierende Einsetzteile verwirklicht sein, nach deren Montage eine kraft- und/oder formschlüssige Verbindung realisiert ist.
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Unter einem Korpus im Sinne der Erfindung ist sowohl ein Gehäuse als auch ein Drahtgestell, das beispielsweise in ein Gehäuse, insbesondere eines Backofens eingesetzt ist, zu verstehen. Ein wesentlicher Vorteil ist Möglichkeit aus einer Vielzahl von Materialien auszuwählen. Beispielsweise kann das eine Befestigungsmittel aus einem verchromten Stahl und das andere Befestigungsmittel aus einem hochlegierten rostfreien Stahl gefertigt sein, wobei die Materialien beispielsweise durch schweißen nicht fachgerecht zu verbinden sind.
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Nach einer Weiterbildung ist das Befestigungsmittel als eine mit einem Stift verbindbare Buchse oder ein mit einem Gegenklipselement verbindbares Klipselement ausgebildet. Selbstverständlich sind die Befestigungsmittel derart ausgerichtet, dass sie die einwirkenden Kräfte aufnehmen. Die Buchse und der Stift sind mit ihren Mittelachsen senkrecht zur Hauptkraftrichtung ausgerichtet. Bei der Montage werden die Teleskopschienen mit den Buchsen oder Stiften in die Stifte oder Buchsen des Korpus eingesetzt und durch verpressen, verschweißen, quetschen und/oder verkleben festgelegt. Die an jeder Teleskopschiene zueinander beabstandeten Befestigungsmittel sind zur horizontalen Anordnung der Teleskopschiene in dem Gehäuse vorgesehen.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Teleskopschiene ist an der Oberseite der dem Käfig zugewandten Einzelschiene mindestens eine Aufnahme zum Rasteingriff für die Wälzkörper ausgebildet ist, die der Geometrie der Wälzkörper entspricht.
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Weiterhin ist die mindestens eine Aufnahme zum Rasteingriff für die Wälzkörper in einem oder jedem Endbereich der Einzelschiene ausgebildet ist.
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Vorzugsweise ist die Aufnahme als Vertiefung, beispielsweise als Prägung, Bohrung, Ausbuchtung, Kerbe oder dergleichen, ausgebildet.
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Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen verwendbar sind. Der Rahmen der Erfindung ist nur durch die Ansprüche definiert.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die zugehörige Zeichnung näher erläutert. Es zeigt:
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1 eine perspektivische Teildarstellung einer teilweise ausgezogenen Teleskopschiene nach der Erfindung als Vollauszug,
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2 eine Schnittdarstellung im Bereich der Linie II-II der Darstellung nach 1,
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3 eine schematische Teildarstellung der Teleskopschiene in einer Einbausituation,
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4 eine schematische Explosionsdarstellung der Teleskopschiene nach 3 in der Einbausituation,
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5 eine perspektivische Teilschnittdarstellung einer teilweise ausgezogenen Teleskopschiene nach der Erfindung als Teilauszug,
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6 eine Längsschnittdarstellung der Teleskopschiene nach 5.
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Die als Vollauszug ausgebildete Teleskopschiene 1 gemäß den 1 bis 4 umfasst drei teleskopierbare Schienen 14, nämlich eine Innenschiene 2, die aus zwei Einzelschienen 3 zusammengesetzt und über in einem Käfig 4 angeordnete Wälzkörper 5 in Form von Kugeln in zwei Außenschienen 6.1 und 6.2 längsverschiebbar gelagert ist. Die Außenschienen 6.1, 6.2 weisen jeweils ein bogenförmiges Profil auf, das die Einzelschienen 3 der Innenschiene 2 teilweise umgreift und in dem der Käfig 4 mit den Wälzkörpern 5 läuft.
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Die Innenschiene 2 ist im Querschnitt als ein Doppel-T-Profil gestaltet und die beiden Einzelschienen 3 sind im Querschnitt T-förmig, wobei jede Einzelschiene 3 unter einem an den Durchmesser der Wälzkörper 5 angepassten konkaven Radius 7 an einem Ende mit einer Doppelbiegung in den Steg 10 übergeht und an dem freien Ende derart ins Freie verläuft, dass das flanschseitige freie Ende der einen Einzelschiene 3 in einer Ebene mit dem stegseitigen freien Ende der anderen Einzelschiene 3 endet. Die Stege 10 der Einzelschienen 3 sind mit Anschlägen 15 für die Wälzkörper 5 versehen.
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Zur gegenseitigen Befestigung der Einzelschienen 3 sind im Bereich ihrer Flansche 16 Laschen 17 oder korrespondierend zu den Laschen 17 angeordnete Öffnungen 18 freigeschnitten, wobei die Laschen 17 der einen Einzelschiene 3 rechtwinklig zu deren Flansch 16 abgewinkelt und in die korrespondierenden Öffnungen 18 der gegenüberliegenden Einzelschiene 3 eingesetzt sind.
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Die Teleskopschiene 1 ist mittels Befestigungsmitteln 8 vertikal ausziehbar an einem als Drahtgestell 9 ausgebildeten Korpus befestigt, wobei die Befestigungsmittel 8 zum einen als korpusseitige Stifte 11, die an Vertikalstäben 12 des Drahtgestells 9 festgelegt sind, und zum anderen als an der Innenschiene 2 der Teleskopschiene 1 befestigte Buchsen 13 ausgebildet sind.
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Die Teleskopschiene 1 ist mittels Befestigungsmitteln 8 an der in Gebrauchslage unteren Außenschiene 6.2 vertikal ausziehbar an dem als Drahtgestell 9 ausgebildeten Korpus befestigt, wobei die Befestigungsmittel 8 zum einen als korpusseitige Stifte 11, die an den Vertikalstäben 12 des Drahtgestells 9 festgelegt sind, und zum anderen als an der unteren Außenschiene 6.2 der Teleskopschiene 1 befestigte Buchsen 13 ausgebildet sind.
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Bei der Montage wird die Teleskopschiene 1 mit ihren Buchsen 13 auf die Stifte 11 des Drahtgestells 9 aufgeschoben. Die Buchsen 13 können mit den Stiften 11 verpresst, verschweißt oder verklebt werden. Insbesondere werden die Buchsen 13 verformt, bevorzugt gequetscht, um die Stifte 11 klemmend zu haltern.
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Auf der in Gebrauchslage oberen Außenschiene 6.1 der Teleskopschiene 1, die vorzugsweise gemeinsam mit einer weiteren gegenüberliegend angeordneten Teleskopschiene 1 Bestandteil eines Auszuges eines Backofens ist, ist ein Backblech oder ein Gitterrost zur Auflage von Backgut auflegbar.
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Die als Teilauszug ausgebildete Teleskopschiene 1 gemäß den 5 und 6 weist keine Außenschienen auf. Im Übrigen ist sie baugleich mit der als Vollauszug ausgebildeten Teleskopschiene 1 gemäß den 1 bis 4.
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Zusätzlich ist an der Oberseite der dem Käfig 4 zugewandten Einzelschiene 3 mindestens eine Aufnahme 19 zum Rasteingriff für die Wälzkörper 5 ausgebildet, die der Geometrie der Wälzkörper 5 entspricht.
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Es ist jedoch klarzustellen, dass die an der Oberseite der dem Käfig 4 zugewandten Einzelschiene 3 mindestens eine Aufnahme 19 zum Rasteingriff für die Wälzkörper 5 auch bei einer als Vollauszug ausgebildeten Teleskopschiene 1 vorhanden sein kann. Dabei kann die mindestens eine Aufnahme 19 in einem oder jedem Endbereich der Einzelschiene ausgebildet sein.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Teleskopschiene
- 2
- Innenschiene
- 3
- Einzelschiene von 2
- 4
- Käfig
- 5
- Wälzkörper
- 6
- Außenschiene
- 7
- Radius
- 8
- Befestigungsmittel
- 9
- Drahtgestell
- 10
- Steg
- 11
- Stift
- 12
- Vertikalstab
- 13
- Buchse
- 14
- Schiene
- 15
- Anschlag
- 16
- Flansch
- 17
- Lasche
- 18
- Öffnung
- 19
- Aufnahme
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 29909690 U1 [0004]
- DE 202010008825 U1 [0006]
- DE 202012104244 U1 [0007]