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Die Erfindung betrifft ein Modellflugzeug, bei dem wenigstens zwei Tragflächen teilweise aus Schaumstoff gebildet sind, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Dabei weisen die beiden Tragflächen jeweils ein Schaumstoffelement auf, in das wenigstens ein Trägerholm eingebettet ist. Zudem weisen die beiden Tragflächen an einem rumpfseitigen Ende des Schaumstoffelementes jeweils eine Wurzelrippe auf.
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Aus der
DE 20 2007 016 023 U1 ist ein Modellflugzeug bekannt, dessen äußere Form durch Schaumstoffelemente gebildet ist. Hierbei weist das Modellflugzeug zwei Tragflächen aus Schaumstoff auf, in die jeweils zwei Trägerholme eingebettet sind. Die Trägerholme werden dabei über eine separate Holmbrücke aneinander festgelegt, in die die Trägerholme jeweils hinein ragen.
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Die Aufgabe der Erfindung ist es, bei einem gattungsgemäßen Modellflugzeug bei einfachem Aufbau eine höhere Stabilität zu erzielen.
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Diese Aufgabe wird durch ein Modellflugzeug mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Dabei weist die Wurzelrippe beider Tragflächen jeweils zwei Lageröffnungen auf. Der jeweilige Trägerholm der Tragflächen ragt hierbei über eine erste der beiden Lageröffnungen am rumpfseitigen Ende der betreffenden Tragfläche mit einem Steckabschnitt heraus. Eine zweite Lageröffnung der beiden Lageröffnungen bildet jeweils eine Aufnahme für einen Steckabschnitt der jeweils anderen Tragfläche. Auf diese Weise können die beiden Tragflächen des Modellflugzeugs über ihre Trägerholme und Wurzelrippen direkt zusammengesteckt werden. Auf einen separaten Holmverbinder kann auf diese Weise verzichtet werden. Hierdurch wird einerseits die Konstruktion des Modellflugzeuges vereinfacht. Andererseits erzielt man durch das direkte Zusammenstecken der Tragflächen eine hohe Stabilität und Verwindungssteifigkeit.
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In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform bilden die Lageröffnungen beider Tragflächen durch die Ausbildung eines gegenüber den Steckabschnitten über eine gewisse Tiefe eine gegenseitige Linearführung, so dass sie beim Zusammenstecken jeweils in eine vorgegebene Verschiebungsrichtung gezwungen werden. Auf diese Weise können die beiden Tragflächen bis zum Erreichen einer Endstellung eine vorgegebene, vorteilhafte Positionierung zueinander einnehmen.
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Dabei ist es günstig, wenn die gegenseitige Linearführung zwischen den Oberseiten der Tragflächen einen vorbestimmten Winkel definiert. Je nach gewünschten Flugeigenschaften kann dieser genau 180° oder weniger oder mehr als 180° betragen. Auf diese Weise können über die gegenseitige Linearführung der beiden Tragflächen bestimmte gewünschte Flugeigenschaften des Modellflugzeuges eingestellt werden.
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Vorteilhafterweise ist eine Formschlussanordnung vorgesehen, mittels der die beiden Tragflächen entlang der gegenseitigen Linearführung in einer vorbestimmten Endposition aneinander festlegbar sind. Hierdurch können die beiden Tragflächen in der vorgesehenen Endstellung besonders stabil aneinander festgelegt werden.
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Zudem ist es günstig, wenn die Formschlussanordnung an beiden Tragflächen eine Fixierlasche vorsieht, die von der jeweiligen Wurzelrippe in Richtung der jeweils anderen Wurzelrippe absteht, wobei beide Fixierlaschen in der Endposition mittels eines abnehmbaren Fixierelementes formschlüssig aneinander festlegbar sind. Hierdurch kann der Formschluss in besonders einfacher und kostengünstiger Weise hergestellt werden.
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Vorteilhafterweise ist das Fixierelement durch einen Arretierstift gebildet und die beiden Fixierlaschen weisen zwei Aufnahmeöffnungen auf, die in der Endposition in eine gemeinsame Flucht bringbar sind, in der sie vom Arretierstift gemeinsam durchgriffen werden können. Auf diese Weise kann zwischen den beiden Tragflächen ein relativ starrer Formschluss hergestellt werden, der bei Bedarf auch wieder einfach zu lösen ist.
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Ferner ist es günstig, wenn die Fixierlaschen quer zur Durchtrittsrichtung ihrer Aufnahmeöffnung jeweils eine Seitenaustrittsöffnung aufweisen, über die der Arretierstift aus der Aufnahmeöffnung seitlich austreten kann, wenn die Fixierlasche in ausreichendem Maße verformt wird. Eine derartige Verformung kann insbesondere infolge der bei einem Absturz oder einer harten Landung über die Trägerholme der Tragflächen auf die Wurzelrippen übertragenen Kräfte auftreten. Durch die seitliche Austrittsmöglichkeit des Arretierstiftes kann hierbei der Formschluss zwischen den Tragflächen aufgehoben werden, um größere Beschädigungen zu vermeiden.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weisen die Wurzelrippen wenigstens eine Verlegeöffnung auf, über die elektrische Kabel der jeweiligen Tragfläche verlegbar sind. Hierdurch können beispielsweise Servokabel, die in den Tragflächen verlegt sind, beim Zusammenbauen des Modellflugzeuges leichter bis in einen Rumpf verlegt werden.
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In den Figuren ist eine beispielhafte Ausführungsform der Erfindung dargestellt. Es zeigen:
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1 eine perspektivische Ansicht des erfindungsgemäßen Modellflugzeuges,
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2 eine perspektivische Ansicht der Trägerholme und Wurzelrippen des nach 1,
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3 eine perspektivische Ansicht der rumpfseitigen Enden der Tragflächen des Modellflugzeuges und
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4 eine perspektivische Ansicht einer Formschlussanordnung des Modellflugzeuges.
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1 zeigt ein Modellflugzeug 2 mit zwei Tragflächen 4A, 4B, die im Wesentlichen aus einem Schaumstoffelement 6A, 6B bestehen, in das jeweils wenigstens ein Trägerholm 8A, 8B eingebettet ist. Die Trägerholme 8A, 8B dienen hierbei in erster Linie zur Stabilisierung der Tragflächen 4A, 4B beziehungsweise zur Befestigung an einem Rumpf 10 des Modellflugzeuges 2 und sind hierzu beispielsweise aus Aluminium gebildet. Ferner können an den Trägerholmen 8A, 8B auch Funktionsteile wie insbesondere Servos 12 gelagert sein, die beispielsweise zur Betätigung von Steuerklappen 14 dienen.
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Wie insbesondere aus 2 zu entnehmen ist, sind die Schaumstoffelemente 6A, 6B an ihrem jeweiligen rumpfseitigen Ende E mit einer Wurzelrippe 16A, 16B verbunden, die zur Lagerung der Trägerholme 8A, 8B dient. Die Wurzelrippen 16A, 16B können dabei beispielsweise aus Kunststoff gebildet sein.
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Zur Lagerung der Trägerholme 8A, 8B weisen beide Wurzelrippen 16A; 16B jeweils eine erste Lageröffnung 18A; 18B auf, durch die der jeweilige Trägerholm 8A; 8B der betreffenden Tragfläche 4A; 4B hindurchragt, wie insbesondere aus 3 für Tragfläche 4B zu entnehmen ist. Hierbei ragen die Trägerholme 8A, 8B jeweils mit einem Steckabschnitt 20A, 20B aus der jeweiligen Wurzelrippe 16A, 16B heraus.
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Zusätzlich weisen die Wurzelrippen 16A; 16B eine zweite Lageröffnung 22A; 22B auf, in die der Steckabschnitt 20B; 20A der jeweils anderen Tragfläche 4B; 4A bei der Montage des Modellflugzeuges 2 eingeführt wird.
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Der Querschnitt der Lageröffnungen 18A, 18B, 22A, 22B ist hierbei komplementär zum Querschnitt der Trägerholme 8A, 8B ausgebildet. Zudem weisen insbesondere die zweiten Lageröffnungen 22A, 22B eine ausreichende längenmäßige Erstreckung auf, um eine gegenseitige Linearführung der Trägerholme 8A, 8B zu bilden. Die gegenseitige Linearführung ist dabei derart ausgerichtet, dass die Trägerholme 8A, 8B beziehungsweise die Tragflächen 4A, 4B in einer Endposition gemäß 4, die diese im fertig montierten Zustand des Modellflugzeuges 2 einnehmen, an ihrer Oberseite einen Winkel W von weniger als 180° einschließen. Alternativ hierzu, kann der vorbestimmte Winkel W auch genau 180° oder mehr als 180° betragen, je nachdem, welche Flugeigenschaften gewünscht sind.
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Die Sicherung dieser Endposition erfolgt dabei mittels einer insgesamt mit 24 bezeichneten Formschlussanordnung. Wie aus 3 zu entnehmen ist, weist diese Fixierlaschen 26A, 26B auf, die jeweils an einer von dem jeweiligen Schaumstoffelement 6A; 6B abgewandten Seite der jeweiligen Wurzelrippe 16A; 16B von dieser abstehen. Die beiden Fixierlaschen 26A, 26B bilden hierbei jeweils eine Aufnahmeöffnung 28A, 28B aus.
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Ferner weist die Formschlussanordnung 24 ein Fixierelement 30 in Form eines Arretierstiftes auf, dessen Querschnitt im Wesentlichen komplementär zum freien Querschnitt der Aufnahmeöffnungen 28A, 28B ausgebildet ist.
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Beim Zusammenstecken der beiden Tragflächen 4A, 4B werden die beiden Steckabschnitte 20A; 20B der Trägerholme 8A; 8B jeweils in die Lageröffnung 22B; 22A der jeweils anderen Tragfläche 4B; 4A gesteckt und entlang der Linearführung in die Endposition verschoben, wie sie in 4 dargestellt ist.
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In dieser Endposition sind die beiden Aufnahmeöffnungen 28A, 28B in einer gemeinsamen Flucht angeordnet, so dass das stiftförmige Fixierelement 30 durch beide hindurch gesteckt werden kann. Hierdurch werden die Tragflächen 4A, 4B über die Fixierlaschen 26A, 26B ihrer Wurzelrippen 16A, 16B formschlüssig aneinander festgelegt.
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Wie aus 3 ferner zu entnehmen ist, weisen die Fixierlaschen 26A, 26B quer zur Durchtrittsrichtung R ihrer Aufnahmeöffnungen 28A, 28B jeweils eine Seitenaustrittsöffnung 32 auf, die beispielhaft schlitzförmig ausgebildet ist. Bei größerer Krafteinwirkung auf eine der Tragflächen 4A, 4B, die zu einer Relativbewegung der betreffenden Fixierlasche 26A; 26B gegenüber der anderen Fixierlasche 26B; 26A beziehungsweise gegenüber dem Fixierelement 30 führt, kann hierdurch wenigstens eine der Fixierlaschen 26A; 26B an der Seitenaustrittsöffnung 32 derart verformt werden, dass das Fixierelement 30 quer zur Durchtrittsrichtung aus der betreffenden Aufnahmeöffnung 28A, 28B austritt und dadurch den Formschluss zwischen den beiden Tragflächen 4A, 4B aufhebt. Hierdurch können sich die Tragflächen beispielsweise bei Abstürzen oder harten Landungen ohne größere Beschädigungen vom Rumpf 10 lösen.
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Bei der Demontage der Tragflächen 4A, 4B, wie beispielsweise zum leichteren Transport des Modellflugzeuges 2, wird das stiftförmige Fixierelement 30 dagegen entlang der Durchtrittsrichtung R der Aufnahmeöffnungen 28A, 28B von den Fixierlaschen 26A, 26B getrennt, um den Formschluss aufzuheben und die Steckabschnitte 20A, 20B aus der jeweiligen Lageröffnung 18B, 18A herausziehen zu können.
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Wie aus 4 ferner zu entnehmen ist, können an den Wurzelrippen 16A, 16B zusätzlich zu den Lageröffnungen 18A, 18B auch Verlegeöffnungen 34 vorgesehen werden, die beispielsweise zum leichteren Verlegen oder Kontaktieren von elektrischen oder elektronischen Teilen dienen können, die beispielsweise durch Servokabel der Steuerklappen 14 gebildet sind.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202007016023 U1 [0002]