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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum sicheren, geschützten Handhaben eines Schwimmkörpers, insbesondere Surfbretts oder SUP-Boots, wobei die Handhabe die Funktionalität des Schwimmkörpers zu einem Beiboot ermöglicht. Die Vorrichtung ist als Transporttasche für einen Schwimmkörper ausgelegt, die sämtliche funktionellen Bauteile für ein Beiboot enthält.
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Stand der Technik
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Allgemein führen Motorboote oder Segelboote als Beiboote ein faltbares Bananaboot oder Schlauchboot mit.
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Das Bananaboot besteht aus zumeist mindestens vier Kunststoffplatten, die auseinandergefaltet werden und dadurch die Form eines Bootskörpers annehmen.
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Im zusammengeklappten Zustand liegen die Kunststoffplatten mit Metall- oder Kunststoffscharnieren verbunden übereinander und können platzsparend z. B. an der Reling eines Segelbootes befestigt werden. Die üblichen Maße derartiger Bananaboote sind Länge 3–4 m, Breite bei 0,6 m mit einem Gewicht von etwa 25–40 kg. Eine Person baut ein derartiges Boot in zehn Minuten auf. Das Bananaboot ist der Länge nach nicht klappbar und lässt sich deshalb nur schwierig an Deck oder unter Deck verstauen. Da der Boden und die Seitenteile nur aus den Kunststoffplatten bestehen, ist die Steifigkeit des Bootes in allen Richtungen nicht hoch und es kommt leicht zu Verwindungen des Körpers.
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Eine weitere Alternative als Beiboot bieten bekannte Schlauchboote mit Holzböden. Derartige Beiboote werden an Land aufgeblasen und in der Regel in dieser aufgeblasenen Form auf dem Schiff liegend verstaut. Das Schlauchboot kann durch die Sperrigkeit des Aufbaus nicht an der Reling befestigt werden, da es zu Behinderungen führen würde, daher wird es häufig im Wasser nachgeschleppt wenn kein Stauraum an Deck zur Verfügung steht. Wird das Schlauchboot über eine längere Zeit nicht benötigt, kann es luftleer gut verstaut werden, wenn die Holzteile zur Versteifung und der Boden mit festen Platten nicht zu sperrig sind.
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In der
DE 35 32 651 A1 wird ein Aufsatz für Surfbretter in Form eines Schlauchbootes gezeigt, das auf einem Surfbrett befestigbar ist. Derartige Surfbretter waren gegenüber derzeit bekannten Surfbrettern, die aufblasbar, stabiler und leichter sind, schwerer und mit Steckschwertern bestückt. Eine Befestigung an der Segelbootreling war auch wegen der Länger von ca. 3,60 m schwierig. Ein schnelles Aufstellen des Aufsatzes ohne das Aufblasen der Luftkammern bzw. Luftschläuche ist nicht möglich.
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Aufgabe
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum sicheren, geschützten Handhaben eines Schwimmkörpers, insbesondere Surfbretts zu schaffen, das eine hohe zusätzliche Funktionalität aufweist. Dabei wird durch die erfinderische Kombination eines Schwimmkörpers, insbesondere Surfbrett bzw. Stand-Up-Paddling Board, ein sogenanntes SUP-Boot oder SUP-Board, und einer multifunktionellen Handhabe, die insbesondere als Transporteinheit ausgebildet ist, ein Beiboot für Motorboote oder Segelboote bereitgestellt.
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Die Vorteile ein Sportgerät, wie einen Schwimmkörper, z. B. einem Surfbrett bzw. einem SUP-Boot oder Ähnlichem die Funktionalität eines Beiboots, Rettungsboots oder einer Rettungsinsel zu geben sind neben einer einfachen Handhabung, die auch durch Kinder erfolgen kann, ein verbesserter Umgang mit dem geringen Stauraum auf Motorbooten oder Segelbooten.
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Ein weiterer Vorteil ist die Möglichkeit die Vorrichtung auch im nassen Zustand seefertig zu stauen.
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Durch die Auffaltbarkeit einer festen Reling aus der Handhabe, die insbesondere durch aufblasbare Einsätze unterstützt werden kann, ist eine erhöhte Tragfähigeit gegeben, mit der Transportgut vor Nässe geschützt transportierbar ist. Weiter ist ein einfaches aus- und wieder einsteigen möglich.
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Im Unterschied zum lediglich durch Paddel oder Stangen bewegbaren reinen Sportgerät ermöglicht die feste Reling der Handhabe und die Integration des Sportgeräts in der Handhabe weitere Fortbewegungsmöglichkeiten, wie Rudern, Wriggen, Segeln oder die Anbringung eines Motors oder Außenbordantriebs. Damit ist man mit der Erfindung nicht auf einen landnahen und damit riskanten Ankerplatz angewiesen.
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Durch die Anbringung des Schwimmkörpers als integraler Boden der Handhabe, wird ein stark vereinfachtes Prinzip wie bei einem Festrumpfschlauchboot oder RIB/RHIB (Rigid (Hull) Inflatable Boat) erreicht. Wie bekannt ist, verfügt ein Schlauchboot mit einem statischem Rumpf über bessere Navigations- und Auftriebseigenschaften als ein gewöhnliches Schlauchboot und ist für Off-Shore-Anwendungen tauglich.
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Weiter ist die Erfindung dadurch robuster und kann auch durch eine Person allein auf den Strand über Sand oder Korallen bewegt werden.
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Eine weitere Möglichkeit ist durch die Erweiterbarkeit der Vorrichtung durch die Kombination mehrer Vorrichtung miteinander gegeben, indem z. B. zwei oder mehrere Schwimmkörper miteinander kombiniert werden und einen Katamaran oder ein Floß bilden.
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Die Handhabe ist mit Fixierungen, wie Schäkel o. ä. versehen, die eine einfache Anbringung und Lösung an der Reling eines Motorbootes oder Segelbootes ermöglichen. Die Farbgebung oder Beschriftung der Handhabe sowie das anbringen von Taschen mit insbesondere wasserdichten bekannten Verschlüssen ist nicht eingeschränkt. Jedoch sollten Signalfarben mit im Dunkeln aktivierbaren oder aktiven Signalelementen bevorzugt verwendet werden.
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Durch die Erweiterbarkeit der Handhabe als Hülle mit aufblasbaren Einsätzen und Versteifungen, die einen geschossenen Raum bildet, ist die Funktionalität eines Rettungsboots bzw. einer Rettungsinsel gegeben. Dabei sind alle bekannten Ausstattungsmerkmale einer Rettungsinsel, wie Abwurfeinrichtung, automatische Aufblashilfen, Notfallsätze in die Vorrichtung einsetzbar.
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Fig. 1 bis Fig. 5
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1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel der Vorrichtung in der Aufsicht, in der Perspektive und im Querschnitt.
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2 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel der Vorrichtung mit Luftschläuchen in der Perspektive und im Querschnitt.
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3 zeigt ein Ausführungsbeispiel der Vorrichtung in der Perspektive mit verschiedenen Relinghöhen.
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4 zeigt ein Ausführungsbeispiel der Vorrichtung mit Abdeckplane in der Perspektive.
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5 zeigt ein drittes Ausführungsbeispiel der Vorrichtung in der Perspektive.
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Ausführungsbeispiele
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In einem ersten Beispiel ist eine Vorrichtung zum sicheren, geschützten Handhaben eines Schwimmkörpers, hier ein Stand-Up-Paddling Board (1) (SUP-Board) gezeigt, dass in einer Handhabe, hier ein Boardbag (2), hinein geschoben und mit einem Reißverschluss (8) verschlossen wird. Dieses Board (1) hat die Form eines Surfboardes und ist aufblasbar oder aus ausgeschäumtem Kunststoff aufgebaut.
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An dieses Boardbag (2) ist eine wasserfeste Rundumplane (3) als Reling befestigt, die mit mindestens vier Aufstellern (4) hochgestellt wird. Diese Relingplane (3) besitzt oben eine Öffnung (7) zur Aufnahme eines formgebenden Gestänges (8). Dieses Gestänge (8) wird durch die vier Aufsteller (4) am Heck, im Bug und an der Backbord- und Steuerbordseite gestützt und verleiht der Reling eine stabile Form. Werden die Aufsteller nach innen geklappt, dann senkt sich das Gestänge mit der Relingplane (3) auf das Boarddeck. Die Gesamthöhe liegt bei ca. 2–3 cm über der Boarddicke und lässt sich an der Reling eines Segelbootes befestigen. Der Rumpf des SUP-Bootes ist formstabil und das Hochstellen der Reling erfolgt in wenigen Minuten bei einer Masse von unter 20 kg. Eine Finne (5) erhöht die Spurtreue auf dem Wasser.
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Die Vorrichtung bietet Möglichkeiten zum Paddeln in sitzender oder stehender Form und mit hochgestellter Reling lässt es sich gut und trocken rudern.
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In einem weiteren Beispiel ist der Schwimmkörper, hier Board (1) eines SUP-Boot, aufblasbar. Wenn das SUP-Boot längere Zeit nicht benötigt wird, so ist das Packmaß besonders klein und man kann es gut verstauen. Das steckbare Gestänge (8) lässt sich leicht zusammenschieben oder falten. Zum Sitzen im SUP-Boot empfehlen sich kleine Luftkissen.
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Die Reling ist doppelwandig und kann bei Bedarf mit einem Luftschlauch (6) oder festen Schaumstoffplatten zur weiteren Stabilisierung beitragen. Der Luftschlauch (6) wird im Bereich der Aufsteller (4) etwas gepresst. Auch die Aufsteller sind durch Luftschläuche mit festerer Struktur einsetzbar.
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Die Reling oder ein Teil der Reling kann auch aus festen Platten wie beim Bananaboot bestehen. Der Heckspiegel lässt sich mit einem Brett verstärken, um einen Außenbordmotor anzubringen.
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Bei schnellen Aktionen kann das SUP-Boot mit hochgestellter Reling sofort zu Wasser gelassen werden und im trockenen Boot werden je nach Bedarf die Luftschläuche (6) aufgepumpt.
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Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung liegt darin, das Boardbag (2) von unten mit einem wasserdurchlässigen Material zu versehen, damit eintretendes Wasser unterhalb des Boardes (1) gut ablaufen kann. Beim Einsatz der Finne ist auf darauf zu achten, dass sich kein Wasser zwischen Boardbag (2) und SUP-Board (1) ansammelt.
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Eine weitere Möglichkeit besteht darin, auf die Umhüllung als Boardbag (2) zu verzichten und die Relingplane (3) mit Boden über Gurte an das SUP-Board rutschfest zu fixieren. Dann wird die Handhabe, hier Boardbag, lediglich als Tragetasche oder Stautasche eingesetzt. Die Handhabe kann dabei auch über feste oder fixierbare Gurte oder Tragegriffe verfügen die den Transport unterstützen.
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Bei der Befestigung an der Segelbootreling kann die Relingplane (3) mit dem Gestänge (8) mit Hilfe von Gummistrops oder Gurten an das Board fixiert werden. Weiter ist eine Abdeckplane (15) anbringbar, die mit einem zweiseitigen Reißverschluss (14) außerhalb der Relingplane, alle Bauteile abdeckt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- SUP-Board (Stand-Up-Paddling Board), aufblasbar oder massiv
- 2
- Boardbag
- 3
- Wasserdichte Relingplane
- 4
- Aufsteller
- 5
- Finne
- 6
- Luftschlauch
- 7
- Doppelwandhohlkammer zum Einschieben des Gestänges
- 8
- Gestänge
- 9
- Reißverschluss zum Einstecken des SUP-Boards
- 10
- Doppelwandhohlkammer für Luftschlauch, Schaumplatten oder Kunststoffplatten
- 11
- Aufsteller nach innen geklappt
- 12
- Gestänge-Hohlkammernaht
- 13
- Abgesenkte Reling
- 14
- Naht zwischen Boardbag und Relingplane und zweiseitiger Reißverschluss für Abdeckplane
- 15
- Abdeckplane
- 16
- Stecksystem für Dollen oder Skulls
- 17
- Ausschnitte zum Stecken des Gestänges
- 18
- Spanngurte zum Befestigen der Relingplane an das SUP-Board
- 19
- Befestigungselemente des SUP-Boards mit der Relingplane mit Hilfe von Klicksystemen, Verschraubungen, Kederschienen, Nutenschienen, Stecksystem, Klett-Flauschband.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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