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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung entsprechend den Oberbegriffen des Anspruchs 1.
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Zum Transport schwerer Lasten und zur Beladung von Fahrzeugen mit ihnen sind häufig Hilfsvorrichtungen notwendig, da Personen nicht die notwendigen Kräfte aufbringen können. So können beispielsweise Lasten durch einen Kran oder einen Gabelstapler in einem Raum oder im Gelände bewegt werden.
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Im Patent
AT000000265970B kann beispielsweise ein Gabelstapler zusätzlich mit einem Kran ausgerüstet werden, um eine Last anzuheben, auf die Staplerzinken zu legen und anschließend zu verladen oder an den Bestimmungsort der Last zu verbringen. Jedoch wird ein Gabelstapler wegen seines Gewichts, seiner Größe und seiner Kosten in der Regel nicht gemeinsam mit der Last in ein Fahrzeug oder einen Anhänger verladen. Dies hat zur Folge, dass die transportierten Lasten an ihrem Bestimmungsort nur schwer zu entladen sind, falls eine geeignete Vorrichtung nicht vor Ort zur Verfügung steht.
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Beim Patent
EP 0630 222 B1 kann zwar die Last mit der Vorrichtung zusammen auf eine Ladefläche verladen und wieder ausgeladen werden. Hier ist unter der Last ein klappbares Fahrwerk angebracht, welches sich beim Aufladen auf die Ladefläche nach hinten wegklappt. Allerdings kann keine auf dem Boden stehend schwere Last aufgenommen werden, sondern die Last muss zuerst mit Muskelkraft oder mit weiteren Mitteln auf die Vorrichtung gehoben werden, bevor sie zusammen mit der Vorrichtung auf die Ladefläche verladen werden kann. Außerdem gestaltet es sich mit derartigen Vorrichtungen schwer, Schüttgut zu transportieren.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine kostenoptimierte, einfach zu handhabende Verladevorrichtung zu schaffen, mit der verschiedene Lasten aufgenommen werden können, ohne dass sie zuerst von Hand oder mit zusätzlichen Hilfsmitteln auf die Verladevorrichtung verladen werden müssen. Die Lasten sollen mit der Verladevorrichtung in ein Fahrzeug oder einen Anhänger eingeladen und am Bestimmungsort mit der Verladevorrichtung ohne zusätzliche Hilfsmittel wieder ausgeladen und an die vorgesehene Stelle gefahren werden können.
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Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Das Prinzip und Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgendem anhand von Zeichnungen dargestellt:
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1 zeigt eine isometrische Ansicht der mobilen Verladevorrichtung mit Multifunktionsaufnahme.
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2 zeigt eine Draufsicht mit Multifunktionsaufnahme.
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3 zeigt eine Draufsicht ohne Multifunktionsaufnahme.
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4 zeigt eine Draufsicht auf die Multifunktionsaufnahme.
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5 zeigt die Vorrichtung vor einer Palette mit Last.
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6 zeigt die Vorrichtung vor dem Absenken des Rahmens.
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7 zeigt die Vorrichtung nach dem Absenken der Rahmens.
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8 zeigt die Vorrichtung mit ihren Zinken unter der Palette.
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9 zeigt die Vorrichtung mit angehobener Multifunktionsaufnahme und Palette.
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10 zeigt die Vorrichtung mit angehobenem Rahmen und Palette.
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11 zeigt die Vorrichtung mit den vorderen Stützrädern über der Ladefläche eines Anhängers.
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12 zeigt die Vorrichtung mit den vorderen Stützrädern auf der Ladefläche.
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13 zeigt die Vorrichtung mit angehobenen vorderen Transporträdern.
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14 zeigt die Vorrichtung mit den hinteren Stützrädern auf der Ladefläche.
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15 zeigt die Vorrichtung mit angehobenen hinteren Transporträdern über der Ladefläche.
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16 zeigt die Vorrichtung mit abgesenkter Multifunktionsaufnahme und angehobenen Stützrädern.
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17 zeigt eine isometrische Ansicht der Vorrichtung mit einem Kran statt Multifunktionsaufnahme.
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18 zeigt die Vorrichtung mit Kran vor einer Last.
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19 zeigt die Vorrichtung mit Kran und abgesenktem Rahmen über der Last.
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20 zeigt die Vorrichtung mit Kran und angehobenem Rahmen und Last.
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21 zeigt die Draufsicht einer Ausführung mit klappbaren Stützrädern ohne Multifunktionsaufnahme.
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22 zeigt die Ausführung mit ausgefahrenen Stützrädern.
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23 zeigt die Ausführung mit eingeklappten Stützrädern.
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24 zeigt die Ausführung mit ihren Zinken unter der Last.
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25 zeigt die Ausführung mit angehobener Last und den vorderen Stützrädern auf der Ladefläche.
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26 zeigt die Ausführung mit angehobener Last und allen Stützrädern auf der Ladefläche.
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27 zeigt die Ausführung mit angehobener Last und eingeklappten Stützrädern auf der Ladefläche.
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28 zeigt die Ausführung mit abgesenkter Last und angehobenen Transporträdern auf der Ladefläche.
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Basiselement der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist ein U-förmiger Rahmen 2 (1, 3). Seine Schenkel enthalten Antriebe 4, die die vorderen Transporträder 3 und das oder die hinteren Transporträder 9 getrennt auf und ab bewegen können. Außerdem sind vordere Stützräder 1 und hintere Stützräder 7 mit dem Rahmen 2 verbunden. An der Bedienerseite der Vorrichtung ist vorteilhafterweise ein Griff 10 angebracht, mit dem der Bediener die Vorrichtung verschieben kann.
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Zum Aufnehmen der Last 8, 15 sind verschiedene Ausführungsformen möglich. Zur Erläuterung wird hier zunächst eine Ausführung betrachtet, die eine Multifunktionsaufnahme 11 (2, 3) enthält. Diese besteht aus Multifunktionsrahmen 12 und Zinken 13 (3, 4) zur Aufnahme eines Lastträgers 8 wie beispielsweise einer Wanne, einer Mulde oder wie in 5 bis 16 einer Palette mit darauf liegender Last 15. Die Führungsstempel 6 der Multifunktionsaufnahme 11 können sich in rahmenseitigen Führungen bewegen und nehmen die bei Belastung entstehenden Drehmomente auf. Die Multifunktionsaufnahme 11 kann durch Antriebe 5 gegenüber den Stützrädern 1, 7 angehoben oder abgesenkt werden.
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Die Anwendung der Vorrichtung wird im Folgenden anhand des Transports einer Palette beschrieben.
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Zum Aufnehmen der Palette 8 mit einer darauf befindlichen Last 15 schiebt ein Nutzer die Vorrichtung vor die Palette (5). Anschließend wird die Multifunktionsaufnahme 11 nach unten gefahren (6). Nun senkt der Nutzer den Rahmen 2 zusammen mit der Multifunktionsaufnahme 11 durch Betätigen der Antriebe 4 soweit ab, bis er die Multifunktionsaufnahme 11 mit den Zinken 13 unter die Palette 8 fahren kann (7). Dann schiebt er die Vorrichtung mit den Zinken 13, analog zu einer Ameise oder einem Gabelstapler, unter die Palette 8 (8). Im nächsten Schritt wird die Multifunktionsaufnahme 11 wieder so angehoben, dass die Unterseite der Palette 8 ein höheres Niveau erreicht als die Unterseite der Stützräder 1 und 7, um später eine Kollision der Palette mit der Ladefläche zu verhindern (9). Anschließend werden das vordere Transportrad 3 und das hintere Transportrad 9 ausgefahren.
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Dadurch hebt sich der Rahmen 2 mit der Multifunktionsaufnahme 11 und der Palette 8 an (10).
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Nun schiebt der Nutzer die Vorrichtung mit den vorderen Stützrädern 1 über die Ladefläche 16 des zum Transport bestimmten Fahrzeugs (11). Anschließend werden alle Transporträder 3, 9 soweit eingefahren, bis die vorderen Stützräder 1 Kontakt mit der Ladefläche 16 haben (12). Dann können die beiden vorderen Transporträder 3 vollständig eingefahren werden (13), da die Vorrichtung nun mit den hinteren Transporträdern 9 auf dem Boden steht und mit den vorderen Stützrädern 1 auf der Ladefläche 16. Der Nutzer rollt nun die Vorrichtung soweit auf die Ladefläche 16, bis sich auch die hinteren Stützräder 7 auf der Ladefläche befinden (14). Die hinteren Transporträder 9 werden nun ebenfalls eingefahren (15), dadurch kann die Vorrichtung komplett auf die Ladefläche 16 gerollt werden. Die Vorrichtung mit der angehobenen Last könnte nun auf der Ladefläche 16 z. B. mit Bremsklötzen unter den Stützrädern 1, 7 oder durch eingebaute Bremsen an den Stützrädern 1, 7 am Verrutschen gehindert werden. Die Verrutschungsgefahr kann aber auch dadurch vermindert werden, dass die Multifunktionsaufnahme 11 wieder nach unten ausgefahren wird (16), bis sowohl die Palette 8 als auch die Zinken 13 der Vorrichtung auf der Ladefläche 16 aufliegen.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführung (17) wird in die Vorrichtung statt der Multifunktionsaufnahme 11 ein Kran 14 eingesetzt. Die Vorrichtung wird zum Aufnehmen einer Last erst vor die Last gefahren (18) und dann weiter über die Last geschoben (19), bis sich der Haken des Krans 14 über der Last befindet. Der Kran oder der Haken wird nun mechanisch oder motorisch angehoben, bis sich die Last hoch genug zum Beispiel über einer Ladefläche befindet (20), auf der sie wieder abgesetzt werden kann.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführung enthält die Vorrichtung statt eines Multifunktionsrahmens 11 wie in 1 bis 16 mit dem Rahmen fest verbundene oder bei Bedarf auch auswechselbar Zinken 13 (22), so dass eine Mechanik zum An- und Absenken eines Multifunktionsrahmens entfällt. Damit zum Beispiel eine Palette 8 aufgenommen werden kann, sind die Stützräder 1, 7 beweglich am Rahmen befestigt, z. B. durch ein Gestänge 17 (21 bis 28). Sie werden vor Aufnahme der Palette nach oben bewegt (23), bis sich ihre Unterseite oberhalb der Unterseite der Zinken 13 befinden, und dort verriegelt.
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Anschließend kann nach Absenken des Rahmens 2 (24) die Palette 8 mit den Zinken 13 aufgenommen werden. Danach werden der Rahmen 2 angehoben und die Stützräder 1, 7 wieder nach unten bewegt (25). Anschließend kann die Vorrichtung mit den vorderen Stützrädern 1 über die Ladefläche 16 geschoben und auf der Ladefläche 16 abgesetzt werden. Dann wird die Vorrichtung nach Einfahren zuerst der vorderen Transporträder 3 und danach der hinteren Transporträder 9 komplett auf die Ladefläche gefahren (26). Schließlich werden die Transporträder 3, 9 ein Stück ausgefahren und dadurch der Rahmen angehoben, so dass die Stützräder 1, 7 entlastet sind (27) und nach oben bewegt werden können. Damit Last und Vorrichtung nicht verrutschen, können zum Schluss die Transporträder 3, 9 wieder ein Stück eingefahren werden (28), bis Zinken 13 und Palette 8 auf der Ladefläche 16 aufliegen.
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In weiteren vorteilhaften Ausführungen sind vorzugsweise die hinteren Transporträder 9 und/oder die hinteren Stützräder 7 lenkbar und/oder bremsbar. Dies erleichtert das Manövrieren auf engem Raum, besonders wenn in weiteren Ausführungen nur ein hinteres Transportrad 9 und/oder Stützrad 7 vorgesehen wird und dadurch das hintere Ende der Vorrichtung auch leicht seitlich beweglich ist.
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In weiteren Ausführungen sind einige oder alle Transporträder 3, 9 und Stützräder 1, 7 motorisch angetrieben, um z. B. das Verfahren auf rauen Böden oder Ladeflächen zu erleichtern.
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Mit allen Ausführungen ist es auch möglich, auf die Ladefläche mehrere Paletten lückenlos hintereinander zu stellen, indem die Vorrichtung nach dem Abladen der ersten Palette wieder von der Ladefläche herunter gefahren wird und dann weitere Palette aufgenommen und auf der Ladefläche abgestellt werden. Da der Rahmen U-förmig ist, können seine Schenkel soweit neben die letzte bereits auf der Ladefläche befindliche Palette gerollt werden, bis die Vorderkante der Palette, die sich noch in der Vorrichtung befindet, an die Hinterkante der hintersten Palette auf der Ladefläche anstößt.
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Nur die erste abgeladene Palette kann mit den bisherigen Ausführungen bis zur Stirnwand der Ladefläche hinter der Fahrerkabine gerollt werden: Die Last 8, 15 soll sich während des Fahrens des Rahmens 2 zweckmäßigerweise zwischen den jeweils tragenden Transporträdern bzw. Stützrädern befinden, um nicht herunter zu fallen. Dadurch steht der Rahmen 2 während des Fahrens und nach dem Absetzen auf der Ladefläche 16 gegenüber der Last horizontal etwas über. Die Last kann dadurch nicht bis zum Ende, z. B. bis zur Stirnwand der Ladefläche, gebracht werden, so dass Platz auf der Ladefläche verschenkt wird und die Last beim Bremsen des Fahrzeugs unter Umständen ein Stück nach vorn rutschen und Schaden anrichten kann. Um dies zu verhindern, kann in einer weiteren vorteilhaften Ausführung der Rahmen 2 nach dem Absetzen des Lastträgers 8 auf der Ladefläche 16 z. B. manuell oder motorisch so weit verkürzt werden, dass die Stirnflächen seiner seitlichen Schenkel nicht über den Lastträger hinausragen.
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Die Platzverschwendung und die Rutschgefahr beim Bremsen kann in einer weiteren vorteilhaften Ausführung auch dadurch beseitigt werden, dass die Aufnahmevorrichtung, die Last oder beides innerhalb des Rahmens 2 nach dem Absetzen des Rahmens horizontal so weit nach vorn bewegt werden, dass die Last (8, 15) mit den Stirnflächen der seitlichen Schenkel abschließt oder über sie hinausragt und so bis zur Stirnwand der Ladefläche 16 geschoben werden kann.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Vordere Stützräder
- 2
- Rahmen
- 3
- Vordere Transporträder
- 4
- Antrieb für Transportrad
- 5
- Antrieb für Multifunktionsaufnahme
- 6
- Führungsstempel der Multifunktionsaufnahme
- 7
- Hintere Stützräder
- 8
- Lastträger
- 9
- Hintere Transporträder
- 10
- Griff
- 11
- Multifunktionsaufnahme
- 12
- Multifunktionsrahmen
- 13
- Zinken
- 14
- Kran
- 15
- Transportgut
- 16
- Ladefläche
- 17
- Stützrad-Gestänge
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- AT 000000265970 B [0003]
- EP 0630222 B1 [0004]