-
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Rollverschluss für flexible Beutel oder dergleichen, sowie einen Beutel, der einen solchen Rollverschluss umfasst.
-
Rollverschlüsse sind bereits in verschiedenen Ausführungsformen bekannt, etwa für Kurier- oder Fahrradtaschen. Für den Gebrauch solcher Taschen ist es besonders wichtig, dass sie sich wasserdicht verschließen lassen. Zu diesem Zweck lässt sich das offene Ende der beutelförmigen Tasche aufrollen und wird auf geeignete Weise, etwa durch einen Schnallenverschluss fixiert, so dass das relativ steife Taschenmaterial sich nicht selbsttätig wieder entrollen kann. Im aufgerollten Zustand kann praktisch kein Spritzwasser in die Tasche eindringen.
-
Es wird an dieser Stelle angemerkt, dass der Begriff „Tasche” oder „Beutel” hier und in der folgenden Beschreibung nicht als beschränkend verstanden werden soll. Gemeint ist vielmehr jeder sack- oder beutelförmige Behälter, der ein offenes Ende aufweist, sofern dieses flexibel genug ist, um aufgerollt zu werden. Insofern eignet sich der hier beschriebene Rollverschluss für sehr verschiedene Arten und Anwendungen sackförmiger Beutel, auch im Verpackungsbereich.
-
Eine besondere Form des oben beschriebenen Rollverschlusses für Kuriertaschen oder Packsäcke stellt die Lösung dar, die in dem deutschen Gebrauchsmuster
DE 299 14 374 U1 beschrieben wird. Hier sind an der Öffnung Streifen aus einem flexiblen Material angebracht, welche die Öffnung verstärken und auf welche das offene Beutelende aufgerollt wird. In der aufgerollten Stellung lassen sich die Enden der biegsamen Streifen miteinander verbinden und durch Schnallen befestigen, die an den Streifenenden angebracht sind, so dass sich ein Tragegriff ergibt.
-
Bei diesem Rollverschluss müssen jedoch die Streifen am Beutel angebracht sein, also beispielsweise an die Außenkanten des offenen Beutelendes angeschweißt oder angeklebt sein. Das bedeutet, dass für jeden Beutel ein eigener Rollverschluss der beschriebenen Art vorhanden sein muss. Es ist bisher keine Möglichkeit bekannt, dieses vorteilhafte Verschlussprinzip auf andere Beutel, insbesondere sehr einfache und auch preiswertere Beutel zu übertragen und sie gewissermaßen mit einem geeigneten Rollverschlusssystem nachzurüsten. Interessant wäre eine solche Lösung allerdings nicht nur für einfache Packtaschen wie Kleiderbeutel oder dergleichen, sondern auch für bereits geöffnete Lebensmittelverpackungen, Baustoffverpackungen oder vieles mehr. Aus Kostengründen ist es jedoch uninteressant, solche Streifen, die das Aufrollen erleichtern, an Einwegverpackungen bereits bei der Herstellung anzubringen. Außerdem ist es bisher nicht möglich, die bekannten Rollverschlüsse an einem anderen Beutel anzubringen, wenn der alte Beutel abgenutzt oder zerstört ist.
-
Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Rollverschluss der oben beschriebenen Art zu schaffen, der sich auch an sehr einfach gestalteten Beuteln nachrüsten lässt und sich auswechseln lasst. Es soll ferner möglich sein, das vorteilhafte Verschlussprinzip des Aufrollen des Beutelendes auf einen Streifen auf andere Gebiete wie z. B. Einwegverpackungen zu übertragen.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Rollverschluss mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
-
Erfindungsgemäß bildet der Streifen ein vom Beutel körperlich getrenntes Element, d. h. er ist nicht fest an der Öffnung des Beutels angebracht, sondern wird zum Aufrollen der Öffnung lediglich lose an den Beutel angelegt. Er umfasst mindestens zwei Verschlussmittel, von denen ein erstes Verschlussmittel an einem Streifenende angebracht ist. Mindestens ein zweites Verschlussmittel ist an einem Punkt entlang der Länge des Streifens angeordnet, der vom ersten Verschlussmittel beabstandet ist. Nach dem Aufrollen lassen sich das erste und das zweite Verschlussmittel zu einem Ring verbinden. Ein Entrollen der Öffnung ist dann nicht mehr möglich, und der Beutel ist zumindest spritzwasserdicht verschlossen.
-
Dieser biegsame Streifen stellt ein sehr einfaches Verschlusselement dar, das sich praktisch an jedem beliebigen Beutel mit einer ausreichend flexiblen Öffnung anwenden lässt. Die Verwendung ist äußerst einfach und praktisch zu handhaben.
-
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind mehrere zweite Verschlussmittel in verschiedenen Abständen von dem ersten Verschlussmittel entlang der Länge des Streifens angeordnet. Dies gestattet eine Auswahl eines zweiten Verschlussmittels an einer bestimmten Längenposition, das zur Verbindung mit dem ersten Verschlussmittel dient. So wird der Umfang des durch die Verbindung entstehenden Rings bestimmt. Der Verschluss ist umso dichter, je enger der Ring sich schließen lässt. Dieser wird zu diesem Zweck so weit wie möglich zusammengezogen, und das an geeigneter Stelle angeordnete zweite Verschlussmittel wird gewählt, um mit dem ersten Verschlussmittel am Streifenende verbunden zu werden. Denkbar ist auch ein Raffen des Materials des Beutelendes auf den Streifen, nach Art eines Tunnelzugs, so dass der Ring noch enger gezogen werden kann.
-
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind das oder die zweiten Verschlussmittel entlang der Länge des Streifens verstellbar angeordnet. Beispielsweise ist es denkbar, dass das zweite Verschlussmittel entlang des Streifens verschiebbar ist und durch eine Klemme oder dergleichen in seiner Position gehalten wird.
-
Weiter vorzugsweise sind das erste Verschlussmittel und das oder die zweiten Verschlussmittel zum formschlüssigen Eingriff ineinander ausgebildet.
-
Hierbei kann vorzugsweise das erste Verschlussmittel einen Dorn, einen Vorsprung oder einen Haken umfassen, und das oder die zweiten Verschlussmittel können Löcher zur Aufnahme dieses Dorns, Vorsprungs oder Hakens umfassen.
-
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind das erste Verschlussmittel und das oder die zweiten Verschlussmittel als zueinander komplementäre Teile eines Klettverschlusses ausgebildet.
-
Das erste Verschlussmittel und das oder die zweiten Verschlussmittel können weiter vorzugsweise auch als aneinander haftende Teile eines Haftverschlusses ausgebildet sein. Hierbei kann es sich um Haftung durch Adhäsion handeln, oder auch um magnetische Anziehung der beiden Verschlussmittel zueinander.
-
Weiter vorzugsweise sind das erste Verschlussmittel und das oder die zweiten Verschlussmittel aneinander oder ineinander klemmbar.
-
Weiter vorzugsweise ist die Verbindung zwischen den Verschlussmitteln lösbar und lässt sich nach dem Lösen erneut herstellen; so dass eine Wiederverwendung des Verschlussstreifens problemlos möglich ist.
-
Gemäß einer anderen bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Verbindung zwischen den Verschlussmitteln nur durch Zerstörung zumindest eines der an der Verbindung beteiligten Verschlussmittel lösbar.
-
Die Verbindung zwischen den Verschlussmitteln ist vorzugsweise zur Aufnahme eines Schlosses, eines Siegels oder einer Plombe vorgesehen.
-
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Streifen an seinen Seitenkanten mit einer Gummierung versehen. Diese sorgt für eine zusätzliche Dichtigkeit und verstärkt den Halt des Streifens in dem aufgerollten Beutelende.
-
Weiter vorzugsweise weist der Streifen eine rutschhemmende Oberflächenbeschichtung auf.
-
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist der Streifen mit einer Einrichtung zum Aufhängen des Beutels wie etwa einer Öse oder einem Haken versehen.
-
Weiter vorzugsweise ist der Streifen auf seiner Oberfläche beschriftbar oder bedruckbar. Dies kann zur Kennzeichnung des Streifens bzw. des Beutels dienen.
-
Die vorliegende Erfindung umfasst ferner einen Beutel, umfassend einen Rollverschluss der erfindungsgemäßen Art, bei welchem ein offener Endabschnitt des Beutels auf einen freien Abschnitt des Streifens zwischen dem ersten Verschlussmittel und einem zweitem Verschlussmittel aufgerollt ist und das erste und das zweite Verschlussmittel miteinander verbunden sind, so dass der Streifen zu einem Ring geschlossen ist.
-
Im folgenden wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert.
-
1 ist eine Draufsicht auf einen Streifen, der eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Rollverschlusses bildet;
-
2 ist eine Seitenansicht dieses Streifens;
-
3 bis 6 sind Darstellungen der Verwendung eines Rollverschlusses mit dem Streifen aus 1 und 2 an einem Beutel; und
-
7 ist eine Draufsicht auf eine weitere Ausführungsform eines Streifens eines Rollverschlusses.
-
1 zeigt einen rechteckigen Streifen 10 aus biegsamem Kunststoff. Der Streifen weist an seinem in 1 rechten Ende einen etwa pilzförmigen Knopf 12 auf. Die Form dieses Knopfes 12 ist in 2 gut zu erkennen. Der Knopf 12 bildet einen Vorsprung auf der Oberseite des Streifens 10 und dient als ein erstes Verschlussmittel, das dazu vorgesehen ist, mit einem zweiten Verschlussmittel zusammenzuwirken, das durch ein Loch im Streifen 10 gebildet wird.
-
In 1 sind sechs solcher Löcher 14 entlang der Länge des Streifens 10 angeordnet. Diese Reihe von Löchern 14 erstreckt sich etwa von der Mitte des Streifens 10 bis zu dem linken Ende, das dem Ende mit dem Knopf 12 gegenüberliegt. Somit haben die Löcher 14 unterschiedliche Abstände zum Knopf 12. Jedes der Löcher 14 bildet ein zweites Verschlussmittel, das mit dem ersten Verschlussmittel in Form des Knopfes 12 verbunden werden kann, indem der Streifen 10 zu einem Ring zusammengebogen wird und der Knopf 12 in eines der Löcher 14 gedrückt wird. Die Größe des so entstehenden Rings bestimmt sich nach der Wahl des Lochs 14.
-
Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist als erstes Verschlussmittel ein Knopf 12 gewählt, doch hierfür kann auch eine andere Form gewählt werden, wie etwa ein Dorn, ein Haken oder eine andere Art von Vorsprung auf der Fläche des Streifens 10. Dieser Dorn, Vorsprung oder Haken kann dann in entsprechender Weise in eines der Löcher 14 eingedrückt oder eingehakt werden. Außerdem ist es natürlich möglich, als erstes Verschlussmittel an einem Ende des Streifens ein Loch zu wählen, während die zweiten Verschlussmittel entlang der Länge des Streifens als Vorsprünge, Dorne, Knöpfe, Haken oder dergleichen ausgeformt sind.
-
Es ist außerdem möglich, den Knopf 12 bzw. die Löcher 14 durch zwei zueinander komplementäre Teile eines Klettverschlusses oder eines Haftverschlusses zu ersetzen. Der Knopf 12 könnte auch durch einen Magneten ersetzt werden, der an einer beliebigen Stelle des Streifens 10 haftet.
-
In 3 bis 5 ist der Gebrauch des Streifens 10 aus den 1 und 2 als Rollverschluss dargestellt. 3 zeigt das obere offene Ende 20 eines Beutels 22. Der Beutel besteht aus einem flexiblen Material wie etwa einer Kunststofffolie, die sich knicken oder rollen lässt.
-
Der Streifen 10 wird lose an das offene Ende 20 des Beutels 22 angelegt. Anschließend, wie in 4 dargestellt ist, wird der offene Endabschnitt des Beutels 22 um den Streifen 10 herum aufgerollt. Das heißt, dass das offene Ende 20 auf den Streifen aufgelegt wird, dieser ein weiteres Mal um sich selbst zum Beutel 22 hin geklappt wird, usw., so dass der Streifen 10 im aufgerollten Beutelende einliegt. Das Ende 20 des Beutels 22 ist in diesem Zustand, der in 5 dargestellt ist, weitgehend wasserdicht verschlossen, zumal das Material des Beutels selbst die dazu notwendige Wasserdichtigkeit aufweist.
-
Das offene Ende 20 des Beutels 22 wird in seinem auf dem Streifen 10 aufgerollten Zustand gehalten, indem der Streifen 10 zu einem Ring geschlossen wird, wie vorher im Zusammenhang mit den 1 und 2 beschrieben, d. h. der Knopf 12 wird z. B. in das von ihm am weitesten entfernte Loch 14 am anderen Streifenende eingedrückt (6). Die um den Streifen 10 herum gelegte Rolle aus Folienmaterial am Beutelende wird hierbei ebenfalls zu sich selbst gebogen und kann sich nicht mehr selbsttätig entrollen. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist lediglich das äußerste Loch 14 am Streifenende zur Verbindung mit dem Knopf 12 frei. Weist das Ende 20 des Beutels 22 eine geringere Breite auf, kommt es in Betracht, auch ein näher zum Knopf 12 hegendes Loch 14 zur Verbindung zu wählen. Insofern lässt sich der Rollverschluss an Beuteln 22 mit unterschiedlich breiten Enden 20 verwenden.
-
Unter Umständen kommt es auch in Betracht, das aufgerollte Ende 20 des Beutels 22 nach dem Aufrollen etwas zusammenzuschieben und zu raffen, nach Art eines Tunnelzugs, und so den Verschluss möglichst eng zu ziehen.
-
In der geschlossenen Form des Beutels in 6 kann der Beutel 22 einfach mit der Hand an seinem Rollverschluss ergriffen und getragen werden, oder auch bei Nichtgebrauch aufgehängt werden. Es ist auch möglich, den Streifen 10 mit zusätzlichen Einrichtungen zum Aufhängen des Beutels zu versehen, wie etwa einer Öse oder einem Haken, welche am Streifen 10 ausgeformt sein können. Zur Identifizierung des Beutels 22 kann ferner eine Beschriftung auf der Oberfläche des Streifens dienen, oder ein aufgedruckter Schriftzug.
-
Eine Gummierung an den Seitenkanten des Streifens 10 oder eine rutschhemmende Oberflächenbeschichtung können ferner zur Dichtheit des Rollverschlusses und zum Halt des Materials des Beutels 22 auf der Oberfläche des Streifens 10 beitragen.
-
Im geschlossenen Zustand kann die Verbindung der beiden Verschlussmittel, d. h. im vorliegenden Fall zwischen dem Knopf 12 und dem Loch 14 durch ein Schloss, ein Siegel oder eine Plombe gesichert sein.
-
Es wird angemerkt, dass der Streifen 10 aus einem beliebigen Material hergestellt sein kann, das die erforderliche Biegsamkeit aufweist. In Betracht kommt auch ggfs. Metall als Material für den Streifen 10.
-
7 ist eine Draufsicht auf eine weitere Ausführungsform eines Streifens 100 eines erfindungsgemäßen Rollverschlusses. Dieser Streifen 100 weist an seinem in 7 rechten Ende zwei schlitzförmige Einkerbungen 102, 104 auf, die eine Lasche 106 am Ende des Streifens 100 vom übrigen Bereich des Streifens 100 abgrenzen. Die Lasche 106 ist also nur durch einen relativ schmalen Verbindungssteg 108 mit dem Rest des Streifens 100 verbunden.
-
Im linken Teil des Streifens 100 sind drei schlitzförmige Öffnungen 110 angeordnet, die entlang der Lange des Streifens 100 in verschiedenen Abständen von der Lasche 106 positioniert sind, ähnlich wie die Löcher 14 des Streifens 10 in den 1 und 2. Die Schlitze der Öffnungen 110 sind an ihren Enden etwas verbreitert, d. h. die Schlitze 110 sind tailliert.
-
Die schlitzförmigen Öffnungen 110 dienen zur Aufnahme der Lasche 106. Diese lässt sich durch Drehen um die Längsachse des Streifens 100 so orientieren, dass sie sich durch die Öffnungen 110 durchstecken lässt. Dies ist aufgrund der Flexibilität des Streifens 100 problemlos möglich. Nach dem Durchstecken strebt der Streifen 100 dazu, in seine ursprüngliche Form zurückzukehren. Hierdurch dreht sich die durchgesteckte Lasche 106 so, dass sie sich nicht selbsttätig wieder aus der Öffnung 110 lösen kann. Die Lasche 106 stellt somit im Sinne der vorliegenden Erfindung ein erstes Verschlussmittel dar, das an einem Ende des Streifens 100 angeordnet ist und nach Wahl mit einem der zweiten Verschlussmittel verbunden werden kann, die durch die Öffnungen 110 repräsentiert werden. Der Streifen 100 kann auf die Weise verwendet werden, wie es in den vorhergehenden 3 bis 6 gezeigt und beschrieben wurde.
-
Der Streifen 100 ist besonders einfach aus einem Kunststoffmaterial durch Ausstanzen herzustellen.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-