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Die Erfindung betrifft ein Wechselverkehrszeichen zur Anbringung an einem Fahrzeug sowie ein Fahrzeug mit einem solchen Wechselverkehrszeichen.
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Insbesondere zur Absicherung von Schwer- und Sondertransporten sind Wechselverkehrszeichen bekannt, welche an Sicherungsfahrzeugen angebracht sind, welche solchen Transporten auf Autobahnen hinterherfahren. Diese Fahrzeuge weisen eine nach hinten gerichtete Anzeigefläche auf, auf welcher mittels Leuchtelementen unterschiedliche Verkehrszeichen darstellbar sind.
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Im Hinblick auf neuere Anforderungen der Absicherung von Sondertransporten beispielsweise auch auf Landstraßen ist es Aufgabe der Erfindung, ein solches Wechselverkehrszeichen dahingehend zu verbessern, dass dasselbe Fahrzeug auch einem solchen Transport vorausfahrend zur Sicherung genutzt werden kann.
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Diese Aufgabe wird durch ein Wechselverkehrszeichen mit den in Anspruch 1 angegebenen Merkmalen sowie durch ein Fahrzeug mit den in Anspruch 12 angegebenen Merkmalen gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen ergeben sich aus den Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung sowie den beigefügten Figuren.
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Das erfindungsgemäße Wechselverkehrszeichen weist einen Träger auf, welcher so ausgebildet ist, dass er an einem Fahrzeug befestigt werden kann. Dazu weist der Träger geeignete Befestigungselemente zur Anbringung an dem Fahrzeug, beispielsweise Schrauben, auf. Insbesondere kann der Träger Befestigungselemente aufweisen, welche geeignet sind, an dafür vorgesehenen Schnittstellen am Fahrzeug angebracht zu werden, beispielsweise an Befestigungsaufnahmen für Trägersysteme, wie eine Dachreling oder ähnlichem. An dem Träger ist eine Anzeigefläche angebracht. Auf der Anzeigefläche können wechselnde Verkehrszeichen dargestellt werden. Dies geschieht durch geeignete bekannte Anzeigeelemente, welche die Darstellung unterschiedlicher Verkehrszeichen ermöglichen.
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Erfindungsgemäß ist die Anzeigefläche an dem Träger nicht fest, sondern um eine vertikale Achse schwenkbar angeordnet. Dies ermöglicht ist es, die Anzeigefläche um die vertikale Achse in unterschiedlichen Richtungen auszurichten, sodass sie beispielsweise am Fahrzeug von vorne oder von hinten sichtbar ist, je nachdem, wie herum die Anzeigefläche gedreht ist. Zweckmäßigerweise ist die Anzeigefläche um die vertikale Achse zumindest zwischen zwei um 180° versetzten Stellungen schwenkbar, d. h., wenn der Träger auf einem Fahrzeug angebracht ist, zwischen einer nach vorne und einer nach hinten gerichteten Stellung. So kann dieselbe Anzeigefläche genutzt werden, für den Fall, dass das Fahrzeug hinter einem zu sichernden Transport fährt und auch für den Fall, dass das Fahrzeug vor einem zu sichernden Transport fährt. Der erfindungsgemäße Vorteil liegt darin, dass mit ein und demselben Fahrzeug somit unterschiedliche Sicherungsaufgaben ausgeführt werden können, ohne dass an dem Fahrzeug mehrere teure Anzeigeflächen angebracht werden müssen. Stattdessen kann nur eine einzige Anzeigefläche vorgesehen werden, welche je nach Bedarf in die gewünschte Position gedreht bzw. verschwenkt werden kann.
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Weiter bevorzug ist die Anzeigefläche um die vertikale Achse zwischen drei oder vier jeweils um 90° versetzten Stellungen schwenkbar. Dies ermöglicht es, die Anzeigetafel auf dem Fahrzeug auch so zu drehen, dass sie zur Seite gerichtet ist, beispielsweise um seitlich einmündende Straßen zu sichern.
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Bei dem erfindungsgemäßen Wechselverkehrszeichen kann die Anzeigefläche entweder per Hand drehbar sein. Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform kann jedoch ein Antrieb, insbesondere ein elektrischer Antrieb vorgesehen sein, welcher die Anzeigefläche zur Schwenkbewegung um die vertikale Achse antreibt. Dabei können Positionsaufnehmer bzw. Endschalter vorgesehen sein, welche die angegebenen Stellungen erkennen und den Antrieb bei Erreichen dieser Stellungen anhalten. Alternativ kann beispielsweise ein Schrittmotor zum Antrieb verwendet werden.
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Der Antrieb ist besonders bevorzugt mit einem Steuermodul verbunden, welches von dem Antrieb beabstandet ist, sodass über das Steuermodul der Antrieb fernbedienbar ist. So kann beispielsweise das Steuermodul im Inneren eines Fahrzeuges angeordnet werden, sodass von innen die Anzeigefläche in die gewünschte Position verschwenkt werden kann.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist zumindest eine Arretiereinrichtung vorgesehen, mittels welcher die Anzeigefläche in zumindest einer Stellung derart lösbar arretierbar ist, dass eine Schwenkbewegung um die vertikale Achse verhindert wird. Besonders bevorzugt sind mehrere Arretiereinrichtungen vorgesehen, welche so angeordnet und ausgebildet sind, dass sie die Anzeigefläche in den vorangehend beschriebenen vorgegebenen Stellungen arretieren können, insbesondere in einer nach vorne und in einer nach hinten gerichteten Stellung, d. h. in zwei um 180° um die vertikale Achse versetzten Stellungen. Eine solche Arretiereinrichtung kann beispielsweise von mechanischen, von Hand zu betätigen Verriegelungselementen gebildet werden. Dabei können die Verriegelungselemente so ausgebildet sein, dass sie bei Erreichen der gewünschten Stellung automatisch arretieren und nur manuell wieder gelöst werden müssen. So wird sichergestellt, dass die Anzeigefläche nach Erreichen einer gewünschten Stellung nicht selbsttätig unbeabsichtigt verschwenkt wird, sodass die gewünschte Sichtbarkeit der Anzeigefläche sichergestellt wird.
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Besonders bevorzugt weist auch die Arretiereinrichtung einen Antrieb auf, welcher von einem Steuermodul, insbesondere dem vorangehend beschriebenen Steuermodul zum Verschwenken der Anzeigefläche, fernsteuerbar ist. So kann auch die Arretierung bevorzugt von innen aus einem Fahrzeug heraus betätigt und gegebenenfalls wieder gelöst werden. Die Arretiereinrichtung kann beispielsweise auch durch elektrische Antriebe, wie Motoren oder Elektromagneten betätigt werden.
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Ferner ist es auch möglich, dass der Antrieb zum Verschwenken der Anzeigefläche um die vertikale Achse die Arretiereinrichtung beinhaltet oder bildet. Beispielsweise kann der Antrieb, wenn er nicht aktiv ist, blockieren, sodass ein unerwünschtes Verschwenken verhindert wird. Auch kann der Antrieb, beispielsweise ein Elektromotor, so ausgebildet sein, dass er im Stillstand ein derartiges Widerstandsmoment aufweist, dass ein unbeabsichtigtes Verschwenken nicht möglich ist.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Anzeigefläche um eine zweite horizontale Schwenkachse relativ zu dem Träger zwischen einer ersten vertikalen Lage und einer zweiten horizontalen Lage verschwenkbar. Die zweite Schwenkachse erstreckt sich somit normal zu der ersten vertikalen Schwenkachse und dient dazu, die Anzeigefläche in einer aufrechte Stellung, welche den Betriebszustand darstellt, und eine flachliegende Stellung, in welcher sie im ungenutzten Zustand gelagert werden kann, zu verschwenken. So kann um diese zweite Schwenkachse die Anzeigefläche zum Betrieb aufgeklappt werden, sodass die Anzeigefläche im Wesentlichen senkrecht steht.
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Wenn sie nicht benutzt wird, kann sie umgeklappt werden, sodass sie flach, im Wesentlichen horizontal liegt, und so am Fahrzeug nur einen verringerten Luftwiderstand bietet.
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Auch im Hinblick auf diese Schwenkmöglichkeit sind bevorzugt geeignete Arretiermittel vorgesehen, um die Anzeigefläche in der vertikalen Lage und der horizontalen Lage arretieren zu können. Dies können manuell zu betätigende Arretiermittel sein oder aber auch automatisch bzw. über einen Antrieb betätigbare Arretiermittel sein. Auch kann ein Antrieb zum Verschwenken um die zweite horizontale Schwenkachse vorgesehen sein. Dieser Antrieb kann weiter bevorzugt ebenfalls über ein bzw. das vorangehend beschriebene Steuermodul fernsteuerbar sein, sodass die Anzeigefläche auch aus dem Inneren des Fahrzeugs heraus aufgeklappt und eingeklappt werden kann.
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Die Anzeigefläche weist bevorzugt in bekannter Weise Leuchtelemente zur Darstellung von Verkehrszeichen auf, beispielsweise verschiedenfarbige Leuchtdioden, mittels welchen verschiedene Verkehrszeichen, wie beispielsweise Geschwindigkeitsbegrenzungen, Überhohlverbote, Sperrung von Fahrspuren, etc. anzeigbar sind. Das Wechselverkehrszeichen weist dazu in bekannter Weise Steuermittel zum Ansteuern der einzelnen Leuchtelemente und zur Auswahl der anzuzeigenden Verkehrszeichen auf. Auch ist es möglich, Anzeigeelemente, insbesondere Leuchtelemente vorzusehen, welche die Darstellung alphanumerischer Zeichen, wie Schriften, ermöglichen. So kann beispielsweise durch gezieltes Ein- und Ausschalten unterschiedlicher Leuchtelemente, insbesondere auch unterschiedlich farbiger Leuchtelemente die Darstellung verschiedener Verkehrszeichen ermöglicht werden. Es ist auch denkbar, Leuchtelemente, wie Leuchtdioden, vorzusehen, welche selber in unterschiedlichen Farben leuchten können.
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Erfindungsgemäß ist darüber hinaus ein Fahrzeug vorgesehen, an welchem ein Wechselverkehrszeichen gemäß der vorangehenden Beschreibung angebracht ist. Dabei ist das Wechselverkehrszeichen insbesondere auf dem Dach oder einer Ladefläche des Fahrzeuges angeordnet. Die Anordnung des Wechselverkehrszeichens an dem Fahrzeug ist dabei erfindungsgemäß so gewählt, dass es zumindest von der Vorder- und von der Rückseite des Fahrzeuges, weiter bevorzugt ebenfalls von der Seite, sichtbar ist. Dies bedeutet, dass das Wechselverkehrszeichen dann, wenn es in seine nach vorne gerichtete Stellung verschwenkt ist, von der Vorderseite des Fahrzeuges, und wenn es in seine nach hinten gerichtete Stellung verschwenkt ist, von der Rückseite des Fahrzeuges sichtbar ist. Sofern möglich, wäre das Wechselverkehrszeichen, wenn es in eine seitliche gerichtete Richtung verschwenkt ist, dann von der Seite des Fahrzeuges sichtbar.
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Nachfolgend wird die Erfindung beispielhaft anhand der beigefügten Figuren beschrieben:
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1 schematisch eine perspektivische Gesamtansicht eines Wechselverkehrszeichen gemäß der Erfindung,
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2 eine Seitenansicht des Wechselverkehrszeichen gemäß 1,
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3 eine Draufsicht auf das Wechselverkehrszeichen gemäß 1 und 2,
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4 eine Draufsicht entsprechend 3 mit 180° gedrehter Anzeigefläche und
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5 eine Draufsicht gemäß 3 und 4 mit um 90° gedrehter Anzeigefläche.
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Das schematisch in den Figuren dargestellte Wechselverkehrszeichen ist zur Anbringung an einem Kraftfahrzeug, insbesondere auf dem Dach eines Kraftfahrzeuges vorgesehen. Dazu weist es einen Träger 2 auf, welcher Halteelemente 4 an seiner Unterseite hat, mittels welchen der Träger 2 am Dach eines Kraftfahrzeuges befestigt werden kann. Am Träger 2 ist eine Anzeigefläche 6 angebracht. Diese weist in einem Feld 8 in bekannter Weise eine Vielzahl von Leuchtdioden auf, mit welchen wechselnde Verkehrszeichen dargestellt werden können. In diesem Beispiel sind darüber hinaus an der Anzeigefläche 6 noch zwei Signallampen 10 angebracht. Insofern ist die Anzeigefläche 6 in bekannter Weise ausgestaltet.
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Die Anzeigefläche 6 ist an dem Träger 2 drehbar um die vertikale Achse X angeordnet. In diesem Beispiel ist die Anzeigefläche dazu auf einem Drehteller 12 befestigt, welcher an dem Träger 2 drehbar gelagert ist und hier durch einen elektrischen Antriebsmotor 14 drehbar ist. Der Antriebsmotor 14 kann durch ein Steuer- bzw. Bedienmodul gesteuert werden, welches hier nicht gezeigt ist und im Inneren eines Kraftfahrzeuges angeordnet werden kann. Mit Hilfe des Drehtellers 12 kann die Anzeigefläche 6 um die vertikale Achse X gedreht werden, wobei in diesem Beispiel vier Positionen eingenommen werden können, von welchen drei mögliche Positionen in den Draufsichten gemäß 3, 4 und 5 gezeigt sind. In der Position, welche in den 1 und 3 gezeigt ist, ist die Anzeigefläche 6 mit dem Feld 8 in Fahrtrichtung F des Fahrzeuges, an welchem der Träger 2 befestigt wird, nach hinten gerichtet. In der Stellung gemäß 4 ist die Anzeigefläche 6 um 180° gedreht, sodass sie in Fahrtrichtung F nach vorne gerichtet ist. In der in 5 gezeigten Stellung ist die Anzeigefläche 6 um 90° gegenüber den Stellungen in 3 und 4 gedreht, sodass sie bezüglich der Fahrtrichtung F zur Seite gerichtet ist. Es ist zu verstehen, dass die Anzeigefläche 6 auch in eine seitliche Position um 180° gedreht zu der in 5 gezeigten Position gedreht werden kann. Die beschriebenen Positionen mit der Ausrichtung der Anzeigefläche 6 mit dem Feld 8 nach hinten, nach vorne und zu beiden Seiten, können als arretierbare Positionen vorgesehen sein, in welchen die Anzeigefläche durch zusätzliche Verriegelungsmittel bzw. Arretiermittel arretiert werden kann. Alternativ kann die Position allein durch das Drehmoment bzw. ein Blockieren des Antriebsmotors 14 gehalten werden.
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Wie in der Seitenansicht in 2 zu erkennen ist, ist die Anzeigefläche 6 gegenüber dem Drehteller 14 darüber hinaus um eine zweite horizontale Schwenkachse Y schwenkbar. Die Schwenkachse Y ermöglicht es, die Anzeigefläche 6 von der in 2 gezeigten vertikalen Position in eine horizontale Position zu verschwenken, in welcher sie flach auf dem Träger 2 aufliegt. Dies ist eine Ruhe- bzw. Transportposition, in welcher die Anzeigefläche 6 bei Nichtbenutzung transportiert werden kann, um den Luftwiderstand des Fahrzeuges zu verringern. Das Aufstellen und Umklappen der Anzeigefläche 6 um die zweite Schwenkachse Y erfolgt hier mittels eines Teleskopzylinders 16, welcher beispielsweise einen Spindeltrieb oder ähnlichen Linearantrieb enthalten kann.
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Bezugszeichenliste
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- 2
- Träger
- 4
- Halteelemente
- 6
- Anzeigefläche
- 8
- Feld
- 10
- Signallampen
- 12
- Drehteller
- 14
- Antriebsmotor
- 16
- Teleskopzylinder
- X
- vertikale Drehachse
- Y
- zweite, horizontale Dreh- bzw. Schwenkachse
- F
- Fahrtrichtung