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Die Erfindung betrifft einen transportablen Hochsitz, der auf einem handelsüblichen PKW-Anhänger als Ladung befestigt wird.
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Hochsitze werden bislang im Wesentlichen in stationärer Form errichtet. Nachteil dieser Hochsitze ist, dass der Wirkungsbereich relativ begrenzt ist. Demzufolge sind für die Beobachtung eines Reviers mehrere Hochsitze erforderlich, und die anfallenden Kosten derartiger Hochsitze sind nicht unbedeutend. Bedingt durch Umwelteinflüsse unterliegen sie einem erheblichen Verschleiß und einer begrenzten Lebensdauer. Zum natürlichen Verschleiß kommen oft noch mutwillige Beschädigungen, so dass die stationär betriebenen Hochsitze oft wegen mangelnder Sicherheit vorzeitig demontiert werden müssen.
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Zur Vermeidung dieser Nachteile wurden bereits unterschiedliche Bauarten von transportablen Hochsitzen erschaffen, mit denen der Benutzer in der Lage ist, aus einer erhöhten Position auf unterschiedlichen Standorten seine Beobachtung vorzunehmen.
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Ein derartiger Hochsitz ist beispielsweise aus der
DE 198 10 024 A1 bekannt. Diese Lösung zeigt einen Hochsitz, der auf einem handelsüblichen PKW-Anhänger angeordnet ist, welcher ein schrittweises Aufstellen des Hochsitzes durch eine mit dem Grundgestell des Hochsitzes gekoppelten Hebelkonstruktion, welche fest mit dem Anhänger verbunden ist, ermöglicht.
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Das Grundgestell des Hochsitzes besteht aus vier ausziehbaren Stützen, welche zur Anpassung an das Aufstellgelände in unterschiedlichen Positionen arretierbar sind. Diese Stützen bilden dabei eine rechteckige Grundfläche. An den oberen Enden sind diese Stützen miteinander verbunden und mit Aufnahmen für Boden- und Wandelemente versehen. Die Bodenelemente sind nicht verschiebbar fest in den Aufnahmen des Grundgestells arretiert, und die Wandelemente sind mittels Verbindungselemente so befestigt, dass sie eine Brüstung für den Hochsitz bilden.
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Mittig zwischen den Stützen des Grundgestelles ist eine verschieb- und arretierbare Stützstrebe zur Aufnahme aufsteckbarer Dachelemente angeordnet.
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In Höhe des oberen Endes der Stützen sind an zwei nebeneinander angeordneten Stützen Verbindungselemente zur Kopplung mit einer fest mit dem Anhänger verbundenen Hebelkonstruktion angeordnet. Die Hebelkonstruktion ist dabei so gestaltet, dass ein einfaches Aufstellen des Grundgestelles ermöglicht wird.
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Dabei ist der Anhänger mittels zweier an ihm befestigten Stützen abgefangen.
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Als Nachteil hat sich herausgestellt, dass der Hochsitz hinter dem Anhänger aufgestellt wird und nicht auf dem Anhänger verbleiben kann. Durch diese Anordnung ist für das Aufstellen ein erheblicher Platzbedarf erforderlich. Ein weiterer Nachteil dieser Lösung ist der Aufwand für das Anpassen der einzelnen Stützen an das Aufstellgelände.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, einen transportablen Hochsitz so auszubilden, dass dieser mit geringem Aufwand auf einem handelsüblichen PKW-Anhänger oder auf einem Fahrzeug mit einer ähnlichen Ladefläche montierbar ist, dabei ohne zusätzliche Werkzeuge von der Transportstellung in die Beobachtungsstellung umstellbar ist und in der Beobachtungsstellung standsicher im Aufstellgelände auf dem PKW Anhänger verbleibt.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst, wobei die weiteren Patentansprüche in vorteilhafter Weise ergänzende Lösungen zeigen.
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Der erfindungsgemäße transportable Hochsitz wird auf einem PKW-Anhänger oder auf einem Fahrzeug mit einer ähnlichen Ladefläche aufgesetzt und mit der Ladefläche verrutschsicher verbunden. Der Grundrahmen des transportablen Hochsitzes stützt sich während des Transports und in der Beobachtungsstellung auf der Ladefläche des PKW-Anhängers oder auf einem Fahrzeug mit einer ähnlichen Ladefläche ab. Oberhalb vom Grundrahmen ist der von einem Stellglied gestützte schwenkbare Geländerrahmen mit Plattform angeordnet, wobei das Stellglied vorzugsweise als Linearmotor ausgebildet ist. In Fahrtrichtung, am hinteren Ende des Grundrahmens ist die an die Ladeflächenhöhe anpassbare, schwenkbare Abstützvorrichtung mit mindestens zwei Stützen angeordnet, wobei die Stützen Abstützfüße aufweisen, die sich auf dem Boden des Aufstellgeländes abstützen.
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Die verwindungssteif gestaltete Abstützvorrichtung weist in der Transportstellung eine nach oben geschwenkte Position auf. In dieser Position ist die Abstützvorrichtung gegen ein unbeabsichtigtes herunterschwenken gesichert. Zum Verschwenken in die Abstützposition werden die Abstützfüße der Abstützvorrichtung aus der Transportstellung in Richtung Boden des Aufstellgeländes geschwenkt und auf der Bodenoberfläche abgelegt. Durch Zurückfahren (Fahren entgegengesetzt zur üblichen Fahrtrichtung) des Fahrzeuggespannes verkrallen sich die Abstützfüße im Boden des Aufstellgeländes. Der Pkw-Anhänger mit dem darauf angeordneten Hochsitz wird dabei am hinteren Ende angehoben und die Abstützfüße nehmen eine rechtwinklige oder nahezu rechtwinklige Position zum Aufstellgelände ein. Eine Sicherungsvorrichtung verhindert ein Verrollen des Fahrzeuggespannes und gewährleistet die Standsicherheit des Hochsitzes. Auf einem ebenen oder nahezu ebenen Aufstellgelände verhindert die Parkbremse das Verrollen des Fahrzeuggespannes.
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Bei einem Standortwechsel wird die Sicherung gegen Verrollen des Gespannes gelöst und das Fahrzeuggespann einen kurzen Weg in Fahrtrichtung gefahren, so dass die Stützvorrichtung entlastet wird und die PKW-Anhängerräder die Last tragen. Anschließend wird die Abstützvorrichtung nach oben in die Transportposition geschwenkt und gesichert. Es ist denkbar, dass das Verschwenken nach oben mittels einer Fernbedienungseinrichtung erfolgt, dabei braucht der Bediener nicht aus dem Fahrzeug aussteigen. Die Abstützfüße der Abstützvorrichtung sind derart gestaltet, dass bei einem Standortwechsel des Fahrzeuggespannes auf einer Ackerfläche oder Wiese das Verschwenken in die Transportposition nicht erforderlich ist. Die Abstützfüße der Abstützvorrichtung schleifen dabei über die Bodenoberfläche. Als Vorteilhaft hat sich herausgestellt, dass die Plattform beim Standortwechsel auf nicht öffentlichen Straßen in der Beobachtungsposition verbleiben kann und somit einen schnellen Standortwechsel ermöglicht.
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Zum Transport auf öffentlichen Straßen wird die Arretierung der faltbaren Leiter gelöst. Die faltbare Leiter ist zweiteilig ausgestaltet und weist in den Holmen etwa mittig Gelenke auf. Weitere Gelenke sind an den Enden der Leiter angeordnet. Die Gelenke am unteren Ende der unteren Holme verbinden die Leiter gelenkig mit dem Grundrahmen, und die Gelenke am oberen Ende der oberen Holme verbinden die Leiter gelenkig mit der Plattform des Geländerrahmens.
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Nach dem Lösen der Arretierung an der faltbaren Leiter wird der schwenkbare Geländerrahmen mit der Plattform mittels Linearmotor in die Transportposition verschwenkt. Es besteht auch die Möglichkeit den Linearmotor durch ein andersartiges Stellglied zu ersetzen. Die Leiter faltet dabei so ein, dass die mittig in den Holmen angeordneten Gelenke zwischen den seitlichen Teilen des Geländerrahmens in Richtung Plattform schwenken. Nach dem Verschwenken in die Transportposition wird der Geländerrahmen von elastischen Stützelementen getragen, die am Grundrahmen angeordnet sind.
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Eine weitere Ausgestaltung des transportablen Hochsitzes sieht vor, dass auf der Plattform des Geländerrahmens eine Kabine mit Wand- und Dachelementen angeordnet ist.
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Weitere Merkmale, Einzelheiten und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen, sowie aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen und der Zeichnung. In der nachstehenden Zeichnung zeigen:
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1 eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen transportablen Hochsitzes in Beobachtungsposition
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2 eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen transportablen Hochsitzes in Beobachtungsposition
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3 eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen transportablen Hochsitzes in Transportposition
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Der in 1 als Ausführungsbeispiel dargestellte transportable Hochsitz 1 ist auf der Ladefläche eines PKW-Anhängers 4 angeordnet. Zur Vereinfachung der Darstellung sind die Verbindungselemente für die verrutschsichere Verbindung des Grundrahmens 8 mit dem PKW-Anhänger 4 nicht dargestellt. Die horizontal quer zur Fahrtrichtung F angeordnete Schwenkachse 10 verbindet den Grundrahmen 8 mit den vertikal angeordneten Stützen vom Geländerrahmen 3. Die Plattform 2 ist in Fahrtrichtung F im rechten Winkel zu den Stützen des Geländerrahmens 3 angeordnet.
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Der als Hydraulikzylinder 13 dargestellte Linearmotor 12 weist eine integrierte manuell betriebene Hydraulikpumpe auf. Der Hydraulikzylinder 13 ist dabei unterhalb von der Plattform 2 angeordnet und verbindet den Grundrahmen 8 mit dem Geländerrahmen 3. Oberhalb der Plattform 2 ist der Geländerrahmen 3 als Brüstung ausgebildet.
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In Fahrtrichtung F am hinteren Ende des Grundrahmens 8 ist die verwindungssteife Abstützvorrichtung 5 mit den Stützen 6 und den Abstützfüßen 7 angeordnet. Die Abstützvorrichtung 5 weist dabei die Abstützstellung auf. Die Vorrichtung zur Arretierung der Abstützvorrichtung 5 in Abstützstellung ist zur Vereinfachung der Darstellung nicht dargestellt.
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Am vorderen Ende des Grundrahmens 8 sind die unteren Gelenke 18 für die zweiteilige Leiter 11 angeordnet. Die unteren Holme 19 und die oberen Holme 19' bilden dabei in gestreckter Lage eine starre Leiter 11, wie in 1 und 2 dargestellt. Die Gelenke 16 am oberen Ende der oberen Holme 19' verbinden die Leiter 11 mit der Plattform 2. Die Gelenke 17 verbinden die unteren Holme 19 mit den oberen Holmen 19' und die zu den Gelenken 17 gehörigen Konsolen 22 mit Arretierung verhindern bei Belastung das Durchknicken der Leiter, so dass die unteren Holme 19 und die oberen Holme 19' eine starre Einheit bilden.
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Da der transportable Hochsitz 1 auch ohne Zugfahrzeug in Beobachtungsstellung nutzbar ist, stehen die Deichselstütze 24 vom PKW-Anhänger 4 und die Abstützfüße 7 von der Abstützvorrichtung 5 auf dem Aufstellgelände 23. Die PKW-Anhängerräder 15 haben dabei, wie aus 2 ersichtlich ist, keinen Kontakt zum Aufstellgelände 23. Beim Einsatz hinter einem Zugfahrzeug besteht die Möglichkeit, dass die Deichselstütze 24 vom PKW-Anhänger 4 in Beobachtungsstellung, wie in der Transportstellung keinen Kontakt zum Aufstellgelände 23 benötigt. Insbesondere bei ungefederten Zugfahrzeugen ist die Abstützung über die Deichselstütze 24 nicht erforderlich.
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In der Transportstellung ist der Geländerrahmen 3 in Fahrtrichtung F nach vorn geschwenkt, wie in 3 dargestellt. Da der PKW-Anhänger 4 ohne Zugfahrzeug dargestellt ist, erfolgt die zugfahrzeugseitige Abstützung über die Deichselstütze 24. Die in Transportstellung geschwenkte Abstützvorrichtung 5 ist dabei oberhalb von der Schwenkachse 9 angeordnet und wird von der vereinfacht dargestellten Arretierung 20 gegen Verschwenken gesichert.
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Der um die Schwenkachse 10 in Transportstellung geschwenkte Geländerrahmen 3 wird von den am Grundrahmen 8 angeordneten elastischen Stützelementen 21 getragen. Die kompakt gefaltete Leiter 11 bildet dabei zwischen den seitlichen Teilen Geländerrahmens 3 ein nach unten offenes Dreieck, und die Gelenke 16, 17, 18 der Holme 19, 19' bilden die dazugehörigen Eckpunkte des Dreiecks.
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Der Linearmotor 12, der als Elektrozylinder 14 ausgeführt ist, fängt in der Regel in der Transportstellung keine Stützkräfte ab, weil diese von den elastischen Stützelementen 21 aufgenommen werden. Nur während des Verschwenkvorganges des Geländerrahmens 3 entstehen im Linearmotor 12 Kräfte. Nach Erreichen der Beobachtungsstellung stützt die gestreckte Leiter 11 den Geländerrahmen 3 an der Plattform 2 und dem Grundrahmen 8 ab.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Hochsitz
- 2
- Plattform
- 3
- Geländerrahmen
- 4
- PKW-Anhänger
- 5
- Abstützvorrichtung
- 6
- Stütze
- 7
- Abstützfuß
- 8
- Grundrahmen
- 9
- Schwenkachse
- 10
- Schwenkachse
- 11
- Leiter
- 12
- Linearmotor
- 13
- Hydraulikzylinder
- 14
- Elektrozylinder
- 15
- PKW-Anhängerrad
- 16
- Gelenk
- 17
- Gelenk
- 18
- Gelenk
- 19
- Holm
- 19'
- Holm
- 20
- Arretierung
- 21
- Stützelement
- 22
- Konsole
- 23
- Aufstellgelände
- 24
- Deichselstütze
- F
- Fahrtrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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