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Die Erfindung betrifft einen Zugangstunnel zu einem Flugzeug.
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Ein Zugangstunnel der eingangs genannten Art zu einem Flugzeug beispielsweise von einem parkenden Bus oder auch von einem Gebäudeteil aus ist aus dem Stand der Technik hinreichend bekannt. Solche Zugangstunnel werden eingesetzt, wenn Passagieren der Zugang von einem zum Rollfeld ebenerdig gelegenen Ausgang eines Gebäudes zum Flugzeug ermöglicht werden soll, ohne Witterungseinflüssen ausgesetzt zu werden. Solche Zugangstunnel sind wie bereits ausgeführt bekannt, sie sind endseitig, d. h. flugzeugseitig häufig mit einer Fluggasttreppe verbunden, um den Passagieren den Zugang in das Flugzeug zu ermöglichen.
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In diesem Zusammenhang ist bereits aus der
US 7,069,611 B2 ein Zugangstunnel bekannt, der sich aus verschiedenen Tunnelelementen zusammensetzt, die miteinander verbunden sind. Die einzelnen Elemente sind in ihrer Länge teleskopierbar ausgebildet, um die Möglichkeit zu eröffnen, die Länge des Tunnels auf den Abstand zwischen beispielsweise dem Gebäude oder dem Bus einerseits und der am Flugzeug anstehenden Fluggasttreppe andererseits einstellen zu können. Auch ist aus dieser Literaturstelle bekannt, diesen Zugangstunnel mit einem Boden zu versehen, um die Passagiere vor Nässe von unten zu schützen.
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Was aus dieser Literaturstelle allerdings nicht bekannt ist, ist die Verbindung zwischen dem Zugangstunnel und dem Abfertigungsgebäude, das heißt, nach dem Stand der Technik besteht zwischen Tunnel und Gebäude ein Zwischenraum.
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Um insofern auch den Übergang zwischen dem Gebäude einerseits und dem Zugangstunnel andererseits gegen Witterungseinflüsse zu schützen, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, dass das Tunnelelement an dem Gebäude relativ zum Gebäude beweglich anordbar ist. Das heißt, dass das Tunnelelement physisch mit dem Gebäude verbunden sein kann, allerdings so verbunden sein kann, dass es relativ zum Gebäude, insbesondere verschwenkbar ist, um die notwendige Ausrichtung des Tunnelelementes vom Gebäude zum Flugzeug vornehmen zu können. Hierbei kann vorgesehen sein, dass der Zugangstunnel auch vom Gebäude abkoppelbar ist, um z. B. eine Straße zwischen Zugangstunnel und Gebäude freizugeben.
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Vorteilhafte Merkmale und Ausgestaltungen zu der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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So ist insbesondere vorgesehen, dass zwischen Tunnelelement und Gebäude ein Balg vorgesehen ist. Einerseits bildet dieser Balg insofern einen Witterungsschutz zwischen dem Gebäude und dem Tunnelelement, andererseits ist der Balg derart beweglich, dass der Zugangstunnel bzw. das einzelne Tunnelelement, das unmittelbar an dem Gebäude angelenkt ist, durch diesen Balg beliebig beweglich, insbesondere beliebig verschwenkbar, mit dem Gebäude verbunden ist. Der Balg muss nicht notwendigerweise ein Falten- oder Wellenbalg sein, nach der Erfindung umfasst der Begriff des Balges eine jede flexible Wetterschutzvorrichtung, also z. B. auch eine tunnelförmige Verbindung aus einem elastischen, mit einem Elastomer beschichteten Tuch.
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Eine andere Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, dass das Tunnelelement durch eine Rotunde mit dem Gebäude verbunden ist. Eine solche Rotunde hat nicht nur Schutzfunktion, sondern sie ermöglicht auch als Gelenkelement die gelenkige Verbindung zwischen Gebäude und Tunnelelement. Von der Erfindung umfasst ist auch eine Kombination zwischen Rotunde und Balg, wobei der Balg die Verbindung zwischen Rotunde und Gebäude bilden kann. Hierdurch wird erreicht, dass der Balg vom Gebäude gelöst und zusammengeschoben werden kann, um z. B. eine zwischen Gebäude und Rotunde liegende Straße freizugeben.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, dass das Tunnelelement in Längsrichtung starr ausgebildet ist. Eine starre Ausbildung eines Tunnelelementes hat den Vorteil, dass ein solches Element höheren Windgeschwindigkeiten standhalten kann.
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Häufig ist der Abstand zwischen dem Abfertigungsgebäude und dem Flugzeug relativ weit; ein einziges Tunnelelement würde für die Überbrückung der Entfernung nicht ausreichend sein, weshalb vorgeschlagen wird, an das eine Tunnelelement als Grundelement mindestens ein weiteres Tunnelelement zur Verlängerung anzuordnen. Hierdurch besteht dann die Möglichkeit der Ausbildung beliebig langer Einheiten.
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Nach einem weiteren vorteilhaften Merkmal der Erfindung ist das mindestens eine weitere Tunnelelement teleskopierbar ausgebildet. Das heißt, dass das Tunnelelement in sich zusammenfahrbar ist. Hierfür ist insbesondere ein motorischer Antrieb vorgesehen. Die Teleskopierbarkeit ist insbesondere unter dem Aspekt sinnvoll, nach dem Boarding das Flugfeld durch Zusammenziehen des weiteren Tunnelelements wieder freizugeben.
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Als weiterhin vorteilhaft hat sich herausgestellt, wenn das Tunnelelement als Grundelement und das mindestens eine weitere Tunnelelement ineinander verschieblich sind. Das heißt, dass beispielsweise das Grundelement für einen Zugangstunnel im Umfang etwas größer ist, als das sich daran anschließende weitere, zweite Element, sodass im zusammengeschobenen Zustand dieses weitere Tunnelelement von dem als Grundelement ausgebildeten Tunnelelement nach Art einer Garage aufgenommen werden kann. Dies schützt nicht nur die Außenhaut des weiteren Tunnelelementes, die vorzugsweise aus einem mit einem Elastomerwerkstoff beschichteten Festigkeitsträger besteht, ähnlich wie dies von LKW-Planen oder auch von Bälgen von Übergängen zwischen zwei gelenkig miteinander verbundenen Fahrzeugen bekannt ist. Gegenstand der Erfindung ist allerdings auch die teleskopierbare Verbindung zweier starr ausgebildeter Tunnelelemente.
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Vorteilhaft steht weiterhin das Tunnelelement als Grundelement mit dem weiteren Tunnelelement verschwenkbar in Verbindung. Dies vor folgendem Hintergrund. Auf Regionalflughäfen auf denen derartige Zugangstunnel häufig eingesetzt werden, eben weil aufgrund des ebenerdigen Ausgangs aus der Abfertigungshalle übliche Fluggastbrücken häufig nicht eingesetzt werden, ist für die Führung eines solchen Zugangstunnels erforderlich, dass dieser in sich horizontal beweglich ist. Häufig genug befinden sich auf dem Rollfeld Hindernisse, die bei der Führung des Zugangstunnels berücksichtigt werden müssen, d. h. um die herum der Zugangstunnel verlaufen muss. Ein noch höherer Grad an Beweglichkeit eines solchen Zugangstunnels wird dann erreicht, wenn das mindestens eine weitere Tunnelelement einzelne, untereinander schwenkbewegliche Segmente aufweist, sodass das Tunnelelement nicht nur horizontal beweglich an dem jeweils benachbarten Tunnelelement befestigt ist, sondern dass aufgrund der Beweglichkeit der Tunnelelemente untereinander die Verlegung eines solchen Zugangstunnels auf dem Rollfeld noch wesentlich erleichtert wird.
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Es wurde bereits darauf hingewiesen, dass mehrere Tunnelelemente insbesondere auch horizontal beweglich verbunden sind. Um in diesen Übergangsbereichen die Passagiere auch vor Witterungseinflüssen zu schützen, ist zwischen den einzelnen Tunnelelementen ein Balg vorgesehen. Ein solcher Balg hat den Vorteil, dass er nahezu allen Bewegungen zwischen zwei gelenkig miteinander verbundenen Teilen folgen kann.
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Bei einem solchen Zugangstunnel, umfassend ein Grundelement als Tunnelelement, mit daran angeschlossenen mehreren weiteren Tunnelelementen, ist insbesondere vorgesehen, dass vorzugsweise das äußere oder letzte Tunnelelement über einen eigenen Antrieb verfügt, beispielsweise über einen Elektromotor, der mindestens ein Rad antreibt, mit dem das Tunnelelement auf dem Boden aufsteht. Denkbar ist allerdings auch eine Traktoreinheit vorzusehen, wobei die Traktoreinheit jedes beliebige selbstständig fahrende Fahrzeug sein kann. So ist insbesondere denkbar, dass das Fahrzeug zur Bewegung des Zugangstunnels das Fahrzeug ist, das auch für die Stromversorgung des Flugzeuges zuständig ist, wenn das Flugzeug in der Parkposition steht.
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Insbesondere dann, wenn das Tunnelelement über einen Antrieb verfügt, und das Tunnelelement mit den ggf. sich daran anschließenden weiteren Tunnelelementen auf das Flugzeug zuverfahren werden soll, ist erforderlich, dass das Tunnelelement winklig zur Längsachse des Tunnelelementes verfahrbar ist. Das heißt, der Antrieb des Tunnelelementes muss nicht nur eine Vorwärtsbewegung ermöglichen, sondern auch eine Seitwärtsbewegung.
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Es wurde ebenfalls bereits darauf hingewiesen, dass an das Tunnelelement, und zwar an das letzte Tunnelelement eines Zugangstunnels ein Antriebsrad angeordnet wird, das vorteilhaft um eine am Gestell des Tunnelelementes angeordnete vertikal ausgerichtete Achse horizontal verdrehbar ist.
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Als besonders vorteilhaft hat sich herausgestellt, wenn das Tunnelelement eine Außenhaut aus mindestens einem mit einem Elastomerwerkstoff beschichteten Festigkeitsträger aufweist. Eine solche Außenhaut ist auch als LKW-Plane bekannt, oder auch aus Material zur Herstellung von Bälgen für Übergänge zwischen gelenkig miteinander verbundenen Fahrzeugen.
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Anhand der Zeichnungen wird die Erfindung nachstehend beispielhaft näher erläutert.
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1 zeigt schematisch ein starr ausgebildetes Tunnelelement zwischen einem Abfertigungsgebäude und einer Fluggasttreppe;
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2 zeigt als Verbindung zwischen dem Tunnelelement und dem Gebäude eine sogenannte Rotunde;
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3 zeigt eine Darstellung gemäß 2, wobei anstelle der Rotunde ein Balg Verwendung findet;
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4 zeigt eine Ausführungsform, wobei zwei Tunnelelemente vorgesehen sind, die ineinander verschieblich gelagert sind;
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5 zeigt eine Ausführungsform, bei dem ein festes Tunnelelement mit einem ziehharmonikaförmig ausgebildeten Tunnelelement in Verbindung steht;
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6 zeigt eine Ausführungsform, bei der das feststehende Tunnelelement das ziehharmonikaartig zusammenfaltbare Tunnelelement nach Art einer Garage aufnimmt;
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7 zeigt schematisch das Ziehen eines Zugangstunnels zur Fluggastbrücke hin durch ein Fahrzeug;
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8 zeigt schematisch das Flughafenvorfeld vor einem Abfertigungsgebäude am Beispiel eines kleinen Regionalflughafens.
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Aus 1 ist schematisch das Flugzeug 1, die Fluggasttreppe 2 und das Tunnelelement 3 erkennbar. Das Tunnelelement 3 ist endseitig mit dem Gebäude 4 verbunden, wobei die Verbindung nicht dargestellt ist (siehe 2 und 3). Das Tunnelelement 3 ist als starres Element ausgebildet, wobei ein solches Tunnelelement zum Einsatz gelangen kann, wenn der Abstand zwischen dem Flugzeug einerseits und dem Gebäude andererseits im Wesentlichen unveränderlich ist, was der Fall ist, wenn die Flugzeuge immer auf der gleichen Parkposition stehen und im Wesentlichen immer in etwa von gleicher Größe sind.
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Aus der 2 und der 3 ist erkennbar, wie das Tunnelelement 3 mit dem Gebäude 4 verbindbar ist, nämlich zum einen durch eine Rotunde 6 (2) oder gemäß 3 durch einen Balg 7.
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Bei der Darstellung gemäß 4 ist das erste Tunnelelement 3 mit einem zweiten Tunnelelement 13 derart verbunden, dass das Tunnelelement 13 durch das Tunnelelement 3 verschieblich aufnehmbar ist, das heißt die beiden Tunnelelemente 3 und 13 teleskopierbar miteinander in Verbindung stehen. Beide Tunnelelemente können in Längsrichtung starr ausgebildet sein, was Vorteile insbesondere bei starkem Wind hat. Bei der Darstellung gemäß 5 ist ein starres Element 3 mit einem flexiblen Tunnelelement 23 verbunden, wobei das flexible Tunnelelement 23 nach Art einer Ziehharmonika oder faltenbalgartig in seiner Länge veränderbar ist. Aus 6 ergibt sich insofern, dass dieses ziehharmonikaförmig ausgebildete Tunnelelement von dem festen Tunnelelement 3 nach Art einer Garage aufgenommen wird. Um eine Eigenstabilität zu erzeugen, weist das faltenbalgartig ausgebildete Tunnelelement im Bereich der Schenkelenden teleskopierbare Schienen 33 auf, das heißt Schienen, die ineinander verschieblich gelagert sind.
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Aus der 7 ist erkennbar, wie ein zusammenfaltbares Tunnelelement von einem Fahrzeug 30 zur Fluggastbrücke am Flugzeug herangezogen wird. Im vorliegenden Fall ist das Fahrzeug ein solches, das einen Generator aufweist, der der Stromversorgung des Flugzeugs dient.
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Die Tunnelelemente weisen am unteren Ende jeweils Rollen auf, da sie auf dem Flughafenvorfeld beweglich sein müssen, wie dies bereits mehrfach erörtert worden ist. Hierbei kann vorgesehen sein, wenn die Tunnelelemente nicht durch einen Traktor oder ein ähnliches Fahrzeug in die gewünschte Position verfahren werden, wie sich dies aus 7 ergibt, dass die einzelnen Tunnelelemente über einen eigenen Antrieb verfügen, beispielsweise über einen Elektromotor, der mit einem oder mehreren Rädern in Verbindung steht. Denkbar ist hierbei die Räder lenkbar auszugestalten, um eben eine Positionierung der Tunnelelemente in der Ebene vornehmen zu können. Das heißt, dass das Tunnelelement bzw. der Zugangstunnel durch einen Joy-Stick manipulierbar sind.
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Aus 8 ergibt sich schematisch die Ausbildung eines solchen Zugangtunnels zu einem Flugzeug. Hierbei sind ein oder mehrere feststehende Elemente 3 vorgesehen, wobei endseitig an dem letzten Element 3 mehrere Tunnelelemente 23 angeordnet sind, die untereinander um eine vertikale Achse verschwenkbar miteinander verbunden sind, bzw. auch, wenn dies erforderlich ist, die einzelnen Tunnelelemente aus Segmenten ausgebildet sind, die selbst ebenfalls untereinander um horizontale Achsen verschwenkbar miteinander verbindbar sind. Hierdurch lassen sich dann beliebige Konturen darstellen, wie sie beispielsweise erforderlich sind und wie sich dies aus der 8 ergibt, wenn das Flugzeug im Bereich der Abfertigungshalle durch eine Abgaswand 50 abgetrennt ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Flugzeug
- 2
- Fluggasttreppe
- 3
- Tunnelelement
- 4
- Gebäude
- 6
- Rotunde
- 7
- Balg
- 13
- Tunnelelement
- 23
- Tunnelelement
- 30
- Fahrzeug
- 33
- teleskopierbare Schienen
- 50
- Abgaswand
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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