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Die Erfindung betrifft eine Verdunklungsvorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und ein Verdunklungssystem.
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Die
DE 199 18 489 C2 offenbart eine gattungsgemäße Verdunklungsvorrichtung in Form einer Wickel-Abdeckung-Vorrichtung mit Notfall-Aufwickelung. Dort ist eine Abdeckbahn an einer hohl und zylindrisch ausgebildeten, beiderends offenen Wickelwelle angeordnet. Die Wickelwelle sitzt auf einer Federwelle, die über eine durch Stifte und ein scheibenartiges Riegelteil ausgebildete Riegeleinrichtung mit einem Abtriebsteil eines Wickelmotors verbindbar ist. Der Wickelmotor ist in einem zweiten Bereich der Wickelwelle angeordnet und nicht an dieser befestigt, sondern mit einem Motorzapfen an einem ortsfesten Lager axial verschiebbar und undrehbar aufgenommen. Das freie Ende des Motorzapfens ist an einem scheibenartigen Betätigungselement abgestützt, das so um einen Drehpunkt drehbar ist, dass es mittels eines Zugelements von dem Motorzapfen abgezogen werden kann. Hierdurch kann der Motorzapfen freigegeben werden, so dass durch eine zwischen Federwelle und Wickelmotor angeordnete Feder der Wickelmotor axial von der Federwelle weggedrückt wird und die Riegeleinrichtung außer Eingriff gelangt. Hierdurch wird die Federwelle gegenüber dem Wickelmotor frei drehbar und kann über die durch das Abwickeln der Abdeckbahn vorgespannte Federwelle aufgewickelt werden, insbesondere bei einer Notöffnung, in der die Abdeckbahn ohne motorischen Antrieb aufgewickelt werden muss. Ausgelöst werden kann die Notfallaufwicklung von Hand über das Zugelement. Dabei ist nachteilig, dass keine automatische Notöffnung möglich ist, da im Notfall das Hochziehen der Abdeckbahn von Hand bewirkt werden muss.
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Die
DE 31 32 073 A1 betrifft einen elektromotorisch angetriebenen Rafflamellenstore mit Notantrieb. Der Rafflamellenstore wird über eine Aufzugswelle betätigt, welche über eine elektromagnetische Kupplung mit einem Aufwickelmotor verbunden ist. Dabei ist die Kupplung so in den Speisestromkreis des Aufwickelmotors geschaltet, dass bei stromlosem Zustand des Aufwickelmotors die elektromagnetische Kupplung entkoppelt ist. In einem Notfall, bei dem die Stromversorgung ausfällt, kann der Rafflamellenstore dann über eine von Hand betriebene Kurbelstange, welche über eine zweite Kupplung mit der Aufzugswelle verbunden ist, aufgerollt werden, ohne dass der Aufwickelmotor mit der Aufzugswelle verbunden ist. Nachteilig ist dort die groß bauende Ausgestaltung mit ortsfestem Antrieb. Auch ermöglicht diese Ausgestaltung keine automatische Notöffnung, da im Notfall, insbesondere bei Stromausfall, der Rafflamellenstore von Hand geöffnet werden muss.
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Die
DE 10 2004 029 553 A1 betrifft eine Notraffvorrichtung für einen ein- und ausfahrbaren Behang mit einer Antriebseinheit zum Antreiben eines auf einer Antriebswelle angeordneten rortierbaren Aufzugsorgans mit einer Antriebseinheits-Welle, einem Federmotor mit einer vorgespannten Federwelle, die mit einem Ende in Wirkverbindung mit der Antriebswelle steht und mit ihrem anderen Ende an einem Festlager abgestützt ist, und einer Kupplung zum lösbaren Koppeln der Antriebseinheits-Welle mit der Antriebswelle. Dabei sind die Antriebseinheits-Welle und die Federwelle auf zwei parallelen Achsen so angeordnet, dass die Antriebseinheit und der Federmotor voneinander beabstandet angeordnet sind und ein zwischen den parallelen Achsen angeordneter Verbindungsantrieb die Antriebseinheits-Welle und die Federwelle nur bei eingekoppelter Kupplung drehstarr miteinander verbindet. Die Kupplung ist dort elektrisch betätigbar. Weiter sind dort Sensoren zum Detektieren eines ein- und ausgefahrenen Behangs offenbart, deren Signale von einer zentralen Steuerung eines Gebäudes verarbeitet werden können. Zudem kann die zentrale Steuerung die elektrische Kupplung elektrisch betätigen. Nachteilig ist dort der aufwendige und groß bauende Ausgestaltung wegen den voneinander beabstandeten, parallel nebeneinander angebrachten Wellen.
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Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, die oben genannten Nachteile zu überwinden und eine Verdunklungsvorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein Verdunklungssystem nach Anspruch 16 bereitzustellen, die einen zuverlässigen Betrieb der Verdunklungsvorrichtung und des Verdunklungssystems, auch in einem Notfall, insbesondere bei Ausfall der Stromversorgung, ermöglichen.
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Diese Aufgabe löst die Erfindung durch eine Verdunklungsvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und ein Verdunklungssystem nach Anspruch 16. Vorteilhafte Ausgestaltungen und zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Erfindungsgemäß ist die eingangs genannte Verdunklungsvorrichtung dadurch gekennzeichnet, dass die Kupplung als Elektromagnetkupplung ausgebildet ist, ein Federbruchsensor zur Überwachung des Zustands der Rückholfeder vorgesehen ist und/oder eine Abrollsicherung vorgesehen ist.
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Vorteilhaft kann der Federbruchsensor ein gegenüber der Behangwelle ortsfestes Federwellenlager mit einem Gleitlager zur drehbaren Lagerung eines Wellenstummels der Federwelle aufweisen, wobei eine Blockiervorrichtung eine vollständige Umdrehung der Federwelle verhindert, und der Wellenstummel ein Betätigungselement zum Betätigen eines elektrischen Schalters aufweist. Durch diese Lagerung ist der Wellenstummel soweit drehbar gelagert, dass das Betätigungselement den Schalter einschalten oder freigeben kann.
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Vorteilhaft kann das Betätigungselement einen vom Wellenstummel abstehenden Messschenkel aufweisen, der bei aufgewickeltem Behang den elektrischen Schalter dauerhaft betätigt, wenn die Federkraft der Rückholfeder der Federwelle einen vorgegebenen unteren Grenzwert nicht unterschreitet.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung kann im Federwellenlager mindestens eine in einer Drehebene des Messschenkels vorgesehene Bohrung mit einer darin drehbaren Einstellschraube vorgesehen sein, die mit dem Messschenkel über eine Einstellfeder verbunden ist, wobei die Einstellfeder eine der Federkraft der Federwelle entgegenwirkende Kraft auf den Messschenkel ausübt. Hierdurch kann sichergestellt werden, dass bei vollständigem Wegfall der Federkraft der Rückholfeder der Messschenkel vom Schalter abgehoben wird und somit ein entsprechendes Signal von der Steuerung des Verdunklungssystems empfangen wird, welche dann ein Warnsignal ausgeben und notfalls den Behang selbständig nach oben fahren kann.
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Weiter kann vorteilhaft im Federwellenlager eine weitere in der Drehebene des Messschenkels vorgesehene Bohrung mit einer darin drehbaren weiteren Einstellschraube vorgesehen sein, die mit dem Messschenkel über eine weitere Einstellfeder verbunden ist, wobei die weitere Einstellfeder eine der Federkraft der Federwelle gleichwirkende Kraft auf den Messschenkel ausübt. Hierdurch kann der vorgegebene untere Grenzwert der Federkraft sehr fein eingestellt werden.
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Bevorzugt kann die Blockiervorrichtung mindestens einen vom Wellenstummel abstehenden, in einen zwischen zwei Schenkel des Federwellenlagers eingreifenden Blockierschenkel aufweisen, welcher die Rotation des Wellenstummels sicher begrenzt. Grundsätzlich kann die Blockiervorrichtung aber auch nur durch den Messschenkel bereitgestellt werden, ein zusätzlicher Blockierschenkel erhöht aber die Ausfallsicherheit und ermöglicht eine kleinere Dimensionierung des Messschenkels, da die Haltekraft für die Federwelle aufgeteilt wird.
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Vorteilhaft kann die Abrollsicherung einen gegenüber einer Abrollebene des Behangs um eine im wesentlichen parallel zur Abrollebene verlaufende Kippachse drehbares Kippelement mit einem Kipphebel aufweisen, der über einen bestromten elektromagnetischen Haltemagnet in einer instabilen Stellung außerhalb der Abrollebene gehalten wird und schwerkraftbedingt in eine Blockierstellung in der Abrollebene fällt, wenn der Haltemagnet stromlos ist. Hierdurch wird auch bei elektrisch betriebenen Verdunklungssystemen ein unerwünschtes Abrollen eines Behangs, insbesondere bei einem Notfall, verhindert werden.
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Bevorzugt kann der Schwerpunkt des Kippelements in der instabilen Stellung zwischen der Kippachse und der Abrollebene gelegt werden, so dass ein Abkippen des Kippelements und somit des Kipphebels bei stromlosen Haltemagneten zuverlässig erreicht werden kann. Vorteilhaft kann der der Schwerpunkt des Kipphebels in der instabilen Stellung oberhalb der Kippachse gelegt werden, so dass ein schnelleres Kippen ermöglicht wird. Weiter kann ein ortsfest an der Verdunklungsvorrichtung angebrachter Anschlagsteg den Kipphebel von unten in der Blockierstellung halten.
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Erfindungsgemäß kann das Verdunklungssystem eine oben und nachfolgend beschriebene Verdunklungsvorrichtung sowie Führungsschienen zur Führung des Behangs zwischen einer oberen und unteren Stellung des Behangs und einer Steuerung des Verdunklungssystems aufweisen.
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In einem Verfahren zum Betrieb des Verdunklungssystems kann vorteilhaft bei Ansprechen des Federbruchsensors den Behang in die obere Stellung fahren, so dass bei Nachlassen der Federkraft einer Rückholfeder der Behang in die geöffnete Stellung gefahren wird und ein Notausgang nicht durch den Behang blockiert wird. Bevorzugt kann bei Ansprechen des Federbruchsensors die Abrollsicherung aktiviert werden, so dass der Behang sicher in der oberen, geöffneten Stellung gehalten wird, selbst bei nachfolgendem Stromausfall.
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Die Erfindung wird nun anhand von Ausführungsbeispielen mit Bezug auf die begleitenden Zeichnungen beschrieben. Diese zeigen:
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1 eine schematische Vorderansicht auf eine aufgeschnittene erfindungsgemäße Verdunklungsvorrichtung;
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2 eine Querschnitt durch eine geschlossene Kupplungsvorrichtung der Verdunklungsvorrichtung aus 1;
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3 die Ansicht aus 2 mit geöffneter Kupplungsvorrichtung;
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4 ein vergrößerter Ausschnitt der in 1 linken Seite der Verdunklungsvorrichtung;
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5 eine schematische Seitenansicht von links auf die Ansicht von 4 mit einem Federbruchsensor;
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6 eine schematische Seitenansicht von rechts auf die Ansicht von 1 mit einer Abrollsicherung im offenen Zustand;
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7 eine schematische Frontalansicht der Abrollsicherung aus 6;
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8 die Ansicht aus 6 mit aktivierter Abrollsicherung;
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9 einen schematischen Schalt- und Verbindungsplan eines erfindungsgemäßen Verdunklungssystems.
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1 zeigt eine erfindungsgemäße Verdunklungsvorrichtung 1 mit einem in 1 aufgerollten Behang 2. Ein unteres Ende des Behangs 2 ist in einer Behangschiene 3 befestigt, welche mit beidseits über Längsseiten des Behangs 2 überstehenden Enden in seitlichen Führungsschienen 4 und 5 geführt ist.
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Der Behang 2 ist an einer hohlzylindrischen Behangwelle 6 befestigt, die über eine Kupplung 7 mit einem elektrischen Wickelmotor 8 verbindbar. Der Wickelmotor 8 ist auf der in 1 rechten Seite ortsfest an einem Tragrahmen 9 der Verdunklungsvorrichtung 1 befestigt. Im Normalbetrieb kann der Behang 2 über den Wickelmotor 8 zwischen einer vollständig geöffneten und einer vollständig geschlossenen Stellung hin und her bewegt werden. Die oben beschriebene Ausbildung ist prinzipiell schon bekannt und bedarf deshalb keiner weiteren Erläuterung.
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Um in einem Notfall einen ganz oder teilweise geschlossenen Behang 2 selbständig aufrollen zu können, ist die Behangwelle 6 in an sich bekannter Weise über eine Rückholfeder 10 mit einer Federwelle 11 verbunden. Die Federwelle 11 ist mit einem Wellenstummel 12 an einem in 1 linken Federwellenlager 13 im Tragrahmen 9 abgestützt. Die Rückholfeder 10 ist dabei so zwischen Behangwelle 6 und Federwelle 11 angebracht, dass beim motorisch betriebenen Abrollen des Behangs 2 die Rückholfeder 10 gespannt wird. Zudem ist die Rückholfeder 10 bereits bei ganz geöffnetem oberen Behang 2 schon so vorgespannt dass die Federkraft den Behang 2 leicht nach oben zieht. Die Vorspannung und die während des Abrollens des Behangs 2 bewirkte Spannung der Rückholfeder 10 weisen somit die gleiche Wirkrichtung auf und addieren sich.
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Wird in einem Notfall, beispielsweise durch Betätigung eines Notschalters, die Kupplung
4 zwischen Behangwelle
6 und Wickelmotor
8 gelöst, so bewirkt die gespannte Rückholfeder
10, dass die Behangwelle
6 aufgerollt und somit der Behang
2 bis in die ganz geöffnete obere Stellung bewegt wird. Auch dies ist prinzipiell u. a. aus
DE 199 18 489 C2 bekannt.
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Bei bekannten Verdunklungsvorrichtungen muss der Behang im Notfall, besonders bei Stromausfall, von Hand hochgekurbelt oder das federkraftbewirkte selbständige Aufrollen muss von Hand ausgelöst werden. Inzwischen wird aber gefordert, dass das Aufrollen notfalls automatisch erfolgt, auch bei elektrischen Verdunklungsvorrichtungen und bei Stromausfall. Zudem sollen von Hand betriebene, mechanisch aufwendige und platzraubende Notkurbeln wegen der Gefährdung von Fehlbenutzungen und Vandalismus vermieden werden.
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Wie in 2 und 3 erkennbar, sieht die Erfindung deshalb vor, die bekannten, rein mechanischen, handbetätigte Kupplungen durch eine an sich bekannte Elektromagnetkupplung 14 zu ersetzen. Die Elektromagnetkupplung 14 weist hierzu einen elektrisch erregten Elektromagnet 15 auf, der über eine durch die Federwelle 11 und den Wellenstummel 12 nach außen geführte Versorgungsleitung 16 elektrisch versorgt wird.
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Ein dem Elektromagnet 15 zugeordnetes Kupplungsgegenstück 17 der Kupplung 7 ist in axialer Richtung des Wickelmotors 8 verschieblich an einer Motorbefestigung 18 gelagert, wobei das Kupplungsgegenstück zur Drehmomentübertragung in radialer Richtung mit einer Motorwelle 19 des Wickelmotors 8 verbunden ist, z. B. mittels einer Mitnehmerschraube 18'. Zwischen Kupplungsgegenstück 17 und Motorbefestigung 18 ist ein als Tellerfeder 20 ausgebildetes Rückholelement vorgesehen, welche das Kupplungsgegenstück 17 vom Elektromagnet 15 wegzieht, wobei im gekoppelten Zustand die Kraft des Elektromagnet 15 die entgegengerichtet Kraft der Tellerfeder 20 überwindet.
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Wird der Elektromagnet 15 bestromt, so zieht er das Kupplungsgegenstück 17 an, bis zueinander weisende, kreisringförmige Kupplungsflanken 21 und 22 kraftschlüssig miteinander verbunden sind, wie in 2 gezeigt. Hierdurch können im Normalbetrieb Behangwelle 6 und Wickelmotor 8 fest miteinander gekoppelt werden. Bei der vorliegenden Ausführung kann die Verbindung noch verbessert werden, wenn die Kupplungsflanken 21 und 22 vorteilhaft mittels in 2 und 3 angedeuteter als ineinander greifende Verzahnungen ausgebildete Formschlusselemente aufweisen, so dass zusätzlich eine Formschlussverbindung bereitgestellt wird. Statt einer Verzahnung können auch andere Formschlussverbindungen vorgesehen werden, z. B. sägezahnartige ausgebildete Verbindungen. Auch kann vorteilhaft eine zusätzliche Kraftschlussverbindung durch Reibflächen an den Kupplungsflanken 21 bereitgestellt werden. Hierdurch kann der Elektromagnet 15 schwächer ausgelegt werden, da die Formschlussverbindung die Drehmomentübertragung verbessert und zusätzlich eine verbesserte Verrutschsicherung bereitstellt.
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Wird der Elektromagnet 15 stromlos, sei es durch Stromausfall oder Notabschaltung, so verliert er seine elektromagnetische Haltekraft und der Kraftschluss mit dem Kupplungsgegenstück 17 geht verloren. Zudem zieht die Tellerfeder 20 das Kupplungsgegenstück 17 vom Elektromagnet 15 weg, so dass die Kupplungsflanken 21 und 22 außer Eingriff gelangen.
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In einer Ausführung der Erfindung können die Kupplungsflanken 21 und 22 ganz oder weitgehend glatt ausgeführt, so dass auch im geschlossenen Zustand der Kupplung 7 keine oder eine nur schwache Formschlussverbindung besteht. Bei dieser Ausführung kann das Kupplungsgegenstück 17 dann auch ohne Tellerfeder 20 direkt an der Motorbefestigung 18 angebracht werden, so dass sich der Aufbau der Elektromagnetkupplung 14 vereinfacht.
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Durch die wie oben ausgebildete Kupplung 7 kann somit sichergestellt werden, dass im stromlosen Fall die Verbindung zwischen Behangwelle 6 und Wickelmotor 8 geöffnet wird. Dadurch wird in an sich bekannter Weise die Federwelle 11 mit der gespannten Rückholfeder 10 nicht mehr durch den Wickelmotor 5 gehalten, so dass der Behang 2 automatisch nach oben gezogen und aufgerollt wird und die vorher durch den Behang 2 ganz oder zum Teil geschlossene Öffnung, z. B. ein Fenster oder eine Türe, freigegeben wird, so dass sie als Fluchtweg genutzt werden kann.
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Wie in 1 erkennbar, ist auf der in 1 linken Seite ein Federbruchsensor 23 vorgesehen, welcher nun anhand von 4 und 5 nachfolgend detailliert beschrieben wird.
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Hierzu ist der Wellensstummel 12 der Federwelle nicht starr, sondern über ein Gleitlager 24 drehbar im Federwellenlager 13 gelagert. Das über das Gleitlager 24 hinaus stehende Ende des Wellenstummels 12 reicht in eine hohlzylindrische Aufweitung 25 eines zwischen nach oben offenen Schenkeln 26 und 27 des Federwellenlagers 13 verlaufenden Schenkelzwischenraums 28, so dass sich der Wellenstummel 12 darin frei drehen kann.
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Um ein vollständiges Durchdrehen des Wellenstummels 12 zu verhindern, wodurch die Federwelle 11 wirkungslos würde, greift einerseits ein drehfest am Wellenstummel 12 angebrachter kürzerer Blockierschenkel 29 in das in 5 gut erkennbare, nach unten geschlossene Ende des Schenkelzwischenraums 28. Ein als z-förmig mit dem Blockierschenkel 29 verbundener Messschenkel 30 ausgebildetes Betätigungselement greift auf der gegenüberliegenden Seite der Aufweitung 25 in das nach oben offene Ende des Schenkelzwischenraums 28. Somit können der Wellenstummel 12 und folglich die Federwelle 11 höchstens innerhalb der durch den oberen und unteren Teil des Schenkelzwischenraums 28 bestimmten Grenzen rotieren.
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In Verlängerung des linken Schenkels 27 ist ein an sich bekannter elektrischer Mikroschalter 31 mit einem Schaltknopf 32 vorgesehen. Im Normalfall, also wenn die Rückholfeder 10 der Federwelle 11 nicht gebrochen ist oder ihre Federkraft anderweitig geschwächt ist, drückt die vorgespannte Rückholfeder 10 der Federwelle 11 den Wellenstummel 12 in 5 im Gegenuhrzeigersinn. Hierdurch wird eine Schaltfläche 33 des Messschenkels 30 gegen eine Anschlagsfläche 34 des Mikroschalters 31 und somit der Schaltknopf 32 niederdrückt, so dass ständig ein entsprechendes Signal ausgegeben wird. Da die Vorspannung der Federwelle 11 in 5 im Gegenuhrzeigersinn wirkt und sich beim Abrollen des Behangs 2 noch erhöht, wird bei funktionierender Rückholfeder 10 der Messschenkel 30 stets fest an den Schaltknopf 32 gedrückt.
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Vorteilhaft kann, wie in 5 erkennbar, die Schaltfläche 33 so abgeschrägt sein, dass sie bei eingedrücktem Schaltknopf 32 an der Anschlagsfläche 34 anliegt. Hierdurch wird zusätzlich ein vollständiges Niederdrücken des Schaltknopfs 32 sichergestellt. Wie in 5 gut erkennbar, berühren in dieser Stellung weder der Blockierschenkel 29 noch der Messschenkel 30 die Schenkel 26 bzw. 27.
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Um die Lage von Blockierschenkel 29 und Messschenkel 30 im Schenkelzwischenraum 28 einstellen zu können, sind am Blockierschenkel 29 und Messschenkel 30 als Spiralfedern ausgebildete Einstellfedern 35 bzw. 36 angebracht, die an ihren anderen Enden an als Madenschrauben ausgebildeten Einstellschrauben 37 und 38 befestigt sind. Die Einstellschrauben 37 können in Gewindebohrungen 39 und 40 in den Schenkeln 26 bzw. 27 positioniert werden, wodurch die Federkraft der Einstellfedern 35 und 36 geändert werden kann. Die Einstellschraube 37 ist dabei so eingestellt, dass sie den Blockierschenkel 29 im Gegenuhrzeigersinn anzieht, während die Einstellschraube 38 den Messschenkel 30 im Uhrzeigersinn von sich wegdrückt.
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Zur sicheren Detektion eines Federbruchs oder Nachlassens der Federkraft der Rückholfeder 10 werden die Einstellfedern 35 und 36 über die Einstellschrauben 37 bzw. 38 so eingestellt, dass sich bei Unterschreiten eines vorgegebenen unteren Grenzwerts der Federkraft der Rückholfeder 10 bei ganz aufgerolltem Behang 2 der Messschenkel 30 vom Schaltknopf 32 wegbewegt, so dass der Mikroschalter 31 umschaltet und ein entsprechendes Signal ausgibt.
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Eine an der in 1 und 4 linken Führungsschiene 4 angeordnete und in 6 bis 8 detailliert gezeigte Abrollsicherung 41 verhindert, dass bei Stromausfall und defekter Rückholfeder 10 der Behang 2 aus der aufgerollten oberen Stellung schwerkraftbedingt nach unten abrollt und die Öffnung verschließt.
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Die Abrollsicherung 41 weist hierzu ein aus einem Blech einstückig geformtes Kippelement 41' mit einem um eine Kippachse 42 drehbar gelagerten Kipphebel 43 auf. Das Kippelement 41' weist einen Verbindungssteg 44 mit zwei nach unten weisende, U-förmig ausgeformten Halteschenkeln 45, 46 auf, die über eine die Kippachse 42 bildende Kippwelle 47 an an der Führungsschiene 4 angebrachten Haltestegen 48, 49 drehbar angelenkt sind. Die Haltestege 48, 49 sind ihrerseits U-förmig über einen Anschlagsteg 50 miteinander verbunden, der ein weiteres Abkippen des Kipphebels 43 aus der Blockierstellung in 8 verhindert.
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Das Kippelement 41' mit Kipphebel 43 ist in der in 1 und 6 gezeigten geöffneten Stellung so an der Kippachse 42 angeordnet, dass es durch die Schwerkraft von selbst in die in 8 gezeigte Blockierstellung in einer Abrollebene A des Behangs 2 und in 1 erkennbar rechts neben der Laufschiene 4 kippt. Die Kippbewegung wird noch unterstützt durch das Gewicht des zur Laufschiene 4 hin gerichteten Verbindungsstegs 44.
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Ein an der Abrollsicherung 41 angeordneter elektrischer Haltemagnet 51 hält den Kipphebel 43 im Normalbetrieb in der in 6 gezeigten geöffneten Stellung, so dass der Behang 2 ungehindert auf und abgerollt werden kann. Der Haltemagnet 51 ist dabei so ansteuerbar, dass er bei einem Notfallsignal stromlos geschaltet wird und der Kipphebel 43 zum Behang 2 hin kippt, die Abrollsicherung 41 somit aktiviert wird. Entsprechendes gilt, wenn der Haltemagnet 51 durch einen Stromausfall stromlos wird und seine Haltekraft verliert.
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In einer weiteren Ausführung kann zusätzlich noch ein Vorspannelement an der Abrollsicherung 41 vorgesehen werden, welches den Kipphebel 43 zusätzlich zur Schwerkraft in Richtung der Blockierstellung drückt, wenn der Haltemagnet 51 stromlos ist. Der Haltemagnet 51 muss dann so eingestellt werden, dass er im bestromten Zustand sowohl das Gewicht als auch die durch das Vorspannelement aufgebrachte Kraft auf das Kippelement 41' ausgleicht und den Kipphebel 43 in der geöffneten Stellung hält. Das Vorspannelement kann z. B. eine auf der Kippwelle 47 montierte Spiralfeder sein, welche einerseits an einem der Haltestege 48, 49 und andererseits an einem der Halteschenkel 45, 46 oder dem Verbindungssteg 44 befestigt ist.
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Ist der Behang 2 noch nicht ganz aufgerollt, so gleitet der Kipphebel 43 während des Aufrollens am Behang 2 entlang, bis dieser in der oberen Stellung angelangt ist. Dies gilt sowohl für den Fall, dass eine Notöffnung des Behangs 2 bei Stromausfall über die Federwelle 11 erfolgt oder der Behang 2 bei vorhandener Stromversorgung motorisch notgeöffnet wird.
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Um die Abrollsicherung 41 möglichst kompakt bauen zu können, sind bei der in den 6 bis 8 gezeigten Ausbildung der Kipphebel 43 und der Haltemagnet 50 seitlich zueinander angeordnet, so dass die Abrollsicherung 41 sehr flach ist.
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Um unmittelbar an der Verdunklungsvorrichtung 1 anzeigen zu können, dass die Abrollsicherung 41 aktiviert ist, können die Halteschenkel 45, 46 des herunter gekippten Kippelements 41' über nicht gezeigte Schlitze in einer Abdeckung 52 der Abrollsicherung 41 herausragen.
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Auch können mehrere Abrollsicherungen 41 vorgesehen werden, beispielsweise an jeder Führungsschiene 4, 5 eine.
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Weiter sieht die Erfindung einen in 6 und 8 gezeigten, durch eine an sich bekannte Gasdruckfeder ausgebildeten Anschlagsdämpfer 53 mit einem Anschlagspuffer 54 vor, an dem beim schnellen Aufrollen des Behangs mit der Federwelle 11 die Behangschiene 3 anschlägt und materialschonend abgebremst wird.
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Ein in 9 gezeigtes erfindungsgemäßes Verdunklungssystem 55 weist eine oben beschriebene, erfindungsgemäße Verdunklungsvorrichtung 1 auf. Zudem sind an der Führungsschiene 2 Positionssensoren 56 und 57 angeordnet, die feststellen, ob der Behang 2 in einer oberen geöffneten Stellung (Positionssensor 56) oder in einer unteren geschlossenen Stellung (Positionssensor 57) ist. Weiter sind dort der oben beschriebene Federbruchsensor 23 und Abrollsicherung 41 vorgesehen. All diese Sensoren 23, 41 56 und 57 sowie eine Kupplungssteuerung 58 für die Elektromagnetkupplung 14, der Wickelmotor 8, ein Nottaster 59 und ein Handschalter 60 sind über nicht einzeln bezeichnete Verbindungsleitungen mit einer Steuerung 61 des Verdunklungssystems 55 verbunden.
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Mit dem Handschalter 60 wird im Normalbetrieb der Behang 2 geöffnet und geschlossen.
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Um in einem Notfall (ohne Stromausfall) den Behang 2 automatisch zu öffnen, wird der Nottaster 59 betätigt, der neben der Steuerung 61 zusätzlich direkt mit der Kupplungssteuerung 58 verbunden ist. Wird der Nottaster 59 betätigt, so wird die Kupplungssteuerung 58 direkt stromlos geschaltet, so dass die Elektromagnetkupplung 14 geöffnet und folglich der Behang 2 automatisch nach oben gerollt wird.
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Besonders vorteilhaft wirken der Federbruchsensor 23 und die Abrollsicherung 41 bei einem Nachlassen der Federkraft der Rückholfeder 10 zusammen, sei es ein abrupter Bruch der Rückholfeder 10 oder ein allmähliches, vor allem alterungsbedingtes Nachlassen der Federkraft der Rückholfeder 10.
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Detektiert der Federdrucksensor 23 nämlich einen zu starken Abfall der Federkraft der Rückholfeder 10, sendet er ein entsprechendes Signal an die Steuerung 61, welche dann den Behang 2 automatisch über den Motor 8 hochfährt und die Abrollsicherung 43 aktiviert. Dabei kann die Abrollsicherung 41 vorteilhaft bereits während des Hochfahrens durch stromlos Schalten des Haltemagnets 51 aktiviert werden, da der Kipphebel 41 bei noch nicht ganz hochgefahrenem Behang 2 wie oben beschrieben am Behang 2 entlang gleitet. Ist der Behang 2 dann ganz nach oben gefahren und eingerollt, fällt der Kipphebel 41 nach unten gegen den Anschlagsteg 50 und blockiert somit sicher die Abrollebene A des Behangs 2.
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Weiter kann bei Ansprechen des Federbruchsensors 23 und somit automatisiertem Hochfahren des Behangs 2 in die durch die Abrollsicherung 41 gegen Abrollen gesicherte aufgerollte obere Stellung ein Informationssignal an der Steuerung 61 ausgegeben oder an eine Fernüberwachungszentrale übermittelt werden, um eine baldige Überprüfung der Rückholfeder 10 durchzuführen.
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Stellt der obere Positionssensor 56 dann fest, dass der Behang 2 ganz oben ist, kann er vorteilhaft ein Signal an die Steuerung 61 ausgeben, welche darauf hin die Abrollsicherung 41 aktiviert, der Kipphebel 43 also in die in 8 gezeigte Blockierstellung fällt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Verdunklungsvorrichtung
- 2
- Behang
- 3
- Behangschiene
- 4
- linke Führungsschiene
- 5
- rechte Führungsschiene
- 6
- Behangwelle
- 7
- Kupplung
- 8
- Wickelmotor
- 9
- Tragrahmen
- 10
- Rückholfeder
- 11
- Federwelle
- 12
- Wellenstummel Federwelle
- 13
- Federwellenlager
- 14
- Elektromagnetkupplung
- 15
- Elektromagnet
- 16
- Versorgungsleitung
- 17
- Kupplungsgegenstück
- 18
- Motorbefestigung
- 18'
- Mitnehmerschraube
- 19
- Motorwelle
- 20
- Tellerfeder
- 21
- Kupplungsflanken Elektromagnet
- 22
- Kupplungsflanken Motorseite
- 23
- Federbruchsensor
- 24
- Gleitlager
- 25
- hohlzylindrische Aufweitung
- 26
- rechter Schenkel
- 27
- linker Schenkel
- 28
- Schenkelzwischenraum
- 29
- Blockierschenkel
- 30
- Messschenkel
- 31
- Mikroschalter
- 32
- Schaltknopf
- 33
- Schaltfläche
- 34
- Anschlagsfläche
- 35
- Einstellfeder Blockierschenkel
- 36
- Einstellfeder Messschenkel
- 37
- Einstellschraube Blockierschenkel
- 38
- Einstellschraube Messschenkel
- 39
- Gewindebohrung Blockierschenkel
- 40
- Gewindebohrung Messschenkel
- 41
- Abrollsicherung
- 41'
- Kippelelement
- 42
- Kippachse
- 43
- Kipphebel
- 44
- Verbindungssteg
- 45
- Halteschenkel
- 46
- Halteschenkel
- 47
- Kippwelle
- 48
- Haltesteg
- 49
- Haltesteg
- 50
- Anschlagsteg
- 51
- Haltemagnet
- 52
- Abdeckung Abrollsicherung
- 53
- Anschlagsdämpfer
- 54
- Anschlagspuffer
- 55
- Verdunklungssystem
- 56
- Positionssensor „Behang oben”
- 57
- Positionssensor „Behang unten”
- 58
- Kupplungssteuerung
- 59
- Nottaster
- 60
- Handschalter
- 61
- Steuerung
- A
- Abrollebene
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 19918489 C2 [0002, 0030]
- DE 3132073 A1 [0003]
- DE 102004029553 A1 [0004]