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Die Neuerung betrifft ein Auftriebshilfsmittel für Schwimmschüler (Nichtschwimmer), Freischwimmer und Wassersportler, das ungehindert die Bewegungsfreiheit der Arme und Beine zulässt und neben der Auftriebshilfe einen Schutz vor Wärmeverlust bietet.
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Besonders Schwimmschüler im Kleinkindalter aber auch Schwimmer und Wassersportler, die sich länger im Wasser aufhalten oder Wind und Wetter ausgesetzt sind leiden oftmals unter Unterkühlung, die die Schwimmfähigkeit erheblich einschränken kann.
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Mit
DE 29502814 U1 wurde für Kinder bereits ein Badeanzug vorgeschlagen, der mit fest aufgeklebten oder eingenähten Auftriebsmittel versehen ist. Diese Badeanzüge schützen nicht vor einer schnellen Unterkühlung, so dass die Kinder schnell die Lust am Schwimmenlernen verlieren.
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Für Wassersportbekleidung wurde mit
DE 201 05 815 U1 vorgeschlagen, diese Kleidungsstücke mit ein- oder mehrteilige Flächenstücken aus geschlossenzelligen Kunststoffschaum als Schwimmhilfe auszustatten, die im Bereich des Oberkörpers als Brust- oder Rückenteil eingelassen sind. Diese Bekleidung ist zum freien Schwimmen ungeeignet und in ihrer Herstellung aufwendig.
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Mit
DE 8901456 U1 und
DE 8901455 U1 wird eine Schwimmweste mit Klettverschluss bzw. ein Damen-Badeanzug vorgeschlagen, bei denen als Auftriebsmittel eine Luftpolsterfolie eingearbeitet ist. Auftriebsmittel dieser Gattung erfordern jedoch einen sorgfältigen Umgang um Beschädigungen der Folien zu vermeiden. Durch ihre partielle Einarbeitung schlitzen sie nur begrenzt vor einer vorzeitigen Auskühlung des Körpers.
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Ein Badeanzug, dessen Gewebefäden zur Erzeugung eines Auftriebes aus Kunststoffhohlfäden bestehen, wird mit
DE 296 19 625 U1 vorgeschlagen. Durch die geringe Gewebedicke erfüllen sie nur ungenügend die Funktion als Auftriebsmittel. Aus gleichen Grund ist die Isolierwirkung vor Wärmeverlusten nur sehr gering.
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In
DE 20 2008 017 430 U1 und
DE 20 2010 001 934 U1 werden Auftrieb verleihende Badeanzüge aus Neopren mit außen aufkaschiertem Stoff aus Nylon oder Lycra vorgeschlagen, die zum Schwimmen oder zum zeitweisen Treiben geeignet sind. Dazu ist die Materialdicke des Neopren den verschiedenen Körperregionen angepasst. So soll sie unterhalb der Gürtellinie höchstens 30% des Gesamtvolumens und im Bereich der Brust und der Kurzärmel, also oberhalb der Gürtellinie 70% betrage. Auch ist rund um den Hals ein breiter Kragen angebracht sein, der fest mit dem Neopren verbunden (verklebt) ist. Um das An- und Ausziehen zu erleichtern sind diese Badeanzüge an der Vorder- oder Rückseite mit durchgehende Reisverschlüsse versehen.
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Trotz der erreichbaren Auftriebs- und Wärmeschutzfunktion sind diese Badeanzüge in ihrer Herstellung und damit für den Verbraucher sehr kostenintensiv. Hinzu kommt, dass diese Badeanzüge für die unterschiedlichsten Körpergrößen bereitgestellt werden müssen, was nochmals den Fertigungsaufwand erhöht und eine Lagervorhaltung im Verkauf bedingt.
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Die Neuerung verfolgt das Ziel, ein einfaches leicht zu handhabendes Auftriebshilfsmittel für Kinder und erwachsene Personen beiderlei Geschlechtes zu entwickeln, welches eine einfache konstruktive Struktur aufweist, den Rumpf der tragenden Person vor schnellen Wärmeverlusten im Wasser und außerhalb bei wassersportlichen Aktivitäten schützt, die Bewegungsfreiheit aller Gliedmaßen ermöglicht, sich einfach Fertigen lässt und besonders für Nichtschwimmer als Schwimmhilfe geeignet ist. Das Auftriebsmittel soll aus Synthesekautschuk (bekannt unter dem Markennamen „Neopren”) bestehen, das innen oder beidseitig mit einem Textilgewebe (vorzugsweise Nylon oder Lycra) kaschiert ist. Zugleich sollen Sichtelemente vorhanden sein, die in Notsituationen das Auffinden der hilfebedürftigen Person erleichtert. Es ist aber nicht vorgesehenen, dass dieses Auftriebshilfsmittel die Voraussetzungen eines Rettungsmittels erfüllen soll.
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Das neuerungsgemäße Auftriebshilfsmittel besteht unter Verwendung der vorgenannten Materialien aus einem zumindest innen mit Textilgewebe kaschierten elastischen schlauchförmigen Mieder, das den Körper seines Trägers von der Brust in Hohe der Achselhöhlen bis über das Gesäß und dem Schritt im körperbetonten Kontakt umschließt. Um eine größere Abdeckung im Brustbereich zu erreichen, kann das Mieder im Achselbereich bogenförmig ausgeschnitten sein.
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Die Auftriebswirkung des Mieders wird durch die Materialdicke des eingesetzten Material, vorzugsweise Neopren, bestimmt. Für Kinder kann bereits eine Materialdicke von 3 mm ausreichen. Für erwachsene Personen liegt die Materialdicke gewichtsabhängig zwischen 4 und 6 mm. Entsprechend der Größen- und Gewichtsunterschiede kann das Mieder in verschiedenen Traggrößen hergestellt und bereitgestellt werden. Auch ist es kein Problem, ein größeres Mieder mit wenigen Handgriffen und Mitteln z. B. für Kinder abzuändern, was bei anderen Schwimmhilfen nicht möglich ist.
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Um ein ungewolltes Abstreifen des Mieders zu verhindern kann es vorsorglich durch ein oder zwei Träger, die am oberen Rand des Mieders angeschlagen sind, gesichert werden. Der oder die Träger können über die Schultern oder um den Nacken gelegt werden. Sie können wahlweise durch Klettverschlüsse, Köpfe oder Klemmverschlüsse abnehmbar am Mieder befestig oder mit diesem fest verklebt oder verschweißt sein.
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Durch eine wulstartige Verstärkung des Nackenbandes oder durch das aufziehen eines dickeren Neoprenschlauches kann hilfsweise dieser Träger die Funktion einer Kopfabstützung übernehmen, die beim Rückenschwimmen, beim Treiben in der Rückenlage oder in einer Notsituation das Abtauchen des Kopfes verhindert. Damit eignet sich dieses Auftriebshilfsmittel auch für den Bereich der therapeutischen Wassergymnastik und der Behindertenbetreuung beim Schwimmen.
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Zur besseren Erkennung im offenen Wasser ist das Auftriebshilfsmittel insgesamt oder in Teilbereichen mit einem reflektierenden oder in Signalfarben eingefärbten Textilgewebe kaschiert. Auch können außen Haftflächen vorgesehen sein, auf denen reflektierende Signalelemente oder LED-Signalleuchten per Klettverschluss oder Druckknöpfen befestigt sind.
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Das Mieder kann aus einem Schlauchband in der vorbestimmten Länge geschnitten oder aber aus einem Flachband ausgeschnitten werden. Im zweiten Fall wird es zu einem Mieder zusammengefügt, wobei die Stoßstellen auf der Rückenseite miteinander verklebt oder verschweißt werden. Die Schnittführung kann dabei längs zur Miederlängsachse oder aber in einem Schrägschnitt erfolgen.
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Der Vorteil dieses Auftriebshilfsmittel besteht unverkennbar darin, dass es einen einfachen Grundschnitt besitzt. Im Prinzip besteht es aus einem mit Textilgewebe kaschierten elastischen Neoprenschlauch oder einem breiten Band aus gleichem Material, das in der Längsmitte zu einem Schlauch verklebt bzw. verschweißt ist. Der notwendige Fertigungsaufwand ist damit relativ gering. Ein besonderer Effekt ergibt sich daraus, dass die wärmende Eigenschaft und der Auftrieb des Auftriebshilfsmittels sich über den ganzen Rumpf seines Trägers erstreckt, aber zugleich die völlige Bewegungsfreiheit der Arme und Beine demjenigen, der Schwimmen erlernen will und demjenigen, der bereits schwimmen kann, ermöglicht. Insbesondere erlaubt es seinem Träger, dass er auch bei relativ niedrigen Wassertemperaturen neben objektiver Sicherheit auch ein subjektives Sicherheitsgefühl empfindet. Dadurch wird das Erlernen des Schwimmens und das Schwimmen erleichtert.
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Ohne Altersbegrenzungen kann das Auftriebshilfsmittel zur Sicherheit und zum Warmhalten bei verschiedenen Aktivitäten auf und im Wasser von Kindern und Erwachsenen getragen werden. Dazu zählen im Wasser insbesondere das Schwimmen, Schwimmkurse, Wassergymnastik und Aquajogging. Bei Aktivitäten auf dem Wasser, wie z. B. Fahrten mit Funbooten, Wasserski, Segeln, Windsurfen, Wellenreiten, Segeln und Rafting bietet es den Nutzern besser Schutz gegen Wind, Regen und Kälte. Durch die Signalelemente können bei Unfällen die betroffenen Personen besser erkannt und so ihr Sicherheitsgefühl erhöht werden. Auch an heißen Tagen ist das Mieder gegen Wärmeeinstrahlung eine einfacher aber wirksames Schutzmittel, das den teuren und unbequemen Neoprenanzug ersetzt.
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Durch die Verwendung von Neopren, das z. B. außen mit farbigem Textilgewebe (vorzugsweise Nylon oder Lycra) kaschiert ist, wird ein Auffinden eines verunglückten und im Wasser treibenden Schwimmers erleichtert und beschleunigt. Auch ist vorstellbar, dass per Klettverschluss oder mittels Druckknöpfe befestigte Reflektionselemente oder LED-Signalleuchten hilfsweise diese Signalfunktion verstärken.
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Im Behindertensport und in der Rehabilitation ist das Auftriebshilfsmittel besonders deshalb gut geeignet, weil das Mieder einfach zu handhaben ist und Armen und Beinen eine völlig uneingeschränkte Bewegungsfreiheit lässt. Ein Vorteil ergibt sich auch dadurch, dass durch die Verwendung eines wulstartig verstärkten oder mit Neoprenschlauch überzogenes Nackenband eine zusätzliche Kopfabstützung ermöglicht.
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Das Auftriebshilfsmittel kann sowohl über einem Badeanzug als auch auf der nackten Haut getragen werden, wenn keine Bedenken dagegen, wie z. B. gegen den Hautkontakt mit kaschiertem Neoprene, bestehen. Durch die gegebene Elastizität des Material wird in jedem Fall eine körperbetonte Anpassung erreicht, so dass es im Wasser nur im geringen Maße als hinderlich empfunden wird.
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Besonders positiv ist, dass dieses Auftriebshilfsmittel im Wasser wirksam einen schnellen Wärmeverlust verhindert und im Freien vor auskühlenden Wind den ganzen Rumpf seines Trägers schützt, was letztlich ein gesundes Lebensgefühl unterstützt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 29502814 U1 [0003]
- DE 20105815 U1 [0004]
- DE 8901456 U1 [0005]
- DE 8901455 U1 [0005]
- DE 29619625 U1 [0006]
- DE 202008017430 U1 [0007]
- DE 202010001934 U1 [0007]