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Die Erfindung betrifft einen Transportanker für Doppelwände aus Beton, bestehend aus einem mehrfach gebogenen Draht, der zwei parallele Schenkel ausbildet, die an einer Seite durch einen Haken miteinander verbunden sind und auf ihrer dem Haken abgewandten Seite mit Aufbiegungen versehen sind.
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Transportanker für Doppelwände aus Beton sind seit langem gebräuchlich (vgl. bspw.
DE 93 18 172 U1 ). Bei den Doppelwänden handelt es sich um Halbfertigteile aus Beton. Dabei sind zwei Betonschalen mit einer Dicke Von ca. 5 cm mit einem Gitterträger verbunden. Zwischen den beiden Schalen verbleibt ein Hohlraum. Im Betonwerk wird zunächst auf einem Schaltisch liegend die erste Schale betoniert, in der die Gitterträger einbetoniert sind. Danach wird die zweite Schale – ohne Gitterträger – betoniert. Die inzwischen erhärtete erste Schale wird nun um 180° gedreht und von oben mit den Gitterträgern in den noch frischen Beton der zweiten Schale hereingedrückt. Die so erstellten Doppelwände aus Beton werden zur jeweiligen Baustelle transportiert und dort auf einer Bodenplatte befestigt und seitlich abgestützt. Der zwischen den Doppelwänden bestehende Hohlraum wird im Anschluss mit Beton ausgegossen, so dass die jeweilige Wandung erstellt ist.
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Die Transportanker dienen zum Transport der Doppelwände. Sie werden im Betonwerk in die Schalungen eingesetzt und sind somit nach dem Auffüllen der Schalungen mit Beton und dessen Aushärten unverlierbar mit den Doppelwänden verbunden. Gleichzeitig stellen die Transportanker eine Verbindung zwischen den beiden benachbarten Wänden der Doppelwände dar.
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Mit den Transportankern erfolgt die Befestigung der Doppelwände an Hebezeugen während des Transports. In einfacher Weise werden die Haken eines Krans in die Transportanker eingehängt. Bei der Verwendung von Ankern aus Betonrippenstahl leiten die Rippen die Kraft über ihre Verbundwirkung auf ganzer Länge in den Beton ein. Bei der Verwendung von Glattstahl findet die Krafteinleitung über eine abgewinkelte Aufbiegung am Ende der beiden Schenkel des Transportankers statt. Solche Aufbiegungen können auch an Ankern aus Rippenstahl vorgesehen sein.
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Bei den an Transportankern der oben genannten Art vorgesehenen Aufbiegungen handelt es sich um angenähert rechtwinkelig zur Längsmittellinie der Schenkel umgebogene Bereiche, die in einfacher Weise durch Kaltverformung erzeugbar sind. Mit Hilfe dieser Aufbiegungen ist eine erhöhte Kraftübertragung im Vergleich zu lediglich gradlinig ausgebildeten Schenkeln der Transportanker möglich. Bei Transportankern aus Glattstahl sind diese Aufbiegungen verpflichtend vorgeschrieben, um die Übertragung der erforderlichen Kräfte gewährleisten zu können.
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Zwar erfüllen die bekannten Aufbiegungen die an sie gestellten Anforderungen; Es tritt jedoch nicht selten das Problem auf, dass die Schenkel der Transportanker gekürzt werden müssen, beispielsweise für den Fall, dass im Bereich des Transportankers eine Fenster- oder Türöffnung in der jeweiligen Wand vorzusehen ist. In diesem Fall tritt bei den abgewinkelten Aufbiegungen das Problem auf, dass beim Kürzen der Schenkel die Aufbiegung entfernt wird, da sie das Ende der jeweiligen Schenkel bildet. Damit ist insbesondere bei Transportankern aus Glattstahl nicht mehr gewährleistet, dass die erforderliche Verbundwirkung zwischen Anker und Wand erfolgen kann, so dass die Transportsicherung nicht mehr ausreichend gegeben ist.
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Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Transportanker für Doppelwände aus Beton zu schaffen, bei dem auch im Falle einer erforderlichen Kürzung der Schenkel eine ausreichende Verbundwirkung erreicht ist. Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass die Aufbiegungen wellenförmig sind.
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Die Verwendung von wellenförmigen Aufbiegungen an Transportankern ist zwar grundsätzlich bekannt (vgl. bspw.
DE 83 10 116 U1 ). Bei den dort beschriebenen Transportankern handelt es sich jedoch um solche, bei denen ein Gewindeteil vorgesehen ist, in das eine Seilöse, Ringschraube oder dergleichen einschraubbar ist. Solche Transportanker finden bspw. Anwendung für den Transport massiver Betonfertigteile, wie Fertigtreppen, Teilen von Kanälen oder Schächten usw. Bei Transportankern für Doppelwände haben diese Aufbiegungen keine Anwendung gefunden. Bisher werden hier überwiegend Anker aus Betonrippenstahl eingesetzt, die auch bei einer erforderlichen Kürzung der Schenkel noch verwendbar sind – wenn auch mit reduzierter Tragfähigkeit. Daher hat bisher kein Bedürfnis nach einem kürzbaren Anker aus Glattstahl bestanden. In einer neuen Richtlinie (
VDI/BV-BS 6205: Transportanker und Transportankersysteme für Betonfertigteile) wird von der Verwendung des Betonrippenstahles für Doppelwandanker abgeraten, so dass nun Bedarf für einen kürzbaren Anker aus Glattstahl besteht.
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Mit der Erfindung ist ein Transportanker für Doppelwände aus Beton geschaffen, bei dem auch im Falle einer Kürzung der Schenkel eine ausreichende Verbundwirkung mit der Betonwand erzielbar ist. Dies ist dadurch bewirkt, dass die wellenförmigen Aufbiegungen sich in Längsrichtung der Schenkel erstrecken, sodass eine bereichsweise Kürzung nicht zum vollständigen Wegfall der Aufbiegungen führt, wie dies bei den aus dem Stand der Technik bekannten angenähert rechtwinkeligen Aufbiegungen bei Transportankern für Doppelwände der Fall ist. In Folge dessen führt ein Kürzen der Schenkel zwar zu einer verringerten Verbundwirkung; die verbleibende Verbundwirkung reicht jedoch aus, um erforderliche Kraftübertragung bereit zu stellen.
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In Weiterbildung der Erfindung sind die Aufbiegungen von Doppelwellen gebildet. Die Doppelwellen erstrecken sich über eine größere Länge der Schenkel, so dass auch bei relativ umfangreichen Kürzungen der Schenkel eine ausreichende Verbundwirkung erzielt ist.
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In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung sind die Aufbiegungen von Mehrfachwellen gebildet. Die Verwendung von Mehrfachwellen bietet eine weitere Vergrößerung des Bereichs der Schenkel, über die sich die Aufbiegungen erstrecken. Somit ist auch bei sehr umfangreichen Kürzungen der Schenkel eine Verbundwirkung erreicht, die den Anforderungen entspricht.
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Andere Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung sind in den übrigen Unteransprüchen angegeben. Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend im Einzelnen beschrieben. Es zeigen:
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1 die Ansicht eines Transportankers für Doppelwände aus Beton;
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2 die Seitenansicht von links des in 1 darstellten Transportankers;
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3 den in 1 dargestellten Transportanker in in eine Doppelwand aus Beton eingegossenem Zustand.
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Der als Ausführungsbeispiel gewählte Transportanker 1 dient zum Transport von Doppelwänden 2 aus Beton. Der Transportanker 1 besteht aus einem mehrfach gebogenen Draht. Der Draht ist aus Rundstahl hergestellt. Hierbei kann Glattstahl zur Anwendung kommen; alternativ kann Betonrippenstahl zur Anwendung kommen. Bei diesem weist der Draht an der Oberfläche Rippen auf, die unter einem Winkel zur Längsmittellinie des Drahtes ausgerichtet sind. Die Rippen sind gleichmäßig über den Draht verteilt. Sie führen eine Rauheit des Drahtes herbei, die zu einer Verbesserung der Verbundwirkung mit dem Beton führt.
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Der gebogene Draht des Transportankers 1 bildet zwei parallele Schenkel 3 aus, die an einer Seite durch einen Bügel 4 miteinander verbunden sind. Der Bügel 4 ist im Ausführungsbeispiel von drei Biegestellen 5, 6 und 7 gebildet. Die Biegestellen 5 und 6 weisen im Ausführungsbeispiel einen Winkel von 45° auf; die Biegestelle 7 hat einen Winkel 90°. Es ergibt sich aus der Gestaltung des Bügels 4 eine angenähert dreieckförmige Ausbildung.
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Benachbart zu den Biegestellen 5 und 6 ist zwischen den Schenkeln 3 ein Druckstab 8 angeordnet, der rechtwinklig zur Längsmittellinie der Schenkel 3 ausgerichtet ist. Der Druckstab 8 ist mit den Schenkeln 3 verschweißt. Er dient zur Aufnahme der Druckkräfte beim Transport der Doppelwand 2 aus Beton.
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An ihrem dem Bügel 4 abgewandten Ende sind die Schenkel 3 mit Aufbiegungen 9 versehen. Die Aufbiegungen 9 sind wellenförmig ausgebildet. Im Ausführungsbeispiel sind die Aufbiegungen 9 von Doppelwellen gebildet. In Abwandlung des Ausführungsbeispiels besteht auch die Möglichkeit, die Aufbiegungen 9 in Form von Mehrfachwellen, also einer Ausbildung, bei der mehr als zwei Wellen ausgebildet sind, vorzusehen. Es besteht grundsätzlich die Möglichkeit, die Schenkel 3 insgesamt wellenförmig auszubilden.
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Die wellenförmigen Aufbiegungen 9 verlaufen abwechselnd beiderseits der gedachten Verlängerung des geraden Teils der Schenkel 3. Die maximale Ausdehnung der Wellen entspricht etwa dem Durchmesser des Drahtes des Transportankers. In Folge dessen verbreitert sich durch die wellenförmigen Aufbiegungen 9 die Dicke des Transportankers 1 ungefähr auf das dreifache der Drahtstärke, wie dies insbesondere in 2 zu erkennen ist. Es hat sich gezeigt, dass die Aufbiegungen 9 ausreichend sind, um eine wesentliche Erhöhung der Verbundwirkung mit dem Beton zu erzielen. Die wellenförmigen Aufbiegungen 9 erstrecken sich rechtwinkelig zur Längsmittellinie des Druckstabs 8. Folglich besteht beim Eingießen des Transportankers 1 in die Doppelwände 2 nicht die Gefahr, dass die Scheitelpunkte der wellenförmigen Aufbiegungen 9 aus dem Beton der Doppelwände 2 hervortreten.
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Die erfindungsgemäße Ausbildung des Transportankers führt zu einer deutlichen Erhöhung der Verbundwirkung der Schenkel 3 mit dem Beton der Doppelwände 2. In Folge dessen sind auch bei der Verwendung von Glattstahl die erforderlichen Tragkräfte problemlos auf den Beton übertragbar. Es besteht folglich keine Gefahr eines Versagens beim Transport der Doppelwände. Hinzu kommt, dass auch bei einer Kürzung der Schenkel im Falle einer Tür- oder Fensteröffnung im Bereich des Transportankers eine ausreichende Verbundwirkung durch die verbleibenden Wellen hervorgerufen ist. Dies gilt insbesondere bei der Verwendung von Zweifach- oder Mehrfachwellen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 9318172 U1 [0002]
- DE 8310116 U1 [0008]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- VDI/BV-BS 6205: Transportanker und Transportankersysteme für Betonfertigteile [0008]