-
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Rotorbügel, insbesondere für eine Maschine zum Verarbeiten von langgestrecktem Stranggut, wobei der Rotorbügel insbesondere in der Maschine drehbar gelagert werden kann.
-
Maschinen mit einem drehbar gelagerten Rotorbügel zum Verarbeiten von langgestrecktem Stranggut sind aus dem Stand der Technik bekannt. Solche Maschinen werden zum Verarbeiten von Leitern, Adern, Fäden oder Schnüren zu Kabeln oder Seilen verwendet und als Verseil- oder Verlitzmaschinen bezeichnet, grundsätzlich wird zwischen einschlagigen oder doppelschlagigen Maschinen unterschieden. Nachfolgend wird die Erfindung am Beispiel eines Rotorbügels für eine Doppelschlagverlitzmaschine beschrieben, es wird aber darauf hingewiesen, dass sich die Erfindung auch auf alle anderen Arten von Maschinen bezieht, in welchen ein Rotorbügel in der beschriebenen Art eingesetzt wird.
-
Alle bekannten Ausführungsformen von Doppelschlagverlitzmaschinen stimmen insoweit überein, dass die Führung des langgestreckten Strangguts über einen Rotor- oder Verseilbügel verläuft, dass zwei Verlitzpunkte vorgesehen sind und doppelt so viele Verlitzschläge wie Rotorbügelumdrehungen erzeugt werden. Diesbezüglich wird auf die
EP 1 441 063 A1 und die
WO 95/04185 verwiesen.
-
Das Funktionsprinzip der beschriebenen Doppelschlagverlitzmaschinen sieht vor, dass der Rotorbügel um eine Achse rotiert. Doppelschlagverlitzmaschinen werden vorwiegend zum Herstellen von Massenware, wie zum Beispiel Elektrokabel für die Automobilindustrie, eingesetzt und weisen dementsprechend eine äußerst hohe Verarbeitungsgeschwindigkeit auf. Damit einhergehend ist die Rotationsgeschwindigkeit des Rotorbügels hoch und beträgt zum Teil mehrere tausend Umdrehungen pro Minute.
-
Doppelschlagverlitzmaschinen sind häufig in Produktionsstraßen, also in der sogenannten In-Line-Produktion eingebunden. Bei dieser Art der Verarbeitung sind der Doppelschlagverlitzmaschine vor und/oder nachgelagerte Produktionsschritte zum Herstellen des Endproduktes notwendig. Bei der Herstellung eines Elektrokabels ist dem Verlitzen beispielsweise das Isolieren das Kabels nachgelagert. Fällt bei der In-Line-Produktion nur ein Glied der Produktionskette aus, so kommt die gesamte Produktionsstraße zum Stillstand und es entstehen hohe Ausfallkosten. Daher werden an die Funktionssicherheit einer Doppelschlagverlitzmaschine außerordentliche Anforderungen gestellt.
-
Bisher werden in Doppelschlagverlitzmaschinen drehbar gelagerte Rotorbügel eingesetzt, welche häufig aus einem hochfesten metallischen Werkstoff bestehen, oder Rotorbügel, welche als sehr aufwändiges Hohlkörperprofil ausgebildet sind, wie dies zum Beispiel in der
US 2006/0196163 A1 offenbart ist.
-
Die Aufgabe der Erfindung ist es, einen Rotorbügel und eine Maschine mit einem solchen, drehbar gelagerten Rotorbügel zum Verarbeiten von langgestrecktem Stranggut bereitzustellen, wobei der Rotorbügel die Funktionssicherheit der Maschine erhöht.
-
Diese Aufgabe wird durch einen Rotorbügel gemäß Anspruch 1 sowie durch eine Maschine gemäß Anspruch 10 gelöst. Die Merkmale der Unteransprüche beziehen sich auf zu bevorzugende Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Rotorbügels.
-
Ein erfindungsgemäßer Rotorbügel, welcher zum Verdrehen eines Strangguts dient, erstreckt sich ausgehend von einer Querschnittsfläche in Richtung einer Längsachse. Der Rotorbügel verläuft in Richtung dieser Längsachse wenigstens abschnittsweise gebogen. Der Rotorbügel weist in dieser Richtung eine im Wesentlichen zu dieser Querschnittsfläche rechtwinklig verlaufende Längsrille auf.
-
Diese Längsrille wird wenigstens bereichsweise von wenigstens einem Führungselement überdeckt. In diesem Rotorbügel wird das Stranggut in Richtung der Längsachse beweglich geführt. Der erfindungsgemäße Rotorbügel besteht im Wesentlichen aus Kunststoff mit Faserverstärkung.
-
Unter der Querschnittsfläche des Rotorbügels ist eine Fläche zu verstehen, welche im Wesentlichen senkrecht zur Längsachse des Rotorbügels angeordnet ist, und den Querschnitt des Rotorbügels wenigstens abschnittsweise beschreibt. Der Rotorbügel erstreckt sich rechtwinklig zu seiner Querschnittsfläche. Die Querschnittsfläche kann sich entlang der Längsachse des Rotorbügels verändern.
-
Unter einem Rotorbügel ist ein langgestrecktes, abschnittsweise gebogenes Bauteil zu verstehen. Die Biegung des Rotorbügels kann durch einzelne Knicke entstehen, wobei der Rotorbügel zwischen zwei aufeinanderfolgenden Knicken gerade oder gebogen verlauft. Unter einem Knick ist dabei eine Biegung mit relativ kleinem Biegeradius, vorzugsweise r < 100 mm, zu verstehen. Der Rotorbügel kann in Richtung der Längsachse eine kontinuierliche Biegung in einem Bereich aufweisen und in einem anderen Bereich ohne Biegung verlaufen, dabei kann der Radius der Biegung variabel sein. Durch die beschriebene Formgebung des Rotorbügels wird das Verdrehen des langgestreckten Strangguts ermöglicht. Der Rotorbügel kann vorzugsweise im Bereich seiner Enden drehbar gelagert werden und ist dann insbesondere um eine Rotationsachse drehbar.
-
Unter einer Längsrille ist eine Ausnehmung in diesem Rotorbügel zu verstehen, welche im Wesentlichen in Richtung der Längsachse verläuft. Die Längsrille ist dazu vorgesehen, das langgestreckte Stranggut in Richtung der Längsachse des Rotorbügels zu führen.
-
Unter einem Führungselement ist ein Bauteil zu verstehen, welches diese Längsrille wenigstens teilweise überdeckt. Ein Führungselement ist dazu vorgesehen, das langgestreckte Stranggut sicher in der Längsrille zu führen.
-
Unter einem Kunststoff mit Faserverstärkung ist ein Werkstoff zu verstehen, welcher wenigstens einen Anteil Matrixwerkstoff und einen Anteil Verstärkungsfasern aufweist.
-
Dabei können die Verstärkungsfasern aus anorganischen Werkstoffen wie Basalt, Bor, Glas, Keramik oder Kieselsäure; aus metallischen Werkstoffen wie Stahl, Aluminium oder Titan, sowie aus metallischen Legierungen; aus natürlichen Werkstoffen wie Holz, Flachs, Hanf oder Sisal oder vorzugsweise aus organischen Werkstoffen wie Aramid, Kohlenstoff, Polyester, Nylon, Polyethylen oder Plexiglas bestehen.
-
Die eingesetzten Verstärkungsfasern können unterschiedliche Faserlängen aufweisen. Vorzugsweise werden Kurzfasern mit einer Faserlänge von 0,1 bis 1 mm eingesetzt, diese Verstärkungsfasern können insbesondere dann vorteilhaft eingesetzt werden, wenn der Rotorbügel in einem Spritzgussverfahren hergestellt wird. Besonders bevorzugt werden, insbesondere in Kombination mit einem duroplastischen Matrixwerkstoff, Langfasern mit einer Länge von 1 mm bis 50 mm eingesetzt. Langfasern führen insbesondere zu einer Erhöhung der Festigkeit und Steifigkeit des Kunststoffs mit Faserverstärkung. Ganz besonders bevorzugt werden Endlosfasern mit einer Länge von über 50 mm eingesetzt. Endlosfasern werden insbesondere in Form von Rovings oder Geweben eingesetzt. Ein Kunststoff mit Faserverstärkung durch Endlosfasern genügt höchsten Ansprüchen insbesondere an die Festigkeit und Steifigkeit.
-
Durch die Ausrichtung der Verstärkungsfasern im Matrixwerkstoff kann insbesondere das Verformungsverhalten und/oder die Festigkeit des Kunststoffs mit Faserverstärkung beeinflusst werden. Die Verstärkungsfasern werden vorzugsweise regellos, multidirektional im Matrixwerkstoff angeordnet. Somit ergibt sich ein nahezu in alle Raumrichtungen gleichmäßig steifer und/oder fester Kunststoff mit Faserverstärkung. Bevorzugt werden die Verstärkungsfasern entsprechend bekannter Beanspruchungen des Rotorbügels ausgerichtet. Somit ergibt sich insbesondere eine multidirektional gerichtete oder vorzugsweise eine unidirektionale Ausrichtung der Verstärkungsfasern, so dass der Rotorbügel in seine Hauptbeanspruchungsrichtung ein vorgebbares Verformungsverhalten aufweist.
-
Der Matrixwerkstoff eines Kunststoffs mit Faserverstärkung weist als einen Bestandteil vorzugsweise einen thermoplastischen Kunststoff wie Polyetheretherketon (PEEK), Polyphenylensulfid (PPS), Polysulfon (PSU) Polyetherimid (PEI) oder Polytetrafluorethen (PTFE) oder bevorzugt einen duroplastischen Kunststoff wie Epoxidharz (EP), ungesättigtes Polyesterharz (UP), Vinylesterharz (VE), Phenol-Formaldehydharz (PF), Diallylphthalatharz (DAP), Methacrylatharz (MMA), Polyurethan (PUR) oder aus Aminoharz.
-
Der Volumenanteil von Verstärkungsfasern zu Matrixwerkstoff wird vorzugsweise an die zu erwartende Beanspruchung und die zulässige Verformung des Rotorbügels angepasst. Insbesondere führt ein hoher Anteil längerer Fasern zu einer Steigerung der Steifigkeit und Festigkeit. Vorzugsweise weist ein Kunststoff mit Faserverstärkung einen Faseranteil von 3 bis 95 Volumen-% auf, bevorzugt von 60 bis 80 Volumen-% und besonders bevorzugt von 65 bis 70 Volumen-%.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform weist die Querschnittsfläche des Rotorbügels eine erste und eine zweite Achse auf. Vorzugsweise sind diese erste und diese zweite Achse rechtwinklig zueinander. Insbesondere sind diese erste und diese zweite Achse im Wesentlichen die beiden Halbachsen einer Ellipse. Vorzugsweise ist die Querschnittsfläche im Wesentlichen symmetrisch zu der ersten Achse und/oder zu der zweiten Achse. Ein erfindungsgemäßer Rotorbügel weist aufgrund seiner Querschnittsfläche insbesondere in beide Richtungen rechtwinklig zur Richtung der Längsachse, im Wesentlichen den gleichen Luftwiderstandsbeiwert auf und kann damit insbesondere unabhängig von der Rotationsrichtung eingesetzt werden. Dadurch wird das Risiko von Fehlern beim Einsatz des Rotorbügels gesenkt und damit insbesondere die Funktionssicherheit der Doppelschlagverlitzmaschine gesteigert.
-
Erfindungsgemäß weist der Rotorbügel eine Längsrille auf. Die Gestalt dieser Längsrille wird teilweise durch eine Längsrillen-Querschnittsfläche bestimmt, welche vorzugsweise mit der Querschnittsfläche des Rotorbügels in einer gemeinsamen Ebene liegt. Ausgehend von dieser Längsrillen-Querschnittsfläche erstreckt sich die Längsrille in Richtung der Längsachse des Rotorbügels. Vorzugsweise schneidet die Längsrillen-Querschnittsfläche die erste Achse der Querschnittsfläche des Rotorbügels und ist insbesondere symmetrisch zur zweiten Achse dieser Querschnittsfläche. Insbesondere durch diese Ausgestaltung wird das langgestreckte Stranggut während der Rotationsbewegung geschützt, so ist es insbesondere äußeren Beanspruchen, wie zum Beispiel Luftströmungen, nur wenig ausgesetzt ist. Durch diesen Schutz des Strangguts wird insbesondere die Funktionssicherheit der Doppelschlagverlitzmaschine gesteigert.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform weist die Oberfläche dieser Längsrille wenigstens bereichsweise eine Beschichtung auf. Vorzugsweise ist die Längsrille zumindest bereichsweise mit einer verschleißmindernden und/oder reibungserhöhenden Beschichtung versehen. Durch die Reibungserhöhung auf μ > 0,1 an der Längsrillenoberfläche wird insbesondere erreicht, dass auf der Oberfläche der Längsrille ein Gleitwerkstoff verrutschsicher befestigt werden kann. Durch die verrutschsichere Befestigung wird insbesondere die Funktionssicherheit der Doppelschlagverlitzmaschine erhöht. Bevorzugt ist die Oberfläche der Längsrille zumindest bereichsweise mit einer verschleiß- und/oder reibungsmindernden Beschichtung versehen. Durch die reibungsmindernde Beschichtung wird insbesondere erreicht, dass das langgestreckte Stranggut mit einem Reibwert von μ < 0,1 in der Längsrille gleiten kann. Durch diese niedrige Reibungszahl wird die Funktionssicherheit der Doppelschlagverlitzmaschine erhöht.
-
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Oberfläche der Längsrille mit keiner Beschichtung versehen.
-
In einer anderen bevorzugten Ausführungsform ist die Oberfläche dieser Längsrille mit einem Gleitblech versehen. Insbesondere besteht das Gleitblech aus einem reibungs- und/oder verschleißmindernden Werkstoff. Vorzugsweise senkt dieses Gleitblech die Reibungszahl zwischen dem langgestreckten Stranggut und dem Gleitblech auf μ < 0,1.
-
Vorzugsweise besteht das Gleitblech aus einem metallischen Werkstoff. Durch ein Gleitblech wird insbesondere verhindert, dass ein durch das Gleiten des langgestreckten Wickelguts verursachter Verschleiß die Struktur des Rotorbügels schädigt und damit die Bauteilfestigkeit verringert. Durch ein Gleitblech wird somit insbesondere die Funktionssicherheit der Doppelschlagverlitzmaschine gesteigert.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform weist der Rotorbügel ein Führungselement aus einem verschleiß- und/oder reibungsminderndem Werkstoff auf. Vorzugsweise ist dieses Führungselement aus einem metallischen oder bevorzugt aus einem keramischen Werkstoff hergestellt. Insbesondere weist ein Führungselement wenigstens einen Anteil von Siliciumcarbid vorzugsweise von Aluminiumoxid und besonders bevorzugt von Zirkonoxid auf. Durch eine verschleißarmes und reibungsminderndes Führungselement wird insbesondere die Funktionssicherheit einer Doppelschlagverlitzmaschine gesteigert, da sich insbesondere das langgestreckte Stranggut beim Gleiten durch das Führungselement nur wenig erwärmt. Ein weiterer Vorteil dieser Ausführungsform gegenüber anderen ist, dass das Stranggut weniger beansprucht und gedehnt wird.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform ist ein Führungselement mit einem Befestigungselement auf diesem Rotorbügel lösbar befestigt. Vorzugsweise ist das Führungselement durch einen Stift, bevorzugt durch einen Niet und besonders bevorzugt durch eine Schraube befestigt. Vorzugsweise ist ein Führungselement mit 1 bis 4 Befestigungselementen befestigt, bevorzugt mit 2 bis 3 und besonders bevorzugt mit 2 Befestigungselementen wie beispielsweise einer Schraubverbindung. Durch die lösbare Verbindung zwischen Führungselement und Rotorbügel kann das Führungselement einfach und sicher ausgewechselt werden und somit wird verhindert, dass dieses trotz starkem Verschleiß weiterverwendet wird. Dadurch wird die Funktionssicherheit der Doppelschlagverlitzmaschine erhöht. In einer anderen erfindungsgemäßen Ausgestaltung ist das Führungselement stoffschlüssig mit dem Rotorbügel verbunden.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform überdeckt das Führungselement die Längsrille bereichsweise so, dass in diesem überdecktem Bereich eine Gesamtquerschnittsfläche mit einer im Wesentlichen geschlossenen Stranggutführungs-Ausnehmung entsteht. Durch diese Ausprägung der Stranggutführungs-Ausnehmung kann verhindert werden, dass das Stranggut unplanmäßig aus der Längsrille austritt. Insbesondere durch die sichere Führung des Strangguts in der Längsrille wird die Funktionssicherheit der Doppelschlagverlitzmaschine erhöht.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform ragt wenigstens eines der Befestigungsmittel nicht über die Gesamtquerschnittsfläche hinaus. Vorzugsweise wird ein Befestigungsmittel durch das Führungselement in den Rotorbügel eingeführt und ragt nach abgeschlossener Befestigung des Führungselements nicht mehr über dieses hinaus. Vorzugsweise ist das Befestigungselement eine Schraube und das Führungselement weist eine Ausnehmung zur Aufnahme eines Befestigungsmittels auf. Durch die Anordnung der Ausnehmung im Führungselement wird der Rotorbügel weniger geschwächt als bei einer Anordnung der Ausnehmung im Rotorbügel. Der Rotorbügel weist damit eine weniger verminderte Bauteilfestigkeit auf.
-
Vorzugsweise wird ein Befestigungsmittel durch den Rotorbügel in das Führungselement eingeführt und ragt nach abgeschlossener Befestigung des Führungselements nicht mehr über den Rotorbügel hinaus. In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Befestigungsmittel eine Schraube und der Rotorbügel weist eine Ausnehmung zum Aufnehmen des Schraubenkopfes und das Führungselement einen Gewindeabschnitt auf. Insbesondere durch die hohe Festigkeit des Führungselements entsteht so eine besonderes tragfähige Schraubenverbindung und die Funktionssicherheit der Doppelschlagverlitzmaschine wird erhöht.
-
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform sind die Führungselemente so positioniert, dass das Stranggut wenigstens an zwei aufeinanderfolgenden Führungselementen um den gleichen Winkel abgelenkt wird, um insbesondere dem Verlauf der Längsrille zu folgen. Vorzugsweise werden durch diese Art der Anbringung der Führungselemente mehrere aber wenigstens zwei Führungselemente im Wesentlichen gleich beansprucht. Vorzugsweise verursacht die gleiche Beanspruchung an baugleichen Führungselementen einen ähnlichen Verschleiß, so dass durch die Kontrolle eines Führungselements auf den Verschleißzustand mehrerer Führungselemente gefolgert und damit deren Austausch vereinfacht werden kann. Insbesondere durch den vereinfachten Austausch der Führungselemente wird die Funktionssicherheit der Doppelschlagverlitzmaschine erhöht. Durch diese Art der Positionierung der Führungselemente ist es möglich weniger Führungselemente einzusetzen, dadurch wird zum einen die Anzahl an verschleißenden Teilen reduziert, zum anderen verlängert sich die freie, nicht überdeckte Strecke zwischen den Führungselementen. Beim Gleiten des langgestreckten Strangguts durch die Längsrille und/oder durch ein Führungselement können sich Partikel vom Stranggut und/oder von den Gleitflächen lösen und am Rotorbügel ablagern, insbesondere lagert sich Kupfer- oder Zinnstaub am Rotorbügel ab. Der durch die Rotationsbewegung entstehende Luftstrom kann in vorteilhafter Weise auf den freien nicht überdeckten Strecken des Rotorbügels diese Partikel entfernen. Somit wird durch die beschriebene Art der Positionierung der Führungselemente die Funktionssicherheit der Doppelschlagverlitzmaschine erhöht.
-
In einem Verfahren zum Herstellen eines Rotorbügels insbesondere zum Einsatz in einer Doppelschlagverlitzmaschine wird zunächst ein erfindungsgemäßer Rotorbügel aus einem Kunststoff, insbesondere mit Faserverstärkung hergestellt, auf diesem wird anschließend ein Führungselement angebracht.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform des Herstellverfahrens weist dieses insbesondere die Schritte Urformen und Aushärten beziehungsweise Abkühlen dieses Rotorbügels auf. Insbesondere ist unter Urformen das Einbringen von Kunststoff mit Faserverstärkung in eine Form, welche vorzugsweise im Wesentlichen eine Negativform des Rotorbügels darstellt, zu verstehen. Vorzugsweise werden der Matrixwerkstoff und die Verstärkungsfasern gemeinsam, insbesondere durch Spritzgießen, in die Negativform eingebracht. Bevorzugt werden der Matrixwerkstoff und die Verstärkungsfasern getrennt voneinander in die Negativform eingebracht.
-
Unter Aushärten beziehungsweise Abkühlen ist zu verstehen, dass der Rotorbügel insbesondere nach Abschluss dieses Vorgangs im Wesentlichen die gewünschten mechanischen Eigenschaften, insbesondere in Bezug auf seine Steifigkeit und Festigkeit besitzt.
-
Unter dem Befestigen eines Führungselements ist zu verstehen, dass dieses formschlüssig mit dem Rotorbügel, zum Beispiel durch ein Befestigungselement verbunden wird oder, dass dieses stoffschlüssig mit dem Rotorbügel verbunden wird. Vorzugsweise ist unter einem Befestigungselement ein Niet oder eine Schraube zu verstehen. Vorzugsweise wird ein Führungselement mit zwei Befestigungselementen am Rotorbügel befestigt, besonders bevorzugt mit zwei Schrauben.
-
Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung in Zusammenhang mit den Figuren. Es zeigt:
-
1 einen Rotorbügel 1 zum Einsatz in einer Doppelschlag-Verlitzmaschine, wobei dieser einige Führungselemente 2 aufweist,
-
2 die Querschnittsfläche 4 eines Rotorbügels 1 mit einer ersten Achse 5 und einer zweiten Achse 6,
-
3 die Gesamtquerschnittsfläche 4 mit einer Stranggutführungs-Ausnehmung 6, wobei der Längsrillen-Querschnitt 10 ein Teil dieser ist und zwei Befestigungselemente 15.
-
In 1 ist ein Rotorbügel 1 zum Einsatz in einer Doppelschlagverlitzmaschine dargestellt. Auf dem Rotorbügel 1 sind Führungselemente 2 befestigt. Der Rotorbügel 1 erstreckt sich in Richtung der Längsachse 3, rechtwinklig zu seiner Querschnittsfläche 4 (nicht dargestellt) und weist im mittleren Bereich eine Biegung auf. Der Rotorbügel 1 ist im Bereich seiner Enden 14 drehbar gelagert und kann um die Rotationsachse 13 rotieren.
-
In 2 ist die Querschnittsfläche 4 des Rotorbügels 1 dargestellt. Die Querschnittsfläche 4 weist eine erste Achse 5 und eine zweite Achse 6 auf. Zu diesen beiden Achsen 5 und 6 ist die Querschnittsfläche 4 symmetrisch. Die dargestellte Querschnittsfläche 4 weist im Wesentlichen eine elliptische Grundform auf.
-
In 3 ist die Gesamtquerschnittsfläche des Rotorbügels dargestellt, welche sich aus der Querschnittsfläche 4 des Rotorbügels und der Querschnittsfläche des Führungselements 2 zusammensetzt. Das Führungselement 2 überdeckt in der dargestellten Ebene die Längsrillen-Querschnittsfläche 10, so das eine geschlossene Stranggutführungs-Ausnehmung 12 entsteht. Die Oberfläche der Längsrille 11 ist bereichsweise mit einem Gleitblech 8 bedeckt. Das Führungselement 2 weist zwei Gewindebereiche 7 zur Aufnahme der Befestigungsschrauben 15 auf. Die Befestigungsschrauben 15 werden durch den Rotorbügel 1 in das Führungselement 2 eingeführt und mit diesem verbunden, dabei werden die Köpfe der Befestigungsschrauben 15 im Wesentlichen in Ausnehmungen 9 im Rotorbügel 1 aufgenommen. Die Längsrillen-Querschnittsfläche 10 schneidet die erste Achse 5 und ist symmetrisch zur zweiten Achse 6. Durch diese Ausprägung der Längsrillen-Querschnittsfläche 10 liegt das Stranggut (nicht dargestellt) bei der Rotationsbewegung gut geschützt vor äußeren Einflüssen, wie beispielsweise Luftströmungen, in der Längsrille.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- EP 1441063 A1 [0003]
- WO 95/04185 [0003]
- US 2006/0196163 A1 [0006]