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Die Erfindung betrifft ein Kühlmöbel für ein zentrales Kälteversorgungssystem mit wenigstens einer Verdampfereinheit, durch welche zur Aufnahme von Wärme aus dem Kühlraum des Kühlmöbels ein Kältemittel durchleitbar ist, und mit einem Eingang und einem Ausgang, welche mit der Verdampfereinheit strömungsverbunden sind und zum Anbinden des Kühlmöbels an einen Kältemittelkreislauf des Kälteversorgungssystems dienen.
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Stand der Technik
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Kühlmöbel kommen beispielsweise in Supermärkten zum Einsatz, um Lebensmittel zur dauerhaften Kühlung für Kunden leicht zugänglich aufzubewahren. Die Kühlmöbel wurden bisher üblicherweise steckerfertig konfiguriert, so dass in jedem Kühlmöbel eine eigene Kältemaschine eingebaut war. Zum Betreiben des Kühlmöbels brauchte lediglich der Stecker für die elektrische Stromversorgung in eine Steckdose gesteckt zu werden, um das Kühlmöbel in Betrieb zu nehmen.
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Die Anordnung der Kältemaschine in dem Kühlmöbel hat jedoch den Nachteil, dass die Abwärme der Kältemaschine in den Geschäftsraum abgegeben wird und damit gerade in Sommermonaten eine unerwünschte zusätzliche Beheizung des Geschäftsraumes erfolgt. Die zusätzliche Erwärmung des Geschäftsraumes führte zu einem erhöhten elektrischen Energieverbrauch der Kältemaschine.
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Im Zuge der Energieoptimierung der Kühlmöbel hat man in jüngster Vergangenheit einen anderen Weg eingeschlagen. Bei modernen Kühlmöbeln ist eine Kältemaschine nicht mehr innerhalb des Kühlmöbels integriert. Vielmehr ist die Kältemaschine außerhalb des Verkaufsraumes untergebracht, beispielsweise in einer sogenannten Energiezentrale des Supermarktes, welche neben der Kühlung der Kühlmöbel zusätzlich der Klimatisierung des gesamten Geschäftsraumes wie auch der Wasseraufbereitung dient. Die von der Kältemaschine erzeugte Kälte wird in einen Kältemittelkreislauf eingespeist und mittels des darin geführten Kältemittels zu dem Kühlmöbel transportiert. Die Kühlmöbel sind dazu üblicherweise an den Kältemittelkreislauf fest angebunden, beispielsweise indem die Kältemittel führenden Rohre miteinander verlötet sind. Die gewählte Aufstellung des Kühlmöbels ist damit nachträglich nicht mehr veränderbar.
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Aufgabenstellung
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Kühlmöbel für ein zentrales Kälteversorgungssystem mit den eingangs genannten Merkmalen bereit zu stellen, durch welches eine flexiblere Aufstellung als bisher ermöglicht wird.
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Erfindung und vorteilhafte Wirkungen
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Diese Aufgabe wird mit einem Kühlmöbel gelöst, welches die Merkmale des Anspruches 1 aufweist. Zur Lösung der Aufgabe wird ferner eine Kupplungsstation zum lösbaren Anbinden eines Kühlmöbels an einen Kältemittelkreislauf mit den Merkmalen des Anspruches 9 vorgeschlagen. Auch wird zur Lösung der Aufgabe eine Vorrichtung zum Regeln und/oder Steuern des Leitungsdruckes eines Kältemittelkreislaufes mit den Merkmalen des Anspruches 14 sowie ein System zum lösbaren Anbinden von Kühlmöbeln an einen Kältemittelkreislauf mit den Merkmalen des Anspruches 16 vorgeschlagen.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung und den Figuren.
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Ein erfindungsgemäßes Kühlmöbel für ein zentrales Kälteversorgungssystem kann ein Kühlmöbel beliebiger Art, wie beispielsweise eine Kühltruhe, eine Kühltheke, ein Kühlregal, eine Kühlvitrine oder ein Kühlschrank sein. Auch ist es denkbar, dass es sich bei dem Kühlmöbel um ein Tiefkühlmöbel handelt, beispielsweise in Art eines Gefrierschrankes oder einer Gefriertruhe.
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Das erfindungsgemäße Kühlmöbel weist wenigstens eine Verdampfereinheit auf, durch welche zur Aufnahme von Wärme aus dem Kühlraum des Kühlmöbels ein Kältemittel durchleitbar ist. Der Kühlraum dient vorzugsweise zur Aufnahme von zu kühlenden Waren.
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Das erfindungsgemäße Kühlmöbel weist ferner einen Eingang und einen Ausgang auf, welche mit der Verdampfereinheit strömungsverbunden sind und zum Anbinden des Kühlmöbels an einen Kältemittelkreislauf eines Kälteversorgungssystems dienen. Das Kälteversorgungssystem kann ein zentrales Kälteversorgungssystem sein, welches eine zentrale Kälteerzeugungsanlage, beispielsweise eine Kältemaschine, in einem zentralen Ort außerhalb des Aufstellraumes des Kühlmöbels hat. An dem zentralen Kälteversorgungssystem können eine oder mehrere der erfindungsgemäßen Kühlmöbel angeschlossen werden.
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Nach der Erfindung sind der Eingang und der Ausgang des Kühlmöbels jeweils mit einem zugehörigen Kältemittelanschluss des Kältemittelkreislaufes lösbar verbindbar.
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Durch diese Maßnahme ist eine flexible Aufstellung des Kühlmöbels in einfacher Weise ermöglicht, da das Kühlmöbel jederzeit von seiner Anbindung an dem Kühlmittelkreislauf des Kältemittelversorgungssystems entkoppelt werden kann und damit von einem Aufstellort in einen anderen Aufstellort gebracht werden kann. Auch ist es dadurch möglich, an dem Kältemittelanschluss bzw. den Kältemittelanschlüssen des Kältemittelkreislaufes das erfindungsgemäße Kühlmöbel gegen ein anderes erfindungsgemäßes Kühlmöbel auszutauschen, indem das mit den Kältemittelanschlüssen des Kältemittelkreislaufes bereits verbundene Kühlmöbel abgekoppelt bzw. getrennt wird und stattdessen ein anderes erfindungsgemäßes Kühlmöbel an die Kältemittelanschlüsse angekoppelt bzw. mit den Kältemittelanschlüssen verbunden wird.
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Nach einer Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass der Eingang ein Teil einer ersten Kupplung und der Ausgang ein Teil einer zweiten Kupplung aufweist, welche jeweils mit einem zugehörigen Gegenteil verbindbar sind. Indem die erste Kupplung und die zweite Kupplung vorgesehen sind, mittels welchen das Teil des Eingangs bzw. das Teil des Ausganges mit dem zugehörigem Gegenteil der ersten Kupplung bzw. der zweiten Kupplung verbunden werden können, ist eine standardisierte lösbare Verbindung zwischen den Kältemittelanschlüssen des Kältemittelkreislaufes und den entsprechenden Kältemittelanschlüssen bzw. dem Eingang und dem Ausgang des Kühlmöbels realisiert, so dass ein Austausch eines erfindungsgemäßen Kühlmöbels gegen ein anderes erfindungsgemäßes Kühlmöbel besonders einfach durchführbar ist, sofern das andere erfindungsgemäße Kühlmöbel ebenfalls mit den entsprechenden Teilen der ersten Kupplung bzw. zweiten Kupplung ausgestattet ist. Auch ist dadurch in einfacher Weise ein Fehlanschluss vermeidbar, da die erste Kupplung und die zweite Kupplung zueinander verschieden ausgebildet werden können, so dass das Teil der ersten Kupplung nicht mit dem Gegenteil der zweiten Kupplung verbunden werden kann. Insgesamt ergibt sich dadurch auch ein hohes Maß an Montagesicherheit bei der Anbindung des Kühlmöbels an den Kältemittelkreislauf des zentralen Kälteversorgungssystems.
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Es bietet sich an, dass das Teil der ersten Kupplung und/oder das Teil der zweiten Kupplung als Teil einer Steckkupplung und/oder einer Schnellkupplung ausgebildet sind. Dadurch ist ein Anbinden des Kühlmöbels an die Leitungen des Kältemittelkreislaufes besonders einfach und schnell möglich. Durch die Ausbildung der Kupplung als Steckkupplung ist auch eine Blindmontage beim Anbinden begünstigt, da durch das Einstecken ein Einfädeln im Zuge des Anbindens des einen Teiles gegen das Gegenteil der jeweiligen Kupplung erleichtert ist.
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Es bietet sich ferner an, dass das Teil der ersten Kupplung und/oder das Teil der zweiten Kupplung jeweils als Aufnahme für ein zugehöriges Gegenteil ausgebildet ist. Die Aufnahme ist dabei bevorzugt als Steckaufnahme gebildet. Auch diese Maßnahmen zielen darauf ab, dass Anbinden des Kühlmöbels an die Kältemittelanschlüsse des Kältemittelkreislaufes in möglichst einfacher Weise ordnungsgemäß und damit möglichst ohne Kältemittelverlust ausführen zu können.
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Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass das Teil der ersten Kupplung und/oder das Teil der zweiten Kupplung jeweils als Teil einer Kupplung ohne Dichtelement ausgebildet sind. Indem die Kupplung frei von einem separaten Dichtelement ist, ist durch die erste Kupplung und die zweite Kupplung eine leckagefreie Anbindung des Kühlmöbels an den Kältemittelkreislauf über einen langen Lebenszyklus auch bei den geringen Temperaturen des Kältemittels im Kältemittelkreislauf gewährleistet.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass das Teil der ersten Kupplung und/oder das Teil der zweiten Kupplung jeweils gegen ein zugehöriges Gegenteil verriegelbar sind. Es ist dadurch ein Verriegelungsmechanismus realisiert, mittels welchem das Teil und das Gegenteil der ersten Kupplung bzw. der zweiten Kupplung gegeneinander festgehalten sind und damit gegen ein Lösen voneinander gesichert sind. Ein ungewolltes Trennen des Kühlmöbels von dem Kältemittelkreislauf im Bereich der Anbindungsstellen ist dadurch wirkungsvoll vermieden.
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Bevorzugt weist das Kühlmöbel eine das Kältemittel zu der Verdampfereinheit hinführende Vorlaufleitung und eine das Kältemittel von der Verdampfereinheit abführende Rücklaufleitung auf.
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Nach einer Ausgestaltung der Erfindung ist in der Vorlaufleitung und/oder der Rücklaufleitung, insbesondere im Bereich des Eingangs und/oder des Ausgangs, jeweils eine den Durchfluss des Kältemittels sperrende Absperreinrichtung vorgesehen. Dadurch ist vermieden, dass bei abgekuppeltem Kühlmöbel von dem Kältemittelkreislauf in den Kältemittelleitungen verbliebene Reste an Kältemittel ungewollt austreten. Durch die Absperreinrichtung kann bereits vor dem Abkuppeln des Kühlmöbels von den Kältemittelanschlüssen die Vorlaufleitung und die Rücklaufleitung abgesperrt werden.
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Bevorzugt sollte die Absperreinrichtung im Bereich des Einganges und/oder des Ausganges des Kühlmöbels angeordnet sein, um bei abgekoppeltem Kühlmöbel ein Austreten eines etwaigen Restes an Kältemittel in dem nach außen hin offenen Leitungsabschnitt weitgehend zu vermeiden.
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Die Absperreinrichtung kann ein Absperrventil sein. Auch kann die Absperreinrichtung an der ersten Kupplung bzw. der zweiten Kupplung gebildet sein, so dass der ersten Kupplung bzw. der zweiten Kupplung zusätzlich eine Absperrfunktion hinsichtlich der Kältemittelleitung, insbesondere der Vorlaufleitung und/oder der Rücklaufleitung, zukommt.
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Die Absperreinrichtung kann handbetätigbar sein. Dadurch kann die Absperreinrichtung in besonders einfacher Weise durch Handbetätigung in seine Sperrstellung gebracht werden.
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Auch ist es möglich, dass die Absperreinrichtung elektrisch oder elektromagnetisch betätigbar ist, beispielsweise ein Magnetventil ist. Hierdurch kann die Absperreinrichtung beispielsweise mittels einer elektronischen Steuerung oder Regelung betätigt werden, so dass ein Absperren der kältemittelgeführten Leitung des Kühlmöbels nach regelbaren oder steuerbaren Parametern erfolgen kann.
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Es bietet sich an, dass die Absperreinrichtung bei Unterschreiten eines vorgegebenen Wertes für den Leitungsdruck des Kältemittels die Leitung absperrt, insbesondere selbsttätig absperrt. Dadurch ist die Handhabung beim Abkoppeln des Kühlmöbels von dem Kältemittelkreislauf besonders bedienerfreundlich, da dadurch beim Abkoppeln des Kühlmöbels die Leitungen, nämlich die Vorlaufleitung und/oder die Rücklaufleitung, bereits abgesperrt sind, sofern der Leitungsdruck bereits auf den vorgegebenen Wert vorab abgesenkt wurde. Die Gefahr einer Fehlbedienung in der Art und Weise, dass beim Abkoppeln des Kühlmöbels von dem Bediener ein Verschließen der Kältemittelleitungen vergessen wird, kann dadurch vermieden werden.
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Nach einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung eine Kupplungsstation zum lösbaren Anbinden eines Kühlmöbels der vorstehend beschriebenen Art an einen Kältemittelkreislauf, beispielsweise eines zentralen Kälteversorgungssystemes mit zentraler Kälteerzeugungsanlage. Die Kupplungsstation weist wenigstens zwei Kältemittelanschlüsse auf, von denen wenigstens ein Kältemittelanschluss mit dem Eingang und der wenigstens eine andere Kältemittelanschluss mit dem Ausgang des Kühlmöbels strömungsverbindbar sind.
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Durch die erfindungsgemäße Kupplungsstation mit ihrer lösbaren Strömungsverbindung mit dem Kühlmöbel ist eine standardisierte bauliche Einheit realisiert, welche als eine Einheit in einfacher Weise beispielsweise im Verkaufsraum eines Supermarktes aufgebaut bzw. angebracht werden kann. Die Kupplungsstation kann als Verteilstation ausgebildet sein, an welcher mehrere Kältemittelanschlüsse vorgesehen sind, um daran mehrere erfindungsgemäße Kühlmöbel lösbar anbinden zu können. Die erfindungsgemäße Kupplungsstation begünstigt damit die flexible Aufstellung einer oder mehrerer Kühlmöbel, beispielsweise in dem Verkaufsraum eines Supermarktes.
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Eine besonders einfache Anbindung eines erfindungsgemäßen Kühlmöbels kann erreicht werden, wenn die Kältemittelanschlüsse der Kupplungsstation jeweils ein Kupplungsteil aufweisen, welches als Gegenteil zu dem Teil der ersten Kupplung oder zweiten Kupplung eines Kühlmöbels der vorstehend beschriebenen Art ausgebildet ist.
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Nach einer Weiterbildung der Kupplungsstation kann eine Einrichtung vorgesehen sein, durch welche der Leitungsdruck im Vorlauf des Kältemittelkreislaufes auf einen vorgegebenen Wert absenkbar ist. Dadurch wird das mechanische Trennen der Kältemittelleitungen des Kühlmöbels von den Kältemittelleitungen der Kupplungsstation erleichtert, da das mechanische Trennen bei geringem Überdruck oder sogar ohne Überdruck in der Kältemittelleitung im Bereich der Koppelstelle vorgenommen werden kann. Auch ist dadurch das mechanische Ankoppeln der Kältemittelleitungen des Kühlmöbels an die Kältemittelleitungen der Kupplungsstation begünstigt, da dieser Koppelvorgang bei im Wesentlichen drucklosen bzw. überdrucklosen Kältemittelleitungen durchgeführt werden kann.
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Bevorzugt ist durch die Einrichtung der Leitungsdruck in der Vorlaufleitung der Kupplungsstation auf einen vorgegebenen Wert absenkbar. Dadurch kann der Leitungsdruck auf besonders einfache technische Weise abgesenkt werden, beispielsweise indem die Einrichtung durch ein einfaches Drosselventil oder ein Absperrventil gebildet ist. Durch Verschließen der Vorlaufleitung an der Kupplungsstation wird der sich an die abgesperrte Vorlaufleitung der Kupplungsstation anschließende Kältemittelleitungsstrang des Kühlmöbels leergefördert, was durch die andauernde Förderung des Kältemittels im Kreislauf bewirkt wird. Es wird damit über die Rücklaufleitung der Kupplungsstation das in dem Kühlmöbel befindliche Kältemittel in den Kältemittelkreislauf des zentralen Kälteversorgungssystems rückgefördert.
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Bevorzugt sollte die Einrichtung in Strömungsrichtung des Kältemittels gesehen, d. h. in Umlaufrichtung des Kältemittelkreislaufes gesehen, vor dem Kältemittelanschluss der Vorlaufleitung der Kupplungsstation liegen.
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Die Einrichtung kann handbetätigbar sein. Auch ist es möglich, dass die Einrichtung elektrisch und/oder elektromagnetisch betätigbar ist, beispielsweise durch ein Magnetventil gebildet ist.
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Nach einer Weiterbildung der Kupplungsstation ist eine Einrichtung zur direkten oder indirekten Erfassung des Leitungsdruckes der Vorlaufleitung in Umlaufrichtung des Kältemittelkreislaufes gesehen, vor dem Kältemittelanschluss der Vorlaufleitung vorgesehen. Hierdurch ist auf einfache Art und Weise eine Überwachung des Leitungsdruckes in der Kältemittelleitung der Kupplungsstation realisierbar, so dass mit der Information über den Leitungsdruck die Einrichtung zum Absenken des Leitungsdruckes entsprechend betätigt werden kann.
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Bevorzugt ist die Einrichtung zur direkten oder indirekten Erfassung des Leitungsdruckes dazu ausgebildet, ein in einer Regelung oder Steuerung nutzbares Signal als Maß für den Leitungsdruck zu erzeugen. Unter Nutzung dieses Drucksignales kann beispielsweise eine Steuerung oder Regelung eingesetzt werden, mittels welcher in Abhängigkeit der erfassten Druckwerte der Leitungsdruck in der Vorlaufleitung abgesenkt wird, um beispielsweise dadurch das Ab- oder Ankuppeln des Kühlmöbels von der Kupplungsstation zu erleichtern.
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Die Einrichtung zur direkten oder indirekten Erfassung des Leitungsdruckes der Vorlaufleitung kann an oder in dem Kühlmöbel angeordnet bzw. integriert sein. Auch ist es denkbar, dass die Einrichtung den Leitungsdruck in der Vorlaufleitung des Kühlmöbels erfasst.
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Es bietet sich an, dass in der Vorlaufleitung und/oder der Rücklaufleitung der Kupplungsstation jeweils eine den Durchfluss des Kältemittels sperrende Absperreinrichtung vorgesehen ist. Hierdurch ist auf Seiten der Kupplungsstation vermieden, dass beim Abkuppeln oder Ankuppeln des Kühlmöbels Kältemittel ungewollt nach außen austritt.
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Die Absperreinrichtung kann als Ventil, insbesondere Absperrventil oder Drosselventil, ausgebildet sein. Die Absperreinrichtung kann handbetätigbar sein. Denkbar ist auch eine Absperreinrichtung, welche elektrisch oder elektromagnetisch betätigbar ist, beispielsweise durch ein Magnetventil gebildet ist.
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Bevorzugt sollte die Absperreinrichtung im Bereich des Kältemittelanschlusses angeordnet sein.
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Weiterhin umfasst die Erfindung eine Vorrichtung zum Regeln und/oder Steuern des Leitungsdruckes eines Kältemittelkreislaufes für das Abkuppeln oder Ankuppeln eines Kühlmöbels der vorstehend beschriebenen Art an eine Kupplungsstation der vorstehend beschriebenen Art. Die Vorrichtung weist eine Einrichtung zur direkten oder indirekten Erfassung des Leitungsdrucks der Vorlaufleitung der Kupplungsstation und/oder des Kühlmöbels auf. Ferner weist die Vorrichtung eine Einrichtung zum Absenken des Leitungsdrucks im Kältemittelkreislauf, insbesondere in der Vorlaufleitung der Kupplungsstation, auf einen vorgegebenen bzw. vorgebbaren Wert auf. Die Vorrichtung hat weiterhin eine Steuereinheit, welche in Abhängigkeit des erfassten Leitungsdruckes die Einrichtung zum Absenken des Leitungsdruckes derart regelt oder steuert, dass der vorgegebene Wert für den Leitungsdruck erreicht wird.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Regeln und/oder Steuern des Leitungsdruckes eines Kältemittelkreislaufes erleichtert das Abkuppeln oder Ankuppeln des Kühlmöbels an die Kupplungsstation, da vor dem mechanischen Abkuppeln oder Ankuppeln die Kältemittelleitungen im Bereich der Anbindungsstellen weitgehend drucklos gemacht werden können beziehungsweise der Leitungsdruck auf einen relativ geringen Druckwert gebracht werden kann. Ein solcher Vorgang kann mittels der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Steuern und/oder Regeln des Leitungsdruckes im Wesentlichen selbsttätig erfolgen, so dass das Ab- oder Ankuppeln des Kühlmöbels in einfacher Handhabung und bedienungsfreundlich durchführbar und damit auch von Nichtfachkräften ausgeführt werden kann.
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Eine besonders einfache Nutzung der Vorrichtung zum Regeln und/oder Steuern des Leitungsdruckes ist möglich, wenn ein Betätigungselement zum Ein- oder Ausschalten der Vorrichtung vorgesehen ist. Der Bediener aktiviert die Vorrichtung dann lediglich durch Einschalten an dem Betätigungselement vor dem Abkuppeln des Kühlmöbels von der Kupplungsstation.
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Um dem Bediener die Information geben zu können, wann der vorgegebene Leitungsdruck in der Vorlaufleitung erreicht ist und das mechanische Trennen begonnen werden kann, bietet es sich an, dass eine optische und/oder akustische Signalausgabe vorgesehen ist. Die Signalausgabe kann beispielsweise durch eine LED-Anzeige oder Diode gebildet sein, welche beispielsweise eine farbliche Änderung vornimmt, wenn der vorgegebene abgesenkte Leitungsdruck in der Vorlaufleitung erreicht ist.
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Die Vorrichtung zum Regeln und/oder Steuern des Leitungsdruckes eines Kältemittelkreislaufes ist bevorzugt an der Kupplungsstation angeordnet, da bevorzugt der Leitungsdruck in der Vorlaufleitung der Kupplungsstation abgesenkt wird, um den mechanischen Abkoppelvorgang des Kühlmöbels von der Kupplungsstation zu erleichtern. Die Vorrichtung zum Regeln und/oder Steuern des Leitungsdruckes kann selbstverständlich auch an oder in dem Kühlmöbel oder räumlich getrennt von der Kupplungsstation und dem Kühlmöbel angeordnet sein.
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Die Erfindung umfasst weiterhin ein Verfahren zum Regeln und/oder Steuern des Leitungsdruckes eines Kältemittelkreislaufes für das Abkuppeln oder Ankuppeln eines Kühlmöbels der vorstehend beschriebenen Art an eine Kupplungsstation der vorstehend beschriebenen Art, wobei vor dem mechanischen Abkuppeln der Kältemittel geführten Leitungen des Kühlmöbels von der Kupplungsstation der Leitungsdruck im Kältemittelkreislauf, insbesondere in der Vorlaufleitung der Kupplungsstation, auf einen vorgegebenen Wert abgesenkt wird.
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Durch diese Verfahrensweise wird das mechanische Abkuppeln der Kältemittelleitungen des Kühlmöbels von der Kupplungsstation erheblich erleichtert, so dass selbst eine Nichtfachkraft das Kühlmöbel von der Kupplungsstation abkuppeln kann.
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Die Erfindung umfasst auch ein System zum lösbaren Anbinden von Kühlmöbeln an einen Kältemittelkreislaufes, beispielsweise eines zentralen Kälteversorgungssystems mit wenigstens einer Kupplungsstation der vorstehend beschriebenen Art und wenigstens einem daran angeschlossenen Kühlmöbel der vorstehend beschriebenen Art.
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Es bietet sich an, dass das System eine Vorrichtung der vorstehend beschriebenen Art zum Regeln und/oder Steuern des Leitungsdruckes des Kältemittelkreislaufes für das mechanische Abkuppeln oder Ankuppeln des Kühlmöbels an die Kupplungsstation aufweist.
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Ausführungsbeispiel
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Weitere Ziele, Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispieles anhand der Zeichnung. Dabei bilden alle beschriebenen und/oder bildlich dargestellten Merkmale für sich oder in beliebiger sinnvoller Kombination den Gegenstand der vorliegenden Erfindung, auch unabhängig von ihrer Zusammenfassung in den Ansprüchen oder deren Rückbeziehung.
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Es zeigt die einzige Figur (Fig.) in schematischer Darstellung eine mögliche Ausführungsform eines Systems zum lösbaren Anbinden von Kühlmöbeln an einen Kältemittelkreislauf, in den Kälte von einem zentralen Kälteerzeuger 400 eingespeist wird. Der zentrale Kälteerzeuger 400 ist in einem separaten Raum, beispielsweise einer Energiezentrale zur Klimatisierung eines Supermarktes untergebracht. Auf den Kältemittelkreislauf wirkt bevorzugt wenigstens eine (in der Fig. nicht dargestellte) Umwälzpumpe zum Fördern des Kältemittels.
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Das System weist wenigstens eine Kupplungsstation 100 auf, welche an dem Kältemittelkreislauf angebunden ist und an welche ein Kühlmöbel 1 kältetechnisch lösbar angekuppelt ist.
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Die Kupplungsstation 100 kann beispielsweise in dem Aufstellungsraum 500 des Kühlmöbels 1 angeordnet sein. Die Kupplungsstation 100 ist über Kältemittelleitungen 410, 420 mit dem Vorlauf 410 und dem Rücklauf 420 des zentralen Kälteerzeugers 400 strömungsverbunden. Bevorzugt ist die Kupplungsstation 100 mit dem Rohrleitungssystem des Kälteerzeugers 400 fest verbunden und bildet damit eine stationäre Einrichtung.
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Die Kupplungsstation 100 weist vorlaufseitig wenigstens einen Kältemittelanschluss 110 auf, welcher beispielsweise am Ende einer Vorlaufleitung 160, insbesondere einer flexiblen Vorlaufleitung 160 der Kupplungsstation 100 angeordnet ist. Die Kupplungsstation 100 weist rücklaufseitig einen Kältemittelanschluss 120 auf, welcher am Ende einer Rücklaufleitung 170 der Kupplungsstation 100 angeordnet ist. Die Kupplungsstation 100 kann noch weitere Kältemittelanschlüsse rücklaufseitig wie auch vorlaufseitig aufweisen, welche in der Fig. beispielhaft durch die Anschlüsse 110a und 120a dargestellt sind, um weitere Kühlmöbel an die Kupplungsstation 100 lösbar anbinden zu können. Zum Aufbewahren der Kältemittelanschlüsse 110, 110a, 120, 120a der Kupplungsstation 100 kann eine Parkstation vorgesehen sein.
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Die Kupplungsstation 100 kann ebenfalls eine lösbare Anbindung der elektrischen Verbindung des Kühlmöbels 1 an die elektrische Stromversorgung aufweisen.
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Das an die Kupplungsstation 100 angebundene Kühlmöbel 1 weist eine Verdampfereinheit 2 auf, durch welche zur Aufnahme von Wärme aus dem Kühlraum 3 des Kühlmöbels 1 ein Kältemittel durchleitbar ist. Die Verdampfereinheit 2 wird von einem Luftstrom umströmt, welcher die von der Verdampfereinheit 2 abgegebene Kälte aufnimmt und in Art eines Umluftstromes dem Kühlraum 3 zuführt. Zur Erzeugung des Umluftstromes ist in dem Kühlmöbel 1 wenigstens ein Gebläse 14 vorgesehen.
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Das Kühlmöbel 1 weist ferner einen Eingang 4 und einen Eingang 5 auf, welche mit der Verdampfereinheit 2 strömungsverbunden sind, wobei eine Vorlaufleitung 10 von dem Eingang 4 Kältemittel zu der Verdampfereinheit 2 hinführt und eine Rücklaufleitung 11 zwischen der Verdampfereinheit 2 und dem Ausgang 5 vorgesehen ist, durch welche das Kältemittel von der Verdampfereinheit 2 zu dem Ausgang 5 abgeführt wird.
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Bevorzugt ist in der Vorlaufleitung 10 und der Rücklaufleitung 11 im Bereich des Einganges 4 bzw. des Ausganges 5 jeweils eine den Durchfluss des Kältemittels sperrende Absperreinrichtung 12 bzw. 13 vorgesehen. Die Absperreinrichtungen 12, 13 sind bevorzugt handbetätigbar.
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An dem Eingang 4 des Kühlmöbels 1 ist bevorzugt ein Teil 6 ausgebildet, welches Teil einer ersten Kupplung 7 ist. An dem Ausgang 5 ist ferner ein Teil 8 einer zweiten Kupplung 9 ausgebildet, wobei das Teil 6 und das Teil 8 jeweils mit einem zugehörigen Gegenteil 110 bzw. 120 verbunden ist, wobei das Gegenteil 110 durch das eine Kupplungsteil 130 und das Gegenteil 120 durch das Kupplungsteil 140 der Kupplungsstation 100 gebildet ist.
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Die erste Kupplung 7 und die zweite Kupplung 9 sind bevorzugt in der Weise ausgebildet, dass die jeweiligen Teile 6, 8 der ersten Kupplung 7 bzw. zweiten Kupplung 9 und die Gegenteile 110 bzw. 120 der Kupplungsstation 100 gegeneinander nicht vertauschbar sind.
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Bevorzugt ist das Teil 6 der ersten Kupplung 7 und das Teil 8 der zweiten Kupplung 9 jeweils als Aufnahme ausgebildet, in welche das jeweilige Gegenteil bzw. Kupplungsteil 130 bzw. 140 der Kupplungsstation 100 einsteckbar ist. Die Kupplungsteile 130, 140 der Kupplungsstation 100 sind dazu vorzugsweise als Stecker, Nippel oder dergleichen Steckteile ausgebildet.
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Um das mechanische Trennen des Kühlmöbels 1 von der Kupplungsstation 100 an der ersten Kupplung 7 und der zweiten Kupplung 9 zu erleichtern, weist die Kupplungsstation 100 eine Einrichtung 150 auf, durch welche der Leitungsdruck in der Vorlaufleitung 160 der Kupplungsstation 100 auf einen vorgegebenen Wert absenkbar ist. Ferner weist die Kupplungsstation 100 eine Einrichtung 180 zur direkten oder indirekten Erfassung des Leitungsdrucks der Vorlaufleitung 160 auf. Eine derartige Einrichtung 180 kann beispielsweise durch einen Drucksensor gebildet sein. Die Einrichtung 150 und die Einrichtung 180 sind bevorzugt in Umlaufrichtung des Kältemittelkreislaufes gesehen, vor dem Kältemittelanschluss 110 der Vorlaufleitung 160 angeordnet.
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In der Rücklaufleitung 170 der Druckluftstation 100 ist bevorzugt eine Absperreinrichtung 190, beispielsweise in Art eines Absperrventiles vorgesehen, durch welche der Durchfluss des Kältemittels absperrbar ist. Die Absperreinrichtung 190 ist bevorzugt im Bereich des Kältemittelanschlusses 120 angeordnet.
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Durch das erfindungsgemäße System ist ein Ankuppeln oder Abkuppeln des Kühlmöbels 1 an die Kupplungsstation 100 wie folgt möglich:
In einem Ausgangszustand ist das Kühlmöbel 1 bereits an die Kupplungsstation 100 angebunden. Das Kühlmöbel 1 soll nun von der Kupplungsstation 100 mechanisch getrennt werden. Dazu wird in einem ersten Schritt mittels der Einrichtung 150 der Leitungsdruck in der Vorlaufleitung 160 der Kupplungsstation 100 in Strömungsrichtung des Kältemittelstromes gesehen, vor dem Kältemittelanschluss 110 abgesenkt, vorzugsweise die Vorlaufleitung 160 in diesem Bereich überdrucklos gemacht.
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Anschließend wird eine vorgegebene Zeitdauer abgewartet, so dass durch die Unterbrechung der Vorlaufleitung 160 und der weiteren Förderung des Kältemittels in dem Kältemittelkreislauf das Kältemittel aus dem Kühlmöbel 1 weitgehend weggefördert bzw. abgeführt ist, so dass vorzugsweise die Verdampfereinheit 2 sowie die Rücklaufleitungen 11 und 170 im Wesentlichen überdrucklos sind.
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Anschließend wird die Absperreinrichtung 190 der Kupplungsstation 100 betätigt und es werden die Absperreinrichtungen 12 und 13 an dem Kühlmöbel 1 betätigt und damit die Vorlaufleitung 10 und die Rücklaufleitung 11 des Kühlmöbels 1 sowie die Rücklaufleitung 170 der Kupplungsstation 100 abgesperrt.
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In einem nächsten Schritt wird das Kupplungsteil 130 der Kupplungsstation 100 von dem Teil 6 mechanisch getrennt. Anschließend wird das Kupplungsteil 140 der Kupplungsstation 100 von dem Teil 8 des Kühlmöbels 1 mechanisch getrennt, so dass eine kältemittelmäßige Trennung des Kühlmöbels 1 von der Kupplungsstation 100 erreicht ist.
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Bevorzugt ist vor der kältetechnischen Trennung des Kühlmöbels 1 von der Kupplungsstation 100 bereits eine elektrische Trennung des Kühlmöbels 1 von der elektrischen Stromversorgung vorgenommen worden.
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Die Anbindung des Kühlmöbels 1 an die Kupplungsstation 100 kann in der Weise erfolgen, dass zuerst eine mechanische Anbindung des Teils 6 und des Teils 8 der ersten Kupplung 7 bzw. der zweiten Kupplung 9 mit den Kältemittelanschlüssen 110, 120 der Kupplungsstation 100 erfolgt. Anschließend werden die Absperreinrichtungen 12 und 13 an dem Kühlmöbel 1 und die Absperreinrichtung 190 geöffnet. Auch wird die Einrichtung 150 betätigt, um den Leitungsdruck in der Vorlaufleitung 160 wieder auf den Ausgangswert zu erhöhen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kühlmöbel
- 2
- Verdampfereinheit
- 3
- Kühlraum
- 4
- Eingang
- 5
- Ausgang
- 6
- Teil
- 7
- erste Kupplung
- 8
- Teil
- 9
- zweite Kupplung
- 10
- Vorlaufleitung
- 11
- Rücklaufleitung
- 12
- Absperreinrichtung
- 13
- Absperreinrichtung
- 14
- Gebläse
- 100
- Kupplungsstation
- 110
- Kältemittelanschluss, Gegenteil
- 110a
- Kältemittelanschluss
- 120
- Kältemittelanschluss, Gegenteil
- 120a
- Kältemittelanschluss
- 130
- Kupplungsteil
- 140
- Kupplungsteil
- 150
- Einrichtung zum Absenken des Leitungsdruckes
- 160
- Vorlaufleitung
- 170
- Rücklaufleitung
- 180
- Einrichtung zum Erfassen des Leitungsdruckes
- 190
- Absperreinrichtung
- 400
- zentraler Kälteerzeuger
- 410
- Vorlauf, Kältemittelleitung
- 420
- Rücklauf, Kältemittelleitung
- 500
- Aufstellungsraum