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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Rohrleitungsverbindungsanordnung nach dem Oberbegriff des Schutzanspruchs 1, aufweisend: ein erstes, vorzugsweise starres Rohrleitungselement mit einem Verbindungsende; ein zweites, vorzugsweise starres Rohrleitungselement mit einem Verbindungsende; wenigstens ein flexibles Leitungselement, vorzugsweise ein Wellrohr, Wellschlauch oder Balg, höchst vorzugsweise aus Metall, welches das Verbindungsende des ersten Rohrleitungselements mit dem Verbindungsende des zweiten Rohrleitungselements verbindet, und eine Verankerungsstruktur, welche dazu ausgebildet ist, ausschließlich bestimmte Relativbewegungen, vorzugsweise angulare Relativbewegungen, zwischen den Rohrleitungselementen zu ermöglichen und/oder zum Schutz des flexiblen Leitungselements Kräfte aufzunehmen, vorzugsweise Druckreaktionskräfte, umfassend wenigstens ein Verankerungsteil an jedem der Rohrleitungselemente, welche Verankerungsteile über wenigstens ein Verbindungsteil miteinander verbunden sind.
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Weiterhin betrifft die Erfindung eine Rohrleitungsanordnung nach dem Oberbegriff des Schutzanspruchs 15 mit wenigstens zwei Rohrleitungselementen.
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Rohrleitungsverbindungsanordnungen der eingangs genannten Art werden auch als Kompensatoren bezeichnet. Kompensatoren sind Ausgleichselemente für Wärmedehnungen und Relativbewegungen in Rohrleitungen, Behältern und Maschinen. Sie umfassen in der Regel mindestens ein flexibles Leitungselement in Form eines Metallbalgs sowie Anschlussteile und ggf. Gelenkverankerungen, wenn es sich speziell um so genannten Gelenkkompensatoren handelt, welche als Angular- oder Lateralkompensatoren ausgebildet sein können. Allerdings ist die vorliegende Erfindung nicht auf Gelenkkompensatoren beschränkt, sondern umfasst beispielsweise auch Axialkompensatoren, welche Bewegungen in axialer Richtung aufnehmen.
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Nach dem Stand der Technik umfassen derartige Kompensatoren wenigstens zwei starre Rohrleitungselemente, die über ein flexibles Leitungselement verbunden sind. Das flexible Leitungselement ist mit seinen Anschlussenden nach dem Stand der Technik jeweils stoffschlüssig direkt an die Rohrleitungselemente angebunden, in der Regel verschweißt.
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Dabei hat es sich als nachteilig herausgestellt, dass im Falle eines Temperaturschocks, d. h. wenn plötzlich beispielsweise ein sehr heißes Medium, wie Dampf, durch die Rohrleitungselemente strömt, es zu einer schnellen thermischen Ausdehnung der medienberührten Komponenten der Anordnung kommt. Es hat sich jedoch gezeigt, dass die bei der stoffschlüssigen Anbindung mit der flexiblen Leitungselemente resultierenden Schweißnähte über keine ausreichende Wärmeleitfähigkeit verfügen, um ein kompatibles Ausdehnverhalten der angeschweißten Komponenten zu ermöglichen. Hierdurch entstehen Spannungen im zusammengesetzten Bauteil, welche unter Umständen zu einem Ausfall durch Reißen oder dergleichen führen können.
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Dieselbe Problematik besteht an denjenigen Stellen, an denen nach dem Stand der Technik die Verankerungsteile der Verankerungsstruktur, insbesondere Ankerplatten, mit den Rohrleitungselementen verbunden sind, was in der Regel ebenfalls durch direkte stoffschlüssige Verbindung geschieht. Auch hier kann es im Schweißbereich zu thermischen Spannungen kommen, welche zu einem Ausfall des Bauteils führen können.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Rohrleitungsverbindungsanordnung der eingangs genannten Art dahingehend weiterzuentwickeln, dass diese eine temperaturschocksichere Ausbildung erfährt, so dass plötzlich auftretende Temperaturänderungen nicht mehr zu einem Ausfall des Bauteils führen.
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Der Erfindung liegt weiterhin die Aufgabe zugrunde, eine Rohrleitungsanordnung der eingangs genannten Art anzugeben, die ebenfalls ein temperaturschocksicheres Verhalten aufweist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Rohrleitungsverbindungsanordnung mit den Merkmalen des Schutzanspruchs 1 sowie durch eine Rohrleitungsanordnung mit den Merkmalen des Schutzanspruchs 15. Vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Rohrleitungsverbindungsanordnung ist im Gegenstand der Unteransprüche 2 bis 14, deren Wortlaut hiermit durch ausdrückliche Bezugnahme in die Beschreibung aufgenommen wird, um unnötige Textwiederholungen nach Möglichkeit zu vermeiden.
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Eine erfindungsgemäße Rohrleitungsanordnung weist ein erstes, vorzugsweise starres Rohrleitungselement mit einem Verbindungsende sowie ein zweites, vorzugsweise starres Rohrleitungselement mit einem Verbindungsende auf. Wenigstens ein flexibles Leitungselement, vorzugsweise in Form eines Wellrohrs, Wellschlauchs oder Balgs, höchst vorzugsweise aus Metall, verbindet das Verbindungsende des ersten Rohrleitungselements mit dem Verbindungsende des zweiten Rohrleitungselements. Außerdem umfasst die verbindungsgemäße Rohrleitungsverbindungsanordnung eine Verankerungsstruktur, welche dazu ausgebildet ist, ausschließlich bestimmte Relativbewegungen, vorzugsweise angulare Relativbewegungen, zwischen den Rohrleitungselementen zu ermöglichen. Zusätzlich oder alternativ ist die Verankerungsstruktur bei einer erfindungsgemäßen Rohrleitungsverbindungsanordnung dazu ausgebildet, zum Schutz des flexiblen Leitungselements bestimmte Kräfte aufzunehmen, vorzugsweise Druckreaktionskräfte oder Torsionskräfte. Die Verankerungsstruktur umfasst wenigstens ein Verankerungsteil an jedem der Rohrleitungselemente, welche Verankerungsteile über wenigstens ein Verbindungsteil miteinander verbunden sind. Die erfindungsgemäße Rohrleitungsverbindungsanordnung zeichnet sich dadurch aus, dass wenigstens eines der Rohrleitungselemente an seinem Verbindungsende einen umlaufenden Hinterschnitt aufweist, wobei das flexible Leitungselement im Bereich des Hinterschnitts mit dem einen Rohrleitungselement an dessen Außenseite stoffschlüssig verbunden ist, vorzugsweise verschweißt. Zusätzlich oder alternativ ist die erfindungsgemäße Rohrleitungsverbindungsanordnung dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eines der Verankerungsteile kraftschlüssig und/oder formschlüssig an dem betreffenden Rohrleitungselement festgelegt ist.
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Um die Widerstandskraft der Rohrleitungsverbindungsanordnung gegen thermische Schockeinwirkung zu erhöhen, ist also einerseits vorgesehen, das flexible Leitungselement im Bereich eines Hinterschnitts stoffschlüssig mit wenigstens einem der Rohrleitungselemente zu verbinden. Auf diese Weise wird die stoffschlüssige Verbindungsstelle thermisch von dem medienführenden Abschnitt des betreffenden Rohrleitungselements entkoppelt, und thermische Schockeinwirkungen können nicht mehr zur Zerstörung des Bauteils führen.
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Alternativ oder zusätzlich ist zur Lösung der eingangs genannten Aufgabe vorgesehen, dass wenigstens eines der Verankerungsteile (Ankerplatten) kraftschlüssig oder formschlüssig an dem betreffenden Rohrleitungselement festgelegt ist. Hierbei wird auf die nach dem Stand der Technik regelmäßig gegebene direkte stoffschlüssige Verbindung zwischen Verankerungsteil und Rohrleitungselement verzichtet, so dass auch in diesem Bereich eine thermische Entkopplung gegeben ist, welche die Temperatursicherheit der erfindungsgemäßen Rohrleitungsverbindungsanordnung gegenüber dem Stand der Technik erhöht.
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Wie der Fachmann erkennt, ist es besonders vorteilhaft, wenn bei einer erfindungsgemäßen Rohrleitungsverbindungsanordnung beide Aspekte verwirklicht sind, nämlich die stoffschlüssige Verbindung des flexiblen Leitungselements an wenigstens einem der Rohrleitungselemente im Bereich eines Hinterschnitts und die kraft-/formschlüssige Verbindung von wenigstens einem Rohrleitungselement mit dem betreffenden Verankerungsteil. Eine gegenüber dem Stand der Technik erhöhte Standsicherheit gegenüber Temperaturschockeinflüssen resultiert jedoch auch bereits dann, wenn im Rahmen der vorliegenden Erfindung nur einer der vorstehend genannten Aspekte verwirklicht ist.
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Aufgrund der vorstehend beschriebenen thermischen Entkopplung der Komponenten (Rohrleitungselemente bzw. Verankerungsteile) bzw. der Balgeinschweißnaht entstehen im Rahmen der vorliegenden Erfindung keine thermischen Spannungen, die zum Ausfall des Bauteils (der Rohrleitungsverbindungsanordnung) führen können.
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Wie bereits angesprochen, kann die Rohrleitungsverbindungsanordnung im Zuge einer besonderen Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung als Gelenkkompensator ausgebildet sein, um angulare Bewegungen aufzunehmen. In diesem Zusammenhang ist entsprechend vorgesehen, dass die Verankerungsstruktur ein Gelenk aufweist. Dieses Gelenk kann wenigstens zwei Gelenkköpfe umfassen, von denen der eine an dem ersten Rohrleitungselement und der zweite an dem zweiten Rohrleitungselement befestigt ist.
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Je nach Art der aufzunehmenden angularen Bewegungen kann das Gelenk als Kreuzgelenk oder Kardangelenk ausgebildet sein. Auch eine Ausgestaltung des Gelenks als Kugelgelenk ist möglich.
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Eine wieder andere Weiterbildung der erfindungsgemäßen Rohrleitungsverbindungsanordnung sieht vor, dass das Rohrleitungselement, an welchem das flexible Leitungselement im Bereich des Hinterschnitts stoffschlüssig angebunden ist, an seinem freien Ende eine geringere Materialstärke aufweist als im Bereich des Hinterschnitts. Auf diese Weise wird eine besonders kostengünstige und leichtgewichtige Ausgestaltung erreicht, welche sich zudem positiv im Hinblick auf die thermische Trägheit auswirkt, ohne dass es im eigentlichen Verbindungsbereich zwischen Rohrleitungselement und flexiblem Leitungselement zu einem Stabilitätsverlust käme.
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Eine andere Weiterbildung der erfindungsgemäßen Rohrleitungsverbindungsanordnung sieht vor, dass wenigstens eines der Rohrleitungselemente eine Widerlagerstruktur für das betreffende Verankerungsteil aufweist. Diese Widerlagerstruktur ist Teil der bereits erwähnten kraft-/formschlüssigen Verbindung zwischen Verankerungsteil und Rohrleitungselement. Insbesondere kann die genannte Widerlagerstruktur als umlaufender radialer Vorsprung auf der Außenseite des betreffenden Rohrleitungselements ausgebildet sein, an welcher Widerlagerstruktur das betreffende Verankerungsteil nach Art einer Schulter anliegt. Der Erfindung ist keinesfalls auf durchgängig umlaufende radiale Vorsprünge der vorstehend genannten Art beschränkt. Vielmehr kann es ausreichend sein, wenn die Widerlagerstruktur als eine Abfolge voneinander getrennter radialer Vorsprünge ausgebildet ist, sofern eine definierte Anlage des Verankerungsteils erreicht wird.
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In diesem Zusammenhang ist im Zuge einer wieder anderen Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Rohrleitungsverbindungsanordnung vorgesehen, dass das Verankerungsteil seitlich an der Widerlagerstruktur mit dem Rohrleitungselement in Anlage tritt. Um nun die bereits angesprochene kraft-/formschlüssige Verbindung des Verankerungsteils an dem Rohrleitungselement zu realisieren, kann im Zuge einer speziellen Weiterbildung der erfindungsgemäßen Rohrleitungsverbindungsanordnung vorgesehen sein, dass das Verankerungsteil als Ankerplatte ausgebildet ist, die einen Durchbruch aufweist, durch die das betreffende Rohrleitungselement geführt ist. Im Bereich der Innenkontur dieses Durchbruchs kann das Verankerungsteil wenigstens eine Ausnehmung aufweisen, so dass durch Einbringen eines Spannmittels, beispielsweise einer Spannfeder, zwischen einer Außenseite des betreffenden Rohrleitungselements und dem Verankerungsteil im Bereich der Ausnehmung das Verankerungsteil kraftschlüssig an dem Rohrleitungselement gehalten ist. Zudem wird ein Formschluss dadurch erreicht, dass das Verankerungsteil – wie bereits beschrieben – seitlich an der Widerlagerstruktur mit dem Rohrleitungselement in Anlage tritt.
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Eine wieder andere Weiterbildung der erfindungsgemäßen Rohrleitungsverbindungsanordnung sieht vor, dass mindestens zwei der genannten Ausnehmungen vorgesehen sind. Diese können einander diametral gegenüberliegend angeordnet sein. Die Erfindung ist jedoch nicht auf eine derartige Anordnung bzw. Anzahl von Ausnehmungen beschränkt.
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Eine andere Weiterbildung der erfindungsgemäßen Rohrleitungsverbindungsanordnung sieht vor, dass das Spannmittel im Schnitt T-förmig ausgebildet ist. Dabei kann der untere, mittlere T-Schenkel des Spannmittels in die Ausnehmung im Bereich der Innenkontur des Verankerungsteil eingebracht sein, während der andere, obere T-Schenkel seitlich außen an dem Verankerungsteil anliegt, um die beabsichtigte Spannwirkung zu erreichen.
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In diesem Zusammenhang kann im Zuge einer wieder anderen Weiterbildung der erfindungsgemäßen Rohrleitungsverbindungsanordnung noch vorgesehen sein, dass das Spannmittel stoffschlüssig mit dem Rohrleitungselement verbunden ist, und zwar vorzugsweise im Bereich des oberen T-Schenkels. Die genannte stoffschlüssige Verbindung ist vorzugsweise als Schweißverbindung ausgeführt.
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Eine erfindungsgemäße Rohrleitungsanordnung mit wenigstens zwei Rohrleitungselementen zeichnet sich dadurch aus, dass die Rohrleitungselemente mittels einer erfindungsgemäßen Rohrleitungsverbindungsanordnung miteinander verbunden sind. Vorzugsweise kann eine solche Rohrleitungsanordnung durchgängig von außen mittels einer Isolierumhüllung wärmeisoliert sein, und zwar insbesondere im Bereich der Rohrleitungsverbindungsanordnung.
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Weitere Eigenschaften und Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnungen:
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1 zeigt teilweise im Längsschnitt eine erfindungsgemäße Rohrleitungsanordnung mit einer erfindungsgemäßen Rohrleitungsverbindungsanordnung;
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2 zeigt eine Detailansicht bei Bezugszeichen Z in 1;
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3 zeigt eine Detailansicht bei Bezugszeichen X in 1;
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4 zeigt die Rohrleitungsanordnung gemäß 1 bei Blickrichtung in Richtung der Anordnungslängsachse;
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5 zeigt einen Schnitt A-A gemäß 1;
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6 zeigt analog zur 1 eine weitere erfindungsgemäße Rohrleitungsanordnung; und
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7 zeigt die Rohrleitungsanordnung aus 6 bei Blickrichtung in Richtung der Anordnungslängsachse.
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1 zeigt – teilweise im Längsschnitt – eine erfindungsgemäße Rohrleitungsanordnung, welche als Ganze mit dem Bezugszeichen 1 bezeichnet ist. Die Längsachse der Rohrleitungsanordnung 1 ist mit dem Bezugszeichen L bezeichnet. Die Rohrleitungsanordnung 1 weist wenigstens zwei im Wesentlichen glattwandige, starre Rohrleitungselemente 2, 3 auf, welche mit ihren einander zugewandten Verbindungsenden 2', 3' zum Schaffen der Rohrleitungsanordnung 1 ineinandergesteckt sind. Zu diesem Zweck weist das eine Rohrleitungselement 2 an seinem Verbindungsende 2' endständig eine radiale Aufweitung auf, und das andere Rohrleitungselement 3 ist mit seinem Verbindungsende 3' im Bereich dieser Aufweitung in das erste Rohrleitungselement 2 eingesteckt, so dass die Rohrleitungselemente 2, 3 in Längsrichtung der Rohrleitungsanordnung 1 bereichsweise überlappen. Dabei verbleibt im Überlappungsbereich in Radialrichtung der Rohrleitungsanordnung 1 zwischen den Rohrleitungselementen 2, 3 ein Zwischenraum 4, welcher eine Relativbewegung zwischen den Rohrleitungselementen 2, 3 ermöglicht.
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Der vorstehend beschriebene Verbindungsbereich zwischen den Rohrleitungselementen 1, 2 ist durch ein flexibles Leitungselement 5 in Form eines Metallbalgs überbrückt, wobei der Balg 5 das Verbindungsende 2' des einen Rohrleitungselements 1 mit dem Verbindungsende 3' des anderen Rohrleitungselements 3 verbindet. Wie auch das flexible Leitungselement 5 sind die Rohrleitungselemente 2, 3 vorzugsweise in einem metallischen Werkstoff ausgebildet, höchst vorzugsweise in (Edel-)Stahl, und der Balg 5 ist in seinen glattzylindrischen Anschlussbereichen 5a, b (vgl. 2) stoffschlüssig an den jeweiligen Verbindungsenden 2', 3' der Rohrleitungselemente festgelegt, worauf nun genauer eingegangen werden soll.
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Wie sich insbesondere der Detaildarstellung in 2 gut entnehmen lässt, welche sich ohne Beschränkungen nur auf das linke Rohrleitungselement 2 bezieht, weist dieses an seinem Verbindungsende 2 beabstandet von seinem freien Ende (2 nicht erkennbar) einen Hinterschnitt 6 auf, welcher durch einen radialen Vorsprung 7 auf der Außenseite des betreffenden Rohrleitungselements 2 gebildet ist, welcher Vorsprung 7 sich mit seinem freien Ende 7a parallel zur Längsachse L der Rohrleitungsanordnung 1 erstreckt. Der Balg 5 ist nun mit seinem Anschlussende 5a im Bereich des Vorsprungs 7 bzw. des Hinterschnitts 6 stoffschlüssig mit dem Rohrleitungselement 2 verbunden, so dass durch den Hinterschnitt 6 eine thermische Trennung zwischen dem „eigentlichen” Rohrleitungselement 2 als Begrenzung eines medienführenden Innenraums 8 der Rohrleitungsanordnung 1 und der stoffschlüssigen Verbindungsstelle mit dem Balg 5 geschaffen ist. Dies führt dazu, dass sich plötzliche Temperaturveränderungen im Innenraum 8 der Rohrleitungsanordnung 1, die sich quasi unmittelbar auch auf das Rohrleitungselement 2 auswirken, keine unmittelbare Schadeinwirkung aufgrund thermischer Spannungen oder dergleichen im Bereich der stoffschlüssigen Verbindung zwischen Rohrleitungselement 2 und Balg 5 bewirken können.
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Um eine sichere und haltbare stoffschlüssige Verbindung zwischen dem Rohrleitungselement 2 und im Balg 5 zu erreichen, ist außerdem im Verbindungsbereich noch eine ringförmige Schweißhülse 9 vorgesehen, deren Funktion dem Fachmann jedoch bekannt ist, so dass darauf vorliegend nicht weiter einzugehen ist. Die Erfindung ist nicht auf die Verwendung einer solchen Schweißhülse beschränkt.
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Die Anbindung des Balgs 5 an das andere Rohrleitungselement 3 erfolgt analog zur vorstehend beschriebener Verbindung zwischen dem Rohrleitungselement 2 und dem Balg 5 gemäß 2, so dass auch hierauf vorliegend nicht weiter einzugehen ist. Es liegt jedoch auch im Rahmen der vorliegenden Erfindung, die stoffschlüssige Verbindung zwischen Balg 5 und Rohrleitungselement 2, 3 unter Vorsehung eines Hinterschnitts 6 nur an einem der beiden Rohrleitungselemente 2, 3 vorzusehen, während der Balg 5 in an sich bekannter Weise mit einem glattwandigen Rohrleitungselement stoffschlüssig verbunden ist.
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3 zeigt eine Detailansicht des flexiblen Leitungselements bzw. Balgs 5 bei Bezugszeichen X in 1, so dass die gewellte Ausgestaltung des flexiblen Leitungselements 5 gut erkennbar ist.
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Um angulare Relativbewegungen zwischen den Rohrleitungselementen 2, 3 zu ermöglichen, ohne dass es zu einer Beschädigung des flexiblen Leitungselements 5 kommt, umfasst die Rohrleitungsverbindungsanordnung weiterhin noch eine Verankerungsstruktur, welche in ihrer Gesamtheit mit dem Bezugszeichen 8 bezeichnet ist (vgl. 1). Die Verankerungsstruktur 8 dient, wie bereits ausgeführt, dazu, ausschließlich bestimmte Relativbewegungen, nämlich vorzugsweise die bereits angesprochenen angularen Relativbewegungen, zwischen den Rohrleitungselementen 2, 3 zu ermöglichen. Sie dient weiterhin dazu, zum Schutz des flexiblen Leitungselements 5 Kräfte aufzunehmen, welche ohne das Vorhandensein der Verankerungsstruktur 8 den Balg 5 beschädigen oder vollständig zerstören würden, beispielsweise Torsionskräfte und Druckreaktionskräfte.
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Die Verankerungsstruktur 8 umfasst zunächst zwei Ankerplatten 8a, 8b, wobei die eine Ankerplatte 8a an dem ersten Rohrleitungselement 2 und die andere Ankerplatte 8b an dem zweiten Rohrleitungselement 3 angeordnet ist. Derartige Ankerplatten 8a, 8b sind dem Fachmann bekannt; auf die vorliegend besondere Verbindung zwischen den Ankerplatten 8a, 8b und den Rohrleitungselementen 2, 3 wird weiter unten noch genauer eingegangen.
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Von den Ankerplatten 8a, 8b, welche als Verankerungsteile fungieren, erstrecken sich jeweils auf beiden Seiten der Rohrleitungsanordnung 1 bezogen auf die Längsachse L Verbindungsteile 8c, 8d bzw. 8e, 8f, welche paarweise untereinander mittels eines Gelenkbolzens 8h, 8g gelenkig verbunden sind, so dass die Verankerungsstruktur 8 insgesamt ein Gelenk 10 nach Art eines Bolzengelenks ausbildet, welches Angularbewegungen in einer Ebene senkrecht zur Blattebene ermöglicht. Zu diesem Zweck sind die Verbindungsteile 8c, 8d bzw. 8e, 8f stoffschlüssig mit den jeweils zugehörigen Verankerungsteilen bzw. Ankerplatten 8a, 8b verbunden, was dem Fachmann geläufig ist.
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Eine besondere Ausgestaltung hat jedoch bei der dargestellten Rohrleitungsanordnung 1 die Festlegung der Ankerplatten 8a, 8b an dem jeweiligen Rohrleitungselement 2, 3 erfahren, worauf nun genauer eingegangen wird.
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Wie man der 1 entnimmt, weisen die Rohrleitungselemente 2, 3 an ihrer Außenseite jeweils einen umlaufenden radialen Vorsprung 2a, 3a auf, welcher als inneres Widerlager bzw. als innere Widerlagerstruktur für das betreffende Verankerungsteil 8a, 8b fungiert. Um für eine sichere Anlage der Verankerungsteile 8a, 8b an den genannten Widerlagerstrukturen 2a, 3a zu sorgen, ist die Rohrleitungsanordnung 1 wie folgt ausgebildet:
Gemäß 4 besitzen die Ankerplatten 8a, 8b zunächst in an sich bekannter Weise einen zentralen Durchbruch 8i, durch den das betreffende Rohrleitungselement 2, 3 geführt ist. Wie man zusätzlich der 5 entnimmt, weisen die Ankerplatten 8a, 8b im Bereich der Kontur dieses Durchbruchs 8i zwei einander diametral gegenüberliegende Ausnehmungen 8j mit im Wesentlichen rechteckigem Querschnitt auf. In diese Ausnehmungen 8j ist von außen jeweils ein im Querschnitt T-förmiges Spannmittel 11 mit seinem mittleren bzw. unteren Schenkel 11a eingebracht, wie sich insbesondere aus der Schnittansicht A-A gemäß 5 gut entnehmen lässt. Der obere T-Schenkel 11b des Spannmittels 11 tritt dabei von außen an der Ankerplatte 8b gemäß der Darstellung in 5 in Anlage. Das Spannmittel 11 drückt die Ankerplatte 8b in Anlage gegen die radial vorspringende Struktur 3a auf der Außenseite des in 5 gezeigten Rohrleitungselements 3 und ist im Bereich des oberen Schenkels 11b stoffschlüssig an dem Rohrleitungselement 3 auf dessen Außenseite 3b fixiert. Dabei verbleibt zwischen der Ankerplatte 8b und dem Rohrleitungselement 3 ein Luftspalt, so dass sich wiederum thermische Einflüsse im Inneren 8 der Rohrleitungsanordnung 1 nicht negativ auf die Qualität der Verbindung zwischen Rohrleitungselement 3 und Ankerplatte 8b auswirken können.
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Die vorstehend anhand von 4 und 5 im Wesentlichen für die Ankerplatte 8b und das Rohrleitungselement 3 beschriebene Verbindung ist auf der anderen Seite der Rohrleitungsanordnung 1 gemäß 1 für die Ankerplatte 8a und das Rohrleitungselement 2 entsprechend realisiert. Allerdings liegt es selbstverständlich im Rahmen der Erfindung, nur auf einer Seite der Rohrleitungsanordung 1 eine entsprechend kraft- bzw. formschlüssige Verbindung zwischen Rohrleitungselement und Verankerungsstruktur vorzusehen, während auf der anderen Seite auch eine herkömmliche, direkte stoffschlüssige Anbindung erfolgen kann.
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6 und 7 zeigen eine Variante, der Rohrleitungsanordnung 1 gemäß den 1 bis 5, wobei das Gelenk 10' hier als Kardangelenk ausgebildet ist und somit eine allseitige Angularbewegung ermöglicht. Dies ist dem Fachmann an sich bekannt, so dass nachfolgend nur auf einige wesentliche Besonderheiten der Ausgestaltung gemäß der 6 und 7 näher eingegangen werden soll.
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Gemäß der Ausgestaltungen in 6 und 7 sind die Ankerplatten 8a, 8b um 90° versetzt angeordnet und über eine Mehrzahl von Verbindungsteilen und Gelenkbolzen gelenkig miteinander verbunden. Besagte Verbindungsteile und Gelenkbolzen sind in 6 und 7 nicht näher bezeichnet, da das hierdurch gebildete Kardangelenk 10' dem Fachmann bekannt und als solches nicht Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist.
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Wesentlich ist in den 6 und 7, dass die Verbindung zwischen den Rohrleitungselementen 2 und 3 über das flexible Leitungselement (Balg) 5 wiederum so erfolgt, wie weiter oben unter Bezugnahme, insbesondere auf die 1 und 2 ausführlich beschrieben.
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Des Weiteren sind auch bei der Ausgestaltung gemäß 6 und 7 die Ankerplatten 8a, 8b derart kraft- bzw. formschlüssig mit den Rohrleitungselementen 2, 3 verbunden, wie weiter oben ausführlich unter Bezugnahme, insbesondere auf die 4 und 5 beschrieben.
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Grundsätzlich ist die vorstehend beschriebene Erfindung jedoch auf alle Arten von Rohrleitungsanordnungen nach Art von Kompensatoren anwendbar, bei denen wenigstens zwei im Wesentlichen starre Rohrleitungselemente mittels eines flexiblen Leitungselements zu Kompensationszwecken verbunden werden. Es ist insbesondere nicht erforderlich, dass der so ausgebildete Kompensator als Gelenkkompensator (vgl. 1 und 6) ausgebildet ist, sondern die Erfindung kann auch bei Axialkompensatoren zum Einsatz kommen, um die thermische Belastung der stoffschlüssigen Verbindungen zwischen den Rohrleitungselementen einerseits und dem flexiblen Leitungselement bzw. den Rohrleitungselementen und den Ankerplatten/Verankerungsteilen andererseits zu verringern.
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Wie der Fachmann schließlich erkennt, ist es im Rahmen der vorliegenden Erfindung keinesfalls erforderlich, sowohl die vorstehend ausführlich beschriebene neuartige Verbindung zwischen dem flexiblen Leitungselement und den Rohrleitungselementen als auch die beschriebene neuartige Verbindung zwischen den Verankerungsteilen und den Rohrleitungselementen zu realisieren. Zumindest in eingeschränktem Umfang ermöglicht die vorliegende Erfindung auch dann die Realisierung einer gegenüber plötzlichen Temperaturänderungen unempfindlicheren Rohrleitungsanordnung, wenn nur eine der vorstehend genannten Verbindungsformen realisiert ist.